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Evaluationsmethoden im E-Government - ifib

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Während sich eine Überprüfung aus Sicht der Software-Ergonomie an definierten Kriterien orientieren kann,<br />

muss für die Nützlichkeit von Online-Angeboten erst noch geklärt werden, an welchen Faktoren sich diese<br />

festmacht und wie dies methodisch erhoben werden soll.<br />

Die Frage der Qualität bei E-Commerce-Angeboten ist überlebenswichtig, weil die Kunden sich für hoch<br />

qualitative Angebote entscheiden und bleiben auch bei diesen, falls ihr Vertrauen nicht missbraucht worden ist<br />

und der Umgang mit dem Angebot keine Schwierigkeiten bereitete. Im E-<strong>Government</strong> dagegen stellt sich diese<br />

Frage der „Existenz“ nicht, weil die Angebote unabhängig von der Nachfrage existieren. Daher stellt der<br />

nachfolgende Beitrag E-<strong>Government</strong>-Anwendungen in den Mittelpunkt der Betrachtung und n<strong>im</strong>mt als<br />

Untersuchungsgegenstand die Nützlichkeit der Online-Angebote aus der Nachfragersicht.<br />

Zunächst werden in Kap. 2 die häufig angewandten Methoden der Qualitätsvergleiche vorgestellt. Anschließend<br />

werden diese bewertet, um daraus in Kap. 3 ein eigenes Modell (Instrumentarium) zur Bewertung der<br />

Nützlichkeit herzuleiten. Dieses wird in seinen Ausprägungen erläutert und abschließend in Kap. 4 bezüglich<br />

seiner Einsatzmöglichkeiten <strong>im</strong> Verbund mit weiteren Methoden beurteilt. 3<br />

2. Existierende Qualitätsvergleiche<br />

2.1 Varianten des Qualitätsvergleichs<br />

Mit der Menge unterschiedlicher Qualitätsvergleiche wächst auch die Zahl der Methoden, mit denen die Qualität<br />

von Online-Angeboten gemessen werden soll. Die Art der eingesetzten Methode unterscheidet sich in erster<br />

Linie nach dem verfolgten Zweck des Qualitätsvergleichs und der jeweilig untersuchten Branche der Online-<br />

Angebote. Gemein ist diesen Methoden, dass sie einen Kriterien- bzw. Fragenkatalog als instrumentelle<br />

Grundlage besitzen, dessen jeweilige Zusammensetzung maßgeblich zur Qualitätsermittlung beiträgt. Je nach<br />

Intention der Untersuchung wird dieses Instrument von Experten, Laien oder entsprechend differenzierten<br />

Untergruppen (z.B. regelmäßige Nutzer, Gelegenheitsnutzer) angewendet.<br />

Die regelmäßig zur Anwendung kommenden unterschiedlichen Formen der Qualitätsvergleiche von Online-<br />

Präsenzen der öffentlichen Verwaltung sind Benchmarkings, Best-Practice-/Good-Practice–Studien,<br />

Wettbewerbe, Gütesiegelvergaben, Umfragen und Reviews. Diese Formen nutzen wiederum unterschiedliche<br />

Methoden und werden von unterschiedlichen Personengruppen zur Anwendung gebracht.<br />

Benchmarking:<br />

Benchmarking bezeichnet die systematische Gegenüberstellung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen<br />

des eigenen Unternehmens und denen von Konkurrenz-Unternehmen. Aus den gewonnen Ergebnissen können<br />

Vergleichsmaßstäbe abgeleitet werden, die den Unternehmen zur Orientierung dienen sollen. Anschließend<br />

werden aufgrund der Ergebnisse Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz und Verbesserung der Produkte oder<br />

Dienstleistungen entwickelt. [Schi03]<br />

Geht man nach der Anzahl der Qualitätsvergleiche <strong>im</strong> E-<strong>Government</strong>, so scheint die Form des Benchmarking die<br />

üblichste Herangehensweise zur Qualitätsbest<strong>im</strong>mung in diesem Bereich zu sein. Etliche solcher Studien wurden<br />

gerade in den letzten Jahren angefertigt, um die Leistungen verschiedener öffentlicher Verwaltungen<br />

gegenüberzustellen und zu bewerten. Die Auswahl der am Benchmarking teilnehmenden Kandidaten erfolgt <strong>im</strong><br />

Idealfall anhand einer klar definierten Grundgesamtheit, um die Repräsentativität der Ergebnisse zu sichern. In<br />

diesem Rahmen werden mehrere Kandidaten an einem Kriterienkatalog gemessen. Diese Kriterien orientieren<br />

sich i.d.R. an Anforderungen an die Benutzbarkeit des Systems (Usability), der Vollständigkeit des Inhalts und<br />

den Transaktionsleistungen des Online-Angebots. Ein Ranking der untersuchten Kandidaten aufgrund der<br />

erreichten Punktzahlen bildet den Abschluss und diejenige Kandidatin mit der höchsten Übereinst<strong>im</strong>mung wird<br />

nicht selten zur regionalen oder gar nationalen E-<strong>Government</strong>-Metropole erhoben. Diese Form des sog.<br />

Benchmarking, kann neben einem Ranking der untersuchten Teilnehmer, aber auch in einem eher neutralen<br />

Vergleich ohne Ranking münden. Ergebnis ist dann eine Vorstellung von guten Praxisbeispielen, die auf eine<br />

wertende Darstellung der Kandidaten verzichtet.<br />

3 Die Nutzbarkeit und Nützlichkeit von Online-Angeboten waren Thema eines Projektes des Technologie-Zentrums Informatik (TZI)<br />

gefördert durch das ISP des Landes Bremen. Die Autoren haben am Teilprojekt zur Nützlichkeit von Online-Angeboten mitgewirkt.

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