Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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GESCHÄFTSBERICHT<br />
2012/13<br />
<strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.
Inhalt<br />
VORWORT 1<br />
DAS JAHR IM RÜCKBLICK 2<br />
SCHWERPUNKTTHEMEN<br />
– Gesellschaftliche Bedeutung 6<br />
– Sortenprüfwesen 7<br />
– Welternährung 8<br />
– Wissen teilen – Vielfalt schaffen 9<br />
– Forschungsförderung 10<br />
– Nachwuchsförderung 11<br />
– Better Regulation 12<br />
– Beizung 14<br />
– Gentechnik 16<br />
– Schutz geistigen Eigentums 18<br />
– Nachbau 20<br />
– Z-Saatgut 21<br />
– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 22<br />
SORTEN UND SAATGUT<br />
– Getreide 24<br />
– Mais und Sorghum 26<br />
– Kartoffeln 28<br />
– Futterpflanzen 30<br />
– Öl- und Eiweißpflanzen 32<br />
– Zuckerrüben 34<br />
– Gemüse 36<br />
– Handel 37<br />
– Reben 38<br />
– Zierpflanzen 39<br />
INTERNATIONALE POLITIK/EUROPAPOLITIK 40<br />
EXPORTFÖRDERUNG 43<br />
PFLANZENZÜCHTUNG IM VERBUND 44<br />
VERMEHRUNGSFLÄCHEN 50<br />
GREMIEN 52<br />
MITGLIEDERVERZEICHNIS 55<br />
ORGANISATIONSPLAN 61<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.<br />
Büro Bonn<br />
Kaufmannstr. 71–73<br />
53115 Bonn<br />
Telefon: 0228-98 58 1-10<br />
Telefax: 0228-98 58 1-19<br />
www.bdp-online.de<br />
bdp@bdp-online.de<br />
Büro Berlin<br />
Reinhardtstraße 27<br />
10117 Berlin<br />
Telefon: 030-2 75 94 64-0<br />
Telefax: 030-2 75 94 64-2<br />
Büro Brüssel<br />
Rue de Luxembourg 47–51<br />
1050 Brüssel, Belgien<br />
Telefon: +32-2-2 82 08 40<br />
Telefax: +32-2-2 82 08 41<br />
Geschäftsbericht 2012/13 vorgelegt zur 68. Mitgliederversammlung des BDP im April 2013 in Bad Sassendorf.
Vorwort<br />
Das Ende einer Legislaturperiode gibt Anlass zur Rückschau<br />
auf die vergangenen Jahre und zur Bewertung der Regierungsarbeit.<br />
Das Urteil der <strong>Pflanzenzüchter</strong> bewegt sich<br />
zwischen Licht und Schatten. Im Bereich der Forschungsförderung<br />
sind wir einen Schritt vorangekommen. Die<br />
kürzlich erfolgte Bekanntmachung des Bundesministeriums<br />
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) zur Weizenforschung lässt dem Bekenntnis der<br />
Bundesregierung zur Pflanzenzüchtung nun Taten folgen –<br />
ein echter Lichtblick. Wir setzen große Hoffnungen auf die<br />
neue Forschungs- und Züchtungsallianz proWeizen, die als<br />
Plattform für Information und Koordination der Weizenforschung<br />
und -züchtung in Deutschland etabliert werden und<br />
große, langfristig angelegte Weizenforschungsprogramme<br />
initiieren soll. Entscheidend für den Erfolg dieser Initiative<br />
und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Weizenzüchtung wird die finanzielle Ausstattung<br />
des Projektes sein. Andere Länder wie Großbritannien,<br />
Frankreich oder USA haben die Messlatte sehr hoch gelegt.<br />
In den Bereichen vorwettbewerbliche Forschung, Bioökonomieforschung<br />
sowie Steuererleichterungen für Forschung<br />
und Entwicklung scheint es trotz anders lautender<br />
Bekundungen für uns keine Lichtblicke zu geben. Für die<br />
Landwirte wird es immer wichtiger, von Spitzenleistungen<br />
in Form neuer Sorten zu profitieren. Die legislativen Rahmenbedingungen<br />
für die Züchtung und die Innovationskraft<br />
der Branche haben sich jedoch nicht verbessert – im Gegenteil.<br />
Unsere über vier Legislaturperioden erhobene Forderung<br />
nach einer Etablierung von Saatgutschwellenwerten<br />
einschließlich einer Lösung für geringste unbeabsichtigte<br />
und technisch unvermeidbare GVO-Spuren im Saatgut fand<br />
bisher keine Berücksichtigung und ist immer noch ungeklärt.<br />
Die fehlende Rechtssicherheit gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Züchter und Landwirte in Deutschland<br />
gegenüber anderen europäischen Ländern. Vor allem ist<br />
der adäquate Schutz geistigen Eigentums für unsere Arbeit<br />
unerlässlich. Wir setzen uns daher weiter für eine deutliche<br />
Abgrenzung von Sorten- und Patentschutz ein. In diesem<br />
Bereich haben wir eine große Unterstützung von fast allen<br />
politischen Parteien erfahren. Seit vielen Jahren streben wir<br />
außerdem eine faire und praktikable Nachbauregelung an,<br />
sind jedoch enttäuscht über die mangelnde politische Bereitschaft,<br />
hier nachzubessern. Lichtblicke sehen anders aus.<br />
Mit Sorge schauen wir auf die Zukunft des deutschen Sortenprüfwesens.<br />
Öffentliche Sparzwänge dürfen nicht dazu<br />
führen, dass es keine objektiven Prüfungen mehr gibt und<br />
dem Landwirt unabhängige Sorteninformationen fehlen.<br />
Deutschland zeichnet sich derzeit durch die hohe Qualität<br />
sowohl in der Prüfung beim Bundessortenamt als auch<br />
in den Landessortenversuchen aus. Auch zukünftig gilt es,<br />
transparente und auf der Basis wissenschaftlicher Grundsätze<br />
durchgeführte Prüfungen sicherzustellen.<br />
Die starken Auswinterungen des letzten Jahres haben zwei<br />
wesentliche Elemente deutlich gemacht – nämlich, dass<br />
die Weiterentwicklung angepasster Sorten im Hinblick auf<br />
globale Herausforderungen wie beispielsweise Klimawandel<br />
essenziell ist und dass zu bestimmten Themen Allianzen<br />
mit anderen Partnern geschmiedet werden müssen.<br />
Mit dem Deutschen Bauernverband führen wir in diesem<br />
Zusammenhang einen konstruktiven Dialog – ein Lichtblick,<br />
dass wir künftig auch strittige Fragen im Sinne einer<br />
zukunftsfähigen Landwirtschaft und Gesellschaft gemeinsam<br />
bearbeiten und lösen können.<br />
Nicht nur die aktuelle Legislaturperiode geht zu Ende, sondern<br />
auch meine Amtszeit als Vorsitzender des BDP. Seit<br />
1997 habe ich diese Aufgabe immer gerne ausgeführt. In<br />
einer Zeit mit vielen Umbrüchen und Rückschlägen für die<br />
Pflanzenzüchtung habe ich vor allem von den Mitgliedern<br />
des BDP stets große Unterstützung erfahren. Dafür bedanke<br />
ich mich herzlich. Die Besonderheit unseres Verbandes liegt<br />
in der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen<br />
Haupt- und Ehrenamt. Für die Zukunft wünsche ich<br />
mir, dass wir diese Stärke pflegen und weiter ausbauen.<br />
Dr. Kartz von Kameke<br />
Vorsitzender<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 1
Das Jahr im Rückblick<br />
Im Auftrag der EU-Kommission legen<br />
Experten aus den Mitgliedstaaten ihren<br />
Abschlussbericht zu neuen Züchtungsmethoden<br />
vor. Mehrheitlich sprechen sie<br />
sich gegen die Regulierung der meisten<br />
Methoden durch die GVO-Freisetzungsrichtlinie<br />
aus.<br />
Das Bundessortenamt (BSA) gibt aufgrund<br />
eines Beschlusses des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />
die Schließung<br />
von fünf seiner zwölf Standorte bekannt.<br />
In den fruchtartenspezifischen Abteilungen<br />
des BDP werden Lösungsansätze entsprechend<br />
diskutiert.<br />
Auf der Internationalen Grünen Woche<br />
(IGW) 2012 stellt der BDP gemeinsam mit<br />
dem BSA und dem Max Rubner-Institut<br />
die Wertschöpfungskette von der Züchtung<br />
bis zum Endprodukt am Beispiel<br />
Getreide dar. Die innovativen Ansätze der<br />
Pflanzenzüchtung zur Bewältigung der<br />
JANUAR 2012<br />
globalen Herausforderungen – insbesondere<br />
die Bioenergiefruchtfolgen – stehen<br />
im Mittelpunkt des GFP-Auftritts auf der<br />
IGW.<br />
Anlässlich des 300. Geburtstages Friedrich<br />
des Großen am 24. Januar veröffentlicht<br />
der BDP das Buch „Friedrich der<br />
Große und der verborgene Schatz – Die<br />
Bedeutung der Kartoffel für die Welternährung“.<br />
Der BDP-Vorsitzende Dr. Kartz<br />
von Kameke und Friedrich der Große<br />
(dargestellt von Dr. Olaf Kappelt) überreichen<br />
Bundeslandwirtschaftsministerin<br />
Ilse Aigner das Buch auf der IGW 2012.<br />
Quelle: Ralf Flucke<br />
Der BDP, der Deutsche Bauernverband<br />
e. V. (DBV) und die Union zur Förderung<br />
von Öl- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)<br />
legen eine gemeinsame Strategie zur<br />
Steigerung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus<br />
vor. Ziel sind die langfristig<br />
angelegte Forschungsförderung an<br />
Proteinpflanzen sowie der Aufbau von<br />
Wertschöpfungsketten von der Pflanzenzüchtung<br />
über den Anbau bis hin zur<br />
Verarbeitung.<br />
Der BDP-Ehrenvorsitzende Dr. Wilhelm<br />
Graf von der Schulenburg feiert seinen<br />
80. Geburtstag. Graf Schulenburg war<br />
17 Jahre Vorsitzender des BDP und hat<br />
die Geschicke der deutschen und europäischen<br />
Pflanzenzüchtung maßgeblich<br />
geprägt.<br />
FEBRUAR 2012<br />
Das Urteil des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes,<br />
das die behördliche<br />
Umbruchverfügung wegen angeblicher<br />
geringster GVO-Spuren in Raps<br />
als rechtmäßig erklärt, ist ein herber<br />
Schlag für <strong>Pflanzenzüchter</strong> und Landwirte.<br />
Der BDP bekräftigt die Notwendigkeit<br />
von Schwellenwerten für<br />
unbeabsichtigte und technisch wie<br />
biologisch unvermeidbare GVO-Spuren<br />
in Saatgut.<br />
Entgegen der Einschätzung der Europäischen<br />
Kommission und des Rats<br />
der Europäischen Union empfiehlt die<br />
Generalanwältin beim Europäischen<br />
Gerichtshof, die verpflichtende Sortenzulassung<br />
für unzulässig zu erklären.<br />
Hintergrund ist die Klage eines französischen<br />
Züchters gegen EU-saatgutrechtswidrige<br />
Verkäufe in Frankreich.<br />
Am 20. März tauschen sich Mitglieder<br />
des BDP-Vorstandes sowie die BDP-<br />
Geschäftsführung mit den Vertretern<br />
der CDU/CSU-Fraktion bei einem Parlamentarischen<br />
Abend über die Rahmenbedingungen<br />
am Innovationsstandort<br />
Deutschland und den Schutz geistigen<br />
Eigentums aus.<br />
MÄRZ 2012<br />
Auf seiner Jahrestagung in Potsdam<br />
nennt sich der Wirtschaftsverbund Pflanzengenomforschung<br />
GABI WPG e. V. in<br />
Wirtschaftsverbund PflanzenInnovation<br />
WPI e. V. um. Vor dem Hintergrund der<br />
von der Bundesregierung verabschiedeten<br />
Nationalen Forschungsstrategie<br />
BioÖkonomie 2030 sollen weitere Akteure<br />
aus der Wirtschaft als Mitglieder<br />
gewonnen werden, die sich mit Pflanzenforschung<br />
befassen oder diese unterstützen.<br />
2 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
April 2012<br />
Die neu gestaltete Webseite der STV geht online. Der Nachbauratgeber<br />
mit der Aufforderung zur Nachbauerklärung wird an<br />
die Landwirte verschickt.<br />
Die in Deutschland ansässigen Maiszüchtungsunternehmen<br />
informieren über die Ergebnisse der behördlichen Saatgutuntersuchung<br />
auf Anteile gentechnisch veränderter Organismen<br />
(GVO) im Mais. Die Behörden haben insgesamt 419 Maispartien<br />
untersucht, von denen elf beanstandet und seitens der<br />
Züchter umgehend aus dem Verkehr genommen wurden.<br />
Aufgrund der enormen Auswinterungen mussten die im Herbst<br />
2011 ausgesäten Winterungen in vielen Regionen Deutschlands<br />
umgebrochen werden. Zum Teil wurde zur Nachsaat<br />
zugekauftes Konsumgetreide eingesetzt. Dies verstößt gegen<br />
geltendes Recht im Bereich des Sortenschutzes sowie des Saatgutverkehrs.<br />
Die Getreidezüchter erkennen die unverschuldete<br />
Notlage der Landwirte an und bieten mehrheitlich Landwirten<br />
und Händlern eine einmalige Ausnahmeregelung in Form einer<br />
reduzierten Schadensersatzforderung an.<br />
Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums am 26. April<br />
spricht sich der BDP für mehr Anerkennung des Schutzes intellektueller<br />
Eigentumsrechte und eine faire Entlohnung der<br />
Züchtungsleistung aus.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) bekräftigt die Sortenschutzinhaber/Züchter<br />
in der Wahrung ihrer geistigen Eigentumsrechte.<br />
Ein Landwirt, der unwahre Angaben über seinen Nachbau<br />
gemacht hat, ist zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe<br />
der vollen Z-Lizenzgebühr verpflichtet.<br />
Zum 190. Geburtstag<br />
von Gregor Mendel weist<br />
der BDP auf die Bedeutung<br />
seiner Arbeit<br />
hin. Mendels Erkenntnisse<br />
be stimmen noch<br />
heute die Tätigkeit der<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong>.<br />
Der EuGH bestätigt in einem weiteren Urteil, dass das EU-Saatgutrecht,<br />
insbesondere die amtliche Sortenprüfung, mit den<br />
Grundfreiheiten des EU-Vertrages vereinbar ist. Der BDP fordert<br />
die Berücksichtigung der Entscheidung („Kokopelli-Urteil“) bei<br />
der Überarbeitung des Saatgutrechts durch die EU-Kommission.<br />
JULI 2012<br />
MAI 2012<br />
Auf Einladung der Saatzucht Ackermann GmbH & Co. KG findet<br />
die BDP-Mitgliederversammlung 2012 in Straubing statt. DLG-<br />
Präsident Carl-Albrecht Bartmer unterstreicht in seinem Gastvortrag<br />
die Bedeutung der Pflanzenzüchtung als Grundlage für<br />
eine moderne Landwirtschaft. Dr. Kartz von Kameke fordert<br />
mehr öffentliche Mittel zur Intensivierung der vorwettbewerblichen<br />
Forschung und eine Stärkung der Bundesforschungseinrichtungen.<br />
Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> steigen aktiv in die sozialen Netzwerke ein<br />
und eröffnen Kanäle auf Facebook, Twitter und YouTube.<br />
Auf den DLG Feldtagen in<br />
Bernburg organisieren 30<br />
Aussteller aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und<br />
Politik das GVO-Themenzentrum<br />
und informieren<br />
über Entwicklungen der Gentechnik. Darüber hinaus sind der<br />
BDP und der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) mit einem<br />
Stand vertreten. Am Schauversuch „100 Jahre Züchtungsfortschritt“<br />
wird den Besuchern eindrucksvoll die Entwicklung der<br />
innovativen Pflanzenzüchtung demonstriert.<br />
Die International Seed Federation (ISF) verabschiedet auf ihrer<br />
Jahrestagung in Rio de Janeiro ein neues Positionspapier zum<br />
Schutz geistigen Eigentums. Der BDP begrüßt diese einheitliche<br />
internationale Position der Saatgutbranche, die dem Sortenschutz<br />
weiterhin Priorität einräumt.<br />
Der von der Europäischen Organisation für Pflanzenwissenschaften<br />
(EPSO) ins Leben gerufene Fascination of Plants Day<br />
wird am 18. Mai international begangen. Auch deutsche <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
informieren die Öffentlichkeit über ihre spannende<br />
Arbeit.<br />
Am 30. Juni endet die Auditierungsoffensive des GFS. Alle Saatgut<br />
aufbereitenden Betriebe, die am Qualitätssicherungssystem<br />
QSS teilnehmen, wurden somit durch einen unabhängigen<br />
Auditor in ihrer Qualitätsfähigkeit bewertet.<br />
JUNI 2012<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 3
Das Jahr im Rückblick<br />
AUGUST 2012<br />
Der BDP mahnt die Verlässlichkeit der<br />
Politik bei der Nutzung der Bioenergie<br />
im Rahmen der Energiewende an. Anlass<br />
bietet die Studie der Akademie der<br />
Wissenschaften Leopoldina, die sich kritisch<br />
zu den Möglichkeiten der Bioenergie<br />
äußert.<br />
Interessierte Saatgutbehandlungseinrichtun<br />
gen können sich nun offiziell im<br />
SeedGuard-System für die Zertifizierung<br />
in den Kulturarten Raps, Mais und Rübe<br />
registrieren lassen.<br />
Die Ergebnisse eines Forschungsprojektes<br />
der Universität Gießen zum Züchtungsfortschritt<br />
belegen, dass ungefähr<br />
ein Drittel des in den letzten 40 Jahren<br />
erzielten Ertragsfortschritts bei Winterweizen<br />
in Deutschland auf eine verbesserte<br />
Sortenleistung und vor allem auf<br />
die signifikante Erhöhung der Kornzahl<br />
pro Ähre zurückzuführen ist.<br />
Die in Deutschland ansässigen Rapszüchter<br />
informieren über die Ergebnisse<br />
der behördlichen Untersuchung auf<br />
Anteile gentechnisch veränderter Organismen<br />
(GVO) im Rapssaatgut. Von insgesamt<br />
324 untersuchten Rapspartien<br />
wurden fünf beanstandet und umgehend<br />
von den Züchtern aus dem Verkehr<br />
genommen.<br />
Anlässlich der Neuaufstellung des Bioökonomierats<br />
weist der BDP auf die zentrale<br />
Bedeutung der Pflanzenzüchtung<br />
bei der Etablierung einer nachhaltig angelegten<br />
Bioökonomie hin und mahnt<br />
fehlende Fortschritte in der Bioökonomieforschung<br />
bei der Politik an. Die Interessen<br />
der Pflanzenzüchtung werden<br />
durch Dr. Léon Broers, KWS SAAT AG und<br />
Vorsitzender Wirtschaftsverbund PflanzenInnovation,<br />
vertreten, der neu in den<br />
Rat berufen wurde.<br />
Im Rahmen der Wirtschaftlichen<br />
Fachtagung für Futterpflanzen und<br />
Zwischenfruchtsaatgut in Fulda beleuchten<br />
Vertreter der deutschen<br />
Saatgutwirtschaft die Zukunft von<br />
Begrünungen mit zertifiziertem bzw.<br />
gebietseigenem Saatgut. Für das Ausbringen<br />
von Saatgut gebietsfremder<br />
Arten in der freien Natur zur Begrünung<br />
sieht das novellierte Bundesnaturschutzgesetz<br />
ab 2020 eine Genehmigungspflicht<br />
vor, deren Umfang und<br />
Interpretation in der Branche umstritten<br />
sind.<br />
SEPTEMBER 2012<br />
OKTOBER 2012<br />
In Moskau findet ein deutsch-russisches<br />
Saatgutseminar unter Leitung<br />
von Staatssekretär Dr. Robert Kloos<br />
(BMELV), dem russischen Vize-Landwirtschaftsminister<br />
Alkesandr Petrikov<br />
und dem BDP-Vorsitzenden Dr. Kartz<br />
von Kameke statt.<br />
Zur Bekämpfung des Hungers in der<br />
Welt hat die Pflanzenzüchtung bereits<br />
große Leistungen vollbracht. Der BDP<br />
weist zum Tag der Welternährung am<br />
16. Oktober auf die Ertragssteigerungen<br />
durch Züchtungsfortschritt sowie<br />
durch verbesserte Widerstandsfähigkeit<br />
gegen Krankheiten und Schädlinge<br />
hin.<br />
Der BDP reicht einen Amicus curiae-Brief<br />
im Rahmen des sogenannten Tomatenverfahrens<br />
vor der großen Beschwerdekammer<br />
des Europäischen Patentamts<br />
ein und manifestiert seine Auffassung,<br />
dass Pflanzen, die aus Kreuzung und Selektion<br />
hervorgehen, nicht patentierbar<br />
sind.<br />
Die GFP widmet sich auf ihrer Jahrestagung<br />
der Regulation des Blühzeitpunktes<br />
und ihren Auswirkungen auf<br />
die Pflanzenzüchtung. Die genetische<br />
Kontrolle, wann und unter welchen Bedingungen<br />
Pflanzen blühen, spielt eine<br />
zentrale Rolle für die Entwicklung leistungsstärkerer<br />
Kulturarten.<br />
Der Startschuss für die Forschungs- und<br />
Züchtungsallianz proWeizen fällt. Der<br />
Zusammenschluss soll alle an der Weizenforschung<br />
und -züchtung Interessierten<br />
vernetzen und die Weizenzüchtung<br />
in Deutschland sowie international<br />
stärken. Den Schulterschluss zwischen<br />
Forschung und Praxis verantworten als<br />
Sprecher Wolf von Rhade (Vorsitzender<br />
der Abteilung Getreide im BDP) für die<br />
Wirtschaft sowie Prof. Dr. Frank Ordon<br />
(Julius Kühn-Institut) für die Wissenschaft.<br />
Die EU-Kommission legt einen Vorentwurf<br />
für das neue Saat- und Pflanzgutrecht<br />
vor. Nach Einschätzung des BDP<br />
wird er den mannigfachen Anforderungen<br />
an ein zukunftsfähiges Regelwerk<br />
für den Vertrieb von Saat- und Pflanzgut<br />
in der EU grundsätzlich gerecht.<br />
NOVEMBER 2012<br />
4 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Die von BDP, DRV und BVO überarbeiteten<br />
Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen<br />
für Saatgut nach dem Saatgutverkehrsgesetz<br />
mit Ausnahme von Pflanzkartoffeln<br />
und Zuckerrübensaatgut (AVLB<br />
Saatgut) treten in Kraft.<br />
Der BDP und der Industrieverband Agrar<br />
(IVA) stellen eine wissenschaftliche Studie<br />
zum sozio-ökonomischen Wertbeitrag der<br />
Saatgutbeizung mit Neonikotinoiden vor.<br />
Sie zeigt u. a. die tief greifenden negativen<br />
Wohlstands- und Umwelteffekte eines potenziellen<br />
Verbots dieser Technologie auf.<br />
Die Schlüsselrolle der Pflanzenzüchtung<br />
zur Meisterung der globalen Herausforderungen<br />
erläutert der BDP anlässlich der<br />
Grünen Woche auf dem ErlebnisBauernhof.<br />
Zahlreiche Messegäste sowie Vertreter<br />
aus Politik, Presse und Verbänden<br />
besuchen den Stand.<br />
Gemeinsam mit dem BMELV und der<br />
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />
(BLE) startet der BDP das Projekt<br />
„Varieties for Diversity“. Zur Stärkung der<br />
biologischen Vielfalt sollen über ein Internetportal<br />
der BLE Informationen über<br />
hunderte moderner Sorten von deutschen<br />
Züchten für die Weiterzüchtung zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Bundesministerin Ilse Aigner und der<br />
russische Landwirtschaftsminister Nikolaj<br />
Federow unterzeichnen eine Absichtserklärung<br />
zur verstärkten Zusammenarbeit<br />
bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen<br />
für die Pflanzenzüchtung.<br />
Der BDP und der Verband der Kartoffelund<br />
Gemüsemarktteilnehmer in Russland<br />
unterschreiben ein Memorandum<br />
zur Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
im Bereich Kartoffelzüchtung und Pflanzgutproduktion<br />
zwischen Deutschland<br />
und Russland.<br />
Der BDP stellt auf der Grünen Woche<br />
den neuen Ausbildungsberuf<br />
„Pflanzentechnologe/-in“ vor. Er löst ab<br />
August 2013 den früheren Beruf Landwirtschaftlich<br />
technische(r) Laborant/-in<br />
(LTL) ab.<br />
Der BDP lädt Führungsnachwuchskräfte<br />
aus den Mitgliedsunternehmen zum<br />
„Young Leaders Programm“ nach Berlin<br />
ein. Die potenziellen Ehrenämtler kommen<br />
mit Abgeordneten und Vertretern<br />
der Bundesregierung zusammen.<br />
JANUAR 2013<br />
Das Europäische Parlament verabschiedet<br />
die Verordnungen zum Gemeinschaftspatent,<br />
mit dem die sogenannte Züchtungsausnahme<br />
europaweit harmonisiert wird.<br />
Der Zugang zu genetischer Vielfalt als<br />
Grundlage für Innovationen in der Pflanzenzüchtung<br />
wird damit tiefer verankert.<br />
BDP, DRV und BVO veranstalten gemeinsam<br />
mit GS1 Germany ein vertiefendes Seminar<br />
über die technischen Grundlagen<br />
zur Warenidentifikation und Rückverfolgbarkeit<br />
auf Basis der hierzu entwickelten<br />
BDP-Empfehlung. Vermittelt werden Basis-<br />
und Detailwissen über die Kennzeichnung<br />
von Artikeln und Versandeinheiten,<br />
den Austausch von Stammdaten sowie<br />
Möglichkeiten des Transaktionsdatenaustauschs.<br />
Das Seminar ist mit rund 30<br />
IT- und Logistikverantwortlichen der Saatgutunternehmen<br />
gut besucht und findet<br />
bei den Teilnehmern großen Anklang.<br />
FEBRUAR 2013<br />
Anlässlich der Diskussion um das mögliche<br />
Verbot neonikotinoidhaltiger<br />
Saatgutbehandlungsmittel bekräftigt<br />
der BDP die Notwendigkeit einer wissenschaftlich<br />
fundierten Risikobewertung<br />
und der Wahrung des Verhältnismäßigkeitsprinzips.<br />
Er verweist auf<br />
die erfolgreichen Risikomanagement-<br />
Maßnahmen vor allem durch die Zertifizierung<br />
von Beizstellen und begrüßt<br />
eine differenzierte Betrachtung des<br />
Themas auf EU-Ebene.<br />
Wissenschaftler des Forschungszentrums<br />
Jülich und eine Delegation des<br />
Hauses der Pflanzenzüchtung treffen<br />
die Mitarbeiter des Global Crop Diversity<br />
Trust zu einem Gedankenaustausch.<br />
Die seit 2013 in Bonn ansässige<br />
unabhängige internationale Organisation<br />
hat das Ziel, die Sortenvielfalt des<br />
Saatgutes von Nutzpflanzen zur Sicherung<br />
der Welternährung verfügbar zu<br />
halten.<br />
Das Bundesministerium für Ernährung,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) veröffentlicht<br />
eine Bekanntmachung zur Förderung<br />
von Innovationen zur Züchtung leistungsfähigerer<br />
Weizensorten. Das Ausschöpfen<br />
des Ertragspotentials und die<br />
Ertragssicherung bei Weizen sind die<br />
größten Herausforderungen in einer<br />
sich verändernden Umwelt, vor allem,<br />
da Weizen für die Ernährung einer weiter<br />
wachsenden Weltbevölkerung von<br />
großer Bedeutung ist.<br />
Angesichts der Abstimmung des Ständigen<br />
Ausschusses für die Lebensmittelkette<br />
und Tiergesundheit über den<br />
Vorschlag der EU-Kommission, Neonikotinoide<br />
für einen Zweijahreszeitraum<br />
zu verbieten, warnt der BDP erneut<br />
vor den dramatischen Folgen und<br />
fordert die Ablehnung des Verbots auf<br />
EU-Ebene.<br />
DEZEMBER 2012 MÄRZ 2013<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 5
Gesellschaftliche Bedeutung<br />
Einfluss der Pflanzenzüchtung auf soziale Wohlfahrt, Ernährungssicherung<br />
, Klima- und Ressourcenschutz<br />
Die Pflanzenzüchtung liefert entscheidende Lösungsansätze, um weltweite Herausforderungen unserer Zeit<br />
meistern zu können. Wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung der Pflanzenzüchtung tatsächlich ist, untersucht<br />
eine Studie des Humboldt Forum for Food and Agriculture (HFFA) e. V.<br />
Die Wissenschaftler Prof. Harald von Witzke und<br />
Dr. Steffen Noleppa quantifizieren vor allem den<br />
Einfluss der Pflanzenzüchtung auf die soziale<br />
Wohlfahrt, die Welternährung sowie den Klimaund<br />
Ressourcenschutz. Dabei dokumentieren sie<br />
die besondere Rolle der Pflanzenzüchtung bei<br />
der Minimierung des Konflikts zwischen Ökonomie<br />
und Ökologie.<br />
Pflanzenzüchtung sichert Ernährung<br />
von Millionen Menschen<br />
Ohne private und öffentliche Aufwendungen in<br />
die Pflanzenzüchtung wären die Flächenerträge<br />
in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
bis zu 20 Prozent geringer ausgefallen. Die<br />
durch Züchtung generierte Mehrproduktion erlaubt<br />
es, die gesteigerte Nachfrage nach Agrarprodukten<br />
zu adäquaten Preisen zu bedienen.<br />
Der entsprechende Beitrag zum Bruttosozialprodukt<br />
summiert sich für den Zeitraum 1991 bis<br />
2010 auf ca. 9 Mrd. Euro. Ohne diese Mehrproduktion<br />
würde z. B. die Menge an Weizen fehlen,<br />
mit der jährlich 38 Mio. Menschen versorgt<br />
werden könnten.<br />
Pflanzenzüchtung schont<br />
Ressourcen und Umwelt<br />
Gesteigerte Flächenerträge führen zu einer effizienteren<br />
Nutzung von Agrarflächen, was eine zusätzliche<br />
Flächeninanspruchnahme in sensiblen<br />
Ökosystemen wie z. B. den Regenwäldern Brasiliens<br />
obsolet macht. Durch Produktivitätssteigerungen<br />
basierend auf Pflanzenzüchtung und<br />
die damit eingesparten Flächenausdehnungen<br />
konnten über 160 Mio. t CO 2<br />
-Emissionen vermieden<br />
werden.<br />
Wären Leistungen der Pflanzenzüchtung unterblieben,<br />
wäre in anderen Teilen der Welt zusätzlich<br />
eine Fläche von über einer Million Hektar<br />
neu kultiviert worden.<br />
Profitabilität aus Sicht der Gesellschaft<br />
Die methodische Neuheit der Studie besteht<br />
darin, dass Effekte der Produktivitätssteigerung<br />
durch Züchtungserfolge sowohl nach ökologischen<br />
als auch nach ökonomischen Kriterien in<br />
Bezug auf ihren Nutzen für die Gesellschaft bewertet<br />
werden. Die Ergebnisse reflektieren, dass<br />
Investitionen in die Züchtung aus sozioökonomischer<br />
Sicht äußerst lohnenswert sind und zu<br />
wenig in diesen Sektor investiert wird.<br />
Höhere Wertschätzung der Züchtung<br />
notwendig<br />
Die Bedeutung der Pflanzenzüchtung wird im<br />
Hinblick auf immer mehr zu ernährende Menschen<br />
und vielfältige Verwendungszwecke landwirtschaftlicher<br />
Rohstoffe künftig noch steigen.<br />
Deshalb benötigt sie Anreize, um weiterhin in<br />
Forschung und Entwicklung investieren und die<br />
notwendige Mehrproduktion generieren zu können.<br />
Neben mehr öffentlicher Förderung der Pflanzenzüchtungsforschung<br />
und einer Stärkung der<br />
Bundesforschungseinrichtungen sind die politischen<br />
Rahmenbedingungen für die Züchtung<br />
geeignet auszugestalten. Dies betrifft den Schutz<br />
der geistigen Eigentumsrechte in Form einer<br />
Stärkung des Sortenschutzes einschließlich einer<br />
praktikablen Erhebung der Nachbaugebühren<br />
und einer klaren Abgrenzung gegenüber dem<br />
Patentschutz. Zudem sind Steuererleichterungen<br />
im Bereich Forschung und Entwicklung für die<br />
überwiegend mittelständische Pflanzenzüchtung<br />
vonnöten.<br />
Die von der Gemeinschaft zur Förderung der<br />
privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V.<br />
(GFP) unterstützte Studie ist im Internet unter<br />
www.hffa.info abrufbar.<br />
6 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Sortenprüfwesen<br />
Bund beschließt Reduktion von BSA-Standorten<br />
Der für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft benötigte Züchtungsfortschritt kann nachhaltig<br />
nur durch den Erhalt eines transparenten und auf wissenschaftlichen Grundsätzen beruhenden Sortenprüfwesens<br />
gesichert werden. Nur so ist gewährleistet, dass den Landwirten ausschließlich Sorten angedient<br />
werden, für die im Vergleich zu den bereits zugelassenen Sorten eine Verbesserung nachgewiesen werden<br />
konnte.<br />
Diese unabhängige Bewertung neuer Sorten<br />
wird durch das Bundessortenamt (BSA) und die<br />
Länderdienststellen (LDS; Landwirtschaftskammern<br />
und Landesanstalten) durchgeführt. Im<br />
Rahmen der Registerprüfung als Bestandteil<br />
der Sortenzulassung werden vom BSA die Unterscheidbarkeit<br />
von anderen (zugelassenen)<br />
Sorten, die Homogenität und die Beständigkeit<br />
der neuen Sorte geprüft . Im Rahmen der Wertprüfung<br />
(WP) ermittelt das BSA die generelle<br />
Anbaueignung einer Sorte für das gesamte Bundesgebiet<br />
und erteilt zum Abschluss der WP die<br />
Zulassung zum Inver kehrbringen des Saatgutes<br />
der geeignetsten Sorten. Die Sortenförderungsgesellschaft<br />
(SFG) ko ordiniert im Auftrag des BSA<br />
die Bereitstellung von Standorten für die WP<br />
durch die Züchter. Im Anschluss an die Wertprüfung<br />
führen die LDS mit den vom BSA zugelassenen<br />
Sorten weitere Sortenversuche (Landessortenversuche)<br />
durch, die zu einer differenzierten<br />
Sortenempfehlung für die einzelnen Regionen/<br />
Anbaugebiete in den Bundesländern führen.<br />
Kostendruck gefährdet Qualität des<br />
Sortenprüfwesens in Deutschland<br />
Dieses seit Jahrzehnten bewährte System des<br />
angewandten Verbraucherschutzes wird von<br />
politischer Seite zunehmend in Frage gestellt.<br />
Dabei geht es wie so oft in der öffentlichen Verwaltung<br />
um Kosteneinsparung und Personalabbau.<br />
Mit der Thematik hatte sich der Deutsche Bundestag<br />
bereits 2004 beschäftigt. Die Gebührenerhebungen,<br />
die am 1. Januar 2010 in Kraft<br />
getreten sind, waren eine Konsequenz dieser<br />
politischen Diskussion. Darüber hinaus wurde<br />
das BSA vom BMELV verpflichtet, fünf seiner<br />
zwölf Versuchsstationen bis Ende 2015 zu schließen.<br />
Dadurch werden nicht nur die Kapazitäten<br />
des BSA für die Durchführung von WP drastisch<br />
Sortenzulassungen in Deutschland 2012<br />
Landwirtschaftliche Arten Neuzulassungen zugelassene Sorten<br />
Getreide (ohne Mais) 49 423<br />
Mais 30 260<br />
Kartoffeln 15 205<br />
Futterpflanzen<br />
(Futterpflanzen und Gräser)<br />
53 (11/42 ) 918 (211/707)<br />
Öl- und Faserpflanzen 23 257<br />
Zuckerrüben 41 304<br />
Reben 2 121<br />
Gartenbauliche Arten<br />
Gemüse 18 516<br />
Sonstige 1<br />
Gesamt 231 3.005<br />
Quelle: Blatt für Sortenwesen 07/2012, Bundessortenamt<br />
reduziert, sondern auch die Durchführung einer<br />
qualitativ hochwertigen und aussagekräftigen<br />
Wert- und Registerprüfung in Frage gestellt.<br />
Verschärft wird die Situation dadurch, dass die<br />
Sparzwänge auf Länderebene dazu geführt haben,<br />
dass einzelne Länder ihre Tätigkeit im Sortenprüfwesen<br />
bereits eingestellt (Saarland) bzw.<br />
die vollständige Einstellung angekündigt (Brandenburg<br />
bis Ende 2014) oder ihre Prüfkapazitäten<br />
deutlich reduziert haben.<br />
Die Zukunft des deutschen Sortenprüfwesens ist<br />
eng verbunden mit dem jährlichen Züchtungsfortschritt<br />
und der Artenvielfalt auf unseren<br />
Feldern sowie der Struktur der Züchterschaft.<br />
Der BDP erarbeitet daher gemeinsam mit dem<br />
BSA Lösungen im Rahmen der Umstrukturierung.<br />
Ein Gesamtkonzept, das in den fruchtartenspezifischen<br />
Abteilungen des BDP derzeit<br />
abgestimmt wird, soll dem BSA im Herbst 2013<br />
vorgelegt werden.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 7
Welternährung<br />
Projekt in Äthiopien soll Pflanzenzüchtung vor Ort stärken<br />
Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung muss sichergestellt werden. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> fühlen<br />
sich hier in einer globalen Verantwortung, der Herausforderung steigender Nahrungsmittelnachfrage in der<br />
