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GESCHÄFTSBERICHT<br />

2012/13<br />

<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.


Inhalt<br />

VORWORT 1<br />

DAS JAHR IM RÜCKBLICK 2<br />

SCHWERPUNKTTHEMEN<br />

– Gesellschaftliche Bedeutung 6<br />

– Sortenprüfwesen 7<br />

– Welternährung 8<br />

– Wissen teilen – Vielfalt schaffen 9<br />

– Forschungsförderung 10<br />

– Nachwuchsförderung 11<br />

– Better Regulation 12<br />

– Beizung 14<br />

– Gentechnik 16<br />

– Schutz geistigen Eigentums 18<br />

– Nachbau 20<br />

– Z-Saatgut 21<br />

– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 22<br />

SORTEN UND SAATGUT<br />

– Getreide 24<br />

– Mais und Sorghum 26<br />

– Kartoffeln 28<br />

– Futterpflanzen 30<br />

– Öl- und Eiweißpflanzen 32<br />

– Zuckerrüben 34<br />

– Gemüse 36<br />

– Handel 37<br />

– Reben 38<br />

– Zierpflanzen 39<br />

INTERNATIONALE POLITIK/EUROPAPOLITIK 40<br />

EXPORTFÖRDERUNG 43<br />

PFLANZENZÜCHTUNG IM VERBUND 44<br />

VERMEHRUNGSFLÄCHEN 50<br />

GREMIEN 52<br />

MITGLIEDERVERZEICHNIS 55<br />

ORGANISATIONSPLAN 61<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.<br />

Büro Bonn<br />

Kaufmannstr. 71–73<br />

53115 Bonn<br />

Telefon: 0228-98 58 1-10<br />

Telefax: 0228-98 58 1-19<br />

www.bdp-online.de<br />

bdp@bdp-online.de<br />

Büro Berlin<br />

Reinhardtstraße 27<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: 030-2 75 94 64-0<br />

Telefax: 030-2 75 94 64-2<br />

Büro Brüssel<br />

Rue de Luxembourg 47–51<br />

1050 Brüssel, Belgien<br />

Telefon: +32-2-2 82 08 40<br />

Telefax: +32-2-2 82 08 41<br />

Geschäftsbericht 2012/13 vorgelegt zur 68. Mitgliederversammlung des BDP im April 2013 in Bad Sassendorf.


Vorwort<br />

Das Ende einer Legislaturperiode gibt Anlass zur Rückschau<br />

auf die vergangenen Jahre und zur Bewertung der Regierungsarbeit.<br />

Das Urteil der <strong>Pflanzenzüchter</strong> bewegt sich<br />

zwischen Licht und Schatten. Im Bereich der Forschungsförderung<br />

sind wir einen Schritt vorangekommen. Die<br />

kürzlich erfolgte Bekanntmachung des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) zur Weizenforschung lässt dem Bekenntnis der<br />

Bundesregierung zur Pflanzenzüchtung nun Taten folgen –<br />

ein echter Lichtblick. Wir setzen große Hoffnungen auf die<br />

neue Forschungs- und Züchtungsallianz proWeizen, die als<br />

Plattform für Information und Koordination der Weizenforschung<br />

und -züchtung in Deutschland etabliert werden und<br />

große, langfristig angelegte Weizenforschungsprogramme<br />

initiieren soll. Entscheidend für den Erfolg dieser Initiative<br />

und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Weizenzüchtung wird die finanzielle Ausstattung<br />

des Projektes sein. Andere Länder wie Großbritannien,<br />

Frankreich oder USA haben die Messlatte sehr hoch gelegt.<br />

In den Bereichen vorwettbewerbliche Forschung, Bioökonomieforschung<br />

sowie Steuererleichterungen für Forschung<br />

und Entwicklung scheint es trotz anders lautender<br />

Bekundungen für uns keine Lichtblicke zu geben. Für die<br />

Landwirte wird es immer wichtiger, von Spitzenleistungen<br />

in Form neuer Sorten zu profitieren. Die legislativen Rahmenbedingungen<br />

für die Züchtung und die Innovationskraft<br />

der Branche haben sich jedoch nicht verbessert – im Gegenteil.<br />

Unsere über vier Legislaturperioden erhobene Forderung<br />

nach einer Etablierung von Saatgutschwellenwerten<br />

einschließlich einer Lösung für geringste unbeabsichtigte<br />

und technisch unvermeidbare GVO-Spuren im Saatgut fand<br />

bisher keine Berücksichtigung und ist immer noch ungeklärt.<br />

Die fehlende Rechtssicherheit gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Züchter und Landwirte in Deutschland<br />

gegenüber anderen europäischen Ländern. Vor allem ist<br />

der adäquate Schutz geistigen Eigentums für unsere Arbeit<br />

unerlässlich. Wir setzen uns daher weiter für eine deutliche<br />

Abgrenzung von Sorten- und Patentschutz ein. In diesem<br />

Bereich haben wir eine große Unterstützung von fast allen<br />

politischen Parteien erfahren. Seit vielen Jahren streben wir<br />

außerdem eine faire und praktikable Nachbauregelung an,<br />

sind jedoch enttäuscht über die mangelnde politische Bereitschaft,<br />

hier nachzubessern. Lichtblicke sehen anders aus.<br />

Mit Sorge schauen wir auf die Zukunft des deutschen Sortenprüfwesens.<br />

Öffentliche Sparzwänge dürfen nicht dazu<br />

führen, dass es keine objektiven Prüfungen mehr gibt und<br />

dem Landwirt unabhängige Sorteninformationen fehlen.<br />

Deutschland zeichnet sich derzeit durch die hohe Qualität<br />

sowohl in der Prüfung beim Bundessortenamt als auch<br />

in den Landessortenversuchen aus. Auch zukünftig gilt es,<br />

transparente und auf der Basis wissenschaftlicher Grundsätze<br />

durchgeführte Prüfungen sicherzustellen.<br />

Die starken Auswinterungen des letzten Jahres haben zwei<br />

wesentliche Elemente deutlich gemacht – nämlich, dass<br />

die Weiterentwicklung angepasster Sorten im Hinblick auf<br />

globale Herausforderungen wie beispielsweise Klimawandel<br />

essenziell ist und dass zu bestimmten Themen Allianzen<br />

mit anderen Partnern geschmiedet werden müssen.<br />

Mit dem Deutschen Bauernverband führen wir in diesem<br />

Zusammenhang einen konstruktiven Dialog – ein Lichtblick,<br />

dass wir künftig auch strittige Fragen im Sinne einer<br />

zukunftsfähigen Landwirtschaft und Gesellschaft gemeinsam<br />

bearbeiten und lösen können.<br />

Nicht nur die aktuelle Legislaturperiode geht zu Ende, sondern<br />

auch meine Amtszeit als Vorsitzender des BDP. Seit<br />

1997 habe ich diese Aufgabe immer gerne ausgeführt. In<br />

einer Zeit mit vielen Umbrüchen und Rückschlägen für die<br />

Pflanzenzüchtung habe ich vor allem von den Mitgliedern<br />

des BDP stets große Unterstützung erfahren. Dafür bedanke<br />

ich mich herzlich. Die Besonderheit unseres Verbandes liegt<br />

in der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen<br />

Haupt- und Ehrenamt. Für die Zukunft wünsche ich<br />

mir, dass wir diese Stärke pflegen und weiter ausbauen.<br />

Dr. Kartz von Kameke<br />

Vorsitzender<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 1


Das Jahr im Rückblick<br />

Im Auftrag der EU-Kommission legen<br />

Experten aus den Mitgliedstaaten ihren<br />

Abschlussbericht zu neuen Züchtungsmethoden<br />

vor. Mehrheitlich sprechen sie<br />

sich gegen die Regulierung der meisten<br />

Methoden durch die GVO-Freisetzungsrichtlinie<br />

aus.<br />

Das Bundessortenamt (BSA) gibt aufgrund<br />

eines Beschlusses des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />

die Schließung<br />

von fünf seiner zwölf Standorte bekannt.<br />

In den fruchtartenspezifischen Abteilungen<br />

des BDP werden Lösungsansätze entsprechend<br />

diskutiert.<br />

Auf der Internationalen Grünen Woche<br />

(IGW) 2012 stellt der BDP gemeinsam mit<br />

dem BSA und dem Max Rubner-Institut<br />

die Wertschöpfungskette von der Züchtung<br />

bis zum Endprodukt am Beispiel<br />

Getreide dar. Die innovativen Ansätze der<br />

Pflanzenzüchtung zur Bewältigung der<br />

JANUAR 2012<br />

globalen Herausforderungen – insbesondere<br />

die Bioenergiefruchtfolgen – stehen<br />

im Mittelpunkt des GFP-Auftritts auf der<br />

IGW.<br />

Anlässlich des 300. Geburtstages Friedrich<br />

des Großen am 24. Januar veröffentlicht<br />

der BDP das Buch „Friedrich der<br />

Große und der verborgene Schatz – Die<br />

Bedeutung der Kartoffel für die Welternährung“.<br />

Der BDP-Vorsitzende Dr. Kartz<br />

von Kameke und Friedrich der Große<br />

(dargestellt von Dr. Olaf Kappelt) überreichen<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Ilse Aigner das Buch auf der IGW 2012.<br />

Quelle: Ralf Flucke<br />

Der BDP, der Deutsche Bauernverband<br />

e. V. (DBV) und die Union zur Förderung<br />

von Öl- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)<br />

legen eine gemeinsame Strategie zur<br />

Steigerung des heimischen Eiweißpflanzenanbaus<br />

vor. Ziel sind die langfristig<br />

angelegte Forschungsförderung an<br />

Proteinpflanzen sowie der Aufbau von<br />

Wertschöpfungsketten von der Pflanzenzüchtung<br />

über den Anbau bis hin zur<br />

Verarbeitung.<br />

Der BDP-Ehrenvorsitzende Dr. Wilhelm<br />

Graf von der Schulenburg feiert seinen<br />

80. Geburtstag. Graf Schulenburg war<br />

17 Jahre Vorsitzender des BDP und hat<br />

die Geschicke der deutschen und europäischen<br />

Pflanzenzüchtung maßgeblich<br />

geprägt.<br />

FEBRUAR 2012<br />

Das Urteil des Leipziger Bundesverwaltungsgerichtes,<br />

das die behördliche<br />

Umbruchverfügung wegen angeblicher<br />

geringster GVO-Spuren in Raps<br />

als rechtmäßig erklärt, ist ein herber<br />

Schlag für <strong>Pflanzenzüchter</strong> und Landwirte.<br />

Der BDP bekräftigt die Notwendigkeit<br />

von Schwellenwerten für<br />

unbeabsichtigte und technisch wie<br />

biologisch unvermeidbare GVO-Spuren<br />

in Saatgut.<br />

Entgegen der Einschätzung der Europäischen<br />

Kommission und des Rats<br />

der Europäischen Union empfiehlt die<br />

Generalanwältin beim Europäischen<br />

Gerichtshof, die verpflichtende Sortenzulassung<br />

für unzulässig zu erklären.<br />

Hintergrund ist die Klage eines französischen<br />

Züchters gegen EU-saatgutrechtswidrige<br />

Verkäufe in Frankreich.<br />

Am 20. März tauschen sich Mitglieder<br />

des BDP-Vorstandes sowie die BDP-<br />

Geschäftsführung mit den Vertretern<br />

der CDU/CSU-Fraktion bei einem Parlamentarischen<br />

Abend über die Rahmenbedingungen<br />

am Innovationsstandort<br />

Deutschland und den Schutz geistigen<br />

Eigentums aus.<br />

MÄRZ 2012<br />

Auf seiner Jahrestagung in Potsdam<br />

nennt sich der Wirtschaftsverbund Pflanzengenomforschung<br />

GABI WPG e. V. in<br />

Wirtschaftsverbund PflanzenInnovation<br />

WPI e. V. um. Vor dem Hintergrund der<br />

von der Bundesregierung verabschiedeten<br />

Nationalen Forschungsstrategie<br />

BioÖkonomie 2030 sollen weitere Akteure<br />

aus der Wirtschaft als Mitglieder<br />

gewonnen werden, die sich mit Pflanzenforschung<br />

befassen oder diese unterstützen.<br />

2 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


April 2012<br />

Die neu gestaltete Webseite der STV geht online. Der Nachbauratgeber<br />

mit der Aufforderung zur Nachbauerklärung wird an<br />

die Landwirte verschickt.<br />

Die in Deutschland ansässigen Maiszüchtungsunternehmen<br />

informieren über die Ergebnisse der behördlichen Saatgutuntersuchung<br />

auf Anteile gentechnisch veränderter Organismen<br />

(GVO) im Mais. Die Behörden haben insgesamt 419 Maispartien<br />

untersucht, von denen elf beanstandet und seitens der<br />

Züchter umgehend aus dem Verkehr genommen wurden.<br />

Aufgrund der enormen Auswinterungen mussten die im Herbst<br />

2011 ausgesäten Winterungen in vielen Regionen Deutschlands<br />

umgebrochen werden. Zum Teil wurde zur Nachsaat<br />

zugekauftes Konsumgetreide eingesetzt. Dies verstößt gegen<br />

geltendes Recht im Bereich des Sortenschutzes sowie des Saatgutverkehrs.<br />

Die Getreidezüchter erkennen die unverschuldete<br />

Notlage der Landwirte an und bieten mehrheitlich Landwirten<br />

und Händlern eine einmalige Ausnahmeregelung in Form einer<br />

reduzierten Schadensersatzforderung an.<br />

Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums am 26. April<br />

spricht sich der BDP für mehr Anerkennung des Schutzes intellektueller<br />

Eigentumsrechte und eine faire Entlohnung der<br />

Züchtungsleistung aus.<br />

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) bekräftigt die Sortenschutzinhaber/Züchter<br />

in der Wahrung ihrer geistigen Eigentumsrechte.<br />

Ein Landwirt, der unwahre Angaben über seinen Nachbau<br />

gemacht hat, ist zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe<br />

der vollen Z-Lizenzgebühr verpflichtet.<br />

Zum 190. Geburtstag<br />

von Gregor Mendel weist<br />

der BDP auf die Bedeutung<br />

seiner Arbeit<br />

hin. Mendels Erkenntnisse<br />

be stimmen noch<br />

heute die Tätigkeit der<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong>.<br />

Der EuGH bestätigt in einem weiteren Urteil, dass das EU-Saatgutrecht,<br />

insbesondere die amtliche Sortenprüfung, mit den<br />

Grundfreiheiten des EU-Vertrages vereinbar ist. Der BDP fordert<br />

die Berücksichtigung der Entscheidung („Kokopelli-Urteil“) bei<br />

der Überarbeitung des Saatgutrechts durch die EU-Kommission.<br />

JULI 2012<br />

MAI 2012<br />

Auf Einladung der Saatzucht Ackermann GmbH & Co. KG findet<br />

die BDP-Mitgliederversammlung 2012 in Straubing statt. DLG-<br />

Präsident Carl-Albrecht Bartmer unterstreicht in seinem Gastvortrag<br />

die Bedeutung der Pflanzenzüchtung als Grundlage für<br />

eine moderne Landwirtschaft. Dr. Kartz von Kameke fordert<br />

mehr öffentliche Mittel zur Intensivierung der vorwettbewerblichen<br />

Forschung und eine Stärkung der Bundesforschungseinrichtungen.<br />

Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> steigen aktiv in die sozialen Netzwerke ein<br />

und eröffnen Kanäle auf Facebook, Twitter und YouTube.<br />

Auf den DLG Feldtagen in<br />

Bernburg organisieren 30<br />

Aussteller aus Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und<br />

Politik das GVO-Themenzentrum<br />

und informieren<br />

über Entwicklungen der Gentechnik. Darüber hinaus sind der<br />

BDP und der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) mit einem<br />

Stand vertreten. Am Schauversuch „100 Jahre Züchtungsfortschritt“<br />

wird den Besuchern eindrucksvoll die Entwicklung der<br />

innovativen Pflanzenzüchtung demonstriert.<br />

Die International Seed Federation (ISF) verabschiedet auf ihrer<br />

Jahrestagung in Rio de Janeiro ein neues Positionspapier zum<br />

Schutz geistigen Eigentums. Der BDP begrüßt diese einheitliche<br />

internationale Position der Saatgutbranche, die dem Sortenschutz<br />

weiterhin Priorität einräumt.<br />

Der von der Europäischen Organisation für Pflanzenwissenschaften<br />

(EPSO) ins Leben gerufene Fascination of Plants Day<br />

wird am 18. Mai international begangen. Auch deutsche <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

informieren die Öffentlichkeit über ihre spannende<br />

Arbeit.<br />

Am 30. Juni endet die Auditierungsoffensive des GFS. Alle Saatgut<br />

aufbereitenden Betriebe, die am Qualitätssicherungssystem<br />

QSS teilnehmen, wurden somit durch einen unabhängigen<br />

Auditor in ihrer Qualitätsfähigkeit bewertet.<br />

JUNI 2012<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 3


Das Jahr im Rückblick<br />

AUGUST 2012<br />

Der BDP mahnt die Verlässlichkeit der<br />

Politik bei der Nutzung der Bioenergie<br />

im Rahmen der Energiewende an. Anlass<br />

bietet die Studie der Akademie der<br />

Wissenschaften Leopoldina, die sich kritisch<br />

zu den Möglichkeiten der Bioenergie<br />

äußert.<br />

Interessierte Saatgutbehandlungseinrichtun<br />

gen können sich nun offiziell im<br />

SeedGuard-System für die Zertifizierung<br />

in den Kulturarten Raps, Mais und Rübe<br />

registrieren lassen.<br />

Die Ergebnisse eines Forschungsprojektes<br />

der Universität Gießen zum Züchtungsfortschritt<br />

belegen, dass ungefähr<br />

ein Drittel des in den letzten 40 Jahren<br />

erzielten Ertragsfortschritts bei Winterweizen<br />

in Deutschland auf eine verbesserte<br />

Sortenleistung und vor allem auf<br />

die signifikante Erhöhung der Kornzahl<br />

pro Ähre zurückzuführen ist.<br />

Die in Deutschland ansässigen Rapszüchter<br />

informieren über die Ergebnisse<br />

der behördlichen Untersuchung auf<br />

Anteile gentechnisch veränderter Organismen<br />

(GVO) im Rapssaatgut. Von insgesamt<br />

324 untersuchten Rapspartien<br />

wurden fünf beanstandet und umgehend<br />

von den Züchtern aus dem Verkehr<br />

genommen.<br />

Anlässlich der Neuaufstellung des Bioökonomierats<br />

weist der BDP auf die zentrale<br />

Bedeutung der Pflanzenzüchtung<br />

bei der Etablierung einer nachhaltig angelegten<br />

Bioökonomie hin und mahnt<br />

fehlende Fortschritte in der Bioökonomieforschung<br />

bei der Politik an. Die Interessen<br />

der Pflanzenzüchtung werden<br />

durch Dr. Léon Broers, KWS SAAT AG und<br />

Vorsitzender Wirtschaftsverbund PflanzenInnovation,<br />

vertreten, der neu in den<br />

Rat berufen wurde.<br />

Im Rahmen der Wirtschaftlichen<br />

Fachtagung für Futterpflanzen und<br />

Zwischenfruchtsaatgut in Fulda beleuchten<br />

Vertreter der deutschen<br />

Saatgutwirtschaft die Zukunft von<br />

Begrünungen mit zertifiziertem bzw.<br />

gebietseigenem Saatgut. Für das Ausbringen<br />

von Saatgut gebietsfremder<br />

Arten in der freien Natur zur Begrünung<br />

sieht das novellierte Bundesnaturschutzgesetz<br />

ab 2020 eine Genehmigungspflicht<br />

vor, deren Umfang und<br />

Interpretation in der Branche umstritten<br />

sind.<br />

SEPTEMBER 2012<br />

OKTOBER 2012<br />

In Moskau findet ein deutsch-russisches<br />

Saatgutseminar unter Leitung<br />

von Staatssekretär Dr. Robert Kloos<br />

(BMELV), dem russischen Vize-Landwirtschaftsminister<br />

Alkesandr Petrikov<br />

und dem BDP-Vorsitzenden Dr. Kartz<br />

von Kameke statt.<br />

Zur Bekämpfung des Hungers in der<br />

Welt hat die Pflanzenzüchtung bereits<br />

große Leistungen vollbracht. Der BDP<br />

weist zum Tag der Welternährung am<br />

16. Oktober auf die Ertragssteigerungen<br />

durch Züchtungsfortschritt sowie<br />

durch verbesserte Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Krankheiten und Schädlinge<br />

hin.<br />

Der BDP reicht einen Amicus curiae-Brief<br />

im Rahmen des sogenannten Tomatenverfahrens<br />

vor der großen Beschwerdekammer<br />

des Europäischen Patentamts<br />

ein und manifestiert seine Auffassung,<br />

dass Pflanzen, die aus Kreuzung und Selektion<br />

hervorgehen, nicht patentierbar<br />

sind.<br />

Die GFP widmet sich auf ihrer Jahrestagung<br />

der Regulation des Blühzeitpunktes<br />

und ihren Auswirkungen auf<br />

die Pflanzenzüchtung. Die genetische<br />

Kontrolle, wann und unter welchen Bedingungen<br />

Pflanzen blühen, spielt eine<br />

zentrale Rolle für die Entwicklung leistungsstärkerer<br />

Kulturarten.<br />

Der Startschuss für die Forschungs- und<br />

Züchtungsallianz proWeizen fällt. Der<br />

Zusammenschluss soll alle an der Weizenforschung<br />

und -züchtung Interessierten<br />

vernetzen und die Weizenzüchtung<br />

in Deutschland sowie international<br />

stärken. Den Schulterschluss zwischen<br />

Forschung und Praxis verantworten als<br />

Sprecher Wolf von Rhade (Vorsitzender<br />

der Abteilung Getreide im BDP) für die<br />

Wirtschaft sowie Prof. Dr. Frank Ordon<br />

(Julius Kühn-Institut) für die Wissenschaft.<br />

Die EU-Kommission legt einen Vorentwurf<br />

für das neue Saat- und Pflanzgutrecht<br />

vor. Nach Einschätzung des BDP<br />

wird er den mannigfachen Anforderungen<br />

an ein zukunftsfähiges Regelwerk<br />

für den Vertrieb von Saat- und Pflanzgut<br />

in der EU grundsätzlich gerecht.<br />

NOVEMBER 2012<br />

4 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Die von BDP, DRV und BVO überarbeiteten<br />

Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen<br />

für Saatgut nach dem Saatgutverkehrsgesetz<br />

mit Ausnahme von Pflanzkartoffeln<br />

und Zuckerrübensaatgut (AVLB<br />

Saatgut) treten in Kraft.<br />

Der BDP und der Industrieverband Agrar<br />

(IVA) stellen eine wissenschaftliche Studie<br />

zum sozio-ökonomischen Wertbeitrag der<br />

Saatgutbeizung mit Neonikotinoiden vor.<br />

Sie zeigt u. a. die tief greifenden negativen<br />

Wohlstands- und Umwelteffekte eines potenziellen<br />

Verbots dieser Technologie auf.<br />

Die Schlüsselrolle der Pflanzenzüchtung<br />

zur Meisterung der globalen Herausforderungen<br />

erläutert der BDP anlässlich der<br />

Grünen Woche auf dem ErlebnisBauernhof.<br />

Zahlreiche Messegäste sowie Vertreter<br />

aus Politik, Presse und Verbänden<br />

besuchen den Stand.<br />

Gemeinsam mit dem BMELV und der<br />

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />

(BLE) startet der BDP das Projekt<br />

„Varieties for Diversity“. Zur Stärkung der<br />

biologischen Vielfalt sollen über ein Internetportal<br />

der BLE Informationen über<br />

hunderte moderner Sorten von deutschen<br />

Züchten für die Weiterzüchtung zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Bundesministerin Ilse Aigner und der<br />

russische Landwirtschaftsminister Nikolaj<br />

Federow unterzeichnen eine Absichtserklärung<br />

zur verstärkten Zusammenarbeit<br />

bei der Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen<br />

für die Pflanzenzüchtung.<br />

Der BDP und der Verband der Kartoffelund<br />

Gemüsemarktteilnehmer in Russland<br />

unterschreiben ein Memorandum<br />

zur Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

im Bereich Kartoffelzüchtung und Pflanzgutproduktion<br />

zwischen Deutschland<br />

und Russland.<br />

Der BDP stellt auf der Grünen Woche<br />

den neuen Ausbildungsberuf<br />

„Pflanzentechnologe/-in“ vor. Er löst ab<br />

August 2013 den früheren Beruf Landwirtschaftlich<br />

technische(r) Laborant/-in<br />

(LTL) ab.<br />

Der BDP lädt Führungsnachwuchskräfte<br />

aus den Mitgliedsunternehmen zum<br />

„Young Leaders Programm“ nach Berlin<br />

ein. Die potenziellen Ehrenämtler kommen<br />

mit Abgeordneten und Vertretern<br />

der Bundesregierung zusammen.<br />

JANUAR 2013<br />

Das Europäische Parlament verabschiedet<br />

die Verordnungen zum Gemeinschaftspatent,<br />

mit dem die sogenannte Züchtungsausnahme<br />

europaweit harmonisiert wird.<br />

Der Zugang zu genetischer Vielfalt als<br />

Grundlage für Innovationen in der Pflanzenzüchtung<br />

wird damit tiefer verankert.<br />

BDP, DRV und BVO veranstalten gemeinsam<br />

mit GS1 Germany ein vertiefendes Seminar<br />

über die technischen Grundlagen<br />

zur Warenidentifikation und Rückverfolgbarkeit<br />

auf Basis der hierzu entwickelten<br />

BDP-Empfehlung. Vermittelt werden Basis-<br />

und Detailwissen über die Kennzeichnung<br />

von Artikeln und Versandeinheiten,<br />

den Austausch von Stammdaten sowie<br />

Möglichkeiten des Transaktionsdatenaustauschs.<br />

Das Seminar ist mit rund 30<br />

IT- und Logistikverantwortlichen der Saatgutunternehmen<br />

gut besucht und findet<br />

bei den Teilnehmern großen Anklang.<br />

FEBRUAR 2013<br />

Anlässlich der Diskussion um das mögliche<br />

Verbot neonikotinoidhaltiger<br />

Saatgutbehandlungsmittel bekräftigt<br />

der BDP die Notwendigkeit einer wissenschaftlich<br />

fundierten Risikobewertung<br />

und der Wahrung des Verhältnismäßigkeitsprinzips.<br />

Er verweist auf<br />

die erfolgreichen Risikomanagement-<br />

Maßnahmen vor allem durch die Zertifizierung<br />

von Beizstellen und begrüßt<br />

eine differenzierte Betrachtung des<br />

Themas auf EU-Ebene.<br />

Wissenschaftler des Forschungszentrums<br />

Jülich und eine Delegation des<br />

Hauses der Pflanzenzüchtung treffen<br />

die Mitarbeiter des Global Crop Diversity<br />

Trust zu einem Gedankenaustausch.<br />

Die seit 2013 in Bonn ansässige<br />

unabhängige internationale Organisation<br />

hat das Ziel, die Sortenvielfalt des<br />

Saatgutes von Nutzpflanzen zur Sicherung<br />

der Welternährung verfügbar zu<br />

halten.<br />

Das Bundesministerium für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) veröffentlicht<br />

eine Bekanntmachung zur Förderung<br />

von Innovationen zur Züchtung leistungsfähigerer<br />

Weizensorten. Das Ausschöpfen<br />

des Ertragspotentials und die<br />

Ertragssicherung bei Weizen sind die<br />

größten Herausforderungen in einer<br />

sich verändernden Umwelt, vor allem,<br />

da Weizen für die Ernährung einer weiter<br />

wachsenden Weltbevölkerung von<br />

großer Bedeutung ist.<br />

Angesichts der Abstimmung des Ständigen<br />

Ausschusses für die Lebensmittelkette<br />

und Tiergesundheit über den<br />

Vorschlag der EU-Kommission, Neonikotinoide<br />

für einen Zweijahreszeitraum<br />

zu verbieten, warnt der BDP erneut<br />

vor den dramatischen Folgen und<br />

fordert die Ablehnung des Verbots auf<br />

EU-Ebene.<br />

DEZEMBER 2012 MÄRZ 2013<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 5


Gesellschaftliche Bedeutung<br />

Einfluss der Pflanzenzüchtung auf soziale Wohlfahrt, Ernährungssicherung<br />

, Klima- und Ressourcenschutz<br />

Die Pflanzenzüchtung liefert entscheidende Lösungsansätze, um weltweite Herausforderungen unserer Zeit<br />

meistern zu können. Wie hoch die gesellschaftliche Bedeutung der Pflanzenzüchtung tatsächlich ist, untersucht<br />

eine Studie des Humboldt Forum for Food and Agriculture (HFFA) e. V.<br />

Die Wissenschaftler Prof. Harald von Witzke und<br />

Dr. Steffen Noleppa quantifizieren vor allem den<br />

Einfluss der Pflanzenzüchtung auf die soziale<br />

Wohlfahrt, die Welternährung sowie den Klimaund<br />

Ressourcenschutz. Dabei dokumentieren sie<br />

die besondere Rolle der Pflanzenzüchtung bei<br />

der Minimierung des Konflikts zwischen Ökonomie<br />

und Ökologie.<br />

Pflanzenzüchtung sichert Ernährung<br />

von Millionen Menschen<br />

Ohne private und öffentliche Aufwendungen in<br />

die Pflanzenzüchtung wären die Flächenerträge<br />

in Deutschland in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

bis zu 20 Prozent geringer ausgefallen. Die<br />

durch Züchtung generierte Mehrproduktion erlaubt<br />

es, die gesteigerte Nachfrage nach Agrarprodukten<br />

zu adäquaten Preisen zu bedienen.<br />

Der entsprechende Beitrag zum Bruttosozialprodukt<br />

summiert sich für den Zeitraum 1991 bis<br />

2010 auf ca. 9 Mrd. Euro. Ohne diese Mehrproduktion<br />

würde z. B. die Menge an Weizen fehlen,<br />

mit der jährlich 38 Mio. Menschen versorgt<br />

werden könnten.<br />

Pflanzenzüchtung schont<br />

Ressourcen und Umwelt<br />

Gesteigerte Flächenerträge führen zu einer effizienteren<br />

Nutzung von Agrarflächen, was eine zusätzliche<br />

Flächeninanspruchnahme in sensiblen<br />

Ökosystemen wie z. B. den Regenwäldern Brasiliens<br />

obsolet macht. Durch Produktivitätssteigerungen<br />

basierend auf Pflanzenzüchtung und<br />

die damit eingesparten Flächenausdehnungen<br />

konnten über 160 Mio. t CO 2<br />

-Emissionen vermieden<br />

werden.<br />

Wären Leistungen der Pflanzenzüchtung unterblieben,<br />

wäre in anderen Teilen der Welt zusätzlich<br />

eine Fläche von über einer Million Hektar<br />

neu kultiviert worden.<br />

Profitabilität aus Sicht der Gesellschaft<br />

Die methodische Neuheit der Studie besteht<br />

darin, dass Effekte der Produktivitätssteigerung<br />

durch Züchtungserfolge sowohl nach ökologischen<br />

als auch nach ökonomischen Kriterien in<br />

Bezug auf ihren Nutzen für die Gesellschaft bewertet<br />

werden. Die Ergebnisse reflektieren, dass<br />

Investitionen in die Züchtung aus sozioökonomischer<br />

Sicht äußerst lohnenswert sind und zu<br />

wenig in diesen Sektor investiert wird.<br />

Höhere Wertschätzung der Züchtung<br />

notwendig<br />

Die Bedeutung der Pflanzenzüchtung wird im<br />

Hinblick auf immer mehr zu ernährende Menschen<br />

und vielfältige Verwendungszwecke landwirtschaftlicher<br />

Rohstoffe künftig noch steigen.<br />

Deshalb benötigt sie Anreize, um weiterhin in<br />

Forschung und Entwicklung investieren und die<br />

notwendige Mehrproduktion generieren zu können.<br />

Neben mehr öffentlicher Förderung der Pflanzenzüchtungsforschung<br />

und einer Stärkung der<br />

Bundesforschungseinrichtungen sind die politischen<br />

Rahmenbedingungen für die Züchtung<br />

geeignet auszugestalten. Dies betrifft den Schutz<br />

der geistigen Eigentumsrechte in Form einer<br />

Stärkung des Sortenschutzes einschließlich einer<br />

praktikablen Erhebung der Nachbaugebühren<br />

und einer klaren Abgrenzung gegenüber dem<br />

Patentschutz. Zudem sind Steuererleichterungen<br />

im Bereich Forschung und Entwicklung für die<br />

überwiegend mittelständische Pflanzenzüchtung<br />

vonnöten.<br />

Die von der Gemeinschaft zur Förderung der<br />

privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V.<br />

(GFP) unterstützte Studie ist im Internet unter<br />

www.hffa.info abrufbar.<br />

6 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Sortenprüfwesen<br />

Bund beschließt Reduktion von BSA-Standorten<br />

Der für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft benötigte Züchtungsfortschritt kann nachhaltig<br />

nur durch den Erhalt eines transparenten und auf wissenschaftlichen Grundsätzen beruhenden Sortenprüfwesens<br />

gesichert werden. Nur so ist gewährleistet, dass den Landwirten ausschließlich Sorten angedient<br />

werden, für die im Vergleich zu den bereits zugelassenen Sorten eine Verbesserung nachgewiesen werden<br />

konnte.<br />

Diese unabhängige Bewertung neuer Sorten<br />

wird durch das Bundessortenamt (BSA) und die<br />

Länderdienststellen (LDS; Landwirtschaftskammern<br />

und Landesanstalten) durchgeführt. Im<br />

Rahmen der Registerprüfung als Bestandteil<br />

der Sortenzulassung werden vom BSA die Unterscheidbarkeit<br />

von anderen (zugelassenen)<br />

Sorten, die Homogenität und die Beständigkeit<br />

der neuen Sorte geprüft . Im Rahmen der Wertprüfung<br />

(WP) ermittelt das BSA die generelle<br />

Anbaueignung einer Sorte für das gesamte Bundesgebiet<br />

und erteilt zum Abschluss der WP die<br />

Zulassung zum Inver kehrbringen des Saatgutes<br />

der geeignetsten Sorten. Die Sortenförderungsgesellschaft<br />

(SFG) ko ordiniert im Auftrag des BSA<br />

die Bereitstellung von Standorten für die WP<br />

durch die Züchter. Im Anschluss an die Wertprüfung<br />

führen die LDS mit den vom BSA zugelassenen<br />

Sorten weitere Sortenversuche (Landessortenversuche)<br />

durch, die zu einer differenzierten<br />

Sortenempfehlung für die einzelnen Regionen/<br />

Anbaugebiete in den Bundesländern führen.<br />

Kostendruck gefährdet Qualität des<br />

Sortenprüfwesens in Deutschland<br />

Dieses seit Jahrzehnten bewährte System des<br />

angewandten Verbraucherschutzes wird von<br />

politischer Seite zunehmend in Frage gestellt.<br />

Dabei geht es wie so oft in der öffentlichen Verwaltung<br />

um Kosteneinsparung und Personalabbau.<br />

Mit der Thematik hatte sich der Deutsche Bundestag<br />

bereits 2004 beschäftigt. Die Gebührenerhebungen,<br />

die am 1. Januar 2010 in Kraft<br />

getreten sind, waren eine Konsequenz dieser<br />

politischen Diskussion. Darüber hinaus wurde<br />

das BSA vom BMELV verpflichtet, fünf seiner<br />

zwölf Versuchsstationen bis Ende 2015 zu schließen.<br />

Dadurch werden nicht nur die Kapazitäten<br />

des BSA für die Durchführung von WP drastisch<br />

Sortenzulassungen in Deutschland 2012<br />

Landwirtschaftliche Arten Neuzulassungen zugelassene Sorten<br />

Getreide (ohne Mais) 49 423<br />

Mais 30 260<br />

Kartoffeln 15 205<br />

Futterpflanzen<br />

(Futterpflanzen und Gräser)<br />

53 (11/42 ) 918 (211/707)<br />

Öl- und Faserpflanzen 23 257<br />

Zuckerrüben 41 304<br />

Reben 2 121<br />

Gartenbauliche Arten<br />

Gemüse 18 516<br />

Sonstige 1<br />

Gesamt 231 3.005<br />

Quelle: Blatt für Sortenwesen 07/2012, Bundessortenamt<br />

reduziert, sondern auch die Durchführung einer<br />

qualitativ hochwertigen und aussagekräftigen<br />

Wert- und Registerprüfung in Frage gestellt.<br />

Verschärft wird die Situation dadurch, dass die<br />

Sparzwänge auf Länderebene dazu geführt haben,<br />

dass einzelne Länder ihre Tätigkeit im Sortenprüfwesen<br />

bereits eingestellt (Saarland) bzw.<br />

die vollständige Einstellung angekündigt (Brandenburg<br />

bis Ende 2014) oder ihre Prüfkapazitäten<br />

deutlich reduziert haben.<br />

Die Zukunft des deutschen Sortenprüfwesens ist<br />

eng verbunden mit dem jährlichen Züchtungsfortschritt<br />

und der Artenvielfalt auf unseren<br />

Feldern sowie der Struktur der Züchterschaft.<br />

Der BDP erarbeitet daher gemeinsam mit dem<br />

BSA Lösungen im Rahmen der Umstrukturierung.<br />

Ein Gesamtkonzept, das in den fruchtartenspezifischen<br />

Abteilungen des BDP derzeit<br />

abgestimmt wird, soll dem BSA im Herbst 2013<br />

vorgelegt werden.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 7


Welternährung<br />

Projekt in Äthiopien soll Pflanzenzüchtung vor Ort stärken<br />

Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung muss sichergestellt werden. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> fühlen<br />

sich hier in einer globalen Verantwortung, der Herausforderung steigender Nahrungsmittelnachfrage in der<br />

Welt mit ertragreichen und gesunden Pflanzen zu begegnen.<br />

Genau dort setzt ein Kooperationsprojekt der<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong> in Äthiopien an. Das über die<br />

GFP gemeinsam mit der KWS SAAT AG und mit<br />

dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz entwickelte<br />

Projekt soll die nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer<br />

Ressourcen, praktische Pflanzenzüchtung<br />

und das Bereitstellen von Saat- und Pflanzgut<br />

im Zielland Äthiopien wesentlich verbessern.<br />

Sorgfältige Planung notwendig<br />

Aktuell leidet ca.<br />

eine Milliarde Menschen<br />

weltweit an Hunger oder<br />

Mangelernährung. Obwohl<br />

verschiedenste Forschungsprogramme<br />

zu diesem Thema aufgelegt<br />

wurden, sind die bisher erreichten Ergebnisse<br />

unbefriedigend. Dies hat mehrere Ursachen.<br />

Die Wachstumsbedingungen für Pflanzen sind<br />

in unterversorgten Regionen ungünstig. Es mangelt<br />

an Wasser, viele einheimische Pflanzenarten<br />

sind zudem ertragsschwach und züchterisch<br />

nicht ausreichend bearbeitet. Die Pflanzenzüchtung<br />

hat daher die dringliche Aufgabe, geeignete<br />

Sorten sowie zugehöriges Saat- und Pflanzgut zu<br />

entwickeln, das auch für den Anbau in klimatisch<br />

weniger begünstigten Regionen geeignet ist.<br />

Kooperationsprojekt gestartet<br />

Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie wurden<br />

Handlungsfelder und Partner für die zukünftige<br />

Kooperation mit Äthiopien identifiziert. Parallel<br />

dazu wurden mit den Bundesministerien<br />

für Landwirtschaft (BMELV) und wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit (BMZ) Gespräche geführt, um<br />

