21.01.2014 Aufrufe

10/2013 - Die Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen

10/2013 - Die Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen

10/2013 - Die Evangelisch-altreformierte Kirche in Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

78 <strong>Kirche</strong>ntag<br />

Kle<strong>in</strong>er Workshop – große Erfahrung<br />

Zum vierten Mal <strong>in</strong> der 60-jährigen <strong>Kirche</strong>ntagsgeschichte<br />

ist Hamburg e<strong>in</strong>ladende<br />

Stadt und 130 000 Menschen s<strong>in</strong>d<br />

gekommen. Für mich ist es der elfte <strong>Kirche</strong>ntag,<br />

und er hat im Laufe der Zeit<br />

nichts an Attraktivität und Fasz<strong>in</strong>ation<br />

verloren.<br />

Aufgefallen ist mir, dass auf diesem <strong>Kirche</strong>ntag<br />

neben den überwiegend großen<br />

Podiumsveranstaltungen viele Workshops<br />

angeboten werden, um die <strong>Kirche</strong>ntagsbesucherInnen<br />

persönlich mehr zu beteiligen.<br />

<strong>Die</strong>se Idee gefällt mir. Und so mache<br />

ich mich auf <strong>in</strong> die Epiphanienkirche, wo<br />

das Zentrum „<strong>Kirche</strong> und Geme<strong>in</strong>de“ verschiedene<br />

Veranstaltungen anbietet. Als<br />

Liebhaber<strong>in</strong> der <strong>Kirche</strong>nmusik nehme ich<br />

am Workshop „Sprach- und Klangwerkstatt<br />

Psalmen“ mit Pfarrer<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e<br />

Tergau-Harms und <strong>Kirche</strong>nmusiker Dr.<br />

Jochen Arnold vom Zentrum für Gottes-<br />

dienst und <strong>Kirche</strong>nmusik <strong>in</strong> Hildesheim<br />

teil. Arnold kenne ich von e<strong>in</strong>em Vortrag<br />

beim Forum <strong>Kirche</strong>nmusik des Klosters<br />

Frenswegen zum Thema „Musik im Gottesdienst“.<br />

Der Referent beg<strong>in</strong>nt mit der Aussage:<br />

<strong>Die</strong> Psalmen s<strong>in</strong>d die Tür zum Gottesdienst,<br />

sie halten für Menschen <strong>in</strong> allen<br />

Lebenslagen etwas bereit.<br />

Mit etwa 40 engagierten TeilnehmerInnen<br />

wird e<strong>in</strong> Psalmgottesdienst mit traditionellen,<br />

aber auch neuen Ausdrucks- und<br />

Gestaltungsformen erarbeitet. Grundtenor<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensivere Beteiligung der<br />

Geme<strong>in</strong>de am Gottesdienst, ohne <strong>in</strong> Aktionismus<br />