Welt mit ertragreichen und gesunden Pflanzen zu begegnen.<br />
Genau dort setzt ein Kooperationsprojekt der<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> in Äthiopien an. Das über die<br />
GFP gemeinsam mit der KWS SAAT AG und mit<br />
dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz entwickelte<br />
Projekt soll die nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer<br />
Ressourcen, praktische Pflanzenzüchtung<br />
und das Bereitstellen von Saat- und Pflanzgut<br />
im Zielland Äthiopien wesentlich verbessern.<br />
Sorgfältige Planung notwendig<br />
Aktuell leidet ca.<br />
eine Milliarde Menschen<br />
weltweit an Hunger oder<br />
Mangelernährung. Obwohl<br />
verschiedenste Forschungsprogramme<br />
zu diesem Thema aufgelegt<br />
wurden, sind die bisher erreichten Ergebnisse<br />
unbefriedigend. Dies hat mehrere Ursachen.<br />
Die Wachstumsbedingungen für Pflanzen sind<br />
in unterversorgten Regionen ungünstig. Es mangelt<br />
an Wasser, viele einheimische Pflanzenarten<br />
sind zudem ertragsschwach und züchterisch<br />
nicht ausreichend bearbeitet. Die Pflanzenzüchtung<br />
hat daher die dringliche Aufgabe, geeignete<br />
Sorten sowie zugehöriges Saat- und Pflanzgut zu<br />
entwickeln, das auch für den Anbau in klimatisch<br />
weniger begünstigten Regionen geeignet ist.<br />
Kooperationsprojekt gestartet<br />
Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie wurden<br />
Handlungsfelder und Partner für die zukünftige<br />
Kooperation mit Äthiopien identifiziert. Parallel<br />
dazu wurden mit den Bundesministerien<br />
für Landwirtschaft (BMELV) und wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit (BMZ) Gespräche geführt, um<br />
Eckwerte für ein deutsches Kooperationsprojekt<br />
auf nationaler Ebene zu vereinbaren. Des<br />
Weiteren wurde mit der Gesellschaft für Internationale<br />
Zusammenarbeit (GIZ) eine<br />
Skizze zur Durchführung des<br />
Saatgutkooperationsprojektes<br />
mit Äthiopien erarbeitet.<br />
Das Projekt selbst hat eine Laufzeit<br />
von 15 Jahren und ist in fünf<br />
Förderphasen von jeweils drei Jahren unterteilt.<br />
In der ersten Phase wird die Fähigkeit staatlicher<br />
Züchtungsorganisationen zur Züchtung<br />
hochwertiger angepasster Sorten verbessert. Im<br />
weiteren Verlauf soll die Saatgutvermehrung<br />
in bäuerlichen Betrieben etabliert werden, um<br />
hiermit die Saatgutversorgung weiter sicherzustellen.<br />
Für eine umfassende Verbesserung der Saatgutsituation<br />
in Äthiopien sind jedoch weitere Projektphasen<br />
erforderlich. Daher wird das Vorhaben in<br />
Abstimmung mit dem dortigen Landwirtschaftsministerium<br />
durchgeführt, um bedarfsorientiert<br />
Einzelmaßnahmen (z. B. Fortbildungsseminare)<br />
durchführen zu können.<br />
Die in BDP und GFP vereinten Pflanzenzüchtungsunternehmen<br />
danken der Bundesregierung<br />
– speziell dem BMELV – und allen beteiligten<br />
Projektpartnern für die finanzielle und<br />
tatkräftige Unterstützung dieses Kooperationsprojektes.<br />
8 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Wissen teilen — Vielfalt schaffen<br />
Pflanzenzüchtung fördert den Erhalt und die Nutzung biologischer Vielfalt<br />
Biologische Vielfalt ist die Grundlage erfolgreicher Pflanzenzüchtung und zeichnet sich als ein lebendiges<br />
System durch Bereitstellen und Nutzen aus. Durch das Kreuzen heimischer Pflanzensorten erweitern <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
die biologische Vielfalt innerhalb der züchterisch bearbeiteten Pflanzenarten. Deshalb müssen sie<br />
auf einen möglichst breiten Genpool zugreifen können, um Kulturpflanzen an sich ändernde regionale und<br />
globale Anbaubedingungen in der Landwirtschaft und im Gartenbau anzupassen. Vom erfolgreichen Beitrag<br />
für die Vielfalt innerhalb der Kulturarten zeugt nicht zuletzt die große Anzahl von über 3.000 zugelassenen<br />
Sorten in Deutschland. Allein 2012 kamen 231 neue Sorten dazu.<br />
Nagoya Protokoll vor Umsetzung<br />
in europäisches Recht<br />
Dr. Hanns-Christoph Eiden (Präsident der BLE), Staatssekretär<br />
Peter Bleser (BMELV) und Dr. Reinhard von Broock<br />
(Vorsitzender der GFP) starteten gemeinsam das Projekt<br />
„Varieties for Diversity“ (v.l.n.r.).<br />
Während die Möglichkeit der züchterischen Bearbeitung<br />
der wichtigsten landwirtschaftlichen<br />
Kulturarten zu Zwecken der Landwirtschaft und<br />
der Ernährung über den Internationalen Vertrag<br />
der Welternährungsorganisation FAO weltweit<br />
gesichert ist, fallen alle anderen Pflanzenarten<br />
und deren Verwendungen unter die Convention<br />
on Biological Diversity (CBD). Die Verwendung<br />
von Pflanzenmaterial zu Züchtungszwecken unterliegt<br />
hier der Entscheidung des jeweiligen Herkunftslandes.<br />
Die dadurch herrschende Rechtsunsicherheit<br />
hat in der Praxis zu Blockaden beim<br />
Zugang zu diesen pflanzengenetischen Ressourcen<br />
(PGR) geführt. Das 2010 verabschiedete<br />
Zusatzprotokoll von Nagoya will diese Hürden<br />
durch die Einführung von Grundregeln für den<br />
Zugang zu PGR und den aus der Nutzung resultierenden<br />
finanziellen Vorteilen abbauen. Europa<br />
ist als Unterzeichner des Nagoya Protokolls<br />
zur Umsetzung verpflichtet und hat einen ersten<br />
Verordnungsentwurf vorgelegt. Der BDP hat sich<br />
bereits in der Vergangenheit für eine möglichst<br />
schlanke und eigenverantwortliche Umsetzung<br />
mit Anerkennung bereits bestehender Dokumentationssysteme<br />
wie dem Standard Material<br />
Transfer Agreement (sMTA) eingesetzt. Er wird<br />
sich auch weiterhin dafür engagieren, dass gut<br />
funktionierende Instrumente wie der Internationale<br />
Vertrag der FAO anerkannt bleiben und ihr<br />
Anwendungsbereich auf zusätzliche Arten und<br />
Verwendungszwecke erweitert wird.<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> und Politik schließen<br />
Kooperation für Biodiversitätsprojekt<br />
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche<br />
2013 haben der BDP, das Bundesministerium<br />
für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />
und Ernährung (BLE) unter dem Motto<br />
„Varieties for Diversity“ eine Zusammenarbeit<br />
vereinbart, um sich gemeinsam für den Erhalt<br />
und die nachhaltige Nutzung der biologischen<br />
Vielfalt zu engagieren. Ziel ist, Zuchtmaterial<br />
deutscher Spitzensorten digital zu erfassen und<br />
für Züchter in aller Welt verfügbar zu machen.<br />
Die Projektpartner wollen so verdeutlichen,<br />
dass die Verwendung geschützter Pflanzensorten<br />
zur Züchtung neuer Pflanzensorten erlaubt<br />
ist. Damit soll der Wert des Züchtervorbehaltes<br />
insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />
durch eine transparente und leicht<br />
zugängliche Vorstellung der Sorten gestärkt werden.<br />
Zur Bekanntmachung des Projektes sind im<br />
Jahresverlauf mehrere Aktionen und Veranstaltungen<br />
geplant.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 9
Forschungsförderung<br />
Züchtungsforschung für Zukunftssicherung<br />
Für die großen Herausforderungen Welternährung, Klimawandel und Ressourceneffizienz müssen Lösungen<br />
gefunden werden, die viel Zeit, hohes Engagement und einen langen Atem erfordern. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
sind sich dessen bewusst und richten sich gemeinsam mit der Wissenschaft auf vielfältige und langfristige Vorarbeiten<br />
ein. Pflanzenzüchtung ist eine Schlüsseltechnologie, da nur mit ihrer Hilfe mehr Ertrag von weniger<br />
Fläche mit einem geringeren Input an Pflanzenschutz und Düngung erreicht werden kann.<br />
Aufbau der Bioökonomie beginnt<br />
Nachdem bereits im November 2010 die Forschungsstrategie<br />
BioÖkonomie 2030 der Bundesregierung<br />
veröffentlicht wurde, wird die wissensbasierte<br />
Bioökonomie verstärkt als wesentliche<br />
Grundlage für die Biologisierung der Industrie<br />
gesehen. Allerdings funktioniert der Aufbau der<br />
Bioökonomie nur in einer branchenübergreifenden<br />
und interdisziplinären Zusammenarbeit. Aus<br />
diesem Grund haben der BDP, die Gemeinschaft<br />
zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung<br />
e. V. (GFP) und der Wirtschaftsverbund<br />
PflanzenInnovation (WPI) bereits erste Gespräche<br />
mit den Branchen Pflanzenschutz, Landtechnik,<br />
Tierzucht und Tierernährung geführt. Diese Gespräche<br />
sollen die Grundlage für einen weitergehenden<br />
Dialog auch mit anderen Branchen und<br />
Wissenschaftsbereichen im Agrar- und Ernährungssektor<br />
bilden.<br />
Welternährung vorrangig<br />
Die Arbeiten der Pflanzenzüchtung befassen sich<br />
vorrangig mit dem Thema Welternährung und<br />
sind auf Ertragssteigerungen der Nutzpflanzen<br />
ausgelegt. Zusätzlich gilt es aber auch, Resistenzen<br />
gegenüber neuartigen Krankheiten und<br />
Schaderregern zu finden, um die möglichen Ertragszuwächse<br />
zu sichern. Des Weiteren müssen<br />
Lösungen für abiotische Stressoren wie Hitze,<br />
Trockenheit und Kälte gefunden werden, um der<br />
Landwirtschaft eine Sortenvielfalt für eine breit<br />
angelegte Fruchtfolge zur Verfügung zu stellen.<br />
Forschungsförderung unabdingbar<br />
Zusätzlich arbeitet die Pflanzenzüchtung an der<br />
Verbesserung der Inhaltsstoffe der Nutzpflanzen.<br />
Somit können diese Pflanzen an spätere Verwendungszwecke<br />
angepasst werden. Über eine<br />
Mehrfach- oder auch Kaskadennutzung können<br />
pflanzliche Rohstoffe sowohl für Zwecke der Ernährung<br />
von Mensch und Tier als auch für den<br />
Bereich der nachwachsenden Rohstoffe eingesetzt<br />
werden. Dies setzt allerdings voraus, dass<br />
die Arbeiten von <strong>Pflanzenzüchter</strong>n und Züchtungsforschern<br />
weiterhin von Seiten der Bundesregierung<br />
unterstützt werden. Dies gilt zum einem<br />
für die Grundlagenforschung, die später als<br />
Pipeline für angewandte Forschungsarbeiten genutzt<br />
werden kann. Zum anderen müssen auch<br />
angewandte Forschungsansätze weiter verfolgt<br />
werden, da nur sie beim kurzfristigem Aufbau<br />
der Bioökonomie einzelne Wirtschaftsbereiche<br />
stärken können.<br />
10 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
<strong>Bundesverband</strong><br />
Nachwuchsförderung<br />
Pflanzenzüchtung – ein spannendes und zukunftsorientiertes Berufsfeld<br />
Nachwuchsförderung ist ein Schlüsselthema für erfolgreiche, wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Unternehmen<br />
und Branchen. Dies betrifft in hohem Maße die „Grünen Berufe“ rund um den Landwirtschaftssektor.<br />
Der BDP engagiert sich seit vielen Jahren in der Nachwuchswerbung an Universitäten und wird diesen Bereich<br />
zukünftig ausbauen.<br />
Präsenz an Hochschulen<br />
Hochschulkontaktbörsen werden von allen Agrarfakultäten<br />
regelmäßig organisiert. Sie bieten<br />
Foren für Studierende, bereits während des Studiums<br />
mit Unternehmen in Kontakt zu treten<br />
und berufliche Perspektiven in verschiedenen<br />
Branchen kennenzulernen.<br />
Der BDP ist regelmäßig an sieben Universitätsund<br />
Fachhochschulstandorten präsent und<br />
informiert Studierende zu Pflanzenzüchtung,<br />
Saatgutproduktion und Saatenhandel. Einzelne<br />
Berufsbilder werden vorgestellt und Hinweise<br />
zur frühzeitigen Kontaktaufnahme zu den Unternehmen<br />
gegeben. Gerade betriebliche Praktika<br />
und Ferienjobs bieten hervorragende Möglichkeiten<br />
für den Erstkontakt.<br />
Der Austausch mit den Studierenden zeigt, dass<br />
vor allem das Bachelor-Studium sehr verschult<br />
ist und wenig Freiraum für ein mehrwöchiges<br />
Betriebspraktikum lässt. Einzelne Hochschulen<br />
haben Praktika aber bereits in den Lehrplan<br />
integriert. Zukünftig sollen Angebote für gemeinsame<br />
Bachelor- und Master-Arbeiten mit<br />
Züchtungsunternehmen zur frühzeitigen „Mitarbeiterbindung“<br />
bereitgestellt werden.<br />
Die gute Resonanz hat den BDP veranlasst, die<br />
Präsenz auf Hochschulkontaktbörsen auf weitere<br />
Standorte auszuweiten. Die Veranstaltungen<br />
bieten gute Chancen, junge Menschen in der direkten<br />
Ansprache beizeiten für einen beruflichen<br />
Werdegang in der Pflanzenzüchtung zu begeistern.<br />
Neuer Ausbildungsberuf<br />
Pflanzentechnologe/-in<br />
Ab August 2013 geht der neue Beruf<br />
Pflanzentechnolge/-in an den Start. Er löst den<br />
früheren Ausbildungsberuf Landwirtschaftlich<br />
technische(r) Laborant/-in (LTL) ab. Der duale<br />
Ausbildungsgang besteht aus einer betrieblichen<br />
und einer schulischen Ausbildung. Die Beschulung<br />
wird zunächst für alle Bundesländer zentral<br />
als mehrwöchiger Blockunterricht an den berufsbildenden<br />
Schulen Einbeck organisiert. Der praktische<br />
Teil wird in Ausbildungsbetrieben vermittelt,<br />
die durch die zuständigen Stellen der<br />
Bundesländer anerkannt werden müssen. Die<br />
für die Pflanzenzüchtung wichtigen Ausbildungsbereiche<br />
Anbau, Pflege und Ernte von Kulturpflanzen<br />
zu Versuchs- und Vermehrungs zwecken,<br />
Planung und Durchführung von Versuchen, Anwendung<br />
von Züchtungs- und Vermehrungsverfahren<br />
sowie die Probenahme und -analyse sind<br />
Schwerpunkte im Ausbildungsrahmenplan. Eine<br />
pro zessbe zogene Vermittlung der Inhalte muss<br />
in mindestens zwei Einsatzgebieten (Feld versuchswesen,<br />
Gewächshaus, Kulturlabor, Pflan -<br />
zen schutz versuchswesen, Saatgutwesen, Un tersu<br />
chungs labor und Zuchtgarten) durch den<br />
Aus bildungsbetrieb gewährleistet werden.<br />
Voraussetzung für den Beginn der dreijährigen<br />
Ausbildung zum Pflanzentechnologen/-in ist ein<br />
guter Haupt- oder Realschulabschluss, ebenso<br />
wie Motivation, Teamgeist und Spaß an praktischer<br />
Arbeit.<br />
Karriere in der<br />
Karriere in der<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e.V.<br />
Pflanzenzüchtung<br />
Pflanzenzüchtung<br />
Dr. Dorothea<br />
Borchardt von der<br />
KWS SAAT AG (l.)<br />
stand am Tag der<br />
Ausbildung im Rahmen<br />
der Grünen<br />
Woche 2013 Rede<br />
und Antwort zum<br />
neuen Beruf Pflanzen<br />
tech nologe/-in.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 11
Better Regulation<br />
EU-Kommission legt ersten Entwurf für neues Saat- und<br />
Pflanzgutrecht vor<br />
Den aktuellen Entwürfen der EU-Kommission lässt sich entnehmen, dass die Grundzüge für das neue Saatund<br />
Pflanzgutrecht stimmen. Der Gesetzentwurf wird den vielfältigen, teilweise auch widerstreitenden Anforderungen<br />
an ein zukunftsfähiges Regelwerk für den Vertrieb von Saat- und Pflanzgut in der EU im Prinzip<br />
gerecht. Im nächsten Schritt werden Parlament und Rat Position beziehen. Der BDP setzt sich dafür ein, dass<br />
das Saatgutrecht weiterhin ein Garant für leistungsfähige Sorten und qualitativ hochwertiges Saatgut und<br />
damit auch in Zukunft Grundlage für eine wettbewerbsfähige sowie zugleich ressourcenschonende Landwirtschaft<br />
in Europa bleibt.<br />
Die Entwürfe der EU-Kommission folgen in weiten<br />
Teilen den Empfehlungen des von ihr beauftragten<br />
Gutachters. Diese beruhen wiederum<br />
auf intensiven Befragungen einer sehr weiten<br />
Spannbreite der Betroffenen. Dies ist eine gute<br />
Basis für eine breite Akzeptanz des Kommissionsentwurfs.<br />
Vereinfachung und Harmonisierung<br />
Bei der Analyse des neuen Saatgutrechts fällt<br />
zunächst auf, dass es nicht mehr die Form von<br />
zwölf Einzelrichtlinien hat, sondern die einer<br />
Verordnung. Damit gilt es zukünftig in sämtlichen<br />
Mitgliedstaaten unmittelbar, ohne dass es<br />
einer Umsetzung in nationale Saatgutgesetze bedarf.<br />
Damit tritt zum einen Vereinfachung ein,<br />
und zum anderen verbleiben keine nennenswerten<br />
Spielräume für nationale Sonderwege, was<br />
wiederum der Harmonisierung dient. Inhaltlich<br />
unterscheidet der Entwurf nach „gelisteten<br />
Arten “ und „nicht gelisteten Arten“. Für erstere<br />
gilt weiterhin das Erfordernis der amtlichen Sortenzulassung,<br />
bei landwirtschaftlichen Arten zusätzlich<br />
verbunden mit der Pflicht zur Wertprüfung<br />
und zur Saatgutanerkennung. Bei den nicht<br />
gelisteten Arten handelt es sich um solche, die<br />
bisher keinerlei Regelungen unterlagen, zukünftig<br />
aber gewissen Mindestanforderungen insbesondere<br />
an die Verpackung und Kennzeichnung<br />
unterworfen werden.<br />
Der Gesetzentwurf<br />
wird den vielfältigen,<br />
teilweise auch<br />
widerstreitenden<br />
Anforderungen an<br />
ein zukunftsfähiges<br />
Regelwerk für den<br />
Vertrieb von Saatund<br />
Pflanzgut in<br />
der EU im Prinzip<br />
gerecht.<br />
12 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Wichtig ist, dass<br />
die gesetzgeberischen<br />
Arbeiten<br />
nun konsequent<br />
im Agrarausschuss<br />
des Europäischen<br />
Parlaments im<br />
Bewusstsein der<br />
Bedeutung des<br />
Saatgutrechts für<br />
eine wettbewerbsfähige<br />
Landwirtschaft<br />
fortgesetzt<br />
werden.<br />
Hoheitliche Tätigkeit bleibt erhalten<br />
Amtliche Tätigkeiten im Bereich der Sortenzulassung<br />
und der Saatgutanerkennung könnten<br />
umfangreicher als bisher auf Private delegiert<br />
werden, wobei eine amtliche Überwachung jedoch<br />
erhalten bleibt und auch die aus der Tätigkeit<br />
resultierenden Ergebnisse (Zertifikate<br />
etc.) amtlichen Charakter haben werden. Damit<br />
ist das neue Saatgutrecht stark am bewährten<br />
System ausgerichtet, trägt aber gleichzeitig den<br />
Forderungen des BDP und auch der Landwirtschaft<br />
nach Modernisierung im Wesentlichen<br />
Rechnung. Viele technische Fragen sind noch<br />
der Regelung in sogenannten Durchführungsakten<br />
vorbehalten. Diese Gesetze werden erst<br />
erlassen, wenn der Hauptverordnungsentwurf in<br />
Kraft getreten ist. Dies wird nach gegenwärtigem<br />
Zeitplan Ende 2014 der Fall sein.<br />
Regelung von Pflanzenkrankheiten<br />
Als weitere Neuerung ist die bessere Verzahnung<br />
des Saatgutrechts mit dem Pflanzengesundheitsrecht<br />
zu nennen. Auch hierzu soll es zukünftig<br />
eine Verordnung geben, in der sämtliche Pflanzenkrankheiten<br />
abschließend geregelt werden.<br />
Bei der Umsetzung wird es darauf ankommen,<br />
dass die Pflanzenschutzämter und Saatgutanerkennungsstellen<br />
aufs Engste zusammenarbeiten<br />
und in der Praxis keinerlei Erschwernisse oder<br />
Verzögerungen bei der Saatgutanerkennung eintreten.<br />
Dafür wird sich der BDP in Brüssel und<br />
auf nationaler Ebene stark machen.<br />
Kontrolltätigkeiten werden<br />
angeglichen<br />
Als weiterer Bestandteil von Better Regulation<br />
wird das Saatgutrecht zukünftig in den Anwendungsbereich<br />
der sogenannten Lebens- und<br />
Futtermittelkontrollverordnung 882/2004 einbezogen.<br />
Damit soll gewährleistet werden, dass in<br />
sämtlichen Mitgliedstaaten die zuständigen Saatgutbehörden<br />
nach gleichen und verlässlichen<br />
Standards arbeiten. Dazu werden sie aus Brüssel<br />
kontrolliert. Deutschland ist hier mit seinem Anerkennungswesen<br />
sehr gut aufgestellt. Die Brüsseler<br />
Kontrolltätigkeiten sollten sich daher auf<br />
Länder konzentrieren, in denen in der Vergangenheit<br />
Verbesserungsbedarf identifiziert wurde.<br />
Gesetzgebungsprozess muss<br />
voranschreiten<br />
Wichtig ist, dass die gesetzgeberischen Arbeiten<br />
nun konsequent im Agrarausschuss des Europäischen<br />
Parlaments im Bewusstsein der Bedeutung<br />
des Saatgutrechts für eine wettbewerbsfähige<br />
und zugleich ressourcenschonende Landwirtschaft<br />
in Europa fortgesetzt werden.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 13
Beizung<br />
Zertifizierung von Beizstellen — wichtiger denn je<br />
In 2012 hat die Zertifizierung von Beizstellen durch „SeedGuard“ Fahrt aufgenommen. Die Systemteilnahme<br />
ist bei Raps und Rübe nahezu flächendeckend. Auch erste Mais-Beizstellen haben sich für eine Teilnahme an<br />
SeedGuard registrieren lassen.<br />
Interesse an einer Teilnahme haben darüber hinaus<br />
verschiedene Getreidebeizstellen bekundet.<br />
Hier befinden sich die Systemanforderungen in<br />
der letzten Phase der Ausarbeitung, sodass voraussichtlich<br />
im Laufe des Jahres 2013 für Getreide<br />
eine Zertifizierung über SeedGuard angeboten<br />
werden kann.<br />
Qualitätssicherungssystem ESTA<br />
Durch eine Kooperation von SeedGuard mit dem<br />
von der European Seed Association (ESA) getragenen<br />
Qualitätssicherungssystem ESTA (European<br />
Seed Treatment Assurance) haben die über<br />
SeedGuard zertifizierten Beizstellen Zugang zur<br />
Nutzung des europäischen ESTA-Qualitätssiegels.<br />
Neonikotinoide als Beizmittel<br />
unverzichtbar<br />
Moderne Saatgutbeizanlagen können durch die Zertifizierung<br />
über das deutsche SeedGuard System und die<br />
European Seed Treatment Assurance (ESTA) eine qualitativ<br />
hochwertige und umweltfreundliche Beizung sicherstellen.<br />
Wie bedeutend die Zertifizierung von Beizstellen<br />
ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen im<br />
Bereich der Zulassung von neonikotinoidhaltigen<br />
Saatgutbehandlungsmitteln. Diese Saatgutbehandlungsmittel<br />
sind für die europäische<br />
Landwirtschaft aus ökonomischen Gesichtspunkten<br />
unverzichtbar. Gemäß einer aktuellen wissenschaftlichen<br />
Studie von Dr. Steffen Noleppa und<br />
Prof. Thomas Hahn, veröffentlicht in der Publikationsreihe<br />
des Humboldt Forum for Food and<br />
Agriculture e. V., leistet die Saatgutbeizung mit<br />
Neonikotinoiden einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Nachhaltigkeit der europäischen Landwirtschaft.<br />
Der sozio-ökonomische Wertbeitrag beläuft sich<br />
mittelfristig (fünf Jahre) auf bis zu 17 Milliarden<br />
Euro. 50.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft<br />
und in den von ihr abhängigen Wirtschaftsbereichen<br />
wären im selben Zeitraum ohne diese Technologie<br />
gefährdet. Allerdings gibt es Behauptungen,<br />
dass diese Mittel als bienengefährlich gelten.<br />
Letzteres hat eine intensive Diskussion auf europäischer<br />
politischer Ebene um die Zulassung neonikotinoidhaltiger<br />
Pflanzenschutzmittel entfacht.<br />
Diese politische Diskussion könnte sich auf weitere<br />
Bereiche ausdehnen.<br />
Erfolgreiches Risikomanagement<br />
Dietmar Brauer (2. v. r.), geschäftsführender Gesellschafter der Norddeutsche<br />
Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG und BDP-Vorstandsmitglied, sieht zu<br />
Neo nikotin oiden als Beizmittel in Bezug auf Ertragssicherheit und Schonung von<br />
Nützlingen im Rapsfeld keine wirksame Alternative.<br />
Etwaigen Risiken kann jedoch durch Risikomanagement-Maßnahmen<br />
erfolgreich begegnet<br />
werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser<br />
Maßnahmen ist eine Reduzierung von Beizstäuben<br />
im Rahmen der Beizstellenzertifizierung. In<br />
Kombination mit dem Einsatz von abdriftmindernder<br />
Sägerätetechnik ist von einer Exposition<br />
der Wirkstoffe in die Umwelt nicht auszugehen.<br />
14 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
www.die pflanzenzuechter.de<br />
Wer schont beim Fortschritt<br />
die natürlichen Ressourcen<br />
— wenn nicht wir?<br />
Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Der nachhaltige Umgang<br />
mit Rohstoffen sichert die Lebensgrundlage künftiger Generationen.<br />
Wir Pfl anzenzüchter kommen ohne rauchende Schornsteine aus.<br />
Unsere Arbeit basiert auf Ideen, wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />
und Innovationen, die wir in leistungsstarken Sorten zusammenführen.<br />
Wir erweitern die Verwendungsmöglichkeiten für Pfl anzen und<br />
ermöglichen so Fortschritt auch in anderen Wirtschaftsbereichen.<br />
www.diepflanzenzuechter.de<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 15
Gentechnik<br />
Technische Lösung für Saatgut nach wie vor unerlässlich<br />
Wieder ist ein Jahr ohne Bewegungen und Veränderungen in der Gentechnikdebatte vergangen. In allen<br />
wichtigen Bereichen wie Forschung, Anbau und politische Rahmenbedingungen für Saatgutschwellenwerte<br />
(einschließlich einer technischen Lösung) ist auf nationaler wie europäischer Ebene ein lähmender Stillstand<br />
eingetreten. An diesem Zustand wird sich im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl 2013 und die<br />
Europawahl 2014 mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr ändern.<br />
Weltweite Entwicklung von europäischer<br />
Diskussion unbeeindruckt<br />
Jahr für Jahr steigen die weltweiten Anbauzahlen<br />
mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Mittlerweile<br />
bauen 17,3 Mio. Landwirte in rund 30<br />
Ländern auf 170 Mio. Hektar transgene Pflanzen<br />
an. Ein Grund für den anhaltenden Boom ist die<br />
rasante Forschungsentwicklung, die den Landwirten<br />
Sorten mit neuen Eigenschaften für bestehende<br />
und neu auftretende Probleme anbietet.<br />
Verlässliche und zeitgerechte Genehmigungsverfahren<br />
ermöglichen den Landwirten den Einsatz<br />
der innovativen Produkte. Während weltweit<br />
unterschiedliche Events in den verschiedensten<br />
Kulturarten kommerziell einsetzbar sind, bewegt<br />
sich Europa noch auf dem Niveau von 1998 –<br />
dem Jahr, in dem der zünslerresistente Bt-Mais<br />
MON810 zugelassen wurde. Lediglich in Spanien<br />
und Portugal wird Bt-Mais der ersten Generation<br />
auf größeren Flächen angebaut. Auch wenn sich<br />
einige neuere Events im europäischen Genehmigungsverfahren<br />
befinden, werden in absehbarer<br />
Zeit voraussichtlich keine neuen Anbaugenehmigungen<br />
erfolgen. Nachdem EU-Gesundheitskommissar<br />
Dalli im Oktober 2012 zurücktrat, kündigte<br />
sein Nachfolger Borg im Januar 2013 an,<br />
die noch ausstehenden Genehmigungsverfahren<br />
vorerst aussetzen zu wollen. Mit dieser Entscheidung<br />
wird die bisherige Vorgehensweise weiter<br />
zementiert.<br />
Der Plan der EU-Kommission, die Entscheidungskompetenz<br />
für Anbaugenehmigungen im Zuge<br />
der Nationalisierungsdebatte den Mitgliedstaaten<br />
zu übertragen, scheiterte an einer sogenannten<br />
blockierenden Minderheit von Ländern (u. a.<br />
Deutschland und Frankreich), die den gemeinsamen<br />
Binnenmarkt bedroht sahen. Auch die<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> haben sich gegen eine Nationalisierung<br />
von Anbauentscheidungen ausgesprochen,<br />
solange elementare Rahmenbedingungen<br />
wie europäisch einheitliche, praktikable Saatgutschwellenwerte<br />
sowie eine technische Lösung<br />
für biologisch unvermeidbare Spuren im Saatgut<br />
nicht geschaffen werden. Kommissar Borg will<br />
dieses Thema 2013 aber offenbar erneut zur Debatte<br />
stellen.<br />
Umgang mit GVO-Spuren höchste<br />
Priorität für <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
Stellten sich der Debatte um die Grüne Gentechnik auf den DLG-Feldtagen (v.l.n.r.):<br />
Dr. Carl-Stephan Schäfer (BDP), Minister Dr. Hermann Onko Aeikens, Prof. Inge<br />
Broer (Uni Rostock), Werner Schwarz (Bauernverband Schleswig-Holstein)<br />
Der Ankündigung der Europäischen Kommission,<br />
nach der Festlegung einer technischen<br />
Lösung für Spuren (noch) nicht genehmigter<br />
gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in<br />
Futtermitteln eine solche auch für Lebensmittel<br />
und Saatgut festzusetzen, sind bisher keine Taten<br />
gefolgt. Besonders unverständlich ist dabei<br />
die Ankündigung des Bundesministeriums für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV), solche Vorschläge zu blockieren<br />
– und das, obwohl das BMELV eine technische<br />
Lösung bei Futtermitteln 2011 noch unterstützt<br />
hat. <strong>Pflanzenzüchter</strong> und alle anderen Akteure<br />
der landwirtschaftlichen Warenkette befinden<br />
16 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Die Pressekonferenz<br />
auf den<br />
DLG-Feldtagen zur<br />
Zukunft des Agrarforschungs-<br />
und<br />
Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland<br />
stieß auf reges Interesse<br />
bei Medien<br />
und Verbrauchern.<br />
sich also nach wie vor in größter Rechtsunsicherheit,<br />
vor allem, wenn die jährliche Aussaat von<br />
Mais und Raps ansteht. 2012 wurden im Rahmen<br />
der behördlichen Saatgutüberwachung elf GVO-<br />
Verdachtsfälle bei Mais, fünf bei Raps und vier<br />
bei Soja festgestellt. Die Züchter haben frühzeitig<br />
transparent über die Ergebnisse und die Rücknahme<br />
des betroffenen Saatgutes informiert. Die<br />
Zusammenarbeit mit den Behörden war in vielen<br />
Bundesländern sehr konstruktiv.<br />
Gentechnikzentrum Besuchermagnet<br />
auf den DLG-Feldtagen<br />
Nach 2010 haben auf den DLG-Feldtagen auch<br />
2012 wieder zahlreiche namhafte Organisationen<br />
aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im GVO-<br />
Themenzentrum umfassend über alle Aspekte<br />
der Gentechnikdiskussion informiert. Höhepunkt<br />
war neben der erneuten Präsentation verschiedener<br />
transgener Pflanzen in unterschiedlichen<br />
Entwicklungsstadien die Pressekonferenz, an der<br />
auch Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister<br />
Dr. Hermann Onko Aeikens und Schleswig-Holsteins<br />
Bauernverbandspräsident Werner Schwarz<br />
teilgenommen haben. Sie bemängelten insbesondere<br />
den Umgang mit der Erforschung neuer<br />
Gentechnikprodukte, die in Deutschland nahezu<br />
zum Erliegen gekommen ist. Nach jahrelangen<br />
zerstörerischen Übergriffen von Gentechnikgegnern<br />
haben Unternehmen wie Forschungseinrichtungen<br />
ihre Freilandaktivitäten fast vollständig<br />
eingestellt. Deutschland ist damit auf den<br />
Import von Forschungsergebnissen angewiesen,<br />
statt sie nach eigenen Maßstäben selbst zu produzieren.<br />
Noch immer wird auch international auf dem<br />
Rücken der Wissenschaft Politik mit dem Thema<br />
gemacht. So erhitzten zuletzt Ergebnisse einer<br />
französischen Fütterungsstudie die Gemüter, da<br />
sie einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen<br />
dem Verzehr transgener Pflanzen und der<br />
Entstehung von Tumoren bei Ratten herstellte.<br />
Auch wenn diverse nationale wie internationale<br />
Expertengremien die Studie als mangelhaft kritisiert<br />
und die Ergebnisse zurückgewiesen haben,<br />
dient sie gerade gentechnikkritischen Ländern<br />
und Organisationen als willkommenes Argument,<br />
weiter Ängste zu schüren und den eigenen<br />
gentechnikfeindlichen Kurs zu rechtfertigen.<br />
Die anstehenden Wahlen in Deutschland und in<br />
Europa lassen nicht auf eine Abkühlung der Diskussion<br />
hoffen. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> werden sich<br />
auch weiterhin für eine sachliche und wissenschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
und vor allem die Verbesserung bzw. Schaffung<br />
notwendiger politischer Rahmenbedingungen<br />
einsetzen, um ein vorhersehbares, verlässliches<br />
und wirtschaftliches Handeln zu ermöglichen.<br />
GVO-Themenzentrum auf den DLG-Feldtagen: Die aufgeschlossene Diskussion über<br />
Gentechnik ist in Deutschland eine Seltenheit.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 17
Schutz geistigen Eigentums<br />
Umsetzung der BDP-Forderungen schreitet voran<br />
Nach den wichtigen Klarstellungen im vielbeachteten Brokkoli-Fall zur Patentausnahme auf im Wesentlichen<br />
biologische Züchtungsverfahren wird nun eine weitere Forderung der BDP-Position umgesetzt: Die Züchtung<br />
mit patentgeschützten Pflanzen wird zukünftig europaweit möglich sein. So sieht es das neue Gemeinschaftspatent<br />
der EU vor. Darüber hinaus steht mit dem sogenannten Schrumpeltomatenfall die Klärung der Patentierbarkeit<br />
konventionell gezüchteter Pflanzen bevor.<br />
Das Patentrecht ist in der EU nur teilweise harmonisiert.<br />
Seit Langem arbeitet der Staatenverbund<br />
deshalb an einem Vorschlag für ein echtes<br />
EU-Patent mit einheitlicher Wirkung in der<br />
gesamten Gemeinschaft. Somit sollen die Patentkosten<br />
insbesondere durch weniger Übersetzungsaufwand<br />
drastisch reduziert werden. Dies<br />
eröffnet auch kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
neue Möglichkeiten, ihre Innovationen<br />
zu schützen. Ein neues gemeinsames Gericht<br />
wird zudem mehr Rechtssicherheit schaffen, da<br />
die richterlichen Entscheidungen zukünftig für<br />
alle beteiligten Staaten Gültigkeit haben. Grundsätzlich<br />