Eckwerte für ein deutsches Kooperationsprojekt<br />

auf nationaler Ebene zu vereinbaren. Des<br />

Weiteren wurde mit der Gesellschaft für Internationale<br />

Zusammenarbeit (GIZ) eine<br />

Skizze zur Durchführung des<br />

Saatgutkooperationsprojektes<br />

mit Äthiopien erarbeitet.<br />

Das Projekt selbst hat eine Laufzeit<br />

von 15 Jahren und ist in fünf<br />

Förderphasen von jeweils drei Jahren unterteilt.<br />

In der ersten Phase wird die Fähigkeit staatlicher<br />

Züchtungsorganisationen zur Züchtung<br />

hochwertiger angepasster Sorten verbessert. Im<br />

weiteren Verlauf soll die Saatgutvermehrung<br />

in bäuerlichen Betrieben etabliert werden, um<br />

hiermit die Saatgutversorgung weiter sicherzustellen.<br />

Für eine umfassende Verbesserung der Saatgutsituation<br />

in Äthiopien sind jedoch weitere Projektphasen<br />

erforderlich. Daher wird das Vorhaben in<br />

Abstimmung mit dem dortigen Landwirtschaftsministerium<br />

durchgeführt, um bedarfsorientiert<br />

Einzelmaßnahmen (z. B. Fortbildungsseminare)<br />

durchführen zu können.<br />

Die in BDP und GFP vereinten Pflanzenzüchtungsunternehmen<br />

danken der Bundesregierung<br />

– speziell dem BMELV – und allen beteiligten<br />

Projektpartnern für die finanzielle und<br />

tatkräftige Unterstützung dieses Kooperationsprojektes.<br />

8 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Wissen teilen — Vielfalt schaffen<br />

Pflanzenzüchtung fördert den Erhalt und die Nutzung biologischer Vielfalt<br />

Biologische Vielfalt ist die Grundlage erfolgreicher Pflanzenzüchtung und zeichnet sich als ein lebendiges<br />

System durch Bereitstellen und Nutzen aus. Durch das Kreuzen heimischer Pflanzensorten erweitern <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

die biologische Vielfalt innerhalb der züchterisch bearbeiteten Pflanzenarten. Deshalb müssen sie<br />

auf einen möglichst breiten Genpool zugreifen können, um Kulturpflanzen an sich ändernde regionale und<br />

globale Anbaubedingungen in der Landwirtschaft und im Gartenbau anzupassen. Vom erfolgreichen Beitrag<br />

für die Vielfalt innerhalb der Kulturarten zeugt nicht zuletzt die große Anzahl von über 3.000 zugelassenen<br />

Sorten in Deutschland. Allein 2012 kamen 231 neue Sorten dazu.<br />

Nagoya Protokoll vor Umsetzung<br />

in europäisches Recht<br />

Dr. Hanns-Christoph Eiden (Präsident der BLE), Staatssekretär<br />

Peter Bleser (BMELV) und Dr. Reinhard von Broock<br />

(Vorsitzender der GFP) starteten gemeinsam das Projekt<br />

„Varieties for Diversity“ (v.l.n.r.).<br />

Während die Möglichkeit der züchterischen Bearbeitung<br />

der wichtigsten landwirtschaftlichen<br />

Kulturarten zu Zwecken der Landwirtschaft und<br />

der Ernährung über den Internationalen Vertrag<br />

der Welternährungsorganisation FAO weltweit<br />

gesichert ist, fallen alle anderen Pflanzenarten<br />

und deren Verwendungen unter die Convention<br />

on Biological Diversity (CBD). Die Verwendung<br />

von Pflanzenmaterial zu Züchtungszwecken unterliegt<br />

hier der Entscheidung des jeweiligen Herkunftslandes.<br />

Die dadurch herrschende Rechtsunsicherheit<br />

hat in der Praxis zu Blockaden beim<br />

Zugang zu diesen pflanzengenetischen Ressourcen<br />

(PGR) geführt. Das 2010 verabschiedete<br />

Zusatzprotokoll von Nagoya will diese Hürden<br />

durch die Einführung von Grundregeln für den<br />

Zugang zu PGR und den aus der Nutzung resultierenden<br />

finanziellen Vorteilen abbauen. Europa<br />

ist als Unterzeichner des Nagoya Protokolls<br />

zur Umsetzung verpflichtet und hat einen ersten<br />

Verordnungsentwurf vorgelegt. Der BDP hat sich<br />

bereits in der Vergangenheit für eine möglichst<br />

schlanke und eigenverantwortliche Umsetzung<br />

mit Anerkennung bereits bestehender Dokumentationssysteme<br />

wie dem Standard Material<br />

Transfer Agreement (sMTA) eingesetzt. Er wird<br />

sich auch weiterhin dafür engagieren, dass gut<br />

funktionierende Instrumente wie der Internationale<br />

Vertrag der FAO anerkannt bleiben und ihr<br />

Anwendungsbereich auf zusätzliche Arten und<br />

Verwendungszwecke erweitert wird.<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong> und Politik schließen<br />

Kooperation für Biodiversitätsprojekt<br />

Anlässlich der Internationalen Grünen Woche<br />

2013 haben der BDP, das Bundesministerium<br />

für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) und die Bundesanstalt für Landwirtschaft<br />

und Ernährung (BLE) unter dem Motto<br />

„Varieties for Diversity“ eine Zusammenarbeit<br />

vereinbart, um sich gemeinsam für den Erhalt<br />

und die nachhaltige Nutzung der biologischen<br />

Vielfalt zu engagieren. Ziel ist, Zuchtmaterial<br />

deutscher Spitzensorten digital zu erfassen und<br />

für Züchter in aller Welt verfügbar zu machen.<br />

Die Projektpartner wollen so verdeutlichen,<br />

dass die Verwendung geschützter Pflanzensorten<br />

zur Züchtung neuer Pflanzensorten erlaubt<br />

ist. Damit soll der Wert des Züchtervorbehaltes<br />

insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

durch eine transparente und leicht<br />

zugängliche Vorstellung der Sorten gestärkt werden.<br />

Zur Bekanntmachung des Projektes sind im<br />

Jahresverlauf mehrere Aktionen und Veranstaltungen<br />

geplant.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 9


Forschungsförderung<br />

Züchtungsforschung für Zukunftssicherung<br />

Für die großen Herausforderungen Welternährung, Klimawandel und Ressourceneffizienz müssen Lösungen<br />

gefunden werden, die viel Zeit, hohes Engagement und einen langen Atem erfordern. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

sind sich dessen bewusst und richten sich gemeinsam mit der Wissenschaft auf vielfältige und langfristige Vorarbeiten<br />

ein. Pflanzenzüchtung ist eine Schlüsseltechnologie, da nur mit ihrer Hilfe mehr Ertrag von weniger<br />

Fläche mit einem geringeren Input an Pflanzenschutz und Düngung erreicht werden kann.<br />

Aufbau der Bioökonomie beginnt<br />

Nachdem bereits im November 2010 die Forschungsstrategie<br />

BioÖkonomie 2030 der Bundesregierung<br />

veröffentlicht wurde, wird die wissensbasierte<br />

Bioökonomie verstärkt als wesentliche<br />

Grundlage für die Biologisierung der Industrie<br />

gesehen. Allerdings funktioniert der Aufbau der<br />

Bioökonomie nur in einer branchenübergreifenden<br />

und interdisziplinären Zusammenarbeit. Aus<br />

diesem Grund haben der BDP, die Gemeinschaft<br />

zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung<br />

e. V. (GFP) und der Wirtschaftsverbund<br />

PflanzenInnovation (WPI) bereits erste Gespräche<br />

mit den Branchen Pflanzenschutz, Landtechnik,<br />

Tierzucht und Tierernährung geführt. Diese Gespräche<br />

sollen die Grundlage für einen weitergehenden<br />

Dialog auch mit anderen Branchen und<br />

Wissenschaftsbereichen im Agrar- und Ernährungssektor<br />

bilden.<br />

Welternährung vorrangig<br />

Die Arbeiten der Pflanzenzüchtung befassen sich<br />

vorrangig mit dem Thema Welternährung und<br />

sind auf Ertragssteigerungen der Nutzpflanzen<br />

ausgelegt. Zusätzlich gilt es aber auch, Resistenzen<br />

gegenüber neuartigen Krankheiten und<br />

Schaderregern zu finden, um die möglichen Ertragszuwächse<br />

zu sichern. Des Weiteren müssen<br />

Lösungen für abiotische Stressoren wie Hitze,<br />

Trockenheit und Kälte gefunden werden, um der<br />

Landwirtschaft eine Sortenvielfalt für eine breit<br />

angelegte Fruchtfolge zur Verfügung zu stellen.<br />

Forschungsförderung unabdingbar<br />

Zusätzlich arbeitet die Pflanzenzüchtung an der<br />

Verbesserung der Inhaltsstoffe der Nutzpflanzen.<br />

Somit können diese Pflanzen an spätere Verwendungszwecke<br />

angepasst werden. Über eine<br />

Mehrfach- oder auch Kaskadennutzung können<br />

pflanzliche Rohstoffe sowohl für Zwecke der Ernährung<br />

von Mensch und Tier als auch für den<br />

Bereich der nachwachsenden Rohstoffe eingesetzt<br />

werden. Dies setzt allerdings voraus, dass<br />

die Arbeiten von <strong>Pflanzenzüchter</strong>n und Züchtungsforschern<br />

weiterhin von Seiten der Bundesregierung<br />

unterstützt werden. Dies gilt zum einem<br />

für die Grundlagenforschung, die später als<br />

Pipeline für angewandte Forschungsarbeiten genutzt<br />

werden kann. Zum anderen müssen auch<br />

angewandte Forschungsansätze weiter verfolgt<br />

werden, da nur sie beim kurzfristigem Aufbau<br />

der Bioökonomie einzelne Wirtschaftsbereiche<br />

stärken können.<br />

10 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


<strong>Bundesverband</strong><br />

Nachwuchsförderung<br />

Pflanzenzüchtung – ein spannendes und zukunftsorientiertes Berufsfeld<br />

Nachwuchsförderung ist ein Schlüsselthema für erfolgreiche, wettbewerbsfähige und zukunftsfähige Unternehmen<br />

und Branchen. Dies betrifft in hohem Maße die „Grünen Berufe“ rund um den Landwirtschaftssektor.<br />

Der BDP engagiert sich seit vielen Jahren in der Nachwuchswerbung an Universitäten und wird diesen Bereich<br />

zukünftig ausbauen.<br />

Präsenz an Hochschulen<br />

Hochschulkontaktbörsen werden von allen Agrarfakultäten<br />

regelmäßig organisiert. Sie bieten<br />

Foren für Studierende, bereits während des Studiums<br />

mit Unternehmen in Kontakt zu treten<br />

und berufliche Perspektiven in verschiedenen<br />

Branchen kennenzulernen.<br />

Der BDP ist regelmäßig an sieben Universitätsund<br />

Fachhochschulstandorten präsent und<br />

informiert Studierende zu Pflanzenzüchtung,<br />

Saatgutproduktion und Saatenhandel. Einzelne<br />

Berufsbilder werden vorgestellt und Hinweise<br />

zur frühzeitigen Kontaktaufnahme zu den Unternehmen<br />

gegeben. Gerade betriebliche Praktika<br />

und Ferienjobs bieten hervorragende Möglichkeiten<br />

für den Erstkontakt.<br />

Der Austausch mit den Studierenden zeigt, dass<br />

vor allem das Bachelor-Studium sehr verschult<br />

ist und wenig Freiraum für ein mehrwöchiges<br />

Betriebspraktikum lässt. Einzelne Hochschulen<br />

haben Praktika aber bereits in den Lehrplan<br />

integriert. Zukünftig sollen Angebote für gemeinsame<br />

Bachelor- und Master-Arbeiten mit<br />

Züchtungsunternehmen zur frühzeitigen „Mitarbeiterbindung“<br />

bereitgestellt werden.<br />

Die gute Resonanz hat den BDP veranlasst, die<br />

Präsenz auf Hochschulkontaktbörsen auf weitere<br />

Standorte auszuweiten. Die Veranstaltungen<br />

bieten gute Chancen, junge Menschen in der direkten<br />

Ansprache beizeiten für einen beruflichen<br />

Werdegang in der Pflanzenzüchtung zu begeistern.<br />

Neuer Ausbildungsberuf<br />

Pflanzentechnologe/-in<br />

Ab August 2013 geht der neue Beruf<br />

Pflanzentechnolge/-in an den Start. Er löst den<br />

früheren Ausbildungsberuf Landwirtschaftlich<br />

technische(r) Laborant/-in (LTL) ab. Der duale<br />

Ausbildungsgang besteht aus einer betrieblichen<br />

und einer schulischen Ausbildung. Die Beschulung<br />

wird zunächst für alle Bundesländer zentral<br />

als mehrwöchiger Blockunterricht an den berufsbildenden<br />

Schulen Einbeck organisiert. Der praktische<br />

Teil wird in Ausbildungsbetrieben vermittelt,<br />

die durch die zuständigen Stellen der<br />

Bundesländer anerkannt werden müssen. Die<br />

für die Pflanzenzüchtung wichtigen Ausbildungsbereiche<br />

Anbau, Pflege und Ernte von Kulturpflanzen<br />

zu Versuchs- und Vermehrungs zwecken,<br />

Planung und Durchführung von Versuchen, Anwendung<br />

von Züchtungs- und Vermehrungsverfahren<br />

sowie die Probenahme und -analyse sind<br />

Schwerpunkte im Ausbildungsrahmenplan. Eine<br />

pro zessbe zogene Vermittlung der Inhalte muss<br />

in mindestens zwei Einsatzgebieten (Feld versuchswesen,<br />

Gewächshaus, Kulturlabor, Pflan -<br />

zen schutz versuchswesen, Saatgutwesen, Un tersu<br />

chungs labor und Zuchtgarten) durch den<br />

Aus bildungsbetrieb gewährleistet werden.<br />

Voraussetzung für den Beginn der dreijährigen<br />

Ausbildung zum Pflanzentechnologen/-in ist ein<br />

guter Haupt- oder Realschulabschluss, ebenso<br />

wie Motivation, Teamgeist und Spaß an praktischer<br />

Arbeit.<br />

Karriere in der<br />

Karriere in der<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e.V.<br />

Pflanzenzüchtung<br />

Pflanzenzüchtung<br />

Dr. Dorothea<br />

Borchardt von der<br />

KWS SAAT AG (l.)<br />

stand am Tag der<br />

Ausbildung im Rahmen<br />

der Grünen<br />

Woche 2013 Rede<br />

und Antwort zum<br />

neuen Beruf Pflanzen<br />

tech nologe/-in.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 11


Better Regulation<br />

EU-Kommission legt ersten Entwurf für neues Saat- und<br />

Pflanzgutrecht vor<br />

Den aktuellen Entwürfen der EU-Kommission lässt sich entnehmen, dass die Grundzüge für das neue Saatund<br />

Pflanzgutrecht stimmen. Der Gesetzentwurf wird den vielfältigen, teilweise auch widerstreitenden Anforderungen<br />

an ein zukunftsfähiges Regelwerk für den Vertrieb von Saat- und Pflanzgut in der EU im Prinzip<br />

gerecht. Im nächsten Schritt werden Parlament und Rat Position beziehen. Der BDP setzt sich dafür ein, dass<br />

das Saatgutrecht weiterhin ein Garant für leistungsfähige Sorten und qualitativ hochwertiges Saatgut und<br />

damit auch in Zukunft Grundlage für eine wettbewerbsfähige sowie zugleich ressourcenschonende Landwirtschaft<br />

in Europa bleibt.<br />

Die Entwürfe der EU-Kommission folgen in weiten<br />

Teilen den Empfehlungen des von ihr beauftragten<br />

Gutachters. Diese beruhen wiederum<br />

auf intensiven Befragungen einer sehr weiten<br />

Spannbreite der Betroffenen. Dies ist eine gute<br />

Basis für eine breite Akzeptanz des Kommissionsentwurfs.<br />

Vereinfachung und Harmonisierung<br />

Bei der Analyse des neuen Saatgutrechts fällt<br />

zunächst auf, dass es nicht mehr die Form von<br />

zwölf Einzelrichtlinien hat, sondern die einer<br />

Verordnung. Damit gilt es zukünftig in sämtlichen<br />

Mitgliedstaaten unmittelbar, ohne dass es<br />

einer Umsetzung in nationale Saatgutgesetze bedarf.<br />

Damit tritt zum einen Vereinfachung ein,<br />

und zum anderen verbleiben keine nennenswerten<br />

Spielräume für nationale Sonderwege, was<br />

wiederum der Harmonisierung dient. Inhaltlich<br />

unterscheidet der Entwurf nach „gelisteten<br />

Arten “ und „nicht gelisteten Arten“. Für erstere<br />

gilt weiterhin das Erfordernis der amtlichen Sortenzulassung,<br />

bei landwirtschaftlichen Arten zusätzlich<br />

verbunden mit der Pflicht zur Wertprüfung<br />

und zur Saatgutanerkennung. Bei den nicht<br />

gelisteten Arten handelt es sich um solche, die<br />

bisher keinerlei Regelungen unterlagen, zukünftig<br />

aber gewissen Mindestanforderungen insbesondere<br />

an die Verpackung und Kennzeichnung<br />

unterworfen werden.<br />

Der Gesetzentwurf<br />

wird den vielfältigen,<br />

teilweise auch<br />

widerstreitenden<br />

Anforderungen an<br />

ein zukunftsfähiges<br />

Regelwerk für den<br />

Vertrieb von Saatund<br />

Pflanzgut in<br />

der EU im Prinzip<br />

gerecht.<br />

12 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Wichtig ist, dass<br />

die gesetzgeberischen<br />

Arbeiten<br />

nun konsequent<br />

im Agrarausschuss<br />

des Europäischen<br />

Parlaments im<br />

Bewusstsein der<br />

Bedeutung des<br />

Saatgutrechts für<br />

eine wettbewerbsfähige<br />

Landwirtschaft<br />

fortgesetzt<br />

werden.<br />

Hoheitliche Tätigkeit bleibt erhalten<br />

Amtliche Tätigkeiten im Bereich der Sortenzulassung<br />

und der Saatgutanerkennung könnten<br />

umfangreicher als bisher auf Private delegiert<br />

werden, wobei eine amtliche Überwachung jedoch<br />

erhalten bleibt und auch die aus der Tätigkeit<br />

resultierenden Ergebnisse (Zertifikate<br />

etc.) amtlichen Charakter haben werden. Damit<br />

ist das neue Saatgutrecht stark am bewährten<br />

System ausgerichtet, trägt aber gleichzeitig den<br />

Forderungen des BDP und auch der Landwirtschaft<br />

nach Modernisierung im Wesentlichen<br />

Rechnung. Viele technische Fragen sind noch<br />

der Regelung in sogenannten Durchführungsakten<br />

vorbehalten. Diese Gesetze werden erst<br />

erlassen, wenn der Hauptverordnungsentwurf in<br />

Kraft getreten ist. Dies wird nach gegenwärtigem<br />

Zeitplan Ende 2014 der Fall sein.<br />

Regelung von Pflanzenkrankheiten<br />

Als weitere Neuerung ist die bessere Verzahnung<br />

des Saatgutrechts mit dem Pflanzengesundheitsrecht<br />

zu nennen. Auch hierzu soll es zukünftig<br />

eine Verordnung geben, in der sämtliche Pflanzenkrankheiten<br />

abschließend geregelt werden.<br />

Bei der Umsetzung wird es darauf ankommen,<br />

dass die Pflanzenschutzämter und Saatgutanerkennungsstellen<br />

aufs Engste zusammenarbeiten<br />

und in der Praxis keinerlei Erschwernisse oder<br />

Verzögerungen bei der Saatgutanerkennung eintreten.<br />

Dafür wird sich der BDP in Brüssel und<br />

auf nationaler Ebene stark machen.<br />

Kontrolltätigkeiten werden<br />

angeglichen<br />

Als weiterer Bestandteil von Better Regulation<br />

wird das Saatgutrecht zukünftig in den Anwendungsbereich<br />

der sogenannten Lebens- und<br />

Futtermittelkontrollverordnung 882/2004 einbezogen.<br />

Damit soll gewährleistet werden, dass in<br />

sämtlichen Mitgliedstaaten die zuständigen Saatgutbehörden<br />

nach gleichen und verlässlichen<br />

Standards arbeiten. Dazu werden sie aus Brüssel<br />

kontrolliert. Deutschland ist hier mit seinem Anerkennungswesen<br />

sehr gut aufgestellt. Die Brüsseler<br />

Kontrolltätigkeiten sollten sich daher auf<br />

Länder konzentrieren, in denen in der Vergangenheit<br />

Verbesserungsbedarf identifiziert wurde.<br />

Gesetzgebungsprozess muss<br />

voranschreiten<br />

Wichtig ist, dass die gesetzgeberischen Arbeiten<br />

nun konsequent im Agrarausschuss des Europäischen<br />

Parlaments im Bewusstsein der Bedeutung<br />

des Saatgutrechts für eine wettbewerbsfähige<br />

und zugleich ressourcenschonende Landwirtschaft<br />

in Europa fortgesetzt werden.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 13


Beizung<br />

Zertifizierung von Beizstellen — wichtiger denn je<br />

In 2012 hat die Zertifizierung von Beizstellen durch „SeedGuard“ Fahrt aufgenommen. Die Systemteilnahme<br />

ist bei Raps und Rübe nahezu flächendeckend. Auch erste Mais-Beizstellen haben sich für eine Teilnahme an<br />

SeedGuard registrieren lassen.<br />

Interesse an einer Teilnahme haben darüber hinaus<br />

verschiedene Getreidebeizstellen bekundet.<br />

Hier befinden sich die Systemanforderungen in<br />

der letzten Phase der Ausarbeitung, sodass voraussichtlich<br />

im Laufe des Jahres 2013 für Getreide<br />

eine Zertifizierung über SeedGuard angeboten<br />

werden kann.<br />

Qualitätssicherungssystem ESTA<br />

Durch eine Kooperation von SeedGuard mit dem<br />

von der European Seed Association (ESA) getragenen<br />

Qualitätssicherungssystem ESTA (European<br />

Seed Treatment Assurance) haben die über<br />

SeedGuard zertifizierten Beizstellen Zugang zur<br />

Nutzung des europäischen ESTA-Qualitätssiegels.<br />

Neonikotinoide als Beizmittel<br />

unverzichtbar<br />

Moderne Saatgutbeizanlagen können durch die Zertifizierung<br />

über das deutsche SeedGuard System und die<br />

European Seed Treatment Assurance (ESTA) eine qualitativ<br />

hochwertige und umweltfreundliche Beizung sicherstellen.<br />

Wie bedeutend die Zertifizierung von Beizstellen<br />

ist, zeigen die aktuellen Entwicklungen im<br />

Bereich der Zulassung von neonikotinoidhaltigen<br />

Saatgutbehandlungsmitteln. Diese Saatgutbehandlungsmittel<br />

sind für die europäische<br />

Landwirtschaft aus ökonomischen Gesichtspunkten<br />

unverzichtbar. Gemäß einer aktuellen wissenschaftlichen<br />

Studie von Dr. Steffen Noleppa und<br />

Prof. Thomas Hahn, veröffentlicht in der Publikationsreihe<br />

des Humboldt Forum for Food and<br />

Agriculture e. V., leistet die Saatgutbeizung mit<br />

Neonikotinoiden einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Nachhaltigkeit der europäischen Landwirtschaft.<br />

Der sozio-ökonomische Wertbeitrag beläuft sich<br />

mittelfristig (fünf Jahre) auf bis zu 17 Milliarden<br />

Euro. 50.000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft<br />

und in den von ihr abhängigen Wirtschaftsbereichen<br />

wären im selben Zeitraum ohne diese Technologie<br />

gefährdet. Allerdings gibt es Behauptungen,<br />

dass diese Mittel als bienengefährlich gelten.<br />

Letzteres hat eine intensive Diskussion auf europäischer<br />

politischer Ebene um die Zulassung neonikotinoidhaltiger<br />

Pflanzenschutzmittel entfacht.<br />

Diese politische Diskussion könnte sich auf weitere<br />

Bereiche ausdehnen.<br />

Erfolgreiches Risikomanagement<br />

Dietmar Brauer (2. v. r.), geschäftsführender Gesellschafter der Norddeutsche<br />

Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG und BDP-Vorstandsmitglied, sieht zu<br />

Neo nikotin oiden als Beizmittel in Bezug auf Ertragssicherheit und Schonung von<br />

Nützlingen im Rapsfeld keine wirksame Alternative.<br />

Etwaigen Risiken kann jedoch durch Risikomanagement-Maßnahmen<br />

erfolgreich begegnet<br />

werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieser<br />

Maßnahmen ist eine Reduzierung von Beizstäuben<br />

im Rahmen der Beizstellenzertifizierung. In<br />

Kombination mit dem Einsatz von abdriftmindernder<br />

Sägerätetechnik ist von einer Exposition<br />

der Wirkstoffe in die Umwelt nicht auszugehen.<br />

14 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


www.die pflanzenzuechter.de<br />

Wer schont beim Fortschritt<br />

die natürlichen Ressourcen<br />

— wenn nicht wir?<br />

Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Der nachhaltige Umgang<br />

mit Rohstoffen sichert die Lebensgrundlage künftiger Generationen.<br />

Wir Pfl anzenzüchter kommen ohne rauchende Schornsteine aus.<br />

Unsere Arbeit basiert auf Ideen, wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

und Innovationen, die wir in leistungsstarken Sorten zusammenführen.<br />

Wir erweitern die Verwendungsmöglichkeiten für Pfl anzen und<br />

ermöglichen so Fortschritt auch in anderen Wirtschaftsbereichen.<br />

www.diepflanzenzuechter.de<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 15


Gentechnik<br />

Technische Lösung für Saatgut nach wie vor unerlässlich<br />

Wieder ist ein Jahr ohne Bewegungen und Veränderungen in der Gentechnikdebatte vergangen. In allen<br />

wichtigen Bereichen wie Forschung, Anbau und politische Rahmenbedingungen für Saatgutschwellenwerte<br />

(einschließlich einer technischen Lösung) ist auf nationaler wie europäischer Ebene ein lähmender Stillstand<br />

eingetreten. An diesem Zustand wird sich im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl 2013 und die<br />

Europawahl 2014 mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr ändern.<br />

Weltweite Entwicklung von europäischer<br />

Diskussion unbeeindruckt<br />

Jahr für Jahr steigen die weltweiten Anbauzahlen<br />

mit gentechnisch veränderten Pflanzen. Mittlerweile<br />

bauen 17,3 Mio. Landwirte in rund 30<br />

Ländern auf 170 Mio. Hektar transgene Pflanzen<br />

an. Ein Grund für den anhaltenden Boom ist die<br />

rasante Forschungsentwicklung, die den Landwirten<br />

Sorten mit neuen Eigenschaften für bestehende<br />

und neu auftretende Probleme anbietet.<br />

Verlässliche und zeitgerechte Genehmigungsverfahren<br />

ermöglichen den Landwirten den Einsatz<br />

der innovativen Produkte. Während weltweit<br />

unterschiedliche Events in den verschiedensten<br />

Kulturarten kommerziell einsetzbar sind, bewegt<br />

sich Europa noch auf dem Niveau von 1998 –<br />

dem Jahr, in dem der zünslerresistente Bt-Mais<br />

MON810 zugelassen wurde. Lediglich in Spanien<br />

und Portugal wird Bt-Mais der ersten Generation<br />

auf größeren Flächen angebaut. Auch wenn sich<br />

einige neuere Events im europäischen Genehmigungsverfahren<br />

befinden, werden in absehbarer<br />

Zeit voraussichtlich keine neuen Anbaugenehmigungen<br />

erfolgen. Nachdem EU-Gesundheitskommissar<br />

Dalli im Oktober 2012 zurücktrat, kündigte<br />

sein Nachfolger Borg im Januar 2013 an,<br />

die noch ausstehenden Genehmigungsverfahren<br />

vorerst aussetzen zu wollen. Mit dieser Entscheidung<br />

wird die bisherige Vorgehensweise weiter<br />

zementiert.<br />

Der Plan der EU-Kommission, die Entscheidungskompetenz<br />

für Anbaugenehmigungen im Zuge<br />

der Nationalisierungsdebatte den Mitgliedstaaten<br />

zu übertragen, scheiterte an einer sogenannten<br />

blockierenden Minderheit von Ländern (u. a.<br />

Deutschland und Frankreich), die den gemeinsamen<br />

Binnenmarkt bedroht sahen. Auch die<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong> haben sich gegen eine Nationalisierung<br />

von Anbauentscheidungen ausgesprochen,<br />

solange elementare Rahmenbedingungen<br />

wie europäisch einheitliche, praktikable Saatgutschwellenwerte<br />

sowie eine technische Lösung<br />

für biologisch unvermeidbare Spuren im Saatgut<br />

nicht geschaffen werden. Kommissar Borg will<br />

dieses Thema 2013 aber offenbar erneut zur Debatte<br />

stellen.<br />

Umgang mit GVO-Spuren höchste<br />

Priorität für <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

Stellten sich der Debatte um die Grüne Gentechnik auf den DLG-Feldtagen (v.l.n.r.):<br />

Dr. Carl-Stephan Schäfer (BDP), Minister Dr. Hermann Onko Aeikens, Prof. Inge<br />

Broer (Uni Rostock), Werner Schwarz (Bauernverband Schleswig-Holstein)<br />

Der Ankündigung der Europäischen Kommission,<br />

nach der Festlegung einer technischen<br />

Lösung für Spuren (noch) nicht genehmigter<br />

gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in<br />

Futtermitteln eine solche auch für Lebensmittel<br />

und Saatgut festzusetzen, sind bisher keine Taten<br />

gefolgt. Besonders unverständlich ist dabei<br />

die Ankündigung des Bundesministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV), solche Vorschläge zu blockieren<br />

– und das, obwohl das BMELV eine technische<br />

Lösung bei Futtermitteln 2011 noch unterstützt<br />

hat. <strong>Pflanzenzüchter</strong> und alle anderen Akteure<br />

der landwirtschaftlichen Warenkette befinden<br />

16 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Die Pressekonferenz<br />

auf den<br />

DLG-Feldtagen zur<br />

Zukunft des Agrarforschungs-<br />

und<br />

Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland<br />

stieß auf reges Interesse<br />

bei Medien<br />

und Verbrauchern.<br />

sich also nach wie vor in größter Rechtsunsicherheit,<br />

vor allem, wenn die jährliche Aussaat von<br />

Mais und Raps ansteht. 2012 wurden im Rahmen<br />

der behördlichen Saatgutüberwachung elf GVO-<br />

Verdachtsfälle bei Mais, fünf bei Raps und vier<br />

bei Soja festgestellt. Die Züchter haben frühzeitig<br />

transparent über die Ergebnisse und die Rücknahme<br />

des betroffenen Saatgutes informiert. Die<br />

Zusammenarbeit mit den Behörden war in vielen<br />

Bundesländern sehr konstruktiv.<br />

Gentechnikzentrum Besuchermagnet<br />

auf den DLG-Feldtagen<br />

Nach 2010 haben auf den DLG-Feldtagen auch<br />

2012 wieder zahlreiche namhafte Organisationen<br />

aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik im GVO-<br />

Themenzentrum umfassend über alle Aspekte<br />

der Gentechnikdiskussion informiert. Höhepunkt<br />

war neben der erneuten Präsentation verschiedener<br />

transgener Pflanzen in unterschiedlichen<br />

Entwicklungsstadien die Pressekonferenz, an der<br />

auch Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister<br />

Dr. Hermann Onko Aeikens und Schleswig-Holsteins<br />

Bauernverbandspräsident Werner Schwarz<br />

teilgenommen haben. Sie bemängelten insbesondere<br />

den Umgang mit der Erforschung neuer<br />

Gentechnikprodukte, die in Deutschland nahezu<br />

zum Erliegen gekommen ist. Nach jahrelangen<br />

zerstörerischen Übergriffen von Gentechnikgegnern<br />

haben Unternehmen wie Forschungseinrichtungen<br />

ihre Freilandaktivitäten fast vollständig<br />

eingestellt. Deutschland ist damit auf den<br />

Import von Forschungsergebnissen angewiesen,<br />

statt sie nach eigenen Maßstäben selbst zu produzieren.<br />

Noch immer wird auch international auf dem<br />

Rücken der Wissenschaft Politik mit dem Thema<br />

gemacht. So erhitzten zuletzt Ergebnisse einer<br />

französischen Fütterungsstudie die Gemüter, da<br />

sie einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen<br />

dem Verzehr transgener Pflanzen und der<br />

Entstehung von Tumoren bei Ratten herstellte.<br />

Auch wenn diverse nationale wie internationale<br />

Expertengremien die Studie als mangelhaft kritisiert<br />

und die Ergebnisse zurückgewiesen haben,<br />

dient sie gerade gentechnikkritischen Ländern<br />

und Organisationen als willkommenes Argument,<br />

weiter Ängste zu schüren und den eigenen<br />

gentechnikfeindlichen Kurs zu rechtfertigen.<br />

Die anstehenden Wahlen in Deutschland und in<br />

Europa lassen nicht auf eine Abkühlung der Diskussion<br />

hoffen. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> werden sich<br />

auch weiterhin für eine sachliche und wissenschaftliche<br />

Auseinandersetzung mit dem Thema<br />

und vor allem die Verbesserung bzw. Schaffung<br />

notwendiger politischer Rahmenbedingungen<br />

einsetzen, um ein vorhersehbares, verlässliches<br />

und wirtschaftliches Handeln zu ermöglichen.<br />

GVO-Themenzentrum auf den DLG-Feldtagen: Die aufgeschlossene Diskussion über<br />

Gentechnik ist in Deutschland eine Seltenheit.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 17


Schutz geistigen Eigentums<br />

Umsetzung der BDP-Forderungen schreitet voran<br />

Nach den wichtigen Klarstellungen im vielbeachteten Brokkoli-Fall zur Patentausnahme auf im Wesentlichen<br />

biologische Züchtungsverfahren wird nun eine weitere Forderung der BDP-Position umgesetzt: Die Züchtung<br />

mit patentgeschützten Pflanzen wird zukünftig europaweit möglich sein. So sieht es das neue Gemeinschaftspatent<br />

der EU vor. Darüber hinaus steht mit dem sogenannten Schrumpeltomatenfall die Klärung der Patentierbarkeit<br />

konventionell gezüchteter Pflanzen bevor.<br />

Das Patentrecht ist in der EU nur teilweise harmonisiert.<br />

Seit Langem arbeitet der Staatenverbund<br />

deshalb an einem Vorschlag für ein echtes<br />

EU-Patent mit einheitlicher Wirkung in der<br />

gesamten Gemeinschaft. Somit sollen die Patentkosten<br />

insbesondere durch weniger Übersetzungsaufwand<br />

drastisch reduziert werden. Dies<br />

eröffnet auch kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

neue Möglichkeiten, ihre Innovationen<br />

zu schützen. Ein neues gemeinsames Gericht<br />

wird zudem mehr Rechtssicherheit schaffen, da<br />

die richterlichen Entscheidungen zukünftig für<br />

alle beteiligten Staaten Gültigkeit haben. Grundsätzlich<br />

begrüßen die <strong>Pflanzenzüchter</strong> diese Entwicklung,<br />

setzen sich aber für die Festschreibung<br />

einer Züchtungsausnahme analog bereits bestehender<br />

Regelungen in Deutschland, Frankreich<br />

und der Schweiz ein.<br />

Rechtssicherheit bei<br />

Züchtungsausnahme<br />

Der Sortenschutz schützt neue Pflanzensorten<br />

gegen Nachahmung, erlaubt aber gleichzeitig<br />

jedermann die Nutzung der geschützten Sorten<br />

für die Weiterzüchtung und die unabhängige<br />

Vermarktung der auf diese Weise neu gezüchteten<br />

Sorten (Züchtungsvorbehalt). Das Patentrecht<br />

ist hier strikter. Es beinhaltet zwar eine Forschungsausnahme;<br />

ob diese allerdings Züchtung<br />

umfasst, ist rechtlich nicht abschließend geklärt.<br />

Dadurch besteht erhebliche Rechtsunsicherheit,<br />

und der Zugang zu patentiertem Material und<br />

damit zu genetischer Variation ist eingeschränkt.<br />

Damit die Grundsätze des Züchtungsvorbehalts<br />

nicht vollständig ausgehebelt werden, wurde im<br />

deutschen Patentgesetz eine Regelung eingeführt,<br />

nach der die Nutzung patentierten biologischen<br />

Materials für die Züchtung neuer Pflanzensorten<br />

erlaubt ist.<br />

Harmonisierung durch EU-Patent<br />

Für das geplante EU-Patent spielen die nationalen<br />

Patentgesetze jedoch keine Rolle mehr.<br />

Das EU-Patent wird auf Grundlage einer in allen<br />

Mitgliedstaaten unmittelbar anwendbaren<br />

EU-Verordnung erteilt, und auch die Wirkungen<br />

bestimmen sich ausschließlich nach dieser EU-<br />

Verordnung.<br />

Das Patentrecht<br />

ist in der EU nur<br />

teilweise harmonisiert.<br />

Seit<br />

Langem arbeitet<br />

der Staatenverbund<br />

deshalb an einem<br />

Vorschlag für ein<br />

echtes EU-Patent<br />

mit einheitlicher<br />

Wirkung in der<br />

gesamten Gemeinschaft.<br />

18 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Die deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> fordern daher<br />

gemeinsam mit ihren Kollegen aus ganz Europa<br />

die Einführung der Züchtungsausnahme<br />

in das EU-Patent. Der Deutsche Bundestag und<br />

das EU-Parlament haben in einer gemeinsamen<br />

Entschließung gefordert, sich bei der Schaffung<br />

eines einheitlichen europäischen Patents dafür<br />

einzusetzen, dass die Züchtungsausnahme auch<br />

für das europäische Patent gilt.<br />

Nachdem die Einführung der Züchtungsausnahme<br />

in den Verordnungsentwurf für das Gemeinschaftspatent<br />

im Sommer scheiterte, weil<br />

Großbritannien formale Einwände bezüglich der<br />

Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs erhob,<br />

wird die Züchtungsausnahme nun in einem<br />

überstaatlichen Übereinkommen über das neue<br />

zentrale Patentgericht europaweit eingeführt<br />

werden. Ein entsprechender Formulierungsvorschlag<br />

liegt bereits vor, muss allerdings noch<br />

durch die Mitgliedstaaten ratifiziert werden.<br />

Im Dezember haben EU-Parlament und Rat der<br />

EU alle erforderlichen Regelungen verabschiedet,<br />

sodass das Gemeinschaftspatent 2014 in 25<br />

Ländern in Kraft treten kann.<br />

Nächster Schritt zur Klärung der<br />

Patentierbarkeit konventionell<br />

gezüchteter Pflanzen steht bevor<br />

Die Große Beschwerdekammer des Europäischen<br />

Patentamtes wird sich im „Schrumpeltomatenfall“<br />

mit der Frage befassen, ob durch Kreuzung<br />

und Selektion gezüchtete Pflanzen patentierbar<br />

sind.<br />

Nachdem das Europäische Patentamt Ende 2010<br />

im Brokkoli- und im Tomatenfall entschieden<br />

hatte, dass Verfahren der Kreuzung und Selektion<br />

„im Wesentlichen biologisch“ und damit<br />

nicht patentierbar sind, liegt der Tomatenfall<br />

nun erneut bei der Großen Beschwerdekammer<br />

des Europäischen Patentamtes. Die Kammer<br />

wird sich nun mit der Frage befassen, ob auch<br />

die Pflanzen, die aus Kreuzung und Selektion<br />

hervorgehen, unter das Patentverbot fallen.<br />

Klare BDP-Position<br />

Der BDP hatte sich in seiner 2010 verabschiedeten<br />

Position klar gegen die Patentierbarkeit<br />

von Pflanzen ausgesprochen, die durch Kreuzung<br />

und Selektion gezüchtet wurden. Nur so kann<br />

eine deutlichere Abgrenzung von Sorten- und<br />

Patentschutz erreicht werden. Der vorliegende<br />

Fall bietet nun die Möglichkeit, die BDP-Position<br />

durch Auslegung des Europäischen Patentübereinkommens<br />

und der Biopatentrichtlinie zu implementieren.<br />

Der BDP hat das neue Verfahren daher zum Anlass<br />

genommen, diese rechtlich begründete Auffassung<br />

im Rahmen eines sogenannten amicus<br />

curiae-Briefes vor der Großen Beschwerdekammer<br />

zum Ausdruck zu bringen. Gleichlautend hat<br />

sich die European Seed Association (ESA) positioniert.<br />

Folgt die Große Beschwerdekammer der<br />

Züchterauffassung, so ist eine weitere wichtige<br />

Forderung der BDP-Position umgesetzt, ohne ein<br />

langwieriges Gesetzgebungsverfahren mit ungewissem<br />

Ausgang durchlaufen zu müssen.<br />

Parteiübergreifende Einigkeit zur<br />

Abgrenzung von Sorten- und Patentschutz<br />

Auch die Fraktionen von CDU/CSU, FDP, SPD und<br />

Bündnis 90/Die Grünen haben im Januar 2012 einen<br />

gemeinsamen Antrag verabschiedet, in dem<br />

Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen<br />

abgelehnt und die Bedeutung des Sortenschutzes<br />

für Innovationen in der Pflanzenzüchtung<br />

hervorgehoben werden.<br />

Der BDP begrüßt diesen gemeinsamen Antrag,<br />

in dem die vier Fraktionen die richtige Grenze<br />

für die Patentierung von Pflanzen ziehen: Einerseits<br />

Anerkennung des Patentes für technische<br />

Erfindungen bei Pflanzen. Andererseits Ablehnung<br />

des Patentes für Pflanzen, die aus Kreuzung<br />

und Selektion hervorgehen und für die der<br />

Sortenschutz als das primäre und mit seinem<br />

Züchtervorbehalt maßgeschneiderte Schutzrecht<br />

zur Verfügung steht. Auf internationaler Ebene<br />

haben sich die Züchter sehr ähnlich positioniert<br />

(siehe dazu S. 42).<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 19


Nachbau<br />

Fortsetzung des Dialogs mit Landwirten für mehr Fairness<br />

Langfristiges Ziel der Nachbaukommunikation ist weiterhin der Dialog mit Landwirten, um eine Akzeptanzsteigerung<br />

für das Thema Nachbau und damit die flächendeckende Erhebung der Nachbaugebühren zu erreichen.<br />

