Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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Reben<br />
Das Jahr 2012 gestaltete sich für die deutschen Winzer und Rebenzüchter mit guten Weinqualitäten und steigenden<br />
Weinumsätzen durchaus positiv. Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Überarbeitung<br />
des EU-Saatgutrechts werden die zukünftige Arbeit der Rebenzüchtung beeinflussen.<br />
Durch Verbesserung<br />
der Sorteneigenschaften<br />
wird die<br />
Umwelt weniger<br />
belastet und<br />
die Arbeit der<br />
Winzer wesentlich<br />
erleichtert .<br />
Die deutsche Weinernte 2012 wird auf 9,1 Mio.<br />
Hektoliter geschätzt. Aufgrund des warmen Spätsommers<br />
sind die Trauben gut gereift und führten<br />
im Ergebnis zu aromatischen Weinen von hoher<br />
Qualität. Der Ertrag liegt dabei bundesweit<br />
auf dem Durchschnittsniveau der letzten Jahre.<br />
(siehe Tabelle).<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen für<br />
effektiven Sortenschutz und Saat- und<br />
Pflanzgutverkehrsrechte notwendig<br />
Hohe und stabile Erträge sowie Resistenz- und<br />
Qualitätsverbesserungen der Weinreben sind das<br />
Resultat langjähriger Forschung der Rebenzüchter.<br />
Durch die Verbesserung der Sorteneigenschaften<br />
wird die Umwelt weniger belastet und<br />
die Arbeit der Winzer wesentlich erleichtert. Die<br />
private und staatliche Rebenzüchtung braucht<br />
Innovation und Fortschritt, um weiterhin im europäischen<br />
und internationalen Vergleich wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Dafür benötigt sie entsprechende<br />
gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />
GAP-Vorschlag betrifft Pflanzrechte im<br />
Weinbau<br />
Nachdem die EU bereits vor fünf Jahren die Abschaffung<br />
des bisherigen Anbaustopps ab 2016 beschlossen<br />
hat, wurde im Oktober 2011 durch den<br />
Vorschlag zur Weiterentwicklung der GAP ab 2014<br />
die Diskussion um den Erhalt des Pflanzrechtesystems<br />
im Weinbau erneut entfacht. Deutschland<br />
und zahlreiche andere Mitgliedstaaten der EU<br />
setzten sich im Zuge dessen für die Verlängerung<br />
des Anbauverbots und den Erhalt der Pflanzrechte<br />
für alle Rebsorten in der EU ein. Das System der<br />
Pflanzrechte ist daraufhin bis zum 31. Dezember<br />
2015 verlängert worden, wobei die Mitgliedstaaten<br />
die Maßnahme auf freiwilliger Basis national<br />
bis zum 31. Dezember 2018 fortführen können.<br />
Verfahrensvereinfachung in Qualitätsund<br />
Anerkennungsfragen<br />
Das behördliche Verfahren der Beschaffenheitsprüfung<br />
wurde vereinfacht und praxistauglicher<br />
gestaltet. Die Wettbewerbsbenachteiligung deutscher<br />
Vermehrer gegenüber anderen EU-Mitgliedsstaaten<br />
konnte dadurch beseitigt werden.<br />
Die hierzulande vorgegebene Mengenstaffel war<br />
im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten sehr<br />
umfangreich, zeit- und kostenintensiv.<br />
Ausblick<br />
An die Stelle der Rebenrichtlinie und ihrer Umsetzung<br />
in das deutsche Saatgutverkehrsgesetz (SaatG)<br />
und in die deutsche Rebenpflanzgutverordnung<br />
tritt zukünftig die EU-Verordnung über pflanzliches<br />
Vermehrungsmaterial. Reben unterliegen auch<br />
in Zukunft dem Erfordernis der Sortenzulassung<br />
und der Pflanzgutanerkennung. Die europäischen<br />
Durchführungsvorschriften, die den genauen Ablauf<br />
dieser beiden Vorgänge unter neuem Recht<br />
festlegen, werden erst nach der Verabschiedung<br />
der EU-Verordnung ausgearbeitet (zwischen 2014<br />
und ca. 2018).<br />
Prognostizierte Weinmosterntemengen in<br />
den deutschen Anbaugebieten 2012<br />
Anbaugebiet<br />
Ernteschätzung Differenz zu Differenz<br />
2012 in hl 5-jähr. Mittel zu 2011<br />
Ahr 41.000 –14 % –26 %<br />
Baden 1.270.000 –6 % -12 %<br />
Franken 437.000 +10 % –29 %<br />
Hess. Bergstraße 31.000 –2 % –3 %<br />
Mittelrhein 32.000 – –11 %<br />
Mosel 864.000 –13 % –22 %<br />
Nahe 340.000 –12 % –11 %<br />
Pfalz 2.215.000 +8 % +10 %<br />
Rheingau 230.000 –3 % –1 %<br />
Rheinhessen 2.574.000 –5 % –7 %<br />
Saale-Unstrut 43.000 –33 % –48 %<br />
Sachsen 20.000 +2 % –17 %<br />
Württemberg 1.066.000 +8 % +15 %<br />
Deutschland 9.164.000 –1 % –1 %<br />
Quelle: Deutsches Weininstitut, Stand 19.11.2012<br />
38 · BDP Geschäftsbericht 2012/13