begrüßen die <strong>Pflanzenzüchter</strong> diese Entwicklung,<br />
setzen sich aber für die Festschreibung<br />
einer Züchtungsausnahme analog bereits bestehender<br />
Regelungen in Deutschland, Frankreich<br />
und der Schweiz ein.<br />
Rechtssicherheit bei<br />
Züchtungsausnahme<br />
Der Sortenschutz schützt neue Pflanzensorten<br />
gegen Nachahmung, erlaubt aber gleichzeitig<br />
jedermann die Nutzung der geschützten Sorten<br />
für die Weiterzüchtung und die unabhängige<br />
Vermarktung der auf diese Weise neu gezüchteten<br />
Sorten (Züchtungsvorbehalt). Das Patentrecht<br />
ist hier strikter. Es beinhaltet zwar eine Forschungsausnahme;<br />
ob diese allerdings Züchtung<br />
umfasst, ist rechtlich nicht abschließend geklärt.<br />
Dadurch besteht erhebliche Rechtsunsicherheit,<br />
und der Zugang zu patentiertem Material und<br />
damit zu genetischer Variation ist eingeschränkt.<br />
Damit die Grundsätze des Züchtungsvorbehalts<br />
nicht vollständig ausgehebelt werden, wurde im<br />
deutschen Patentgesetz eine Regelung eingeführt,<br />
nach der die Nutzung patentierten biologischen<br />
Materials für die Züchtung neuer Pflanzensorten<br />
erlaubt ist.<br />
Harmonisierung durch EU-Patent<br />
Für das geplante EU-Patent spielen die nationalen<br />
Patentgesetze jedoch keine Rolle mehr.<br />
Das EU-Patent wird auf Grundlage einer in allen<br />
Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbaren<br />
EU-Verordnung erteilt, und auch die Wirkungen<br />
bestimmen sich ausschließlich nach dieser EU-<br />
Verordnung.<br />
Das Patentrecht<br />
ist in der EU nur<br />
teilweise harmonisiert.<br />
Seit<br />
Langem arbeitet<br />
der Staatenverbund<br />
deshalb an einem<br />
Vorschlag für ein<br />
echtes EU-Patent<br />
mit einheitlicher<br />
Wirkung in der<br />
gesamten Gemeinschaft.<br />
18 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Die deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> fordern daher<br />
gemeinsam mit ihren Kollegen aus ganz Europa<br />
die Einführung der Züchtungsausnahme<br />
in das EU-Patent. Der Deutsche Bundestag und<br />
das EU-Parlament haben in einer gemeinsamen<br />
Entschließung gefordert, sich bei der Schaffung<br />
eines einheitlichen europäischen Patents dafür<br />
einzusetzen, dass die Züchtungsausnahme auch<br />
für das europäische Patent gilt.<br />
Nachdem die Einführung der Züchtungsausnahme<br />
in den Verordnungsentwurf für das Gemeinschaftspatent<br />
im Sommer scheiterte, weil<br />
Großbritannien formale Einwände bezüglich der<br />
Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs erhob,<br />
wird die Züchtungsausnahme nun in einem<br />
überstaatlichen Übereinkommen über das neue<br />
zentrale Patentgericht europaweit eingeführt<br />
werden. Ein entsprechender Formulierungsvorschlag<br />
liegt bereits vor, muss allerdings noch<br />
durch die Mitgliedstaaten ratifiziert werden.<br />
Im Dezember haben EU-Parlament und Rat der<br />
EU alle erforderlichen Regelungen verabschiedet,<br />
sodass das Gemeinschaftspatent 2014 in 25<br />
Ländern in Kraft treten kann.<br />
Nächster Schritt zur Klärung der<br />
Patentierbarkeit konventionell<br />
gezüchteter Pflanzen steht bevor<br />
Die Große Beschwerdekammer des Europäischen<br />
Patentamtes wird sich im „Schrumpeltomatenfall“<br />
mit der Frage befassen, ob durch Kreuzung<br />
und Selektion gezüchtete Pflanzen patentierbar<br />
sind.<br />
Nachdem das Europäische Patentamt Ende 2010<br />
im Brokkoli- und im Tomatenfall entschieden<br />
hatte, dass Verfahren der Kreuzung und Selektion<br />
„im Wesentlichen biologisch“ und damit<br />
nicht patentierbar sind, liegt der Tomatenfall<br />
nun erneut bei der Großen Beschwerdekammer<br />
des Europäischen Patentamtes. Die Kammer<br />
wird sich nun mit der Frage befassen, ob auch<br />
die Pflanzen, die aus Kreuzung und Selektion<br />
hervorgehen, unter das Patentverbot fallen.<br />
Klare BDP-Position<br />
Der BDP hatte sich in seiner 2010 verabschiedeten<br />
Position klar gegen die Patentierbarkeit<br />
von Pflanzen ausgesprochen, die durch Kreuzung<br />
und Selektion gezüchtet wurden. Nur so kann<br />
eine deutlichere Abgrenzung von Sorten- und<br />
Patentschutz erreicht werden. Der vorliegende<br />
Fall bietet nun die Möglichkeit, die BDP-Position<br />
durch Auslegung des Europäischen Patentübereinkommens<br />
und der Biopatentrichtlinie zu implementieren.<br />
Der BDP hat das neue Verfahren daher zum Anlass<br />
genommen, diese rechtlich begründete Auffassung<br />
im Rahmen eines sogenannten amicus<br />
curiae-Briefes vor der Großen Beschwerdekammer<br />
zum Ausdruck zu bringen. Gleichlautend hat<br />
sich die European Seed Association (ESA) positioniert.<br />
Folgt die Große Beschwerdekammer der<br />
Züchterauffassung, so ist eine weitere wichtige<br />
Forderung der BDP-Position umgesetzt, ohne ein<br />
langwieriges Gesetzgebungsverfahren mit ungewissem<br />
Ausgang durchlaufen zu müssen.<br />
Parteiübergreifende Einigkeit zur<br />
Abgrenzung von Sorten- und Patentschutz<br />
Auch die Fraktionen von CDU/CSU, FDP, SPD und<br />
Bündnis 90/Die Grünen haben im Januar 2012 einen<br />
gemeinsamen Antrag verabschiedet, in dem<br />
Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen<br />
abgelehnt und die Bedeutung des Sortenschutzes<br />
für Innovationen in der Pflanzenzüchtung<br />
hervorgehoben werden.<br />
Der BDP begrüßt diesen gemeinsamen Antrag,<br />
in dem die vier Fraktionen die richtige Grenze<br />
für die Patentierung von Pflanzen ziehen: Einerseits<br />
Anerkennung des Patentes für technische<br />
Erfindungen bei Pflanzen. Andererseits Ablehnung<br />
des Patentes für Pflanzen, die aus Kreuzung<br />
und Selektion hervorgehen und für die der<br />
Sortenschutz als das primäre und mit seinem<br />
Züchtervorbehalt maßgeschneiderte Schutzrecht<br />
zur Verfügung steht. Auf internationaler Ebene<br />
haben sich die Züchter sehr ähnlich positioniert<br />
(siehe dazu S. 42).<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 19
Nachbau<br />
Fortsetzung des Dialogs mit Landwirten für mehr Fairness<br />
Langfristiges Ziel der Nachbaukommunikation ist weiterhin der Dialog mit Landwirten, um eine Akzeptanzsteigerung<br />
für das Thema Nachbau und damit die flächendeckende Erhebung der Nachbaugebühren zu erreichen.<br />
Im Jahr 2012 stand der Schutz geistigen Eigentums im Fokus der Öffentlichkeit. Eine große Chance, die<br />
dadurch geschaffene Aufmerksamkeit für die Botschaften zum Thema Nachbau zu nutzen.<br />
Vielen Landwirten ist nicht bewusst, dass intellektuelle<br />
Eigentumsrechte auch für Saatgut<br />
geschützter Sorten gelten. Sie haben bei bestimmten<br />
Wer<br />
landwirtschaftlichen<br />
verwandelt<br />
Arten das Recht<br />
auf Nachbau. Im Gegenzug hat der Züchter das<br />
Recht, Auskunft Fairness zu verlangen in Fortschritt<br />
und Nachbaugebühren<br />
– zu wenn erheben. nicht Nur wir? durch eine angemessene<br />
Refinanzierung der Züchtungsleistung kann<br />
die Wettbewerbskraft des deutschen Ackerbaus<br />
durch die Entwicklung innovativer Sorten auch<br />
zukünftig gewährleistet werden.<br />
RatgebeR<br />
Informationen und Sortenliste der STV zur Nachbauerklärung<br />
Aussaat Herbst 2012 / Frühjahr 2013<br />
Sachliche Aufklärung notwendig<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> und STV haben den Flyer „Wissenswertes<br />
zum Umgang mit Saat- und Pflanzgut“<br />
herausgegeben. Dieser vermittelt vor allem<br />
die wichtigsten Informationen zum Nachbau<br />
und warum die Nachbaugebühren notwendig<br />
sind. Zentrale Botschaft: Der Landwirt hat das<br />
Recht auf Nachbau, muss dafür Mehr Infos aber finden Sie die auf www.stv-bonn.de Nachbaugebühr<br />
zahlen, die dem Züchter per Gesetz<br />
zusteht. Denn: Auch im nachgebauten Saat- und<br />
Pflanzgut ist die Genetik der in jahrelanger Züchtungsarbeit<br />
entwickelten Sorte vollständig enthalten.<br />
Züchtungsfortschritt ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Landwirtschaft.<br />
Denn verbesserte Sorten sorgen für wachsende Erträge<br />
und sinkende Kosten. Gebühren für Z-Saatgut und Nachbau fließen<br />
direkt in die Entwicklung neuer Sorten. Damit dieser Prozess reibungslos<br />
abläuft, kümmert sich die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />
(STV) im Auftrag von rund 50 Züchterhäusern um die Erhebung, Erfassung<br />
und Verrechnung des Nachbaus. Mit jedem Euro, den Sie<br />
an Gebühren bezahlen, setzen Sie auf Fairness und Fortschritt in der<br />
Landwirtschaft. So können Sie optimistisch in die Zukunft schauen.<br />
Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
muss gesichert werden<br />
Die Kosten für die Entwicklung neuer Sorten sind<br />
in den letzten Jahren aufgrund immer höherer<br />
Anforderungen an die Züchtung, z. B. durch den<br />
Klimawandel, gestiegen. Z-Lizenz und Nachbaugebühren<br />
sichern die Finanzierung der Pflanzenzüchtung.<br />
Die unvollständige Bezahlung der<br />
Nachbaugebühren gefährdet die Refinanzierung<br />
der Sortenentwicklung. Bei Getreide wurden ca.<br />
vier Mio. Euro den <strong>Pflanzenzüchter</strong>n vorenthalten,<br />
bei Kartoffeln ca. sechs Mio. Euro. Das Urteil<br />
des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom<br />
Juli 2012 über verhehlten Nachbau bekräftigt<br />
den Sortenschutz und die Sortenschutzinhaber/<br />
Nachbauerklärung auch im Internet: www.stv-bonn.de<br />
Service-Center: 0228 96943160 · Telefax: 0228 9858199<br />
STV_12_0456_Nachbauratgeber_2013_A4_Umschlag_01-13.indd 1-2 31.01.13 17:25<br />
Züchter in der Wahrung ihrer geistigen Eigentumsrechte.<br />
Es bestätigte, dass ein Landwirt, der<br />
unwahre Angaben über seinen Nachbau macht,<br />
Schadensersatz in Höhe der vollen Z-Lizenzgebühr<br />
zahlen muss.<br />
Die STV wird gemeinsam mit den Züchtern auch<br />
zukünftig für die Notwendigkeit von Nachbaugebühren<br />
werben. Unter dem Motto „Damit Züchtung<br />
niemals stillsteht“ äußern sich verschiedene<br />
Vertreter von Züchterhäusern auf der Website<br />
der STV www.stv-bonn.de sowie im Ratgeber zur<br />
Nachbauerklärung zu Fragen rund um die Fairness<br />
im Markt, die Erhebung der Gebühren seitens<br />
der STV und die Zusammenhänge von Züchtungsfortschritt<br />
und Nachbaugebühren. Zudem<br />
werden Anzeigen geschaltet, die auf die Züchtungsleistung<br />
aufmerksam machen. In Online -<br />
Portalen werden wieder Banner geschaltet werden,<br />
um Landwirte verstärkt für den einfachen<br />
Weg der Online-Meldung zu gewinnen.<br />
20 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Eingang<br />
Ost<br />
P<br />
Bus<br />
6 %<br />
7 %<br />
2 %<br />
30%<br />
S atgutkosten<br />
(ohne Beize)<br />
Trocknung<br />
Versicherung<br />
Düngemi tel<br />
2 %<br />
Züchter<br />
18%<br />
Pflanzenschutz<br />
(inkl. Beize)<br />
20%<br />
variable<br />
Maschinenkosten<br />
15%<br />
Maschinenring/Ernte<br />
Que le: LfL, DLG-Mi teilungen 8/2010<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
<br />
E<br />
A<br />
B<br />
EU<br />
C<br />
unbeka nt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ertrag [dt/ha]<br />
100<br />
95<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
5<br />
50<br />
1965<br />
b = 30,7 kg / ha / a<br />
Zula sungsjahr<br />
b = 32,2 kg / ha / a<br />
Z-Saatgut<br />
GFS richtet die Kommunikation noch gezielter an den Bedürfnissen<br />
und Wünschen der Landwirte aus<br />
Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) hat die Aufgabe, den Absatz von Z-Saatgut zu fördern sowie seine<br />
Vorzüge für eine erfolgreiche Getreideerzeugung und die Sicherung des Züchtungsfortschritts aufzuzeigen.<br />
Durch die Neuausrichtung der Z-Saatgut-Kommunikation wurde der Mehrwert von Z-Saatgut intensiver herausgestellt.<br />
t schafft Perspektive<br />
itiative der deutschen Saatgutwirtschaft<br />
F 25<br />
FS auf den DLG-Feldtagen<br />
EU-27 136,9<br />
Die Vorbereitungen für die größte<br />
pflanzen bauliche Schau dieses Jahres<br />
laufen auf Hochtouren: Vom 19. bis 21.<br />
Juni finden in Bernburg-Strenzfeld in<br />
Sachsen-Anhalt die DLG-Feldtage sta t.<br />
Auf dem Versuchsfeld werden eine einzigartige<br />
Vielfalt a ler gängigen Kulturpflanzen<br />
und neueste Anbaustrategien<br />
vorgeste lt. Die Verantwortlichen erwarten<br />
gt 20.000 Besucher und 300 Ausste ler.<br />
bal Unter ihnen ist auch der Gemeinschaftsfonds<br />
Saat getreide (GFS), der in einem<br />
pro<br />
rd in Weizenschau versuch im direkten Vergleich<br />
von 13 historischen und modernen<br />
ngen<br />
eziton-<br />
Sorten Züchtungs fortschritt erlebbar<br />
geern-<br />
rung ist tungsexperte Dr. Erich Knopf durch den<br />
macht. Mehrmals täglich führt der Züch-<br />
ußerdem Demoversuch und erläutert im Kontext der<br />
Düngung beeindruckenden Züchtungsleistung der<br />
vergangenen 100 Jahre die spezifischen<br />
Eigenschaften der Sorten sowie die Bedeutung<br />
des Betriebsmittels Z-Saatgut<br />
gen die größduktion<br />
(siehe sätzlich informiert am Stand die Initiative<br />
für künftigen Züchtungsfortschritt. Zu-<br />
illionen Tonnen) www.diepflanzenzuechter.de.<br />
3 Mi lionen Tont.<br />
Über 20 Mi lio-<br />
Inland verwendet<br />
zent als Fu termi tel Impressum<br />
kt für die menschli-<br />
Herausgeber:<br />
GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
Kaufmannstraße 71-73<br />
53115 Bonn<br />
Tel. 0228-9858110<br />
Fax 0228-9858119<br />
info@z-saatgut.de<br />
www.z-saatgut.de<br />
V. i. S. d. P.:<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />
China 115,2<br />
Weizenzüchtung im Fokus<br />
Der Züchtungsfortschritt ist das Maß für eine leistungsfähige,<br />
innovative Pflanzenzüchtung und<br />
unerlässlich, um in Deutschland effektiv Getreide<br />
zu produzieren. Daher steht er im Mittelpunkt<br />
der GFS-Kommunikation. Die gemeinschaftliche<br />
„Zukunftsinitiative der deutschen Saatgutwirtschaft“<br />
tritt für Z-Saatgut als Zukunftsinvestition<br />
ein. Durch QSS wird die Saatgutqualität kontinuierlich<br />
verbessert. Eine aufmerksamkeitsstarke<br />
Anzeigenwerbung, der Newsletter „Saat-Gut!“,<br />
ein moderner, informativer Internetauftritt auf<br />
www.z-saatgut.de, Presseaktivitäten und nicht<br />
zuletzt eine erfolgreiche Messepräsenz auf den<br />
DLG-Feldtagen informierten umfassend darüber,<br />
wie Forschung und Entwicklung in der Pflanzenzüchtung<br />
sowie konsequente Qualitätssicherung<br />
in der Saatgutproduktion dazu beitragen, der<br />
Landwirtschaft züchterischen Fortschritt in Form<br />
von Z-Saatgut neuer Sorten bereitzustellen.<br />
Schauversuch „100 Jahre Züchtungsfortschritt“<br />
erneut Publikumsmagnet<br />
auf den DLG-Feldtagen<br />
Unter dem Motto „Züchtungsfortschritt erleben“<br />
begeisterte der Weizenschauversuch historischer<br />
und neuer Sorten aus den vergangenen 100 Jahren<br />
die Besucher der DLG-Feldtage in Bernburg-<br />
Strenzfeld.<br />
Saat-Gut!<br />
optimierten Ertrags-, Qualitäts- und Resistenzeigenschaften.<br />
Die Züchtungsziele werden mit klas-<br />
Wert, wenn er auf den Feldern der Landwirte an-<br />
Züchtungsfortschritt hat nur dann einen praktischen<br />
sischen Kreuzungs- und Kombinationsverfahren, kommt. Qualitätssaatgut ist Grundvoraussetzung für<br />
Hybridzüchtung sowie biotechnologischen Verfahren<br />
e reicht.<br />
ten der deutschen Saatgutwirtschaft haben sich da-<br />
den Betriebserfolg im Getreideanbau. Alle Beteiligher<br />
im Qualitätssicherungssystem für Z-Saatgut (QSS)<br />
zusammengeschlossen.<br />
An die Prüfung und Zulassung neuer Sorten werden<br />
hohe Maßstäbe gelegt. Auch für die Feldanerkennung<br />
und die Bescha fenheitsprüfung von<br />
Z-Saatgut gelten hohe, gesetzliche Vorgaben. Nur<br />
wenn dies eingehalten werden, wir das Saatgut<br />
ht für die Zukunftsinitiative der deuttwirtschaft.<br />
Sie sorgt für Perspektive<br />
zertifiziert.<br />
nbau. Die Entscheidung für Z-Saatgut<br />
tig die Entscheidung für züchterischen Wer heute Getreide anbaut, steht einer Reihe von<br />
nd hohe Saatgutqualität auch in Zukunft! Herausforderungen wie Globalisierung, Klimawandel<br />
und neuen Marktanforderungen gegenüber. produzierenden Betriebe geltender Standard. Das<br />
Das QSS ist ein brancheneigener, für alle Saatgut<br />
Die deutsche Saatgutwirtschaft setzt sich dafür System umfasst zwei Bewertungssäulen: die Saatgutqualität<br />
un die Qualitätsfähigkeit der Aufberei-<br />
uenter Forschung und Entwicklung scha ft ein, dass Z-Saatgut diesen Herausforderungen gewachsen<br />
ist.<br />
tung. Beide gemeinsam führen zu einer Qualitätsein-<br />
enzüchtung neue, leistungsstarke Sorten mit<br />
stufung des Betriebes. Die Aufbereitungsbetriebe werden<br />
in den Stufen A – qualitätsfähig, B – bedingt<br />
qualitätsfähig und C – nicht qualitätsfähig bewertet.<br />
Die Saatgutqualität wird anhand von Proben ermi<br />
telt, die im Betrieb aufbereitet und gebeizt wurden.<br />
Die Untersuchungskriterien sind Keimfähigkeit, technische<br />
Reinheit, Fremdbesatz, Sortierung und Beizqualität.<br />
Für die Qualitätsfähigkeit eines Aufberei-<br />
eizenzüchtung der Zukunft steht vor großen samen Sortenschutz, damit Investitionen in Züchtungsfortschri<br />
t gesichert sind. In diesem Sinn ist der tungsbetriebes werden alle Prozesse bewertet, die<br />
usforderungen. Mit dem prognostizierten Kliandel,<br />
der weiter wachsenden Weltbevölkerung Einsatz von Z-Saatgut neuer, innovativer Sorten die die Saatgutaufbereitung beeinflussen: verantwortliches<br />
Personal, Vermehrung, technische Ausstattung,<br />
der steigenden Bedeutung der Bioenergi enthen<br />
neue Schwerpunkte für Züchter und Land-<br />
Beizmi telmanagement, Fertigware, Abnehmer, Re-<br />
beste Investition in die Zukunft.<br />
irte. Daneben bleibt die grundsätzliche Aufgabe unerändert:<br />
Zukünftige Weizensorten müssen hohe<br />
klamationsmanagement.<br />
rntequalität und Resistenz gegen Krankheitse reger<br />
mit bester Ertragsleistung kombinieren.<br />
Regelmäßige Auditierungen überprüfen die betrieblichen<br />
Ergebnisse der Saatgutqualität und der Beurteilung<br />
der Qualitätsfähigkeit. Erforderliche Verbesserungen<br />
des internen Qualitätsmanagement sind<br />
Gute Ansätze für weiteren Züchtungsfortschri t bei<br />
Weizen sind vorhanden. Züchter und Wissenschaftler<br />
arbeiten beispielsweise an molekulargenetischen<br />
nisse des QSS sind für a le am System teilnehmen-<br />
durch den Betrieb zügig zu erbringen. Die Ergeb-<br />
Methoden, die eine gezielte Auswahlt der Kreuzungseltern<br />
erleichtern. Auch ein besseres Verden<br />
Betriebe transparent.<br />
ständnis von Phytohormonen und eine optimierte Der Anteil der Lizenzgebühren für Z-Saatgut an den<br />
Photosyntheseleistung dienen der Steigerung des Gesamtkosten, die für die Produktion von Weizen<br />
Ertragspotentials. Die Regulation des Blühzeitpunktes<br />
kann die Widerstandsfähigkeit gegen Stressfaktrag<br />
mit großer Wirkung, denn a lein über 50 Pro-<br />
entstehen, liegt bei nur zwei Prozent. Ein kleiner Betoren<br />
wie Frühsommertrockenheit erhöhen. zent des Ertragsfortschri ts sind auf Pflanzenzüchtung<br />
zurückzuführen. Diese ist wiederum auf eine<br />
V. i. S. d. P.: Belinda Giesen-Druse<br />
angemessene Refinanzierung ihrer aufwendigen Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit angewiesen. Tel. 0228-9858110 · Fax 0228-9858119<br />
GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
Um die viel versprechenden Lösungsansätze erfolgreich<br />
zu vernetzen, benötigt die Pflanzenzüchtung<br />
geeignete Rahmenbedingungen wie einen wirk-<br />
info@z-saatgut.de<br />
www.z-saatgut.de<br />
n für leistungsstarke Sorten<br />
r großen Herausforderungen<br />
stige Rahmenbedingungen für Züchtungsfortschritt schaffen<br />
Moderne Lösungen stehen bereit<br />
Refinanzierung unverzichtbar<br />
Mehrfach geprüfte Spitzenqualität<br />
Erträge entscheiden<br />
Wer heute in ein Brötchen beißt, wird<br />
sich nicht immer bewußt sein, dass es<br />
ein Sinnbild für erfolgreiche Weizenzüchtung<br />
ist. Aber genau so ist es: Dass wir<br />
heute Weizensorten mit hoher Backqualität<br />
anbauen, verdanken wir intensiver<br />
züch terischer Arbeit. Wie die Qualitätsgeschichte<br />
im Projekt QualityNet fortgeschrieben<br />
wird, erläutert Dr. Lorenz Hartl<br />
von der LfL Freising im Interview.<br />
Zudem betrachten wir den Weg der<br />
Sorten entwicklung und die Kostenanteile<br />
bei der Weizenproduktion. Neu ist der<br />
Kommentar zum Thema – dieses Mal von<br />
Thomas Blumtri t, dem Beiratsvorsitzenden<br />
des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
(GFS), der pointiert Ste lung zu der Frage<br />
bezieht, warum Lizenz- und Nachbaugebühren<br />
für die Refinanzierung der<br />
Züchtungsanstrengungen gleichermaßen<br />
angemessen wie unverzichtbar sind.<br />
Zuletzt eine herzliche Einladung an den<br />
Stand des GFS auf den DLG-Feldtagen –<br />
wir sehen uns in Bernburg!<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Erfolg konsequenter Züchtung:<br />
Höchste Backqualität bei Weizen<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 01/2012<br />
Zwei Prozent mit großer Wirkung<br />
Anteile an den Kosten der Weizenproduktion pro ha<br />
QSS – Qualität mit<br />
System<br />
Zwei Säulen geben Sicherheit<br />
Kurz notiert<br />
Züchtungsfortschritt bringt Selbstversorgung<br />
Foto: LfL/S ema n<br />
Auditierung und Transparenz<br />
Der Benzinverbrauch in Deutschland<br />
lag 2011 bei 19,60 Mi lionen Tonnen<br />
(2010: 19,63). Der Jahresverbrauch 2011<br />
beinhaltete 1,24 Mi lionen Tonnen Ethanol.<br />
Saat-Gut!<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide Extra-Ausgabe<br />
Weizenschauversuch<br />
und vieles mehr<br />
Durch konsequente Züchtung stehen den deutschen<br />
Getreideanbauern heute Weizensorten oder A-Niveau verbackten.<br />
Diplomat marktbehe rschend, deren Mehle auf B-<br />
mit hervo ragenden Eigenschaften zur Verfügung.<br />
Dabei ist die Backqualität neben hohem<br />
Ertrag und wirksamen Resistenzen der wichtigste<br />
Parameter für die Vermarktung.<br />
war gegen Ende der 1970er Jahre die Selbst-<br />
Mit der gesteigerten Ertragsleistung und Qualität<br />
versorgung e reicht. Die 1976 zugelassene Sorte<br />
Monopol, die bis heute als Mischungspartner für<br />
hochwertige Mehle eingesetzt wird, unterstreicht<br />
dies eindrucksvo l. In den 1980er Jahren stieg die<br />
Zahl ertragreicher A- und E-Weizen weiter an. Die<br />
konsequente Qualitätszüchtung bietet dem Landwirt<br />
heute eine umfassende Vielfalt mit mehr als<br />
A E B C 150 zugelassenen Weizensorten für unterschiedliche<br />
Anbau- und Vermarktungsstrategien.<br />
Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts dominierten<br />
im deutschlandweiten Anbau Winterweizensorten<br />
mit geringerer Backqualität. Zur Verbesserung<br />
der Mehle wurden bis Ende der siebziger Eliteweizen wird auch durch den kontinuierlich ge-<br />
Die Leistungsfähigkeit der deutschen Qualitäts- und<br />
Jahre Weizen aus Kanada und USA mit sehr hohen stiegenen Anteil dieser Qualitätsgruppen am Gesamtanbau<br />
deutlich (siehe Infografik). Seit einigen<br />
Proteingehalten und -qualitäten importiert. Der Import<br />
von Qualitätsweizen war nahe den Seehäfen Jahren wird in Deutschland mehr als die Hälfte der<br />
im Norden relativ preiswert.<br />
Weizenanbaufläche mit A- und E-Weizen bestellt.<br />
Insbesondere das spezifische Backvolumen relativ<br />
zum Proteingehalt konnte züchterisch laufend verbessert<br />
werden – an der Erforschung der genetischen<br />
Hintergründe arbeitet das Projekt Quality Net<br />
Durch Einkreuzung von russischem und französischem<br />
Material in den ertragreichen, aber schlecht (siehe Interview und Infografik, Seite 2). Als Resümee<br />
zeigt sich, dass die konsequente Beachtung<br />
verbackenden englischen Squarehead-(Dickkopf)-<br />
Weizen entwickelten die privaten Getreidezüchter der Backqualität durch die Weizenzüchter ein breites<br />
erste Sorten, die eine vernünftige Eigenbackfähigkeit<br />
aufwiesen. In der Folge wurden Backqua-<br />
die Qualität voll befriedigen kann und im Ertragsni-<br />
Sortenangebot gescha fen hat, das im Hinblick auf<br />
lität und hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs veau, den Resistenz- sowie den übrigen agronomischen<br />
Eigenschaften weiterentwickelt wurde.<br />
immer besser kombiniert. Anfang der siebziger<br />
Jahre waren dann die Sorten Jubilar, Caribo und<br />
Sorten mit verbesserter Eigenbackfähigkeit<br />
Redaktion und Gestaltung: Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />
Umfassende Sortenvielfalt<br />
Qualitätsgruppen dominieren<br />
Anbauanteil der Qualitätsklassen in Deutschland<br />
Relative Häufigkeit in %<br />
Jetzt ist es so weit! Seit Monaten laufen<br />
unsere Vorbereitungen für die DLG-Feldtagen<br />
in Bernburg-Strenzfeld – jetzt können<br />
wir Sie empfangen: Herzlich wi lkommen<br />
am Stand des Gemeinschaftsfonds Saat getreide!<br />
Diese sechsseitige Extra-Ausgabe<br />
von Saat-Gut! beschreibt ausführlich die<br />
13 Sorten des Weizen-Demonstrationsversuchs<br />
und ordnet sie in die Entwicklungsphasen<br />
der deutschen Weizenzüchtung der<br />
vergangenen 100 Jahre ein. Zudem gibt<br />
es bei den regelmäßigen Führungen von<br />
Dr. Erich Knopf viel Wissenswertes zu erfahren.<br />
Nutzen Sie die Angebote und sagen<br />
Sie uns Ihre Meinung – am Stand F25 sind<br />
wir für Sie da!<br />
Neben Informationen zu den Ursprüngen<br />
der Weizenzüchtung hält diese Ausgabe<br />
Aktue les zur Bedeutung des Weizens bereit.<br />
Auch die weiteren Aufgaben des GFS<br />
wie das Qualitätssicherungssystem für<br />
Z-Saatgut und die Zukunftssicherung des<br />
Getreideanbaus durch Z-Saatgut kommen<br />
nicht zu kurz. Wir freuen uns, mit Ihnen<br />
darüber zu sprechen.<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Kurz notiert<br />
Auf den dreizehnten DLG-Feldtagen sind<br />
vom 19. bis 21. Juni 2012 in Bernburg-<br />
Strenzfeld 303 Ausste ler vertreten, über<br />
100 davon beteiligen sich im 18 Hektar<br />
großen Versuchsfeld.<br />
GFS, mit Informationen von Dr. Lorenz Hartl/LfL<br />
2 01 2 02 2 03 2004 2 05 2006 2 07 2 08 2009 2010 20 1 Erntejahr<br />
Von Wildformen zu modernen Sorten<br />
Eindrucksvolles Ergebnis von über 100 Jahren Züchtungsleistung<br />
Heutige Weizensorten stehen für erfolgreiche Züchtung – nicht nur in jüngerer Zeit sondern seit<br />
über 100 Jahren. Die Erfolgsgeschichte umfasst die Ursprünge der Kreuzungszüchtung sowie die<br />
immer bessere Kombination von Backqualität und Ertrag. Für den aktue len Fortschri t in der Züchtung<br />
stehen moderne Sorten mit höchster Leistungsfähigkeit unter Extrembedingungen.<br />
Weizen stammt ursprünglich aus der Region des<br />
Seine Urformen sind Einkorn und Emmer, die beide<br />
zu Kulturformen entwickelt wurden. „Bis zum Ende<br />
des 19. Jahrhunderts prägten Landsorten den Winterweizenanbau“,<br />
beschreibt Dr. Lorenz Hartl vom Institut<br />
für Pflanzenba und Pflanzenzüchtung an der<br />
Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die Ausgangssituation<br />
in Deutschland. Nachdem die Auslese<br />
von Landsorten erschöpft war, begannen die Züchter Mit der vo lständigen Mechanisierung der Getreideproduktion<br />
un der automatischen Backwarenher-<br />
mit der Kreuzungszüchtung. Beispielhaft dafür steht<br />
Rimpaus früher Bastard, der die Frühreife des amerikanischen<br />
Landweizens mit den höheren Kornerträ-<br />
A-Sorten. In der Folgezeit wurden Backqualität und<br />
ste lung in den 1950er-Jahren stieg der Bedarf an<br />
gen des englischen Squarehead-Weizen vereinigte. hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs immer besser<br />
kombiniert. „Für diese Zeit stehen die Erfolgs-<br />
„Einige wichtige Sorten sind aus Kombinationen von<br />
genetischem Material entstanden, das von außerhalb sorten Jubilar, Diplomat und Kanzler“, so Hartl.<br />
des Zuchtgebiete stammte“, sagt Hartl, der an der<br />
Auswahl des Sortiments für den Schauversuch des<br />
GFS beteiligt war. „Beispielsweise entstand 1930 Tassilo<br />
durch die Einkreuzung der französischen Varietät Mit der Kombination gesteigerter Ertragsleistung und<br />
A ras in bayerisches Zuchtmaterial.“<br />
Qualität war gegen Ende der 1970er-Jahre die<br />
Selbstversorgung bei Qualitätsweizen e reicht. „Die<br />
Erfolge im Bereich der Elitequalität mit Monopol und<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die privaten<br />
deutschen Züchter ihre Zuchtprogramme. In chen dies“, erläutert Hartl. In den 1980er-Jahren<br />
Bussard, zugelassen 1975 und 1980, unterstrei-<br />
Süddeutschland verbesserten sie die gute Backqualität<br />
heimischer Landsorten weiter. In Nord-<br />
Heute stehen mehr als 150 zugelassene Weizen-<br />
stieg die Zahl ertragreicherer A- und E-Weizen an.<br />
deutschland wurden auf der Basis von Squarehead- sorten für Sortenvielfalt. Weiteren Züchtungsfortschri<br />
t für die Zukunft versprechen Hybridzüchtung<br />
Kreuzungen intensivere, ertragreichere Weizentypen<br />
favorisiert.<br />
und Genomforschung.<br />
„fruchtbaren Halbmondes“ im Nahen Osten (s. Skizze).<br />
Saat-Gut!<br />
Regionale Schwerpunkte<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 02/2012<br />
Que le: B E, MRI, Detmold<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Züchtungsfortschritt bringt<br />
Selbstversorgung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Basis für Erfolge<br />
<br />
<br />
Welche Faktoren machen den Erfolg im<br />
Getreideanbau aus und wie kann ich sie<br />
beeinflussen? Mit Antworten auf diese<br />
Fragen sind Landwirte ständig beschäftigt.<br />
In dieser Ausgabe des Newsle ters<br />
Saat-Gut! betrachten wir einige Aspekte,<br />
mit denen Landwirte ihr Ergebnis positiv<br />
gestalten können.<br />
In den vergangen drei Jahren hat Dr. Ju ta<br />
Ahlemeyer die Leistung von 90 Winterweizensorten<br />
an mehreren Standorten<br />
untersucht. Sie stellt die wesentlichen<br />
Ergebnisse vor. Wichtigstes Fazit: Der<br />
jährliche Ertragsfortschri t beträgt ungefähr<br />
30 Kilogramm pro Hektar – Professor<br />
Wolfgang Friedt kommentiert das Ergebnis<br />
im Interview. Beim Qualitätssicherungssystem<br />
für Z-Saatgut sind a le Aufbereiter<br />
von externen Auditoren begutachtet<br />
worden. Neben mehrheitlich hoher Qualitätsfähigkeit<br />
haben sie auch Verbesserungspotenzial<br />
identifiziert. Anlässlich der<br />
gravierenden Auswinterungen 2012 gibt<br />
Christian Guddat, Spezialist für das Thema<br />
Winterfestigkeit, Hinweise zur bestmöglichen<br />
Anbaustrategie.<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
<br />
<br />
<br />
Kurz notiert<br />
Züchtung bringt hohes Ertrags potenzial<br />
Sortenleistung von Weizen steigt jährlich um über 30 Kilogramm<br />
pro Hektar | Ein Gastbeitrag von Dr. Jutta Ahlemeyer<br />
<br />
Wegen der in der Praxi stagnierenden Erträge<br />
bei Weizen wurden in einem Forschungsprojekt<br />
der Universität Gießen 90 Sorten aus den vergangenen<br />
40 Jahren direkt verglichen. Das Er-<br />
aufgrund verbesserter Sortenleistung im Mi tel um<br />
Die Daten zeigen, dass der behandelte Ertrag a lein<br />
gebnis: Die Sortenleistung steigt bisher noch 30,7 Kilogramm pro Hektar und Jahr gestiegen<br />
kontinuierlich an. Es finden sich keine Hinweise ist (unbehandelt: 32,2 kg/ha/a; siehe Infografik).<br />
darauf, dass die schwächere Ertragsentwicklung<br />
au fehlenden Züchtungsfortschri t zurückzuführen<br />
ist.<br />
Die immer engeren Fruchtfolgen, der Anbau von<br />
Weizen auch auf schwächeren Standorten un die<br />
Wi terungsänderungen im Zuge des Klimawandels<br />
werden neben einem möglichen Rückgang des<br />
Züchtungsfortschri ts als Ursachen der stagnierenden<br />
Praxiserträge bei Winterweizen diskutiert.<br />
Versuche über drei Jahre an fünf<br />
Orten<br />
<br />
<br />
<br />
Der BDP hat festgeste lt, dass Z-Saatgut<br />
zur Herbst- und Frühjahrsaussaat 2011/<br />
2012 auf durchschni tlich 49 Prozent der<br />
Getreideflächen eingesetzt wurden.<br />
Bei einem mi tleren jährlichen Ertragszuwachs<br />
Ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Pflanzenzüchtung<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen (1966 bis 2007) in der landwirtschaftlichen Pra-<br />
von durchschni tlich 1,03 Dezitonnen pro Hektar<br />