Im Jahr 2012 stand der Schutz geistigen Eigentums im Fokus der Öffentlichkeit. Eine große Chance, die<br />

dadurch geschaffene Aufmerksamkeit für die Botschaften zum Thema Nachbau zu nutzen.<br />

Vielen Landwirten ist nicht bewusst, dass intellektuelle<br />

Eigentumsrechte auch für Saatgut<br />

geschützter Sorten gelten. Sie haben bei bestimmten<br />

Wer<br />

landwirtschaftlichen<br />

verwandelt<br />

Arten das Recht<br />

auf Nachbau. Im Gegenzug hat der Züchter das<br />

Recht, Auskunft Fairness zu verlangen in Fortschritt<br />

und Nachbaugebühren<br />

– zu wenn erheben. nicht Nur wir? durch eine angemessene<br />

Refinanzierung der Züchtungsleistung kann<br />

die Wettbewerbskraft des deutschen Ackerbaus<br />

durch die Entwicklung innovativer Sorten auch<br />

zukünftig gewährleistet werden.<br />

RatgebeR<br />

Informationen und Sortenliste der STV zur Nachbauerklärung<br />

Aussaat Herbst 2012 / Frühjahr 2013<br />

Sachliche Aufklärung notwendig<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong> und STV haben den Flyer „Wissenswertes<br />

zum Umgang mit Saat- und Pflanzgut“<br />

herausgegeben. Dieser vermittelt vor allem<br />

die wichtigsten Informationen zum Nachbau<br />

und warum die Nachbaugebühren notwendig<br />

sind. Zentrale Botschaft: Der Landwirt hat das<br />

Recht auf Nachbau, muss dafür Mehr Infos aber finden Sie die auf www.stv-bonn.de Nachbaugebühr<br />

zahlen, die dem Züchter per Gesetz<br />

zusteht. Denn: Auch im nachgebauten Saat- und<br />

Pflanzgut ist die Genetik der in jahrelanger Züchtungsarbeit<br />

entwickelten Sorte vollständig enthalten.<br />

Züchtungsfortschritt ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Landwirtschaft.<br />

Denn verbesserte Sorten sorgen für wachsende Erträge<br />

und sinkende Kosten. Gebühren für Z-Saatgut und Nachbau fließen<br />

direkt in die Entwicklung neuer Sorten. Damit dieser Prozess reibungslos<br />

abläuft, kümmert sich die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />

(STV) im Auftrag von rund 50 Züchterhäusern um die Erhebung, Erfassung<br />

und Verrechnung des Nachbaus. Mit jedem Euro, den Sie<br />

an Gebühren bezahlen, setzen Sie auf Fairness und Fortschritt in der<br />

Landwirtschaft. So können Sie optimistisch in die Zukunft schauen.<br />

Wettbewerbsfähigkeit der <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

muss gesichert werden<br />

Die Kosten für die Entwicklung neuer Sorten sind<br />

in den letzten Jahren aufgrund immer höherer<br />

Anforderungen an die Züchtung, z. B. durch den<br />

Klimawandel, gestiegen. Z-Lizenz und Nachbaugebühren<br />

sichern die Finanzierung der Pflanzenzüchtung.<br />

Die unvollständige Bezahlung der<br />

Nachbaugebühren gefährdet die Refinanzierung<br />

der Sortenentwicklung. Bei Getreide wurden ca.<br />

vier Mio. Euro den <strong>Pflanzenzüchter</strong>n vorenthalten,<br />

bei Kartoffeln ca. sechs Mio. Euro. Das Urteil<br />

des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom<br />

Juli 2012 über verhehlten Nachbau bekräftigt<br />

den Sortenschutz und die Sortenschutzinhaber/<br />

Nachbauerklärung auch im Internet: www.stv-bonn.de<br />

Service-Center: 0228 96943160 · Telefax: 0228 9858199<br />

STV_12_0456_Nachbauratgeber_2013_A4_Umschlag_01-13.indd 1-2 31.01.13 17:25<br />

Züchter in der Wahrung ihrer geistigen Eigentumsrechte.<br />

Es bestätigte, dass ein Landwirt, der<br />

unwahre Angaben über seinen Nachbau macht,<br />

Schadensersatz in Höhe der vollen Z-Lizenzgebühr<br />

zahlen muss.<br />

Die STV wird gemeinsam mit den Züchtern auch<br />

zukünftig für die Notwendigkeit von Nachbaugebühren<br />

werben. Unter dem Motto „Damit Züchtung<br />

niemals stillsteht“ äußern sich verschiedene<br />

Vertreter von Züchterhäusern auf der Website<br />

der STV www.stv-bonn.de sowie im Ratgeber zur<br />

Nachbauerklärung zu Fragen rund um die Fairness<br />

im Markt, die Erhebung der Gebühren seitens<br />

der STV und die Zusammenhänge von Züchtungsfortschritt<br />

und Nachbaugebühren. Zudem<br />

werden Anzeigen geschaltet, die auf die Züchtungsleistung<br />

aufmerksam machen. In Online -<br />

Portalen werden wieder Banner geschaltet werden,<br />

um Landwirte verstärkt für den einfachen<br />

Weg der Online-Meldung zu gewinnen.<br />

20 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Eingang<br />

Ost<br />

P<br />

Bus<br />

6 %<br />

7 %<br />

2 %<br />

30%<br />

S atgutkosten<br />

(ohne Beize)<br />

Trocknung<br />

Versicherung<br />

Düngemi tel<br />

2 %<br />

Züchter<br />

18%<br />

Pflanzenschutz<br />

(inkl. Beize)<br />

20%<br />

variable<br />

Maschinenkosten<br />

15%<br />

Maschinenring/Ernte<br />

Que le: LfL, DLG-Mi teilungen 8/2010<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

<br />

E<br />

A<br />

B<br />

EU<br />

C<br />

unbeka nt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Ertrag [dt/ha]<br />

100<br />

95<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

5<br />

50<br />

1965<br />

b = 30,7 kg / ha / a<br />

Zula sungsjahr<br />

b = 32,2 kg / ha / a<br />

Z-Saatgut<br />

GFS richtet die Kommunikation noch gezielter an den Bedürfnissen<br />

und Wünschen der Landwirte aus<br />

Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) hat die Aufgabe, den Absatz von Z-Saatgut zu fördern sowie seine<br />

Vorzüge für eine erfolgreiche Getreideerzeugung und die Sicherung des Züchtungsfortschritts aufzuzeigen.<br />

Durch die Neuausrichtung der Z-Saatgut-Kommunikation wurde der Mehrwert von Z-Saatgut intensiver herausgestellt.<br />

t schafft Perspektive<br />

itiative der deutschen Saatgutwirtschaft<br />

F 25<br />

FS auf den DLG-Feldtagen<br />

EU-27 136,9<br />

Die Vorbereitungen für die größte<br />

pflanzen bauliche Schau dieses Jahres<br />

laufen auf Hochtouren: Vom 19. bis 21.<br />

Juni finden in Bernburg-Strenzfeld in<br />

Sachsen-Anhalt die DLG-Feldtage sta t.<br />

Auf dem Versuchsfeld werden eine einzigartige<br />

Vielfalt a ler gängigen Kulturpflanzen<br />

und neueste Anbaustrategien<br />

vorgeste lt. Die Verantwortlichen erwarten<br />

gt 20.000 Besucher und 300 Ausste ler.<br />

bal Unter ihnen ist auch der Gemeinschaftsfonds<br />

Saat getreide (GFS), der in einem<br />

pro<br />

rd in Weizenschau versuch im direkten Vergleich<br />

von 13 historischen und modernen<br />

ngen<br />

eziton-<br />

Sorten Züchtungs fortschritt erlebbar<br />

geern-<br />

rung ist tungsexperte Dr. Erich Knopf durch den<br />

macht. Mehrmals täglich führt der Züch-<br />

ußerdem Demoversuch und erläutert im Kontext der<br />

Düngung beeindruckenden Züchtungsleistung der<br />

vergangenen 100 Jahre die spezifischen<br />

Eigenschaften der Sorten sowie die Bedeutung<br />

des Betriebsmittels Z-Saatgut<br />

gen die größduktion<br />

(siehe sätzlich informiert am Stand die Initiative<br />

für künftigen Züchtungsfortschritt. Zu-<br />

illionen Tonnen) www.diepflanzenzuechter.de.<br />

3 Mi lionen Tont.<br />

Über 20 Mi lio-<br />

Inland verwendet<br />

zent als Fu termi tel Impressum<br />

kt für die menschli-<br />

Herausgeber:<br />

GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

Kaufmannstraße 71-73<br />

53115 Bonn<br />

Tel. 0228-9858110<br />

Fax 0228-9858119<br />

info@z-saatgut.de<br />

www.z-saatgut.de<br />

V. i. S. d. P.:<br />

Belinda Giesen-Druse<br />

Redaktion und Gestaltung:<br />

Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />

China 115,2<br />

Weizenzüchtung im Fokus<br />

Der Züchtungsfortschritt ist das Maß für eine leistungsfähige,<br />

innovative Pflanzenzüchtung und<br />

unerlässlich, um in Deutschland effektiv Getreide<br />

zu produzieren. Daher steht er im Mittelpunkt<br />

der GFS-Kommunikation. Die gemeinschaftliche<br />

„Zukunftsinitiative der deutschen Saatgutwirtschaft“<br />

tritt für Z-Saatgut als Zukunftsinvestition<br />

ein. Durch QSS wird die Saatgutqualität kontinuierlich<br />

verbessert. Eine aufmerksamkeitsstarke<br />

Anzeigenwerbung, der Newsletter „Saat-Gut!“,<br />

ein moderner, informativer Internetauftritt auf<br />

www.z-saatgut.de, Presseaktivitäten und nicht<br />

zuletzt eine erfolgreiche Messepräsenz auf den<br />

DLG-Feldtagen informierten umfassend darüber,<br />

wie Forschung und Entwicklung in der Pflanzenzüchtung<br />

sowie konsequente Qualitätssicherung<br />

in der Saatgutproduktion dazu beitragen, der<br />

Landwirtschaft züchterischen Fortschritt in Form<br />

von Z-Saatgut neuer Sorten bereitzustellen.<br />

Schauversuch „100 Jahre Züchtungsfortschritt“<br />

erneut Publikumsmagnet<br />

auf den DLG-Feldtagen<br />

Unter dem Motto „Züchtungsfortschritt erleben“<br />

begeisterte der Weizenschauversuch historischer<br />

und neuer Sorten aus den vergangenen 100 Jahren<br />

die Besucher der DLG-Feldtage in Bernburg-<br />

Strenzfeld.<br />

Saat-Gut!<br />

optimierten Ertrags-, Qualitäts- und Resistenzeigenschaften.<br />

Die Züchtungsziele werden mit klas-<br />

Wert, wenn er auf den Feldern der Landwirte an-<br />

Züchtungsfortschritt hat nur dann einen praktischen<br />

sischen Kreuzungs- und Kombinationsverfahren, kommt. Qualitätssaatgut ist Grundvoraussetzung für<br />

Hybridzüchtung sowie biotechnologischen Verfahren<br />

e reicht.<br />

ten der deutschen Saatgutwirtschaft haben sich da-<br />

den Betriebserfolg im Getreideanbau. Alle Beteiligher<br />

im Qualitätssicherungssystem für Z-Saatgut (QSS)<br />

zusammengeschlossen.<br />

An die Prüfung und Zulassung neuer Sorten werden<br />

hohe Maßstäbe gelegt. Auch für die Feldanerkennung<br />

und die Bescha fenheitsprüfung von<br />

Z-Saatgut gelten hohe, gesetzliche Vorgaben. Nur<br />

wenn dies eingehalten werden, wir das Saatgut<br />

ht für die Zukunftsinitiative der deuttwirtschaft.<br />

Sie sorgt für Perspektive<br />

zertifiziert.<br />

nbau. Die Entscheidung für Z-Saatgut<br />

tig die Entscheidung für züchterischen Wer heute Getreide anbaut, steht einer Reihe von<br />

nd hohe Saatgutqualität auch in Zukunft! Herausforderungen wie Globalisierung, Klimawandel<br />

und neuen Marktanforderungen gegenüber. produzierenden Betriebe geltender Standard. Das<br />

Das QSS ist ein brancheneigener, für alle Saatgut<br />

Die deutsche Saatgutwirtschaft setzt sich dafür System umfasst zwei Bewertungssäulen: die Saatgutqualität<br />

un die Qualitätsfähigkeit der Aufberei-<br />

uenter Forschung und Entwicklung scha ft ein, dass Z-Saatgut diesen Herausforderungen gewachsen<br />

ist.<br />

tung. Beide gemeinsam führen zu einer Qualitätsein-<br />

enzüchtung neue, leistungsstarke Sorten mit<br />

stufung des Betriebes. Die Aufbereitungsbetriebe werden<br />

in den Stufen A – qualitätsfähig, B – bedingt<br />

qualitätsfähig und C – nicht qualitätsfähig bewertet.<br />

Die Saatgutqualität wird anhand von Proben ermi<br />

telt, die im Betrieb aufbereitet und gebeizt wurden.<br />

Die Untersuchungskriterien sind Keimfähigkeit, technische<br />

Reinheit, Fremdbesatz, Sortierung und Beizqualität.<br />

Für die Qualitätsfähigkeit eines Aufberei-<br />

eizenzüchtung der Zukunft steht vor großen samen Sortenschutz, damit Investitionen in Züchtungsfortschri<br />

t gesichert sind. In diesem Sinn ist der tungsbetriebes werden alle Prozesse bewertet, die<br />

usforderungen. Mit dem prognostizierten Kliandel,<br />

der weiter wachsenden Weltbevölkerung Einsatz von Z-Saatgut neuer, innovativer Sorten die die Saatgutaufbereitung beeinflussen: verantwortliches<br />

Personal, Vermehrung, technische Ausstattung,<br />

der steigenden Bedeutung der Bioenergi enthen<br />

neue Schwerpunkte für Züchter und Land-<br />

Beizmi telmanagement, Fertigware, Abnehmer, Re-<br />

beste Investition in die Zukunft.<br />

irte. Daneben bleibt die grundsätzliche Aufgabe unerändert:<br />

Zukünftige Weizensorten müssen hohe<br />

klamationsmanagement.<br />

rntequalität und Resistenz gegen Krankheitse reger<br />

mit bester Ertragsleistung kombinieren.<br />

Regelmäßige Auditierungen überprüfen die betrieblichen<br />

Ergebnisse der Saatgutqualität und der Beurteilung<br />

der Qualitätsfähigkeit. Erforderliche Verbesserungen<br />

des internen Qualitätsmanagement sind<br />

Gute Ansätze für weiteren Züchtungsfortschri t bei<br />

Weizen sind vorhanden. Züchter und Wissenschaftler<br />

arbeiten beispielsweise an molekulargenetischen<br />

nisse des QSS sind für a le am System teilnehmen-<br />

durch den Betrieb zügig zu erbringen. Die Ergeb-<br />

Methoden, die eine gezielte Auswahlt der Kreuzungseltern<br />

erleichtern. Auch ein besseres Verden<br />

Betriebe transparent.<br />

ständnis von Phytohormonen und eine optimierte Der Anteil der Lizenzgebühren für Z-Saatgut an den<br />

Photosyntheseleistung dienen der Steigerung des Gesamtkosten, die für die Produktion von Weizen<br />

Ertragspotentials. Die Regulation des Blühzeitpunktes<br />

kann die Widerstandsfähigkeit gegen Stressfaktrag<br />

mit großer Wirkung, denn a lein über 50 Pro-<br />

entstehen, liegt bei nur zwei Prozent. Ein kleiner Betoren<br />

wie Frühsommertrockenheit erhöhen. zent des Ertragsfortschri ts sind auf Pflanzenzüchtung<br />

zurückzuführen. Diese ist wiederum auf eine<br />

V. i. S. d. P.: Belinda Giesen-Druse<br />

angemessene Refinanzierung ihrer aufwendigen Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeit angewiesen. Tel. 0228-9858110 · Fax 0228-9858119<br />

GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

Um die viel versprechenden Lösungsansätze erfolgreich<br />

zu vernetzen, benötigt die Pflanzenzüchtung<br />

geeignete Rahmenbedingungen wie einen wirk-<br />

info@z-saatgut.de<br />

www.z-saatgut.de<br />

n für leistungsstarke Sorten<br />

r großen Herausforderungen<br />

stige Rahmenbedingungen für Züchtungsfortschritt schaffen<br />

Moderne Lösungen stehen bereit<br />

Refinanzierung unverzichtbar<br />

Mehrfach geprüfte Spitzenqualität<br />

Erträge entscheiden<br />

Wer heute in ein Brötchen beißt, wird<br />

sich nicht immer bewußt sein, dass es<br />

ein Sinnbild für erfolgreiche Weizenzüchtung<br />

ist. Aber genau so ist es: Dass wir<br />

heute Weizensorten mit hoher Backqualität<br />

anbauen, verdanken wir intensiver<br />

züch terischer Arbeit. Wie die Qualitätsgeschichte<br />

im Projekt QualityNet fortgeschrieben<br />

wird, erläutert Dr. Lorenz Hartl<br />

von der LfL Freising im Interview.<br />

Zudem betrachten wir den Weg der<br />

Sorten entwicklung und die Kostenanteile<br />

bei der Weizenproduktion. Neu ist der<br />

Kommentar zum Thema – dieses Mal von<br />

Thomas Blumtri t, dem Beiratsvorsitzenden<br />

des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

(GFS), der pointiert Ste lung zu der Frage<br />

bezieht, warum Lizenz- und Nachbaugebühren<br />

für die Refinanzierung der<br />

Züchtungsanstrengungen gleichermaßen<br />

angemessen wie unverzichtbar sind.<br />

Zuletzt eine herzliche Einladung an den<br />

Stand des GFS auf den DLG-Feldtagen –<br />

wir sehen uns in Bernburg!<br />

Ihre<br />

Belinda Giesen-Druse<br />

Erfolg konsequenter Züchtung:<br />

Höchste Backqualität bei Weizen<br />

Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 01/2012<br />

Zwei Prozent mit großer Wirkung<br />

Anteile an den Kosten der Weizenproduktion pro ha<br />

QSS – Qualität mit<br />

System<br />

Zwei Säulen geben Sicherheit<br />

Kurz notiert<br />

Züchtungsfortschritt bringt Selbstversorgung<br />

Foto: LfL/S ema n<br />

Auditierung und Transparenz<br />

Der Benzinverbrauch in Deutschland<br />

lag 2011 bei 19,60 Mi lionen Tonnen<br />

(2010: 19,63). Der Jahresverbrauch 2011<br />

beinhaltete 1,24 Mi lionen Tonnen Ethanol.<br />

Saat-Gut!<br />

Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide Extra-Ausgabe<br />

Weizenschauversuch<br />

und vieles mehr<br />

Durch konsequente Züchtung stehen den deutschen<br />

Getreideanbauern heute Weizensorten oder A-Niveau verbackten.<br />

Diplomat marktbehe rschend, deren Mehle auf B-<br />

mit hervo ragenden Eigenschaften zur Verfügung.<br />

Dabei ist die Backqualität neben hohem<br />

Ertrag und wirksamen Resistenzen der wichtigste<br />

Parameter für die Vermarktung.<br />

war gegen Ende der 1970er Jahre die Selbst-<br />

Mit der gesteigerten Ertragsleistung und Qualität<br />

versorgung e reicht. Die 1976 zugelassene Sorte<br />

Monopol, die bis heute als Mischungspartner für<br />

hochwertige Mehle eingesetzt wird, unterstreicht<br />

dies eindrucksvo l. In den 1980er Jahren stieg die<br />

Zahl ertragreicher A- und E-Weizen weiter an. Die<br />

konsequente Qualitätszüchtung bietet dem Landwirt<br />

heute eine umfassende Vielfalt mit mehr als<br />

A E B C 150 zugelassenen Weizensorten für unterschiedliche<br />

Anbau- und Vermarktungsstrategien.<br />

Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts dominierten<br />

im deutschlandweiten Anbau Winterweizensorten<br />

mit geringerer Backqualität. Zur Verbesserung<br />

der Mehle wurden bis Ende der siebziger Eliteweizen wird auch durch den kontinuierlich ge-<br />

Die Leistungsfähigkeit der deutschen Qualitäts- und<br />

Jahre Weizen aus Kanada und USA mit sehr hohen stiegenen Anteil dieser Qualitätsgruppen am Gesamtanbau<br />

deutlich (siehe Infografik). Seit einigen<br />

Proteingehalten und -qualitäten importiert. Der Import<br />

von Qualitätsweizen war nahe den Seehäfen Jahren wird in Deutschland mehr als die Hälfte der<br />

im Norden relativ preiswert.<br />

Weizenanbaufläche mit A- und E-Weizen bestellt.<br />

Insbesondere das spezifische Backvolumen relativ<br />

zum Proteingehalt konnte züchterisch laufend verbessert<br />

werden – an der Erforschung der genetischen<br />

Hintergründe arbeitet das Projekt Quality Net<br />

Durch Einkreuzung von russischem und französischem<br />

Material in den ertragreichen, aber schlecht (siehe Interview und Infografik, Seite 2). Als Resümee<br />

zeigt sich, dass die konsequente Beachtung<br />

verbackenden englischen Squarehead-(Dickkopf)-<br />

Weizen entwickelten die privaten Getreidezüchter der Backqualität durch die Weizenzüchter ein breites<br />

erste Sorten, die eine vernünftige Eigenbackfähigkeit<br />

aufwiesen. In der Folge wurden Backqua-<br />

die Qualität voll befriedigen kann und im Ertragsni-<br />

Sortenangebot gescha fen hat, das im Hinblick auf<br />

lität und hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs veau, den Resistenz- sowie den übrigen agronomischen<br />

Eigenschaften weiterentwickelt wurde.<br />

immer besser kombiniert. Anfang der siebziger<br />

Jahre waren dann die Sorten Jubilar, Caribo und<br />

Sorten mit verbesserter Eigenbackfähigkeit<br />

Redaktion und Gestaltung: Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />

Umfassende Sortenvielfalt<br />

Qualitätsgruppen dominieren<br />

Anbauanteil der Qualitätsklassen in Deutschland<br />

Relative Häufigkeit in %<br />

Jetzt ist es so weit! Seit Monaten laufen<br />

unsere Vorbereitungen für die DLG-Feldtagen<br />

in Bernburg-Strenzfeld – jetzt können<br />

wir Sie empfangen: Herzlich wi lkommen<br />

am Stand des Gemeinschaftsfonds Saat getreide!<br />

Diese sechsseitige Extra-Ausgabe<br />

von Saat-Gut! beschreibt ausführlich die<br />

13 Sorten des Weizen-Demonstrationsversuchs<br />

und ordnet sie in die Entwicklungsphasen<br />

der deutschen Weizenzüchtung der<br />

vergangenen 100 Jahre ein. Zudem gibt<br />

es bei den regelmäßigen Führungen von<br />

Dr. Erich Knopf viel Wissenswertes zu erfahren.<br />

Nutzen Sie die Angebote und sagen<br />

Sie uns Ihre Meinung – am Stand F25 sind<br />

wir für Sie da!<br />

Neben Informationen zu den Ursprüngen<br />

der Weizenzüchtung hält diese Ausgabe<br />

Aktue les zur Bedeutung des Weizens bereit.<br />

Auch die weiteren Aufgaben des GFS<br />

wie das Qualitätssicherungssystem für<br />

Z-Saatgut und die Zukunftssicherung des<br />

Getreideanbaus durch Z-Saatgut kommen<br />

nicht zu kurz. Wir freuen uns, mit Ihnen<br />

darüber zu sprechen.<br />

Ihre<br />

Belinda Giesen-Druse<br />

Kurz notiert<br />

Auf den dreizehnten DLG-Feldtagen sind<br />

vom 19. bis 21. Juni 2012 in Bernburg-<br />

Strenzfeld 303 Ausste ler vertreten, über<br />

100 davon beteiligen sich im 18 Hektar<br />

großen Versuchsfeld.<br />

GFS, mit Informationen von Dr. Lorenz Hartl/LfL<br />

2 01 2 02 2 03 2004 2 05 2006 2 07 2 08 2009 2010 20 1 Erntejahr<br />

Von Wildformen zu modernen Sorten<br />

Eindrucksvolles Ergebnis von über 100 Jahren Züchtungsleistung<br />

Heutige Weizensorten stehen für erfolgreiche Züchtung – nicht nur in jüngerer Zeit sondern seit<br />

über 100 Jahren. Die Erfolgsgeschichte umfasst die Ursprünge der Kreuzungszüchtung sowie die<br />

immer bessere Kombination von Backqualität und Ertrag. Für den aktue len Fortschri t in der Züchtung<br />

stehen moderne Sorten mit höchster Leistungsfähigkeit unter Extrembedingungen.<br />

Weizen stammt ursprünglich aus der Region des<br />

Seine Urformen sind Einkorn und Emmer, die beide<br />

zu Kulturformen entwickelt wurden. „Bis zum Ende<br />

des 19. Jahrhunderts prägten Landsorten den Winterweizenanbau“,<br />

beschreibt Dr. Lorenz Hartl vom Institut<br />

für Pflanzenba und Pflanzenzüchtung an der<br />

Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die Ausgangssituation<br />

in Deutschland. Nachdem die Auslese<br />

von Landsorten erschöpft war, begannen die Züchter Mit der vo lständigen Mechanisierung der Getreideproduktion<br />

un der automatischen Backwarenher-<br />

mit der Kreuzungszüchtung. Beispielhaft dafür steht<br />

Rimpaus früher Bastard, der die Frühreife des amerikanischen<br />

Landweizens mit den höheren Kornerträ-<br />

A-Sorten. In der Folgezeit wurden Backqualität und<br />

ste lung in den 1950er-Jahren stieg der Bedarf an<br />

gen des englischen Squarehead-Weizen vereinigte. hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs immer besser<br />

kombiniert. „Für diese Zeit stehen die Erfolgs-<br />

„Einige wichtige Sorten sind aus Kombinationen von<br />

genetischem Material entstanden, das von außerhalb sorten Jubilar, Diplomat und Kanzler“, so Hartl.<br />

des Zuchtgebiete stammte“, sagt Hartl, der an der<br />

Auswahl des Sortiments für den Schauversuch des<br />

GFS beteiligt war. „Beispielsweise entstand 1930 Tassilo<br />

durch die Einkreuzung der französischen Varietät Mit der Kombination gesteigerter Ertragsleistung und<br />

A ras in bayerisches Zuchtmaterial.“<br />

Qualität war gegen Ende der 1970er-Jahre die<br />

Selbstversorgung bei Qualitätsweizen e reicht. „Die<br />

Erfolge im Bereich der Elitequalität mit Monopol und<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die privaten<br />

deutschen Züchter ihre Zuchtprogramme. In chen dies“, erläutert Hartl. In den 1980er-Jahren<br />

Bussard, zugelassen 1975 und 1980, unterstrei-<br />

Süddeutschland verbesserten sie die gute Backqualität<br />

heimischer Landsorten weiter. In Nord-<br />

Heute stehen mehr als 150 zugelassene Weizen-<br />

stieg die Zahl ertragreicherer A- und E-Weizen an.<br />

deutschland wurden auf der Basis von Squarehead- sorten für Sortenvielfalt. Weiteren Züchtungsfortschri<br />

t für die Zukunft versprechen Hybridzüchtung<br />

Kreuzungen intensivere, ertragreichere Weizentypen<br />

favorisiert.<br />

und Genomforschung.<br />

„fruchtbaren Halbmondes“ im Nahen Osten (s. Skizze).<br />

Saat-Gut!<br />

Regionale Schwerpunkte<br />

Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 02/2012<br />

Que le: B E, MRI, Detmold<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Züchtungsfortschritt bringt<br />

Selbstversorgung<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Basis für Erfolge<br />

<br />

<br />

Welche Faktoren machen den Erfolg im<br />

Getreideanbau aus und wie kann ich sie<br />

beeinflussen? Mit Antworten auf diese<br />

Fragen sind Landwirte ständig beschäftigt.<br />

In dieser Ausgabe des Newsle ters<br />

Saat-Gut! betrachten wir einige Aspekte,<br />

mit denen Landwirte ihr Ergebnis positiv<br />

gestalten können.<br />

In den vergangen drei Jahren hat Dr. Ju ta<br />

Ahlemeyer die Leistung von 90 Winterweizensorten<br />

an mehreren Standorten<br />

untersucht. Sie stellt die wesentlichen<br />

Ergebnisse vor. Wichtigstes Fazit: Der<br />

jährliche Ertragsfortschri t beträgt ungefähr<br />

30 Kilogramm pro Hektar – Professor<br />

Wolfgang Friedt kommentiert das Ergebnis<br />

im Interview. Beim Qualitätssicherungssystem<br />

für Z-Saatgut sind a le Aufbereiter<br />

von externen Auditoren begutachtet<br />

worden. Neben mehrheitlich hoher Qualitätsfähigkeit<br />

haben sie auch Verbesserungspotenzial<br />

identifiziert. Anlässlich der<br />

gravierenden Auswinterungen 2012 gibt<br />

Christian Guddat, Spezialist für das Thema<br />

Winterfestigkeit, Hinweise zur bestmöglichen<br />

Anbaustrategie.<br />

Ihre<br />

Belinda Giesen-Druse<br />

<br />

<br />

<br />

Kurz notiert<br />

Züchtung bringt hohes Ertrags potenzial<br />

Sortenleistung von Weizen steigt jährlich um über 30 Kilogramm<br />

pro Hektar | Ein Gastbeitrag von Dr. Jutta Ahlemeyer<br />

<br />

Wegen der in der Praxi stagnierenden Erträge<br />

bei Weizen wurden in einem Forschungsprojekt<br />

der Universität Gießen 90 Sorten aus den vergangenen<br />

40 Jahren direkt verglichen. Das Er-<br />

aufgrund verbesserter Sortenleistung im Mi tel um<br />

Die Daten zeigen, dass der behandelte Ertrag a lein<br />

gebnis: Die Sortenleistung steigt bisher noch 30,7 Kilogramm pro Hektar und Jahr gestiegen<br />

kontinuierlich an. Es finden sich keine Hinweise ist (unbehandelt: 32,2 kg/ha/a; siehe Infografik).<br />

darauf, dass die schwächere Ertragsentwicklung<br />

au fehlenden Züchtungsfortschri t zurückzuführen<br />

ist.<br />

Die immer engeren Fruchtfolgen, der Anbau von<br />

Weizen auch auf schwächeren Standorten un die<br />

Wi terungsänderungen im Zuge des Klimawandels<br />

werden neben einem möglichen Rückgang des<br />

Züchtungsfortschri ts als Ursachen der stagnierenden<br />

Praxiserträge bei Winterweizen diskutiert.<br />

Versuche über drei Jahre an fünf<br />

Orten<br />

<br />

<br />

<br />

Der BDP hat festgeste lt, dass Z-Saatgut<br />

zur Herbst- und Frühjahrsaussaat 2011/<br />

2012 auf durchschni tlich 49 Prozent der<br />

Getreideflächen eingesetzt wurden.<br />

Bei einem mi tleren jährlichen Ertragszuwachs<br />

Ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Pflanzenzüchtung<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen (1966 bis 2007) in der landwirtschaftlichen Pra-<br />

von durchschni tlich 1,03 Dezitonnen pro Hektar<br />

(JLU) hat die Entwicklung der Sortenleistung untersucht.<br />

Dazu wurde ein Sortiment von 90 Weizen-<br />

auf die Verbesserung des Ertragspotenzials der<br />

xis entfä lt also ein Drittel dieses Ertragsanstiegs<br />

sorten, zugelassen zwischen 1966 und 2007, in Sorten. Für die zuletzt in der Praxis festgeste lte<br />

den Jahren 2009 bis 2011 an fünf Orten in Leist<br />

ungsprüfungen angebaut. An den JLU-Stationen schri t keine Entsprechung oder Begründung: Der<br />

Ertragsstagnation findet sich beim Züchtungsfort-<br />

Gießen, Rauischholzhausen und Groß-Gerau wurden<br />

j eine unbehandelte Variante mit etwas redures-Fenster<br />

geschätzte Ertragsanstieg aus der Sor-<br />

für die unbehandelten Versuche in einem 15-Jahzierter<br />

N-Düngung sowie eine ortsüblich gedüngte tenleistung liegt von 1976 bis 1997 zwischen 30<br />

Variante mit Fungizidbehandlung getestet. In Seligenstadt<br />

und Moosburg (2009: Nienstädt) wurden pro Hektar und Jahr.<br />

und 46, in der Folgezeit bei über 20 Kilogramm<br />

die Tests ortsüblich gedüngt und behandelt.<br />

>> weiter auf Seite 2<br />

<br />

<br />

<br />

Kontinuierlicher Züchtungsfortschritt<br />

90<br />

85<br />

80<br />

Ertragssteigerung bei Winterweizen<br />

durch verbe serte Sortenleistung<br />

behandelt unbehandelt<br />

1970 1975 1980 1985 1990 1 95 2 0 2 05 2010<br />

Feldversuch zum Züchtungsfortschri t, Lehr- und Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen in Rauischholzhausen<br />

im Ebsdorfergrund bei Marburg, Juli 2010<br />

Que le: Dr. Ahlemeyer<br />

Foto: Dr. Ju ta Ahlemeyer<br />

Viele Besucher aus Landwirtschaft, Beratung,<br />

Ausbildung und Politik nutzten die Gelegenheit,<br />

sich über Pflanzenzüchtung, die Z-Saatgut-Produktion<br />

und QSS zu informieren. Dr. Erich Knopf,<br />

ehemaliger Getreidezüchter und ausgewiesener<br />

Experte auf seinem Gebiet, bot spannende<br />

Einblicke in seine langjährige Arbeit und stand<br />

den Besuchern Rede und Antwort. Zu den Besuchern<br />

zählten unter anderem Dr. Hermann Onko<br />

Aeikens , Landwirtschaftsminister in Sachsen-<br />

Anhalt, Carl-Albrecht Bartmer, DLG-Präsident,<br />

sowie der DLG-Ausschuss für Pflanzenzüchtung<br />

und Saatgutwesen.<br />

Trotz der widrigen Witterungs- und Geländebedingungen<br />

der DLG-Feldtage 2012 ist aus Sicht<br />

des GFS ein positives Resümee zu ziehen. Den<br />

Standbesuchern konnte die Notwendigkeit und<br />

Vernetzung von Pflanzenzüchtung, Züchtungsfortschritt<br />

und Z-Saatgut sehr gut vermittelt werden.<br />

Erfolgreiche Verzahnung mit<br />

„Die <strong>Pflanzenzüchter</strong>“<br />

Im Jahr 2012 sind Z-Saatgut-Werbeanzeigen im<br />

Layout der <strong>Pflanzenzüchter</strong>-Kampagne erschienen<br />

und haben das GFS-eigene Portfolio an Kommunikationsaktivitäten<br />

ergänzt. Diese Strategie<br />

soll auch 2013 unter anderem auf der Agritechnica<br />

fortgesetzt werden.<br />

Que le: Toepfer International, März 2012<br />

Indien 80,8<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 21


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Agenda Setting im Fokus der Kommunikationsstrategie<br />

Die Imagekampage www.diepflanzenzeuchter.de hat sich im Berichtszeitraum kontinuierlich ihren Weg in die<br />

