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Ausgabe Oktober 2013 - Der Vorstädter

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Historie<br />

Aufruhr standen später lediglich Freiber-<br />

ger Arbeiter vor Gericht, die zu Zuchthaus<br />

und Gefängnis verurteilt wurden.<br />

kerung, die die Ankunft der Reichswehr<br />

zunächst begrüßten, überwog die Entrüstung<br />

über den Angriff. Viele stellten sich die<br />

Frage, warum ohne vorher Warnschüsse<br />

abzugeben sofort scharf geschossen wurde.<br />

Insgesamt gab es 29 Tote, wovon zwei<br />

später im Krankenhaus starben. Die über<br />

zwanzig Schwerverletzten wurden ins<br />

Krankenhaus bzw. den Bergstift gebracht.<br />

Es folgten bis in die Nacht hinein Hausdurchsuchungen<br />

und Verhaftungen.<br />

Die nächsten Tage<br />

Am Sonntag herrschte weitgehend Ruhe<br />

in der Stadt, wohl auch weil die Reichswehr<br />

mit MGs durch die Stadt fuhr. Für die<br />

Beerdigung der Opfer am 2. November,<br />

die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung<br />

stattfand, wurden Auflagen erteilt,<br />

so waren Fahnen und Transparente verboten,<br />

es durften nur Einzelpersonen auf<br />

bestimmten Straßen zum Friedhof gehen.<br />

Die Toten wurden in einem Massengrab<br />

beerdigt. Die Reichswehr hatte die ganze<br />

Stadt besetzt.<br />

Im Herbst 1945 wurde auf dem damaligen<br />

Bismarckplatz ein Denkmal aufgestellt, an<br />

dem die Namen der Todesopfer angebracht<br />

waren. Später erfolgte seine Verlegung<br />

vor das Kornhaus. Aus Anlass des<br />

50. Jahrestages des Überfalls wurde 1973<br />

das heute vor dem Kornhaus stehende<br />

Denkmal enthüllt.<br />

Unterschiedliche Bewertungen des Tages<br />

Von offiziellen Stellen und der Presse wurden<br />

wenige Aussagen über die Ereignisse<br />

gemacht. Den Einsatz von MGs durch<br />

Demonstranten, was behauptet wurde,<br />

hielt der zuständige Oberstaatsanwalt<br />

jedoch für ausgeschlossen. Die spätere<br />

juristische Aufklärung des Überfalls verlief<br />

im Sand, wegen Landfriedensbruch und<br />

Quellen:<br />

•Stadtarchiv Freiberg:<br />

•Bibl 3507 „<strong>Der</strong> Freiberger Blutsonnabend“,<br />

Broschüre, herausgegeben von der SED-<br />

Kreisleitung zum 50. Jahrestag, 1973<br />

•„Volkszeitung, Organ der Vereinigten<br />

Sozialdemokratie für Freiberg, Brand-<br />

Erbisdorf, Sayda und Umgebung“, 29.10.,<br />

30.10, 2.11.1923<br />

•MFA 87/2001: „Schicksalsjahre in Freiberg<br />

1914-1924“<br />

Fotos:<br />

•Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg,<br />

Fotothek<br />

(1) Inv.-Nr. F4824, Datierung 1923<br />

(2) Inv.-Nr. 4826, Datierung 1923<br />

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