(JLU) hat die Entwicklung der Sortenleistung untersucht.<br />
Dazu wurde ein Sortiment von 90 Weizen-<br />
auf die Verbesserung des Ertragspotenzials der<br />
xis entfä lt also ein Drittel dieses Ertragsanstiegs<br />
sorten, zugelassen zwischen 1966 und 2007, in Sorten. Für die zuletzt in der Praxis festgeste lte<br />
den Jahren 2009 bis 2011 an fünf Orten in Leist<br />
ungsprüfungen angebaut. An den JLU-Stationen schri t keine Entsprechung oder Begründung: Der<br />
Ertragsstagnation findet sich beim Züchtungsfort-<br />
Gießen, Rauischholzhausen und Groß-Gerau wurden<br />
j eine unbehandelte Variante mit etwas redures-Fenster<br />
geschätzte Ertragsanstieg aus der Sor-<br />
für die unbehandelten Versuche in einem 15-Jahzierter<br />
N-Düngung sowie eine ortsüblich gedüngte tenleistung liegt von 1976 bis 1997 zwischen 30<br />
Variante mit Fungizidbehandlung getestet. In Seligenstadt<br />
und Moosburg (2009: Nienstädt) wurden pro Hektar und Jahr.<br />
und 46, in der Folgezeit bei über 20 Kilogramm<br />
die Tests ortsüblich gedüngt und behandelt.<br />
>> weiter auf Seite 2<br />
<br />
<br />
<br />
Kontinuierlicher Züchtungsfortschritt<br />
90<br />
85<br />
80<br />
Ertragssteigerung bei Winterweizen<br />
durch verbe serte Sortenleistung<br />
behandelt unbehandelt<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1 95 2 0 2 05 2010<br />
Feldversuch zum Züchtungsfortschri t, Lehr- und Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen in Rauischholzhausen<br />
im Ebsdorfergrund bei Marburg, Juli 2010<br />
Que le: Dr. Ahlemeyer<br />
Foto: Dr. Ju ta Ahlemeyer<br />
Viele Besucher aus Landwirtschaft, Beratung,<br />
Ausbildung und Politik nutzten die Gelegenheit,<br />
sich über Pflanzenzüchtung, die Z-Saatgut-Produktion<br />
und QSS zu informieren. Dr. Erich Knopf,<br />
ehemaliger Getreidezüchter und ausgewiesener<br />
Experte auf seinem Gebiet, bot spannende<br />
Einblicke in seine langjährige Arbeit und stand<br />
den Besuchern Rede und Antwort. Zu den Besuchern<br />
zählten unter anderem Dr. Hermann Onko<br />
Aeikens , Landwirtschaftsminister in Sachsen-<br />
Anhalt, Carl-Albrecht Bartmer, DLG-Präsident,<br />
sowie der DLG-Ausschuss für Pflanzenzüchtung<br />
und Saatgutwesen.<br />
Trotz der widrigen Witterungs- und Geländebedingungen<br />
der DLG-Feldtage 2012 ist aus Sicht<br />
des GFS ein positives Resümee zu ziehen. Den<br />
Standbesuchern konnte die Notwendigkeit und<br />
Vernetzung von Pflanzenzüchtung, Züchtungsfortschritt<br />
und Z-Saatgut sehr gut vermittelt werden.<br />
Erfolgreiche Verzahnung mit<br />
„Die <strong>Pflanzenzüchter</strong>“<br />
Im Jahr 2012 sind Z-Saatgut-Werbeanzeigen im<br />
Layout der <strong>Pflanzenzüchter</strong>-Kampagne erschienen<br />
und haben das GFS-eigene Portfolio an Kommunikationsaktivitäten<br />
ergänzt. Diese Strategie<br />
soll auch 2013 unter anderem auf der Agritechnica<br />
fortgesetzt werden.<br />
Que le: Toepfer International, März 2012<br />
Indien 80,8<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 21
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Agenda Setting im Fokus der Kommunikationsstrategie<br />
Die Imagekampage www.diepflanzenzeuchter.de hat sich im Berichtszeitraum kontinuierlich ihren Weg in die<br />
Öffentlichkeit gebahnt. Den Nutzen der Pflanzenzüchtung für die Gesellschaft herauszustellen, ist eine der<br />
wesentlichen Aufgaben der Kampagne. Während in der ersten Kampagnenphase Landwirtschaft und Fachmedien<br />
die primären Anspruchsgruppen darstellten, sind diese nun um Publikumspresse und Politik erweitert<br />
worden. Die enge Verzahnung der einzelnen Kommunikationsstränge aus dem BDP-Netzwerk und damit eine<br />
koordinierte, auf die verschiedenen Zielgruppen optimierte Ansprache steht im Fokus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Kommunikationsstrategie des BDP ist dabei vor allem auf ein effizientes Agenda Setting<br />
mit Blick auf die pflanzenzüchterischen Belange ausgerichtet.<br />
Wer verwandelt<br />
www.die pflanzenzuechter.de<br />
Fairness in Fortschritt<br />
– wenn nicht wir?<br />
Wer investiert in die<br />
Zukunft der Landwirtschaft<br />
– wenn nicht wir?<br />
Züchtungsfortschri t ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Getreidewirtschaft. Denn konsequent<br />
verbesserte Sorten sorgen für wachsende Erträge und können Arbeits- und Betriebsmittelkosten<br />
senken. Deshalb arbeiten wir hart daran, hochwertiges Saatgut zu entwickeln, das<br />
auch strengsten Anforderungen gerecht wird. Zertifiziertes Saatgut zeichnet sich durch mehrfach<br />
geprüfte Spitzenqualitäten, eine hohe Keimfähigkeit und maximale Sortenreinheit aus. So<br />
wird Z-Saatgut zum Garanten für steigende Wettbewerbsfähigkeit und schafft die Grundlage für<br />
betriebswirtschaftliche Erfolge. Mehr Infos finden Sie auf www.z-saatgut.de<br />
Züchtungsfortschri t ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Landwirtschaft. Denn verbesserte<br />
Sorten sorgen für wachsende Erträge und sinkende Kosten. Gebühren für Z-Saatgut und Nachbau<br />
fl ießen direkt in die Entwicklung neuer Sorten. Damit dieser Prozess reibungslos abläuft, kümmert<br />
sich die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) im Auftrag von rund 50 Züchterhäusern um die<br />
Erhebung, Erfassung und Ve rechnung des Nachbaus. Mit jedem Euro, den Sie an Gebühren bezahlen,<br />
setzen Sie auf Fairness und Fortschri t in der Landwirtschaft. So können Sie optimistisch in die<br />
Zukunft schauen. Mehr Infos fi nden Sie auf www.stv-bonn.de<br />
STV_12_0107_AZ_210x297_0312.in d 1 16.03.12 09:24<br />
Nach wie vor stellen die globalen Herausforderungen,<br />
mit denen die Weltgemeinschaft konfrontiert<br />
ist, den thematischen Schwerpunkt<br />
der Imageoffensive „Wer – wenn nicht wir?“<br />
dar. Die Mitglieder des BDP identifizieren sich<br />
in hohem Maße mit der Kampagne. Sie haben<br />
die Botschaften der <strong>Pflanzenzüchter</strong> mit großem<br />
Engagement durch den Abdruck der aufmerksamkeitsstarken<br />
Kampagnenanzeigen in hauseigenen<br />
Publikationen in die Zielgruppe Landwirtschaft<br />
getragen und auch auf ihren Webseiten<br />
beworben. Die Organisationen STV und GFS<br />
schalteten zudem im Rahmen der Kampagne in<br />
diversen Agrarmedien Anzeigen zu den Themen<br />
Schutz geistigen Eigentums und Züchtungsfortschritt<br />
und machten sie somit einer breiteren<br />
Fachöffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus<br />
wurde der neue Imagefilm „Pflanzenzüchtung<br />
– Schlüsseltechnologie für die Zukunft“ vielfältig<br />
genutzt, um die Leistungskraft der Branche aufzuzeigen.<br />
Verstärkte Medienarbeit<br />
Die Leistungen, die die Pflanzenzüchtung zur Lösung<br />
dieser Probleme erbringt, waren 2012 Kernelement<br />
der Medienarbeit des BDP und der ihm<br />
angegliederten Organisationen. Die Kontakte zur<br />
Fachpresse konnten deutlich intensiviert werden.<br />
Dazu haben verschiedene Redaktions- und<br />
Hintergrundgespräche stattgefunden, beispielsweise<br />
mit Wochenblättern und bekannten monatlich<br />
erscheinenden Agrarzeitschriften. Autorenbeiträge<br />
und Fachartikel konnten erfolgreich<br />
platziert werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />
der anstehenden Bundestagswahl werden<br />
die Positionen des BDP in zielgerichteter Mission<br />
nicht nur an die Landwirtschaft, sondern auch<br />
an die Politik verstärkt herangetragen. Zu den<br />
Publikumsmedien als Mittler erfolgte daher in<br />
den letzten Monaten ein verstärkter Kontaktausbau.<br />
Diese Aktivitäten sollen im kommenden<br />
Geschäftsjahr fortgesetzt werden, um mittelfristig<br />
Themen in der avisierten Öffentlichkeit noch<br />
besser zu besetzen.<br />
Erfolgsgeschichten aus der<br />
Pflanzenzüchtung<br />
Das Konzept der sogenannten Regio-Kits als<br />
Instru ment der Imagekampage wurde im Berichtsjahr<br />
für verschiedene Kulturarten weiterentwickelt<br />
(siehe Beispiel Rapszüchtung). Anlassbezogene<br />
Pressetexte (z. B. Welttag des geistigen<br />
2008<br />
2000<br />
1995<br />
1987<br />
1974<br />
1965<br />
1866<br />
2011<br />
Mitte 19. Jh.<br />
16./17. Jh.<br />
14. Jh.<br />
2.000 v. Chr.<br />
Eine Erfolgsstory:<br />
Rapszüchtung in Deutschland<br />
Rapsöl wichtigstes heimisches Speiseöl;<br />
Anbau auf über 1,3 Mio. Hektar<br />
Entwicklung der dritten Generation von Rapshybriden<br />
Erstmals Anbau auf über 1 Mio. Hektar<br />
Erste Rapshybride: Ertragssteigerung,<br />
bessere Pfl anzengesundheit<br />
und höherer Ölgehalt<br />
Doppel-Null-Raps: Senkung des<br />
Glycosinolat-Gehalts; Einsatz von<br />
Rapsschrot in der Fütterung<br />
Null-Raps: Erster erucasäurefreier Raps;<br />
Grundlage für Qualitätsspeiseöl<br />
Erste Züchtungsarbeiten zur Qualitätsverbesserung<br />
Mendelsche Regeln – Grundlage für Pfl anzenzüchtung<br />
Rapsöl ist bis zur Ablösung durch Petroleum der wichtigste<br />
Brennstoff für Öllampen; Anbau auf 0,35 Mio. Hektar<br />
Raps ist wichtigste Ölfrucht<br />
Raps wird in Europa kultiviert<br />
Funde von Raps in Asien<br />
22 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Grüne Woche: Der<br />
Rätselspaß mit den<br />
Erfolgsgeschichten<br />
aus der Pflanzenzüchtung<br />
(links)<br />
und die Saatgutfühlbox<br />
waren<br />
eine Attraktion für<br />
große und kleine<br />
Messebesucher<br />
Eigentums) und Grafiken wurden den Mitgliedern<br />
für ihre regionale und lokale Pressearbeit zur Verfügung<br />
gestellt. Sowohl den Unternehmen als<br />
auch dem BDP gelang es, diese Erfolgsgeschichten<br />
aus der Pflanzenzüchtung in verschiedenen Printund<br />
Onlinemedien zu positionieren – ein weiterer<br />
wichtiger Schritt in Richtung Imageverbesserung.<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> zeigen Präsenz<br />
Nach einem erfolgreichen Aufschlag auf der Agritechnica<br />
2011 hat der BDP weitere Messeauftritte<br />
komplett in der Optik der Imagekampagne<br />
www.diepflanzenzuechter.de gestaltet. Der eingän<br />
gige Absender hat bei den Besuchern regen<br />
Zu spruch gefunden. Auf den Feldtagen im Juni<br />
2012 stellten die BDP-Mitglieder zusätzlich auf<br />
ihren Standpräsenzen sogenannte Dreieck kunden<br />
stopper mit Postern aus der Kampagne aus.<br />
Der Wiedererkennungseffekt wie auch die Reichweite<br />
der Kampagne wurde damit deutlich gestärkt.<br />
Der BDP-Auftritt auf der Internationalen Grünen<br />
Woche 2013 fand auf dem ErlebnisBauernhof statt<br />
und war von einem großen Besucheransturm gekennzeichnet.<br />
Die weltgrößte Verbrauchermesse<br />
bot vielfältige Möglichkeiten, auch fachunkundige<br />
Messegäste mit leicht verständlichen und emotionalen<br />
Botschaften mit dem Thema Pflanzenzüchtung<br />
vertraut zu machen.<br />
Organisationen ihre Meinungen und Positionen<br />
im Netz veröffentlichen und diskutieren. Wie auch<br />
in den klassischen Medien wird die Pflanzenzüchtung<br />
dabei zumeist auf wenige, überwiegend kritisch<br />
diskutierte Themen reduziert, während die<br />
vielen positiven Botschaften und Leistungen der<br />
Branche unerwähnt bleiben. Um dazu beizutragen,<br />
dass dieses Ungleichgewicht ausgeglichen<br />
wird, hat sich der BDP nach eingehender Analyse<br />
dazu entschieden, mit verschiedenen Präsenzen<br />
in den bekanntesten sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />
Twitter und YouTube aktiv in den Dialog<br />
einzusteigen und über Neuigkeiten aus Pflanzenforschung<br />
und Pflanzenzüchtung zu berichten.<br />
Denn nur, wer Antworten auch auf kritische Fragen<br />
gibt, kann den Diskussionsprozess mitgestalten<br />
und Glaubwürdigkeit erlangen. Diese Aktivitäten<br />
sind in das Konzept der sonstigen Presse- und<br />
Veranstaltungsaktivitäten eingebunden und ergänzen<br />
sie. Nach einer erfolgreichen Startphase<br />
soll die Social Media-Strategie im kommenden<br />
Jahr kontinuierlich ausgebaut und der Dialog mit<br />
der breiten Öffentlichkeit intensiviert werden.<br />
YouTube www.youtube.com/lebensbasispflanze<br />
Facebook www.facebook.com/diepflanzenzuechter.de<br />
Einstieg in die sozialen Medien<br />
Auch wenn das Medium Internet alles andere als<br />
neu ist, haben die sogenannten sozialen Netzwerke<br />
es geschafft, die interaktive Kommunikation<br />
der digitalen Welt noch einmal zu revolutionieren.<br />
Viel leichter, deutlicher, aber häufig auch<br />
unreflektierter als bisher können Menschen und<br />
Twitter www.twitter.com/DialogBDP<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 23
Getreide<br />
Züchter, Saatgutbranche und Landwirte sind Nutznießer des neutralen, weitestgehend staatlich getragenen<br />
Prüfsystems. Die angekündigten Kosteneinsparungen beim BSA im Bereich Register- und Wertprüfung stellen<br />
die Branche vor die Herausforderung, die Vorteile – Neutralität, Wissenschaftlichkeit, Vergleichbarkeit der<br />
Ergebnisse – zu bewahren sowie das System gleichermaßen zukunftsfähig und kosteneffizient auszugestalten.<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1965<br />
Regional sehr unterschiedliche<br />
Getreideernte 2012<br />
Starke Auswinterungsschäden durch Kahlfröste<br />
im Winter 2011/2012 führten zu einem Rückgang<br />
der Anbauflächen für Wintergetreide. Frühjahrstrockenheit,<br />
wechselnde Bedingungen im<br />
Mai und Juni sowie zum Teil regional sehr nasse<br />
Erntebedingungen im Sommer 2012 haben die<br />
Erntemengen, Hektarerträge sowie die Qualitäten<br />
in den Bereichen Konsum- und Saatgetreide beeinflusst.<br />
Trotzdem konnten durchschnittliche Erträge<br />
erzielt werden. In Deutschland wurden 2012<br />
ca. 39,7 Mio. Tonnen Getreide (ohne Mais) und damit<br />
ca. 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr geerntet.<br />
Die Getreideanbaufläche ist mit 6,0 Mio. ha im<br />
Vergleich zu 2011 stabil geblieben (siehe Tabelle ).<br />
Obwohl in guten Anbaugebieten Erträge von<br />
über 100 dt/ha geerntet wurden, konnte bundesweit<br />
das genetische Ertragspotential neuer<br />
Sorten aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse<br />
nicht ausgeschöpft werden.<br />
Züchtungsfortschritt zwischen 1966 und 2007 – Ertrag<br />
Ertrag [dt/ha]<br />
1970<br />
1975<br />
behandelt<br />
unbehandelt<br />
1980 1985 1990 1995<br />
Jahr der Zulassung<br />
b = 30.7 kg/ha/a; p < 0.0001<br />
b = 32.2 kg/ha/a; p < 0.0001<br />
2000<br />
2005<br />
2010<br />
unbehandelte Stufe: 3 Jahre, 3 Orte, 1–2 Wiederholungen; behandelte Stufe: 3 Jahre, 5 Orte, 2 Wiederholungen<br />
LSDs: unbehandelt: 7.61 dt/ha, behandelt: 4.38 dt/ha<br />
Ertragssteigerung in der landwirtschaftlichen Praxis (BEE) zwischen 1966 und 2007: 1.03 dt/ha/a<br />
Quelle: Dr. Jutta Ahlemeyer<br />
Züchtung wichtig für Ertragsfortschritt<br />
bei Weizen<br />
Eine verbesserte Sortenleistung und vor allem<br />
die signifikante Erhöhung der Kornzahl sind für<br />
ca. 33 Prozent des in den vergangenen 40 Jahren<br />
erzielten Ertragsfortschritts bei Winterweizen in<br />
Deutschland verantwortlich. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt eine vom Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
(GFS) koordinierte Studie der Universität<br />
Gießen, die 90 Weizensorten der Zulassungsjahrgänge<br />
1966 bis 2007 in Exaktversuchen über den<br />
Zeitraum von 2009 bis 2011 an fünf Standorten<br />
verglichen hat. Jährlich kann ein Ertragszuwachs<br />
von 103 Kilogramm pro Hektar und Jahr in der<br />
Landwirtschaft beobachtet werden. Mehr als 30<br />
Kilogramm Ertragszuwachs pro Hektar und Jahr<br />
sind auf züchterische Leistung zurückzuführen.<br />
Die Kornzahl pro Ähre konnte durch konsequente<br />
Züchtungsarbeit durchschnittlich um 0,14 Körner<br />
pro Zulassungsjahr erhöht werden. Aktuelle<br />
Sorten schieben die Ähren im Schnitt einen Tag<br />
früher als ältere Sorten, wodurch auch die Abreife<br />
früher erfolgt. Die Wuchshöhe wurde in den<br />
vergangenen Jahrzehnten deutlich reduziert und<br />
die Halmstabilität erhöht. Jüngere Sorten zeigen<br />
teilweise eine deutlich verminderte Anfälligkeit<br />
gegenüber Krankheiten.<br />
Die Versuchsergebnisse geben keine Hinweise<br />
darauf, dass eine Stagnation der Winterweizen-<br />
Erträge auf das Erreichen eines genetisch bedingten<br />
Limits zurückzuführen wäre.<br />
Neuausrichtung der<br />
Braugerstenprüfung<br />
Als Ergebnis der intensiven Diskussion der BDP-<br />
Abteilung Getreide mit der Braugersten-Gemeinschaft<br />
über die Zuchtziele für Braugerste sowie<br />
Änderungen in der Wertprüfung (WP) und dem<br />
24 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Getreide<br />
Berliner Programm (BP) sollen Wertprüfung und<br />
Berliner Programm besser miteinander verzahnt<br />
werden. Mit dem WP-Sortiment S1 2012 wird das<br />
Maischverfahren von der Kongressmaische (45 °C)<br />
auf die 65 °C-Maische umgestellt. Die WP-Sortimente<br />
S2 und S3 werden im Kongressmaischverfahren<br />
fortgeführt. In den WP-Sortimenten<br />
werden zukünftig zusätzlich als neue Parameter<br />
die Alpha-Amylase- und die Beta-Amylase-<br />
Aktivität sowie der Beta-Glucan-Gehalt (mg l -1 )<br />
untersucht. Die Optimierung der geprüften Parameter<br />
über alle vier Untersuchungen (WP 1 bis 3<br />
plus BP) ermöglicht es, verarbeitungstechnische<br />
„K.O.-Kriterien“ frühzeitig zu ermitteln und in<br />
die Züchterentscheidung über das Weiterführen<br />
einer Sorte einfließen zu lassen.<br />
Sortenprüfwesen vor der<br />
Neustrukturierung<br />
Der angekündigte Ausstieg des Bundeslandes<br />
Brandenburg aus den Landessortenversuchen<br />
zum Herbst 2014 sowie die Kosteneinsparungen<br />
beim BSA stellen Züchter, VO-Firmen, den<br />
Handel und auch Landwirte als Nutznießer des<br />
neutralen, weitestgehend staatlich getragenen<br />
Prüfsystems vor große Herausforderungen. Die<br />
AGs Wert- und Registerprüfung sowie Sortenprüfwesen<br />
der Abteilung Getreide haben sich intensiv<br />
mit dieser Frage beschäftigt.<br />
Entwicklung der Anbauflächen und durchschnittlichen<br />
Erntemengen<br />
Anbaufläche<br />
in Hektar<br />
2011<br />
Anbaufläche<br />
in Hektar<br />
2012<br />
Damit die einheimische Getreidezüchtung auch<br />
in Zukunft leistungsfähig ist, muss sie vor allem<br />
finanzierbar sein. Besonders bei Selbstbefruchterarten<br />
wird die künftige Sortenentwicklung<br />
maßgeblich von einer gesicherten Refinanzierung<br />
dieser Ausgaben über die Lizenzgebühren<br />
an Z-Saatgut oder Nachbau abhängig sein (mehr<br />
dazu auf S. 20/21). Für die Getreidezüchter ist<br />
es daher von großer Bedeutung, den Z-Saatgutwechsel<br />
zu steigern und eine praktikable Nachbauregelung<br />
zu erreichen.<br />
Die Neuausrichtung des Prüfwesens wie auch<br />
die Better-Regulation-Initiative auf EU-Ebene<br />
werden Schwerpunkte der Getreideabteilung im<br />
kommenden Jahr sein. Beide Bereiche tangieren<br />
maßgeblich die rechtlichen und praktischen<br />
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche und<br />
zukunftsfähige Getreidezüchtung in Deutschland.<br />
Ø Hektarertrag<br />
in dt<br />
2011<br />
Ø Hektarertrag<br />
in dt<br />
2012<br />
Winterweizen 3.185.000 2.897.000 (-9,0 %) 70,9 74,0<br />
Winterroggen 615.000 710.000 (+15,4 %) 40,2 53,1<br />
Wintertriticale 386.000 373.000 (-3,4 %) 52,0 60,4<br />
Wintergerste 1.186.000 1.093.000 (-7,8 %) 57,0 65,0<br />
Sommergerste 421.000 590.000 (+40,1 %) 47,8 55,1<br />
Sommerweizen 60.000 193.000 (+221,7 %) 52,7 61,8<br />
Hafer 143.000 146.000 (+3,1 %) 43,7 49,5<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, BMELV<br />
Eine verbesserte<br />
Sortenleistung<br />
und vor allem<br />
die signifi kante<br />
Erhöhung der<br />
Kornzahl sind für<br />
ca. 33 Prozent des<br />
in den vergangenen<br />
40 Jahren erzielten<br />
Ertragsfortschritts<br />
bei Winterweizen<br />
in Deutschland<br />
verantwortlich.<br />
In Diskussionen mit dem BSA und den Saatgutanerkennungsstellen<br />
der Länder zu saatgutrechtlichen<br />
Regelungen für die Anerkennung<br />
von Getreide-Hybridsorten konnten wichtige<br />
Zwischenergebnisse erzielt bzw. Änderungen der<br />
Rahmenbedingungen oder Vorgaben erreicht<br />
werden. So wurde beispielsweise der Schwellenwert<br />
für männlich sterile Linien in Drei-Wege-<br />
Hybriden von 0,2 Prozent auf 0,5 Prozentangehoben.<br />
Ausblick<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 25
Mais und Sorghum<br />
Die Maisanbaufläche ist deutlich geringer angestiegen als in den Jahren zuvor. Das erste Wertprüfungsjahr<br />
ist bei Sorghum abgeschlossen. Das behördliche Saatgut-Monitoring beanstandet vereinzelte Saatgutpartien<br />
aufgrund geringster GVO-Spuren. Abriebanalysen belegen die hohe Beizqualität bei Maissaatgut. Der Systemstart<br />
von SeedGuard zur Zertifizierung von Beizstellen ist 2012 erfolgt. Die Saatmaiserzeugung in Deutschland<br />
nimmt nochmals zu.<br />
Im Prüfjahr 2012<br />
wurde erstmals eine<br />
Wertprüfung für<br />
Sorghum angelegt.<br />
In Deutschland wuchsen 2012 2,564 Mio. ha Mais.<br />
Das entspricht einer Wachstumsrate von 1,9 Prozent<br />
gegenüber 2011. Damit ist die Anbaufläche<br />
bei weitem nicht mehr so stark gewachsen wie<br />
noch in den Vorjahren. Die Silomaisfläche stieg lediglich<br />
um 9.200 Hektar (+0,5 Prozent) auf 2,038<br />
Millionen ha. Körnermais weist eine Flächensteigerung<br />
von 7,8 Prozent auf 526.200 Hektar auf.<br />
Als Ursache für diesen Zuwachs gelten im Wesentlichen<br />
die Auswinterungsschäden bei Wintergetreide<br />
im Januar 2012. Der Grund für die geringe<br />
Zunahme der Silomaisfläche dürfte dagegen der<br />
stark reduzierte Zubau neuer Biogasanlagen als<br />
Folge der EEG-Novelle aus dem Jahr 2011 sein.<br />
Zwischen den Bundesländern zeigen sich erhebliche<br />
Unterschiede. Spitzenreiter mit einer Gesamtmaisfläche<br />
von 620.900 Hektar bleibt Niedersachsen,<br />
wo die frostgeschädigten Winterkulturen<br />
vorrangig durch Körnermais ersetzt wurden.<br />
Sorghum<br />
Im Prüfjahr 2012 wurde erstmals eine Wertprüfung<br />
für Sorghum angelegt. Die Dauer der<br />
Prüfung wurde vom Bundessortenamt auf zwei<br />
Jahre festgesetzt. Für das Erntejahr 2012 lagen<br />
ausschließlich Anträge zur Nutzung als Gesamtpflanze<br />
vor. Die praktische Durchführung folgte<br />
dem Vorbild der Wertprüfung Mais. Dies bedeutet,<br />
dass jedes Unternehmen, das Prüfkandidaten<br />
anmeldet, verpflichtet ist, auch einen Prüfstandort<br />
zur Verfügung zu stellen. Neben dem Standort<br />
Haßloch des Bundessortenamtes steuerten<br />
verschiedene Einrichtungen der Länder weitere<br />
Standorte bei. Sämtliche Sorghum betreffende<br />
Fragen werden in der BDP-Abteilung Mais gebündelt,<br />
die dazu im vergangenen Jahr bereits in<br />
„Mais und Sorghum“ umbenannt wurde.<br />
GVO-Monitoring<br />
Auch in 2012 wurde über die Bundesländer ein<br />
umfangreiches GVO-Monitoring bei Maissaatgut<br />
mit Probenahmen bei Züchtungsunternehmen<br />
und auf Handelsebene vorgenommen. Im Rahmen<br />
dieser behördlichen Untersuchung wurden<br />
419 Maissaatgutpartien auf GVO-Anteile getestet.<br />
Davon wurden elf Partien beanstandet, die geringste<br />
GVO-Anteile unterhalb der technischen<br />
Nachweisgrenze aufwiesen. Sie wurden aus dem<br />
Verkehr genommen.<br />
Auffällig ist, dass die beanstandeten Maissaatgutpartien<br />
überwiegend aus Ländern kamen, in<br />
denen seit Jahren kein Anbau von gentechnisch<br />
verändertem Mais stattfindet. Das führt wie in<br />
den Vorjahren zur Vermutung, dass es sich um<br />
Zufallseinträge handelt. Der BDP hat deshalb<br />
seine Forderung nach Saatgutschwellenwerten<br />
inklusive einer technischen Lösung für geringste<br />
GVO-Spuren weiterhin bekräftigt.<br />
Beizung<br />
Von Seiten der Behörden wird zunehmend die<br />
abgeriebene Wirkstoffmenge als umweltrelevan-<br />
26 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Mais und Sorghum<br />
Der Grund für die<br />
geringe Zunahme<br />
der Silomaisfläche<br />
dürfte der stark<br />
reduzierte Zubau<br />
neuer Biogasanlagen<br />
als Folge der<br />
EEG-Novelle sein.<br />
tes Kriterium der Beizung thematisiert und nicht<br />
der bloße Abrieb von Beizstaub. Auf Initiative<br />
der Abteilung stellten 14 Beizstellen aus vier verschiedenen<br />
Ländern rund 200 Heubachfilter aus<br />
der Beizsaison 2011/2012 für eine Wirkstoffanalyse<br />
zur Verfügung. Die Auswertung der Analysen<br />
erfolgte über das Deutsche Maiskomitee e. V. Die<br />
Ergebnisse, die sowohl dem Julius Kühn-Institut<br />
(JKI) als auch dem Bundesamt für Verbraucherschutz<br />
und Lebensmittelsicherheit (BVL) vorgestellt<br />
wurden, belegen den in den vergangenen<br />
Jahren erreichten hohen Stand der Umwelt- und<br />
Anwenderfreundlichkeit der Beizung bei Maissaatgut.<br />
Zum 1. August 2012 erfolgte der aktive<br />
Start des Zertifizierungssystems SeedGuard. Zu<br />
Beginn 2013 haben sich für Mais bereits sechs inländische<br />
Beizstellen bei SeedGuard registrieren<br />
lassen.<br />
Vermehrungsfläche für Saatmais<br />
Die Saatmaisvermehrer meldeten 2012 4.081 ha<br />
Saatmais zur Vermehrung an. Das entspricht einer<br />
Steigerung von vier Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. Die inländische Vermehrungsfläche<br />
überstieg damit erstmals 4000 ha und setzte<br />
die Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Der<br />
Umfang der Vermehrung beschränkt sich bei<br />
Stämmen in der Regel auf wenige Hektar. Einzelne<br />
Sorten erreichen aber auch Vermehrungsflächen<br />
von nahezu 600 ha.<br />
Sortenzulassungsfragen<br />
Das Bundessortenamt hat in diesem Frühjahr 27<br />
neue Maissorten für den Anbau in Deutschland<br />
zugelassen. Davon haben 14 Sorten für die Nutzungsrichtung<br />
Silomais, 8 Sorten für Körnermais<br />
und 8 Sorten für beide Nutzungsrichtungen eine<br />
Beschreibung bekommen. Mögliche Varianten<br />
eines vereinfachten Verfahrens der Sortenzulassung,<br />
z. B. auf Grundlage eines Indexwertes, werden<br />
gegenwärtig in der Abteilung diskutiert. Ziel<br />
ist, dass die Sorten, die eindeutig nach zweijähriger<br />
Wertprüfung den landeskulturellen Wert erreicht<br />
haben, zeitlich früher zugelassen werden<br />
können.<br />
Ausblick<br />
Angesichts der zu erwartenden Eingriffe in das<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist mittelfristig<br />
nur mit einem geringen Wachstum der<br />
Maisfläche zu rechnen. Erste Ansätze, das Zulassungsverfahren<br />
im Rahmen der Wertprüfung<br />
effizienter zu gestalten, müssen fortgesetzt werden.<br />
Als weitere Aufgabe bleibt die beständige<br />
Optimierung der Beizqualität bestehen.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 27
Kartoffel<br />
In Deutschland brachte der Witterungsverlauf den Kartoffelanbauern gute Erträge. 2012 hat das Bundessortenamt<br />
(BSA) 13 neue Kartoffelsorten zugelassen. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Pflanzgutwirtschaft innerhalb der EU besteht bei der Novellierung der europäischen Pflanzkartoffelnormen<br />
noch erheblicher Abstimmungsbedarf. Die UNIKA als Branchenverband ist seit zehn Jahren erfolgreich tätig.<br />
Zur Erhaltung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen<br />
Pflanzgutwirtschaft<br />
innerhalb der EU<br />
besteht bei der<br />
Novellierung der<br />
europäischen<br />
Pflanzkartoffelnormen<br />
noch<br />
erheblicher Abstimmungsbedarf.<br />
Die Kartoffelanbaufläche war mit 238.100 Hektar<br />
in 2012 im Vergleich zum Vorjahr kleiner<br />
(– 8,9 Prozent, 259.400 Hektar). Insoweit lag auch<br />
die Kartoffelernte mit 10,6 Millionen Tonnen um<br />
12,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (11,9<br />
Millionen Tonnen). Die Landwirte erzielten mit<br />
444,7 dt einen etwas niedrigeren Hektarertrag<br />
als im Vorjahr (– 2,9 Prozent, 457,6 dt). Pflanzgutvermehrung<br />
fand auf 15.654 Hektar statt. Dies<br />
bedeutet einen Rückgang von 6,2 Prozent zum<br />
Vorjahr (16.630 Hektar).<br />
EU: Novellierung der europäischen<br />
Pflanzkartoffelnormen<br />
Im Rahmen der gemeinsamen jährlichen Aussprache<br />
im November 2012 informierte das Bundessortenamt<br />
über den aktuellen Sachstand der<br />
Überarbeitung der Richtlinie 2002/56/EG vom<br />
13.6.2002 (Europäische Pflanzkartoffelnormen).<br />
Nach Einschätzung des BDP dürfte es zu einer<br />
erheblichen Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Pflanzgutwirtschaft innerhalb<br />
der Europäischen Union (EU) kommen,<br />
wenn die vorgestellten Änderungen tatsächlich<br />
verabschiedet werden sollten. Die geplanten<br />
Neuregelungen, beispielsweise die Verschärfung<br />
der Virusnormen, würden durch die dann zu erwartenden<br />
deutlich höheren Aberkennungsraten<br />
die Verfügbarkeit von in Deutschland produziertem<br />
zertifizierten Pflanzgut einschränken und<br />
damit gleichzeitig die für Exporte zur Verfügung<br />
stehenden Mengen reduzieren. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde das Bundessortenamt gebeten,<br />
diese und weitere Bedenken zu den beabsichtigten<br />
Regelungen nochmals mit den Experten der<br />
Kartoffelwirtschaft zu diskutieren. Daneben wurden<br />
die zuständigen Behörden aufgefordert, sich<br />
in Brüssel in einer weiteren Anhörung zu diesem<br />
Komplex innerhalb der EU-Arbeitsgruppe für die<br />
dargelegten deutschen Interessen und Positionen<br />
einzusetzen.<br />
Deutschland und Russland vereinbaren<br />
intensive Zusammenarbeit<br />
Im Januar 2013 unterzeichneten Dr. Kartz von<br />
Kameke, Vorsitzender des BDP, und Sergey<br />
Lupekhin , Vorsitzender des Verbandes der Kartoffel-<br />
und Gemüsemarktteilnehmer in Russland,<br />
ein Memorandum zur Intensivierung der<br />
Zusammenarbeit im Bereich Kartoffelzüchtung<br />
28 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Kartoffel<br />
führen. Die neue Vorschrift soll erst am 1.7.2013<br />
in Kraft treten, damit die Unternehmen ausreichend<br />
Zeit haben, sich auf die geänderte Rechtslage<br />
einzustellen.<br />
UNIKA feiert 10-jähriges<br />
Verbandsjubiläum<br />
Der BDP-Vorsitzende Dr. Kartz von Kameke (vorne rechts)<br />
und Sergey Lupekhin, Vorsitzender der Potato Union, unterzeichneten<br />
in Anwesenheit von Staatssekretär Peter Bleser<br />
(hinten links) und dem russischen Vize-Minister Aleksandr<br />
Petrikov ein Memorandum zur Zusammenarbeit.<br />
und Pflanzgutproduktion zwischen Deutschland<br />
und Russland. Beide Verbände streben<br />
eine langfristige Zusammenarbeit an, die auch<br />
eine Verbesserung der Legislativ- und Normativgesetzgebung<br />
auf den Gebieten Züchtung,<br />
Pflanzguterzeugung, Pflanzgutvertrieb und phytosanitäre<br />
Vorsorgemaßnahmen erreichen soll.<br />
Die Vertragspartner setzen sich für eine Verbesserung<br />
der gesetzlichen Regelungen, besonders<br />
im Bereich „Schutz Geistigen Eigentums“ ein.<br />
Vereinfachungen bei der<br />
Gelangensbestätigung<br />
Die sogenannte Gelangensbestätigung gilt als<br />
Beleg nachweis, mit der die Voraussetzungen der<br />
Steuerbefreiung einer Lieferung innerhalb der<br />
Europäischen Union für die Finanzverwaltung<br />
nachprüfbar sind. Nach branchenübergreifender<br />
Kritik an der seit dem 1.1.2012 geltenden<br />
Regelung wird der Gesetzgeber nun nach bessern.<br />
Geplant ist eine Änderung der maßgeblichen<br />
Um satz steuer-Durchführungsverordnung, die ent -<br />
spre chende Erleichterungen mit Blick auf die<br />
Ge langensbestätigung nach sich ziehen soll. So<br />
sollen neben der Bestätigung weitere gleichberechtigte<br />
Nachweise zugelassen und ein<br />
Auffang tatbestand eingeführt werden. Die beabsichtigten<br />
Regelungen werden auch in der<br />
Praxis des Kartoffelhandels zu Vereinfachungen<br />
Im zehnten Jahr ihres Bestehens konnte die<br />
Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA)<br />
2012 eine positive Bilanz ziehen. Sie hat sich als<br />
Sprachrohr der Kartoffelwirtschaft etabliert und<br />
leistet wertvolle Arbeit für die Gestaltung der<br />
Rahmenbedingungen innerhalb der Branche.<br />
Zentrales Element der UNIKA sind ihre Fachkommissionen.<br />
Durch die hohe Kompetenz und das<br />
große Engagement der vielen ehrenamtlichen<br />
Spezialisten gelingt es ihr, wichtige Fachthemen<br />
bis in die politische Ebene zu tragen und gemeinsam<br />
zum Wohle der gesamten Wertschöpfungskette<br />
Kartoffel an deren Lösung zu arbeiten.<br />
PotatoEurope 2012: Treffen der<br />
europäischen Kartoffelbranche<br />