Öffentlichkeit gebahnt. Den Nutzen der Pflanzenzüchtung für die Gesellschaft herauszustellen, ist eine der<br />

wesentlichen Aufgaben der Kampagne. Während in der ersten Kampagnenphase Landwirtschaft und Fachmedien<br />

die primären Anspruchsgruppen darstellten, sind diese nun um Publikumspresse und Politik erweitert<br />

worden. Die enge Verzahnung der einzelnen Kommunikationsstränge aus dem BDP-Netzwerk und damit eine<br />

koordinierte, auf die verschiedenen Zielgruppen optimierte Ansprache steht im Fokus der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Kommunikationsstrategie des BDP ist dabei vor allem auf ein effizientes Agenda Setting<br />

mit Blick auf die pflanzenzüchterischen Belange ausgerichtet.<br />

Wer verwandelt<br />

www.die pflanzenzuechter.de<br />

Fairness in Fortschritt<br />

– wenn nicht wir?<br />

Wer investiert in die<br />

Zukunft der Landwirtschaft<br />

– wenn nicht wir?<br />

Züchtungsfortschri t ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Getreidewirtschaft. Denn konsequent<br />

verbesserte Sorten sorgen für wachsende Erträge und können Arbeits- und Betriebsmittelkosten<br />

senken. Deshalb arbeiten wir hart daran, hochwertiges Saatgut zu entwickeln, das<br />

auch strengsten Anforderungen gerecht wird. Zertifiziertes Saatgut zeichnet sich durch mehrfach<br />

geprüfte Spitzenqualitäten, eine hohe Keimfähigkeit und maximale Sortenreinheit aus. So<br />

wird Z-Saatgut zum Garanten für steigende Wettbewerbsfähigkeit und schafft die Grundlage für<br />

betriebswirtschaftliche Erfolge. Mehr Infos finden Sie auf www.z-saatgut.de<br />

Züchtungsfortschri t ist der entscheidende Erfolgsfaktor für die Landwirtschaft. Denn verbesserte<br />

Sorten sorgen für wachsende Erträge und sinkende Kosten. Gebühren für Z-Saatgut und Nachbau<br />

fl ießen direkt in die Entwicklung neuer Sorten. Damit dieser Prozess reibungslos abläuft, kümmert<br />

sich die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) im Auftrag von rund 50 Züchterhäusern um die<br />

Erhebung, Erfassung und Ve rechnung des Nachbaus. Mit jedem Euro, den Sie an Gebühren bezahlen,<br />

setzen Sie auf Fairness und Fortschri t in der Landwirtschaft. So können Sie optimistisch in die<br />

Zukunft schauen. Mehr Infos fi nden Sie auf www.stv-bonn.de<br />

STV_12_0107_AZ_210x297_0312.in d 1 16.03.12 09:24<br />

Nach wie vor stellen die globalen Herausforderungen,<br />

mit denen die Weltgemeinschaft konfrontiert<br />

ist, den thematischen Schwerpunkt<br />

der Imageoffensive „Wer – wenn nicht wir?“<br />

dar. Die Mitglieder des BDP identifizieren sich<br />

in hohem Maße mit der Kampagne. Sie haben<br />

die Botschaften der <strong>Pflanzenzüchter</strong> mit großem<br />

Engagement durch den Abdruck der aufmerksamkeitsstarken<br />

Kampagnenanzeigen in hauseigenen<br />

Publikationen in die Zielgruppe Landwirtschaft<br />

getragen und auch auf ihren Webseiten<br />

beworben. Die Organisationen STV und GFS<br />

schalteten zudem im Rahmen der Kampagne in<br />

diversen Agrarmedien Anzeigen zu den Themen<br />

Schutz geistigen Eigentums und Züchtungsfortschritt<br />

und machten sie somit einer breiteren<br />

Fachöffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus<br />

wurde der neue Imagefilm „Pflanzenzüchtung<br />

– Schlüsseltechnologie für die Zukunft“ vielfältig<br />

genutzt, um die Leistungskraft der Branche aufzuzeigen.<br />

Verstärkte Medienarbeit<br />

Die Leistungen, die die Pflanzenzüchtung zur Lösung<br />

dieser Probleme erbringt, waren 2012 Kernelement<br />

der Medienarbeit des BDP und der ihm<br />

angegliederten Organisationen. Die Kontakte zur<br />

Fachpresse konnten deutlich intensiviert werden.<br />

Dazu haben verschiedene Redaktions- und<br />

Hintergrundgespräche stattgefunden, beispielsweise<br />

mit Wochenblättern und bekannten monatlich<br />

erscheinenden Agrarzeitschriften. Autorenbeiträge<br />

und Fachartikel konnten erfolgreich<br />

platziert werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund<br />

der anstehenden Bundestagswahl werden<br />

die Positionen des BDP in zielgerichteter Mission<br />

nicht nur an die Landwirtschaft, sondern auch<br />

an die Politik verstärkt herangetragen. Zu den<br />

Publikumsmedien als Mittler erfolgte daher in<br />

den letzten Monaten ein verstärkter Kontaktausbau.<br />

Diese Aktivitäten sollen im kommenden<br />

Geschäftsjahr fortgesetzt werden, um mittelfristig<br />

Themen in der avisierten Öffentlichkeit noch<br />

besser zu besetzen.<br />

Erfolgsgeschichten aus der<br />

Pflanzenzüchtung<br />

Das Konzept der sogenannten Regio-Kits als<br />

Instru ment der Imagekampage wurde im Berichtsjahr<br />

für verschiedene Kulturarten weiterentwickelt<br />

(siehe Beispiel Rapszüchtung). Anlassbezogene<br />

Pressetexte (z. B. Welttag des geistigen<br />

2008<br />

2000<br />

1995<br />

1987<br />

1974<br />

1965<br />

1866<br />

2011<br />

Mitte 19. Jh.<br />

16./17. Jh.<br />

14. Jh.<br />

2.000 v. Chr.<br />

Eine Erfolgsstory:<br />

Rapszüchtung in Deutschland<br />

Rapsöl wichtigstes heimisches Speiseöl;<br />

Anbau auf über 1,3 Mio. Hektar<br />

Entwicklung der dritten Generation von Rapshybriden<br />

Erstmals Anbau auf über 1 Mio. Hektar<br />

Erste Rapshybride: Ertragssteigerung,<br />

bessere Pfl anzengesundheit<br />

und höherer Ölgehalt<br />

Doppel-Null-Raps: Senkung des<br />

Glycosinolat-Gehalts; Einsatz von<br />

Rapsschrot in der Fütterung<br />

Null-Raps: Erster erucasäurefreier Raps;<br />

Grundlage für Qualitätsspeiseöl<br />

Erste Züchtungsarbeiten zur Qualitätsverbesserung<br />

Mendelsche Regeln – Grundlage für Pfl anzenzüchtung<br />

Rapsöl ist bis zur Ablösung durch Petroleum der wichtigste<br />

Brennstoff für Öllampen; Anbau auf 0,35 Mio. Hektar<br />

Raps ist wichtigste Ölfrucht<br />

Raps wird in Europa kultiviert<br />

Funde von Raps in Asien<br />

22 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Grüne Woche: Der<br />

Rätselspaß mit den<br />

Erfolgsgeschichten<br />

aus der Pflanzenzüchtung<br />

(links)<br />

und die Saatgutfühlbox<br />

waren<br />

eine Attraktion für<br />

große und kleine<br />

Messebesucher<br />

Eigentums) und Grafiken wurden den Mitgliedern<br />

für ihre regionale und lokale Pressearbeit zur Verfügung<br />

gestellt. Sowohl den Unternehmen als<br />

auch dem BDP gelang es, diese Erfolgsgeschichten<br />

aus der Pflanzenzüchtung in verschiedenen Printund<br />

Onlinemedien zu positionieren – ein weiterer<br />

wichtiger Schritt in Richtung Imageverbesserung.<br />

<strong>Pflanzenzüchter</strong> zeigen Präsenz<br />

Nach einem erfolgreichen Aufschlag auf der Agritechnica<br />

2011 hat der BDP weitere Messeauftritte<br />

komplett in der Optik der Imagekampagne<br />

www.diepflanzenzuechter.de gestaltet. Der eingän<br />

gige Absender hat bei den Besuchern regen<br />

Zu spruch gefunden. Auf den Feldtagen im Juni<br />

2012 stellten die BDP-Mitglieder zusätzlich auf<br />

ihren Standpräsenzen sogenannte Dreieck kunden<br />

stopper mit Postern aus der Kampagne aus.<br />

Der Wiedererkennungseffekt wie auch die Reichweite<br />

der Kampagne wurde damit deutlich gestärkt.<br />

Der BDP-Auftritt auf der Internationalen Grünen<br />

Woche 2013 fand auf dem ErlebnisBauernhof statt<br />

und war von einem großen Besucheransturm gekennzeichnet.<br />

Die weltgrößte Verbrauchermesse<br />

bot vielfältige Möglichkeiten, auch fachunkundige<br />

Messegäste mit leicht verständlichen und emotionalen<br />

Botschaften mit dem Thema Pflanzenzüchtung<br />

vertraut zu machen.<br />

Organisationen ihre Meinungen und Positionen<br />

im Netz veröffentlichen und diskutieren. Wie auch<br />

in den klassischen Medien wird die Pflanzenzüchtung<br />

dabei zumeist auf wenige, überwiegend kritisch<br />

diskutierte Themen reduziert, während die<br />

vielen positiven Botschaften und Leistungen der<br />

Branche unerwähnt bleiben. Um dazu beizutragen,<br />

dass dieses Ungleichgewicht ausgeglichen<br />

wird, hat sich der BDP nach eingehender Analyse<br />

dazu entschieden, mit verschiedenen Präsenzen<br />

in den bekanntesten sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />

Twitter und YouTube aktiv in den Dialog<br />

einzusteigen und über Neuigkeiten aus Pflanzenforschung<br />

und Pflanzenzüchtung zu berichten.<br />

Denn nur, wer Antworten auch auf kritische Fragen<br />

gibt, kann den Diskussionsprozess mitgestalten<br />

und Glaubwürdigkeit erlangen. Diese Aktivitäten<br />

sind in das Konzept der sonstigen Presse- und<br />

Veranstaltungsaktivitäten eingebunden und ergänzen<br />

sie. Nach einer erfolgreichen Startphase<br />

soll die Social Media-Strategie im kommenden<br />

Jahr kontinuierlich ausgebaut und der Dialog mit<br />

der breiten Öffentlichkeit intensiviert werden.<br />

YouTube www.youtube.com/lebensbasispflanze<br />

Facebook www.facebook.com/diepflanzenzuechter.de<br />

Einstieg in die sozialen Medien<br />

Auch wenn das Medium Internet alles andere als<br />

neu ist, haben die sogenannten sozialen Netzwerke<br />

es geschafft, die interaktive Kommunikation<br />

der digitalen Welt noch einmal zu revolutionieren.<br />

Viel leichter, deutlicher, aber häufig auch<br />

unreflektierter als bisher können Menschen und<br />

Twitter www.twitter.com/DialogBDP<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 23


Getreide<br />

Züchter, Saatgutbranche und Landwirte sind Nutznießer des neutralen, weitestgehend staatlich getragenen<br />

Prüfsystems. Die angekündigten Kosteneinsparungen beim BSA im Bereich Register- und Wertprüfung stellen<br />

die Branche vor die Herausforderung, die Vorteile – Neutralität, Wissenschaftlichkeit, Vergleichbarkeit der<br />

Ergebnisse – zu bewahren sowie das System gleichermaßen zukunftsfähig und kosteneffizient auszugestalten.<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1965<br />

Regional sehr unterschiedliche<br />

Getreideernte 2012<br />

Starke Auswinterungsschäden durch Kahlfröste<br />

im Winter 2011/2012 führten zu einem Rückgang<br />

der Anbauflächen für Wintergetreide. Frühjahrstrockenheit,<br />

wechselnde Bedingungen im<br />

Mai und Juni sowie zum Teil regional sehr nasse<br />

Erntebedingungen im Sommer 2012 haben die<br />

Erntemengen, Hektarerträge sowie die Qualitäten<br />

in den Bereichen Konsum- und Saatgetreide beeinflusst.<br />

Trotzdem konnten durchschnittliche Erträge<br />

erzielt werden. In Deutschland wurden 2012<br />

ca. 39,7 Mio. Tonnen Getreide (ohne Mais) und damit<br />

ca. 8,1 Prozent mehr als im Vorjahr geerntet.<br />

Die Getreideanbaufläche ist mit 6,0 Mio. ha im<br />

Vergleich zu 2011 stabil geblieben (siehe Tabelle ).<br />

Obwohl in guten Anbaugebieten Erträge von<br />

über 100 dt/ha geerntet wurden, konnte bundesweit<br />

das genetische Ertragspotential neuer<br />

Sorten aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse<br />

nicht ausgeschöpft werden.<br />

Züchtungsfortschritt zwischen 1966 und 2007 – Ertrag<br />

Ertrag [dt/ha]<br />

1970<br />

1975<br />

behandelt<br />

unbehandelt<br />

1980 1985 1990 1995<br />

Jahr der Zulassung<br />

b = 30.7 kg/ha/a; p < 0.0001<br />

b = 32.2 kg/ha/a; p < 0.0001<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

unbehandelte Stufe: 3 Jahre, 3 Orte, 1–2 Wiederholungen; behandelte Stufe: 3 Jahre, 5 Orte, 2 Wiederholungen<br />

LSDs: unbehandelt: 7.61 dt/ha, behandelt: 4.38 dt/ha<br />

Ertragssteigerung in der landwirtschaftlichen Praxis (BEE) zwischen 1966 und 2007: 1.03 dt/ha/a<br />

Quelle: Dr. Jutta Ahlemeyer<br />

Züchtung wichtig für Ertragsfortschritt<br />

bei Weizen<br />

Eine verbesserte Sortenleistung und vor allem<br />

die signifikante Erhöhung der Kornzahl sind für<br />

ca. 33 Prozent des in den vergangenen 40 Jahren<br />

erzielten Ertragsfortschritts bei Winterweizen in<br />

Deutschland verantwortlich. Zu diesem Ergebnis<br />

kommt eine vom Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

(GFS) koordinierte Studie der Universität<br />

Gießen, die 90 Weizensorten der Zulassungsjahrgänge<br />

1966 bis 2007 in Exaktversuchen über den<br />

Zeitraum von 2009 bis 2011 an fünf Standorten<br />

verglichen hat. Jährlich kann ein Ertragszuwachs<br />

von 103 Kilogramm pro Hektar und Jahr in der<br />

Landwirtschaft beobachtet werden. Mehr als 30<br />

Kilogramm Ertragszuwachs pro Hektar und Jahr<br />

sind auf züchterische Leistung zurückzuführen.<br />

Die Kornzahl pro Ähre konnte durch konsequente<br />

Züchtungsarbeit durchschnittlich um 0,14 Körner<br />

pro Zulassungsjahr erhöht werden. Aktuelle<br />

Sorten schieben die Ähren im Schnitt einen Tag<br />

früher als ältere Sorten, wodurch auch die Abreife<br />

früher erfolgt. Die Wuchshöhe wurde in den<br />

vergangenen Jahrzehnten deutlich reduziert und<br />

die Halmstabilität erhöht. Jüngere Sorten zeigen<br />

teilweise eine deutlich verminderte Anfälligkeit<br />

gegenüber Krankheiten.<br />

Die Versuchsergebnisse geben keine Hinweise<br />

darauf, dass eine Stagnation der Winterweizen-<br />

Erträge auf das Erreichen eines genetisch bedingten<br />

Limits zurückzuführen wäre.<br />

Neuausrichtung der<br />

Braugerstenprüfung<br />

Als Ergebnis der intensiven Diskussion der BDP-<br />

Abteilung Getreide mit der Braugersten-Gemeinschaft<br />

über die Zuchtziele für Braugerste sowie<br />

Änderungen in der Wertprüfung (WP) und dem<br />

24 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Getreide<br />

Berliner Programm (BP) sollen Wertprüfung und<br />

Berliner Programm besser miteinander verzahnt<br />

werden. Mit dem WP-Sortiment S1 2012 wird das<br />

Maischverfahren von der Kongressmaische (45 °C)<br />

auf die 65 °C-Maische umgestellt. Die WP-Sortimente<br />

S2 und S3 werden im Kongressmaischverfahren<br />

fortgeführt. In den WP-Sortimenten<br />

werden zukünftig zusätzlich als neue Parameter<br />

die Alpha-Amylase- und die Beta-Amylase-<br />

Aktivität sowie der Beta-Glucan-Gehalt (mg l -1 )<br />

untersucht. Die Optimierung der geprüften Parameter<br />

über alle vier Untersuchungen (WP 1 bis 3<br />

plus BP) ermöglicht es, verarbeitungstechnische<br />

„K.O.-Kriterien“ frühzeitig zu ermitteln und in<br />

die Züchterentscheidung über das Weiterführen<br />

einer Sorte einfließen zu lassen.<br />

Sortenprüfwesen vor der<br />

Neustrukturierung<br />

Der angekündigte Ausstieg des Bundeslandes<br />

Brandenburg aus den Landessortenversuchen<br />

zum Herbst 2014 sowie die Kosteneinsparungen<br />

beim BSA stellen Züchter, VO-Firmen, den<br />

Handel und auch Landwirte als Nutznießer des<br />

neutralen, weitestgehend staatlich getragenen<br />

Prüfsystems vor große Herausforderungen. Die<br />

AGs Wert- und Registerprüfung sowie Sortenprüfwesen<br />

der Abteilung Getreide haben sich intensiv<br />

mit dieser Frage beschäftigt.<br />

Entwicklung der Anbauflächen und durchschnittlichen<br />

Erntemengen<br />

Anbaufläche<br />

in Hektar<br />

2011<br />

Anbaufläche<br />

in Hektar<br />

2012<br />

Damit die einheimische Getreidezüchtung auch<br />

in Zukunft leistungsfähig ist, muss sie vor allem<br />

finanzierbar sein. Besonders bei Selbstbefruchterarten<br />

wird die künftige Sortenentwicklung<br />

maßgeblich von einer gesicherten Refinanzierung<br />

dieser Ausgaben über die Lizenzgebühren<br />

an Z-Saatgut oder Nachbau abhängig sein (mehr<br />

dazu auf S. 20/21). Für die Getreidezüchter ist<br />

es daher von großer Bedeutung, den Z-Saatgutwechsel<br />

zu steigern und eine praktikable Nachbauregelung<br />

zu erreichen.<br />

Die Neuausrichtung des Prüfwesens wie auch<br />

die Better-Regulation-Initiative auf EU-Ebene<br />

werden Schwerpunkte der Getreideabteilung im<br />

kommenden Jahr sein. Beide Bereiche tangieren<br />

maßgeblich die rechtlichen und praktischen<br />

Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche und<br />

zukunftsfähige Getreidezüchtung in Deutschland.<br />

Ø Hektarertrag<br />

in dt<br />

2011<br />

Ø Hektarertrag<br />

in dt<br />

2012<br />

Winterweizen 3.185.000 2.897.000 (-9,0 %) 70,9 74,0<br />

Winterroggen 615.000 710.000 (+15,4 %) 40,2 53,1<br />

Wintertriticale 386.000 373.000 (-3,4 %) 52,0 60,4<br />

Wintergerste 1.186.000 1.093.000 (-7,8 %) 57,0 65,0<br />

Sommergerste 421.000 590.000 (+40,1 %) 47,8 55,1<br />

Sommerweizen 60.000 193.000 (+221,7 %) 52,7 61,8<br />

Hafer 143.000 146.000 (+3,1 %) 43,7 49,5<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, BMELV<br />

Eine verbesserte<br />

Sortenleistung<br />

und vor allem<br />

die signifi kante<br />

Erhöhung der<br />

Kornzahl sind für<br />

ca. 33 Prozent des<br />

in den vergangenen<br />

40 Jahren erzielten<br />

Ertragsfortschritts<br />

bei Winterweizen<br />

in Deutschland<br />

verantwortlich.<br />

In Diskussionen mit dem BSA und den Saatgutanerkennungsstellen<br />

der Länder zu saatgutrechtlichen<br />

Regelungen für die Anerkennung<br />

von Getreide-Hybridsorten konnten wichtige<br />

Zwischenergebnisse erzielt bzw. Änderungen der<br />

Rahmenbedingungen oder Vorgaben erreicht<br />

werden. So wurde beispielsweise der Schwellenwert<br />

für männlich sterile Linien in Drei-Wege-<br />

Hybriden von 0,2 Prozent auf 0,5 Prozentangehoben.<br />

Ausblick<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 25


Mais und Sorghum<br />

Die Maisanbaufläche ist deutlich geringer angestiegen als in den Jahren zuvor. Das erste Wertprüfungsjahr<br />

ist bei Sorghum abgeschlossen. Das behördliche Saatgut-Monitoring beanstandet vereinzelte Saatgutpartien<br />

aufgrund geringster GVO-Spuren. Abriebanalysen belegen die hohe Beizqualität bei Maissaatgut. Der Systemstart<br />

von SeedGuard zur Zertifizierung von Beizstellen ist 2012 erfolgt. Die Saatmaiserzeugung in Deutschland<br />

nimmt nochmals zu.<br />

Im Prüfjahr 2012<br />

wurde erstmals eine<br />

Wertprüfung für<br />

Sorghum angelegt.<br />

In Deutschland wuchsen 2012 2,564 Mio. ha Mais.<br />

Das entspricht einer Wachstumsrate von 1,9 Prozent<br />

gegenüber 2011. Damit ist die Anbaufläche<br />

bei weitem nicht mehr so stark gewachsen wie<br />

noch in den Vorjahren. Die Silomaisfläche stieg lediglich<br />

um 9.200 Hektar (+0,5 Prozent) auf 2,038<br />

Millionen ha. Körnermais weist eine Flächensteigerung<br />

von 7,8 Prozent auf 526.200 Hektar auf.<br />

Als Ursache für diesen Zuwachs gelten im Wesentlichen<br />

die Auswinterungsschäden bei Wintergetreide<br />

im Januar 2012. Der Grund für die geringe<br />

Zunahme der Silomaisfläche dürfte dagegen der<br />

stark reduzierte Zubau neuer Biogasanlagen als<br />

Folge der EEG-Novelle aus dem Jahr 2011 sein.<br />

Zwischen den Bundesländern zeigen sich erhebliche<br />

Unterschiede. Spitzenreiter mit einer Gesamtmaisfläche<br />

von 620.900 Hektar bleibt Niedersachsen,<br />

wo die frostgeschädigten Winterkulturen<br />

vorrangig durch Körnermais ersetzt wurden.<br />

Sorghum<br />

Im Prüfjahr 2012 wurde erstmals eine Wertprüfung<br />

für Sorghum angelegt. Die Dauer der<br />

Prüfung wurde vom Bundessortenamt auf zwei<br />

Jahre festgesetzt. Für das Erntejahr 2012 lagen<br />

ausschließlich Anträge zur Nutzung als Gesamtpflanze<br />

vor. Die praktische Durchführung folgte<br />

dem Vorbild der Wertprüfung Mais. Dies bedeutet,<br />

dass jedes Unternehmen, das Prüfkandidaten<br />

anmeldet, verpflichtet ist, auch einen Prüfstandort<br />

zur Verfügung zu stellen. Neben dem Standort<br />

Haßloch des Bundessortenamtes steuerten<br />

verschiedene Einrichtungen der Länder weitere<br />

Standorte bei. Sämtliche Sorghum betreffende<br />

Fragen werden in der BDP-Abteilung Mais gebündelt,<br />

die dazu im vergangenen Jahr bereits in<br />

„Mais und Sorghum“ umbenannt wurde.<br />

GVO-Monitoring<br />

Auch in 2012 wurde über die Bundesländer ein<br />

umfangreiches GVO-Monitoring bei Maissaatgut<br />

mit Probenahmen bei Züchtungsunternehmen<br />

und auf Handelsebene vorgenommen. Im Rahmen<br />

dieser behördlichen Untersuchung wurden<br />

419 Maissaatgutpartien auf GVO-Anteile getestet.<br />

Davon wurden elf Partien beanstandet, die geringste<br />

GVO-Anteile unterhalb der technischen<br />

Nachweisgrenze aufwiesen. Sie wurden aus dem<br />

Verkehr genommen.<br />

Auffällig ist, dass die beanstandeten Maissaatgutpartien<br />

überwiegend aus Ländern kamen, in<br />

denen seit Jahren kein Anbau von gentechnisch<br />

verändertem Mais stattfindet. Das führt wie in<br />

den Vorjahren zur Vermutung, dass es sich um<br />

Zufallseinträge handelt. Der BDP hat deshalb<br />

seine Forderung nach Saatgutschwellenwerten<br />

inklusive einer technischen Lösung für geringste<br />

GVO-Spuren weiterhin bekräftigt.<br />

Beizung<br />

Von Seiten der Behörden wird zunehmend die<br />

abgeriebene Wirkstoffmenge als umweltrelevan-<br />

26 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Mais und Sorghum<br />

Der Grund für die<br />

geringe Zunahme<br />

der Silomaisfläche<br />

dürfte der stark<br />

reduzierte Zubau<br />

neuer Biogasanlagen<br />

als Folge der<br />

EEG-Novelle sein.<br />

tes Kriterium der Beizung thematisiert und nicht<br />

der bloße Abrieb von Beizstaub. Auf Initiative<br />

der Abteilung stellten 14 Beizstellen aus vier verschiedenen<br />

Ländern rund 200 Heubachfilter aus<br />

der Beizsaison 2011/2012 für eine Wirkstoffanalyse<br />

zur Verfügung. Die Auswertung der Analysen<br />

erfolgte über das Deutsche Maiskomitee e. V. Die<br />

Ergebnisse, die sowohl dem Julius Kühn-Institut<br />

(JKI) als auch dem Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit (BVL) vorgestellt<br />

wurden, belegen den in den vergangenen<br />

Jahren erreichten hohen Stand der Umwelt- und<br />

Anwenderfreundlichkeit der Beizung bei Maissaatgut.<br />

Zum 1. August 2012 erfolgte der aktive<br />

Start des Zertifizierungssystems SeedGuard. Zu<br />

Beginn 2013 haben sich für Mais bereits sechs inländische<br />

Beizstellen bei SeedGuard registrieren<br />

lassen.<br />

Vermehrungsfläche für Saatmais<br />

Die Saatmaisvermehrer meldeten 2012 4.081 ha<br />

Saatmais zur Vermehrung an. Das entspricht einer<br />

Steigerung von vier Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr. Die inländische Vermehrungsfläche<br />

überstieg damit erstmals 4000 ha und setzte<br />

die Entwicklung der vergangenen Jahre fort. Der<br />

Umfang der Vermehrung beschränkt sich bei<br />

Stämmen in der Regel auf wenige Hektar. Einzelne<br />

Sorten erreichen aber auch Vermehrungsflächen<br />

von nahezu 600 ha.<br />

Sortenzulassungsfragen<br />

Das Bundessortenamt hat in diesem Frühjahr 27<br />

neue Maissorten für den Anbau in Deutschland<br />

zugelassen. Davon haben 14 Sorten für die Nutzungsrichtung<br />

Silomais, 8 Sorten für Körnermais<br />

und 8 Sorten für beide Nutzungsrichtungen eine<br />

Beschreibung bekommen. Mögliche Varianten<br />

eines vereinfachten Verfahrens der Sortenzulassung,<br />

z. B. auf Grundlage eines Indexwertes, werden<br />

gegenwärtig in der Abteilung diskutiert. Ziel<br />

ist, dass die Sorten, die eindeutig nach zweijähriger<br />

Wertprüfung den landeskulturellen Wert erreicht<br />

haben, zeitlich früher zugelassen werden<br />

können.<br />

Ausblick<br />

Angesichts der zu erwartenden Eingriffe in das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist mittelfristig<br />

nur mit einem geringen Wachstum der<br />

Maisfläche zu rechnen. Erste Ansätze, das Zulassungsverfahren<br />

im Rahmen der Wertprüfung<br />

effizienter zu gestalten, müssen fortgesetzt werden.<br />

Als weitere Aufgabe bleibt die beständige<br />

Optimierung der Beizqualität bestehen.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 27


Kartoffel<br />

In Deutschland brachte der Witterungsverlauf den Kartoffelanbauern gute Erträge. 2012 hat das Bundessortenamt<br />

(BSA) 13 neue Kartoffelsorten zugelassen. Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Pflanzgutwirtschaft innerhalb der EU besteht bei der Novellierung der europäischen Pflanzkartoffelnormen<br />

noch erheblicher Abstimmungsbedarf. Die UNIKA als Branchenverband ist seit zehn Jahren erfolgreich tätig.<br />

Zur Erhaltung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen<br />

Pflanzgutwirtschaft<br />

innerhalb der EU<br />

besteht bei der<br />

Novellierung der<br />

europäischen<br />

Pflanzkartoffelnormen<br />

noch<br />

erheblicher Abstimmungsbedarf.<br />

Die Kartoffelanbaufläche war mit 238.100 Hektar<br />

in 2012 im Vergleich zum Vorjahr kleiner<br />

(– 8,9 Prozent, 259.400 Hektar). Insoweit lag auch<br />

die Kartoffelernte mit 10,6 Millionen Tonnen um<br />

12,3 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (11,9<br />

Millionen Tonnen). Die Landwirte erzielten mit<br />

444,7 dt einen etwas niedrigeren Hektarertrag<br />

als im Vorjahr (– 2,9 Prozent, 457,6 dt). Pflanzgutvermehrung<br />

fand auf 15.654 Hektar statt. Dies<br />

bedeutet einen Rückgang von 6,2 Prozent zum<br />

Vorjahr (16.630 Hektar).<br />

EU: Novellierung der europäischen<br />

Pflanzkartoffelnormen<br />

Im Rahmen der gemeinsamen jährlichen Aussprache<br />

im November 2012 informierte das Bundessortenamt<br />

über den aktuellen Sachstand der<br />

Überarbeitung der Richtlinie 2002/56/EG vom<br />

13.6.2002 (Europäische Pflanzkartoffelnormen).<br />

Nach Einschätzung des BDP dürfte es zu einer<br />

erheblichen Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Pflanzgutwirtschaft innerhalb<br />

der Europäischen Union (EU) kommen,<br />

wenn die vorgestellten Änderungen tatsächlich<br />

verabschiedet werden sollten. Die geplanten<br />

Neuregelungen, beispielsweise die Verschärfung<br />

der Virusnormen, würden durch die dann zu erwartenden<br />

deutlich höheren Aberkennungsraten<br />

die Verfügbarkeit von in Deutschland produziertem<br />

zertifizierten Pflanzgut einschränken und<br />

damit gleichzeitig die für Exporte zur Verfügung<br />

stehenden Mengen reduzieren. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde das Bundessortenamt gebeten,<br />

diese und weitere Bedenken zu den beabsichtigten<br />

Regelungen nochmals mit den Experten der<br />

Kartoffelwirtschaft zu diskutieren. Daneben wurden<br />

die zuständigen Behörden aufgefordert, sich<br />

in Brüssel in einer weiteren Anhörung zu diesem<br />

Komplex innerhalb der EU-Arbeitsgruppe für die<br />

dargelegten deutschen Interessen und Positionen<br />

einzusetzen.<br />

Deutschland und Russland vereinbaren<br />

intensive Zusammenarbeit<br />

Im Januar 2013 unterzeichneten Dr. Kartz von<br />

Kameke, Vorsitzender des BDP, und Sergey<br />

Lupekhin , Vorsitzender des Verbandes der Kartoffel-<br />

und Gemüsemarktteilnehmer in Russland,<br />

ein Memorandum zur Intensivierung der<br />

Zusammenarbeit im Bereich Kartoffelzüchtung<br />

28 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Kartoffel<br />

führen. Die neue Vorschrift soll erst am 1.7.2013<br />

in Kraft treten, damit die Unternehmen ausreichend<br />

Zeit haben, sich auf die geänderte Rechtslage<br />

einzustellen.<br />

UNIKA feiert 10-jähriges<br />

Verbandsjubiläum<br />

Der BDP-Vorsitzende Dr. Kartz von Kameke (vorne rechts)<br />

und Sergey Lupekhin, Vorsitzender der Potato Union, unterzeichneten<br />

in Anwesenheit von Staatssekretär Peter Bleser<br />

(hinten links) und dem russischen Vize-Minister Aleksandr<br />

Petrikov ein Memorandum zur Zusammenarbeit.<br />

und Pflanzgutproduktion zwischen Deutschland<br />

und Russland. Beide Verbände streben<br />

eine langfristige Zusammenarbeit an, die auch<br />

eine Verbesserung der Legislativ- und Normativgesetzgebung<br />

auf den Gebieten Züchtung,<br />

Pflanzguterzeugung, Pflanzgutvertrieb und phytosanitäre<br />

Vorsorgemaßnahmen erreichen soll.<br />

Die Vertragspartner setzen sich für eine Verbesserung<br />

der gesetzlichen Regelungen, besonders<br />

im Bereich „Schutz Geistigen Eigentums“ ein.<br />

Vereinfachungen bei der<br />

Gelangensbestätigung<br />

Die sogenannte Gelangensbestätigung gilt als<br />

Beleg nachweis, mit der die Voraussetzungen der<br />

Steuerbefreiung einer Lieferung innerhalb der<br />

Europäischen Union für die Finanzverwaltung<br />

nachprüfbar sind. Nach branchenübergreifender<br />

Kritik an der seit dem 1.1.2012 geltenden<br />

Regelung wird der Gesetzgeber nun nach bessern.<br />

Geplant ist eine Änderung der maßgeblichen<br />

Um satz steuer-Durchführungsverordnung, die ent -<br />

spre chende Erleichterungen mit Blick auf die<br />

Ge langensbestätigung nach sich ziehen soll. So<br />

sollen neben der Bestätigung weitere gleichberechtigte<br />

Nachweise zugelassen und ein<br />

Auffang tatbestand eingeführt werden. Die beabsichtigten<br />

Regelungen werden auch in der<br />

Praxis des Kartoffelhandels zu Vereinfachungen<br />

Im zehnten Jahr ihres Bestehens konnte die<br />

Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA)<br />

2012 eine positive Bilanz ziehen. Sie hat sich als<br />

Sprachrohr der Kartoffelwirtschaft etabliert und<br />

leistet wertvolle Arbeit für die Gestaltung der<br />

Rahmenbedingungen innerhalb der Branche.<br />

Zentrales Element der UNIKA sind ihre Fachkommissionen.<br />

Durch die hohe Kompetenz und das<br />

große Engagement der vielen ehrenamtlichen<br />

Spezialisten gelingt es ihr, wichtige Fachthemen<br />

bis in die politische Ebene zu tragen und gemeinsam<br />

zum Wohle der gesamten Wertschöpfungskette<br />

Kartoffel an deren Lösung zu arbeiten.<br />

PotatoEurope 2012: Treffen der<br />

europäischen Kartoffelbranche<br />

Mit der PotatoEurope präsentierte sich die internationale<br />

Kartoffelbranche im September 2012<br />

in Frankreich. Hier konnten sich Kartoffelprofis<br />

aus der ganzen Welt auf über 40 ha bei über<br />

250 Ausstellern über alle Fragen der modernen<br />

Kartoffelproduktion und -verarbeitung sowie<br />

des Handels informieren. Rund 10.000 Besucher<br />

nutzten das umfangreiche fachliche Angebot an<br />

Vorführungen und Sonderschauen sowie weiteren<br />

Informationen rund um den Kartoffelmarkt.<br />

Ausblick<br />

Bei einer stabilen Nachfrage wird die Vermarktung<br />

der Ernte gut möglich sein. Auch diejenigen<br />

Landwirte, die ihre Ernte in Vertragssystemen<br />

eingebunden haben, werden von dieser stabilen<br />

Nachfrage profitieren können.<br />

Der Anbau von Kartoffeln wird zunehmend ein<br />

Geschäftsmodell für Spezialisten. Das zeigt sich<br />

deutlich an den Veränderungen in der Anbaustruktur<br />

landwirtschaftlicher Betriebe.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 29


Futterpflanzen<br />

Das sogenannte Kokopelli-Urteil vom Juli 2012 ist ein wichtiger Meilenstein für die Bemühungen zur Stärkung<br />

der Märkte für zertifiziertes Saatgut von Futterpflanzen und Rasengräsern. Der Europäische Gerichtshof hat<br />

die obligatorische Saatgutzertifizierung als vereinbar mit den Grundpfeilern des EU-Vertrages erkannt.<br />

Nicht zertifiziertes Gräser- und Feinleguminosensaatgut<br />

wäre auf den Weltmärkten unmittelbar<br />

verfügbar gewesen und hätte eine ernste Bedrohung<br />

für die deutsche und europäische Saatgutwirtschaft<br />

bedeutet. Gleichzeitig würden die<br />

Anstrengungen zur Bekämpfung von illegalen<br />

Aktivitäten auf den Futterpflanzensaatgutmärkten<br />

(z. B. die ESA Arbeitsgruppe „Betrugsbekämpfung“<br />

und die Züchterorganisation „Breeders‘<br />

Trust“) zunehmend ins Leere laufen. Ohne die<br />

sortenspezifische Saatgutzertifizierung ist der<br />

Nachweis der Sortenidentität schwierig.<br />

Auswertung des Nachkontrollanbaus<br />

für Gräsersaatgut<br />

Die Auswertung des Nachkontrollanbaus für<br />

Gräsersaatgut durch den BDP hat eine Häufung<br />

von problematischen Ergebnissen in bestimmten<br />

Regionen und für bestimmte Saatgutkategorien<br />

zu Tage gefördert. Die Arbeitsgemeinschaft der<br />

Anerkennungsstellen der Länderdienststellen hat<br />

daraufhin im Juni 2012 eine richtungsweisende<br />

Entscheidung getroffen. Falls im Nachkontrollanbau<br />

Partien durch mangelnde Sortenidentität<br />

oder -reinheit auffallen, soll in Zukunft konsequent<br />

die Anerkennung dieser Saatgutpartien<br />

zurückgenommen werden. Dies ist insbesondere<br />

in Zeiten knapper Saatgutversorgung eine empfindliche,<br />

aber wichtige Maßnahme. Die Gräsersaatgutbestände<br />

zum 30. Juni 2012 in Deutschland<br />

sind die geringsten seit 2006 (siehe Tabelle).<br />

Rechtsposition zu § 40 BNatSchG<br />

Die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes<br />

(BNatSchG) macht die Aussaat von „gebietsfremden<br />

Arten“ in der „freien Natur“ ab dem Jahr<br />

2020 von einer Genehmigungspflicht abhängig.<br />

Ein vom BDP in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass zertifiziertes<br />