zu verfallen. Bekannte Elemente<br />

sollen verstärkt wahrgenommen und e<strong>in</strong><br />

neues H<strong>in</strong>hören gefördert werden. An folgenden<br />

Beispielen wird dieses deutlich:<br />

• Das Lesen von Psalmen <strong>in</strong> verteilten Rollen<br />

mit ausgewählten Gottesdienstbesuchern<br />

von ihrem jeweiligen Platz aus.<br />

• Das S<strong>in</strong>gen und Sprechen von Psalmen im<br />

Wechsel zwischen traditionellen Gesangbuchpsalmen<br />

und/oder Bibellesungen<br />

mit neueren Kompositionen und/oder<br />

Psalmübersetzungen (z.B. e<strong>in</strong> deutschhebräischer<br />

Kanon zu Psalm 130).<br />

• Den Fürbitten mehr Bedeutung beimessen<br />

durch meditative Stille nach jeder<br />

Bitte, Kyrierufe oder durch Anschlagen<br />

e<strong>in</strong>er Klangschale.<br />

Ähnliche Vorschläge wurden für alle<br />

Elemente des Gottesdienstes vorgestellt<br />

bzw. erarbeitet. Arbeitsmaterialien können<br />

bezogen werden im Michaeliskloster<br />

– Ev. Zentrum für Gottesdienst und <strong>Kirche</strong>nmusik<br />

<strong>in</strong> Hildesheim.<br />

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten, den<br />

Gottesdienst lebendiger zu gestalten,<br />

wenn TheologInnen und <strong>Kirche</strong>nmusikerInnen<br />

auf gleicher Augenhöhe zusammenarbeiten.<br />

Hendrike Aasman, Nordhorn<br />

Was man so braucht<br />

Jugendgottesdienst zum <strong>Kirche</strong>ntag <strong>2013</strong><br />

Der diesjährige <strong>Kirche</strong>ntagsgottesdienst<br />

des Jugendbundes wurde <strong>in</strong> Neuenhaus,<br />

Bunde und schließlich <strong>in</strong> Hamburg-Heimfeld<br />

gefeiert. Das Thema des Gottesdienstes,<br />

der von e<strong>in</strong>em achtköpfigen Vorbereitungsteam<br />

erarbeitet wurde (Janka Harger,<br />

Veldhausen, Maria Wessel<strong>in</strong>k, Emlichheim<br />

und weitere im Text Genannte), lautete, angelehnt<br />

an das diesjährige <strong>Kirche</strong>ntagsmotto:<br />

„Was man so braucht“.<br />

In kurzen Theaterszenen g<strong>in</strong>gen Samira<br />

Beuker (Uelsen) und Tabea Büter (Nordhorn)<br />

geme<strong>in</strong>sam auf die Suche nach der<br />

menschlichen Seele.<br />

Was ist die Seele überhaupt? Wer hat sie je<br />

gesehen bzw. kann erklären, was es mit ihr<br />

auf sich hat? Und, was braucht sie? Was tut<br />

ihr gut, was schadet ihr?<br />

Tabea und Samira g<strong>in</strong>gen diesen Ausgangsfragen<br />

nach und durchwühlten dabei<br />

im Laufe des Gottesdienstes e<strong>in</strong>e Kiste, <strong>in</strong><br />

der Samira Utensilien und Er<strong>in</strong>nerungsgegenstände<br />

ihres Lebens aufbewahrte.<br />

<strong>Die</strong> Gegenstände riefen bei ihr Er<strong>in</strong>nerungen<br />

an Schönes wie Trauriges hervor und<br />

brachten so beide Schauspieler<strong>in</strong>nen mite<strong>in</strong>ander<br />

<strong>in</strong>s Gespräch.<br />

<strong>Die</strong> Geme<strong>in</strong>de wurde im Laufe des Gottesdienstes<br />

e<strong>in</strong>geladen, auch selbst <strong>in</strong> die<br />

eigene „Seelenkiste“ zu schauen und über<br />

Fragen nachzudenken: Welche D<strong>in</strong>ge oder<br />

Erlebnisse haben dich geprägt, de<strong>in</strong>er Seele<br />

weh oder gut getan? Was sollte lieber aus<br />

de<strong>in</strong>er Kiste weichen? Welchen und wie viel<br />

Platz hat Gott? Hast du von dem, was du<br />

brauchst, genug? Hast du von dem, was du<br />

gar nicht brauchst, zu viel?<br />

Umrahmt wurden die Theaterszenen von<br />

kurzen Moderationen und e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>haltlichen<br />

Impuls (St<strong>in</strong>a Me<strong>in</strong>der<strong>in</strong>k, Nordhorn,<br />

Christoph Heikens, Hoogstede). Gerd Bouwer<br />

(Veldhausen) hatte e<strong>in</strong>e ansprechende<br />

und den Inhalt verstärkende Power-Po<strong>in</strong>t-<br />

Präsentation gestaltet, so dass Bilder und<br />

auch alle Liedtexte von den Gottesdienstbesuchern<br />

mitgelesen bzw. mitgesungen<br />

werden konnten. Der Chorgesang des bunt<br />

gemischten, etwa 65 Sänger<strong>in</strong>nen und Sänger<br />

zählenden Grafschafter Chores unter<br />

der Leitung von <strong>Die</strong>ter Wiggers ergänzte<br />

mitreißend, musikalisch wie textlich das<br />

Gesehene und Gehörte. E<strong>in</strong>ige Sänger<strong>in</strong>nen<br />

und Sänger waren sogar extra „nur“ für den<br />

Auftritt nach Hamburg-Heimfeld gefahren.<br />

<strong>Die</strong> dortige ev.-lutherische Pauluskirche war<br />

bis auf den letzten Platz besetzt.<br />

<strong>Die</strong> musikalische Begleitung von geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Geme<strong>in</strong>de gesungenen<br />

Liedern übernahm souverän die ostfriesische<br />

<strong>Kirche</strong>nband mit Mitgliedern<br />

aus Bunde, Emden und Ihrhove (Peter<br />

Hilbrands, Folkert Heikens, Julia Janssen,<br />

Niklas Koenen, Mirjam Schrader und Markus<br />

Teunis). Auch e<strong>in</strong>ige Solostücke gab<br />

die ostfriesische Band gekonnt zum Besten<br />

und bereicherte damit den Gottesdienst.<br />

Christoph Heikens, Hoogstede<br />

Foto: Jara Baarl<strong>in</strong>k

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!