Mit der PotatoEurope präsentierte sich die internationale<br />
Kartoffelbranche im September 2012<br />
in Frankreich. Hier konnten sich Kartoffelprofis<br />
aus der ganzen Welt auf über 40 ha bei über<br />
250 Ausstellern über alle Fragen der modernen<br />
Kartoffelproduktion und -verarbeitung sowie<br />
des Handels informieren. Rund 10.000 Besucher<br />
nutzten das umfangreiche fachliche Angebot an<br />
Vorführungen und Sonderschauen sowie weiteren<br />
Informationen rund um den Kartoffelmarkt.<br />
Ausblick<br />
Bei einer stabilen Nachfrage wird die Vermarktung<br />
der Ernte gut möglich sein. Auch diejenigen<br />
Landwirte, die ihre Ernte in Vertragssystemen<br />
eingebunden haben, werden von dieser stabilen<br />
Nachfrage profitieren können.<br />
Der Anbau von Kartoffeln wird zunehmend ein<br />
Geschäftsmodell für Spezialisten. Das zeigt sich<br />
deutlich an den Veränderungen in der Anbaustruktur<br />
landwirtschaftlicher Betriebe.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 29
Futterpflanzen<br />
Das sogenannte Kokopelli-Urteil vom Juli 2012 ist ein wichtiger Meilenstein für die Bemühungen zur Stärkung<br />
der Märkte für zertifiziertes Saatgut von Futterpflanzen und Rasengräsern. Der Europäische Gerichtshof hat<br />
die obligatorische Saatgutzertifizierung als vereinbar mit den Grundpfeilern des EU-Vertrages erkannt.<br />
Nicht zertifiziertes Gräser- und Feinleguminosensaatgut<br />
wäre auf den Weltmärkten unmittelbar<br />
verfügbar gewesen und hätte eine ernste Bedrohung<br />
für die deutsche und europäische Saatgutwirtschaft<br />
bedeutet. Gleichzeitig würden die<br />
Anstrengungen zur Bekämpfung von illegalen<br />
Aktivitäten auf den Futterpflanzensaatgutmärkten<br />
(z. B. die ESA Arbeitsgruppe „Betrugsbekämpfung“<br />
und die Züchterorganisation „Breeders‘<br />
Trust“) zunehmend ins Leere laufen. Ohne die<br />
sortenspezifische Saatgutzertifizierung ist der<br />
Nachweis der Sortenidentität schwierig.<br />
Auswertung des Nachkontrollanbaus<br />
für Gräsersaatgut<br />
Die Auswertung des Nachkontrollanbaus für<br />
Gräsersaatgut durch den BDP hat eine Häufung<br />
von problematischen Ergebnissen in bestimmten<br />
Regionen und für bestimmte Saatgutkategorien<br />
zu Tage gefördert. Die Arbeitsgemeinschaft der<br />
Anerkennungsstellen der Länderdienststellen hat<br />
daraufhin im Juni 2012 eine richtungsweisende<br />
Entscheidung getroffen. Falls im Nachkontrollanbau<br />
Partien durch mangelnde Sortenidentität<br />
oder -reinheit auffallen, soll in Zukunft konsequent<br />
die Anerkennung dieser Saatgutpartien<br />
zurückgenommen werden. Dies ist insbesondere<br />
in Zeiten knapper Saatgutversorgung eine empfindliche,<br />
aber wichtige Maßnahme. Die Gräsersaatgutbestände<br />
zum 30. Juni 2012 in Deutschland<br />
sind die geringsten seit 2006 (siehe Tabelle).<br />
Rechtsposition zu § 40 BNatSchG<br />
Die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />
(BNatSchG) macht die Aussaat von „gebietsfremden<br />
Arten“ in der „freien Natur“ ab dem Jahr<br />
2020 von einer Genehmigungspflicht abhängig.<br />
Ein vom BDP in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten<br />
kommt zu dem Ergebnis, dass zertifiziertes<br />
Saatgut nicht unbedingt als „gebietsfremd“ zu<br />
gelten hat und „freie Natur“ enger zu definieren<br />
ist, als dies von interessierten Kreisen teilweise<br />
Die Stärkung<br />
der Märkte für<br />
zertifiziertes<br />
Futterpflanzen- und<br />
Rasengräsersaatgut<br />
wird auch<br />
weiter im Fokus der<br />
Bemühungen des<br />
BDP stehen.<br />
30 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Futterpflanzen<br />
behauptet wird. Dieses Ergebnis trägt entscheidend<br />
dazu bei, die Märkte für Rasengräser für<br />
Qualitätssaatgut von Zuchtsorten offen zu halten.<br />
Mit der gleichen Intention beteiligt sich der<br />
BDP an einer Initiative der European Seed Association<br />
(ESA) zur Förderung von Naturrasen gegenüber<br />
künstlichem Rasen.<br />
Neustrukturierung des<br />
Bundessortenamtes<br />
Die Abteilung Futterpflanzen erarbeitet gegenwärtig<br />
eine Position zur vorgesehenen Schließung<br />
von fünf der zwölf BSA-Standorte. Die<br />
Vielzahl der von der Abteilung betreuten Arten<br />
und ihre teilweise geringe oder nur regionale<br />
Marktbedeutung machen eine differenzierte<br />
Betrachtung erforderlich. Während die Qualität<br />
der Sortenprüfung und der Zulassungsentscheidung<br />
erhalten bleiben soll, muss der Aufwand<br />
in einem vernünftigen Verhältnis zur Bedeutung<br />
der Fruchtart stehen. Im Dezember 2012 hat die<br />
Abteilung dem Vorschlag des BSA zum zeitlich<br />
versetzten Beginn der Sortenprüfung für einige<br />
Arten zugestimmt. So wird ein Beitrag zur Kostenreduzierung<br />
geleistet. Der Vorschlag der Rotkleezüchter<br />
zur Nutzung der Proteinelektrophorese<br />
in der Registerprüfung zielt in eine ähnliche<br />
Richtung.<br />
Saatgutmarkt für Gräser und Klee in Deutschland<br />
Jahr<br />
Zur Feldbesichtigung<br />
gemeldete Fläche<br />
(Hektar)<br />
Erntemenge<br />
(Tonnen)<br />
Saatgut bestände<br />
zum 30.06.<br />
(Tonnen)<br />
Gräser<br />
2000 30.789 21.053 26.429<br />
2001 29.594 24.842 28.094<br />
2002 27.033 21.187 24.188<br />
2003 28.611 23.052 17.259<br />
2004 33.513 26.988 15.908<br />
2005 35.828 28.903 22.171<br />
2006 35.607 29.494 22.725<br />
2007 33.451 21.142 26.971<br />
2008 29.295 18.981 26.461<br />
2009 29.710 24.411 29.823<br />
2010 27.033 23.019 27.413<br />
2011 25.971 19.053 24.514<br />
2012 27.790 22.310 22.743<br />
Klee<br />
2000 1.789 516 3.182<br />
2001 1.663 511 4.347<br />
2002 1.365 392 4.272<br />
2003 1.258 302 3.734<br />
2004 1.178 379 3.594<br />
2005 1.822 562 3.414<br />
2006 2.760 510 2.573<br />
2007 2.606 486 3.286<br />
2008 1.919 354 4.907<br />
2009 2.110 655 2.940<br />
2010 3.189 998 3.786<br />
2011 2.747 592 3.616<br />
2012 2.364 761 3.041<br />
Quellen: Bundessortenamt, BDP eigene Schätzung, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />
Reform der gemeinsamen Agrarpolitik<br />
Im Rahmen der ESA Futterpflanzensektion setzt<br />
sich der BDP für eine angemessene Definition<br />
von Dauergrünland im Zuge der Reform der<br />
gemeinsamen Agrarpolitik ein. Die Nach- und<br />
Neuansaat müssen möglich bleiben, um die<br />
Leistungsfähigkeit des Grünlands zu erhalten.<br />
Gekoppelte Beihilfen für die Erzeugung von Futterpflanzensaatgut<br />
werden abgelehnt, um Wettbewerbsverzerrungen<br />
zwischen den Produktionsregionen<br />
in der EU zu vermeiden.<br />
Ausblick<br />
Die Stärkung der Märkte für zertifiziertes Futterpflanzen-<br />
und Rasengräsersaatgut wird auch<br />
weiter im Fokus der Bemühungen des BDP stehen.<br />
Entsprechend muss die Reform des gemeinschaftlichen<br />
Saatgut- und Pflanzengesundheitsrechtes<br />
begleitet werden. Es gilt, die bewährten<br />
Prinzipien aufrecht zu erhalten, gleichzeitig<br />
jedoch den Aufwand, z. B. durch eine stärkere<br />
Beteiligung der Wirtschaft, zu begrenzen. National<br />
setzt sich der BDP für die Aufrechterhaltung<br />
eines qualitativ hochwertigen Sortenprüfwesens<br />
ein. Illegale Aktivitäten auf dem Futterpflanzensaatgutmarkt<br />
müssen gezielt bekämpft werden.<br />
Nur so kann der Verbraucher, aber auch der Inhaber<br />
von Sortenrechten geschützt werden. Die<br />
Märkte für zertifiziertes Qualitätssaatgut sind<br />
gegen Erhaltungssorten und künstlichen Rasen<br />
zu verteidigen.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 31
Öl- und Eiweißpflanzen<br />
Mit einem Anstieg der Aussaatfläche von Winterraps zur Körnernutzung auf rund 1,43 Millionen Hektar (siehe<br />
Tabelle) hat die Kulturart ihre Position als mit Abstand wichtigste Öl- und Eiweißpflanze in Deutschland<br />
bestätigt. Die herausragende Bedeutung der für die Fruchtfolgen in Deutschland unersetzbaren Blattfrucht<br />
wird nun jedoch durch die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie in<br />
Frage gestellt.<br />
Die hervorragende<br />
Bedeutung von<br />
Raps in der Fruchtfolge<br />
wird durch<br />
die Vorschläge der<br />
EU-Kommission in<br />
Frage gestellt.<br />
Rund 60 Prozent des in Deutschland produzierten<br />
Rapsöls werden als umweltfreundlicher Energieträger<br />
verwendet. Die von der EU-Kommission<br />
vorgeschlagene Anrechnung sogenannter ILUC-<br />
Faktoren (indirekte Landnutzungsänderung) und<br />
die Beschränkung von Biokraftstoffen der ersten<br />
Generation stellen eine ernsthafte Bedrohung<br />
für den Rapsanbau dar. Die Begründung für die<br />
Beschränkungen wird von maßgeblichen Experten<br />
entschieden zurückgewiesen. Der BDP setzt<br />
sich im Schulterschluss mit der Union zur Förderung<br />
von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) für die<br />
Erhaltung einer sachgerechten Biodieselstrategie<br />
ein. Im Rahmen von UFOP Projekten wird zudem<br />
an einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />
im Rapsanbau durch eine weitere Optimierung<br />
der Produktionstechnik gearbeitet.<br />
Konzept der zertifizierten Beizstelle<br />
Die aktuelle Diskussion zu neonikotinoidhaltigen<br />
Beizmitteln, die durch die Veröffentlichung<br />
einer EFSA-Studie (European Food Safty Agency)<br />
zu potenziellen Risiken ausgelöst wurde, unterstreicht<br />
die Notwendigkeit einer stringenten<br />
Umsetzung des Konzeptes der zertifizierten Beizstelle.<br />
Das deutsche SeedGuard System und die<br />
European Seed Treatment Assurance (ESTA) der<br />
European Seed Association (ESA) können eine<br />
qualitativ hochwertige und umweltfreundliche<br />
Saatgutbeizung sicherstellen. Diese Botschaft<br />
wird durch die ESA in Brüssel sowie durch den<br />
BDP und die UFOP in Berlin an die politischen<br />
Entscheidungsträger herangetragen. Die Saatgutbeizung<br />
als der Königsweg des Pflanzenschutzes<br />
ist ein wichtiger Stützpfeiler für einen leistungsfähigen<br />
Pflanzenbau.<br />
Gentechnik<br />
Die Grüne Gentechnik sieht sich weiterhin mit<br />
einer unzureichenden gesellschaftlichen Akzeptanz<br />
und wenig politischem Willen zur Umsetzung<br />
in der Praxis konfrontiert. Umso wichtiger<br />
sind die Bemühungen der <strong>Pflanzenzüchter</strong> um<br />
eine Vermeidung unbeabsichtigter GVO-Spuren<br />
in konventionellem Saatgut. Der BDP fordert<br />
weiterhin praxisgerechte Schwellenwerte, da<br />
eine hundertprozentige Reinheit in biologischen<br />
Systemen nicht darstellbar ist.<br />
Eiweißstrategie des BMELV<br />
Die Eiweißstrategie des Bundesministeriums für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) hat bisher wenig Durchschlagskraft<br />
entfalten können. Die Anbauflächen für<br />
Körnerleguminosen in Deutschland sind weiter<br />
rückläufig (siehe Tabelle). Eine zielgerichtete<br />
Förderung von Züchtungsprojekten, die die Anbauwürdigkeit<br />
von Eiweißpflanzen entscheidend<br />
32 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Öl- und Eiweißpflanzen<br />
Anbauflächen von Öl- und Eiweißpflanzen (Körnernutzung) zur Ernte 2004 bis 2013 in Hektar<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Winterraps 1.267.200 1.323.100 1.409.900 1.458.500 1.363.400 1.463.800 1.457.300 1.307.400 1.299.500 1.429.300*<br />
Sommerraps 16.200 20.900 19.000 9.600 7.300 6.800 3.900 21.200 6.700<br />
Sonnenblume 31.600 27.100 32.000 19.200 24.900 23.900 25.000 26.800 26.400<br />
Öllein 12.900 14.400 13.700 6.100 4.200 4.100 6.900 4.600 4.200<br />
Ackerbohne 15.500 15.700 15.000 12.200 11.100 12.000 16.300 17.300 15.800<br />
Futtererbse 121.500 110.300 92.100 67.700 48.000 48.400 57.200 55.800 44.800<br />
Lupinearten 35.800 38.600 32.800 25.200 19.900 19.300 24.000 21.500 17.900<br />
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)<br />
* Winterraps zur Ernte 2013: Schätzung Statistisches Bundesamt<br />
erhöhen könnte, ist nicht in Sicht. Der Vorschlag<br />
des BMELV, auf den sogenannten ökologischen<br />
Ausgleichsflächen im Rahmen der EU-Agrarreform<br />
einen Anbau ohne Stickstoffdüngung<br />
zuzulassen, könnte dem Anbau von Leguminosen<br />
einen gewissen Auftrieb verleihen. Der<br />
BDP treibt im Dialog mit den Partnerverbänden<br />
der Saatgutwirtschaft die Verabschiedung eines<br />
neuen Vertragssystems für die Saatgutproduktion<br />
von Körnerleguminosen voran. So kann eine<br />
solide Basis für eine faire Zusammenarbeit der<br />
Partner in der Saatgutkette gefördert werden.<br />
Neustrukturierung des Bundessortenamtes<br />
(BSA)<br />
Durch die angekündigte Schließung von fünf der<br />
zwölf BSA-Standorte wird eine Neuorientierung<br />
in der Sortenprüfung erforderlich. Die Züchter<br />
der Arbeitsgruppen Winterraps zur Körnernutzung<br />
und Zwischenfrüchte im BDP haben sich<br />
intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.<br />
Die Rapszüchter beschäftigen sich zudem mit<br />
der Konzeption einer fachgerechten Phomabeurteilung<br />
in der Wertprüfung und der Prüfung<br />
von Clearfield toleranten Sorten. Die Aufrechterhaltung<br />
einer qualitativ hochwertigen Sortenprüfung<br />
ist ohne Alternative, gleichzeitig müssen<br />
jedoch Kostengesichtspunkte im Blick gehalten<br />
werden.<br />
Reform der EU Saatgut- und Pflanzengesundheitsgesetzgebung<br />
Die Vorschläge der EU Kommission für eine neue<br />
Saatgutverordnung folgen weitgehend den Auffassungen<br />
der deutschen und europäischen Saatgutwirtschaft.<br />
An den Grundpfeilern einer staatlichen<br />
Sortenzulassung und Saatgutzertifizierung<br />
wird nicht gerüttelt. Gleichzeitig soll jedoch eine<br />
stärkere Einbindung der Saatgutwirtschaft in die<br />
Maßnahmen zur Qualitätssicherung vorgesehen<br />
werden. Hilfreich war in diesem Zusammenhang<br />
das sogenannte Kokopelli-Urteil, mit dem der<br />
Europäische Gerichtshof die Vereinbarkeit einer<br />
verpflichtenden amtlichen Sortenzulassung mit<br />
den Grundfreiheiten des EU-Vertrages in vollem<br />
Umfang bestätigt hat. Die EU-Regelungen<br />
zur Pflanzengesundheit sollen in Zukunft die<br />
gesundheitsspezifischen Maßnahmen der Saatgutzertifizierung<br />
mit den Quarantäneuntersuchungen<br />
bündeln. Auch hier ist eine stärkere<br />
Einbindung der Saatgutwirtschaft vorgesehen.<br />
Der BDP unterstützt die grundsätzliche Ausrichtung<br />
der Kommissionsvorschläge, sieht jedoch<br />
an vielen Stellen Nachbesserungsbedarf.<br />
Ausblick<br />
Die Einbettung einer zielführenden Biodieselstrategie<br />
in die Reform der Erneuerbare-Energien-<br />
Richtlinie wird ein Schwerpunkt der Abteilungsarbeit<br />
im kommenden Jahr sein. Gleichzeitig<br />
muss das Konzept der zertifizierten Beizstelle,<br />
in der der Raps eine Vorreiterrolle übernommen<br />
hat, konsequent weiterentwickelt werden.<br />
Darüber hinaus wird die Umstrukturierung des<br />
BSA und die Reform des gemeinschaftlichen<br />
Saatgutrechts weiter intensiv begleitet werden.<br />
Schließlich soll die Abteilungsarbeit helfen, Perspektiven<br />
für den Anbau von Grobleguminosen in<br />
Deutschland zu eröffnen.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 33
Zuckerrüben<br />
Mit sehr hohen Erträgen und in fast allen Regionen auch überdurchschnittlich hohen Zuckergehalten konnte<br />
die Zuckerrübe wieder ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das Anbaujahr 2012 hat ihr einiges abverlangt:<br />
Nach sehr früher Aussaat folgte ein langes, kühles und damit für die Rübe kräftezehrendes Frühjahr. Ein<br />
regnerischer Sommerbeginn förderte in nahezu allen Regionen ein außergewöhnlich starkes Auftreten von<br />
Blattkrankheiten. Dennoch war das Ernteresultat sehr überzeugend.<br />
Wertprüfung<br />
Seit mehreren Jahren überprüft die Europäische<br />
Kommission das Saatgutrecht auf möglichen<br />
Modernisierungsbedarf. Diesen als „Better Regulation“<br />
bezeichneten Vorgang begleitet der BDP<br />
intensiv und hat sich dabei auch für den Verbleib<br />
der Zuckerrübe im Artenverzeichnis eingesetzt.<br />
Die Basis für einen wettbewerbsfähigen Rübenanbau<br />
in Deutschland ist die Zulassung der<br />
leistungsfähigsten Sorten. Das geltende Saatgutrecht<br />
mit einer sehr effizienten Wert- und Registerprüfung<br />
liefert dafür den notwendig unabhängigen<br />
Rahmen für die verlässliche Beschreibung<br />
der Sorten. Ein gemeinsames Positionspapier von<br />
Zuckerwirtschaft und Züchtungsunternehmen<br />
hebt die Bedeutung der Wertprüfung für das integrierte<br />
Sortenprüfsystem in Deutschland hervor.<br />
Die Sonderprüfung Biomasse zeigte, dass im<br />
Wertprüfungssystem Zuckerrübe neue Themen<br />
konstruktiv und effizient bearbeitet werden können.<br />
Die Analyse der zweijährigen methodischen<br />
Prüfung ergab, dass die erforderlichen Parameter<br />
derzeit aus den vorhandenen Daten sicher<br />
geschätzt werden können und ein zusätzlicher<br />
Prüfaufwand für Biomassesorten vermieden<br />
werden kann.<br />
Zunehmend Mehrfachtolerante<br />
Die Entwicklung gesunder und widerstandfähiger<br />
Sorten hat in der Zuckerrübenzüchtung<br />
einen sehr hohen Stellenwert. Dies schlägt sich<br />
deutlich in der Sortenzulassung nieder. Mehr als<br />
50 Prozent der neu zugelassenen Sorten sind inzwischen<br />
zwei- oder dreifachtolerant. Mit einer<br />
deutlich verbesserten Blattgesundheit, einer Toleranz<br />
gegen Nematoden oder Rhizoctonia leisten<br />
mehrfachtolerante Sorten einen wichtigen<br />
Beitrag für einen umwelt- und ressourcenschonenden<br />
integrierten Anbau. Seit über zehn Jahren<br />
bieten die dreifachtoleranten Sorten in der<br />
Kombination Rhizoctonia-, Rizomania- und Cercospora-Toleranz<br />
eine echte Lösung für die Regionen<br />
mit Rhizoctonia Starkbefall. Mittlerweile<br />
nehmen Sorten mit der Kombination Nematoden-,<br />
Rizomania- und Cercospora-Toleranz eine<br />
weitaus größere Anbaufläche ein. Hier konnte<br />
in kürzester Zeit von allen Züchtungshäusern<br />
ein enormer Fortschritt in allen agronomischen<br />
Belangen der Sorten erzielt werden, insbesondere<br />
was den Ertrag und die Blattgesundheit<br />
betrifft. Widerstandsfähige Sorten werden damit<br />
einen weiteren Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz<br />
leisten und helfen, den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß<br />
zu reduzieren.<br />
Fortschritte im Feld<br />
Auch im Bereich der Saatgutproduktion wird<br />
intensive Forschung betrieben. Der stetige Erkenntniszuwachs<br />
führt zu verbesserten Saatgutqualitäten.<br />
Weiterentwicklungen in der Pillierungstechnologie<br />
tragen dazu bei, dass jede<br />
einzelne Rübe sichere und schnellere Fortschritte<br />
im Feld macht.<br />
Zertifizierte Saatgutbeizung<br />
und SeedGuard<br />
In Deutschland wird in zwei Unternehmen Zuckerrübensaatgut<br />
mit Insektiziden gebeizt und<br />
anschließend pilliert. Der BDP hat gemeinsam<br />
mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />
34 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Zuckerrüben<br />
Die Entwicklung<br />
gesunder und<br />
widerstandfähiger<br />
Sorten hat in der<br />
Zuckerrübenzüchtung<br />
einen sehr<br />
hohen Stellenwert.<br />
Kühn-Institut (JKI) die Checkliste „Zertifizierte<br />
Rübenbeizstelle“ entwickelt, die gemeinsam mit<br />
dem Heubach-Referenzwert der Rübe die Basis<br />
für die Kontrolle und Zertifizierung der Anlagen<br />
durch professionelle Zertifizierungsstellen darstellt.<br />
Beide Anlagen sind dadurch beim JKI als<br />
„Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen<br />
zur Staubminderung“ gelistet<br />
und dürfen somit wichtige Beizmittel anwenden.<br />
Zusätzlich hat die Wirtschaft in Deutschland ein<br />
Qualitätssicherungssystem über SeedGuard etabliert.<br />
Die beiden Unternehmen, die Zuckerrübensaatgut<br />
beizen und pillieren, haben bereits entsprechende<br />
Verträge unterzeichnet.<br />
Ökosaatgut<br />
Die Fachgruppe „Landwirtschaft“ hat 2011 der<br />
Einführung einer deutschen „Kategorie I“ zugestimmt.<br />
Für die Art „Zuckerrüben“ ist der Einsatz<br />
von Ökosaatgut für den ökologischen Anbau in<br />
Deutschland ab 2013 obligatorisch. Mit dieser<br />
Maßnahme setzt sich der BDP dafür ein, auch<br />
für diesen Anbau die bestmögliche Saatgutversorgung<br />
sicherzustellen.<br />
Bioenergie<br />
Die Zuckerrübe gewinnt neben der klassischen<br />
Verarbeitung immer mehr Bedeutung als Rohstoff<br />
für die Produktion von Bioenergie. Das<br />
hohe Ertragspotenzial, gute Prozesseigenschaften<br />
und besonders die Auflockerung klassischer<br />
Energiefruchtfolgen sind Argumente, die für die<br />
Zuckerrübe sprechen. Als Rohstoff für die Ethanolproduktion<br />
hat sie sich in Europa etabliert.<br />
Nach Angaben des <strong>Bundesverband</strong>es der deutschen<br />
Bioethanolwirtschaft (BDB) sind im Jahr<br />
2012 in Deutschland 2,7 Mio. t. Rüben zu Bioethanol<br />
verarbeitet worden. Auch als Rohstoff<br />
für Biogas fasst die Rübe zunehmend Fuß. Erste<br />
Schätzungen seitens der Züchtungsunternehmen<br />
gehen davon aus, dass 2012 eine Rübenmenge<br />
für Biogas bereitgestellt wurde, die ähnliche Größenordnungen<br />
erreichen könnte.<br />
Forschung im Freiland<br />
Im Jahr 2012 wurden in Deutschland keine<br />
Freilandversuche mit gentechnisch veränderten<br />
Zuckerrüben durchgeführt. Diese Entwicklung<br />
indiziert, dass die Rahmenbedingungen<br />
für Gentechnikforschung in Deutschland nicht<br />
ausreichend sind, um diesen wichtigen Teil der<br />
Pflanzenforschung umsetzen zu können. Aus<br />
Sicht der Züchtungsforschung bleibt dies eine<br />
bedauerliche und fragwürdige Entwicklung für<br />
den Forschungsstandort Deutschland.<br />
Ausblick<br />
Die Zuckerrübenzüchtung hat in der Vergangenheit<br />
enorme Fortschritte realisiert. Weitere Verbesserungen<br />
mit leistungsfähigeren Sorten, die<br />
gleichzeitig umwelt- und ressourcenschonende<br />
Anbauverfahren ermöglichen, sind machbar.<br />
Das Saatgutrecht mit einer effizienten Wertprüfung<br />
bildet den verlässlichen Rahmen für diese<br />
Fortschritte – Forschung und Innovationskraft<br />
der Züchtung sind der Motor dafür.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 35
Gemüse<br />
Ein Unternehmen, das Gemüseerbsensaatgut beizt, hat einen Vertrag mit SeedGuard unterzeichnet. Die „Kategorie<br />
I“ bei Gemüse ist ab 2013 für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und Schlangengurke eingeführt.<br />
Sehr niedrige Preise<br />
und die EHEC-Krise<br />
wirkten sich zum<br />
Teil deutlich auf die<br />
Flächenentwicklung<br />
von z. B. Eissalat<br />
aus.<br />
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
wurde in Deutschland Gemüse auf 115.936 Hektar<br />
angebaut. Auch wenn dies im Vergleich zum<br />
letzten Jahr eine Steigerung der Anbaufläche um<br />
2.922 Hektar (+ 2,6 Prozent) bedeutet, wirkten<br />
sich sehr niedrige Preise und die EHEC-Krise zum<br />
Teil deutlich auf die Flächenentwicklung aus. Vor<br />
allem die Salatgurken und der Eissalat verzeichneten<br />
eine Reduzierung um 123 Hektar (– 43 Prozent)<br />
bzw. 628 Hektar (– 13,1 Prozent).<br />
Zertifizierte Saatgutbeizung<br />
und SeedGuard<br />
In Deutschland wird in zwei Unternehmen Gemüseerbsensaatgut<br />
mit Insektiziden gebeizt.<br />
Alle anderen Unternehmen lassen ihre Feinsämereien<br />
in Dienstleistung bei Fachfirmen mit<br />
Insektiziden beizen. Der BDP hat gemeinsam<br />
mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />
Kühn-Institut (JKI) die Checkliste „Zertifizierte<br />
Beizstelle – Gemüseerbse“ entwickelt. Beide<br />
Anlagen sind nach professioneller Zertifizierung<br />
beim JKI als „Saatgutbehandlungseinrichtungen<br />
mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung“<br />
gelistet und dürfen somit wichtige Beizmittel<br />
anwenden. Zusätzlich hat die Wirtschaft<br />
in Deutschland ein Qualitätssicherungssystem<br />
über SeedGuard etabliert. Ein Unternehmen, das<br />
Gemüseerbsensaatgut in Dienstleistung beizt,<br />
hat bereits einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.<br />
Ökosaatgut<br />
Die Fachgruppe „Gemüse“ hat 2011 der Einführung<br />
einer deutschen „Kategorie I“ zugestimmt.<br />
Für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und<br />
Schlangengurke ist der Einsatz von Ökosaatgut in<br />
Deutschland ab 2013 obligatorisch. Der Absatz<br />
von Ökosaatgut soll damit gesteigert werden.<br />
ISF Positionspapier zur Definition von<br />
Anfälligkeit, Resistenz und Immunität<br />
Die ISF Sektion Gemüse und Zierpflanzen verabschiedete<br />
im Juni 2012 das aktualisierte Positionspapier<br />
„Definition der in der Gemüsesaatgutwirtschaft<br />
verwendeten Begriffe für die Reaktion<br />
von Pflanzen auf Schädlinge oder Krankheitserreger<br />
sowie auf abiotische Stressoren“, dem die<br />
ESA Sektion Gemüse und Zierpflanzen ebenfalls<br />
zugestimmt hat. Der BDP empfiehlt die Verwendung<br />
der darauf aufbauenden harmonisierten<br />
Resistenzniveaus und Referenzsorten.<br />
Produktspezifikationen<br />
Infolge steigender Nachfrage nach besserer Produktqualität<br />
benötigen Gemüseanbauer und<br />
Jungpflanzenbetriebe eine immer bessere Qualität<br />
des Saatguts. Die ESA Sektion Gemüse und<br />
Zierpflanzen hat Produktspezifikationen festgelegt,<br />
die die Saatgutformen definieren und gleichzeitig<br />
Werte für Sortenreinheit, Keimfähigkeit und<br />
Kalibrierung bei Präzisionssaatgut empfehlen.<br />
Ausblick<br />
Qualifizierter Nachwuchs für Züchtung, Marketing<br />
und Vertrieb ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für die Zukunftssicherung der Gemüsezüchtung<br />
in Deutschland. Aus diesem Grund<br />
wird die Nachwuchswerbung durch Kontakte zu<br />
Fachhochschulen und Universitäten intensiviert.<br />
Der BDP engagiert sich weiterhin in den europäischen<br />
Gremien der ESA, um z. B. Sortenschutzverletzungen<br />
aufzuarbeiten. Für die „Kategorie I“<br />
bei Ökosaatgut werden zusätzliche Arten diskutiert<br />
und hoffentlich festgelegt.<br />
36 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Handel<br />
Die Grundlage für einen reibungslosen Saatguthandel sind faire vertragliche Rahmenbedingungen. Für das<br />
nationale Saatgutgeschäft haben sich daher die Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen für Saatgut<br />
(AVLB Saatgut) etabliert. Grenzüberschreitenden Saatgutkaufverträgen werden die ISF Trade Rules (International<br />
Seed Federation) zu Grunde gelegt. Damit beide Regelwerke aktuellen Entwicklungen entsprechen,<br />
wurden zum 1. Januar 2013 neue Versionen nach umfangreicher Überarbeitung veröffentlicht.<br />
In Deutschland haben die Verbände der Saatgutwirtschaft<br />
BDP, <strong>Deutscher</strong> Raiffeisenverband (DRV)<br />
und der <strong>Bundesverband</strong> der VO-Firmen (BVO) die<br />
Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen<br />
für Saatgut nach dem Saatgutverkehrsgesetz<br />
mit Ausnahme von Pflanzkartoffeln und Zuckerrübensaatgut<br />
(AVLB Saatgut) bereits vor Jahrzehnten<br />
entwickelt und als Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
im Saatguthandel etabliert. Der gesamten<br />
Vertriebskette wird empfohlen, diese Regelungen<br />
den nationalen Saatgutkaufverträgen zu Grunde<br />
zu legen. Für grenzüberschreitende Verträge werden<br />
die ISF Trade Rules eingesetzt. Hier hat der<br />
BDP zugleich die Funktion des ISF Schiedsgerichts<br />
für Deutschland.<br />
AVLB Saatgut – eine Branchenempfehlung<br />
Die AVLB Saatgut wurden zuletzt im Jahre 2003<br />
aktualisiert. BDP, DRV und BVO haben nun gemeinsam<br />
die AVLB Saatgut überarbeitet und<br />
dem Zeitgeschehen angepasst. Neben rechtlichen<br />
Entwicklungen flossen Anmerkungen aus<br />
der Praxis ein. Die neue Version der AVLB Saatgut<br />
ist zum 1. Januar 2013 in Kraft getreten.<br />
Gesicherte Qualität beim Einsatz<br />
von Regiosaatgut<br />
Ein weiteres für den Handel wichtiges Thema<br />
bleibt die Begleitung des Regelwerksausschusses<br />
für Begrünungen mit gebietseigenem Saatgut<br />
der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />
Landschaftsbau e. V. (FLL). Dieser erarbeitet<br />
derzeit Empfehlungen für den Einsatz von<br />
qualitativ hochwertigem Regiosaatgut, das aus<br />
Wildsammlungen gewonnen wird. Der BDP setzt<br />
sich in diesem Zusammenhang für einen hohen<br />
Qualitätsstandard und einen fairen Wettbewerb<br />
auch im Bereich der Begrünungen in der freien<br />
Natur ein.<br />
Ausblick<br />
Zur Heranführung der Praxis an die neuen Regularien<br />
wird der BDP im Jahr 2013 einen Workshop<br />
durchführen. Hierdurch soll allen Mitarbeitern,<br />
die sich in den Saatgutunternehmen mit der Vertragsgestaltung<br />
befassen, ein umfangreiches Verständnis<br />
der Handelsregeln vermittelt werden.<br />
Die Grundlage für<br />
einen reibungslosen<br />
Saatguthandel sind<br />
faire vertragliche<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Für das<br />
nationale Saatgutgeschäft<br />
haben sich<br />
daher die Allgemeinen<br />
Verkaufs- und<br />
Lieferungsbedingungen<br />
für Saatgut<br />
(AVLB Saatgut)<br />
etabliert.<br />
ISF Trade Rules gehen mit dem Zeitgeist<br />
Eine neue Version der ISF Trade Rules wurde auf<br />
dem ISF Kongress 2012 in Rio de Janeiro verabschiedet.<br />
Die Regeln wurden übersichtlicher<br />
strukturiert, vorhandene Inkonsistenzen bereinigt<br />
und Regelungslücken ausgefüllt. Zudem ist der<br />
Vertragspartner vor einer Zahlungsunfähigkeit<br />
des anderen Vertragspartners, u. a. durch Einführung<br />
eines verlängerten Eigentumsvorbehalts,<br />
besser abgesichert. Die neue Version ist seit dem<br />
1. Januar 2013 gültig und im Internet auf der ISF-<br />
Homepage unter www.worldseed.org verfügbar.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 37
Reben<br />
Das Jahr 2012 gestaltete sich für die deutschen Winzer und Rebenzüchter mit guten Weinqualitäten und steigenden<br />
Weinumsätzen durchaus positiv. Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Überarbeitung<br />
des EU-Saatgutrechts werden die zukünftige Arbeit der Rebenzüchtung beeinflussen.<br />
Durch Verbesserung<br />
der Sorteneigenschaften<br />
wird die<br />
Umwelt weniger<br />
belastet und<br />
die Arbeit der<br />
Winzer wesentlich<br />
erleichtert .<br />
Die deutsche Weinernte 2012 wird auf 9,1 Mio.<br />
Hektoliter geschätzt. Aufgrund des warmen Spätsommers<br />
sind die Trauben gut gereift und führten<br />
im Ergebnis zu aromatischen Weinen von hoher<br />
Qualität. Der Ertrag liegt dabei bundesweit<br />
auf dem Durchschnittsniveau der letzten Jahre.<br />
(siehe Tabelle).<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen für<br />
effektiven Sortenschutz und Saat- und<br />
Pflanzgutverkehrsrechte notwendig<br />
Hohe und stabile Erträge sowie Resistenz- und<br />
Qualitätsverbesserungen der Weinreben sind das<br />
Resultat langjähriger Forschung der Rebenzüchter.<br />
Durch die Verbesserung der Sorteneigenschaften<br />
wird die Umwelt weniger belastet und<br />
die Arbeit der Winzer wesentlich erleichtert. Die<br />
private und staatliche Rebenzüchtung braucht<br />
Innovation und Fortschritt, um weiterhin im europäischen<br />
und internationalen Vergleich wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Dafür benötigt sie entsprechende<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />
GAP-Vorschlag betrifft Pflanzrechte im<br />
Weinbau<br />
Nachdem die EU bereits vor fünf Jahren die Abschaffung<br />
des bisherigen Anbaustopps ab 2016 beschlossen<br />
hat, wurde im Oktober 2011 durch den<br />
Vorschlag zur Weiterentwicklung der GAP ab 2014<br />
die Diskussion um den Erhalt des Pflanzrechtesystems<br />
im Weinbau erneut entfacht. Deutschland<br />
und zahlreiche andere Mitgliedstaaten der EU<br />
setzten sich im Zuge dessen für die Verlängerung<br />
des Anbauverbots und den Erhalt der Pflanzrechte<br />
für alle Rebsorten in der EU ein. Das System der<br />
Pflanzrechte ist daraufhin bis zum 31. Dezember<br />
2015 verlängert worden, wobei die Mitgliedstaaten<br />
die Maßnahme auf freiwilliger Basis national<br />
bis zum 31. Dezember 2018 fortführen können.<br />
Verfahrensvereinfachung in Qualitätsund<br />
Anerkennungsfragen<br />
Das behördliche Verfahren der Beschaffenheitsprüfung<br />
wurde vereinfacht und praxistauglicher<br />
gestaltet. Die Wettbewerbsbenachteiligung deutscher<br />
Vermehrer gegenüber anderen EU-Mitgliedsstaaten<br />
konnte dadurch beseitigt werden.<br />
Die hierzulande vorgegebene Mengenstaffel war<br />
