Evaluationsmethoden im E-Government - ifib
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2.2 Bewertung der Qualitätsvergleiche<br />
Die (vorgenannten) zur Anwendung kommenden Methoden der Qualitätsvergleiche charakterisieren sich jeweils<br />
durch unterschiedliche Zielsetzungen, Bewertungskriterien und Durchführungspraktiken. Stellt man diese<br />
verschiedenen Methoden einander gegenüber, werden einzelne Vor- und Nachteile mit Blickrichtung auf das<br />
Ziel - Qualitätsmessung eines Internet-Angebots - deutlich:<br />
Benchmarking<br />
Best/Good-<br />
Practice<br />
Wettbewerbe Gütesiegel Umfragen Reviews<br />
Ziel<br />
Von den besten zu<br />
lernen<br />
Das beste Beispiel<br />
aus einer Menge<br />
zu finden<br />
Schaffung/<br />
Findung<br />
bestmöglicher<br />
Lösungen.<br />
Stärkung des<br />
Kundenvertrauens<br />
in die<br />
Produkte/Dienstlei<br />
stungen<br />
Produktion eines<br />
St<strong>im</strong>mungsbildes<br />
innerhalb der<br />
Nutzerschaft<br />
Grad der<br />
Benutzbarkeit<br />
der<br />
Anwendung<br />
feststellen<br />
Kernmethode,<br />
Instrument<br />
Mehrere<br />
Kandidaten<br />
werden an einem<br />
Kriterienkatalog<br />
gemessen. Aufgr.<br />
der erreichten<br />
Punktsumme<br />
entsteht eine<br />
Ranking-Liste v.<br />
Mitbewerbern.<br />
Marktübergreifende<br />
Studie<br />
anhand eines<br />
einheitlichen<br />
Kriterienkataloges<br />
aus der ein<br />
oder mehrere<br />
Sieger<br />
hervorgehen.<br />
Die<br />
Teilnehmenden<br />
werden anhand<br />
einheitlicher<br />
Bewertungskrite<br />
rien beurteilt.<br />
Die Online-<br />
Angebote werden<br />
mit einem Siegel<br />
ausgezeichnet,<br />
wenn sie die<br />
entsprechenden<br />
Anforderungen<br />
erfüllen.<br />
Die Nutzer werden<br />
anhand eines<br />
Fragebogens zur<br />
Anwendung<br />
befragt.<br />
Expertenund/oder<br />
Nutzertests<br />
Teilnehmer und<br />
deren Mitwirkung<br />
Die Teilnehmer<br />
werden nicht<br />
gefragt und sind an<br />
der Kriterienentwicklung<br />
nicht<br />
beteiligt.<br />
s. Benchmarking Freiwillige<br />
Teilnahme<br />
Freiwillige<br />
Teilnahme<br />
Freiwillige und<br />
unfreiwillige<br />
Teilnahme<br />
Freiwillige und<br />
unfreiwillige<br />
Teilnahme<br />
(wobei<br />
meistens nach<br />
dem<br />
Einverständnis<br />
der Teilnehmer<br />
gefragt wird)<br />
+ Stärken<br />
- Schwächen<br />
+ Beispiele aus der<br />
Praxis für eine<br />
gute Realisierung<br />
- Eine einheitliche<br />
Untersuchungsmet<br />
hode fehlt. Alle<br />
Marktteilnehmer<br />
miteinbeziehen ist<br />
unmöglich.<br />
s. Benchmarking + Unbekannte<br />
Lösungen<br />
kommen hervor<br />
- Das Niveau<br />
der<br />
Untersuchung<br />
hängt direkt von<br />
den<br />
Teilnehmenden<br />
ab.<br />
+ Stärkung des<br />
Kundenvertrauens<br />
in die Online-<br />
Transaktionen<br />
- Sehr viele<br />
untersch. Anbieter<br />
v. Gütesiegeln.<br />
Kein Überblick für<br />
Kunden.<br />
+ Ein unabhängiges<br />
St<strong>im</strong>mungsbild<br />
- Starke<br />
Beeinflussung<br />
durch subjektive<br />
Meinungen der<br />
Benutzer.<br />
+<br />
wissenschaftlic<br />
he<br />
Herangehensweise<br />
- Beschränkte<br />
Zahl der<br />
Testnutzer<br />
Probleme tauchen auf, wenn Verfahren zum Einsatz kommen, die mehrere Kandidaten in die Untersuchung<br />
einbeziehen. Um gültige Aussagen treffen zu können ist hierbei eine repräsentative Auswahl der Kandidaten<br />
erforderlich, und darüber hinaus ein Bewertungsinstrumentarium, das diesen unterschiedlichen Kandidaten in<br />
gleicher Weise gerecht wird. Repräsentativ sind die Ergebnisse dieser Studien zudem nur, wenn sie nach einem<br />
gültigen statistischen Verfahren aus einer klar definierten Grundgesamtheit ermittelt wurden. Selbst wenn die<br />
Vorgehensweise eindeutig dokumentiert ist, muss der Leser ein Grundverständnis für statistische Verfahren<br />
besitzen, um die Repräsentativität der Ergebnisse beurteilen zu können. Tauchen Rankings in den Studien auf,<br />
laufen diese wie oben bereits erwähnt (s. Kap. 2.1 Benchmarking) Gefahr, fehlinterpretiert, bzw. je nach Bedarf<br />
unterschiedlich ausgelegt zu werden.