Saatgut nicht unbedingt als „gebietsfremd“ zu<br />

gelten hat und „freie Natur“ enger zu definieren<br />

ist, als dies von interessierten Kreisen teilweise<br />

Die Stärkung<br />

der Märkte für<br />

zertifiziertes<br />

Futterpflanzen- und<br />

Rasengräsersaatgut<br />

wird auch<br />

weiter im Fokus der<br />

Bemühungen des<br />

BDP stehen.<br />

30 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Futterpflanzen<br />

behauptet wird. Dieses Ergebnis trägt entscheidend<br />

dazu bei, die Märkte für Rasengräser für<br />

Qualitätssaatgut von Zuchtsorten offen zu halten.<br />

Mit der gleichen Intention beteiligt sich der<br />

BDP an einer Initiative der European Seed Association<br />

(ESA) zur Förderung von Naturrasen gegenüber<br />

künstlichem Rasen.<br />

Neustrukturierung des<br />

Bundessortenamtes<br />

Die Abteilung Futterpflanzen erarbeitet gegenwärtig<br />

eine Position zur vorgesehenen Schließung<br />

von fünf der zwölf BSA-Standorte. Die<br />

Vielzahl der von der Abteilung betreuten Arten<br />

und ihre teilweise geringe oder nur regionale<br />

Marktbedeutung machen eine differenzierte<br />

Betrachtung erforderlich. Während die Qualität<br />

der Sortenprüfung und der Zulassungsentscheidung<br />

erhalten bleiben soll, muss der Aufwand<br />

in einem vernünftigen Verhältnis zur Bedeutung<br />

der Fruchtart stehen. Im Dezember 2012 hat die<br />

Abteilung dem Vorschlag des BSA zum zeitlich<br />

versetzten Beginn der Sortenprüfung für einige<br />

Arten zugestimmt. So wird ein Beitrag zur Kostenreduzierung<br />

geleistet. Der Vorschlag der Rotkleezüchter<br />

zur Nutzung der Proteinelektrophorese<br />

in der Registerprüfung zielt in eine ähnliche<br />

Richtung.<br />

Saatgutmarkt für Gräser und Klee in Deutschland<br />

Jahr<br />

Zur Feldbesichtigung<br />

gemeldete Fläche<br />

(Hektar)<br />

Erntemenge<br />

(Tonnen)<br />

Saatgut bestände<br />

zum 30.06.<br />

(Tonnen)<br />

Gräser<br />

2000 30.789 21.053 26.429<br />

2001 29.594 24.842 28.094<br />

2002 27.033 21.187 24.188<br />

2003 28.611 23.052 17.259<br />

2004 33.513 26.988 15.908<br />

2005 35.828 28.903 22.171<br />

2006 35.607 29.494 22.725<br />

2007 33.451 21.142 26.971<br />

2008 29.295 18.981 26.461<br />

2009 29.710 24.411 29.823<br />

2010 27.033 23.019 27.413<br />

2011 25.971 19.053 24.514<br />

2012 27.790 22.310 22.743<br />

Klee<br />

2000 1.789 516 3.182<br />

2001 1.663 511 4.347<br />

2002 1.365 392 4.272<br />

2003 1.258 302 3.734<br />

2004 1.178 379 3.594<br />

2005 1.822 562 3.414<br />

2006 2.760 510 2.573<br />

2007 2.606 486 3.286<br />

2008 1.919 354 4.907<br />

2009 2.110 655 2.940<br />

2010 3.189 998 3.786<br />

2011 2.747 592 3.616<br />

2012 2.364 761 3.041<br />

Quellen: Bundessortenamt, BDP eigene Schätzung, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung<br />

Reform der gemeinsamen Agrarpolitik<br />

Im Rahmen der ESA Futterpflanzensektion setzt<br />

sich der BDP für eine angemessene Definition<br />

von Dauergrünland im Zuge der Reform der<br />

gemeinsamen Agrarpolitik ein. Die Nach- und<br />

Neuansaat müssen möglich bleiben, um die<br />

Leistungsfähigkeit des Grünlands zu erhalten.<br />

Gekoppelte Beihilfen für die Erzeugung von Futterpflanzensaatgut<br />

werden abgelehnt, um Wettbewerbsverzerrungen<br />

zwischen den Produktionsregionen<br />

in der EU zu vermeiden.<br />

Ausblick<br />

Die Stärkung der Märkte für zertifiziertes Futterpflanzen-<br />

und Rasengräsersaatgut wird auch<br />

weiter im Fokus der Bemühungen des BDP stehen.<br />

Entsprechend muss die Reform des gemeinschaftlichen<br />

Saatgut- und Pflanzengesundheitsrechtes<br />

begleitet werden. Es gilt, die bewährten<br />

Prinzipien aufrecht zu erhalten, gleichzeitig<br />

jedoch den Aufwand, z. B. durch eine stärkere<br />

Beteiligung der Wirtschaft, zu begrenzen. National<br />

setzt sich der BDP für die Aufrechterhaltung<br />

eines qualitativ hochwertigen Sortenprüfwesens<br />

ein. Illegale Aktivitäten auf dem Futterpflanzensaatgutmarkt<br />

müssen gezielt bekämpft werden.<br />

Nur so kann der Verbraucher, aber auch der Inhaber<br />

von Sortenrechten geschützt werden. Die<br />

Märkte für zertifiziertes Qualitätssaatgut sind<br />

gegen Erhaltungssorten und künstlichen Rasen<br />

zu verteidigen.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 31


Öl- und Eiweißpflanzen<br />

Mit einem Anstieg der Aussaatfläche von Winterraps zur Körnernutzung auf rund 1,43 Millionen Hektar (siehe<br />

Tabelle) hat die Kulturart ihre Position als mit Abstand wichtigste Öl- und Eiweißpflanze in Deutschland<br />

bestätigt. Die herausragende Bedeutung der für die Fruchtfolgen in Deutschland unersetzbaren Blattfrucht<br />

wird nun jedoch durch die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der Erneuerbare-Energien-Richtlinie in<br />

Frage gestellt.<br />

Die hervorragende<br />

Bedeutung von<br />

Raps in der Fruchtfolge<br />

wird durch<br />

die Vorschläge der<br />

EU-Kommission in<br />

Frage gestellt.<br />

Rund 60 Prozent des in Deutschland produzierten<br />

Rapsöls werden als umweltfreundlicher Energieträger<br />

verwendet. Die von der EU-Kommission<br />

vorgeschlagene Anrechnung sogenannter ILUC-<br />

Faktoren (indirekte Landnutzungsänderung) und<br />

die Beschränkung von Biokraftstoffen der ersten<br />

Generation stellen eine ernsthafte Bedrohung<br />

für den Rapsanbau dar. Die Begründung für die<br />

Beschränkungen wird von maßgeblichen Experten<br />

entschieden zurückgewiesen. Der BDP setzt<br />

sich im Schulterschluss mit der Union zur Förderung<br />

von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) für die<br />

Erhaltung einer sachgerechten Biodieselstrategie<br />

ein. Im Rahmen von UFOP Projekten wird zudem<br />

an einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen<br />

im Rapsanbau durch eine weitere Optimierung<br />

der Produktionstechnik gearbeitet.<br />

Konzept der zertifizierten Beizstelle<br />

Die aktuelle Diskussion zu neonikotinoidhaltigen<br />

Beizmitteln, die durch die Veröffentlichung<br />

einer EFSA-Studie (European Food Safty Agency)<br />

zu potenziellen Risiken ausgelöst wurde, unterstreicht<br />

die Notwendigkeit einer stringenten<br />

Umsetzung des Konzeptes der zertifizierten Beizstelle.<br />

Das deutsche SeedGuard System und die<br />

European Seed Treatment Assurance (ESTA) der<br />

European Seed Association (ESA) können eine<br />

qualitativ hochwertige und umweltfreundliche<br />

Saatgutbeizung sicherstellen. Diese Botschaft<br />

wird durch die ESA in Brüssel sowie durch den<br />

BDP und die UFOP in Berlin an die politischen<br />

Entscheidungsträger herangetragen. Die Saatgutbeizung<br />

als der Königsweg des Pflanzenschutzes<br />

ist ein wichtiger Stützpfeiler für einen leistungsfähigen<br />

Pflanzenbau.<br />

Gentechnik<br />

Die Grüne Gentechnik sieht sich weiterhin mit<br />

einer unzureichenden gesellschaftlichen Akzeptanz<br />

und wenig politischem Willen zur Umsetzung<br />

in der Praxis konfrontiert. Umso wichtiger<br />

sind die Bemühungen der <strong>Pflanzenzüchter</strong> um<br />

eine Vermeidung unbeabsichtigter GVO-Spuren<br />

in konventionellem Saatgut. Der BDP fordert<br />

weiterhin praxisgerechte Schwellenwerte, da<br />

eine hundertprozentige Reinheit in biologischen<br />

Systemen nicht darstellbar ist.<br />

Eiweißstrategie des BMELV<br />

Die Eiweißstrategie des Bundesministeriums für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) hat bisher wenig Durchschlagskraft<br />

entfalten können. Die Anbauflächen für<br />

Körnerleguminosen in Deutschland sind weiter<br />

rückläufig (siehe Tabelle). Eine zielgerichtete<br />

Förderung von Züchtungsprojekten, die die Anbauwürdigkeit<br />

von Eiweißpflanzen entscheidend<br />

32 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Öl- und Eiweißpflanzen<br />

Anbauflächen von Öl- und Eiweißpflanzen (Körnernutzung) zur Ernte 2004 bis 2013 in Hektar<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Winterraps 1.267.200 1.323.100 1.409.900 1.458.500 1.363.400 1.463.800 1.457.300 1.307.400 1.299.500 1.429.300*<br />

Sommerraps 16.200 20.900 19.000 9.600 7.300 6.800 3.900 21.200 6.700<br />

Sonnenblume 31.600 27.100 32.000 19.200 24.900 23.900 25.000 26.800 26.400<br />

Öllein 12.900 14.400 13.700 6.100 4.200 4.100 6.900 4.600 4.200<br />

Ackerbohne 15.500 15.700 15.000 12.200 11.100 12.000 16.300 17.300 15.800<br />

Futtererbse 121.500 110.300 92.100 67.700 48.000 48.400 57.200 55.800 44.800<br />

Lupinearten 35.800 38.600 32.800 25.200 19.900 19.300 24.000 21.500 17.900<br />

Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)<br />

* Winterraps zur Ernte 2013: Schätzung Statistisches Bundesamt<br />

erhöhen könnte, ist nicht in Sicht. Der Vorschlag<br />

des BMELV, auf den sogenannten ökologischen<br />

Ausgleichsflächen im Rahmen der EU-Agrarreform<br />

einen Anbau ohne Stickstoffdüngung<br />

zuzulassen, könnte dem Anbau von Leguminosen<br />

einen gewissen Auftrieb verleihen. Der<br />

BDP treibt im Dialog mit den Partnerverbänden<br />

der Saatgutwirtschaft die Verabschiedung eines<br />

neuen Vertragssystems für die Saatgutproduktion<br />

von Körnerleguminosen voran. So kann eine<br />

solide Basis für eine faire Zusammenarbeit der<br />

Partner in der Saatgutkette gefördert werden.<br />

Neustrukturierung des Bundessortenamtes<br />

(BSA)<br />

Durch die angekündigte Schließung von fünf der<br />

zwölf BSA-Standorte wird eine Neuorientierung<br />

in der Sortenprüfung erforderlich. Die Züchter<br />

der Arbeitsgruppen Winterraps zur Körnernutzung<br />

und Zwischenfrüchte im BDP haben sich<br />

intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.<br />

Die Rapszüchter beschäftigen sich zudem mit<br />

der Konzeption einer fachgerechten Phomabeurteilung<br />

in der Wertprüfung und der Prüfung<br />

von Clearfield toleranten Sorten. Die Aufrechterhaltung<br />

einer qualitativ hochwertigen Sortenprüfung<br />

ist ohne Alternative, gleichzeitig müssen<br />

jedoch Kostengesichtspunkte im Blick gehalten<br />

werden.<br />

Reform der EU Saatgut- und Pflanzengesundheitsgesetzgebung<br />

Die Vorschläge der EU Kommission für eine neue<br />

Saatgutverordnung folgen weitgehend den Auffassungen<br />

der deutschen und europäischen Saatgutwirtschaft.<br />

An den Grundpfeilern einer staatlichen<br />

Sortenzulassung und Saatgutzertifizierung<br />

wird nicht gerüttelt. Gleichzeitig soll jedoch eine<br />

stärkere Einbindung der Saatgutwirtschaft in die<br />

Maßnahmen zur Qualitätssicherung vorgesehen<br />

werden. Hilfreich war in diesem Zusammenhang<br />

das sogenannte Kokopelli-Urteil, mit dem der<br />

Europäische Gerichtshof die Vereinbarkeit einer<br />

verpflichtenden amtlichen Sortenzulassung mit<br />

den Grundfreiheiten des EU-Vertrages in vollem<br />

Umfang bestätigt hat. Die EU-Regelungen<br />

zur Pflanzengesundheit sollen in Zukunft die<br />

gesundheitsspezifischen Maßnahmen der Saatgutzertifizierung<br />

mit den Quarantäneuntersuchungen<br />

bündeln. Auch hier ist eine stärkere<br />

Einbindung der Saatgutwirtschaft vorgesehen.<br />

Der BDP unterstützt die grundsätzliche Ausrichtung<br />

der Kommissionsvorschläge, sieht jedoch<br />

an vielen Stellen Nachbesserungsbedarf.<br />

Ausblick<br />

Die Einbettung einer zielführenden Biodieselstrategie<br />

in die Reform der Erneuerbare-Energien-<br />

Richtlinie wird ein Schwerpunkt der Abteilungsarbeit<br />

im kommenden Jahr sein. Gleichzeitig<br />

muss das Konzept der zertifizierten Beizstelle,<br />

in der der Raps eine Vorreiterrolle übernommen<br />

hat, konsequent weiterentwickelt werden.<br />

Darüber hinaus wird die Umstrukturierung des<br />

BSA und die Reform des gemeinschaftlichen<br />

Saatgutrechts weiter intensiv begleitet werden.<br />

Schließlich soll die Abteilungsarbeit helfen, Perspektiven<br />

für den Anbau von Grobleguminosen in<br />

Deutschland zu eröffnen.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 33


Zuckerrüben<br />

Mit sehr hohen Erträgen und in fast allen Regionen auch überdurchschnittlich hohen Zuckergehalten konnte<br />

die Zuckerrübe wieder ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das Anbaujahr 2012 hat ihr einiges abverlangt:<br />

Nach sehr früher Aussaat folgte ein langes, kühles und damit für die Rübe kräftezehrendes Frühjahr. Ein<br />

regnerischer Sommerbeginn förderte in nahezu allen Regionen ein außergewöhnlich starkes Auftreten von<br />

Blattkrankheiten. Dennoch war das Ernteresultat sehr überzeugend.<br />

Wertprüfung<br />

Seit mehreren Jahren überprüft die Europäische<br />

Kommission das Saatgutrecht auf möglichen<br />

Modernisierungsbedarf. Diesen als „Better Regulation“<br />

bezeichneten Vorgang begleitet der BDP<br />

intensiv und hat sich dabei auch für den Verbleib<br />

der Zuckerrübe im Artenverzeichnis eingesetzt.<br />

Die Basis für einen wettbewerbsfähigen Rübenanbau<br />

in Deutschland ist die Zulassung der<br />

leistungsfähigsten Sorten. Das geltende Saatgutrecht<br />

mit einer sehr effizienten Wert- und Registerprüfung<br />

liefert dafür den notwendig unabhängigen<br />

Rahmen für die verlässliche Beschreibung<br />

der Sorten. Ein gemeinsames Positionspapier von<br />

Zuckerwirtschaft und Züchtungsunternehmen<br />

hebt die Bedeutung der Wertprüfung für das integrierte<br />

Sortenprüfsystem in Deutschland hervor.<br />

Die Sonderprüfung Biomasse zeigte, dass im<br />

Wertprüfungssystem Zuckerrübe neue Themen<br />

konstruktiv und effizient bearbeitet werden können.<br />

Die Analyse der zweijährigen methodischen<br />

Prüfung ergab, dass die erforderlichen Parameter<br />

derzeit aus den vorhandenen Daten sicher<br />

geschätzt werden können und ein zusätzlicher<br />

Prüfaufwand für Biomassesorten vermieden<br />

werden kann.<br />

Zunehmend Mehrfachtolerante<br />

Die Entwicklung gesunder und widerstandfähiger<br />

Sorten hat in der Zuckerrübenzüchtung<br />

einen sehr hohen Stellenwert. Dies schlägt sich<br />

deutlich in der Sortenzulassung nieder. Mehr als<br />

50 Prozent der neu zugelassenen Sorten sind inzwischen<br />

zwei- oder dreifachtolerant. Mit einer<br />

deutlich verbesserten Blattgesundheit, einer Toleranz<br />

gegen Nematoden oder Rhizoctonia leisten<br />

mehrfachtolerante Sorten einen wichtigen<br />

Beitrag für einen umwelt- und ressourcenschonenden<br />

integrierten Anbau. Seit über zehn Jahren<br />

bieten die dreifachtoleranten Sorten in der<br />

Kombination Rhizoctonia-, Rizomania- und Cercospora-Toleranz<br />

eine echte Lösung für die Regionen<br />

mit Rhizoctonia Starkbefall. Mittlerweile<br />

nehmen Sorten mit der Kombination Nematoden-,<br />

Rizomania- und Cercospora-Toleranz eine<br />

weitaus größere Anbaufläche ein. Hier konnte<br />

in kürzester Zeit von allen Züchtungshäusern<br />

ein enormer Fortschritt in allen agronomischen<br />

Belangen der Sorten erzielt werden, insbesondere<br />

was den Ertrag und die Blattgesundheit<br />

betrifft. Widerstandsfähige Sorten werden damit<br />

einen weiteren Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz<br />

leisten und helfen, den Einsatz von<br />

Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß<br />

zu reduzieren.<br />

Fortschritte im Feld<br />

Auch im Bereich der Saatgutproduktion wird<br />

intensive Forschung betrieben. Der stetige Erkenntniszuwachs<br />

führt zu verbesserten Saatgutqualitäten.<br />

Weiterentwicklungen in der Pillierungstechnologie<br />

tragen dazu bei, dass jede<br />

einzelne Rübe sichere und schnellere Fortschritte<br />

im Feld macht.<br />

Zertifizierte Saatgutbeizung<br />

und SeedGuard<br />

In Deutschland wird in zwei Unternehmen Zuckerrübensaatgut<br />

mit Insektiziden gebeizt und<br />

anschließend pilliert. Der BDP hat gemeinsam<br />

mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />

34 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Zuckerrüben<br />

Die Entwicklung<br />

gesunder und<br />

widerstandfähiger<br />

Sorten hat in der<br />

Zuckerrübenzüchtung<br />

einen sehr<br />

hohen Stellenwert.<br />

Kühn-Institut (JKI) die Checkliste „Zertifizierte<br />

Rübenbeizstelle“ entwickelt, die gemeinsam mit<br />

dem Heubach-Referenzwert der Rübe die Basis<br />

für die Kontrolle und Zertifizierung der Anlagen<br />

durch professionelle Zertifizierungsstellen darstellt.<br />

Beide Anlagen sind dadurch beim JKI als<br />

„Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen<br />

zur Staubminderung“ gelistet<br />

und dürfen somit wichtige Beizmittel anwenden.<br />

Zusätzlich hat die Wirtschaft in Deutschland ein<br />

Qualitätssicherungssystem über SeedGuard etabliert.<br />

Die beiden Unternehmen, die Zuckerrübensaatgut<br />

beizen und pillieren, haben bereits entsprechende<br />

Verträge unterzeichnet.<br />

Ökosaatgut<br />

Die Fachgruppe „Landwirtschaft“ hat 2011 der<br />

Einführung einer deutschen „Kategorie I“ zugestimmt.<br />

Für die Art „Zuckerrüben“ ist der Einsatz<br />

von Ökosaatgut für den ökologischen Anbau in<br />

Deutschland ab 2013 obligatorisch. Mit dieser<br />

Maßnahme setzt sich der BDP dafür ein, auch<br />

für diesen Anbau die bestmögliche Saatgutversorgung<br />

sicherzustellen.<br />

Bioenergie<br />

Die Zuckerrübe gewinnt neben der klassischen<br />

Verarbeitung immer mehr Bedeutung als Rohstoff<br />

für die Produktion von Bioenergie. Das<br />

hohe Ertragspotenzial, gute Prozesseigenschaften<br />

und besonders die Auflockerung klassischer<br />

Energiefruchtfolgen sind Argumente, die für die<br />

Zuckerrübe sprechen. Als Rohstoff für die Ethanolproduktion<br />

hat sie sich in Europa etabliert.<br />

Nach Angaben des <strong>Bundesverband</strong>es der deutschen<br />

Bioethanolwirtschaft (BDB) sind im Jahr<br />

2012 in Deutschland 2,7 Mio. t. Rüben zu Bioethanol<br />

verarbeitet worden. Auch als Rohstoff<br />

für Biogas fasst die Rübe zunehmend Fuß. Erste<br />

Schätzungen seitens der Züchtungsunternehmen<br />

gehen davon aus, dass 2012 eine Rübenmenge<br />

für Biogas bereitgestellt wurde, die ähnliche Größenordnungen<br />

erreichen könnte.<br />

Forschung im Freiland<br />

Im Jahr 2012 wurden in Deutschland keine<br />

Freilandversuche mit gentechnisch veränderten<br />

Zuckerrüben durchgeführt. Diese Entwicklung<br />

indiziert, dass die Rahmenbedingungen<br />

für Gentechnikforschung in Deutschland nicht<br />

ausreichend sind, um diesen wichtigen Teil der<br />

Pflanzenforschung umsetzen zu können. Aus<br />

Sicht der Züchtungsforschung bleibt dies eine<br />

bedauerliche und fragwürdige Entwicklung für<br />

den Forschungsstandort Deutschland.<br />

Ausblick<br />

Die Zuckerrübenzüchtung hat in der Vergangenheit<br />

enorme Fortschritte realisiert. Weitere Verbesserungen<br />

mit leistungsfähigeren Sorten, die<br />

gleichzeitig umwelt- und ressourcenschonende<br />

Anbauverfahren ermöglichen, sind machbar.<br />

Das Saatgutrecht mit einer effizienten Wertprüfung<br />

bildet den verlässlichen Rahmen für diese<br />

Fortschritte – Forschung und Innovationskraft<br />

der Züchtung sind der Motor dafür.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 35


Gemüse<br />

Ein Unternehmen, das Gemüseerbsensaatgut beizt, hat einen Vertrag mit SeedGuard unterzeichnet. Die „Kategorie<br />

I“ bei Gemüse ist ab 2013 für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und Schlangengurke eingeführt.<br />

Sehr niedrige Preise<br />

und die EHEC-Krise<br />

wirkten sich zum<br />

Teil deutlich auf die<br />

Flächenentwicklung<br />

von z. B. Eissalat<br />

aus.<br />

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

wurde in Deutschland Gemüse auf 115.936 Hektar<br />

angebaut. Auch wenn dies im Vergleich zum<br />

letzten Jahr eine Steigerung der Anbaufläche um<br />

2.922 Hektar (+ 2,6 Prozent) bedeutet, wirkten<br />

sich sehr niedrige Preise und die EHEC-Krise zum<br />

Teil deutlich auf die Flächenentwicklung aus. Vor<br />

allem die Salatgurken und der Eissalat verzeichneten<br />

eine Reduzierung um 123 Hektar (– 43 Prozent)<br />

bzw. 628 Hektar (– 13,1 Prozent).<br />

Zertifizierte Saatgutbeizung<br />

und SeedGuard<br />

In Deutschland wird in zwei Unternehmen Gemüseerbsensaatgut<br />

mit Insektiziden gebeizt.<br />

Alle anderen Unternehmen lassen ihre Feinsämereien<br />

in Dienstleistung bei Fachfirmen mit<br />

Insektiziden beizen. Der BDP hat gemeinsam<br />

mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />

Kühn-Institut (JKI) die Checkliste „Zertifizierte<br />

Beizstelle – Gemüseerbse“ entwickelt. Beide<br />

Anlagen sind nach professioneller Zertifizierung<br />

beim JKI als „Saatgutbehandlungseinrichtungen<br />

mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung“<br />

gelistet und dürfen somit wichtige Beizmittel<br />

anwenden. Zusätzlich hat die Wirtschaft<br />

in Deutschland ein Qualitätssicherungssystem<br />

über SeedGuard etabliert. Ein Unternehmen, das<br />

Gemüseerbsensaatgut in Dienstleistung beizt,<br />

hat bereits einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.<br />

Ökosaatgut<br />

Die Fachgruppe „Gemüse“ hat 2011 der Einführung<br />

einer deutschen „Kategorie I“ zugestimmt.<br />

Für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und<br />

Schlangengurke ist der Einsatz von Ökosaatgut in<br />

Deutschland ab 2013 obligatorisch. Der Absatz<br />

von Ökosaatgut soll damit gesteigert werden.<br />

ISF Positionspapier zur Definition von<br />

Anfälligkeit, Resistenz und Immunität<br />

Die ISF Sektion Gemüse und Zierpflanzen verabschiedete<br />

im Juni 2012 das aktualisierte Positionspapier<br />

„Definition der in der Gemüsesaatgutwirtschaft<br />

verwendeten Begriffe für die Reaktion<br />

von Pflanzen auf Schädlinge oder Krankheitserreger<br />

sowie auf abiotische Stressoren“, dem die<br />

ESA Sektion Gemüse und Zierpflanzen ebenfalls<br />

zugestimmt hat. Der BDP empfiehlt die Verwendung<br />

der darauf aufbauenden harmonisierten<br />

Resistenzniveaus und Referenzsorten.<br />

Produktspezifikationen<br />

Infolge steigender Nachfrage nach besserer Produktqualität<br />

benötigen Gemüseanbauer und<br />

Jungpflanzenbetriebe eine immer bessere Qualität<br />

des Saatguts. Die ESA Sektion Gemüse und<br />

Zierpflanzen hat Produktspezifikationen festgelegt,<br />

die die Saatgutformen definieren und gleichzeitig<br />

Werte für Sortenreinheit, Keimfähigkeit und<br />

Kalibrierung bei Präzisionssaatgut empfehlen.<br />

Ausblick<br />

Qualifizierter Nachwuchs für Züchtung, Marketing<br />

und Vertrieb ist eine wesentliche Voraussetzung<br />

für die Zukunftssicherung der Gemüsezüchtung<br />

in Deutschland. Aus diesem Grund<br />

wird die Nachwuchswerbung durch Kontakte zu<br />

Fachhochschulen und Universitäten intensiviert.<br />

Der BDP engagiert sich weiterhin in den europäischen<br />

Gremien der ESA, um z. B. Sortenschutzverletzungen<br />

aufzuarbeiten. Für die „Kategorie I“<br />

bei Ökosaatgut werden zusätzliche Arten diskutiert<br />

und hoffentlich festgelegt.<br />

36 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Handel<br />

Die Grundlage für einen reibungslosen Saatguthandel sind faire vertragliche Rahmenbedingungen. Für das<br />

nationale Saatgutgeschäft haben sich daher die Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen für Saatgut<br />

(AVLB Saatgut) etabliert. Grenzüberschreitenden Saatgutkaufverträgen werden die ISF Trade Rules (International<br />

Seed Federation) zu Grunde gelegt. Damit beide Regelwerke aktuellen Entwicklungen entsprechen,<br />

wurden zum 1. Januar 2013 neue Versionen nach umfangreicher Überarbeitung veröffentlicht.<br />

In Deutschland haben die Verbände der Saatgutwirtschaft<br />

BDP, <strong>Deutscher</strong> Raiffeisenverband (DRV)<br />

und der <strong>Bundesverband</strong> der VO-Firmen (BVO) die<br />

Allgemeinen Verkaufs- und Lieferungsbedingungen<br />

für Saatgut nach dem Saatgutverkehrsgesetz<br />

mit Ausnahme von Pflanzkartoffeln und Zuckerrübensaatgut<br />

(AVLB Saatgut) bereits vor Jahrzehnten<br />

entwickelt und als Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

im Saatguthandel etabliert. Der gesamten<br />

Vertriebskette wird empfohlen, diese Regelungen<br />

den nationalen Saatgutkaufverträgen zu Grunde<br />

zu legen. Für grenzüberschreitende Verträge werden<br />

die ISF Trade Rules eingesetzt. Hier hat der<br />

BDP zugleich die Funktion des ISF Schiedsgerichts<br />

für Deutschland.<br />

AVLB Saatgut – eine Branchenempfehlung<br />

Die AVLB Saatgut wurden zuletzt im Jahre 2003<br />

aktualisiert. BDP, DRV und BVO haben nun gemeinsam<br />

die AVLB Saatgut überarbeitet und<br />

dem Zeitgeschehen angepasst. Neben rechtlichen<br />

Entwicklungen flossen Anmerkungen aus<br />

der Praxis ein. Die neue Version der AVLB Saatgut<br />

ist zum 1. Januar 2013 in Kraft getreten.<br />

Gesicherte Qualität beim Einsatz<br />

von Regiosaatgut<br />

Ein weiteres für den Handel wichtiges Thema<br />

bleibt die Begleitung des Regelwerksausschusses<br />

für Begrünungen mit gebietseigenem Saatgut<br />

der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />

Landschaftsbau e. V. (FLL). Dieser erarbeitet<br />

derzeit Empfehlungen für den Einsatz von<br />

qualitativ hochwertigem Regiosaatgut, das aus<br />

Wildsammlungen gewonnen wird. Der BDP setzt<br />

sich in diesem Zusammenhang für einen hohen<br />

Qualitätsstandard und einen fairen Wettbewerb<br />

auch im Bereich der Begrünungen in der freien<br />

Natur ein.<br />

Ausblick<br />

Zur Heranführung der Praxis an die neuen Regularien<br />

wird der BDP im Jahr 2013 einen Workshop<br />

durchführen. Hierdurch soll allen Mitarbeitern,<br />

die sich in den Saatgutunternehmen mit der Vertragsgestaltung<br />

befassen, ein umfangreiches Verständnis<br />

der Handelsregeln vermittelt werden.<br />

Die Grundlage für<br />

einen reibungslosen<br />

Saatguthandel sind<br />

faire vertragliche<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Für das<br />

nationale Saatgutgeschäft<br />

haben sich<br />

daher die Allgemeinen<br />

Verkaufs- und<br />

Lieferungsbedingungen<br />

für Saatgut<br />

(AVLB Saatgut)<br />

etabliert.<br />

ISF Trade Rules gehen mit dem Zeitgeist<br />

Eine neue Version der ISF Trade Rules wurde auf<br />

dem ISF Kongress 2012 in Rio de Janeiro verabschiedet.<br />

Die Regeln wurden übersichtlicher<br />

strukturiert, vorhandene Inkonsistenzen bereinigt<br />

und Regelungslücken ausgefüllt. Zudem ist der<br />

Vertragspartner vor einer Zahlungsunfähigkeit<br />

des anderen Vertragspartners, u. a. durch Einführung<br />

eines verlängerten Eigentumsvorbehalts,<br />

besser abgesichert. Die neue Version ist seit dem<br />

1. Januar 2013 gültig und im Internet auf der ISF-<br />

Homepage unter www.worldseed.org verfügbar.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 37


Reben<br />

Das Jahr 2012 gestaltete sich für die deutschen Winzer und Rebenzüchter mit guten Weinqualitäten und steigenden<br />

Weinumsätzen durchaus positiv. Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Überarbeitung<br />

des EU-Saatgutrechts werden die zukünftige Arbeit der Rebenzüchtung beeinflussen.<br />

Durch Verbesserung<br />

der Sorteneigenschaften<br />

wird die<br />

Umwelt weniger<br />

belastet und<br />

die Arbeit der<br />

Winzer wesentlich<br />

erleichtert .<br />

Die deutsche Weinernte 2012 wird auf 9,1 Mio.<br />

Hektoliter geschätzt. Aufgrund des warmen Spätsommers<br />

sind die Trauben gut gereift und führten<br />

im Ergebnis zu aromatischen Weinen von hoher<br />

Qualität. Der Ertrag liegt dabei bundesweit<br />

auf dem Durchschnittsniveau der letzten Jahre.<br />

(siehe Tabelle).<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen für<br />

effektiven Sortenschutz und Saat- und<br />

Pflanzgutverkehrsrechte notwendig<br />

Hohe und stabile Erträge sowie Resistenz- und<br />

Qualitätsverbesserungen der Weinreben sind das<br />

Resultat langjähriger Forschung der Rebenzüchter.<br />

Durch die Verbesserung der Sorteneigenschaften<br />

wird die Umwelt weniger belastet und<br />

die Arbeit der Winzer wesentlich erleichtert. Die<br />

private und staatliche Rebenzüchtung braucht<br />

Innovation und Fortschritt, um weiterhin im europäischen<br />

und internationalen Vergleich wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Dafür benötigt sie entsprechende<br />

gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />

GAP-Vorschlag betrifft Pflanzrechte im<br />

Weinbau<br />

Nachdem die EU bereits vor fünf Jahren die Abschaffung<br />

des bisherigen Anbaustopps ab 2016 beschlossen<br />

hat, wurde im Oktober 2011 durch den<br />

Vorschlag zur Weiterentwicklung der GAP ab 2014<br />

die Diskussion um den Erhalt des Pflanzrechtesystems<br />

im Weinbau erneut entfacht. Deutschland<br />

und zahlreiche andere Mitgliedstaaten der EU<br />

setzten sich im Zuge dessen für die Verlängerung<br />

des Anbauverbots und den Erhalt der Pflanzrechte<br />

für alle Rebsorten in der EU ein. Das System der<br />

Pflanzrechte ist daraufhin bis zum 31. Dezember<br />

2015 verlängert worden, wobei die Mitgliedstaaten<br />

die Maßnahme auf freiwilliger Basis national<br />

bis zum 31. Dezember 2018 fortführen können.<br />

Verfahrensvereinfachung in Qualitätsund<br />

Anerkennungsfragen<br />

Das behördliche Verfahren der Beschaffenheitsprüfung<br />

wurde vereinfacht und praxistauglicher<br />

gestaltet. Die Wettbewerbsbenachteiligung deutscher<br />

Vermehrer gegenüber anderen EU-Mitgliedsstaaten<br />

konnte dadurch beseitigt werden.<br />

Die hierzulande vorgegebene Mengenstaffel war<br />

im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten sehr<br />

umfangreich, zeit- und kostenintensiv.<br />

Ausblick<br />

An die Stelle der Rebenrichtlinie und ihrer Umsetzung<br />

in das deutsche Saatgutverkehrsgesetz (SaatG)<br />

und in die deutsche Rebenpflanzgutverordnung<br />

tritt zukünftig die EU-Verordnung über pflanzliches<br />

Vermehrungsmaterial. Reben unterliegen auch<br />

in Zukunft dem Erfordernis der Sortenzulassung<br />

und der Pflanzgutanerkennung. Die europäischen<br />

Durchführungsvorschriften, die den genauen Ablauf<br />

dieser beiden Vorgänge unter neuem Recht<br />

festlegen, werden erst nach der Verabschiedung<br />

der EU-Verordnung ausgearbeitet (zwischen 2014<br />

und ca. 2018).<br />

Prognostizierte Weinmosterntemengen in<br />

den deutschen Anbaugebieten 2012<br />

Anbaugebiet<br />

Ernteschätzung Differenz zu Differenz<br />

2012 in hl 5-jähr. Mittel zu 2011<br />

Ahr 41.000 –14 % –26 %<br />

Baden 1.270.000 –6 % -12 %<br />

Franken 437.000 +10 % –29 %<br />

Hess. Bergstraße 31.000 –2 % –3 %<br />

Mittelrhein 32.000 – –11 %<br />

Mosel 864.000 –13 % –22 %<br />

Nahe 340.000 –12 % –11 %<br />

Pfalz 2.215.000 +8 % +10 %<br />

Rheingau 230.000 –3 % –1 %<br />

Rheinhessen 2.574.000 –5 % –7 %<br />

Saale-Unstrut 43.000 –33 % –48 %<br />

Sachsen 20.000 +2 % –17 %<br />

Württemberg 1.066.000 +8 % +15 %<br />

Deutschland 9.164.000 –1 % –1 %<br />

Quelle: Deutsches Weininstitut, Stand 19.11.2012<br />

38 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Zierpflanzen<br />

Der BDP konnte weitere Unternehmen für die Mitgliedschaft in der Abteilung Zierpflanzen gewinnen. Das<br />

Memorandum zum 1. Symposium Zierpflanzenzüchtung wurde dem BMELV übergeben. Der BDP unterstützt<br />

den Aufbau der Genbank für samenvermehrte Zierpflanzen.<br />

Neue Mitglieder<br />

Drei weitere Unternehmen sind 2013 Mitglied<br />

in der BDP-Abteilung Zierpflanzen geworden.<br />

Davon haben zwei zunächst die angebotenen<br />

Sonderkonditionen genutzt und waren für ein<br />

Jahr Freund des BDP. Darüber hinaus wurde ein<br />

neues Unternehmen als Freund des BDP in der<br />

Abteilung Zierpflanzen aufgenommen.<br />

Memorandum zum 1. Symposium<br />

Zierpflanzenzüchtung<br />

Im November 2011 veranstaltete das Julius<br />

Kühn-Institut (JKI) in Zusammenarbeit mit dem<br />

BDP, dem <strong>Bundesverband</strong> Zierpflanzen (BVZ)<br />

und der Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />

Deutschen Pflanzenzüchtung e. V. (GFP)<br />

das erste Symposium Zierpflanzenzüchtung in<br />

Quedlinburg. Im Mittelpunkt standen Inhalte<br />

zur Forschung und Entwicklung rund um die<br />

Zierpflanzenzüchtung. Die Ergebnisse wurden<br />

im Memorandum zum 1. Symposium Zierpflanzenzüchtung<br />

zusammengefasst, das auf die Notwendigkeit<br />

einer zukunftsorientierten nationalen<br />

Zierpflanzenzüchtung zur Bewältigung der<br />

globalen Herausforderungen wie Verknappung<br />

von Ressourcen, Klimawandel und strukturelle<br />

wirtschaftliche Veränderungen hinweist. Das<br />

Memorandum wurde dem BMELV übergeben,<br />

da öffentliche und privatwirtschaftliche gartenbauliche<br />

Pflanzenforschung und Züchtung von<br />

hoher gesellschaftlicher Bedeutung sind und angemessene<br />

politische Unterstützung benötigen.<br />

Runder Tisch zur Identifizierung<br />

phytosanitärer und saatgutrechtlicher<br />

Handelshemmnisse<br />

Der BDP hat beim Runden Tisch des BMELV<br />

vorgetragen, dass es zu schleppenden Zollabwicklungen<br />

beim Import von unbewurzelten<br />

Stecklingen von Zierpflanzen in ein Drittland<br />

gekommen ist, obwohl alle Dokumente wie z. B.<br />

Phytozeugnisse einwandfrei waren. Aufgrund<br />

der zeitlichen Verzögerungen gab es Verluste bei<br />

der Bewurzelung und minderwertige Qualität<br />

bei den Jungpflanzen. Das BMELV hat Kontakt<br />

mit der zuständigen Behörde im Drittland aufgenommen<br />

und den Mangel angesprochen.<br />

Genbank für samenvermehrte<br />

Zierpflanzen<br />

Das BMELV hat dem Bundessortenamt (BSA) im<br />

August 2011 die Einrichtung einer Genbank für<br />

samenvermehrte Zierpflanzen übertragen. Der<br />

BDP befürwortet es, genetische Ressourcen gefährdeter<br />

Arten und Sorten von samenvermehrten<br />

Zierpflanzen dauerhaft nutzbar zu machen.<br />

Er unterstützt die Genbankaktivität mit der Anfrage<br />

an die Mitgliedsunternehmen, dem BSA<br />

eine Kollektion von gefährdetem samenvermehrtem<br />

Zierpflanzensaatgut zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Ausblick<br />