im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten sehr<br />
umfangreich, zeit- und kostenintensiv.<br />
Ausblick<br />
An die Stelle der Rebenrichtlinie und ihrer Umsetzung<br />
in das deutsche Saatgutverkehrsgesetz (SaatG)<br />
und in die deutsche Rebenpflanzgutverordnung<br />
tritt zukünftig die EU-Verordnung über pflanzliches<br />
Vermehrungsmaterial. Reben unterliegen auch<br />
in Zukunft dem Erfordernis der Sortenzulassung<br />
und der Pflanzgutanerkennung. Die europäischen<br />
Durchführungsvorschriften, die den genauen Ablauf<br />
dieser beiden Vorgänge unter neuem Recht<br />
festlegen, werden erst nach der Verabschiedung<br />
der EU-Verordnung ausgearbeitet (zwischen 2014<br />
und ca. 2018).<br />
Prognostizierte Weinmosterntemengen in<br />
den deutschen Anbaugebieten 2012<br />
Anbaugebiet<br />
Ernteschätzung Differenz zu Differenz<br />
2012 in hl 5-jähr. Mittel zu 2011<br />
Ahr 41.000 –14 % –26 %<br />
Baden 1.270.000 –6 % -12 %<br />
Franken 437.000 +10 % –29 %<br />
Hess. Bergstraße 31.000 –2 % –3 %<br />
Mittelrhein 32.000 – –11 %<br />
Mosel 864.000 –13 % –22 %<br />
Nahe 340.000 –12 % –11 %<br />
Pfalz 2.215.000 +8 % +10 %<br />
Rheingau 230.000 –3 % –1 %<br />
Rheinhessen 2.574.000 –5 % –7 %<br />
Saale-Unstrut 43.000 –33 % –48 %<br />
Sachsen 20.000 +2 % –17 %<br />
Württemberg 1.066.000 +8 % +15 %<br />
Deutschland 9.164.000 –1 % –1 %<br />
Quelle: Deutsches Weininstitut, Stand 19.11.2012<br />
38 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Zierpflanzen<br />
Der BDP konnte weitere Unternehmen für die Mitgliedschaft in der Abteilung Zierpflanzen gewinnen. Das<br />
Memorandum zum 1. Symposium Zierpflanzenzüchtung wurde dem BMELV übergeben. Der BDP unterstützt<br />
den Aufbau der Genbank für samenvermehrte Zierpflanzen.<br />
Neue Mitglieder<br />
Drei weitere Unternehmen sind 2013 Mitglied<br />
in der BDP-Abteilung Zierpflanzen geworden.<br />
Davon haben zwei zunächst die angebotenen<br />
Sonderkonditionen genutzt und waren für ein<br />
Jahr Freund des BDP. Darüber hinaus wurde ein<br />
neues Unternehmen als Freund des BDP in der<br />
Abteilung Zierpflanzen aufgenommen.<br />
Memorandum zum 1. Symposium<br />
Zierpflanzenzüchtung<br />
Im November 2011 veranstaltete das Julius<br />
Kühn-Institut (JKI) in Zusammenarbeit mit dem<br />
BDP, dem <strong>Bundesverband</strong> Zierpflanzen (BVZ)<br />
und der Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />
Deutschen Pflanzenzüchtung e. V. (GFP)<br />
das erste Symposium Zierpflanzenzüchtung in<br />
Quedlinburg. Im Mittelpunkt standen Inhalte<br />
zur Forschung und Entwicklung rund um die<br />
Zierpflanzenzüchtung. Die Ergebnisse wurden<br />
im Memorandum zum 1. Symposium Zierpflanzenzüchtung<br />
zusammengefasst, das auf die Notwendigkeit<br />
einer zukunftsorientierten nationalen<br />
Zierpflanzenzüchtung zur Bewältigung der<br />
globalen Herausforderungen wie Verknappung<br />
von Ressourcen, Klimawandel und strukturelle<br />
wirtschaftliche Veränderungen hinweist. Das<br />
Memorandum wurde dem BMELV übergeben,<br />
da öffentliche und privatwirtschaftliche gartenbauliche<br />
Pflanzenforschung und Züchtung von<br />
hoher gesellschaftlicher Bedeutung sind und angemessene<br />
politische Unterstützung benötigen.<br />
Runder Tisch zur Identifizierung<br />
phytosanitärer und saatgutrechtlicher<br />
Handelshemmnisse<br />
Der BDP hat beim Runden Tisch des BMELV<br />
vorgetragen, dass es zu schleppenden Zollabwicklungen<br />
beim Import von unbewurzelten<br />
Stecklingen von Zierpflanzen in ein Drittland<br />
gekommen ist, obwohl alle Dokumente wie z. B.<br />
Phytozeugnisse einwandfrei waren. Aufgrund<br />
der zeitlichen Verzögerungen gab es Verluste bei<br />
der Bewurzelung und minderwertige Qualität<br />
bei den Jungpflanzen. Das BMELV hat Kontakt<br />
mit der zuständigen Behörde im Drittland aufgenommen<br />
und den Mangel angesprochen.<br />
Genbank für samenvermehrte<br />
Zierpflanzen<br />
Das BMELV hat dem Bundessortenamt (BSA) im<br />
August 2011 die Einrichtung einer Genbank für<br />
samenvermehrte Zierpflanzen übertragen. Der<br />
BDP befürwortet es, genetische Ressourcen gefährdeter<br />
Arten und Sorten von samenvermehrten<br />
Zierpflanzen dauerhaft nutzbar zu machen.<br />
Er unterstützt die Genbankaktivität mit der Anfrage<br />
an die Mitgliedsunternehmen, dem BSA<br />
eine Kollektion von gefährdetem samenvermehrtem<br />
Zierpflanzensaatgut zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Ausblick<br />
Der BDP erarbeitet innerhalb der Abteilung Zierpflanzen<br />
relevante Themen, die mit staatlichen<br />
und privaten Instituten der Pflanzenforschung<br />
zielführend bearbeitet werden. Fortgesetzt wird<br />
der Dialog der Verbände über die Herausforderungen<br />
der zukünftigen Züchtungsstrategien.<br />
Die Abteilung Zierpflanzen wird sich am Aufbau<br />
der Genbank für samenvermehrte Zierpflanzen<br />
beim BSA beteiligen. Darüber hinaus sollen weitere<br />
Unternehmen von den Leistungen und Möglichkeiten<br />
des BDP überzeugt und als Mitglieder<br />
der Abteilung gewonnen werden.<br />
Der BDP unterstützt<br />
die Genbankaktivitäten<br />
des Bundessortenamtes.<br />
Auf europäischer Ebene<br />
gibt es über 10.500<br />
geschützte Zierpflanzensorten.<br />
Circa ein Sechstel<br />
davon stammt aus<br />
Deutschland.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 39
Internationale Politik/Europapolitik<br />
Der BDP in Brüssel und international<br />
Saatgutthemen dominieren die europäische Bühne. Mitglieder aus ganz Europa wählen neuen ESA-Präsidenten.<br />
Die internationale Position zu Schutz geistigen Eigentums wird verabschiedet.<br />
Der Europäische<br />
Gerichtshof stellte<br />
klar: Die amtliche<br />
Sortenzulassung ist<br />
mit dem EU-Vertrag<br />
vereinbar.<br />
Mitte des Jahres 2012 hat der Europäische Gerichtshof<br />
(EuGH) in der sogenannten „Kokopelli“-<br />
Entscheidung die Vereinbarkeit des Europäischen<br />
Saatgutrechts mit den Grundfreiheiten<br />
des EU-Vertrages eindrucksvoll bestätigt und<br />
dabei den besonderen Nutzen des Saatgutrechts<br />
für eine wettbewerbsfähige und zugleich<br />
ressourcenschonende Landwirtschaft in der EU<br />
unterstrichen. Diese Kernaussagen haben Umsetzung<br />
im Kommissionsentwurf für das neue<br />
Saatgutrecht gefunden. Dennoch kommen auf<br />
die Pflanzenzüchtung neue Erschwernisse zu.<br />
Vorgaben zur Dokumentation der Verwendung<br />
genetischer Ressourcen sind in Vorbereitung.<br />
Auch nach der Übergabe der ESA-Präsidentschaft<br />
von Dr. Christoph Amberger an Gerard Backx im<br />
Herbst 2012 bleiben die Herausforderungen an<br />
die europäische Saatgutwirtschaft also hoch. Auf<br />
der internationalen Ebene wurde eine gemeinsame<br />
Position zum Schutz geistigen Eigentums<br />
verabschiedet, die die BDP-Position zu diesem<br />
Thema unterstützt.<br />
Europäischer Gerichtshof bestätigt<br />
Erforderlichkeit und Zulässigkeit der<br />
amtlichen Sortenprüfung<br />
Viel Verwirrung hatte Mitte des Jahres 2012 die<br />
Presseberichterstattung zur Entscheidung des<br />
EuGH im Kokopelli-Fall verursacht. Von einem<br />
Sieg „Davids gegen Goliath“ und einer „verheerenden<br />
Niederlage der internationalen Saatgutkonzerne“<br />
war die Rede. Die Realität sah indessen<br />
anders aus.<br />
In dem Gerichtsverfahren ging es um die Frage,<br />
unter welchen Voraussetzungen Saatgut alter<br />
Sorten vertrieben werden darf. Obwohl dafür bereits<br />
seit mehreren Jahren eine Sonderregelung<br />
mit stark erleichterten Bedingungen besteht,<br />
hatte eine französische Organisation namens<br />
Kokopelli die Auffassung vertreten, dass selbst<br />
diese geringen Anforderungen noch unverhältnismäßig<br />
und damit unwirksam seien. Die<br />
Generalanwältin beim EuGH hatte daher empfohlen,<br />
die amtliche Sortenzulassung ersatzlos<br />
abzuschaffen, und zwar nicht nur für alte Sorten,<br />
sondern auch für neu gezüchtete Sorten. Die Europäische<br />
Kommission, der Europäische Rat und<br />
mehrere Mitgliedstaaten hingegen hatten zuvor<br />
die Vorzüge und die Notwendigkeit des Saatgutrechts<br />
deutlich unterstrichen.<br />
Zu Recht ist der EuGH der Empfehlung der Generalanwältin<br />
nicht gefolgt. Der EuGH hat in<br />
seiner Entscheidung ausdrücklich bestätigt, dass<br />
die amtliche Sortenzulassung in vollem Umfang<br />
mit den Grundfreiheiten des EU-Vertrages vereinbar<br />
ist, weil sie zur Sicherung der landwirtschaftlichen<br />
Produktion und zum Schutze des<br />
Verbrauchers erforderlich ist und die Interessen<br />
der Vermarkter von alten Sorten über die bereits<br />
seit einigen Jahren bestehende Ausnahmeregelung<br />
ausreichend gewahrt bleiben. Der EuGH hat<br />
damit wegweisend geurteilt. Die amtliche Sortenzulassung<br />
als Voraussetzung für den Saatgutvertrieb<br />
gewährleistet Züchtungsfortschritt und<br />
vor allem objektive Information über die besten<br />
Sorten. Das Saatgutrecht stellt somit sicher, dass<br />
sich große wie kleine Züchtungsunternehmen<br />
im Wettstreit um die beste Sorte auf Augenhöhe<br />
begegnen. Gerade dem Saatgutrecht und der<br />
amtlichen Sortenzulassung ist es zu verdanken,<br />
dass Europa und insbesondere Deutschland über<br />
eine weiterhin mittelständisch geprägte, vielfäl-<br />
40 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
tige und gleichzeitig überaus wettbewerbsfähige<br />
Pflanzenzüchtung verfügt. Die klare Wegweisung<br />
des EuGH und die von ihm aufgezeigten Argumente<br />
für die amtliche Sortenzulassung haben<br />
zu Recht Eingang in die Entwürfe der EU-Kommission<br />
für das neue EU-Saatgutrecht gefunden.<br />
Medien sorgen für Verwirrung<br />
Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt die<br />
Presseberichterstattung zu Kokopelli. Die Berichterstattung<br />
erweckte durchgängig den Anschein,<br />
in dem Verfahren sei es um die Frage<br />
gegangen, ob alte Sorten überhaupt vertrieben<br />
werden dürfen und dass der EuGH dies nun<br />
durch seine Entscheidung erstmals möglich gemacht<br />
habe. Besonders beunruhigend ist, dass<br />
das vermeintliche Ende des Saatgutrechts in<br />
der Presse geradezu überschwänglich bejubelt<br />
wurde, ohne zu erkennen, dass dies – hätte der<br />
EuGH wirklich so entschieden – einen unweigerlichen<br />
und gravierenden Verlust für die Vielfalt<br />
in der Pflanzenzüchtung und damit für die Wahlfreiheit<br />
und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft<br />
in Europa zur Folge gehabt hätte.<br />
Nachweispflichten über Nutzung<br />
pflanzengenetischer Ressourcen<br />
werden aufwendiger<br />
Wenngleich die Kokopelli-Entscheidung und die<br />
Herangehensweise der EU-Kommission bei der<br />
Überarbeitung des EU-Saatgutrechts grundsätzlich<br />
zu begrüßen sind, kommen über die Internationale<br />
Konvention zum Schutz der biologischen<br />
Vielfalt (CBD) neue Bürden auf die Züchter<br />
zu. Die EU-Kommission hat einen Verordnungsvorschlag<br />
zur Umsetzung des sogenannten Nagoya-Protokolls<br />
vorgelegt, mit dem Durchführungsbestimmungen<br />
zur CBD über den Zugang<br />
zu genetischen Ressourcen und den Ausgleich<br />
der sich daraus ergebenden Vorteile in EU-Recht<br />
umgesetzt werden sollen.<br />
Zwar ist die Möglichkeit der züchterischen Bearbeitung<br />
der wichtigsten landwirtschaftlichen<br />
Kulturarten zu Zwecken der Landwirtschaft und<br />
der Ernährung über den Internationalen Vertrag<br />
der Welternährungsorganisation FAO weitgehend<br />
gesichert. Alle anderen Pflanzenarten und<br />
alle anderen Verwendungen hingegen fallen<br />
unter die sogenannte CBD. In der CBD unterliegt<br />
die Entscheidung über die Erlaubnis zur Verwendung<br />
von Pflanzenmaterial zu Züchtungszwecken<br />
dem jeweiligen Herkunftsland. Die dadurch<br />
herrschende Rechtsunsicherheit hat in der Praxis<br />
zu Blockaden beim Zugang zu pflanzengenetischen<br />
Ressourcen geführt. Das Zusatzprotokoll<br />
von Nagoya will diese Hürden durch die Einführung<br />
von Grundregeln für den Zugang und den<br />
aus der Nutzung resultierenden finanziellen<br />
Vorteilen abbauen. Die Europäische Union ist als<br />
Unterzeichner des Nagoya Protokolls zur Umsetzung<br />
verpflichtet und hat 2012 einen ersten Verordnungsentwurf<br />
vorgelegt. Kernelemente des<br />
Entwurfes sind Dokumentationspflichten für die<br />
Nutzung, um jederzeit den Nachweis über die<br />
Verwendung und die Einhaltung dafür bestehender<br />
Reglungen zu erbringen.<br />
Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass der Entwurf<br />
auf die weitgehend eigenverantwortliche Einhaltung<br />
der Vorgaben des Nagoya Protokolls durch<br />
die Wirtschaft setzt. Allerdings sieht er auch die<br />
Pflicht zu Angaben bei der Anmeldung von Produkten<br />
vor, die mit pflanzengenetischen Ressourcen<br />
hergestellt wurden. Das Verfahren der<br />
Sortenzulassung droht damit bürokratischer zu<br />
werden. Darüber hinaus ist noch nicht mit letzter<br />
Klarheit festgeschrieben, dass nach der Sortenzulassung<br />
die Dokumentationspflichten auch<br />
wirklich enden. Jede andere Handhabung wäre<br />
eine deutliche Beeinträchtigung des Züchtungsvorbehalts<br />
und der Arbeit insbesondere der kleinen<br />
und mittelständischen Züchter.<br />
Auch sollten die Vollzugsregelungen im Sinne<br />
der Rechtseinheit nicht den Mitgliedstaaten<br />
überlassen werden.<br />
Der Verordnungsentwurf wird derzeit im Europäischen<br />
Parlament und im Rat diskutiert. Der BDP<br />
fordert eine möglichst schlanke und eigenverantwortliche<br />
Umsetzung mit Anerkennung bereits<br />
bestehender Dokumentationssysteme. Er setzt<br />
sich weiterhin dafür ein, dass maßgeschneiderte<br />
und gut funktionierende Instrumente wie der Internationale<br />
Vertrag der FAO anerkannt bleiben<br />
und ihr Anwendungsbereich auf zusätzliche Arten<br />
und Verwendungszwecke erweitert wird.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 41
Internationale Politik/Europapolitik<br />
ESA – European Seed Association<br />
Mitglieder wählen neuen ESA-Präsidenten<br />
Die ESA-Mitglieder<br />
wählten Gerard<br />
Backx zum neuen<br />
Präsidenten.<br />
Dr. Christoph<br />
Amberger wurde<br />
abgelöst.<br />
In der Generalversammlung im Oktober 2012<br />
haben die ESA-Mitglieder turnusgemäß einen<br />
neuen Präsidenten gewählt. Gerard Backx, Geschäftsführer<br />
des niederländischen Kartoffelzuchtunternehmens<br />
HZPC, hat von Dr. Christoph<br />
Amberger, Mitglied des Vorstandes der KWS SAAT<br />
AG, für die nächsten drei Jahre die Führung der<br />
ESA übernommen.<br />
Die Amtszeit von Dr. Amberger war durch zahlreiche<br />
für die Branche strategisch bedeutsame<br />
Themen geprägt. Die einheitliche Positionierung<br />
der europäischen Pflanzenzüchtung in Fragen<br />
der Patentierung von Züchtungsverfahren und<br />
Pflanzenmaterial, die Überarbeitung des Sortenschutzrechtes,<br />
die Neuordnung des Saatgutrechts<br />
und die Qualitätssicherung bei gebeiztem Saatgut<br />
sind nur einige der Gebiete, die es zu nennen<br />
gilt. Unter der Führung von Dr. Amberger wurde<br />
die Organisation der gesamten europäischen<br />
Saatgutwirtschaft in der ESA abgeschlossen, am<br />
besten sichtbar durch die vollständige Integration<br />
des osteuropäischen Verbundes EESNET in<br />
die ESA. Der BDP dankt Dr. Amberger für sein außerordentliches<br />
Engagement in der europäischen<br />
Vereinigung der <strong>Pflanzenzüchter</strong> zum Wohle und<br />
Nutzen der gesamten Branche. Auf den in seiner<br />
Amtszeit gelegten Grundsteinen kann nunmehr<br />
die Arbeit des neuen Präsidenten Gerard Backx<br />
und des Vizepräsidenten Nigel Moore verlässlich<br />
aufbauen. Die neu gewählten ehrenamtlichen<br />
Repräsentanten der ESA sind ausgewiesene Experten<br />
und anerkannte Führungspersönlichkeiten<br />
der Branche. Sie sind damit Garant für<br />
Kontinuität und weiterhin erfolgreiche Interessenvertretung<br />
der Pflanzenzüchtung auf europäischer<br />
Ebene.<br />
ISF – International Seed Federation<br />
ISF Positionspapier zum Schutz geistigen Eigentums verabschiedet<br />
Die International Seed Federation (ISF) hat auf<br />
ihrer Jahrestagung in Rio de Janeiro ein neues<br />
Positionspapier zum Schutz geistigen Eigentums<br />
verabschiedet. Der BDP begrüßt diese einheitliche<br />
internationale Position der Saatgutbranche,<br />
die dem Sortenschutz weiterhin Priorität einräumt.<br />
Zudem wird anerkannt, dass die Patentierbarkeit<br />
von Eigenschaften, die auf natürlicher<br />
Genetik beruhen und durch Kreuzung und<br />
Selektion in den Züchtungsprozess eingebracht<br />
werden, in vielen Ländern zur Diskussion steht<br />
und dass die Resultate der Routinearbeit von<br />
Pflanzenzüchtung (wie konventionelle Kreuzung<br />
und Selektion) grundsätzlich nicht patentierbar<br />
sein sollten. Darüber hinaus stellt das ISF-Papier<br />
klar, dass eine Patentverletzung nicht gegeben<br />
sein soll, wenn die patentierte Eigenschaft durch<br />
eine andere genetische Kombination als die<br />
dem Patent zugrundeliegende erzielt wird. Das<br />
Ziel von Patentämtern sollte es demnach sein,<br />
den Schutzumfang von Patenten auf spezifische<br />
gene tische Konstellationen, wie sie konkret vom<br />
Patentanmelder beschrieben wurden, zu beschränken.<br />
ISF fordert in Übereinstimmung mit dem BDP,<br />
dass die Züchtung mit einer patentierten, kommerzialisierten<br />
Pflanzensorte erlaubt und nicht<br />
als Patentverletzung gewertet werden soll. Zudem<br />
wird eine Verlängerung der Patentlaufzeit<br />
(Supplementary Protection Certificate – SPC)<br />
für den Fall befürwortet, dass eine patentierte<br />
Eigenschaft nicht ausreichend lange exklusiv<br />
vermarktet werden kann, weil eine Deregulierungsmaßnahme<br />
außerordentlich viel Zeit der<br />
Patentlaufzeit in Anspruch nimmt.<br />
Obwohl die ISF-Mitgliedsverbände und Unternehmen<br />
aus ganz unterschiedlichen Rechtstraditionen<br />
kommen, wurde das Papier ohne Gegenstimmen<br />
verabschiedet. Dies kann als großer<br />
Erfolg gewertet werden.<br />
42 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Exportförderung<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen in den Zielländern im Fokus<br />
Die deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> erwirtschaften über 40 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Neben der<br />
Europäischen Union kommt insbesondere den Märkten in Osteuropa eine große und steigende Bedeutung<br />
zu. Entsprechend konzentriert der BDP seine Bemühungen zur Exportförderung auf die Russische Föderation<br />
und die Ukraine.<br />
Die Arbeit zielt auf die Gestaltung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen für den Sortenschutz und<br />
den Saatgutverkehr. Dies betrifft zum einen die<br />
nationale Gesetzgebung in den Partnerländern.<br />
Einen hohen Stellenwert besitzen aber auch<br />
die internationalen Systeme zum Sortenschutz<br />
(UPOV) und zum Saatgutverkehr (OECD, ISTA).<br />
Saatgutbeauftragter für Sorten- und<br />
Saatgutrecht in Moskau<br />
Nach umfangreichen Vorbereitungen konnte<br />
am 1. November 2012 der Beauftragte für Sorten-<br />
und Saatgutrecht des BDP in Moskau seine<br />
Arbeit aufnehmen. Die Position wird zu 50 Prozent<br />
aus Mitteln des Exportförderprogramms<br />
des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (BMELV) und<br />
zu 50 Prozent von den Mitgliedern der AG Internationale<br />
Märkte finanziert. Die Installierung<br />
einer Kontaktperson in Moskau ist ein Aufbruch<br />
in eine neue Dimension der Zusammenarbeit<br />
der deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> mit den Partnern<br />
in der Russischen Föderation. So konnte<br />
der Beauftragte bereits bei der Vorbereitung der<br />
Unterzeichnung der Deutsch-Russischen Vereinbarung<br />
zur Zusammenarbeit im Saatgutbereich<br />
durch Bundesministerin Aigner und dem russischen<br />
Landwirtschaftsminister Fjodorow sowie<br />
der Vereinbarung des BDP mit der russischen Potato<br />
Union durch die jeweiligen Präsidenten Dr.<br />
von Kameke und Lupekhin unterstützend tätig<br />
werden.<br />
des Global Forum for Food and Agriculture im Januar<br />
2013 in Berlin wurde ein Gespräch mit der<br />
Delegation des ukrainischen Vizeministers Sen<br />
zu diesen Themen geführt.<br />
Die Vorbereitungen für ein Indienprojekt des<br />
BPD sind fast abgeschlossen. Im Frühjahr 2013<br />
soll eine „Joint Declaration“ von Staatssekretär<br />
Dr. Müller (BMELV) und dem indischen Joint Secretary<br />
unterzeichnet werden. Das Projekt wird<br />
im Rahmen des Kooperationsprogramms des<br />
BMELV gefördert werden. Schwerpunkte der<br />
Projektarbeiten sollen der Sortenschutz und der<br />
Saatgutverkehr in Indien sowie die Bemühungen<br />
zur Erhaltung und Verfügbarmachung von genetischen<br />
Ressourcen sein.<br />
Ausblick<br />
Die Projekte in Russland und Indien werden einen<br />
Großteil der Kapazitäten des Verbandes binden.<br />
Neben den Bemühungen zur Entwicklung<br />
der nationalen Rahmenbedingungen für die<br />
Saatgutwirtschaft in ausgewählten Zielmärkten<br />
wird der Arbeit an den internationalen Systemen<br />
eine große Bedeutung zukommen. Es gilt, einen<br />
fairen Saatguthandel zu transparenten Bedingungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Ukraine ist ein<br />
weiterer wichtiger<br />
Zielmarkt für<br />
deutsches Saatund<br />
Pflanzgut in<br />
Osteuropa.<br />
Weitere Schwerpunkte<br />
Die Ukraine ist ein weiterer wichtiger Zielmarkt<br />
für deutsches Saat- und Pflanzgut in Osteuropa.<br />
Kernthemen für die Zusammenarbeit mit der<br />
Ukraine sind der Import von Versuchssaatgut,<br />
die Novellierung des ukrainischen Saatgutrechts<br />
sowie die Neustrukturierung der ukrainischen<br />
Sortenprüfung und Sortenzulassung. Anlässlich<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 43
Pflanzenzüchtung im Verbund<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V. (BDP)<br />
Der BDP mit Sitz in Bonn, Berlin und Brüssel<br />
vertritt die Interessen seiner Mitglieder aus den<br />
Züchtungsbereichen Landwirtschaft, Gemüse,<br />
Zierpflanzen und Reben sowie aus dem Saatenhandel.<br />
Er ist etablierter Gesprächspartner bei<br />
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Im Vordergrund<br />
der BDP-Arbeit steht die optimale Ausgestaltung<br />
der Rahmenbedingungen für Züchtung<br />
und Saatgutwirtschaft, insbesondere:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
Philosophie des BDP<br />
der effektive Schutz des geistigen Eigentums<br />
die Organisation der Pflanzenforschung<br />
die Förderung neuer Technologien und Innovationen<br />
in der Züchtung<br />
die Weiterentwicklung des Sorten- und Saatgutwesens<br />
Pflanzenzüchtung als unverzichtbare gesellschaftspolitische<br />
Aufgabe bei der Lösung der globalen Herausforderungen muss<br />
kontinuierlich auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene in die<br />
politischen Entscheidungsprozesse eingebracht werden. Zum<br />
Jahresbeginn hat der BDP Führungsnachwuchskräfte aus den<br />
Mitgliedsunternehmen zu einem „Young Leaders Programm“<br />
eingeladen, um sie über die Tätigkeiten und Inhalte des Netzwerks<br />
rund um den BDP zu informieren und bestenfalls für eine<br />
ehrenamtliche Mitarbeit zu begeistern. Die zukünftigen potenziellen<br />
Ehrenämtler kamen in Berlin mit der Geschäftsführung<br />
sowie mit Abgeordneten und Vertretern der Bundesregierung<br />
und Referenten aus dem Haus der Pflanzenzüchtung zu einem<br />
dreitägigen Programm zusammen. Die differenzierte Wahrnehmung<br />
der Pflanzenzüchtung auf politischer Ebene wie auch die<br />
Hürden wirtschaftspolitischer Interessenvertretung konnten veranschaulicht<br />
werden.<br />
Wichtige Kennzahlen:<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
rund 130 Züchter und Saatenhändler<br />
1,49 Mrd. Euro Umsatz<br />
16,1 Prozent FuE-Quote<br />
12.000 Beschäftigte<br />
130.000 m² Gewächshausfläche<br />
4.385 Hektar Zuchtgartenfläche<br />
19 S1-Labore<br />
Netzwerk<br />
Der BDP ist Dienstleister für seine Mitglieder. Ein<br />
umfassendes Netzwerk mit angegliederten Gesellschaften<br />
bietet eine Plattform für vorwettbewerbliche<br />
Gemeinschaftsforschung (GFP), Patentfragen<br />
(GVS), amtliche Sortenprüfung (SFG) und<br />
Sicherstellung des Sortenschutzrechtes (STV).<br />
Die gemeinnützige Gregor Mendel Stiftung ist<br />
Forum für die öffentliche Diskussion um die Bedeutung<br />
und Innovationskraft der Pflanzenzüchtung.<br />
Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS)<br />
fördert den Z-Saatgut-Absatz.<br />
Pflanzenzüchtung international<br />
Themen der Pflanzenzüchtung werden auch<br />
auf europäischer und internationaler Ebene<br />
diskutiert und entschieden. Die European Seed<br />
Association (ESA) verfolgt die Interessen der<br />
Pflanzenzüchtung gegenüber dem Europäischen<br />
Parlament, der EU-Kommission und dem EU-Ministerrat.<br />
International befasst sich die International<br />
Seed Federation (ISF) mit den weltweiten<br />
Entwicklungen. Der BDP ist in zahlreichen Gremien<br />
von ESA und ISF aktiv.<br />
Ehrenamt<br />
Die Nachwuchsführungskräfte deutscher Pflanzenzüchtungsunternehmen<br />
konnten tief in die Berliner Politik hineinschauen.<br />
Philip von dem Bussche wurde im Rahmen der<br />
67. Mitgliederversammlung des BDP in Straubing<br />
für eine weitere Amtsperiode zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden des Vorstandes gewählt.<br />
Neue stellvertretende Vorsitzende der Abteilung<br />
Zierpflanzen ist seit Herbst 2012 Dr. Andrea<br />
Dohm. Sie tritt die Nachfolge von Heike Gronemann<br />
an.<br />
44 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />
deutschen Pflanzenzüchtung e.V.<br />
· Koordination von angewandter Forschung<br />
· Vergabe von Forschungsaufträgen an<br />
wissenschaftliche Institutionen<br />
· Einwerbung von Drittmitteln unter<br />
finanzieller Beteiligung der Mitglieder<br />
· Ergebnistransfer in die züchterische Praxis<br />
Gesellschaft für Erwerb und Verwertung<br />
von Schutzrechten – GVS mbH<br />
· Wahrnehmung der Patentinteressen der<br />
Mitgliedsunternehmen<br />
· Pflanzeninnovationsagentur (PIA)<br />
· Verwertungsaufträge und weitere Dienstleistungen<br />
im Schutzrechtsbereich für<br />
Mitglieder und Wissenschaft<br />
· proWeizen, Forschungs- und Züchterallianz<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e.V.<br />
· Interessenvertretung der deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />
gegenüber Politik, Wissenschaft und Behörden<br />
· Begleitung von Gesetzgebungsverfahren<br />
· Öffentlichkeits- und Pressearbeit<br />
· Schutz geistigen Eigentums<br />
· Förderung des Handels mit Qualitätssaatgut<br />
· Forschungsförderung<br />
Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />
· Überwachung von Lizenzverträgen<br />
· Verfahren gegen Übertretungen des<br />
Sortenschutzrechts<br />
· Umsetzung der Nachbauregelung<br />
· Dienstleistungen für die Saat- und<br />
Pflanzgutwirtschaft<br />
Sortenförderungsgesellschaft – SFG GmbH<br />
· Dienstleistungen im Bereich Sortenprüfungen<br />
· Durchführung von amtlichen Wertprüfungen<br />
als fachlich geeignete Stelle im Auftrag<br />
des BSA<br />
· Prüfung von in anderen EU-Ländern<br />
zugelassenen Sorten unter deutschen<br />
Anbaubedingungen<br />
· Internationale Saatgutprojekte<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 45
Pflanzenzüchtung im Verbund<br />
Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />
Pflanzenzüchtung e. V. (GFP)<br />
Die GFP-Gemeinschaftsforschung hat sich im<br />
Jahr 2012 positiv entwickelt und ein Gesamtforschungsvolumen<br />
in Höhe von 6,2 Mio. Euro<br />
erreicht. In mehr als 100 Forschungsvorhaben<br />
unterstützen die Mitgliedsunternehmen der GFP<br />
die Arbeiten mit Eigenleistungen in Höhe von<br />
1,68 Mio. Euro. Diese Eigenleistungen werden<br />
als finanzielle Beiträge, begleitende Feldversuche<br />
oder durch die Übernahme von Arbeiten in<br />
Labor und Gewächshaus ausgeführt.<br />
Im Verlauf des Jahres hat die GFP die Forschungs-<br />
und Züchtungsallianz „proWeizen“<br />
auf den Weg gebracht. Hierzu organisierte<br />
die GFP mehrere Gesprächsrunden zwischen<br />
Wissenschaft und Wirtschaft, um diese Allianz<br />
mit Leben zu füllen. Da Deutschland zu den<br />
zehn wichtigsten Weizenproduzenten weltweit<br />
gehört, soll mit diesem Verbund der Beitrag<br />
Deutschlands sichtbar gemacht werden. Auf<br />
diesem Weg sollen auch die Voraussetzungen<br />
für spätere internationale Kooperationen im<br />
Bereich der Weizenforschung geschaffen werden.<br />
Zudem soll dies der erste Schritt für die<br />
Gründung einer Forschungsinitiative im Bereich<br />
der Pflanzenzüchtung sein, dem andere<br />
Kulturarten folgen können.<br />
Zusätzlich hat sich die GFP gemeinsam mit dem<br />
BDP in verschiedene Diskussionen zur Ausgestaltung<br />
der Eiweißpflanzenstrategie des BMELV<br />
eingebracht. Bereits zu Jahresbeginn wurde ein<br />
Positionspapier mit dem Titel „Eiweißstrategie –<br />
für wettbewerbsfähige heimische Eiweißpflanzen“<br />
gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband<br />
und der Union zur Förderung von Öl- und<br />
Eiweißpflanzen veröffentlicht. Darin wird eine<br />
Stärkung der Agrarforschung als Basis für Pflanzenzüchtung<br />
und Anbau empfohlen, verbunden<br />
mit der Forderung einer langfristigen Etablierung<br />
eines Forschungsprogramms.<br />
Gesellschaft für Erwerb und Verwertung von Schutzrechten — GVS mbH<br />
Als Dienstleistungsgesellschaft im BDP-Netzwerk<br />
bietet die GVS für die Themen Züchtung<br />
und Pflanzenbiotechnologie Unterstützung<br />
beim Technologie- und Wissenstransfer, beim<br />
Projektmanagement sowie bei allen Fragen<br />
des geistigen Eigentums an. Neben den bisher<br />
bestehenden Geschäftsfeldern GFP/BDP-Patentstelle,<br />
GVS-Servicebüro und PflanzenInnovationsAgentur<br />
PIA konnte mit proWeizen ein weiterer<br />
Bereich erschlossen werden.<br />
■■<br />
Die GFP/BDP-Patentstelle nimmt die gemeinschaftlichen<br />
Interessen der Mitgliedsunternehmen<br />
von GFP und BDP wahr und unterstützt<br />
sie in Fragen des Schutzes geistigen<br />
Eigentums.<br />
■■<br />
■■<br />
Das GVS-Servicebüro wickelt Aufträge einzelner<br />
Mitgliedsunternehmen und externer<br />
Dritter im Bereich der Ergebnissicherung und<br />
strategischer Beratung ab.<br />
Die PflanzenInnovationsAgentur PIA setzt<br />
sich im Auftrag des Wirtschaftsverbund<br />
PflanzenInnovation WPI e. V. für den Technologietransfer<br />
und die Sicherung schutzwürdiger<br />
Ergebnisse in öffentlich geförderten<br />
Forschungsprogrammen wie GABI,<br />
PLANT-KBBE und Pflanzenbiotechnologie der<br />
Zukunft ein.<br />
46 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Sortenförderungsgesellschaft mbH (SFG)<br />
Die Tätigkeit der Sortenförderungsgesellschaft –<br />
SFG mbH (SFG) wurde 2012 von der Organisation<br />
und Betreuung sowohl von Wertprüfungen auf<br />
Züchterstandorten im Auftrag des Bundessortenamtes<br />
(BSA) als auch von Leistungsprüfungen<br />
für EU-Sorten in Zusammenarbeit mit den Länderdienststellen<br />
(LDS) und der Union zur Förderung<br />
von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)<br />
bestimmt.<br />
Die Anlage und Durchführung von 221 Wertprüfungen<br />
auf Züchterstandorten wurde im Auftrag<br />
des BSA von der SFG zur Ernte 2012 koordiniert<br />
und finanziell abgewickelt. Die Ausweitung um<br />
16 Wertprüfungen ist die Folge der Aufnahme<br />
der Wertprüfungstätigkeit des BSA bei Sorghum<br />
und der Umwandlung der Sonderprüfung Ganzpflanzensilage<br />
von Winterroggen und Wintertriticale<br />
in zwei eigenständige Wertprüfungen.<br />
Insgesamt wurden in den auf Züchterstandorten<br />
angebauten WP-Sortimenten 786 WP-Kandidaten<br />
geprüft. Die stärksten Zuwächse gab es<br />
bei Mais (+ 25) und Zuckerrüben (+ 19). Für die<br />
Sorghum-Wertprüfung wurden 10 Stämme angemeldet.<br />
Die gemeinsame Vorprüfung durch SFG und<br />
LDS im Ausland zugelassener Sorten (EU-Sortenversuche)<br />
unter deutschen Klima- und Anbaubedingungen<br />
als Voraussetzung für die Aufnahme<br />
in die Landessortenversuche (LSV) haben<br />
zur Ernte 2012 insgesamt 15 Getreidesorten (12<br />
Winterweichweizen, 2 Wintergersten und eine<br />
Wintertriticale) durchlaufen.<br />
