zkm_gameplay - Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
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Adam Rafinski<br />
Are you ready for Gameplay?<br />
Eine Ausstellungsplattform <strong>für</strong> die Kultur<br />
des zeitgenössischen Spiels<br />
Und doch beginnt sich herumzusprechen,<br />
daß <strong>Kunst</strong> eine Art von Spiel ist, daß man an<br />
die Malerei oder das Fotografieren mit den<br />
gleichen Kategorien herangehen kann wie<br />
ans Kegeln oder an Poker, <strong>und</strong> daß diese Kategorien<br />
in Form von Algorithmen ausgedrückt<br />
werden können. Das beginnt sich herumzusprechen,<br />
weil Computerspiele immer deutlicher<br />
ins allgemeine Bewusstsein drängen. /1<br />
vilém flusser<br />
Während im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert Film <strong>und</strong><br />
Kino das bewegte Bild zur dominierenden<br />
Medienform avancieren ließen, machen<br />
heute Computerspiele als ein Leitmedium<br />
des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts zentrale Errungenschaften<br />
der Medienkünste einem breiten<br />
Publikum zugänglich. Unsere Erfahrung<br />
des Spiels ist nicht nur durch technologische<br />
Entwicklungen in der Computer-,<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
gezeichnet, sondern auch in der<br />
Entwicklung künstlerischer Fragestellungen<br />
seit den 1960 er Jahren begründet.<br />
Performance, Konzept- <strong>und</strong> Kontextkunst,<br />
sowie die Frage nach dem erweiterten<br />
<strong>Kunst</strong>- <strong>und</strong> Medienbegriff sind eng verb<strong>und</strong>en<br />
mit der Entwicklung des Mediums<br />
Computerspiel. So lässt sich eine zunehmende<br />
gesellschaftliche Aufwertung von<br />
spielerischen Aktivitäten in der Unterhaltungs-<br />
<strong>und</strong> Kulturindustrie beobachten.<br />
Der Freiraum <strong>für</strong> Spielentwicklung wächst<br />
mit der kulturellen Popularität <strong>und</strong> den<br />
ökonomischen Erfolgen der Games. Entsprechend<br />
verändert sich auch unser<br />
generelles Verständnis vom Spiel.<br />
Das ZKM | Medienmuseum in <strong>Karlsruhe</strong><br />
widmet seit 1997 dieser Entwicklung<br />
als erste Kulturinstitution weltweit eine<br />
eigene Plattform. ZKM_Gameplay ist ein<br />
Spielraum ebenso <strong>für</strong> ein breites wie <strong>für</strong><br />
ein fachspezifisches Publikum <strong>und</strong> geht<br />
der Frage nach der historischen, kulturellen<br />
<strong>und</strong> künstlerischen Bedeutung des<br />
algorithmischen Massenmediums <strong>und</strong> der<br />
Spielkultur nach. Die Plattform bietet ein<br />
bislang einzigartiges Forum, um die kulturelle<br />
Bedeutung dieses Mediums in all<br />
seinen Facetten gemeinsam im Dialog mit<br />
dem Besucher zu beleuchten.<br />
Das Spiel als <strong>Kunst</strong>form<br />
Games repräsentieren eine neue lebendige<br />
<strong>Kunst</strong>form, welche genauso angemessen<br />
<strong>für</strong> das Digitale Zeitalter ist wie es frühere<br />
Medien formen <strong>für</strong> das Industriezeitalter<br />
waren. Sie eröffnen neue ästhetische Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> verwandeln den Computerbildschirm<br />
in ein Reich des Experimentierens<br />
<strong>und</strong> der Innovation, das einer breiten Masse<br />
zugänglich ist. Und Games wurden von einer<br />
Öffentlichkeit angenommen, die sich von<br />
Vielem unbeeindruckt zeigte, was als Digitale<br />
<strong>Kunst</strong> gilt. /2<br />
henry jenkins<br />
Übersetzung des Verfassers<br />
Ein zentraler Fokus von ZKM_Gameplay<br />
ist die künstlerische Verwendung der<br />
Compu terspiele als Material <strong>und</strong> dessen<br />
inhaltliche Behandlung in zeitgenössischen<br />
<strong>Kunst</strong>praktiken. In letzter Zeit lässt<br />
sich eine stärkere Überlagerung von<br />
unabhängigen aber kommerziellen Indie<br />
Games <strong>und</strong> künstlerischen Art Games<br />
beobachten. Die Popularität von Indie<br />
Games hat die kommerzielle Verfügbarkeit<br />
von Art Games bestärkt. Seit dem<br />
enormen Einfluss von Marcel Duchamps<br />
<strong>Kunst</strong>verständnis <strong>und</strong> spätestens seit<br />
dem Aufkommen avantgardistischer<br />
Amanita Design: Botanicula<br />
Charakterstudien, 2012, courtesy of Amanita Design<br />
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