Der BDP erarbeitet innerhalb der Abteilung Zierpflanzen<br />

relevante Themen, die mit staatlichen<br />

und privaten Instituten der Pflanzenforschung<br />

zielführend bearbeitet werden. Fortgesetzt wird<br />

der Dialog der Verbände über die Herausforderungen<br />

der zukünftigen Züchtungsstrategien.<br />

Die Abteilung Zierpflanzen wird sich am Aufbau<br />

der Genbank für samenvermehrte Zierpflanzen<br />

beim BSA beteiligen. Darüber hinaus sollen weitere<br />

Unternehmen von den Leistungen und Möglichkeiten<br />

des BDP überzeugt und als Mitglieder<br />

der Abteilung gewonnen werden.<br />

Der BDP unterstützt<br />

die Genbankaktivitäten<br />

des Bundessortenamtes.<br />

Auf europäischer Ebene<br />

gibt es über 10.500<br />

geschützte Zierpflanzensorten.<br />

Circa ein Sechstel<br />

davon stammt aus<br />

Deutschland.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 39


Internationale Politik/Europapolitik<br />

Der BDP in Brüssel und international<br />

Saatgutthemen dominieren die europäische Bühne. Mitglieder aus ganz Europa wählen neuen ESA-Präsidenten.<br />

Die internationale Position zu Schutz geistigen Eigentums wird verabschiedet.<br />

Der Europäische<br />

Gerichtshof stellte<br />

klar: Die amtliche<br />

Sortenzulassung ist<br />

mit dem EU-Vertrag<br />

vereinbar.<br />

Mitte des Jahres 2012 hat der Europäische Gerichtshof<br />

(EuGH) in der sogenannten „Kokopelli“-<br />

Entscheidung die Vereinbarkeit des Europäischen<br />

Saatgutrechts mit den Grundfreiheiten<br />

des EU-Vertrages eindrucksvoll bestätigt und<br />

dabei den besonderen Nutzen des Saatgutrechts<br />

für eine wettbewerbsfähige und zugleich<br />

ressourcenschonende Landwirtschaft in der EU<br />

unterstrichen. Diese Kernaussagen haben Umsetzung<br />

im Kommissionsentwurf für das neue<br />

Saatgutrecht gefunden. Dennoch kommen auf<br />

die Pflanzenzüchtung neue Erschwernisse zu.<br />

Vorgaben zur Dokumentation der Verwendung<br />

genetischer Ressourcen sind in Vorbereitung.<br />

Auch nach der Übergabe der ESA-Präsidentschaft<br />

von Dr. Christoph Amberger an Gerard Backx im<br />

Herbst 2012 bleiben die Herausforderungen an<br />

die europäische Saatgutwirtschaft also hoch. Auf<br />

der internationalen Ebene wurde eine gemeinsame<br />

Position zum Schutz geistigen Eigentums<br />

verabschiedet, die die BDP-Position zu diesem<br />

Thema unterstützt.<br />

Europäischer Gerichtshof bestätigt<br />

Erforderlichkeit und Zulässigkeit der<br />

amtlichen Sortenprüfung<br />

Viel Verwirrung hatte Mitte des Jahres 2012 die<br />

Presseberichterstattung zur Entscheidung des<br />

EuGH im Kokopelli-Fall verursacht. Von einem<br />

Sieg „Davids gegen Goliath“ und einer „verheerenden<br />

Niederlage der internationalen Saatgutkonzerne“<br />

war die Rede. Die Realität sah indessen<br />

anders aus.<br />

In dem Gerichtsverfahren ging es um die Frage,<br />

unter welchen Voraussetzungen Saatgut alter<br />

Sorten vertrieben werden darf. Obwohl dafür bereits<br />

seit mehreren Jahren eine Sonderregelung<br />

mit stark erleichterten Bedingungen besteht,<br />

hatte eine französische Organisation namens<br />

Kokopelli die Auffassung vertreten, dass selbst<br />

diese geringen Anforderungen noch unverhältnismäßig<br />

und damit unwirksam seien. Die<br />

Generalanwältin beim EuGH hatte daher empfohlen,<br />

die amtliche Sortenzulassung ersatzlos<br />

abzuschaffen, und zwar nicht nur für alte Sorten,<br />

sondern auch für neu gezüchtete Sorten. Die Europäische<br />

Kommission, der Europäische Rat und<br />

mehrere Mitgliedstaaten hingegen hatten zuvor<br />

die Vorzüge und die Notwendigkeit des Saatgutrechts<br />

deutlich unterstrichen.<br />

Zu Recht ist der EuGH der Empfehlung der Generalanwältin<br />

nicht gefolgt. Der EuGH hat in<br />

seiner Entscheidung ausdrücklich bestätigt, dass<br />

die amtliche Sortenzulassung in vollem Umfang<br />

mit den Grundfreiheiten des EU-Vertrages vereinbar<br />

ist, weil sie zur Sicherung der landwirtschaftlichen<br />

Produktion und zum Schutze des<br />

Verbrauchers erforderlich ist und die Interessen<br />

der Vermarkter von alten Sorten über die bereits<br />

seit einigen Jahren bestehende Ausnahmeregelung<br />

ausreichend gewahrt bleiben. Der EuGH hat<br />

damit wegweisend geurteilt. Die amtliche Sortenzulassung<br />

als Voraussetzung für den Saatgutvertrieb<br />

gewährleistet Züchtungsfortschritt und<br />

vor allem objektive Information über die besten<br />

Sorten. Das Saatgutrecht stellt somit sicher, dass<br />

sich große wie kleine Züchtungsunternehmen<br />

im Wettstreit um die beste Sorte auf Augenhöhe<br />

begegnen. Gerade dem Saatgutrecht und der<br />

amtlichen Sortenzulassung ist es zu verdanken,<br />

dass Europa und insbesondere Deutschland über<br />

eine weiterhin mittelständisch geprägte, vielfäl-<br />

40 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


tige und gleichzeitig überaus wettbewerbsfähige<br />

Pflanzenzüchtung verfügt. Die klare Wegweisung<br />

des EuGH und die von ihm aufgezeigten Argumente<br />

für die amtliche Sortenzulassung haben<br />

zu Recht Eingang in die Entwürfe der EU-Kommission<br />

für das neue EU-Saatgutrecht gefunden.<br />

Medien sorgen für Verwirrung<br />

Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt die<br />

Presseberichterstattung zu Kokopelli. Die Berichterstattung<br />

erweckte durchgängig den Anschein,<br />

in dem Verfahren sei es um die Frage<br />

gegangen, ob alte Sorten überhaupt vertrieben<br />

werden dürfen und dass der EuGH dies nun<br />

durch seine Entscheidung erstmals möglich gemacht<br />

habe. Besonders beunruhigend ist, dass<br />

das vermeintliche Ende des Saatgutrechts in<br />

der Presse geradezu überschwänglich bejubelt<br />

wurde, ohne zu erkennen, dass dies – hätte der<br />

EuGH wirklich so entschieden – einen unweigerlichen<br />

und gravierenden Verlust für die Vielfalt<br />

in der Pflanzenzüchtung und damit für die Wahlfreiheit<br />

und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft<br />

in Europa zur Folge gehabt hätte.<br />

Nachweispflichten über Nutzung<br />

pflanzengenetischer Ressourcen<br />

werden aufwendiger<br />

Wenngleich die Kokopelli-Entscheidung und die<br />

Herangehensweise der EU-Kommission bei der<br />

Überarbeitung des EU-Saatgutrechts grundsätzlich<br />

zu begrüßen sind, kommen über die Internationale<br />

Konvention zum Schutz der biologischen<br />

Vielfalt (CBD) neue Bürden auf die Züchter<br />

zu. Die EU-Kommission hat einen Verordnungsvorschlag<br />

zur Umsetzung des sogenannten Nagoya-Protokolls<br />

vorgelegt, mit dem Durchführungsbestimmungen<br />

zur CBD über den Zugang<br />

zu genetischen Ressourcen und den Ausgleich<br />

der sich daraus ergebenden Vorteile in EU-Recht<br />

umgesetzt werden sollen.<br />

Zwar ist die Möglichkeit der züchterischen Bearbeitung<br />

der wichtigsten landwirtschaftlichen<br />

Kulturarten zu Zwecken der Landwirtschaft und<br />

der Ernährung über den Internationalen Vertrag<br />

der Welternährungsorganisation FAO weitgehend<br />

gesichert. Alle anderen Pflanzenarten und<br />

alle anderen Verwendungen hingegen fallen<br />

unter die sogenannte CBD. In der CBD unterliegt<br />

die Entscheidung über die Erlaubnis zur Verwendung<br />

von Pflanzenmaterial zu Züchtungszwecken<br />

dem jeweiligen Herkunftsland. Die dadurch<br />

herrschende Rechtsunsicherheit hat in der Praxis<br />

zu Blockaden beim Zugang zu pflanzengenetischen<br />

Ressourcen geführt. Das Zusatzprotokoll<br />

von Nagoya will diese Hürden durch die Einführung<br />

von Grundregeln für den Zugang und den<br />

aus der Nutzung resultierenden finanziellen<br />

Vorteilen abbauen. Die Europäische Union ist als<br />

Unterzeichner des Nagoya Protokolls zur Umsetzung<br />

verpflichtet und hat 2012 einen ersten Verordnungsentwurf<br />

vorgelegt. Kernelemente des<br />

Entwurfes sind Dokumentationspflichten für die<br />

Nutzung, um jederzeit den Nachweis über die<br />

Verwendung und die Einhaltung dafür bestehender<br />

Reglungen zu erbringen.<br />

Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass der Entwurf<br />

auf die weitgehend eigenverantwortliche Einhaltung<br />

der Vorgaben des Nagoya Protokolls durch<br />

die Wirtschaft setzt. Allerdings sieht er auch die<br />

Pflicht zu Angaben bei der Anmeldung von Produkten<br />

vor, die mit pflanzengenetischen Ressourcen<br />

hergestellt wurden. Das Verfahren der<br />

Sortenzulassung droht damit bürokratischer zu<br />

werden. Darüber hinaus ist noch nicht mit letzter<br />

Klarheit festgeschrieben, dass nach der Sortenzulassung<br />

die Dokumentationspflichten auch<br />

wirklich enden. Jede andere Handhabung wäre<br />

eine deutliche Beeinträchtigung des Züchtungsvorbehalts<br />

und der Arbeit insbesondere der kleinen<br />

und mittelständischen Züchter.<br />

Auch sollten die Vollzugsregelungen im Sinne<br />

der Rechtseinheit nicht den Mitgliedstaaten<br />

überlassen werden.<br />

Der Verordnungsentwurf wird derzeit im Europäischen<br />

Parlament und im Rat diskutiert. Der BDP<br />

fordert eine möglichst schlanke und eigenverantwortliche<br />

Umsetzung mit Anerkennung bereits<br />

bestehender Dokumentationssysteme. Er setzt<br />

sich weiterhin dafür ein, dass maßgeschneiderte<br />

und gut funktionierende Instrumente wie der Internationale<br />

Vertrag der FAO anerkannt bleiben<br />

und ihr Anwendungsbereich auf zusätzliche Arten<br />

und Verwendungszwecke erweitert wird.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 41


Internationale Politik/Europapolitik<br />

ESA – European Seed Association<br />

Mitglieder wählen neuen ESA-Präsidenten<br />

Die ESA-Mitglieder<br />

wählten Gerard<br />

Backx zum neuen<br />

Präsidenten.<br />

Dr. Christoph<br />

Amberger wurde<br />

abgelöst.<br />

In der Generalversammlung im Oktober 2012<br />

haben die ESA-Mitglieder turnusgemäß einen<br />

neuen Präsidenten gewählt. Gerard Backx, Geschäftsführer<br />

des niederländischen Kartoffelzuchtunternehmens<br />

HZPC, hat von Dr. Christoph<br />

Amberger, Mitglied des Vorstandes der KWS SAAT<br />

AG, für die nächsten drei Jahre die Führung der<br />

ESA übernommen.<br />

Die Amtszeit von Dr. Amberger war durch zahlreiche<br />

für die Branche strategisch bedeutsame<br />

Themen geprägt. Die einheitliche Positionierung<br />

der europäischen Pflanzenzüchtung in Fragen<br />

der Patentierung von Züchtungsverfahren und<br />

Pflanzenmaterial, die Überarbeitung des Sortenschutzrechtes,<br />

die Neuordnung des Saatgutrechts<br />

und die Qualitätssicherung bei gebeiztem Saatgut<br />

sind nur einige der Gebiete, die es zu nennen<br />

gilt. Unter der Führung von Dr. Amberger wurde<br />

die Organisation der gesamten europäischen<br />

Saatgutwirtschaft in der ESA abgeschlossen, am<br />

besten sichtbar durch die vollständige Integration<br />

des osteuropäischen Verbundes EESNET in<br />

die ESA. Der BDP dankt Dr. Amberger für sein außerordentliches<br />

Engagement in der europäischen<br />

Vereinigung der <strong>Pflanzenzüchter</strong> zum Wohle und<br />

Nutzen der gesamten Branche. Auf den in seiner<br />

Amtszeit gelegten Grundsteinen kann nunmehr<br />

die Arbeit des neuen Präsidenten Gerard Backx<br />

und des Vizepräsidenten Nigel Moore verlässlich<br />

aufbauen. Die neu gewählten ehrenamtlichen<br />

Repräsentanten der ESA sind ausgewiesene Experten<br />

und anerkannte Führungspersönlichkeiten<br />

der Branche. Sie sind damit Garant für<br />

Kontinuität und weiterhin erfolgreiche Interessenvertretung<br />

der Pflanzenzüchtung auf europäischer<br />

Ebene.<br />

ISF – International Seed Federation<br />

ISF Positionspapier zum Schutz geistigen Eigentums verabschiedet<br />

Die International Seed Federation (ISF) hat auf<br />

ihrer Jahrestagung in Rio de Janeiro ein neues<br />

Positionspapier zum Schutz geistigen Eigentums<br />

verabschiedet. Der BDP begrüßt diese einheitliche<br />

internationale Position der Saatgutbranche,<br />

die dem Sortenschutz weiterhin Priorität einräumt.<br />

Zudem wird anerkannt, dass die Patentierbarkeit<br />

von Eigenschaften, die auf natürlicher<br />

Genetik beruhen und durch Kreuzung und<br />

Selektion in den Züchtungsprozess eingebracht<br />

werden, in vielen Ländern zur Diskussion steht<br />

und dass die Resultate der Routinearbeit von<br />

Pflanzenzüchtung (wie konventionelle Kreuzung<br />

und Selektion) grundsätzlich nicht patentierbar<br />

sein sollten. Darüber hinaus stellt das ISF-Papier<br />

klar, dass eine Patentverletzung nicht gegeben<br />

sein soll, wenn die patentierte Eigenschaft durch<br />

eine andere genetische Kombination als die<br />

dem Patent zugrundeliegende erzielt wird. Das<br />

Ziel von Patentämtern sollte es demnach sein,<br />

den Schutzumfang von Patenten auf spezifische<br />

gene tische Konstellationen, wie sie konkret vom<br />

Patentanmelder beschrieben wurden, zu beschränken.<br />

ISF fordert in Übereinstimmung mit dem BDP,<br />

dass die Züchtung mit einer patentierten, kommerzialisierten<br />

Pflanzensorte erlaubt und nicht<br />

als Patentverletzung gewertet werden soll. Zudem<br />

wird eine Verlängerung der Patentlaufzeit<br />

(Supplementary Protection Certificate – SPC)<br />

für den Fall befürwortet, dass eine patentierte<br />

Eigenschaft nicht ausreichend lange exklusiv<br />

vermarktet werden kann, weil eine Deregulierungsmaßnahme<br />

außerordentlich viel Zeit der<br />

Patentlaufzeit in Anspruch nimmt.<br />

Obwohl die ISF-Mitgliedsverbände und Unternehmen<br />

aus ganz unterschiedlichen Rechtstraditionen<br />

kommen, wurde das Papier ohne Gegenstimmen<br />

verabschiedet. Dies kann als großer<br />

Erfolg gewertet werden.<br />

42 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Exportförderung<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen in den Zielländern im Fokus<br />

Die deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> erwirtschaften über 40 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Neben der<br />

Europäischen Union kommt insbesondere den Märkten in Osteuropa eine große und steigende Bedeutung<br />

zu. Entsprechend konzentriert der BDP seine Bemühungen zur Exportförderung auf die Russische Föderation<br />

und die Ukraine.<br />

Die Arbeit zielt auf die Gestaltung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen für den Sortenschutz und<br />

den Saatgutverkehr. Dies betrifft zum einen die<br />

nationale Gesetzgebung in den Partnerländern.<br />

Einen hohen Stellenwert besitzen aber auch<br />

die internationalen Systeme zum Sortenschutz<br />

(UPOV) und zum Saatgutverkehr (OECD, ISTA).<br />

Saatgutbeauftragter für Sorten- und<br />

Saatgutrecht in Moskau<br />

Nach umfangreichen Vorbereitungen konnte<br />

am 1. November 2012 der Beauftragte für Sorten-<br />

und Saatgutrecht des BDP in Moskau seine<br />

Arbeit aufnehmen. Die Position wird zu 50 Prozent<br />

aus Mitteln des Exportförderprogramms<br />

des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (BMELV) und<br />

zu 50 Prozent von den Mitgliedern der AG Internationale<br />

Märkte finanziert. Die Installierung<br />

einer Kontaktperson in Moskau ist ein Aufbruch<br />

in eine neue Dimension der Zusammenarbeit<br />

der deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong> mit den Partnern<br />

in der Russischen Föderation. So konnte<br />

der Beauftragte bereits bei der Vorbereitung der<br />

Unterzeichnung der Deutsch-Russischen Vereinbarung<br />

zur Zusammenarbeit im Saatgutbereich<br />

durch Bundesministerin Aigner und dem russischen<br />

Landwirtschaftsminister Fjodorow sowie<br />

der Vereinbarung des BDP mit der russischen Potato<br />

Union durch die jeweiligen Präsidenten Dr.<br />

von Kameke und Lupekhin unterstützend tätig<br />

werden.<br />

des Global Forum for Food and Agriculture im Januar<br />

2013 in Berlin wurde ein Gespräch mit der<br />

Delegation des ukrainischen Vizeministers Sen<br />

zu diesen Themen geführt.<br />

Die Vorbereitungen für ein Indienprojekt des<br />

BPD sind fast abgeschlossen. Im Frühjahr 2013<br />

soll eine „Joint Declaration“ von Staatssekretär<br />

Dr. Müller (BMELV) und dem indischen Joint Secretary<br />

unterzeichnet werden. Das Projekt wird<br />

im Rahmen des Kooperationsprogramms des<br />

BMELV gefördert werden. Schwerpunkte der<br />

Projektarbeiten sollen der Sortenschutz und der<br />

Saatgutverkehr in Indien sowie die Bemühungen<br />

zur Erhaltung und Verfügbarmachung von genetischen<br />

Ressourcen sein.<br />

Ausblick<br />

Die Projekte in Russland und Indien werden einen<br />

Großteil der Kapazitäten des Verbandes binden.<br />

Neben den Bemühungen zur Entwicklung<br />

der nationalen Rahmenbedingungen für die<br />

Saatgutwirtschaft in ausgewählten Zielmärkten<br />

wird der Arbeit an den internationalen Systemen<br />

eine große Bedeutung zukommen. Es gilt, einen<br />

fairen Saatguthandel zu transparenten Bedingungen<br />

zu ermöglichen.<br />

Die Ukraine ist ein<br />

weiterer wichtiger<br />

Zielmarkt für<br />

deutsches Saatund<br />

Pflanzgut in<br />

Osteuropa.<br />

Weitere Schwerpunkte<br />

Die Ukraine ist ein weiterer wichtiger Zielmarkt<br />

für deutsches Saat- und Pflanzgut in Osteuropa.<br />

Kernthemen für die Zusammenarbeit mit der<br />

Ukraine sind der Import von Versuchssaatgut,<br />

die Novellierung des ukrainischen Saatgutrechts<br />

sowie die Neustrukturierung der ukrainischen<br />

Sortenprüfung und Sortenzulassung. Anlässlich<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 43


Pflanzenzüchtung im Verbund<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V. (BDP)<br />

Der BDP mit Sitz in Bonn, Berlin und Brüssel<br />

vertritt die Interessen seiner Mitglieder aus den<br />

Züchtungsbereichen Landwirtschaft, Gemüse,<br />

Zierpflanzen und Reben sowie aus dem Saatenhandel.<br />

Er ist etablierter Gesprächspartner bei<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Im Vordergrund<br />

der BDP-Arbeit steht die optimale Ausgestaltung<br />

der Rahmenbedingungen für Züchtung<br />

und Saatgutwirtschaft, insbesondere:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Philosophie des BDP<br />

der effektive Schutz des geistigen Eigentums<br />

die Organisation der Pflanzenforschung<br />

die Förderung neuer Technologien und Innovationen<br />

in der Züchtung<br />

die Weiterentwicklung des Sorten- und Saatgutwesens<br />

Pflanzenzüchtung als unverzichtbare gesellschaftspolitische<br />

Aufgabe bei der Lösung der globalen Herausforderungen muss<br />

kontinuierlich auf haupt- und ehrenamtlicher Ebene in die<br />

politischen Entscheidungsprozesse eingebracht werden. Zum<br />

Jahresbeginn hat der BDP Führungsnachwuchskräfte aus den<br />

Mitgliedsunternehmen zu einem „Young Leaders Programm“<br />

eingeladen, um sie über die Tätigkeiten und Inhalte des Netzwerks<br />

rund um den BDP zu informieren und bestenfalls für eine<br />

ehrenamtliche Mitarbeit zu begeistern. Die zukünftigen potenziellen<br />

Ehrenämtler kamen in Berlin mit der Geschäftsführung<br />

sowie mit Abgeordneten und Vertretern der Bundesregierung<br />

und Referenten aus dem Haus der Pflanzenzüchtung zu einem<br />

dreitägigen Programm zusammen. Die differenzierte Wahrnehmung<br />

der Pflanzenzüchtung auf politischer Ebene wie auch die<br />

Hürden wirtschaftspolitischer Interessenvertretung konnten veranschaulicht<br />

werden.<br />

Wichtige Kennzahlen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

rund 130 Züchter und Saatenhändler<br />

1,49 Mrd. Euro Umsatz<br />

16,1 Prozent FuE-Quote<br />

12.000 Beschäftigte<br />

130.000 m² Gewächshausfläche<br />

4.385 Hektar Zuchtgartenfläche<br />

19 S1-Labore<br />

Netzwerk<br />

Der BDP ist Dienstleister für seine Mitglieder. Ein<br />

umfassendes Netzwerk mit angegliederten Gesellschaften<br />

bietet eine Plattform für vorwettbewerbliche<br />

Gemeinschaftsforschung (GFP), Patentfragen<br />

(GVS), amtliche Sortenprüfung (SFG) und<br />

Sicherstellung des Sortenschutzrechtes (STV).<br />

Die gemeinnützige Gregor Mendel Stiftung ist<br />

Forum für die öffentliche Diskussion um die Bedeutung<br />

und Innovationskraft der Pflanzenzüchtung.<br />

Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS)<br />

fördert den Z-Saatgut-Absatz.<br />

Pflanzenzüchtung international<br />

Themen der Pflanzenzüchtung werden auch<br />

auf europäischer und internationaler Ebene<br />

diskutiert und entschieden. Die European Seed<br />

Association (ESA) verfolgt die Interessen der<br />

Pflanzenzüchtung gegenüber dem Europäischen<br />

Parlament, der EU-Kommission und dem EU-Ministerrat.<br />

International befasst sich die International<br />

Seed Federation (ISF) mit den weltweiten<br />

Entwicklungen. Der BDP ist in zahlreichen Gremien<br />

von ESA und ISF aktiv.<br />

Ehrenamt<br />

Die Nachwuchsführungskräfte deutscher Pflanzenzüchtungsunternehmen<br />

konnten tief in die Berliner Politik hineinschauen.<br />

Philip von dem Bussche wurde im Rahmen der<br />

67. Mitgliederversammlung des BDP in Straubing<br />

für eine weitere Amtsperiode zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Vorstandes gewählt.<br />

Neue stellvertretende Vorsitzende der Abteilung<br />

Zierpflanzen ist seit Herbst 2012 Dr. Andrea<br />

Dohm. Sie tritt die Nachfolge von Heike Gronemann<br />

an.<br />

44 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />

deutschen Pflanzenzüchtung e.V.<br />

· Koordination von angewandter Forschung<br />

· Vergabe von Forschungsaufträgen an<br />

wissenschaftliche Institutionen<br />

· Einwerbung von Drittmitteln unter<br />

finanzieller Beteiligung der Mitglieder<br />

· Ergebnistransfer in die züchterische Praxis<br />

Gesellschaft für Erwerb und Verwertung<br />

von Schutzrechten – GVS mbH<br />

· Wahrnehmung der Patentinteressen der<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

· Pflanzeninnovationsagentur (PIA)<br />

· Verwertungsaufträge und weitere Dienstleistungen<br />

im Schutzrechtsbereich für<br />

Mitglieder und Wissenschaft<br />

· proWeizen, Forschungs- und Züchterallianz<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e.V.<br />

· Interessenvertretung der deutschen <strong>Pflanzenzüchter</strong><br />

gegenüber Politik, Wissenschaft und Behörden<br />

· Begleitung von Gesetzgebungsverfahren<br />

· Öffentlichkeits- und Pressearbeit<br />

· Schutz geistigen Eigentums<br />

· Förderung des Handels mit Qualitätssaatgut<br />

· Forschungsförderung<br />

Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH<br />

· Überwachung von Lizenzverträgen<br />

· Verfahren gegen Übertretungen des<br />

Sortenschutzrechts<br />

· Umsetzung der Nachbauregelung<br />

· Dienstleistungen für die Saat- und<br />

Pflanzgutwirtschaft<br />

Sortenförderungsgesellschaft – SFG GmbH<br />

· Dienstleistungen im Bereich Sortenprüfungen<br />

· Durchführung von amtlichen Wertprüfungen<br />

als fachlich geeignete Stelle im Auftrag<br />

des BSA<br />

· Prüfung von in anderen EU-Ländern<br />

zugelassenen Sorten unter deutschen<br />

Anbaubedingungen<br />

· Internationale Saatgutprojekte<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 45


Pflanzenzüchtung im Verbund<br />

Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen<br />

Pflanzenzüchtung e. V. (GFP)<br />

Die GFP-Gemeinschaftsforschung hat sich im<br />

Jahr 2012 positiv entwickelt und ein Gesamtforschungsvolumen<br />

in Höhe von 6,2 Mio. Euro<br />

erreicht. In mehr als 100 Forschungsvorhaben<br />

unterstützen die Mitgliedsunternehmen der GFP<br />

die Arbeiten mit Eigenleistungen in Höhe von<br />

1,68 Mio. Euro. Diese Eigenleistungen werden<br />

als finanzielle Beiträge, begleitende Feldversuche<br />

oder durch die Übernahme von Arbeiten in<br />

Labor und Gewächshaus ausgeführt.<br />

Im Verlauf des Jahres hat die GFP die Forschungs-<br />

und Züchtungsallianz „proWeizen“<br />

auf den Weg gebracht. Hierzu organisierte<br />

die GFP mehrere Gesprächsrunden zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaft, um diese Allianz<br />

mit Leben zu füllen. Da Deutschland zu den<br />

zehn wichtigsten Weizenproduzenten weltweit<br />

gehört, soll mit diesem Verbund der Beitrag<br />

Deutschlands sichtbar gemacht werden. Auf<br />

diesem Weg sollen auch die Voraussetzungen<br />

für spätere internationale Kooperationen im<br />

Bereich der Weizenforschung geschaffen werden.<br />

Zudem soll dies der erste Schritt für die<br />

Gründung einer Forschungsinitiative im Bereich<br />

der Pflanzenzüchtung sein, dem andere<br />

Kulturarten folgen können.<br />

Zusätzlich hat sich die GFP gemeinsam mit dem<br />

BDP in verschiedene Diskussionen zur Ausgestaltung<br />

der Eiweißpflanzenstrategie des BMELV<br />

eingebracht. Bereits zu Jahresbeginn wurde ein<br />

Positionspapier mit dem Titel „Eiweißstrategie –<br />

für wettbewerbsfähige heimische Eiweißpflanzen“<br />

gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband<br />

und der Union zur Förderung von Öl- und<br />

Eiweißpflanzen veröffentlicht. Darin wird eine<br />

Stärkung der Agrarforschung als Basis für Pflanzenzüchtung<br />

und Anbau empfohlen, verbunden<br />

mit der Forderung einer langfristigen Etablierung<br />

eines Forschungsprogramms.<br />

Gesellschaft für Erwerb und Verwertung von Schutzrechten — GVS mbH<br />

Als Dienstleistungsgesellschaft im BDP-Netzwerk<br />

bietet die GVS für die Themen Züchtung<br />

und Pflanzenbiotechnologie Unterstützung<br />

beim Technologie- und Wissenstransfer, beim<br />

Projektmanagement sowie bei allen Fragen<br />

des geistigen Eigentums an. Neben den bisher<br />

bestehenden Geschäftsfeldern GFP/BDP-Patentstelle,<br />

GVS-Servicebüro und PflanzenInnovationsAgentur<br />

PIA konnte mit proWeizen ein weiterer<br />

Bereich erschlossen werden.<br />

■■<br />

Die GFP/BDP-Patentstelle nimmt die gemeinschaftlichen<br />

Interessen der Mitgliedsunternehmen<br />

von GFP und BDP wahr und unterstützt<br />

sie in Fragen des Schutzes geistigen<br />

Eigentums.<br />

■■<br />

■■<br />

Das GVS-Servicebüro wickelt Aufträge einzelner<br />

Mitgliedsunternehmen und externer<br />

Dritter im Bereich der Ergebnissicherung und<br />

strategischer Beratung ab.<br />

Die PflanzenInnovationsAgentur PIA setzt<br />

sich im Auftrag des Wirtschaftsverbund<br />

PflanzenInnovation WPI e. V. für den Technologietransfer<br />

und die Sicherung schutzwürdiger<br />

Ergebnisse in öffentlich geförderten<br />

Forschungsprogrammen wie GABI,<br />

PLANT-KBBE und Pflanzenbiotechnologie der<br />

Zukunft ein.<br />

46 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Sortenförderungsgesellschaft mbH (SFG)<br />

Die Tätigkeit der Sortenförderungsgesellschaft –<br />

SFG mbH (SFG) wurde 2012 von der Organisation<br />

und Betreuung sowohl von Wertprüfungen auf<br />

Züchterstandorten im Auftrag des Bundessortenamtes<br />

(BSA) als auch von Leistungsprüfungen<br />

für EU-Sorten in Zusammenarbeit mit den Länderdienststellen<br />

(LDS) und der Union zur Förderung<br />

von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP)<br />

bestimmt.<br />

Die Anlage und Durchführung von 221 Wertprüfungen<br />

auf Züchterstandorten wurde im Auftrag<br />

des BSA von der SFG zur Ernte 2012 koordiniert<br />

und finanziell abgewickelt. Die Ausweitung um<br />

16 Wertprüfungen ist die Folge der Aufnahme<br />

der Wertprüfungstätigkeit des BSA bei Sorghum<br />

und der Umwandlung der Sonderprüfung Ganzpflanzensilage<br />

von Winterroggen und Wintertriticale<br />

in zwei eigenständige Wertprüfungen.<br />

Insgesamt wurden in den auf Züchterstandorten<br />

angebauten WP-Sortimenten 786 WP-Kandidaten<br />

geprüft. Die stärksten Zuwächse gab es<br />

bei Mais (+ 25) und Zuckerrüben (+ 19). Für die<br />

Sorghum-Wertprüfung wurden 10 Stämme angemeldet.<br />

Die gemeinsame Vorprüfung durch SFG und<br />

LDS im Ausland zugelassener Sorten (EU-Sortenversuche)<br />

unter deutschen Klima- und Anbaubedingungen<br />

als Voraussetzung für die Aufnahme<br />

in die Landessortenversuche (LSV) haben<br />

zur Ernte 2012 insgesamt 15 Getreidesorten (12<br />

Winterweichweizen, 2 Wintergersten und eine<br />

Wintertriticale) durchlaufen.<br />

In den in Kooperation mit der UFOP und den<br />

LDS angelegten EUSV für Öl- und Eiweißpflanzen<br />

wurden Winterraps (30 Sorten), Sonnenblumen<br />

(11 Sorten), Futtererbsen (1 Sorte) und Ackerbohnen<br />

(1 Sorte) geprüft. Im Bundessortenversuch<br />

Winterraps wurden 13 Sorten geprüft.<br />

Zur Herbstaussaat 2012 hat das BSA mit der Reduzierung<br />

seiner Wertprüfungskapazitäten begonnen.<br />

Die SFG hat sich um eine konstruktive<br />

Lösung bemüht und stellt in Zusammenarbeit<br />

mit den Züchtern Ersatzstandorte für die WP 1<br />

bei Wintergerste, Wintertriticale und die WP von<br />

Sommerweizen in später Herbstaussaat.<br />

■■<br />

Die neu gegründete Forschungs- und Züchtungsallianz<br />

proWeizen soll für Deutschland<br />

die wissenschaftliche Exzellenz der<br />

Weizenforschung zusammenführen, mit der<br />

züchterischen Expertise verbinden und den<br />

konsequenten Ausbau der Weizenforschung<br />

und -züchtung unterstützen.<br />

Weizen als eine der Säulen der Welternährung<br />

ist in den letzten Jahren im Ertragsfortschritt<br />

hinter anderen Kulturarten zurück geblieben.<br />

Die 17 unabhängigen, vor allem in mittel ständischen<br />

Unternehmen angesiedelten Weizenzucht<br />

pro gram me mit ihrer weltweit einmaligen<br />

Agro biodiversität bieten gerade<br />

für Deutschland Chancen, die<br />

Wei zen erträge dauerhaft und unter<br />

Erfordernissen der Nach haltig<br />

keit zu steigern bzw. sichern .<br />

Andererseits hat der Weizen mit<br />

seinem kom plexen Ge nom als<br />

wissen schaftliches Un ter su chungsob<br />

jekt ge gen über an deren Kultur<br />

pflanzen einen Wett bewerbsnachteil.<br />

Beides füh rte zu der<br />

Erkenntnis, dass eine Plattform<br />

zur Unterstützung der Weizenforschung<br />

und -züchtung zielführend<br />

ist – und damit zur<br />

Grün dung von proWeizen.<br />

Ziele der Forschungs- und<br />

Züchtungsallianz proWeizen:<br />

Die landwirtschaftliche Produktion muss<br />

nach Aussage der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

der UN (FAO) weltweit<br />

bis 2050 verdoppelt werden.<br />

Der Weizen als wichtige Kulturart spielt<br />

hierbei eine zentrale Rolle.<br />

Der Weizenertrag soll durch Intensivierung<br />

unter Nachhaltigkeitsaspekten deutlich<br />

gesteigert und stabilisiert werden.<br />

Die „Wissensrevolution“ in der Biologie<br />

muss für die praktische Weizenzüchtung<br />

nutzbar gemacht werden.<br />

Deutschland als Hightech-Standort kann<br />

bei diesen Bestrebungen erhebliche Beiträge<br />

leisten.<br />

Die Allianz proWeizen soll die Kräfte der<br />

Weizenforschung und der Weizenzüchtung<br />

national bündeln und international<br />

als Schnittstelle fungieren.<br />

Forschungs- und Züchtungsallianz in der<br />

Gemeinschaft zur Förderung der privaten<br />

deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP)<br />

Kaufmannstraße 71–73<br />

53115 Bonn<br />

Tel.: 0228 / 98 58 1-40<br />

Fax: 0228 / 98 58 1-19<br />

Email: proweizen@bdp-online.de<br />

Internet: www.proweizen.de<br />

Wirtschaftlicher Sprecher:<br />

Wolf von Rhade, Vorsitzender der GFP-Abteilung<br />

Getreide<br />

Wissenschaftlicher Sprecher:<br />

Dir. und Prof. Dr. Frank Ordon, Julius Kühn-Institut (JKI),<br />

Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen,<br />

Institut für Resistenzforschung u. Stresstoleranz<br />

Koordination:<br />

Dr. Carl Bulich, GFP<br />

Forschungs- und Züchtungsallianz<br />

Lebens grundlage<br />

Weizen<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 47


BDP_Mendel_B2_Umsch_rz.indd 1 08.03.13 10:17<br />

Pflanzenzüchtung im Verbund<br />

Gregor Mendel Stiftung<br />

l Stiftung<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />

eutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />

nforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittel-<br />

Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien,<br />

nzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />

dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />

ie diese im Rahmen der „Mendel-Koloquien“ gehalten haben.<br />

GREGOR MENDEL STIFTUNG Mendel-Kolloquien Band 1<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

Die Gregor Mendel Stiftung<br />

Die Stiftung fördert innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />

gesellschaftliche Bedeutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />

Chancen der Pflanzenforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar<br />

gemeinnützige Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien,<br />

die sich der Pflanzenzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />

Die Schriftenreihe dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />

und Referenten, die diese im Rahmen der „Mendel-Kolloquien“ gehalten haben.<br />

Mendel-Kolloquien<br />

Heute schon an morgen denken –<br />

Perspektiven moderner Pflanzen züchtung<br />

Zukunft der Pflanzenproduktion –<br />

Energie versus Ernährung?<br />

Band 1<br />

GREGOR MENDEL STIFTUNG Mendel-Kolloquien Band 2<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

Die Gregor Mendel Stiftung<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

Mendel-Kolloquium<br />

Klimawandel – Herausforderung<br />

für die Pflanzenzüchtung<br />

Band 2<br />

Die Stiftung fördert innovative Pflanzenzüchtung und das Bewusstsein für ihre<br />

gese lschaftliche Bedeutung. Sie ist Plattform für die öffentliche Diskussion um die<br />

Chancen der Pflanzenforschung. Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar<br />

gemeinnützige Zwecke. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten und Familien, die<br />

sich der Pflanzenzüchtung über Generationen verpflichtet fühlen.<br />

Die Schriftenreihe dokumentiert herausragende Beiträge namhafter Referentinnen<br />

und Referenten, die diese im Rahmen der „Mendel-Kolloquien“ gehalten haben.<br />

Band 3<br />

Forschungsfreiheit – Spielball von Risikowahrnehmung und Wissenschaftskommunikation?<br />