In den in Kooperation mit der UFOP und den<br />
LDS angelegten EUSV für Öl- und Eiweißpflanzen<br />
wurden Winterraps (30 Sorten), Sonnenblumen<br />
(11 Sorten), Futtererbsen (1 Sorte) und Ackerbohnen<br />
(1 Sorte) geprüft. Im Bundessortenversuch<br />
Winterraps wurden 13 Sorten geprüft.<br />
Zur Herbstaussaat 2012 hat das BSA mit der Reduzierung<br />
seiner Wertprüfungskapazitäten begonnen.<br />
Die SFG hat sich um eine konstruktive<br />
Lösung bemüht und stellt in Zusammenarbeit<br />
mit den Züchtern Ersatzstandorte für die WP 1<br />
bei Wintergerste, Wintertriticale und die WP von<br />
Sommerweizen in später Herbstaussaat.<br />
■■<br />
Die neu gegründete Forschungs- und Züchtungsallianz<br />
proWeizen soll für Deutschland<br />
die wissenschaftliche Exzellenz der<br />
Weizenforschung zusammenführen, mit der<br />
züchterischen Expertise verbinden und den<br />
konsequenten Ausbau der Weizenforschung<br />
und -züchtung unterstützen.<br />
Weizen als eine der Säulen der Welternährung<br />
ist in den letzten Jahren im Ertragsfortschritt<br />
hinter anderen Kulturarten zurück geblieben.<br />
Die 17 unabhängigen, vor allem in mittel ständischen<br />
Unternehmen angesiedelten Weizenzucht<br />
pro gram me mit ihrer weltweit einmaligen<br />
Agro biodiversität bieten gerade<br />
für Deutschland Chancen, die<br />
Wei zen erträge dauerhaft und unter<br />
Erfordernissen der Nach haltig<br />
keit zu steigern bzw. sichern .<br />
Andererseits hat der Weizen mit<br />
seinem kom plexen Ge nom als<br />
wissen schaftliches Un ter su chungsob<br />
jekt ge gen über an deren Kultur<br />
pflanzen einen Wett bewerbsnachteil.<br />
Beides füh rte zu der<br />
Erkenntnis, dass eine Plattform<br />
zur Unterstützung der Weizenforschung<br />
und -züchtung zielführend<br />
ist – und damit zur<br />
Grün dung von proWeizen.<br />
Ziele der Forschungs- und<br />
Züchtungsallianz proWeizen:<br />
Die landwirtschaftliche Produktion muss<br />
nach Aussage der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />
der UN (FAO) weltweit<br />
bis 2050 verdoppelt werden.<br />
Der Weizen als wichtige Kulturart spielt<br />
hierbei eine zentrale Rolle.<br />
Der Weizenertrag soll durch Intensivierung<br />
unter Nachhaltigkeitsaspekten deutlich<br />
gesteigert und stabilisiert werden.<br />
Die „Wissensrevolution“ in der Biologie<br />
muss für die praktische Weizenzüchtung<br />
nutzbar gemacht werden.<br />
Deutschland als Hightech-Standort kann<br />
bei diesen Bestrebungen erhebliche Beiträge<br />
leisten.<br />
Die Allianz proWeizen soll die Kräfte der<br />
Weizenforschung und der Weizenzüchtung<br />
national bündeln und international<br />
als Schnittstelle fungieren.<br />
Forschungs- und Züchtungsallianz in der<br />
Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />
deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP)<br />
Kaufmannstraße 71–73<br />
53115 Bonn<br />
Tel.: 0228 / 98 58 1-40<br />
Fax: 0228 / 98 58 1-19<br />
Email: proweizen@bdp-online.de<br />
Internet: www.proweizen.de<br />
Wirtschaftlicher Sprecher:<br />
Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFP-Abteilung<br />
Getreide<br />
Wissenschaftlicher Sprecher:<br />
Dir. und Prof. Dr. Frank Ordon, Julius Kühn-Institut (JKI),<br />
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen,<br />
Institut für Resistenzforschung u. Stresstoleranz<br />
Koordination:<br />
Dr. Carl Bulich, GFP<br />
Forschungs- und Züchtungsallianz<br />
Lebens grundlage<br />
Weizen<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 47
BDP_Mendel_B2_Umsch_rz.indd 1 08.03.13 10:17<br />
Pflanzenzüchtung im Verbund<br />
Gregor Mendel Stiftung<br />
l Stiftung<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />
eutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />
nforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittel-<br />
Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien,<br />
nzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />
dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />
ie diese im Rahmen der „Mendel-Koloquien“ gehalten haben.<br />
GREGOR MENDEL STIFTUNG Mendel-Kolloquien Band 1<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
Die Gregor Mendel Stiftung<br />
Die Stiftung fördert innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />
gesellschaftliche Bedeutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />
Chancen der Pflanzenforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar<br />
gemeinnützige Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien,<br />
die sich der Pflanzenzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />
Die Schriftenreihe dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />
und Referenten, die diese im Rahmen der „Mendel-Kolloquien“ gehalten haben.<br />
Mendel-Kolloquien<br />
Heute schon an morgen denken –<br />
Perspektiven moderner Pflanzen züchtung<br />
Zukunft der Pflanzenproduktion –<br />
Energie versus Ernährung?<br />
Band 1<br />
GREGOR MENDEL STIFTUNG Mendel-Kolloquien Band 2<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
Die Gregor Mendel Stiftung<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
Mendel-Kolloquium<br />
Klimawandel – Herausforderung<br />
für die Pflanzenzüchtung<br />
Band 2<br />
Die Stiftung fördert innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />
gese lschaftliche Bedeutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />
Chancen der Pflanzenforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar<br />
gemeinnützige Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien, die<br />
sich der Pflanzenzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />
Die Schriftenreihe dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />
und Referenten, die diese im Rahmen der „Mendel-Kolloquien“ gehalten haben.<br />
Band 3<br />
Forschungsfreiheit – Spielball von Risikowahrnehmung und Wissenschaftskommunikation?<br />
GREGOR<br />
MENDEL<br />
STIFTUNG<br />
Forschungsfreiheit – Spielball von Risikowahrnehmung<br />
und Wissenschaftskommunikation?<br />
Redebeiträge anlässlich der Verleihung des Innovationspreises<br />
Gregor Mendel an Andreas Sentker<br />
Band 3<br />
Die gemeinnützige Gregor Mendel Stiftung<br />
schärft den Blick für die innovative Kraft der<br />
Pflanzenzüchtung. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten<br />
und Familien, die sich der Pflanzenzüchtung<br />
über Generationen verpflichtet fühlen.<br />
Die Gregor Mendel Stiftung fördert seit mittlerweile<br />
zehn Jahren Wissenschaft und Forschung<br />
auf diesem Gebiet und schafft in der Öffentlichkeit<br />
mehr Bewusstsein für die wichtigen Beiträge<br />
der Pflanzenzüchtung zur Lösung der Probleme<br />
unserer Zeit und unserer Zukunft. Die Gregor<br />
Mendel Stiftung führte dazu die Kolloquiumsreihe<br />
„Pflanzenforschung für die Zukunft“ durch,<br />
unter anderem zu den Themen Gentechnik, Klimawandel,<br />
Welternährung und Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Besonders innovative Leistungen<br />
zeichnet die Stiftung mit dem Innovationspreis<br />
Gregor Mendel aus. Bisher wurden bahnbrechende<br />
Züchtungserfolge bei Rapspflanzen und<br />
innovative Methoden der Entschlüsselung genetischer<br />
Ressourcen sowie unabhängige und brückenbildende<br />
Berichterstattung insbesondere<br />
zum Thema Forschungsfreiheit mit dem Preis<br />
gewürdigt.<br />
Satzungsgemäß ergaben sich 2012 Veränderungen<br />
bei den ex-officio Mitgliedern des Kuratoriums.<br />
Infolge des Wechsels im Vorsitz der Gesellschaft<br />
für Pflanzenzüchtung (GPZ) ist Prof. Dr.<br />
Chris-Carolin Schön (Technische Universität München)<br />
aus dem Kuratorium der Gregor Mendel<br />
Stiftung ausgeschieden. Ihr ist Prof. Dr. Christian<br />
Jung (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) als<br />
neuer Vorsitzender der GPZ nachgefolgt.<br />
Zeitgleich mit den Vorbereitungen zur Neubesetzung<br />
des Stiftungsvorsitzes und mit dem Vollzug<br />
der satzungsgemäßen Änderungen bei den<br />
ex-officio Mitgliedern wird ein inhaltliches Konzept<br />
für eine neue Kolloquiumsreihe rund um<br />
das Leitthema „Volkswirtschaftlicher Nutzen der<br />
Pflanzenzüchtung“ entwickelt.<br />
Daneben sind die Vorbereitungen für die Auswahl<br />
der Kandidaten für den 2014 erneut zu<br />
verleihenden Innovationspreis Gregor Mendel<br />
angelaufen.<br />
Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV)<br />
Die STV setzt sich für die Umsetzung der für die<br />
Saatgutwirtschaft relevanten gesetzlichen Vorgaben<br />
ein, um einen fairen Wettbewerb im Saatgutmarkt<br />
zu schaffen und eine gerechte Entlohnung<br />
der Züchtungsleistung sicherzustellen.<br />
Die sieben Außendienstmitarbeiter der STV führten<br />
2012 in den Bereichen Getreide, Kartoffeln,<br />
Grobleguminosen und Senf 1.306 Prüfungen<br />
durch. Im Mittelpunkt stand hier die korrekte<br />
Umsetzung der mit den Züchtern geschlossenen<br />
Verträge.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit der<br />
STV im Jahr 2012 stellte die einmalige Ausnahmeregelung<br />
bei der Verwendung von Konsumgetreide<br />
zu Saatzwecken dar. Aufgrund der enormen<br />
Auswinterungen mussten die Winterungen<br />
in vielen Regionen umgebrochen werden. Zum<br />
Teil wurde im Frühjahr zur Nachsaat zugekauftes<br />
Konsumgetreide eingesetzt, dessen Abgabe<br />
und Erwerb zu Saatzwecken gegen geltendes<br />
Recht im Bereich des Sortenschutzes und des<br />
Saatgutverkehrs verstößt. In Anerkennung der<br />
Notlage der Landwirte verzichteten die Züchter<br />
anteilig auf Schadensersatz. Landwirten,<br />
die das einmalige, zeitlich befristete Angebot<br />
in Anspruch genommen haben, wurde nur ein<br />
Drittel der üblichen Schadensersatzforderung<br />
berechnet . Ein weiteres Drittel zahlte der Han-<br />
48 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
Im Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS), einer<br />
Institution der Abteilung Getreide innerhalb des<br />
BDP, arbeiten die vier Verbände der Saatgutwirtschaft<br />
BDP, BDS, BVO und DRV zusammen. Aufgabe<br />
des GFS ist es, den Z-Saatgut-Absatz durch<br />
umfangreiche Kommunikations- und Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
zu fördern. Sie werden<br />
gemeinsam von den Partnern der Saatgutwirtschaft<br />
entwickelt.<br />
Die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
werden genutzt, um die Vorzüge<br />
von Z-Saatgut als unverzichtbares Betriebsmittel<br />
für den Getreideanbau herauszustellen und die<br />
Leistungen der Getreidezüchtung und Saatgutbranche<br />
für eine zukunftsfähige Landwirtschaft<br />
aufzuzeigen. Das Angebot an Fachinformationen<br />
wurde insbesondere im Print-, Presse- und Onlinebereich<br />
weiter ausgebaut. Der erfolgreiche<br />
Newsletter „Saat-Gut!“ wurde inhaltlich erweitert<br />
und als Beilage in landwirtschaftlichen Fachmagazinen<br />
einer breiteren landwirtschaftlichen Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
Dialog mit den Zielgruppen Landwirte, landwirtschaftliche<br />
Berater und landwirtschaftliche<br />
Schulen soll auf der Agritechnica 2013 durch<br />
eine erneute Präsenz des GFS mit einem Stand<br />
und durch Fachforen gesucht werden.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der GFS-Arbeit ist die<br />
Neuausrichtung des Qualitätssicherungssystems<br />
für Z-Saatgut (QSS), wobei die Sicherung der betrieblichen<br />
Qualitätsfähigkeit der Saatgutaufbereitung<br />
und die Benutzerfreundlichkeit der Datenbank<br />
aktuell im Fokus stehen. Im Zuge der<br />
Auditierungsoffensive wurden 2012 bundesweit<br />
alle QSS-Aufbereiter auditiert. Durch den Aufbau<br />
eines QSS-Auditoren-Pools und dessen Qualifizierung<br />
soll künftig eine regelmäßige Auditierung<br />
nach QSS-Standard alle drei Jahre sichergestellt<br />
werden.<br />
Den Auftritt bei den DLG-Feldtagen 2012 schließt<br />
der GFS mit einem positiven Fazit ab (s. S. 21).<br />
Von den vielen Fachbesuchern zeigte insbesondere<br />
der agrarwirtschaftliche Ausbildungsbereich<br />
großes Interesse am Thema Z-Saatgut. Der<br />
del und das letzte Drittel trugen die Getreidezüchter<br />
selbst.<br />
Im Bereich des Sortenschutzes wurden im Wirtschaftsjahr<br />
2012/2013 bislang Nachbaugebühren<br />
in Höhe von rund neun Mio. Euro erhoben.<br />
Die Landwirte erkennen zunehmend an, dass<br />
ihre Zahlungen der relativ geringen Nachbaugebühr<br />
einen wesentlichen Beitrag zum<br />
Erhalt der Sortenvielfalt und der mittelständisch<br />
geprägten Saatgutwirtschaft leisten. Die<br />
STV gestaltet das Verfahren zur Erhebung der<br />
Nachbaugebühren so unkompliziert und unbürokratisch<br />
wie möglich. Im Schnitt dauert das<br />
Ausfüllen einer Nachbauerklärung nicht länger<br />
als zehn Minuten. Auch online kann der Nachbau<br />
schnell und ohne großen Papieraufwand<br />
gemeldet werden.<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 49
Vermehrungsflächen<br />
Saatgutvermehrungsflächen 2012 – mit Erfolg feldbesichtigt, in Hektar<br />
Pflanzenart<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Bayern Brandenburg Bremen Hessen<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Niedersachsen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Getreide u. Mais<br />
Sommergerste 1.246,09 1.952,86 106,79 0,00 320,35 1.059,72 1.341,51 415,49<br />
Wintergerste 920,91 2.118,34 898,56 0,00 523,67 3.552,34 2.550,20 2.483,11<br />
Hafer 429,74 581,46 544,00 0,00 135,80 560,23 270,99 252,75<br />
Mais 4.140,10 18,91 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Roggen 635,21 823,32 1.846,78 0,00 37,59 2.839,15 2.481,45 327,58<br />
Triticale 437,11 1.364,43 1.552,40 0,00 181,51 1.031,21 2.376,09 1.212,13<br />
Sommerhartweizen 0,00 3,00 0,00 0,00 54,60 0,00 0,00 0,00<br />
Sommerweichweizen 144,91 246,55 197,46 0,00 45,32 184,50 514,35 103,94<br />
Winterspelz 470,02 259,05 18,20 0,00 4,87 69,80 110,55 28,00<br />
Winterweizen 2.441,49 4.362,40 1.788,11 0,00 1.421,70 8.901,00 6.009,31 5.308,95<br />
Insgesamt: 10.865,58 11.730,32 6.952,30 0,00 2.725,41 18.197,95 15.654,45 10.131,95<br />
Futterpflanzen:<br />
1. Gräser<br />
Lieschgras 84,88 11,41 49,00 0,00 5,40 0,00 122,67 2,00<br />
Wiesenrispe 0,00 25,33 0,00 0,00 33,00 50,64 2,45 69,22<br />
Rotschwingel 0,00 55,57 232,09 0,00 140,20 122,04 202,13 139,36<br />
Schafschwingel 6,00 12,87 486,30 0,00 0,00 768,66 1,30 0,00<br />
Wiesenschwingel 21,87 193,03 32,00 0,00 0,00 0,00 74,40 31,75<br />
Dt. Weidelgras 4,70 120,32 1.424,44 0,00 93,72 1.387,78 1.589,56 235,22<br />
Einjähriges Weidelgras 37,57 12,78 336,51 0,00 5,50 297,00 962,49 76,83<br />
Welsches Weidelgras 90,94 28,02 317,80 0,00 26,71 505,47 757,81 490,44<br />
Sonstige 11,73 199,32 154,87 0,00 0,00 53,20 23,39 47,42<br />
Zusammen: 257,69 658,65 3.033,01 0,00 304,53 3.184,79 3.736,20 1.092,24<br />
2. Kleinkörnige Leguminosen<br />
Inkarnatklee 0,00 0,00 10,86 0,00 0,00 0,00 18,30 0,00<br />
Rotklee 157,87 567,62 12,90 0,00 138,13 74,41 152,00 83,38<br />
Weißklee 6,64 13,80 0,00 0,00 0,00 0,00 5,00 0,00<br />
Luzerne 24,47 37,83 9,62 0,00 0,00 0,00 0,95 0,00<br />
Sonstige 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Zusammen: 188,98 619,25 33,38 0,00 138,13 74,41 176,25 83,38<br />
3. Mittel- und großkörnige Leguminosen<br />
Ackerbohne 85,99 139,19 42,00 0,00 36,49 320,22 171,76 68,75<br />
Futtererbse 358,41 379,83 487,44 0,00 85,21 256,89 222,33 54,21<br />
Lupine 0,00 7,87 334,92 0,00 7,50 766,39 124,98 7,60<br />
Wicke 18,10 155,47 96,40 0,00 12,45 13,50 139,95 9,86<br />
Zusammen: 462,50 682,36 960,76 0,00 141,65 1.357,00 659,02 140,42<br />
4. Sonstige Futterpflanzen<br />
Ölrettich 0,97 4,00 51,78 0,00 0,00 0,00 8,05 4,10<br />
Phazelia 0,00 9,16 105,30 0,00 0,00 97,01 0,00 0,00<br />
Zusammen: 0,97 13,16 157,08 0,00 0,00 97,01 8,05 4,10<br />
Insgesamt: 910,14 1.973,42 4.184,23 0,00 584,31 4.713,21 4.579,52 1.320,14<br />
Öl- und Faserpflanzen<br />
Hanf, außer für Zier 2,77 8,61 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Lein 7,15 0,00 721,70 0,00 0,00 89,60 7,43 0,00<br />
Sommerraps 7,20 4,50 0,00 0,00 0,00 0,00 499,46 6,00<br />
Winterraps 468,55 36,10 91,00 0,00 56,91 229,99 1.133,33 1.115,62<br />
Rübsen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Senf 109,05 86,10 303,14 0,00 3,80 78,98 23,75 1,00<br />
Sojabohne 76,31 43,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />
Insgesamt: 671,03 179,06 1.115,84 0,00 60,71 398,57 1.663,97 1.122,62<br />
Rüben<br />
Runkelrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,15 0,00<br />
Zuckerrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,11 0,00<br />
Insgesamt 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,26 0,00<br />
Kartoffeln<br />
Speisesorten 314,96 1.292,36 182,83 0,00 199,25 1.777,65 3.044,28 16,36<br />
Wirtschaftssorten 0,00 575,35 244,11 0,00 2,10 662,66 913,34 0,00<br />
Sonstige 65,34 530,51 95,55 0,00 23,86 708,32 1.221,52 59,01<br />
Insgesamt: 380,30 2.398,22 522,49 0,00 225,21 3.148,63 5.179,14 75,37<br />
Saatgutvermehrungsflächen zus. 12.827,05 16.281,02 12.774,86 0,00 3.595,64 26.458,36 27.081,34 12.650,08<br />
50 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Vermehrungsflächen<br />
Saatgutvermehrungsflächen 2012 – mit Erfolg feldbesichtigt, in Hektar<br />
Pflanzenart<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Sachsen<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Thüringen<br />
Deutschl.<br />
2012<br />
Deutschl.<br />
2011<br />
Deutschl.<br />
2010<br />
Getreide u. Mais<br />
Sommergerste 547,58 0,00 980,98 630,10 377,08 693,18 9.671,73 9.224,43 8.659,67<br />
Wintergerste 273,75 0,00 1.688,87 3.167,92 1.952,07 1.552,80 21.682,54 21.589,93 22.094,59<br />
Hafer 38,84 0,00 351,78 153,91 447,55 78,46 3.845,51 3.346,89 3.558,63<br />
Mais 13,40 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.172,41 3.945,59 3.762,30<br />
Roggen 107,25 0,00 1.024,17 1.799,79 312,33 352,96 12.587,58 11.098,04 9.156,53<br />
Triticale 120,66 0,00 558,30 926,08 63,03 460,87 10.283,82 10.217,52 9.920,48<br />
Sommerhartweizen 13,09 0,00 0,00 142,62 0,00 290,27 503,58 669,78 951,66<br />
Sommerweichweizen 43,77 0,00 142,00 299,16 139,81 207,38 2.269,15 2.164,74 1.808,87<br />
Winterspelz 5,85 0,00 5,76 30,50 9,00 34,89 1.046,49 1.043,79 1.113,68<br />
Winterweizen 934,51 0,00 3.002,57 7.517,46 6.883,80 4.087,58 52.658,88 54.197,74 49.156,29<br />
Insgesamt: 2.098,70 0,00 7.754,43 14.667,54 10.184,67 7.758,39 118.721,69 117.498,45 110.182,70<br />
Futterpflanzen:<br />
1. Gräser<br />
Lieschgras 147,13 0,00 437,19 8,00 29,87 6,11 903,66 824,95 971,02<br />
Wiesenrispe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 180,64 210,59 186,82<br />
Rotschwingel 97,08 0,00 137,46 133,95 8,50 0,00 1.268,38 1.454,56 1.550,36<br />
Schafschwingel 0,00 0,00 0,00 62,00 0,00 0,00 1.337,13 1.567,38 1.577,10<br />
Wiesenschwingel 10,67 0,00 998,30 62,75 14,10 30,00 1.468,87 1.263,14 1.866,61<br />
Dt. Weidelgras 186,13 0,00 495,18 571,45 325,45 215,77 6.649,72 5.661,11 6.517,82<br />
Einjähriges Weidelgras 641,50 0,00 2.460,64 221,11 41,21 137,57 5.230,71 4.506,77 4.505,77<br />
Welsches Weidelgras 730,12 0,00 2.909,29 450,39 330,53 1.511,88 8.149,40 7.161,27 6.522,93<br />
Sonstige 35,68 0,00 662,96 153,36 0,00 68,63 1.410,56 1.393,58 1.823,19<br />
Zusammen: 1.848,31 0,00 8.101,02 1.663,01 749,66 1.969,96 26.599,07 24.043,35 25.521,62<br />
2. Kleinkörnige Leguminosen<br />
Inkarnatklee 5,01 0,00 52,14 0,00 4,30 0,00 90,61 145,18 147,63<br />
Rotklee 48,37 34,00 464,77 149,25 18,98 30,75 1.932,43 2.010,08 2.311,87<br />
Weißklee 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 25,44 12,19 10,57<br />
Luzerne 7,25 1,93 0,00 16,85 0,00 0,00 98,90 73,18 84,52<br />
Sonstige 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,62<br />
Zusammen: 60,63 35,93 516,91 166,10 23,28 30,75 2.147,38 2.240,63 2.556,21<br />
3. Mittel- und großkörnige Leguminosen<br />
Ackerbohne 11,11 0,00 91,58 179,06 317,92 42,40 1.506,47 1.286,71 1.330,43<br />
Futtererbse 47,10 11,83 372,02 512,91 54,82 460,79 3.303,79 4.460,94 4.637,55<br />
Lupine 0,00 0,00 71,67 228,42 7,00 17,67 1.574,02 1.773,71 2.002,94<br />
Wicke 6,40 8,81 0,00 50,58 3,00 13,00 527,52 536,23 712,69<br />
Zusammen: 64,61 20,64 535,27 970,97 382,74 533,86 6.911,80 8.057,59 8.683,61<br />
4. Sonstige Futterpflanzen<br />
Ölrettich 0,00 0,00 4,79 0,00 1,00 0,00 74,69 68,71 147,72<br />
Phazelia 11,20 0,00 85,32 8,56 0,00 21,21 337,76 385,34 300,22<br />
Zusammen: 11,20 0,00 90,11 8,56 1,00 21,21 412,45 454,05 447,94<br />
Insgesamt: 1.984,75 56,57 9.243,31 2.808,64 1.156,68 2.555,78 36.070,70 34.795,62 37.209,38<br />
Öl- und Faserpflanzen<br />
Hanf, außer für Zier 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 54,89 66,27 68,73 39,31<br />
Lein 0,00 0,00 49,00 13,59 2,00 0,00 890,47 721,66 783,72<br />
Sommerraps 14,00 0,00 0,00 543,11 323,18 80,60 1.478,05 1.477,20 546,10<br />
Winterraps 97,94 0,00 55,44 804,25 296,77 35,80 4.421,70 3.799,63 4.052,27<br />
Rübsen 0,00 0,00 80,97 0,00 0,00 0,00 80,97 54,71 171,64<br />
Senf 13,25 0,00 247,47 58,70 1,50 68,64 995,38 879,58 805,41<br />
Sojabohne 0,00 0,00 0,00 20,00 0,00 0,00 140,06 57,49 14,66<br />
Insgesamt: 125,19 0,00 432,88 1.439,65 623,45 239,93 8.072,90 7.059,00 6.413,11<br />
Rüben<br />
Runkelrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,15 0,33 0,78<br />
Zuckerrübe 0,00 0,00 0,00 2,22 0,00 0,00 6,33 5,76 4,13<br />
Insgesamt 0,00 0,00 0,00 2,22 0,00 0,00 6,48 6,09 4,91<br />
Kartoffeln<br />
Speisesorten 0,00 0,00 616,47 221,35 1.013,53 367,12 9.046,16 9.788,75 9.700,43<br />
Wirtschaftssorten 0,00 0,00 23,76 222,10 113,35 0,00 2.756,77 2.956,49 3.357,64<br />
Sonstige 0,00 0,00 169,49 61,00 774,83 141,62 3.851,05 3.884,99 3.456,74<br />
Insgesamt: 0,00 0,00 809,72 504,45 1.901,71 508,74 15.653,98 16.630,23 16.514,81<br />
Saatgutvermehrungsflächen zus. 4.208,64 56,57 18.240,34 19.422,50 13.866,51 11.062,84 178.525,75 176.029,39 170.324,91<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 51
Gremien<br />
Vorstand<br />
Ehrenvorsitzender: Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg,<br />
Hovedissen<br />
Vorsitzender:<br />
Stellvertretende<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Kartz von Kameke, Windeby<br />
Philip von dem Bussche, Einbeck<br />
Dr. Hermann Strube, Söllingen<br />
Mitglieder:<br />
Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />
Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />
Christopher Rudloff, Sereetz<br />
Dr. Stefan Streng, Uffenheim<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Ehrenmitglieder:<br />
Dr. h.c. Hans Ulrich Hege<br />
Dr. Gisbert Kley<br />
Abteilungen<br />
Getreide:<br />
Vorsitzender:<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Stellvertreter:<br />
Thomas Blumtritt, Bergen<br />
Kleine Kommission:<br />
Thomas Blumtritt, Bergen<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Franz Beutl, München<br />
Fred Heilshorn, Edemissen<br />
Marcus Iken, Isernhagen<br />
Dr. Thomas Mellinger, Herford<br />
Dr. Christoph Steden, Maintal<br />
Peter Stemmann, Hanstedt<br />
Dr. Helmut Weiß, München<br />
Mais und Sorghum:<br />
Vorsitzender:<br />
Thomas Mallmann, Einbeck<br />
Stellvertreter:<br />
Ulrich Schmidt, Buxtehude<br />
Kleine Kommission:<br />
Thomas Mallmann, Einbeck<br />
Ulrich Schmidt, Buxtehude<br />
Eckhard Holzhausen, Borken<br />
Dr. Rainer Leipert, Einbeck<br />
Dr. Thomas Mellinger, Herford<br />
Dr. Frank Röber, Rastatt<br />
Lars Wrede, Maintal<br />
Kartoffeln:<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />
Stellvertreter:<br />
Wolfgang Walter, Groß Lüsewitz<br />
Zuckerrüben:<br />
Vorsitzender:<br />
Philip von dem Bussche, Einbeck<br />
Stellvertreter:<br />
Sina Isabel Strube, Söllingen<br />
Futterpflanzen:<br />
Vorsitzender:<br />
Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />
Öl- und Eiweißpflanzen:<br />
Vorsitzender:<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />
Gemüse:<br />
Vorsitzender:<br />
Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />
Handel:<br />
Vorsitzender:<br />
Christopher Rudloff, Sereetz<br />
Stellvertreter:<br />
Georg Brand, Ismaning<br />
Biotechnologie und Gentechnik:<br />
Vorsitzende:<br />
Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. Walter Bübl, Bad Soden<br />
Dr. Dieter Stelling, Lippstadt<br />
Kleine Kommission:<br />
Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />
Dr. Walter Bübl, Bad Soden<br />
Dr. Heinz Degenhardt, Buxtehude<br />
Dr. Elke Duwening, Limburgerhof<br />
Dr. Gunhild Leckband, Holtsee<br />
Dr. Jens Lübeck, Windeby<br />
Dr. Holger Ophoff, Düsseldorf<br />
Dr. Dieter Stelling, Lippstadt<br />
Dr. Sabine Storck-Weyhermüller, Basel<br />
Dr. Eckhard Tacke, Ebstorf<br />
Zierpflanzen:<br />
Vorsitzende:<br />
Frauke Engel, Rheinberg<br />
Stellvertreterin:<br />
Dr. Andrea Dohm, Stuttgart<br />
Reben:<br />
Vorsitzender:<br />
Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Siebeldingen<br />
Stellvertreter:<br />
Volker Freytag, Neustadt/Weinstr.<br />
Prof. Dr. Ernst Rühl, Geisenheim<br />
Kleine Kommission:<br />
Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Siebeldingen<br />
Dr. Rudolf Eibach, Siebeldingen<br />
Volker Freytag, Neustadt/Weinst.<br />
Prof. Dr. Ernst Rühl, Geisenheim<br />
Dr. Alfons Schropp, Böhl-Iggelheim<br />
Petra Steinmann-Gronau, Sommerhausen<br />
Arbeitsgruppen<br />
Sortenversuchswesen:<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Hermann Strube, Söllingen<br />
Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dieter Rücker, Bonn<br />
Saatgutanerkennung:<br />
Vorsitzender:<br />
Klaus Schlünder, Einbeck<br />
Dr. Christian Augsburger, München<br />
Jörg Eggers, Lüneburg<br />
Achim Hütter, Lippstadt<br />
Sönke Marten, Hohenlieth<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Hubert Richter, Krefeld<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />
Internationale Märkte:<br />
Vorsitzender:<br />
Jürgen Leitzke, Bergen<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dieter Rücker, Bonn<br />
52 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Gremien<br />
Schutz Geistigen Eigentums:<br />
Vorsitzende:<br />
Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />
Dr. Léon Broers, Einbeck<br />
Dr. Gunhild Leckband, Holtsee<br />
Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />
Dr. Stefan Streng, Uffenheim<br />
Sina Isabel Strube, Söllingen<br />
Dr. Jens Weyen, Leopoldshöhe<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dr. Petra Jorasch, Bonn<br />
Christoph Herrlinger, Bonn<br />
Ökologischer Landbau:<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Reinhard von Broock, Bergen<br />
Axel Altenweger, Northeim<br />
Dr. Carl Bulich, Bonn<br />
Dr. Erhard Ebmeyer, Bergen<br />
Michael Hamann, Lippstadt<br />
Dr. Hubert Kempf, Moosburg<br />
Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />
Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />
Georg Schweiger, Moosburg<br />
Wolfgang Walter, Groß Lüsewit<br />
Thomas Wegert, Isenhagen<br />
Geschäftsstelle:<br />
Stefan Lütke Entrup, Bonn<br />
Saatgutbeizung:<br />
Vorsitzender:<br />
Klaus Schlünder, Einbeck<br />
Andreas Baer, Holtsee<br />
Dr. Jörn Dau, Eschwege<br />
Otto Fuß, Eschwege<br />
Jochen Hansen, Bergen<br />
Ekkehard Hipp, Heitersheim<br />
Georg Kloppenburg, Münster-Mecklenbeck<br />
Michael Littmann, Buxtehude<br />
Guido Pinno, Böhnshausen<br />
Dr. Barbara Ruser, Buxtehude<br />
Heinrich Wiesmann, Münster-Mecklenbeck<br />
Geschäftsstelle:<br />
Andrea Mertens, Bonn<br />
Kommunikation:<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />
Dr. Henning von der Ohe, Einbeck<br />
Stefanie Lindemann, Windeby<br />
Wilhelm M. Wendel, Söllingen<br />
Renate Wegert, Isernhagen<br />
Geschäftsstelle:<br />
Ulrike Amoruso-Eickhorn, Bonn<br />
Dorothe Heidemann, Bonn<br />
Christina Siepe, Bonn<br />
Better Regulation:<br />
Vorsitzender:<br />
Christoph Herrlinger, Bonn<br />
Franz Beutl, München<br />
Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />
Jörg Eggers, Lüneburg<br />
Richard Karl, Bad Soden i. T.<br />
Jan Lippstreu, Enkhuizen<br />
Andreas Loock, Einbeck<br />
Matz Petersen, Grundhof<br />
Nils Petersen, Holtsee<br />
Paul Rubitschek, Marbach<br />
Klaus Schlünder, Einbeck<br />
Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
(GFS):<br />
Beirat:<br />
Vorsitzender:<br />
Thomas Blumtritt, Bergen<br />
Franz Beutl, München<br />
Martin Glimm, BVO, Bonn<br />
Jörg Hartmann, BVO, Erftstadt<br />
Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />
Robert Künzel, BVO, Bonn<br />
Josef Planken, RWZ, Köln<br />
Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />
Dr. Gerhard Schilling, BDS, Monsheim<br />
Dr. Christian Mathias Schröder, BDS, Pölitz<br />
Geschäftsstelle:<br />
Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />
Der BDP in nationalen und internationalen Gremien<br />
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP):<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Geschäftsführer:<br />
Stephan Arens, Berlin<br />
Fachkommission Ökonomie u. Markt:<br />
Vorsitzender:<br />
Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Deutsches Maiskomitee e.V. (DMK):<br />
Vorstandsmitglied:<br />
Thomas Mallmann, Einbeck<br />
Geschäftsführer:<br />
Dr. Helmut Meßner, Bonn<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 53
Gremien<br />
Union der deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA):<br />
Vorsitzender:<br />
Martin Umhau, Oschatz<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dr. Kartz von Kameke, Windeby<br />
Geschäftsführer:<br />
Dr. Alexander Grabolle, Berlin<br />
Beirat:<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />
Fachkommission Pflanzgut:<br />
Vorsitzender:<br />
Jörg Renatus, Lüneburg<br />
Fachkommission Phytosanitäre Fragen:<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Jörg Eggers, Lüneburg<br />
Fachkommission Qualitätssicherung<br />
und Handelsfragen:<br />
Stellvertretender Vorsitzender:<br />
Dr. Josef Strahwald, Windeby<br />
German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e. V.:<br />
Geschäftsführender Vorsitzender:<br />
Steffen Reiter, Bonn<br />
Stellvertretender geschäftsführender<br />
Vorsitzender:<br />
Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />
Geschäftsstelle:<br />
Holger Hübner, Berlin<br />
International Seed Federation (ISF):<br />
Präsident:<br />
Tim Johnson, USA<br />
Vorstandsmitglied:<br />
Dr. Christoph Amberger, Einbeck<br />
Ehrenmitglieder:<br />
Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />
Dr. Peter Lange, Einbeck<br />
Dr. Christopher Ahrens, Etchingham<br />
Breeders Committee:<br />
Dr. Léon Broers, Einbeck<br />
Gast: Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />
Ausschuss Geistiges Eigentum:<br />
Dr. Léon Broers, Einbeck<br />
Ausschuss Nachhaltige Landwirtschaft:<br />
Dr. Reinhard von Broock, Bergen<br />
Ausschuss Handel- und Schlichtungsregeln:<br />
Stellvertretende Vorsitzende:<br />
Andrea Mertens, Bonn<br />
Ausschuss Phytosanitäre Fragen:<br />
Dieter Rücker, Bonn<br />
Ausschuss für Technologien in der<br />
Saatgutbehandlung :<br />
Dr. Jörn Dau, Eschwege<br />
Klaus Schlünder, Einbeck<br />
Sektion Ackerfrüchte:<br />
Mitglied im Sektionsvorstand:<br />
Dr. Christoph Amberger, Einbeck<br />
Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Arbeitsgruppe Zucker- und Futterrüben:<br />
Sina Isabel Strube, Söllingen<br />
Philip von dem Bussche, Einbeck<br />
Sektion Futter- und Rasengräser:<br />
Mitglied im Sektionsvorstand:<br />
Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Sektion Gemüse und Zierpflanzen:<br />
Mitglied im Sektionsvorstand:<br />
Andreas Müller, Bad Essen<br />
European Seed Association (ESA):<br />
Ehrenpräsident:<br />
Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg,<br />
Hovedissen<br />
Präsident:<br />
Gerard Backx, Niederlande<br />
Vizepräsident:<br />
Nigel Moore, Großbritannien<br />
Vorstand:<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Christoph Herrlinger, Bonn<br />
Jörg Renatus, Lüneburg<br />
Gast: Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />
Ehrenmitglieder:<br />
Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />
Dr. Peter Lange, Einbeck<br />
Joachim Winter, St. Raphaël<br />
Generalsekretär:<br />
Garlich von Essen, Brüssel<br />
Horizontales Komitee „Geistiges<br />
Eigentum/Züchterrechte“:<br />
Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />
Horizontales Komitee „Gesetzgebungsund<br />
Rechtsangelegenheiten“:<br />
Vorsitzender:<br />