GREGOR<br />

MENDEL<br />

STIFTUNG<br />

Forschungsfreiheit – Spielball von Risikowahrnehmung<br />

und Wissenschaftskommunikation?<br />

Redebeiträge anlässlich der Verleihung des Innovationspreises<br />

Gregor Mendel an Andreas Sentker<br />

Band 3<br />

Die gemeinnützige Gregor Mendel Stiftung<br />

schärft den Blick für die innovative Kraft der<br />

Pflanzenzüchtung. Gründungsstifter sind Persönlichkeiten<br />

und Familien, die sich der Pflanzenzüchtung<br />

über Generationen verpflichtet fühlen.<br />

Die Gregor Mendel Stiftung fördert seit mittlerweile<br />

zehn Jahren Wissenschaft und Forschung<br />

auf diesem Gebiet und schafft in der Öffentlichkeit<br />

mehr Bewusstsein für die wichtigen Beiträge<br />

der Pflanzenzüchtung zur Lösung der Probleme<br />

unserer Zeit und unserer Zukunft. Die Gregor<br />

Mendel Stiftung führte dazu die Kolloquiumsreihe<br />

„Pflanzenforschung für die Zukunft“ durch,<br />

unter anderem zu den Themen Gentechnik, Klimawandel,<br />

Welternährung und Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Besonders innovative Leistungen<br />

zeichnet die Stiftung mit dem Innovationspreis<br />

Gregor Mendel aus. Bisher wurden bahnbrechende<br />

Züchtungserfolge bei Rapspflanzen und<br />

innovative Methoden der Entschlüsselung genetischer<br />

Ressourcen sowie unabhängige und brückenbildende<br />

Berichterstattung insbesondere<br />

zum Thema Forschungsfreiheit mit dem Preis<br />

gewürdigt.<br />

Satzungsgemäß ergaben sich 2012 Veränderungen<br />

bei den ex-officio Mitgliedern des Kuratoriums.<br />

Infolge des Wechsels im Vorsitz der Gesellschaft<br />

für Pflanzenzüchtung (GPZ) ist Prof. Dr.<br />

Chris-Carolin Schön (Technische Universität München)<br />

aus dem Kuratorium der Gregor Mendel<br />

Stiftung ausgeschieden. Ihr ist Prof. Dr. Christian<br />

Jung (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) als<br />

neuer Vorsitzender der GPZ nachgefolgt.<br />

Zeitgleich mit den Vorbereitungen zur Neubesetzung<br />

des Stiftungsvorsitzes und mit dem Vollzug<br />

der satzungsgemäßen Änderungen bei den<br />

ex-officio Mitgliedern wird ein inhaltliches Konzept<br />

für eine neue Kolloquiumsreihe rund um<br />

das Leitthema „Volkswirtschaftlicher Nutzen der<br />

Pflanzenzüchtung“ entwickelt.<br />

Daneben sind die Vorbereitungen für die Auswahl<br />

der Kandidaten für den 2014 erneut zu<br />

verleihenden Innovationspreis Gregor Mendel<br />

angelaufen.<br />

Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV)<br />

Die STV setzt sich für die Umsetzung der für die<br />

Saatgutwirtschaft relevanten gesetzlichen Vorgaben<br />

ein, um einen fairen Wettbewerb im Saatgutmarkt<br />

zu schaffen und eine gerechte Entlohnung<br />

der Züchtungsleistung sicherzustellen.<br />

Die sieben Außendienstmitarbeiter der STV führten<br />

2012 in den Bereichen Getreide, Kartoffeln,<br />

Grobleguminosen und Senf 1.306 Prüfungen<br />

durch. Im Mittelpunkt stand hier die korrekte<br />

Umsetzung der mit den Züchtern geschlossenen<br />

Verträge.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit der<br />

STV im Jahr 2012 stellte die einmalige Ausnahmeregelung<br />

bei der Verwendung von Konsumgetreide<br />

zu Saatzwecken dar. Aufgrund der enormen<br />

Auswinterungen mussten die Winterungen<br />

in vielen Regionen umgebrochen werden. Zum<br />

Teil wurde im Frühjahr zur Nachsaat zugekauftes<br />

Konsumgetreide eingesetzt, dessen Abgabe<br />

und Erwerb zu Saatzwecken gegen geltendes<br />

Recht im Bereich des Sortenschutzes und des<br />

Saatgutverkehrs verstößt. In Anerkennung der<br />

Notlage der Landwirte verzichteten die Züchter<br />

anteilig auf Schadensersatz. Landwirten,<br />

die das einmalige, zeitlich befristete Angebot<br />

in Anspruch genommen haben, wurde nur ein<br />

Drittel der üblichen Schadensersatzforderung<br />

berechnet . Ein weiteres Drittel zahlte der Han-<br />

48 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

Im Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS), einer<br />

Institution der Abteilung Getreide innerhalb des<br />

BDP, arbeiten die vier Verbände der Saatgutwirtschaft<br />

BDP, BDS, BVO und DRV zusammen. Aufgabe<br />

des GFS ist es, den Z-Saatgut-Absatz durch<br />

umfangreiche Kommunikations- und Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

zu fördern. Sie werden<br />

gemeinsam von den Partnern der Saatgutwirtschaft<br />

entwickelt.<br />

Die vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />

werden genutzt, um die Vorzüge<br />

von Z-Saatgut als unverzichtbares Betriebsmittel<br />

für den Getreideanbau herauszustellen und die<br />

Leistungen der Getreidezüchtung und Saatgutbranche<br />

für eine zukunftsfähige Landwirtschaft<br />

aufzuzeigen. Das Angebot an Fachinformationen<br />

wurde insbesondere im Print-, Presse- und Onlinebereich<br />

weiter ausgebaut. Der erfolgreiche<br />

Newsletter „Saat-Gut!“ wurde inhaltlich erweitert<br />

und als Beilage in landwirtschaftlichen Fachmagazinen<br />

einer breiteren landwirtschaftlichen Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Dialog mit den Zielgruppen Landwirte, landwirtschaftliche<br />

Berater und landwirtschaftliche<br />

Schulen soll auf der Agritechnica 2013 durch<br />

eine erneute Präsenz des GFS mit einem Stand<br />

und durch Fachforen gesucht werden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der GFS-Arbeit ist die<br />

Neuausrichtung des Qualitätssicherungssystems<br />

für Z-Saatgut (QSS), wobei die Sicherung der betrieblichen<br />

Qualitätsfähigkeit der Saatgutaufbereitung<br />

und die Benutzerfreundlichkeit der Datenbank<br />

aktuell im Fokus stehen. Im Zuge der<br />

Auditierungsoffensive wurden 2012 bundesweit<br />

alle QSS-Aufbereiter auditiert. Durch den Aufbau<br />

eines QSS-Auditoren-Pools und dessen Qualifizierung<br />

soll künftig eine regelmäßige Auditierung<br />

nach QSS-Standard alle drei Jahre sichergestellt<br />

werden.<br />

Den Auftritt bei den DLG-Feldtagen 2012 schließt<br />

der GFS mit einem positiven Fazit ab (s. S. 21).<br />

Von den vielen Fachbesuchern zeigte insbesondere<br />

der agrarwirtschaftliche Ausbildungsbereich<br />

großes Interesse am Thema Z-Saatgut. Der<br />

del und das letzte Drittel trugen die Getreidezüchter<br />

selbst.<br />

Im Bereich des Sortenschutzes wurden im Wirtschaftsjahr<br />

2012/2013 bislang Nachbaugebühren<br />

in Höhe von rund neun Mio. Euro erhoben.<br />

Die Landwirte erkennen zunehmend an, dass<br />

ihre Zahlungen der relativ geringen Nachbaugebühr<br />

einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Erhalt der Sortenvielfalt und der mittelständisch<br />

geprägten Saatgutwirtschaft leisten. Die<br />

STV gestaltet das Verfahren zur Erhebung der<br />

Nachbaugebühren so unkompliziert und unbürokratisch<br />

wie möglich. Im Schnitt dauert das<br />

Ausfüllen einer Nachbauerklärung nicht länger<br />

als zehn Minuten. Auch online kann der Nachbau<br />

schnell und ohne großen Papieraufwand<br />

gemeldet werden.<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 49


Vermehrungsflächen<br />

Saatgutvermehrungsflächen 2012 – mit Erfolg feldbesichtigt, in Hektar<br />

Pflanzenart<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Bayern Brandenburg Bremen Hessen<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Getreide u. Mais<br />

Sommergerste 1.246,09 1.952,86 106,79 0,00 320,35 1.059,72 1.341,51 415,49<br />

Wintergerste 920,91 2.118,34 898,56 0,00 523,67 3.552,34 2.550,20 2.483,11<br />

Hafer 429,74 581,46 544,00 0,00 135,80 560,23 270,99 252,75<br />

Mais 4.140,10 18,91 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Roggen 635,21 823,32 1.846,78 0,00 37,59 2.839,15 2.481,45 327,58<br />

Triticale 437,11 1.364,43 1.552,40 0,00 181,51 1.031,21 2.376,09 1.212,13<br />

Sommerhartweizen 0,00 3,00 0,00 0,00 54,60 0,00 0,00 0,00<br />

Sommerweichweizen 144,91 246,55 197,46 0,00 45,32 184,50 514,35 103,94<br />

Winterspelz 470,02 259,05 18,20 0,00 4,87 69,80 110,55 28,00<br />

Winterweizen 2.441,49 4.362,40 1.788,11 0,00 1.421,70 8.901,00 6.009,31 5.308,95<br />

Insgesamt: 10.865,58 11.730,32 6.952,30 0,00 2.725,41 18.197,95 15.654,45 10.131,95<br />

Futterpflanzen:<br />

1. Gräser<br />

Lieschgras 84,88 11,41 49,00 0,00 5,40 0,00 122,67 2,00<br />

Wiesenrispe 0,00 25,33 0,00 0,00 33,00 50,64 2,45 69,22<br />

Rotschwingel 0,00 55,57 232,09 0,00 140,20 122,04 202,13 139,36<br />

Schafschwingel 6,00 12,87 486,30 0,00 0,00 768,66 1,30 0,00<br />

Wiesenschwingel 21,87 193,03 32,00 0,00 0,00 0,00 74,40 31,75<br />

Dt. Weidelgras 4,70 120,32 1.424,44 0,00 93,72 1.387,78 1.589,56 235,22<br />

Einjähriges Weidelgras 37,57 12,78 336,51 0,00 5,50 297,00 962,49 76,83<br />

Welsches Weidelgras 90,94 28,02 317,80 0,00 26,71 505,47 757,81 490,44<br />

Sonstige 11,73 199,32 154,87 0,00 0,00 53,20 23,39 47,42<br />

Zusammen: 257,69 658,65 3.033,01 0,00 304,53 3.184,79 3.736,20 1.092,24<br />

2. Kleinkörnige Leguminosen<br />

Inkarnatklee 0,00 0,00 10,86 0,00 0,00 0,00 18,30 0,00<br />

Rotklee 157,87 567,62 12,90 0,00 138,13 74,41 152,00 83,38<br />

Weißklee 6,64 13,80 0,00 0,00 0,00 0,00 5,00 0,00<br />

Luzerne 24,47 37,83 9,62 0,00 0,00 0,00 0,95 0,00<br />

Sonstige 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Zusammen: 188,98 619,25 33,38 0,00 138,13 74,41 176,25 83,38<br />

3. Mittel- und großkörnige Leguminosen<br />

Ackerbohne 85,99 139,19 42,00 0,00 36,49 320,22 171,76 68,75<br />

Futtererbse 358,41 379,83 487,44 0,00 85,21 256,89 222,33 54,21<br />

Lupine 0,00 7,87 334,92 0,00 7,50 766,39 124,98 7,60<br />

Wicke 18,10 155,47 96,40 0,00 12,45 13,50 139,95 9,86<br />

Zusammen: 462,50 682,36 960,76 0,00 141,65 1.357,00 659,02 140,42<br />

4. Sonstige Futterpflanzen<br />

Ölrettich 0,97 4,00 51,78 0,00 0,00 0,00 8,05 4,10<br />

Phazelia 0,00 9,16 105,30 0,00 0,00 97,01 0,00 0,00<br />

Zusammen: 0,97 13,16 157,08 0,00 0,00 97,01 8,05 4,10<br />

Insgesamt: 910,14 1.973,42 4.184,23 0,00 584,31 4.713,21 4.579,52 1.320,14<br />

Öl- und Faserpflanzen<br />

Hanf, außer für Zier 2,77 8,61 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Lein 7,15 0,00 721,70 0,00 0,00 89,60 7,43 0,00<br />

Sommerraps 7,20 4,50 0,00 0,00 0,00 0,00 499,46 6,00<br />

Winterraps 468,55 36,10 91,00 0,00 56,91 229,99 1.133,33 1.115,62<br />

Rübsen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Senf 109,05 86,10 303,14 0,00 3,80 78,98 23,75 1,00<br />

Sojabohne 76,31 43,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00<br />

Insgesamt: 671,03 179,06 1.115,84 0,00 60,71 398,57 1.663,97 1.122,62<br />

Rüben<br />

Runkelrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,15 0,00<br />

Zuckerrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,11 0,00<br />

Insgesamt 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,26 0,00<br />

Kartoffeln<br />

Speisesorten 314,96 1.292,36 182,83 0,00 199,25 1.777,65 3.044,28 16,36<br />

Wirtschaftssorten 0,00 575,35 244,11 0,00 2,10 662,66 913,34 0,00<br />

Sonstige 65,34 530,51 95,55 0,00 23,86 708,32 1.221,52 59,01<br />

Insgesamt: 380,30 2.398,22 522,49 0,00 225,21 3.148,63 5.179,14 75,37<br />

Saatgutvermehrungsflächen zus. 12.827,05 16.281,02 12.774,86 0,00 3.595,64 26.458,36 27.081,34 12.650,08<br />

50 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Vermehrungsflächen<br />

Saatgutvermehrungsflächen 2012 – mit Erfolg feldbesichtigt, in Hektar<br />

Pflanzenart<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Thüringen<br />

Deutschl.<br />

2012<br />

Deutschl.<br />

2011<br />

Deutschl.<br />

2010<br />

Getreide u. Mais<br />

Sommergerste 547,58 0,00 980,98 630,10 377,08 693,18 9.671,73 9.224,43 8.659,67<br />

Wintergerste 273,75 0,00 1.688,87 3.167,92 1.952,07 1.552,80 21.682,54 21.589,93 22.094,59<br />

Hafer 38,84 0,00 351,78 153,91 447,55 78,46 3.845,51 3.346,89 3.558,63<br />

Mais 13,40 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4.172,41 3.945,59 3.762,30<br />

Roggen 107,25 0,00 1.024,17 1.799,79 312,33 352,96 12.587,58 11.098,04 9.156,53<br />

Triticale 120,66 0,00 558,30 926,08 63,03 460,87 10.283,82 10.217,52 9.920,48<br />

Sommerhartweizen 13,09 0,00 0,00 142,62 0,00 290,27 503,58 669,78 951,66<br />

Sommerweichweizen 43,77 0,00 142,00 299,16 139,81 207,38 2.269,15 2.164,74 1.808,87<br />

Winterspelz 5,85 0,00 5,76 30,50 9,00 34,89 1.046,49 1.043,79 1.113,68<br />

Winterweizen 934,51 0,00 3.002,57 7.517,46 6.883,80 4.087,58 52.658,88 54.197,74 49.156,29<br />

Insgesamt: 2.098,70 0,00 7.754,43 14.667,54 10.184,67 7.758,39 118.721,69 117.498,45 110.182,70<br />

Futterpflanzen:<br />

1. Gräser<br />

Lieschgras 147,13 0,00 437,19 8,00 29,87 6,11 903,66 824,95 971,02<br />

Wiesenrispe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 180,64 210,59 186,82<br />

Rotschwingel 97,08 0,00 137,46 133,95 8,50 0,00 1.268,38 1.454,56 1.550,36<br />

Schafschwingel 0,00 0,00 0,00 62,00 0,00 0,00 1.337,13 1.567,38 1.577,10<br />

Wiesenschwingel 10,67 0,00 998,30 62,75 14,10 30,00 1.468,87 1.263,14 1.866,61<br />

Dt. Weidelgras 186,13 0,00 495,18 571,45 325,45 215,77 6.649,72 5.661,11 6.517,82<br />

Einjähriges Weidelgras 641,50 0,00 2.460,64 221,11 41,21 137,57 5.230,71 4.506,77 4.505,77<br />

Welsches Weidelgras 730,12 0,00 2.909,29 450,39 330,53 1.511,88 8.149,40 7.161,27 6.522,93<br />

Sonstige 35,68 0,00 662,96 153,36 0,00 68,63 1.410,56 1.393,58 1.823,19<br />

Zusammen: 1.848,31 0,00 8.101,02 1.663,01 749,66 1.969,96 26.599,07 24.043,35 25.521,62<br />

2. Kleinkörnige Leguminosen<br />

Inkarnatklee 5,01 0,00 52,14 0,00 4,30 0,00 90,61 145,18 147,63<br />

Rotklee 48,37 34,00 464,77 149,25 18,98 30,75 1.932,43 2.010,08 2.311,87<br />

Weißklee 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 25,44 12,19 10,57<br />

Luzerne 7,25 1,93 0,00 16,85 0,00 0,00 98,90 73,18 84,52<br />

Sonstige 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,62<br />

Zusammen: 60,63 35,93 516,91 166,10 23,28 30,75 2.147,38 2.240,63 2.556,21<br />

3. Mittel- und großkörnige Leguminosen<br />

Ackerbohne 11,11 0,00 91,58 179,06 317,92 42,40 1.506,47 1.286,71 1.330,43<br />

Futtererbse 47,10 11,83 372,02 512,91 54,82 460,79 3.303,79 4.460,94 4.637,55<br />

Lupine 0,00 0,00 71,67 228,42 7,00 17,67 1.574,02 1.773,71 2.002,94<br />

Wicke 6,40 8,81 0,00 50,58 3,00 13,00 527,52 536,23 712,69<br />

Zusammen: 64,61 20,64 535,27 970,97 382,74 533,86 6.911,80 8.057,59 8.683,61<br />

4. Sonstige Futterpflanzen<br />

Ölrettich 0,00 0,00 4,79 0,00 1,00 0,00 74,69 68,71 147,72<br />

Phazelia 11,20 0,00 85,32 8,56 0,00 21,21 337,76 385,34 300,22<br />

Zusammen: 11,20 0,00 90,11 8,56 1,00 21,21 412,45 454,05 447,94<br />

Insgesamt: 1.984,75 56,57 9.243,31 2.808,64 1.156,68 2.555,78 36.070,70 34.795,62 37.209,38<br />

Öl- und Faserpflanzen<br />

Hanf, außer für Zier 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 54,89 66,27 68,73 39,31<br />

Lein 0,00 0,00 49,00 13,59 2,00 0,00 890,47 721,66 783,72<br />

Sommerraps 14,00 0,00 0,00 543,11 323,18 80,60 1.478,05 1.477,20 546,10<br />

Winterraps 97,94 0,00 55,44 804,25 296,77 35,80 4.421,70 3.799,63 4.052,27<br />

Rübsen 0,00 0,00 80,97 0,00 0,00 0,00 80,97 54,71 171,64<br />

Senf 13,25 0,00 247,47 58,70 1,50 68,64 995,38 879,58 805,41<br />

Sojabohne 0,00 0,00 0,00 20,00 0,00 0,00 140,06 57,49 14,66<br />

Insgesamt: 125,19 0,00 432,88 1.439,65 623,45 239,93 8.072,90 7.059,00 6.413,11<br />

Rüben<br />

Runkelrübe 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,15 0,33 0,78<br />

Zuckerrübe 0,00 0,00 0,00 2,22 0,00 0,00 6,33 5,76 4,13<br />

Insgesamt 0,00 0,00 0,00 2,22 0,00 0,00 6,48 6,09 4,91<br />

Kartoffeln<br />

Speisesorten 0,00 0,00 616,47 221,35 1.013,53 367,12 9.046,16 9.788,75 9.700,43<br />

Wirtschaftssorten 0,00 0,00 23,76 222,10 113,35 0,00 2.756,77 2.956,49 3.357,64<br />

Sonstige 0,00 0,00 169,49 61,00 774,83 141,62 3.851,05 3.884,99 3.456,74<br />

Insgesamt: 0,00 0,00 809,72 504,45 1.901,71 508,74 15.653,98 16.630,23 16.514,81<br />

Saatgutvermehrungsflächen zus. 4.208,64 56,57 18.240,34 19.422,50 13.866,51 11.062,84 178.525,75 176.029,39 170.324,91<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 51


Gremien<br />

Vorstand<br />

Ehrenvorsitzender: Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg,<br />

Hovedissen<br />

Vorsitzender:<br />

Stellvertretende<br />

Vorsitzende:<br />

Dr. Kartz von Kameke, Windeby<br />

Philip von dem Bussche, Einbeck<br />

Dr. Hermann Strube, Söllingen<br />

Mitglieder:<br />

Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />

Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />

Christopher Rudloff, Sereetz<br />

Dr. Stefan Streng, Uffenheim<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Ehrenmitglieder:<br />

Dr. h.c. Hans Ulrich Hege<br />

Dr. Gisbert Kley<br />

Abteilungen<br />

Getreide:<br />

Vorsitzender:<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Stellvertreter:<br />

Thomas Blumtritt, Bergen<br />

Kleine Kommission:<br />

Thomas Blumtritt, Bergen<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Franz Beutl, München<br />

Fred Heilshorn, Edemissen<br />

Marcus Iken, Isernhagen<br />

Dr. Thomas Mellinger, Herford<br />

Dr. Christoph Steden, Maintal<br />

Peter Stemmann, Hanstedt<br />

Dr. Helmut Weiß, München<br />

Mais und Sorghum:<br />

Vorsitzender:<br />

Thomas Mallmann, Einbeck<br />

Stellvertreter:<br />

Ulrich Schmidt, Buxtehude<br />

Kleine Kommission:<br />

Thomas Mallmann, Einbeck<br />

Ulrich Schmidt, Buxtehude<br />

Eckhard Holzhausen, Borken<br />

Dr. Rainer Leipert, Einbeck<br />

Dr. Thomas Mellinger, Herford<br />

Dr. Frank Röber, Rastatt<br />

Lars Wrede, Maintal<br />

Kartoffeln:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />

Stellvertreter:<br />

Wolfgang Walter, Groß Lüsewitz<br />

Zuckerrüben:<br />

Vorsitzender:<br />

Philip von dem Bussche, Einbeck<br />

Stellvertreter:<br />

Sina Isabel Strube, Söllingen<br />

Futterpflanzen:<br />

Vorsitzender:<br />

Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Stellvertreter:<br />

Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />

Öl- und Eiweißpflanzen:<br />

Vorsitzender:<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Stellvertreter:<br />

Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />

Gemüse:<br />

Vorsitzender:<br />

Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />

Stellvertreter:<br />

Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />

Handel:<br />

Vorsitzender:<br />

Christopher Rudloff, Sereetz<br />

Stellvertreter:<br />

Georg Brand, Ismaning<br />

Biotechnologie und Gentechnik:<br />

Vorsitzende:<br />

Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />

Stellvertreter:<br />

Dr. Walter Bübl, Bad Soden<br />

Dr. Dieter Stelling, Lippstadt<br />

Kleine Kommission:<br />

Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />

Dr. Walter Bübl, Bad Soden<br />

Dr. Heinz Degenhardt, Buxtehude<br />

Dr. Elke Duwening, Limburgerhof<br />

Dr. Gunhild Leckband, Holtsee<br />

Dr. Jens Lübeck, Windeby<br />

Dr. Holger Ophoff, Düsseldorf<br />

Dr. Dieter Stelling, Lippstadt<br />

Dr. Sabine Storck-Weyhermüller, Basel<br />

Dr. Eckhard Tacke, Ebstorf<br />

Zierpflanzen:<br />

Vorsitzende:<br />

Frauke Engel, Rheinberg<br />

Stellvertreterin:<br />

Dr. Andrea Dohm, Stuttgart<br />

Reben:<br />

Vorsitzender:<br />

Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Siebeldingen<br />

Stellvertreter:<br />

Volker Freytag, Neustadt/Weinstr.<br />

Prof. Dr. Ernst Rühl, Geisenheim<br />

Kleine Kommission:<br />

Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Siebeldingen<br />

Dr. Rudolf Eibach, Siebeldingen<br />

Volker Freytag, Neustadt/Weinst.<br />

Prof. Dr. Ernst Rühl, Geisenheim<br />

Dr. Alfons Schropp, Böhl-Iggelheim<br />

Petra Steinmann-Gronau, Sommerhausen<br />

Arbeitsgruppen<br />

Sortenversuchswesen:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Hermann Strube, Söllingen<br />

Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dieter Rücker, Bonn<br />

Saatgutanerkennung:<br />

Vorsitzender:<br />

Klaus Schlünder, Einbeck<br />

Dr. Christian Augsburger, München<br />

Jörg Eggers, Lüneburg<br />

Achim Hütter, Lippstadt<br />

Sönke Marten, Hohenlieth<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Hubert Richter, Krefeld<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />

Internationale Märkte:<br />

Vorsitzender:<br />

Jürgen Leitzke, Bergen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dieter Rücker, Bonn<br />

52 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Gremien<br />

Schutz Geistigen Eigentums:<br />

Vorsitzende:<br />

Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />

Dr. Léon Broers, Einbeck<br />

Dr. Gunhild Leckband, Holtsee<br />

Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />

Dr. Stefan Streng, Uffenheim<br />

Sina Isabel Strube, Söllingen<br />

Dr. Jens Weyen, Leopoldshöhe<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dr. Petra Jorasch, Bonn<br />

Christoph Herrlinger, Bonn<br />

Ökologischer Landbau:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Reinhard von Broock, Bergen<br />

Axel Altenweger, Northeim<br />

Dr. Carl Bulich, Bonn<br />

Dr. Erhard Ebmeyer, Bergen<br />

Michael Hamann, Lippstadt<br />

Dr. Hubert Kempf, Moosburg<br />

Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />

Dr. Paul Rubitschek, Marbach<br />

Georg Schweiger, Moosburg<br />

Wolfgang Walter, Groß Lüsewit<br />

Thomas Wegert, Isenhagen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Stefan Lütke Entrup, Bonn<br />

Saatgutbeizung:<br />

Vorsitzender:<br />

Klaus Schlünder, Einbeck<br />

Andreas Baer, Holtsee<br />

Dr. Jörn Dau, Eschwege<br />

Otto Fuß, Eschwege<br />

Jochen Hansen, Bergen<br />

Ekkehard Hipp, Heitersheim<br />

Georg Kloppenburg, Münster-Mecklenbeck<br />

Michael Littmann, Buxtehude<br />

Guido Pinno, Böhnshausen<br />

Dr. Barbara Ruser, Buxtehude<br />

Heinrich Wiesmann, Münster-Mecklenbeck<br />

Geschäftsstelle:<br />

Andrea Mertens, Bonn<br />

Kommunikation:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />

Dr. Henning von der Ohe, Einbeck<br />

Stefanie Lindemann, Windeby<br />

Wilhelm M. Wendel, Söllingen<br />

Renate Wegert, Isernhagen<br />

Geschäftsstelle:<br />

Ulrike Amoruso-Eickhorn, Bonn<br />

Dorothe Heidemann, Bonn<br />

Christina Siepe, Bonn<br />

Better Regulation:<br />

Vorsitzender:<br />

Christoph Herrlinger, Bonn<br />

Franz Beutl, München<br />

Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />

Jörg Eggers, Lüneburg<br />

Richard Karl, Bad Soden i. T.<br />

Jan Lippstreu, Enkhuizen<br />

Andreas Loock, Einbeck<br />

Matz Petersen, Grundhof<br />

Nils Petersen, Holtsee<br />

Paul Rubitschek, Marbach<br />

Klaus Schlünder, Einbeck<br />

Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />

(GFS):<br />

Beirat:<br />

Vorsitzender:<br />

Thomas Blumtritt, Bergen<br />

Franz Beutl, München<br />

Martin Glimm, BVO, Bonn<br />

Jörg Hartmann, BVO, Erftstadt<br />

Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />

Robert Künzel, BVO, Bonn<br />

Josef Planken, RWZ, Köln<br />

Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />

Dr. Gerhard Schilling, BDS, Monsheim<br />

Dr. Christian Mathias Schröder, BDS, Pölitz<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dr. Franziska Kiesner, Bonn<br />

Der BDP in nationalen und internationalen Gremien<br />

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP):<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Geschäftsführer:<br />

Stephan Arens, Berlin<br />

Fachkommission Ökonomie u. Markt:<br />

Vorsitzender:<br />

Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Deutsches Maiskomitee e.V. (DMK):<br />

Vorstandsmitglied:<br />

Thomas Mallmann, Einbeck<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Helmut Meßner, Bonn<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 53


Gremien<br />

Union der deutschen Kartoffelwirtschaft e.V. (UNIKA):<br />

Vorsitzender:<br />

Martin Umhau, Oschatz<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dr. Kartz von Kameke, Windeby<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Alexander Grabolle, Berlin<br />

Beirat:<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />

Fachkommission Pflanzgut:<br />

Vorsitzender:<br />

Jörg Renatus, Lüneburg<br />

Fachkommission Phytosanitäre Fragen:<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Jörg Eggers, Lüneburg<br />

Fachkommission Qualitätssicherung<br />

und Handelsfragen:<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Dr. Josef Strahwald, Windeby<br />

German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e. V.:<br />

Geschäftsführender Vorsitzender:<br />

Steffen Reiter, Bonn<br />

Stellvertretender geschäftsführender<br />

Vorsitzender:<br />

Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />

Geschäftsstelle:<br />

Holger Hübner, Berlin<br />

International Seed Federation (ISF):<br />

Präsident:<br />

Tim Johnson, USA<br />

Vorstandsmitglied:<br />

Dr. Christoph Amberger, Einbeck<br />

Ehrenmitglieder:<br />

Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />

Dr. Peter Lange, Einbeck<br />

Dr. Christopher Ahrens, Etchingham<br />

Breeders Committee:<br />

Dr. Léon Broers, Einbeck<br />

Gast: Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />

Ausschuss Geistiges Eigentum:<br />

Dr. Léon Broers, Einbeck<br />

Ausschuss Nachhaltige Landwirtschaft:<br />

Dr. Reinhard von Broock, Bergen<br />

Ausschuss Handel- und Schlichtungsregeln:<br />

Stellvertretende Vorsitzende:<br />

Andrea Mertens, Bonn<br />

Ausschuss Phytosanitäre Fragen:<br />

Dieter Rücker, Bonn<br />

Ausschuss für Technologien in der<br />

Saatgutbehandlung :<br />

Dr. Jörn Dau, Eschwege<br />

Klaus Schlünder, Einbeck<br />

Sektion Ackerfrüchte:<br />

Mitglied im Sektionsvorstand:<br />

Dr. Christoph Amberger, Einbeck<br />

Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Arbeitsgruppe Zucker- und Futterrüben:<br />

Sina Isabel Strube, Söllingen<br />

Philip von dem Bussche, Einbeck<br />

Sektion Futter- und Rasengräser:<br />

Mitglied im Sektionsvorstand:<br />

Johannes Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Sektion Gemüse und Zierpflanzen:<br />

Mitglied im Sektionsvorstand:<br />

Andreas Müller, Bad Essen<br />

European Seed Association (ESA):<br />

Ehrenpräsident:<br />

Dr. Wilhelm Graf von der Schulenburg,<br />

Hovedissen<br />

Präsident:<br />

Gerard Backx, Niederlande<br />

Vizepräsident:<br />

Nigel Moore, Großbritannien<br />

Vorstand:<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Christoph Herrlinger, Bonn<br />

Jörg Renatus, Lüneburg<br />

Gast: Dr. Carl-Stephan Schäfer, Bonn<br />

Ehrenmitglieder:<br />

Dr. Gisbert Kley, Lippstadt<br />

Dr. Peter Lange, Einbeck<br />

Joachim Winter, St. Raphaël<br />

Generalsekretär:<br />

Garlich von Essen, Brüssel<br />

Horizontales Komitee „Geistiges<br />

Eigentum/Züchterrechte“:<br />

Stephanie Franck, Schwäbisch Hall<br />

Horizontales Komitee „Gesetzgebungsund<br />

Rechtsangelegenheiten“:<br />

Vorsitzender:<br />

Christoph Herrlinger, Bonn<br />

Mitglied: Dr. Anja Matzk, Einbeck<br />

Sektion Futterpflanzen und Rasengräser:<br />

Mitglieder im Sektionsvorstand:<br />

Dr. Thomas Eckardt, Steinach<br />

Johannes-Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Sektion Gemüse und Zierpflanzen:<br />

Mitglied:<br />

Gerd Metz, Dannstadt-Schauernheim<br />

Sektion Getreide und Hülsenfrüchte:<br />

Mitglieder:<br />

Jürgen Leitzke, Bergen<br />

Wolf von Rhade, Böhnshausen<br />

Sektion Kartoffeln:<br />

Vorsitzender:<br />

Jörg Renatus, Lüneburg<br />

Mitglieder:<br />

Torsten Spill, Hamburg<br />

Dr. Heinrich Böhm, Lüneburg<br />

Sektion Mais:<br />

Mitglied:<br />

Klaus Schlünder, Einbeck<br />

Sektion Öl- und Faserpflanzen:<br />

Vorsitzender:<br />

Dietmar Brauer, Hohenlieth<br />

Mitglied im Sektionsvorstand:<br />

Johannes-Peter Angenendt, Lippstadt<br />

Ad-hoc-Arbeitsgruppe Zuckerrüben:<br />

Mitglied:<br />

Klaus Hoffman, Einbeck<br />

54 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Mitgliederverzeichnis<br />