Christoph Herrlinger, Bonn<br />
Mitglied: Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />
Sektion Futterpflanzen und Rasengräser:<br />
Mitglieder im Sektionsvorstand:<br />
Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />
Johannes-Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Sektion Gemüse und Zierpflanzen:<br />
Mitglied:<br />
Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />
Sektion Getreide und Hülsenfrüchte:<br />
Mitglieder:<br />
Jürgen Leitzke, Bergen<br />
Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />
Sektion Kartoffeln:<br />
Vorsitzender:<br />
Jörg Renatus, Lüneburg<br />
Mitglieder:<br />
Torsten Spill, Hamburg<br />
Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />
Sektion Mais:<br />
Mitglied:<br />
Klaus Schlünder, Einbeck<br />
Sektion Öl- und Faserpflanzen:<br />
Vorsitzender:<br />
Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />
Mitglied im Sektionsvorstand:<br />
Johannes-Peter Angenendt, Lippstadt<br />
Ad-hoc-Arbeitsgruppe Zuckerrüben:<br />
Mitglied:<br />
Klaus Hoffman, Einbeck<br />
54 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Mitgliederverzeichnis<br />
A<br />
B<br />
Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />
Ackermann Saatzucht GmbH & Co. KG Marienhofstr. 13<br />
94342 Irlbach<br />
aga Saat GmbH & Co KG<br />
Gewerbegebiet Süd<br />
Pascalstraße 11<br />
47506 Neukirchen-Vluyn<br />
Agentur Fischer Beethovenstr. 12<br />
65812 Bad Soden<br />
AGRAVIS Raiffeisen AG<br />
Bereich Saatgut<br />
Chromstr. 19<br />
30916 Isernhagen<br />
agri-Saaten GmbH Maschweg 111<br />
49152 Bad Essen<br />
Averis Saatzucht GmbH Mozartstr. 3<br />
49429 Visbek<br />
BASF Plant Science Company GmbH Speyererstr. 2<br />
67117 Ludwigshafen<br />
Bavaria Saat München BGB GmbH Königslachener Weg 14<br />
86529 Schrobenhausen<br />
Bayer CropScience AG<br />
Pflanzenschutzzentrum Monheim<br />
Alfred-Nobel-Str.50<br />
40789 Monheim<br />
Bayer CropScience Raps GmbH Streichmühler Str. 8<br />
24977 Grundhof<br />
Bayerische<br />
Futtersaatbau GmbH<br />
Bayerische Pflanzenzuchtgesellschaft<br />
eG & Co. KG<br />
BayWa AG<br />
Züchtervertrieb Agrar<br />
Max-von-Eyth Str. 2-4<br />
85737 Ismaning<br />
Erdinger Str. 82a<br />
85356 Freising<br />
Arabellastr. 4<br />
81925 München<br />
Becker—Schoell AG Bustadt 35<br />
74360 Ilsfeld<br />
Bejo Samen GmbH Danziger Str. 29<br />
47665 Sonsbeck<br />
Betaseed GmbH Friedrich-Ebert-Anlage 36<br />
60325 Frankfurt<br />
Bioplant GmbH Brüggerfeld 10<br />
29574 Ebstorf<br />
Böhm – Nordkartoffel<br />
Agrarproduktion OHG<br />
Wulf-Werum-Str. 1<br />
21337 Lüneburg<br />
C<br />
Bruno Nebelung GmbH<br />
CAUSSADE SAATEN GmbH<br />
Freckenhorster Str. 23<br />
48351 Everswinkel<br />
Wendenstr. 379<br />
20537 Hamburg<br />
CCS-Saaten Eppendorfer Landstr. 6<br />
D<br />
Dehner GmbH & Co. KG<br />
20249 Hamburg<br />
Donauwörther Str. 3-5<br />
86641 Rain am Lech<br />
Delitzsch Pflanzenzucht GmbH Grimsehlstr. 31<br />
37555 Einbeck<br />
Deutsche Saatgutgesellschaft mbH Grünauer Str 5<br />
12557 Berlin<br />
Deutsche Saatveredelung AG Weissenburger Str. 5<br />
59557 Lippstadt<br />
Dieckmann GmbH & Co. KG Kirchhorster Str. 16<br />
31688 Nienstädt<br />
DLF-TRIFOLIUM Deutschland GmbH Oldenburger Allee 15<br />
30659 Hannover<br />
Dow AgroSciences GmbH Im Rheinfeld 7<br />
76437 Rastatt<br />
Dr. K.-H. Niehoff<br />
Gut Bütow<br />
E<br />
ebbing-lohaus Gartenbau<br />
17209 Bütow<br />
Borkener Str. 29<br />
46359 Heiden<br />
Enza Zaden Deutschland GmbH & Co. KG An der Schifferstadter Straße<br />
67125 Dannstadt-Schauernheim<br />
Ernst Benary Samenzucht GmbH Friedrich-Benary-Weg 1<br />
34346 Hann. Münden<br />
EURALIS Saaten GmbH Oststr. 122<br />
22844 Norderstedt<br />
Eurofins GeneScan GmbH Engesserstrasse 4<br />
79108 Freiburg<br />
0 94 24/94 23-0 0 94 24/94 23-48 info@sz-ackermann.de<br />
www.saatzucht-ackermann.de<br />
BG, G<br />
0 28 45/9 14 60 0 28 45/75 73 info@agasaat-mais.de<br />
M, FP<br />
www.agasaat-mais.de<br />
0 61 96/65 25-4 22 0 61 96/65 46 22 unahne@yahoo.de H<br />
05 11/97 33 96-0 05 11/97 33 96-99 saaten@agravis.de<br />
www.agravis.de<br />
H<br />
0 54 72/13 53 0 54 72/22 89 info@agri-saaten.de<br />
GM<br />
www.agri-saaten.de<br />
0 44 45/95 01 56 0 44 45/95 89 04 info@averis.eu<br />
K<br />
www.averis.nl<br />
06 21/2 72 47 06 21/2 81 17 www.basf.com BG, K<br />
0 82 52/88 38 80 0 82 52/88 38 82 Bavaria-Saat@t-online.de<br />
K<br />
www.bavaria-saat.de<br />
0 21 73/38 31 88 0 21 73/38 31 56 www.bayercropsciene. com BG<br />
0 46 36/ 9 78 97 10 0 46 36/9 78 97 50 info@bayer.com<br />
www.bayercropscience.com<br />
OE<br />
0 89/96 24 35-0 0 89/96 24 35-10 info@bsv-saaten.de<br />
OE, H<br />
www.bsv-saaten.de<br />
0 81 61/98 90 71-0 0 81 61/98 90 71-9 info@baypmuc.de BG, G, K, FP<br />
0 89/92 22-0 0 89/92 22 32 95 zuechtervertrieb@baywa.de<br />
www.agrar.baywa.de<br />
0 70 62/91 56-0 0 70 62/91 56-24 info@becker-schoell.com<br />
www.becker-schoell.com<br />
0 28 38/9 89 89-0 0 28 38/9 89 89-49 info@bejosamen.de<br />
www.bejosamen.de<br />
0 69/2 44 33 31 53 0 69/2 44 33 32 00 www.betaseed.com ZR<br />
0 58 22/9 41 80 0 58 22/94 18 10 info@bioplant.de BG<br />
G, K, OE,<br />
FP, H<br />
H<br />
0 41 31/74 80-01 0 41 31/7 48 06-80 hboehm@boehm-potato.de K, BG<br />
0 25 82/67 00 0 25 82/67 02 70 info@nebelung.de<br />
www.nebelung.de<br />
H<br />
0 40/8 78 78 86-0 0 40/8 78 78 86-29 info@caussade-saaten.de<br />
BG, OE, M<br />
www.caussade-saaten.de<br />
040/46 88 24 46 040/46 88 24 26 c.seidel@ccs-saaten.de<br />
H<br />
www.ccs-saaten.de<br />
0 90 90/77-0 0 90 90/77-71 53 info@dehner.de<br />
H<br />
www.dehner.de<br />
0 55 61/3 11-6 22 0 55 61/ 3 11-6 44 info@delitzsch-gmbH.de ZR<br />
0 30/6 57 23 43 0 30/6 57 23 46 dsg@dsg-berlin.de<br />
www.dsg-berlin.de<br />
0 29 41/2 96-0 0 29 41/29 61 00 Info@dsv-saaten.de<br />
www.dsv-saaten.de<br />
0 57 24/95 19-0 0 57 24/95 19 77 info@dieckmann-seeds.de<br />
www.dieckmann-seeds.de<br />
05 11/9 01 39-0 05 11/9 01 39-39 dlf@dlf-trifolium.de<br />
www.dlf-trifolium.de<br />
0 72 22/40 64-0 0 72 22/40 64-1 90 info@dow.de<br />
www.dow.com<br />
03 99 22/8 08-0 03 99 22/8 08-17 niehoff@gutbuetow.de<br />
www.saatzucht-niehoff.de<br />
0 28 67/2 66 0 28 67/94 30 ebbing-lohaus@t-online.de<br />
www.ebbing-lohaus.de<br />
0 62 31/94 11-0 0 62 31/94 11-22 info@enzazaden.de<br />
www.enzazaden.de<br />
0 55 41/7 00-90 0 55 41/700-9 20 info@benary.de<br />
www.benary.de<br />
0 40/60 88 77-0 0 40/60 88 77-11 Euralis@Euralis.de<br />
www.euralis.de<br />
07 61/50 38-1 00 07 61/50 38-2 11 info@genescan.com<br />
www.genescan.de<br />
GM<br />
ZP<br />
BG, G, OE, FP<br />
G, OE, BG<br />
BG, OE, FP<br />
BG, M, OE<br />
K<br />
ZP<br />
GM<br />
ZP, BG<br />
BG, OE, M<br />
BG<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 55
Mitgliederverzeichnis<br />
Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />
E<br />
EURO GRASS B.V. Weissenburger Str. 5<br />
59557 Lippstadt<br />
F<br />
G<br />
H<br />
Feldsaaten Freudenberger GmbH &<br />
Co. KG<br />
Magdeburger Str. 2<br />
47800 Krefeld<br />
Florensis Deutschland GmbH Solitudestr. 99<br />
70499 Stuttgart<br />
Frauke Engel Waltruper Weg 184<br />
48161Münster<br />
Freiherr von Moreau<br />
Saatzucht GmbH<br />
Allachstr. 12<br />
94315 Alburg<br />
Gartenland Produktion GmbH Dieselstr. 1<br />
06449 Aschersleben<br />
G. Schneider<br />
Saatzucht GmbH<br />
Streichmühler Str. 8a<br />
24977 Grundhof<br />
Georg Andreae GmbH Lagerstr. 4<br />
93055 Regensburg<br />
GFG – Gesellschaft für Grün mbH Wehlingsweg 6<br />
45964 Gladbeck<br />
GlaxoSmithKline Consumer Healthcare<br />
GmbH & Co. KG<br />
Benzstr. 25<br />
71083 Herrenberg<br />
GSS Saatzucht Salzmünde GmbH Raiffeisenstr. 1<br />
23815 Westerrade<br />
Hahn & Karl<br />
Saatenhandel GmbH<br />
Hasselstr. 1<br />
65812 Bad Soden i. T.<br />
Hartmut Gatzke GmbH Hamburger Str. 3<br />
22083 Hamburg<br />
Hauptsaaten für die Rheinprovinz GmbH Altenberger Str. 1a<br />
50668 Köln<br />
HEGA GmbH Am Mittelfelde 45<br />
30519 Hannover<br />
Heidezüchtung Kurt Kramer Edammer Str. 26<br />
26188 Edewecht<br />
Hild Samen GmbH<br />
Kirchenweinbergstr.115<br />
71672 Marbach<br />
HYBRO Saatzucht GmbH & Co. KG<br />
c/o Saaten-Union GmbH<br />
Eisenstr. 12<br />
30916 Isernhagen HB<br />
I<br />
HZPC Deutschland GmbH<br />
I.G. Pflanzenzucht GmbH<br />
Haßlau 2<br />
49406 Eydelstedt<br />
Nußbaumstr. 14<br />
80336 München<br />
I.G. Saatzucht GmbH & Co KG Kaiser-Otto-Str. 8<br />
06406 Bernburg / OT Biendorf<br />
InterSaatzucht GmbH & Co. KG Arabellastr. 4<br />
81925 München<br />
Interseed Potatoes GmbH<br />
Groß Charlotengroden 6b<br />
26409 Wittmund<br />
J<br />
Josef Heuger<br />
Gartenbaubetrieb<br />
Münsterstr. 46<br />
49219 Glandorf<br />
K<br />
JULIWA HESA GmbH<br />
Kartoffelzucht Böhm GmbH & Co. KG<br />
Mittelgewannweg 13<br />
69123 Heidelberg<br />
Wulf Werum Str. 1<br />
21337 Lüneburg<br />
Klemm + Sohn GmbH & Co. KG Hanfäcker 10<br />
70378 Stuttgart<br />
KWS LOCHOW GMBH Ferdinand-von-Lochow-Str. 5<br />
29303 Bergen<br />
KWS SAAT AG Grimsehlstr. 31<br />
L<br />
L. Stroetmann Saat GmbH & Co. KG<br />
37555 Einbeck<br />
Harkortstr. 1<br />
48163 Münster-Mecklenbeck<br />
Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf,<br />
Abt. Saatzucht<br />
Markgrafenstr. 12<br />
91746 Weidenbach<br />
Lantmännen SW Seed GmbH Teendorf Nr. 1<br />
29582 Hanstedt<br />
Lantmännen SW Seed Hadmersleben<br />
GmbH<br />
Kroppenstedter Str.<br />
39387 Oschersleben<br />
Limagrain GmbH Griewenkamp 2<br />
31232 Edemissen<br />
0 29 41/2 96-0 0 29 42/2 96-1 00 info@eurograss.com<br />
www.eurograss.com<br />
0 21 51/44 17-0 0 21 51/44 17-5 33 info@freudenberger.net<br />
www.freudenberger.net<br />
H<br />
07 11/ 8 60 09-0 07 11/8 60 09-22 info@florensis.com<br />
ZP, BG<br />
www.florensis.com<br />
0 25 33/93 49 40 fengel701@aol.com ZP<br />
0 94 21/1 89 63 10 0 94 21/1 89 63 12 saatzucht_moreau@t-online.de M<br />
0 34 73/84 06-0 0 34 73/84 06 11 www.gartenland.com GM, H<br />
0 46 36/89-0 0 46 36/89 22 service@phpetersen.com OE<br />
09 41/60 30-00 09 41/60 30-4 25 info@andreae-saaten.de H<br />
0 20 43/94 37-0 0 20 43/94 37-26 info@gfg.info<br />
H<br />
www.gfg.info<br />
0 70 32/92 20 0 70 32/52 21 OE<br />
0 45 53/99 60 00 0 45 53/99 60 29 hgg@groetzner.de G, M, OE<br />
0 61 96/5 02 60 0 61 96/6 26 40 info@hahnundkarl.de H<br />
040/2 27 15 80-0 040/2 27 15 80-12 hartmut.gatzke@arcor.de H<br />
02 21/1 63 82 02 02 21/1 63 83 94 info@rwz.de G<br />
05 11/8 60 43-21 05 11/8 60 43-43 info@hega.net H<br />
0 44 05/81 92 0 44 05 /41 60 Kramer@heidewelt.de ZP<br />
0 71 44/8 47-3 11 0 71 44/8 47-3 99 hild@bayer.com<br />
www.hildsamen.de<br />
GM<br />
05 11/7 26 66-0 05 11/7 26 66-1 00 service@saaten-union.de<br />
G<br />
www.hybro.de<br />
0 54 42/80 42 25 0 54 42/ 80 49 07 ralf.moeller@hzpc.com K<br />
0 89/53 29 50-10 0 89/5 32 87 18 info@ig-pflanzenzucht.de<br />
G, OE, M<br />
www.ig-pflanzenzucht.de<br />
03 47 22/40 10 03 47 22/4 01 40 info@ig-saatzucht.de G, OE,<br />
0 89/92 22 33 20 0 89/92 22 32 95 info@intersaatzucht.de<br />
www.intersaatzucht.de<br />
BG, G, OE, M<br />
0 44 64/13 11 0 44 64/94 27 99 info@interseed.de<br />
K<br />
www.interseed.de<br />
0 54 26/94 83-0 0 54 26/94 83 40 info@heuger.com<br />
ZP, BG<br />
www.heuger.com<br />
0 62 21/82 66 66 0 62 21/82 66 33 info@juliwa-hesa.de<br />
H<br />
www.juliwa-hesa.de<br />
0 41 31/74 80-01 0 41 31/74 80-6 80 hboehm@boehm-potato.de BG, K<br />
07 11/9 53 25-0 07 11/9 53 25-40 info@selectaklemm.de<br />
www.selectaworld.com<br />
0 50 51/47 70 0 50 51/47 71 65 info@kws-lochow.de<br />
www.kws-lochow.de<br />
0 55 61/3 11-0 0 55 61/3 11-3 22 info@kws.com<br />
www.kws.de<br />
H<br />
ZP, BG<br />
BG, G, OE<br />
BG, FP, K, M,<br />
OE, ZR<br />
02 51/71 82-0 02 51/7 18 22 85 info@stroetmann.de FP, OE,H<br />
0 98 26/18 40 00 0 98 26/8 11 99 saatzucht@triesdorf.de G<br />
0 58 22/9 44-0 0 58 22/9 44-1 00 teendorf@lantmannen.com<br />
www.swseed.com<br />
03 94 08/91 39-0 03 94 08/2 37 hadmersleben@lantmannen.com<br />
www.swseed.com<br />
0 51 76/98 91-0 0 51 76/70 60 info@limagrain.de<br />
www.limagrain.de<br />
BG, G, OE,<br />
M, FP<br />
BG, G, OE<br />
BG, G, FP,<br />
M, OE<br />
56 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Mitgliederverzeichnis<br />
M<br />
N<br />
P<br />
R<br />
Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />
Maisadour Deutschland GmbH Heinsheimerstr. 31<br />
74855 Haßmersheim-Neckarmühlbach<br />
Maribo Seed Hojbygardvej 31<br />
DK – 4960 Holeby<br />
Maribo Seed GmbH<br />
Braunschweiger Str. 22b<br />
38154 Königslutter am Elm<br />
Meiners Saaten GmbH Dorfstr. 10<br />
27243 Dünsen<br />
Monsanto Agrar Deutschland GmbH Vogelsanger Weg 91<br />
40470 Düsseldorf<br />
Monsanto Agrar Deutschland GmbH Lindenallee 33<br />
31535 Neustadt<br />
MTD Products Aktiengesellschaft<br />
Geschäftsbereich WOLF-GARTEN<br />
Industriestr. 23<br />
66129 Saarbrücken<br />
Nickerson-Zwaan GmbH Griewenkamp 2<br />
31234 Edemissen<br />
Norddeutsche Pflanzenzucht<br />
Hans-Georg Lembke KG<br />
Hohenlieth<br />
24363 Holtsee<br />
Nordkartoffel-Zuchtgesellschaft mbH Bahnhofstr. 53<br />
29574 Ebstorf<br />
Nordkorn Saaten GmbH<br />
Getreide AG<br />
Nordsaat Saatzuchtgesellschaft mbH<br />
Saatzucht Langenstein<br />
NORIKA Nordring-Kartoffelzucht und<br />
Vermehrungs GmbH<br />
P.H. Petersen Saatzucht Lundsgaard<br />
GmbH<br />
Pflanzenzucht Dr. h. c. Carsten<br />
Inh. Erhard Eger KG<br />
Pflanzenzucht Oberlimpurg<br />
Dr. Peter Franck<br />
Bredentiner Weg 4a<br />
18273 Güstrow<br />
Böhnshauser Str. 1<br />
38895 Langenstein<br />
Parkweg 4<br />
18190 Groß Lüsewitz<br />
Streichmühler Str. 8 a<br />
24977 Grundhof<br />
Lübecker St62-64<br />
23611 Bad Schwartau<br />
Oberlimpurg 2<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Pflanzenzucht SaKa GmbH & Co. KG. Eichenallee 2<br />
24340 Windeby<br />
Pioneer Hi-Bred Northern Europe<br />
Sales Division GmbH<br />
Apensener Str. 198<br />
21614 Buxtehude<br />
PLANTON GmbH Am Kiel-Kanal 44<br />
24106 Kiel<br />
Pommersche Saatzucht GmbH Dammstraße 30<br />
30982 Pattensen<br />
RAGT SEMENCES Rue Emile Singla<br />
F – 12033 Rodez Cedex 9<br />
Raiffeisen Centralheide eG Celler Str. 58<br />
29614 Soltau<br />
Rijk Zwaan Welver GmbH<br />
Gemüsezüchtung & Saatguthandel<br />
Werler Str. 1<br />
59514 Welver<br />
S<br />
RUDLOFF Feldsaaten GmbH<br />
Saatbau Linz Deutschland GmbH<br />
Seeretzer Feld 8<br />
23611 Seeretz<br />
Nußbaumstr. 14<br />
80336 München<br />
Saaten Zeller Erftalstr. 6<br />
63928 Eichenbühl<br />
Saaten –Spedition GmbH Kuehnstr. 71<br />
22045 Hamburg<br />
Saaten-Union Biotec GmbH Hovedisser Str. 92<br />
33818 Leopoldshöhe<br />
Saatzucht Bauer GmbH & Co. KG Hofmarkstr. 1<br />
93083 Obertraubling<br />
Saatzucht Berding Am Jadebusen 36<br />
26345 Bockhorn-Petersgroden<br />
Saatzucht Dr. Hege GbR<br />
Domäne Hohebuch<br />
74638 Waldenburg<br />
Saatzucht Engelen-Büchling e.K. Büchling 8<br />
94363 Oberschneiding<br />
Saatzucht Firlbeck GmbH & Co. KG Joh.-Firlbeck-Str. 20<br />
94348 Atting<br />
0 62 66/92 99 00 0 62 66/92 99 19 info@maisadour.de<br />
www.maisadour.de<br />
M<br />
00 45/54 60 60 31 00 45/54 60 70 68 info@mariboseed.com<br />
www.mariboseed.com<br />
0 53 53/9 10-0 0 53 53/9 10-17 germany@mariboseed.com BG, OE, ZR<br />
www.mariboseed.com,<br />
0 42 44/92 64-0 0 42 44/92 64-20 info@meiners-saaten.de<br />
H<br />
www.meiners-saaten.de<br />
02 11/36 75-0 02 11/36 75-4 10 info@monsanto.com<br />
BG, OE, M<br />
www.monsanto.com<br />
0 50 32/89 40 0 0 50 32/89 40 40 www.monsanto.com GM<br />
0 68 05/79-0 0 68 05/79-4 42 mtdeurope@mtdproducts.com H<br />
0 51 76/98 91-0 0 51 76/98 91-19 saatgut@nickerson-zwaan.de<br />
www.nickerson-zwaan.de<br />
GM<br />
0 43 51/7 36-0 0 43 51/7 36-2 99 info@npz.de<br />
BG, OE, FP<br />
www. npz.de<br />
0 58 22/4 31 12 0 58 22/4 31 00 luedemann@vs-ebstorf.de<br />
K<br />
www.europlant-potato.de<br />
0 38 43/2 86-0 0 38 43/2 86-1 62 www.getreide-ag.de H<br />
0 39 41/6 69-0 0 39 41/6 69-1 09 nordsaat@nordsaat.de<br />
www.nordsaat.de<br />
BG, G, OE<br />
03 82 09/4 76 00 03 82 09/4 76 66 info@norika.de<br />
BG, K<br />
www.norika.de<br />
0 46 36/89-0 0 46 36/89 34 service@phpetersen.com<br />
BG, G, OE, FP<br />
www.phpetersen.com<br />
04 51/ 29 66-1 01 04 51/29 66-1 07 c.kliess@pflanzenzucht-carsten.de FP<br />
07 91/9 31 18-0 07 91/9 31 18-99 info@pzo-oberlimpurg.de G, OE<br />
0 43 51/47 72-0 0 43 51/47 72 33 heidebroek@agrarservice-windeby.<br />
de<br />
www.saka-pflanzenzucht..de<br />
G<br />
0 41 61/7 37-0 0 41 61/7 37-1 00 piode@pioneer.com<br />
BG, OE, M<br />
www.pioneer.com/de<br />
04 31/3 80 15-0 04 31/3 80 15-11 info@planton.de<br />
BG<br />
www.planton.de<br />
0 51 01/1 31 29 0 51 01/64 96 K<br />
0033 / 5 65 73<br />
41 00<br />
0033 / 5 65 73<br />
41 98<br />
ragt-semences@ragt-semences.com<br />
www.ragt-semences.com<br />
FP, G, M, OE<br />
0 51 91/6 09-0 0 51 91/6 09-15 centralheide@centralheide.de<br />
www.centralheide.de<br />
BG, K<br />
0 23 84/5 01-0 0 23 84/5 01-1 33 info@rijkzwaan.de<br />
GM<br />
www.rijkzwaan.de<br />
04 51/39 87 60 04 51/39 24 63 info@rudloff.de<br />
H, FP<br />
www.rudloff.de<br />
0 89/5 32 95 00 0 89/5 32 87 18 roswitha.goldmann@saatbaulinz.at G, OE<br />
0 93 78/5 30 0 93 78/6 99 info@saaten-zeller.de<br />
H<br />
www.saaten-zeller.de<br />
0 40/66 99 05 11 0 40/66 99 05 22 info@saatenspedition.de H<br />
0 52 08/95 96 10 0 52 08/95 04 94 info@saaten-union-biotec.de BG<br />
0 94 01/96 25-0 0 94 01/96 25-25 b.bauer@saatzucht-bauer.de<br />
www,saatzucht-bauer.de<br />
G<br />
0 44 53/7 11 65 0 44 53/7 15 68 SZBerding@aol.com<br />
K<br />
www.sz-berding.de<br />
0 79 42/91 60-0 0 79 42/91 60-21 info.hege@eaw-online.com G, OE, FP<br />
www.HegeSaat.de<br />
0 99 33/95 31 10 0 99 33/95 31 25 Saatzucht-engelen@gutbuechling.de G<br />
0 94 21/2 20 19 0 94 21/8 23 28 inf@saatzucht-firlbeck.de G, K<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 57
Mitgliederverzeichnis<br />
Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />
S<br />
Saatzucht Fritz Lange KG Gutenbergstr. 10<br />
23611 Bad Schwartau<br />
Saatzucht Josef Breun GmbH & Co. KG Amselweg 1<br />
91074 Herzogenaurach<br />
04 51/29 04 00 04 51/20 89 24 info@saatzucht-lange.de<br />
www.saatzucht-lange.de<br />
0 91 32/78 88-3 0 91 32/78 88 52 Saatzucht@Breun.de<br />
www.breun.de<br />
BG, K<br />
BG, G<br />
T<br />
U<br />
V<br />
W<br />
Z<br />
Saatzucht Rudolf Pohl KG Brookweg 6<br />
25560 Schenefeld<br />
Saatzucht Schmidt Kraftgasse 60<br />
76829 Landau-Queichheim<br />
Saatzucht Schweiger GbR Feldkirchen 3<br />
85368 Moosburg<br />
Saatzucht Senghaas Kirschenlohr G.b.R. Friedrich-Ackermann-Str. 1<br />
74081 Heilbronn-Sontheim<br />
Saatzucht Steinach GmbH & Co KG Wittelsbacher Str. 15<br />
94377 Steinach<br />
Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG Aspachhof<br />
97215 Uffenheim<br />
SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG Albert-Einstein-Ring 5<br />
22761 Hamburg<br />
Schwarzwälder Saatzucht<br />
Georg Heinhold<br />
SECOBRA recherches S.A.<br />
Eberhardtstr. 85 C<br />
89073 Ulm<br />
Centre de Bois Henry<br />
F – 78580 Maule<br />
SECOBRA Saatzucht GmbH Feldkirchen 3<br />
85368 Moosburg<br />
SESVANDERHAVE Deutschland GmbH Erbachshof 8<br />
97249 Eisingen<br />
SOLANA GmbH & Co. KG Albert-Einstein-Ring 5<br />
22761 Hamburg<br />
Stader Saatzucht eG Wiesenstr. 8<br />
21680 Stade<br />
Strube Research GmbH & Co. KG Hauptstr. 1<br />
38387 Söllingen<br />
Südwestdeutsche Saatzucht<br />
GmbH & Co. KG<br />
Im Rheinfeld 1 – 13<br />
76437 Rastatt<br />
SUET Saat- und Erntetechnik GmbH Sudetenlandstr. 26<br />
37269 Eschwege<br />
Syngenta Seeds GmbH Zum Knipkenbach 20<br />
32107 Bad Salzuflen<br />
Syngenta Seeds GmbH Alte Reeserstr. 95<br />
47533 Kleve<br />
Tobias Dümmen Jungpflanzen GmbH<br />
& Co.<br />
Dammweg 18-20<br />
47495 Rheinberg<br />
Uniplanta Saatzucht KG Neuburger Str. 6<br />
86564 Niederarnbach<br />
van Waveren Saaten GmbH Rodeweg 20<br />
37081 Göttingen<br />
VANDIJKE SEMO BV Stationsstraat 124<br />
NL-9679 EG Scheemda<br />
Vereinigte Saatzuchten Ebstorf-Rosche<br />
e.G.<br />
Bahnhofst. 51<br />
29574 Ebstorf<br />
W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co. KG Hovedisser Str. 92<br />
33818 Leopoldshöhe<br />
ZG Raiffeisen eG<br />
Abt. Pflanzenbau<br />
Lauterbergstr. 1<br />
76137 Karlsruhe<br />
0 48 92/5 06 0 48 92/6 69 joachim.schroeder@saatzucht-pohl.<br />
de<br />
www.europlant-potato.de<br />
K<br />
0 63 41/95 23 54 0 63 41/95 23 55 karlschmidt.landau@t-online.de G<br />
0 87 61/66 86-0 0 87 61/66 86 22 info@saatzucht-schweiger.de G<br />
0 71 31/57 56 17 0 71 31/57 56 37 sekir@gmx.net G<br />
0 94 28/94 19-0 0 94 28/94 19-30 info@saatzucht.de<br />
www.saatzucht.de<br />
OE, FP, G<br />
0 98 48/97 99 80 0 98 48/9 79 98 52 S.Streng@aspachhof.de<br />
G<br />
www.aspachhof.de<br />
0 40/41 42 40-0 0 40/41 77 16 info@saka-pflanzenzucht.de BG, K<br />
www.saka-pflanzenzucht.de<br />
07 31/9 24 25 15 ./. ./. K<br />
00 33/1 34 75<br />
84 40<br />
00 33/1 30 90<br />
76 69<br />
secobra@secobra.com<br />
0 87 61/7 29 55-0 info@secobra.de<br />
www.secobra.de<br />
G<br />
0 93 06/9 85 92 10 0 93 06/9 85 92 60 hans-albrecht.mueller@t-online.de ZR<br />
ww.sesvanderhave.com<br />
0 40/41 42 40-0 0 40/41 77 16 info@solana.de<br />
K<br />
www.solana.de<br />
0 41 41/40 06-0 0 41 41/40 06-42 info@stader-saatzucht.de<br />
BG, K<br />
www.stader-saatzucht.de<br />
0 53 54/8 09-0 0 53 54/8 09-9 37 info@strube.net<br />
BG, G, ZR<br />
www.strube.net<br />
0 72 22/77 07-0 0 72 22/77 07-77 rastatt@suedwestsaat.de<br />
OE<br />
www.suedwestsaat.de<br />
0 56 51/9 27-3 25 0 56 51/9 27-3 24 info@suet.de<br />
H<br />
www.suet.de<br />
0 52 22/53 08-0 0 52 22/5 84 57 www.syngenta-seeds.de BG, G,OE,<br />
ZR, M<br />
0 28 21/99 41-0 0 28 21/99 41 71 www.syngenta-seeds.de GM, ZP<br />
0 28 43/92 99-0 0 28 43/92 99-2 15 info@redfox.de ZP, BG<br />
0 84 54/9 60 70 0 84 54/9 60 73 uniplanta@pfetten-arnbach.de<br />
www.saka-ragis.de<br />
05 51/9 97 23-25 05 51/9 97 23-11 info@vanwaveren.de<br />
www.vanwaveren.de<br />
00 31/5 97-59<br />
12 33<br />
00 31/5 97-59<br />
30 30<br />
info@vandijkesemo.nl<br />
www.vandijkesemo.nl<br />
0 58 22/4 30 0 58 22/4 31 00 info@vs-ebstorf.de BG, K<br />
0 52 08/91 25-0 0 52 08/91 25 49 info@wvb-eckendorf.de<br />
www.wvb-eckendorf.de<br />
07 21/3 52-0 07 21/3 52-15 02 info@zg-raiffeisen.de<br />
www.zg-raiffeisen.de<br />
G<br />
G, K<br />
GM<br />
OE<br />
BG, G, OE,<br />
G, FP<br />
58 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Mitgliederverzeichnis<br />
Abteilung Reben<br />
A<br />
B<br />
D<br />
F<br />
G<br />
Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />
Weingut Adelhof Adelpfad 4<br />
55270 Bubenheim<br />
Rebenveredelung Büchler-Lochbaum Schulstr. 13<br />
76831 Göcklingen<br />
Dienstleistungszentrum Ländlicher<br />
Raum (DLR) – Mosel<br />
Abteilung Oenologie u. Kellerwirtschaft<br />
Dienstleistungszentrum Ländlicher<br />
Raum (DLR), Rheinhessen-Nahe-<br />
Hunsrück<br />
DRK-Sozialwerk<br />
Bernkastel-Wittlich GmbH<br />
– Abteilung Rebenveredelung –<br />
Görresstr. 10<br />
54470 Bernkastel-Kues<br />
Wormser Str. 111<br />
55276 Oppenheim<br />
Hermann-Zillig-Str. 1<br />
54470 Bernkastel-Kues<br />
Reinhard Frank Rebenzüchtung Rebhofweg 15<br />
79341 Kenzingen-Nordweil<br />
Rebschule V&M Freytag GbR Theodor-Heuss-Str. 78<br />
67435 Neustadt/Weinst.<br />
Winzermeister<br />
Kurt Freund<br />
Forschungsanstalt Geisenheim<br />
Fachbereich Rebenzüchtung und Rebenveredelung<br />
Gut Hermannsberg<br />
Inhaber Jens Riedel<br />
Friedelsheimerstr. 13<br />
67098 Bad Dürkheim<br />
Von-Lade-Str. 1<br />
65366 Geisenheim<br />
Ehemalige Weinbaudomäne<br />
55585 Niederhausen/Nahe<br />
0 61 30/3 23 0 6130/3 23 carola.waller@gmx.de R<br />
0 63 49/15 73 9 63 49/99 08 04 info@buechler-lochbaum.de R<br />
0 65 31/9 56-0 0 65 31/9 56-1 03 dlr-mosel@dlr-rlp.de<br />
www.dlr-mosel.rlp.de<br />
0 61 33/9 30-0 0 61 33/9 30-1 03 www.dlr.rlp.de R<br />
0 65 31/31 51 0 65 31/91 52 77 vemmrich@drk-sozialwerk.de R<br />
0 76 44/9 22 19 00 0 76 44/86 30 Reinhard.Frank@frank-reben.de<br />
www.frank-reben.de<br />
0 63 27/21 43 0 63 27/34 76 info@rebschule-freytag.de www.<br />
rebschule-freytag.de<br />
0 63 22 /48 44 0 63 22/95 34 49 k.g.freund@t-online.de R<br />
0 67 22/5 02-1 21 0 67 22/ 5 02-1 20 e.ruehl@fa-gm.de R<br />
0 67 58/92 50-0 0 67 58/92 50-19 info@gut-hermannsberg.de<br />
www.gut-hermannsberg.de<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
J<br />
Weingut Jäger Rheinstr. 17<br />
55437 Ockenheim<br />
K<br />
P<br />
Julius Kühn-Institut<br />
Bundesforschungsanstalt für Kulturpflanzen<br />
Geilweilerhof<br />
Geilweilerhof<br />
76833 Siebeldingen<br />
Weingut Kernlinghof Lindenbergstr. 60<br />
76829 Landau-Nußdorf<br />
Joseph Pauly-Day 22, rue de Luxembourg<br />
L – 5551 Remich<br />
S<br />
Weingut Josef Schlöder Urbanusstr. 15a<br />
54340 Leiwen<br />
U<br />
V<br />
Z<br />
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg<br />
Versuchs- und Forschungsanstalt für<br />
Weinbau und Weinbehandlung<br />
Merzhäuser Str. 119<br />
79100 Freiburg<br />
Rebschule Steinmann Sandtal 1<br />
97286 Sommerhausen<br />
Weingut St. Urbans Hof Urbanusstr. 16<br />
54340 Leiwen<br />
Verband der Rebveredler<br />
Rheinhessen e.V.<br />
Walter Bernd<br />
Appenheimer Str. 66<br />
55435 Gau-Algesheim<br />
Irma Zimmer Blaugasse 7<br />
55234 Eppelsheim<br />
0 67 25/23 30 0 67 25/55 86 weingut@jaegerwein.de<br />
www.jaegerwein.de<br />
0 63 45/41-0 0 63 45/91 90 50 zr@jki.bund.de<br />
www.jki.bund.de<br />
0 63 41/6 28 92 0 63 41/96 80 72 info@kernlinghof.de<br />
www.kernlinghof.de<br />
0 03 52/23 69<br />
70 88<br />
0 03 52/23 69<br />
84 36<br />
0 65 07/37 16 0 65 07/81 11 info@schloeder-leiwen.de<br />
www.schloeder-leiwen.de<br />
07 61/4 01 65-60 07 61/4 01 65-70 Volker.Joerger@wbi.bwl.de R<br />
0 93 33/2 25 0 93 33/17 64 peste@reben.de<br />
www.reben.de<br />
0 65 07/9 37 70 0 65 07/93 77 30 info@urbans-hof.com<br />
www.urbans-hof.com<br />
0 67 25/51 33 0 67 25/58 23 info@weingut-bernd.de R<br />
0 67 35 /3 19 R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
R<br />
Abteilungszugehörigkeit<br />
BG = Biotechnologie und Gentechnik<br />
FP = Futterpflanzen<br />
G = Getreide<br />
GM = Gemüse<br />
H = Handel<br />
K = Kartoffeln<br />
OE = Öl- und Eiweißpflanzen<br />
M = Mais und Sorghum<br />
ZP = Zierpflanzen<br />
R = Reben<br />
ZR = Zuckerrüben<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 59
Konzeption, Layout und Realisation<br />
AgroConcept GmbH, Bonn<br />
Druckerei<br />
Warlich Druck, Meckenheim<br />
Bildnachweis<br />
agrar-press: S. 28, S. 30, S.46<br />
BDP: S. 2 (1x),S. 3 (2x), S. 4 (3x), S. 5 (1x), S. 9, S. 11 (2x), S. 14 (1x), S. 16, S. 17 (2x), S. 21, S. 23 (2x), S. 29, S. 40, S. 44<br />
Bundessortenamt: S. 39<br />
Deutsche Saatveredelung AG: Titel (3x), S. 6 (1x), S. 14 (1x), S. 25, S. 32<br />
Euroseed: S. 42 (2x)<br />
Flucke: S. 2 (1x)<br />
Forschungszentrum Jülich, Institut für Chemie und Dynamik der Geoshäre-ICG 3: Phytosphäre: S. 6 (1x)<br />
Fotolia: S. 6 (1x), S. 8 (2x), S. 12, S. 13, S. 18, S. 36, S. 38<br />
iStockphoto: S. 10, S. 27, S. 43<br />
KWS SAAT AG: S. 35<br />
Picture-alliance: S. 40<br />
Landpixel: S. 26, S. 37<br />
60 · BDP Geschäftsbericht 2012/13
Organisation der Geschäftsstelle <strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.<br />
Kaufmannstraße 71–73 · 53115 Bonn · Tel.: 02 28/9 85 81-10 · Fax: 02 28/9 85 81-19 · www.bdp-online.de (Stand: März 2013)<br />
Stellv. Geschäftsführer<br />
Christoph Herrlinger<br />
Telefon -18<br />
christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Dr. Carl-Stephan Schäfer<br />
Telefon -11<br />
carl-stephan.schaefer@bdp-online.de<br />
Stellv. Geschäftsführer<br />
Dr. Carl Bulich<br />
Telefon -41<br />
carl.bulich@bdp-online.de<br />
Assistenz<br />
Referentin der Geschäftsführung<br />
Assistenz<br />
Assistenz<br />
Birgit Handke<br />
Telefon -28<br />
birgit.handke@bdp-online.de<br />
Claudia Wendt<br />
Telefon -12<br />
claudia.wendt@bdp-online.de<br />
Elvira Phiesel<br />
Telefon -20<br />
elvira.phiesel@bdp-online.de<br />
Gisela Luginsland<br />
Telefon -42<br />
gisela.luginsland@bdp-online.de<br />
Ann-Christin Kopp<br />
Telefon -42<br />
ann-christin.kopp@bdp-online.de<br />
AG Schutz Geistigen Eigentums<br />
Dr. Petra Jorasch<br />
Telefon -64<br />
petra.jorasch@bdp-online.de<br />
Christoph Herrlinger<br />
Telefon -18<br />
christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />
AG Ökologischer Landbau<br />
Stefan Lütke Entrup<br />
Telefon -44<br />
stefan.luetkeentrup@bdp-online.de<br />
AG Sortenversuchswesen<br />
Dieter Rücker<br />
Telefon -16<br />
dieter.ruecker@bdp-online.de<br />
AG Kooperation in der<br />
Saatgutanerkennung<br />
Dr. Franziska Kiesner<br />
Telefon -15<br />
franziska.kiesner@bdp-online.de<br />
Buchhaltung<br />
Petra Bachor<br />
Telefon -50<br />
petra.bachor@bdp-online.de<br />
Ilona Grodde<br />
Telefon -51<br />
E-Mail:<br />
ilona.grodde@<br />
bdp-online.de<br />
Beatrix Schmidt<br />
Telefon -52<br />
E-Mail:<br />
beatrix.schmidt@<br />
bdp-online.de<br />
Rechtsangelegenheiten<br />
Christoph Herrlinger<br />
Telefon -18<br />
christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />
Andrea Mertens<br />
Telefon -25<br />
andrea.mertens@bdp-online.de<br />
Assistenz: Birgit Handke<br />
Telefon -28<br />
Übersetzung und Programmierung<br />
Nicola Inhoffen<br />
Telefon -13<br />
nicola.inhoffen@bdp-online.de<br />
Verbandskommunikation<br />
Ulrike Amoruso-Eickhorn<br />
Telefon -17<br />
ulrike.amoruso@bdp-online.de<br />
Dorothe Heidemann<br />
Telefon -29<br />
dorothe.heidemann@bdp-online.de<br />
Christina Siepe<br />
Telefon -17<br />
christina.siepe@bdp-online.de<br />
Stefan Lütke Entrup<br />
Telefon -44<br />
stefan.luetkeentrup@<br />
bdp-online.de<br />
Assistenz: Elvira Phiesel<br />
Telefon -20<br />
Fortbildung<br />
Bettina Sánchez Bergmann<br />
Telefon -83<br />
bettina.sanchezbergmann@<br />
bdp-online.de<br />
Ursula Schäfer<br />
Telefon -31<br />
ursula.schaefer@bdp-online.de<br />
Zentrale<br />
Paul Bungartz/Raimund Schink<br />
Telefon -10<br />
AG Better Regulation<br />
Christoph Herrlinger<br />
Telefon -18<br />
christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />
AG Kommunikation<br />
Ulrike Amoruso-Eickhorn<br />
Telefon -17<br />
ulrike.amoruso@bdp-online.de<br />
AG Saatgutbeizung<br />
Andrea Mertens<br />
Telefon -25<br />
andrea.mertens@bdp-online.de<br />
AG Internationale Märkte<br />
Dieter Rücker<br />
Telefon -16<br />
dieter.ruecker@bdp-online.de<br />
Dr. Kay Roether<br />
Telefon -65<br />
kay.roether@bdp-online.de<br />
Abt. Biotechnologie<br />
und Gentechnik<br />
Abt. Kartoffeln Abt. Mais<br />
Abt. Zuckerrüben,<br />
Abt. Gemüse,<br />
Abt. Zierpflanzen<br />
Abt.Handel,<br />
Rechtsfragen<br />
Abt. Futterpflanzen,<br />
Abt. Öl- und Eiweiß pflanzen,<br />
EU-Angelegenheiten, Inter natio nales<br />
Abt. Getreide,<br />
Abt. Reben<br />
Gemeinschaftsfonds<br />
Saatgetreide<br />
Bettina Sánchez Bergmann<br />
Telefon -83<br />
bettina.sanchezbergmann@<br />
bdp-online.de<br />
Kerstin Mönch<br />
Telefon -83<br />
kerstin.moench@<br />
bdp-online.de<br />
Dirk Otten<br />
Telefon -91<br />
dirk.otten@<br />
bdp-online.de<br />
Dr. Helmut Meßner<br />
Telefon 0228 926 58-12<br />
helmut.messner@<br />
maiskomitee.de<br />
Dr. Christoph Stephan<br />
Telefon -24<br />
christoph.stephan@<br />
bdp-online.de<br />
Andrea Mertens<br />
Telefon -25<br />
andrea.mertens@<br />
bdp-online.de<br />
Dieter Rücker<br />
Telefon -16<br />
dieter.ruecker@<br />
bdp-online.de<br />
Dr. Franziska Kiesner<br />
Telefon -15<br />
franziska.kiesner@<br />
bdp-online.de<br />
Dr. Franziska Kiesner<br />
Telefon -15<br />
franziska.kiesner@<br />
bdp-online.de<br />
Assistenz:<br />
Ursula Schäfer<br />
Telefon -31<br />
Assistenz:<br />
Christiane Michels<br />
Telefon -92<br />
Assistenz:<br />
Brigitte Völkner<br />
Telefon 0228 926 58-0<br />
Assistenz:<br />
Alexandra Daufenbach<br />
Telefon -23<br />
Assistenz:<br />
Birgit Handke<br />
Telefon -28<br />
Assistenz:<br />
Edith Walbröhl<br />
Telefon -27<br />
Assistenz:<br />
Alexandra Daufenbach<br />
Telefon -23<br />
Assistenz:<br />
Daniela Augustin<br />
Telefon -22
<strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.