A<br />

B<br />

Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />

Ackermann Saatzucht GmbH & Co. KG Marienhofstr. 13<br />

94342 Irlbach<br />

aga Saat GmbH & Co KG<br />

Gewerbegebiet Süd<br />

Pascalstraße 11<br />

47506 Neukirchen-Vluyn<br />

Agentur Fischer Beethovenstr. 12<br />

65812 Bad Soden<br />

AGRAVIS Raiffeisen AG<br />

Bereich Saatgut<br />

Chromstr. 19<br />

30916 Isernhagen<br />

agri-Saaten GmbH Maschweg 111<br />

49152 Bad Essen<br />

Averis Saatzucht GmbH Mozartstr. 3<br />

49429 Visbek<br />

BASF Plant Science Company GmbH Speyererstr. 2<br />

67117 Ludwigshafen<br />

Bavaria Saat München BGB GmbH Königslachener Weg 14<br />

86529 Schrobenhausen<br />

Bayer CropScience AG<br />

Pflanzenschutzzentrum Monheim<br />

Alfred-Nobel-Str.50<br />

40789 Monheim<br />

Bayer CropScience Raps GmbH Streichmühler Str. 8<br />

24977 Grundhof<br />

Bayerische<br />

Futtersaatbau GmbH<br />

Bayerische Pflanzenzuchtgesellschaft<br />

eG & Co. KG<br />

BayWa AG<br />

Züchtervertrieb Agrar<br />

Max-von-Eyth Str. 2-4<br />

85737 Ismaning<br />

Erdinger Str. 82a<br />

85356 Freising<br />

Arabellastr. 4<br />

81925 München<br />

Becker—Schoell AG Bustadt 35<br />

74360 Ilsfeld<br />

Bejo Samen GmbH Danziger Str. 29<br />

47665 Sonsbeck<br />

Betaseed GmbH Friedrich-Ebert-Anlage 36<br />

60325 Frankfurt<br />

Bioplant GmbH Brüggerfeld 10<br />

29574 Ebstorf<br />

Böhm – Nordkartoffel<br />

Agrarproduktion OHG<br />

Wulf-Werum-Str. 1<br />

21337 Lüneburg<br />

C<br />

Bruno Nebelung GmbH<br />

CAUSSADE SAATEN GmbH<br />

Freckenhorster Str. 23<br />

48351 Everswinkel<br />

Wendenstr. 379<br />

20537 Hamburg<br />

CCS-Saaten Eppendorfer Landstr. 6<br />

D<br />

Dehner GmbH & Co. KG<br />

20249 Hamburg<br />

Donauwörther Str. 3-5<br />

86641 Rain am Lech<br />

Delitzsch Pflanzenzucht GmbH Grimsehlstr. 31<br />

37555 Einbeck<br />

Deutsche Saatgutgesellschaft mbH Grünauer Str 5<br />

12557 Berlin<br />

Deutsche Saatveredelung AG Weissenburger Str. 5<br />

59557 Lippstadt<br />

Dieckmann GmbH & Co. KG Kirchhorster Str. 16<br />

31688 Nienstädt<br />

DLF-TRIFOLIUM Deutschland GmbH Oldenburger Allee 15<br />

30659 Hannover<br />

Dow AgroSciences GmbH Im Rheinfeld 7<br />

76437 Rastatt<br />

Dr. K.-H. Niehoff<br />

Gut Bütow<br />

E<br />

ebbing-lohaus Gartenbau<br />

17209 Bütow<br />

Borkener Str. 29<br />

46359 Heiden<br />

Enza Zaden Deutschland GmbH & Co. KG An der Schifferstadter Straße<br />

67125 Dannstadt-Schauernheim<br />

Ernst Benary Samenzucht GmbH Friedrich-Benary-Weg 1<br />

34346 Hann. Münden<br />

EURALIS Saaten GmbH Oststr. 122<br />

22844 Norderstedt<br />

Eurofins GeneScan GmbH Engesserstrasse 4<br />

79108 Freiburg<br />

0 94 24/94 23-0 0 94 24/94 23-48 info@sz-ackermann.de<br />

www.saatzucht-ackermann.de<br />

BG, G<br />

0 28 45/9 14 60 0 28 45/75 73 info@agasaat-mais.de<br />

M, FP<br />

www.agasaat-mais.de<br />

0 61 96/65 25-4 22 0 61 96/65 46 22 unahne@yahoo.de H<br />

05 11/97 33 96-0 05 11/97 33 96-99 saaten@agravis.de<br />

www.agravis.de<br />

H<br />

0 54 72/13 53 0 54 72/22 89 info@agri-saaten.de<br />

GM<br />

www.agri-saaten.de<br />

0 44 45/95 01 56 0 44 45/95 89 04 info@averis.eu<br />

K<br />

www.averis.nl<br />

06 21/2 72 47 06 21/2 81 17 www.basf.com BG, K<br />

0 82 52/88 38 80 0 82 52/88 38 82 Bavaria-Saat@t-online.de<br />

K<br />

www.bavaria-saat.de<br />

0 21 73/38 31 88 0 21 73/38 31 56 www.bayercropsciene. com BG<br />

0 46 36/ 9 78 97 10 0 46 36/9 78 97 50 info@bayer.com<br />

www.bayercropscience.com<br />

OE<br />

0 89/96 24 35-0 0 89/96 24 35-10 info@bsv-saaten.de<br />

OE, H<br />

www.bsv-saaten.de<br />

0 81 61/98 90 71-0 0 81 61/98 90 71-9 info@baypmuc.de BG, G, K, FP<br />

0 89/92 22-0 0 89/92 22 32 95 zuechtervertrieb@baywa.de<br />

www.agrar.baywa.de<br />

0 70 62/91 56-0 0 70 62/91 56-24 info@becker-schoell.com<br />

www.becker-schoell.com<br />

0 28 38/9 89 89-0 0 28 38/9 89 89-49 info@bejosamen.de<br />

www.bejosamen.de<br />

0 69/2 44 33 31 53 0 69/2 44 33 32 00 www.betaseed.com ZR<br />

0 58 22/9 41 80 0 58 22/94 18 10 info@bioplant.de BG<br />

G, K, OE,<br />

FP, H<br />

H<br />

0 41 31/74 80-01 0 41 31/7 48 06-80 hboehm@boehm-potato.de K, BG<br />

0 25 82/67 00 0 25 82/67 02 70 info@nebelung.de<br />

www.nebelung.de<br />

H<br />

0 40/8 78 78 86-0 0 40/8 78 78 86-29 info@caussade-saaten.de<br />

BG, OE, M<br />

www.caussade-saaten.de<br />

040/46 88 24 46 040/46 88 24 26 c.seidel@ccs-saaten.de<br />

H<br />

www.ccs-saaten.de<br />

0 90 90/77-0 0 90 90/77-71 53 info@dehner.de<br />

H<br />

www.dehner.de<br />

0 55 61/3 11-6 22 0 55 61/ 3 11-6 44 info@delitzsch-gmbH.de ZR<br />

0 30/6 57 23 43 0 30/6 57 23 46 dsg@dsg-berlin.de<br />

www.dsg-berlin.de<br />

0 29 41/2 96-0 0 29 41/29 61 00 Info@dsv-saaten.de<br />

www.dsv-saaten.de<br />

0 57 24/95 19-0 0 57 24/95 19 77 info@dieckmann-seeds.de<br />

www.dieckmann-seeds.de<br />

05 11/9 01 39-0 05 11/9 01 39-39 dlf@dlf-trifolium.de<br />

www.dlf-trifolium.de<br />

0 72 22/40 64-0 0 72 22/40 64-1 90 info@dow.de<br />

www.dow.com<br />

03 99 22/8 08-0 03 99 22/8 08-17 niehoff@gutbuetow.de<br />

www.saatzucht-niehoff.de<br />

0 28 67/2 66 0 28 67/94 30 ebbing-lohaus@t-online.de<br />

www.ebbing-lohaus.de<br />

0 62 31/94 11-0 0 62 31/94 11-22 info@enzazaden.de<br />

www.enzazaden.de<br />

0 55 41/7 00-90 0 55 41/700-9 20 info@benary.de<br />

www.benary.de<br />

0 40/60 88 77-0 0 40/60 88 77-11 Euralis@Euralis.de<br />

www.euralis.de<br />

07 61/50 38-1 00 07 61/50 38-2 11 info@genescan.com<br />

www.genescan.de<br />

GM<br />

ZP<br />

BG, G, OE, FP<br />

G, OE, BG<br />

BG, OE, FP<br />

BG, M, OE<br />

K<br />

ZP<br />

GM<br />

ZP, BG<br />

BG, OE, M<br />

BG<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 55


Mitgliederverzeichnis<br />

Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />

E<br />

EURO GRASS B.V. Weissenburger Str. 5<br />

59557 Lippstadt<br />

F<br />

G<br />

H<br />

Feldsaaten Freudenberger GmbH &<br />

Co. KG<br />

Magdeburger Str. 2<br />

47800 Krefeld<br />

Florensis Deutschland GmbH Solitudestr. 99<br />

70499 Stuttgart<br />

Frauke Engel Waltruper Weg 184<br />

48161Münster<br />

Freiherr von Moreau<br />

Saatzucht GmbH<br />

Allachstr. 12<br />

94315 Alburg<br />

Gartenland Produktion GmbH Dieselstr. 1<br />

06449 Aschersleben<br />

G. Schneider<br />

Saatzucht GmbH<br />

Streichmühler Str. 8a<br />

24977 Grundhof<br />

Georg Andreae GmbH Lagerstr. 4<br />

93055 Regensburg<br />

GFG – Gesellschaft für Grün mbH Wehlingsweg 6<br />

45964 Gladbeck<br />

GlaxoSmithKline Consumer Healthcare<br />

GmbH & Co. KG<br />

Benzstr. 25<br />

71083 Herrenberg<br />

GSS Saatzucht Salzmünde GmbH Raiffeisenstr. 1<br />

23815 Westerrade<br />

Hahn & Karl<br />

Saatenhandel GmbH<br />

Hasselstr. 1<br />

65812 Bad Soden i. T.<br />

Hartmut Gatzke GmbH Hamburger Str. 3<br />

22083 Hamburg<br />

Hauptsaaten für die Rheinprovinz GmbH Altenberger Str. 1a<br />

50668 Köln<br />

HEGA GmbH Am Mittelfelde 45<br />

30519 Hannover<br />

Heidezüchtung Kurt Kramer Edammer Str. 26<br />

26188 Edewecht<br />

Hild Samen GmbH<br />

Kirchenweinbergstr.115<br />

71672 Marbach<br />

HYBRO Saatzucht GmbH & Co. KG<br />

c/o Saaten-Union GmbH<br />

Eisenstr. 12<br />

30916 Isernhagen HB<br />

I<br />

HZPC Deutschland GmbH<br />

I.G. Pflanzenzucht GmbH<br />

Haßlau 2<br />

49406 Eydelstedt<br />

Nußbaumstr. 14<br />

80336 München<br />

I.G. Saatzucht GmbH & Co KG Kaiser-Otto-Str. 8<br />

06406 Bernburg / OT Biendorf<br />

InterSaatzucht GmbH & Co. KG Arabellastr. 4<br />

81925 München<br />

Interseed Potatoes GmbH<br />

Groß Charlotengroden 6b<br />

26409 Wittmund<br />

J<br />

Josef Heuger<br />

Gartenbaubetrieb<br />

Münsterstr. 46<br />

49219 Glandorf<br />

K<br />

JULIWA HESA GmbH<br />

Kartoffelzucht Böhm GmbH & Co. KG<br />

Mittelgewannweg 13<br />

69123 Heidelberg<br />

Wulf Werum Str. 1<br />

21337 Lüneburg<br />

Klemm + Sohn GmbH & Co. KG Hanfäcker 10<br />

70378 Stuttgart<br />

KWS LOCHOW GMBH Ferdinand-von-Lochow-Str. 5<br />

29303 Bergen<br />

KWS SAAT AG Grimsehlstr. 31<br />

L<br />

L. Stroetmann Saat GmbH & Co. KG<br />

37555 Einbeck<br />

Harkortstr. 1<br />

48163 Münster-Mecklenbeck<br />

Landwirtschaftliche Lehranstalten Triesdorf,<br />

Abt. Saatzucht<br />

Markgrafenstr. 12<br />

91746 Weidenbach<br />

Lantmännen SW Seed GmbH Teendorf Nr. 1<br />

29582 Hanstedt<br />

Lantmännen SW Seed Hadmersleben<br />

GmbH<br />

Kroppenstedter Str.<br />

39387 Oschersleben<br />

Limagrain GmbH Griewenkamp 2<br />

31232 Edemissen<br />

0 29 41/2 96-0 0 29 42/2 96-1 00 info@eurograss.com<br />

www.eurograss.com<br />

0 21 51/44 17-0 0 21 51/44 17-5 33 info@freudenberger.net<br />

www.freudenberger.net<br />

H<br />

07 11/ 8 60 09-0 07 11/8 60 09-22 info@florensis.com<br />

ZP, BG<br />

www.florensis.com<br />

0 25 33/93 49 40 fengel701@aol.com ZP<br />

0 94 21/1 89 63 10 0 94 21/1 89 63 12 saatzucht_moreau@t-online.de M<br />

0 34 73/84 06-0 0 34 73/84 06 11 www.gartenland.com GM, H<br />

0 46 36/89-0 0 46 36/89 22 service@phpetersen.com OE<br />

09 41/60 30-00 09 41/60 30-4 25 info@andreae-saaten.de H<br />

0 20 43/94 37-0 0 20 43/94 37-26 info@gfg.info<br />

H<br />

www.gfg.info<br />

0 70 32/92 20 0 70 32/52 21 OE<br />

0 45 53/99 60 00 0 45 53/99 60 29 hgg@groetzner.de G, M, OE<br />

0 61 96/5 02 60 0 61 96/6 26 40 info@hahnundkarl.de H<br />

040/2 27 15 80-0 040/2 27 15 80-12 hartmut.gatzke@arcor.de H<br />

02 21/1 63 82 02 02 21/1 63 83 94 info@rwz.de G<br />

05 11/8 60 43-21 05 11/8 60 43-43 info@hega.net H<br />

0 44 05/81 92 0 44 05 /41 60 Kramer@heidewelt.de ZP<br />

0 71 44/8 47-3 11 0 71 44/8 47-3 99 hild@bayer.com<br />

www.hildsamen.de<br />

GM<br />

05 11/7 26 66-0 05 11/7 26 66-1 00 service@saaten-union.de<br />

G<br />

www.hybro.de<br />

0 54 42/80 42 25 0 54 42/ 80 49 07 ralf.moeller@hzpc.com K<br />

0 89/53 29 50-10 0 89/5 32 87 18 info@ig-pflanzenzucht.de<br />

G, OE, M<br />

www.ig-pflanzenzucht.de<br />

03 47 22/40 10 03 47 22/4 01 40 info@ig-saatzucht.de G, OE,<br />

0 89/92 22 33 20 0 89/92 22 32 95 info@intersaatzucht.de<br />

www.intersaatzucht.de<br />

BG, G, OE, M<br />

0 44 64/13 11 0 44 64/94 27 99 info@interseed.de<br />

K<br />

www.interseed.de<br />

0 54 26/94 83-0 0 54 26/94 83 40 info@heuger.com<br />

ZP, BG<br />

www.heuger.com<br />

0 62 21/82 66 66 0 62 21/82 66 33 info@juliwa-hesa.de<br />

H<br />

www.juliwa-hesa.de<br />

0 41 31/74 80-01 0 41 31/74 80-6 80 hboehm@boehm-potato.de BG, K<br />

07 11/9 53 25-0 07 11/9 53 25-40 info@selectaklemm.de<br />

www.selectaworld.com<br />

0 50 51/47 70 0 50 51/47 71 65 info@kws-lochow.de<br />

www.kws-lochow.de<br />

0 55 61/3 11-0 0 55 61/3 11-3 22 info@kws.com<br />

www.kws.de<br />

H<br />

ZP, BG<br />

BG, G, OE<br />

BG, FP, K, M,<br />

OE, ZR<br />

02 51/71 82-0 02 51/7 18 22 85 info@stroetmann.de FP, OE,H<br />

0 98 26/18 40 00 0 98 26/8 11 99 saatzucht@triesdorf.de G<br />

0 58 22/9 44-0 0 58 22/9 44-1 00 teendorf@lantmannen.com<br />

www.swseed.com<br />

03 94 08/91 39-0 03 94 08/2 37 hadmersleben@lantmannen.com<br />

www.swseed.com<br />

0 51 76/98 91-0 0 51 76/70 60 info@limagrain.de<br />

www.limagrain.de<br />

BG, G, OE,<br />

M, FP<br />

BG, G, OE<br />

BG, G, FP,<br />

M, OE<br />

56 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Mitgliederverzeichnis<br />

M<br />

N<br />

P<br />

R<br />

Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />

Maisadour Deutschland GmbH Heinsheimerstr. 31<br />

74855 Haßmersheim-Neckarmühlbach<br />

Maribo Seed Hojbygardvej 31<br />

DK – 4960 Holeby<br />

Maribo Seed GmbH<br />

Braunschweiger Str. 22b<br />

38154 Königslutter am Elm<br />

Meiners Saaten GmbH Dorfstr. 10<br />

27243 Dünsen<br />

Monsanto Agrar Deutschland GmbH Vogelsanger Weg 91<br />

40470 Düsseldorf<br />

Monsanto Agrar Deutschland GmbH Lindenallee 33<br />

31535 Neustadt<br />

MTD Products Aktiengesellschaft<br />

Geschäftsbereich WOLF-GARTEN<br />

Industriestr. 23<br />

66129 Saarbrücken<br />

Nickerson-Zwaan GmbH Griewenkamp 2<br />

31234 Edemissen<br />

Norddeutsche Pflanzenzucht<br />

Hans-Georg Lembke KG<br />

Hohenlieth<br />

24363 Holtsee<br />

Nordkartoffel-Zuchtgesellschaft mbH Bahnhofstr. 53<br />

29574 Ebstorf<br />

Nordkorn Saaten GmbH<br />

Getreide AG<br />

Nordsaat Saatzuchtgesellschaft mbH<br />

Saatzucht Langenstein<br />

NORIKA Nordring-Kartoffelzucht und<br />

Vermehrungs GmbH<br />

P.H. Petersen Saatzucht Lundsgaard<br />

GmbH<br />

Pflanzenzucht Dr. h. c. Carsten<br />

Inh. Erhard Eger KG<br />

Pflanzenzucht Oberlimpurg<br />

Dr. Peter Franck<br />

Bredentiner Weg 4a<br />

18273 Güstrow<br />

Böhnshauser Str. 1<br />

38895 Langenstein<br />

Parkweg 4<br />

18190 Groß Lüsewitz<br />

Streichmühler Str. 8 a<br />

24977 Grundhof<br />

Lübecker St62-64<br />

23611 Bad Schwartau<br />

Oberlimpurg 2<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Pflanzenzucht SaKa GmbH & Co. KG. Eichenallee 2<br />

24340 Windeby<br />

Pioneer Hi-Bred Northern Europe<br />

Sales Division GmbH<br />

Apensener Str. 198<br />

21614 Buxtehude<br />

PLANTON GmbH Am Kiel-Kanal 44<br />

24106 Kiel<br />

Pommersche Saatzucht GmbH Dammstraße 30<br />

30982 Pattensen<br />

RAGT SEMENCES Rue Emile Singla<br />

F – 12033 Rodez Cedex 9<br />

Raiffeisen Centralheide eG Celler Str. 58<br />

29614 Soltau<br />

Rijk Zwaan Welver GmbH<br />

Gemüsezüchtung & Saatguthandel<br />

Werler Str. 1<br />

59514 Welver<br />

S<br />

RUDLOFF Feldsaaten GmbH<br />

Saatbau Linz Deutschland GmbH<br />

Seeretzer Feld 8<br />

23611 Seeretz<br />

Nußbaumstr. 14<br />

80336 München<br />

Saaten Zeller Erftalstr. 6<br />

63928 Eichenbühl<br />

Saaten –Spedition GmbH Kuehnstr. 71<br />

22045 Hamburg<br />

Saaten-Union Biotec GmbH Hovedisser Str. 92<br />

33818 Leopoldshöhe<br />

Saatzucht Bauer GmbH & Co. KG Hofmarkstr. 1<br />

93083 Obertraubling<br />

Saatzucht Berding Am Jadebusen 36<br />

26345 Bockhorn-Petersgroden<br />

Saatzucht Dr. Hege GbR<br />

Domäne Hohebuch<br />

74638 Waldenburg<br />

Saatzucht Engelen-Büchling e.K. Büchling 8<br />

94363 Oberschneiding<br />

Saatzucht Firlbeck GmbH & Co. KG Joh.-Firlbeck-Str. 20<br />

94348 Atting<br />

0 62 66/92 99 00 0 62 66/92 99 19 info@maisadour.de<br />

www.maisadour.de<br />

M<br />

00 45/54 60 60 31 00 45/54 60 70 68 info@mariboseed.com<br />

www.mariboseed.com<br />

0 53 53/9 10-0 0 53 53/9 10-17 germany@mariboseed.com BG, OE, ZR<br />

www.mariboseed.com,<br />

0 42 44/92 64-0 0 42 44/92 64-20 info@meiners-saaten.de<br />

H<br />

www.meiners-saaten.de<br />

02 11/36 75-0 02 11/36 75-4 10 info@monsanto.com<br />

BG, OE, M<br />

www.monsanto.com<br />

0 50 32/89 40 0 0 50 32/89 40 40 www.monsanto.com GM<br />

0 68 05/79-0 0 68 05/79-4 42 mtdeurope@mtdproducts.com H<br />

0 51 76/98 91-0 0 51 76/98 91-19 saatgut@nickerson-zwaan.de<br />

www.nickerson-zwaan.de<br />

GM<br />

0 43 51/7 36-0 0 43 51/7 36-2 99 info@npz.de<br />

BG, OE, FP<br />

www. npz.de<br />

0 58 22/4 31 12 0 58 22/4 31 00 luedemann@vs-ebstorf.de<br />

K<br />

www.europlant-potato.de<br />

0 38 43/2 86-0 0 38 43/2 86-1 62 www.getreide-ag.de H<br />

0 39 41/6 69-0 0 39 41/6 69-1 09 nordsaat@nordsaat.de<br />

www.nordsaat.de<br />

BG, G, OE<br />

03 82 09/4 76 00 03 82 09/4 76 66 info@norika.de<br />

BG, K<br />

www.norika.de<br />

0 46 36/89-0 0 46 36/89 34 service@phpetersen.com<br />

BG, G, OE, FP<br />

www.phpetersen.com<br />

04 51/ 29 66-1 01 04 51/29 66-1 07 c.kliess@pflanzenzucht-carsten.de FP<br />

07 91/9 31 18-0 07 91/9 31 18-99 info@pzo-oberlimpurg.de G, OE<br />

0 43 51/47 72-0 0 43 51/47 72 33 heidebroek@agrarservice-windeby.<br />

de<br />

www.saka-pflanzenzucht..de<br />

G<br />

0 41 61/7 37-0 0 41 61/7 37-1 00 piode@pioneer.com<br />

BG, OE, M<br />

www.pioneer.com/de<br />

04 31/3 80 15-0 04 31/3 80 15-11 info@planton.de<br />

BG<br />

www.planton.de<br />

0 51 01/1 31 29 0 51 01/64 96 K<br />

0033 / 5 65 73<br />

41 00<br />

0033 / 5 65 73<br />

41 98<br />

ragt-semences@ragt-semences.com<br />

www.ragt-semences.com<br />

FP, G, M, OE<br />

0 51 91/6 09-0 0 51 91/6 09-15 centralheide@centralheide.de<br />

www.centralheide.de<br />

BG, K<br />

0 23 84/5 01-0 0 23 84/5 01-1 33 info@rijkzwaan.de<br />

GM<br />

www.rijkzwaan.de<br />

04 51/39 87 60 04 51/39 24 63 info@rudloff.de<br />

H, FP<br />

www.rudloff.de<br />

0 89/5 32 95 00 0 89/5 32 87 18 roswitha.goldmann@saatbaulinz.at G, OE<br />

0 93 78/5 30 0 93 78/6 99 info@saaten-zeller.de<br />

H<br />

www.saaten-zeller.de<br />

0 40/66 99 05 11 0 40/66 99 05 22 info@saatenspedition.de H<br />

0 52 08/95 96 10 0 52 08/95 04 94 info@saaten-union-biotec.de BG<br />

0 94 01/96 25-0 0 94 01/96 25-25 b.bauer@saatzucht-bauer.de<br />

www,saatzucht-bauer.de<br />

G<br />

0 44 53/7 11 65 0 44 53/7 15 68 SZBerding@aol.com<br />

K<br />

www.sz-berding.de<br />

0 79 42/91 60-0 0 79 42/91 60-21 info.hege@eaw-online.com G, OE, FP<br />

www.HegeSaat.de<br />

0 99 33/95 31 10 0 99 33/95 31 25 Saatzucht-engelen@gutbuechling.de G<br />

0 94 21/2 20 19 0 94 21/8 23 28 inf@saatzucht-firlbeck.de G, K<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 57


Mitgliederverzeichnis<br />

Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />

S<br />

Saatzucht Fritz Lange KG Gutenbergstr. 10<br />

23611 Bad Schwartau<br />

Saatzucht Josef Breun GmbH & Co. KG Amselweg 1<br />

91074 Herzogenaurach<br />

04 51/29 04 00 04 51/20 89 24 info@saatzucht-lange.de<br />

www.saatzucht-lange.de<br />

0 91 32/78 88-3 0 91 32/78 88 52 Saatzucht@Breun.de<br />

www.breun.de<br />

BG, K<br />

BG, G<br />

T<br />

U<br />

V<br />

W<br />

Z<br />

Saatzucht Rudolf Pohl KG Brookweg 6<br />

25560 Schenefeld<br />

Saatzucht Schmidt Kraftgasse 60<br />

76829 Landau-Queichheim<br />

Saatzucht Schweiger GbR Feldkirchen 3<br />

85368 Moosburg<br />

Saatzucht Senghaas Kirschenlohr G.b.R. Friedrich-Ackermann-Str. 1<br />

74081 Heilbronn-Sontheim<br />

Saatzucht Steinach GmbH & Co KG Wittelsbacher Str. 15<br />

94377 Steinach<br />

Saatzucht Streng-Engelen GmbH & Co. KG Aspachhof<br />

97215 Uffenheim<br />

SaKa Pflanzenzucht GmbH & Co. KG Albert-Einstein-Ring 5<br />

22761 Hamburg<br />

Schwarzwälder Saatzucht<br />

Georg Heinhold<br />

SECOBRA recherches S.A.<br />

Eberhardtstr. 85 C<br />

89073 Ulm<br />

Centre de Bois Henry<br />

F – 78580 Maule<br />

SECOBRA Saatzucht GmbH Feldkirchen 3<br />

85368 Moosburg<br />

SESVANDERHAVE Deutschland GmbH Erbachshof 8<br />

97249 Eisingen<br />

SOLANA GmbH & Co. KG Albert-Einstein-Ring 5<br />

22761 Hamburg<br />

Stader Saatzucht eG Wiesenstr. 8<br />

21680 Stade<br />

Strube Research GmbH & Co. KG Hauptstr. 1<br />

38387 Söllingen<br />

Südwestdeutsche Saatzucht<br />

GmbH & Co. KG<br />

Im Rheinfeld 1 – 13<br />

76437 Rastatt<br />

SUET Saat- und Erntetechnik GmbH Sudetenlandstr. 26<br />

37269 Eschwege<br />

Syngenta Seeds GmbH Zum Knipkenbach 20<br />

32107 Bad Salzuflen<br />

Syngenta Seeds GmbH Alte Reeserstr. 95<br />

47533 Kleve<br />

Tobias Dümmen Jungpflanzen GmbH<br />

& Co.<br />

Dammweg 18-20<br />

47495 Rheinberg<br />

Uniplanta Saatzucht KG Neuburger Str. 6<br />

86564 Niederarnbach<br />

van Waveren Saaten GmbH Rodeweg 20<br />

37081 Göttingen<br />

VANDIJKE SEMO BV Stationsstraat 124<br />

NL-9679 EG Scheemda<br />

Vereinigte Saatzuchten Ebstorf-Rosche<br />

e.G.<br />

Bahnhofst. 51<br />

29574 Ebstorf<br />

W. von Borries-Eckendorf GmbH & Co. KG Hovedisser Str. 92<br />

33818 Leopoldshöhe<br />

ZG Raiffeisen eG<br />

Abt. Pflanzenbau<br />

Lauterbergstr. 1<br />

76137 Karlsruhe<br />

0 48 92/5 06 0 48 92/6 69 joachim.schroeder@saatzucht-pohl.<br />

de<br />

www.europlant-potato.de<br />

K<br />

0 63 41/95 23 54 0 63 41/95 23 55 karlschmidt.landau@t-online.de G<br />

0 87 61/66 86-0 0 87 61/66 86 22 info@saatzucht-schweiger.de G<br />

0 71 31/57 56 17 0 71 31/57 56 37 sekir@gmx.net G<br />

0 94 28/94 19-0 0 94 28/94 19-30 info@saatzucht.de<br />

www.saatzucht.de<br />

OE, FP, G<br />

0 98 48/97 99 80 0 98 48/9 79 98 52 S.Streng@aspachhof.de<br />

G<br />

www.aspachhof.de<br />

0 40/41 42 40-0 0 40/41 77 16 info@saka-pflanzenzucht.de BG, K<br />

www.saka-pflanzenzucht.de<br />

07 31/9 24 25 15 ./. ./. K<br />

00 33/1 34 75<br />

84 40<br />

00 33/1 30 90<br />

76 69<br />

secobra@secobra.com<br />

0 87 61/7 29 55-0 info@secobra.de<br />

www.secobra.de<br />

G<br />

0 93 06/9 85 92 10 0 93 06/9 85 92 60 hans-albrecht.mueller@t-online.de ZR<br />

ww.sesvanderhave.com<br />

0 40/41 42 40-0 0 40/41 77 16 info@solana.de<br />

K<br />

www.solana.de<br />

0 41 41/40 06-0 0 41 41/40 06-42 info@stader-saatzucht.de<br />

BG, K<br />

www.stader-saatzucht.de<br />

0 53 54/8 09-0 0 53 54/8 09-9 37 info@strube.net<br />

BG, G, ZR<br />

www.strube.net<br />

0 72 22/77 07-0 0 72 22/77 07-77 rastatt@suedwestsaat.de<br />

OE<br />

www.suedwestsaat.de<br />

0 56 51/9 27-3 25 0 56 51/9 27-3 24 info@suet.de<br />

H<br />

www.suet.de<br />

0 52 22/53 08-0 0 52 22/5 84 57 www.syngenta-seeds.de BG, G,OE,<br />

ZR, M<br />

0 28 21/99 41-0 0 28 21/99 41 71 www.syngenta-seeds.de GM, ZP<br />

0 28 43/92 99-0 0 28 43/92 99-2 15 info@redfox.de ZP, BG<br />

0 84 54/9 60 70 0 84 54/9 60 73 uniplanta@pfetten-arnbach.de<br />

www.saka-ragis.de<br />

05 51/9 97 23-25 05 51/9 97 23-11 info@vanwaveren.de<br />

www.vanwaveren.de<br />

00 31/5 97-59<br />

12 33<br />

00 31/5 97-59<br />

30 30<br />

info@vandijkesemo.nl<br />

www.vandijkesemo.nl<br />

0 58 22/4 30 0 58 22/4 31 00 info@vs-ebstorf.de BG, K<br />

0 52 08/91 25-0 0 52 08/91 25 49 info@wvb-eckendorf.de<br />

www.wvb-eckendorf.de<br />

07 21/3 52-0 07 21/3 52-15 02 info@zg-raiffeisen.de<br />

www.zg-raiffeisen.de<br />

G<br />

G, K<br />

GM<br />

OE<br />

BG, G, OE,<br />

G, FP<br />

58 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Mitgliederverzeichnis<br />

Abteilung Reben<br />

A<br />

B<br />

D<br />

F<br />

G<br />

Firma bzw. Name Anschrift Telefon Telefax E-Mail, Internet Abteilung<br />

Weingut Adelhof Adelpfad 4<br />

55270 Bubenheim<br />

Rebenveredelung Büchler-Lochbaum Schulstr. 13<br />

76831 Göcklingen<br />

Dienstleistungszentrum Ländlicher<br />

Raum (DLR) – Mosel<br />

Abteilung Oenologie u. Kellerwirtschaft<br />

Dienstleistungszentrum Ländlicher<br />

Raum (DLR), Rheinhessen-Nahe-<br />

Hunsrück<br />

DRK-Sozialwerk<br />

Bernkastel-Wittlich GmbH<br />

– Abteilung Rebenveredelung –<br />

Görresstr. 10<br />

54470 Bernkastel-Kues<br />

Wormser Str. 111<br />

55276 Oppenheim<br />

Hermann-Zillig-Str. 1<br />

54470 Bernkastel-Kues<br />

Reinhard Frank Rebenzüchtung Rebhofweg 15<br />

79341 Kenzingen-Nordweil<br />

Rebschule V&M Freytag GbR Theodor-Heuss-Str. 78<br />

67435 Neustadt/Weinst.<br />

Winzermeister<br />

Kurt Freund<br />

Forschungsanstalt Geisenheim<br />

Fachbereich Rebenzüchtung und Rebenveredelung<br />

Gut Hermannsberg<br />

Inhaber Jens Riedel<br />

Friedelsheimerstr. 13<br />

67098 Bad Dürkheim<br />

Von-Lade-Str. 1<br />

65366 Geisenheim<br />

Ehemalige Weinbaudomäne<br />

55585 Niederhausen/Nahe<br />

0 61 30/3 23 0 6130/3 23 carola.waller@gmx.de R<br />

0 63 49/15 73 9 63 49/99 08 04 info@buechler-lochbaum.de R<br />

0 65 31/9 56-0 0 65 31/9 56-1 03 dlr-mosel@dlr-rlp.de<br />

www.dlr-mosel.rlp.de<br />

0 61 33/9 30-0 0 61 33/9 30-1 03 www.dlr.rlp.de R<br />

0 65 31/31 51 0 65 31/91 52 77 vemmrich@drk-sozialwerk.de R<br />

0 76 44/9 22 19 00 0 76 44/86 30 Reinhard.Frank@frank-reben.de<br />

www.frank-reben.de<br />

0 63 27/21 43 0 63 27/34 76 info@rebschule-freytag.de www.<br />

rebschule-freytag.de<br />

0 63 22 /48 44 0 63 22/95 34 49 k.g.freund@t-online.de R<br />

0 67 22/5 02-1 21 0 67 22/ 5 02-1 20 e.ruehl@fa-gm.de R<br />

0 67 58/92 50-0 0 67 58/92 50-19 info@gut-hermannsberg.de<br />

www.gut-hermannsberg.de<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

J<br />

Weingut Jäger Rheinstr. 17<br />

55437 Ockenheim<br />

K<br />

P<br />

Julius Kühn-Institut<br />

Bundesforschungsanstalt für Kulturpflanzen<br />

Geilweilerhof<br />

Geilweilerhof<br />

76833 Siebeldingen<br />

Weingut Kernlinghof Lindenbergstr. 60<br />

76829 Landau-Nußdorf<br />

Joseph Pauly-Day 22, rue de Luxembourg<br />

L – 5551 Remich<br />

S<br />

Weingut Josef Schlöder Urbanusstr. 15a<br />

54340 Leiwen<br />

U<br />

V<br />

Z<br />

Staatliches Weinbauinstitut Freiburg<br />

Versuchs- und Forschungsanstalt für<br />

Weinbau und Weinbehandlung<br />

Merzhäuser Str. 119<br />

79100 Freiburg<br />

Rebschule Steinmann Sandtal 1<br />

97286 Sommerhausen<br />

Weingut St. Urbans Hof Urbanusstr. 16<br />

54340 Leiwen<br />

Verband der Rebveredler<br />

Rheinhessen e.V.<br />

Walter Bernd<br />

Appenheimer Str. 66<br />

55435 Gau-Algesheim<br />

Irma Zimmer Blaugasse 7<br />

55234 Eppelsheim<br />

0 67 25/23 30 0 67 25/55 86 weingut@jaegerwein.de<br />

www.jaegerwein.de<br />

0 63 45/41-0 0 63 45/91 90 50 zr@jki.bund.de<br />

www.jki.bund.de<br />

0 63 41/6 28 92 0 63 41/96 80 72 info@kernlinghof.de<br />

www.kernlinghof.de<br />

0 03 52/23 69<br />

70 88<br />

0 03 52/23 69<br />

84 36<br />

0 65 07/37 16 0 65 07/81 11 info@schloeder-leiwen.de<br />

www.schloeder-leiwen.de<br />

07 61/4 01 65-60 07 61/4 01 65-70 Volker.Joerger@wbi.bwl.de R<br />

0 93 33/2 25 0 93 33/17 64 peste@reben.de<br />

www.reben.de<br />

0 65 07/9 37 70 0 65 07/93 77 30 info@urbans-hof.com<br />

www.urbans-hof.com<br />

0 67 25/51 33 0 67 25/58 23 info@weingut-bernd.de R<br />

0 67 35 /3 19 R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

R<br />

Abteilungszugehörigkeit<br />

BG = Biotechnologie und Gentechnik<br />

FP = Futterpflanzen<br />

G = Getreide<br />

GM = Gemüse<br />

H = Handel<br />

K = Kartoffeln<br />

OE = Öl- und Eiweißpflanzen<br />

M = Mais und Sorghum<br />

ZP = Zierpflanzen<br />

R = Reben<br />

ZR = Zuckerrüben<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 59


Konzeption, Layout und Realisation<br />

AgroConcept GmbH, Bonn<br />

Druckerei<br />

Warlich Druck, Meckenheim<br />

Bildnachweis<br />

agrar-press: S. 28, S. 30, S.46<br />

BDP: S. 2 (1x),S. 3 (2x), S. 4 (3x), S. 5 (1x), S. 9, S. 11 (2x), S. 14 (1x), S. 16, S. 17 (2x), S. 21, S. 23 (2x), S. 29, S. 40, S. 44<br />

Bundessortenamt: S. 39<br />

Deutsche Saatveredelung AG: Titel (3x), S. 6 (1x), S. 14 (1x), S. 25, S. 32<br />

Euroseed: S. 42 (2x)<br />

Flucke: S. 2 (1x)<br />

Forschungszentrum Jülich, Institut für Chemie und Dynamik der Geoshäre-ICG 3: Phytosphäre: S. 6 (1x)<br />

Fotolia: S. 6 (1x), S. 8 (2x), S. 12, S. 13, S. 18, S. 36, S. 38<br />

iStockphoto: S. 10, S. 27, S. 43<br />

KWS SAAT AG: S. 35<br />

Picture-alliance: S. 40<br />

Landpixel: S. 26, S. 37<br />

60 · BDP Geschäftsbericht 2012/13


Organisation der Geschäftsstelle <strong>Bundesverband</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.<br />

Kaufmannstraße 71–73 · 53115 Bonn · Tel.: 02 28/9 85 81-10 · Fax: 02 28/9 85 81-19 · www.bdp-online.de (Stand: März 2013)<br />

Stellv. Geschäftsführer<br />

Christoph Herrlinger<br />

Telefon -18<br />

christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

Dr. Carl-Stephan Schäfer<br />

Telefon -11<br />

carl-stephan.schaefer@bdp-online.de<br />

Stellv. Geschäftsführer<br />

Dr. Carl Bulich<br />

Telefon -41<br />

carl.bulich@bdp-online.de<br />

Assistenz<br />

Referentin der Geschäftsführung<br />

Assistenz<br />

Assistenz<br />

Birgit Handke<br />

Telefon -28<br />

birgit.handke@bdp-online.de<br />

Claudia Wendt<br />

Telefon -12<br />

claudia.wendt@bdp-online.de<br />

Elvira Phiesel<br />

Telefon -20<br />

elvira.phiesel@bdp-online.de<br />

Gisela Luginsland<br />

Telefon -42<br />

gisela.luginsland@bdp-online.de<br />

Ann-Christin Kopp<br />

Telefon -42<br />

ann-christin.kopp@bdp-online.de<br />

AG Schutz Geistigen Eigentums<br />

Dr. Petra Jorasch<br />

Telefon -64<br />

petra.jorasch@bdp-online.de<br />

Christoph Herrlinger<br />

Telefon -18<br />

christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />

AG Ökologischer Landbau<br />

Stefan Lütke Entrup<br />

Telefon -44<br />

stefan.luetkeentrup@bdp-online.de<br />

AG Sortenversuchswesen<br />

Dieter Rücker<br />

Telefon -16<br />

dieter.ruecker@bdp-online.de<br />

AG Kooperation in der<br />

Saatgutanerkennung<br />

Dr. Franziska Kiesner<br />

Telefon -15<br />

franziska.kiesner@bdp-online.de<br />

Buchhaltung<br />

Petra Bachor<br />

Telefon -50<br />

petra.bachor@bdp-online.de<br />

Ilona Grodde<br />

Telefon -51<br />

E-Mail:<br />

ilona.grodde@<br />

bdp-online.de<br />

Beatrix Schmidt<br />

Telefon -52<br />

E-Mail:<br />

beatrix.schmidt@<br />

bdp-online.de<br />

Rechtsangelegenheiten<br />

Christoph Herrlinger<br />

Telefon -18<br />

christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />

Andrea Mertens<br />

Telefon -25<br />

andrea.mertens@bdp-online.de<br />

Assistenz: Birgit Handke<br />

Telefon -28<br />

Übersetzung und Programmierung<br />

Nicola Inhoffen<br />

Telefon -13<br />

nicola.inhoffen@bdp-online.de<br />

Verbandskommunikation<br />

Ulrike Amoruso-Eickhorn<br />

Telefon -17<br />

ulrike.amoruso@bdp-online.de<br />

Dorothe Heidemann<br />

Telefon -29<br />

dorothe.heidemann@bdp-online.de<br />

Christina Siepe<br />

Telefon -17<br />

christina.siepe@bdp-online.de<br />

Stefan Lütke Entrup<br />

Telefon -44<br />

stefan.luetkeentrup@<br />

bdp-online.de<br />

Assistenz: Elvira Phiesel<br />

Telefon -20<br />

Fortbildung<br />

Bettina Sánchez Bergmann<br />

Telefon -83<br />

bettina.sanchezbergmann@<br />

bdp-online.de<br />

Ursula Schäfer<br />

Telefon -31<br />

ursula.schaefer@bdp-online.de<br />

Zentrale<br />

Paul Bungartz/Raimund Schink<br />

Telefon -10<br />

AG Better Regulation<br />

Christoph Herrlinger<br />

Telefon -18<br />

christoph.herrlinger@bdp-online.de<br />

AG Kommunikation<br />

Ulrike Amoruso-Eickhorn<br />

Telefon -17<br />

ulrike.amoruso@bdp-online.de<br />

AG Saatgutbeizung<br />

Andrea Mertens<br />

Telefon -25<br />

andrea.mertens@bdp-online.de<br />

AG Internationale Märkte<br />

Dieter Rücker<br />

Telefon -16<br />

dieter.ruecker@bdp-online.de<br />

Dr. Kay Roether<br />

Telefon -65<br />

kay.roether@bdp-online.de<br />

Abt. Biotechnologie<br />

und Gentechnik<br />

Abt. Kartoffeln Abt. Mais<br />

Abt. Zuckerrüben,<br />

Abt. Gemüse,<br />

Abt. Zierpflanzen<br />

Abt.Handel,<br />

Rechtsfragen<br />

Abt. Futterpflanzen,<br />

Abt. Öl- und Eiweiß pflanzen,<br />

EU-Angelegenheiten, Inter natio nales<br />

Abt. Getreide,<br />

Abt. Reben<br />

Gemeinschaftsfonds<br />

Saatgetreide<br />

Bettina Sánchez Bergmann<br />

Telefon -83<br />

bettina.sanchezbergmann@<br />

bdp-online.de<br />

Kerstin Mönch<br />

Telefon -83<br />

kerstin.moench@<br />

bdp-online.de<br />

Dirk Otten<br />

Telefon -91<br />

dirk.otten@<br />

bdp-online.de<br />

Dr. Helmut Meßner<br />

Telefon 0228 926 58-12<br />

helmut.messner@<br />

maiskomitee.de<br />

Dr. Christoph Stephan<br />

Telefon -24<br />

christoph.stephan@<br />

bdp-online.de<br />

Andrea Mertens<br />

Telefon -25<br />

andrea.mertens@<br />

bdp-online.de<br />

Dieter Rücker<br />

Telefon -16<br />

dieter.ruecker@<br />

bdp-online.de<br />

Dr. Franziska Kiesner<br />

Telefon -15<br />

franziska.kiesner@<br />

bdp-online.de<br />

Dr. Franziska Kiesner<br />

Telefon -15<br />

franziska.kiesner@<br />

bdp-online.de<br />

Assistenz:<br />

Ursula Schäfer<br />

Telefon -31<br />

Assistenz:<br />

Christiane Michels<br />

Telefon -92<br />

Assistenz:<br />

Brigitte Völkner<br />

Telefon 0228 926 58-0<br />

Assistenz:<br />

Alexandra Daufenbach<br />

Telefon -23<br />

Assistenz:<br />

Birgit Handke<br />

Telefon -28<br />

Assistenz:<br />

Edith Walbröhl<br />

Telefon -27<br />

Assistenz:<br />

Alexandra Daufenbach<br />

Telefon -23<br />

Assistenz:<br />

Daniela Augustin<br />

Telefon -22


<strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Pflanzenzüchter</strong> e. V.

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