Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Eingang<br />
Ost<br />
P<br />
Bus<br />
6 %<br />
7 %<br />
2 %<br />
30%<br />
S atgutkosten<br />
(ohne Beize)<br />
Trocknung<br />
Versicherung<br />
Düngemi tel<br />
2 %<br />
Züchter<br />
18%<br />
Pflanzenschutz<br />
(inkl. Beize)<br />
20%<br />
variable<br />
Maschinenkosten<br />
15%<br />
Maschinenring/Ernte<br />
Que le: LfL, DLG-Mi teilungen 8/2010<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
<br />
E<br />
A<br />
B<br />
EU<br />
C<br />
unbeka nt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Ertrag [dt/ha]<br />
100<br />
95<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
5<br />
50<br />
1965<br />
b = 30,7 kg / ha / a<br />
Zula sungsjahr<br />
b = 32,2 kg / ha / a<br />
Z-Saatgut<br />
GFS richtet die Kommunikation noch gezielter an den Bedürfnissen<br />
und Wünschen der Landwirte aus<br />
Der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) hat die Aufgabe, den Absatz von Z-Saatgut zu fördern sowie seine<br />
Vorzüge für eine erfolgreiche Getreideerzeugung und die Sicherung des Züchtungsfortschritts aufzuzeigen.<br />
Durch die Neuausrichtung der Z-Saatgut-Kommunikation wurde der Mehrwert von Z-Saatgut intensiver herausgestellt.<br />
t schafft Perspektive<br />
itiative der deutschen Saatgutwirtschaft<br />
F 25<br />
FS auf den DLG-Feldtagen<br />
EU-27 136,9<br />
Die Vorbereitungen für die größte<br />
pflanzen bauliche Schau dieses Jahres<br />
laufen auf Hochtouren: Vom 19. bis 21.<br />
Juni finden in Bernburg-Strenzfeld in<br />
Sachsen-Anhalt die DLG-Feldtage sta t.<br />
Auf dem Versuchsfeld werden eine einzigartige<br />
Vielfalt a ler gängigen Kulturpflanzen<br />
und neueste Anbaustrategien<br />
vorgeste lt. Die Verantwortlichen erwarten<br />
gt 20.000 Besucher und 300 Ausste ler.<br />
bal Unter ihnen ist auch der Gemeinschaftsfonds<br />
Saat getreide (GFS), der in einem<br />
pro<br />
rd in Weizenschau versuch im direkten Vergleich<br />
von 13 historischen und modernen<br />
ngen<br />
eziton-<br />
Sorten Züchtungs fortschritt erlebbar<br />
geern-<br />
rung ist tungsexperte Dr. Erich Knopf durch den<br />
macht. Mehrmals täglich führt der Züch-<br />
ußerdem Demoversuch und erläutert im Kontext der<br />
Düngung beeindruckenden Züchtungsleistung der<br />
vergangenen 100 Jahre die spezifischen<br />
Eigenschaften der Sorten sowie die Bedeutung<br />
des Betriebsmittels Z-Saatgut<br />
gen die größduktion<br />
(siehe sätzlich informiert am Stand die Initiative<br />
für künftigen Züchtungsfortschritt. Zu-<br />
illionen Tonnen) www.diepflanzenzuechter.de.<br />
3 Mi lionen Tont.<br />
Über 20 Mi lio-<br />
Inland verwendet<br />
zent als Fu termi tel Impressum<br />
kt für die menschli-<br />
Herausgeber:<br />
GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
Kaufmannstraße 71-73<br />
53115 Bonn<br />
Tel. 0228-9858110<br />
Fax 0228-9858119<br />
info@z-saatgut.de<br />
www.z-saatgut.de<br />
V. i. S. d. P.:<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Redaktion und Gestaltung:<br />
Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />
China 115,2<br />
Weizenzüchtung im Fokus<br />
Der Züchtungsfortschritt ist das Maß für eine leistungsfähige,<br />
innovative Pflanzenzüchtung und<br />
unerlässlich, um in Deutschland effektiv Getreide<br />
zu produzieren. Daher steht er im Mittelpunkt<br />
der GFS-Kommunikation. Die gemeinschaftliche<br />
„Zukunftsinitiative der deutschen Saatgutwirtschaft“<br />
tritt für Z-Saatgut als Zukunftsinvestition<br />
ein. Durch QSS wird die Saatgutqualität kontinuierlich<br />
verbessert. Eine aufmerksamkeitsstarke<br />
Anzeigenwerbung, der Newsletter „Saat-Gut!“,<br />
ein moderner, informativer Internetauftritt auf<br />
www.z-saatgut.de, Presseaktivitäten und nicht<br />
zuletzt eine erfolgreiche Messepräsenz auf den<br />
DLG-Feldtagen informierten umfassend darüber,<br />
wie Forschung und Entwicklung in der Pflanzenzüchtung<br />
sowie konsequente Qualitätssicherung<br />
in der Saatgutproduktion dazu beitragen, der<br />
Landwirtschaft züchterischen Fortschritt in Form<br />
von Z-Saatgut neuer Sorten bereitzustellen.<br />
Schauversuch „100 Jahre Züchtungsfortschritt“<br />
erneut Publikumsmagnet<br />
auf den DLG-Feldtagen<br />
Unter dem Motto „Züchtungsfortschritt erleben“<br />
begeisterte der Weizenschauversuch historischer<br />
und neuer Sorten aus den vergangenen 100 Jahren<br />
die Besucher der DLG-Feldtage in Bernburg-<br />
Strenzfeld.<br />
Saat-Gut!<br />
optimierten Ertrags-, Qualitäts- und Resistenzeigenschaften.<br />
Die Züchtungsziele werden mit klas-<br />
Wert, wenn er auf den Feldern der Landwirte an-<br />
Züchtungsfortschritt hat nur dann einen praktischen<br />
sischen Kreuzungs- und Kombinationsverfahren, kommt. Qualitätssaatgut ist Grundvoraussetzung für<br />
Hybridzüchtung sowie biotechnologischen Verfahren<br />
e reicht.<br />
ten der deutschen Saatgutwirtschaft haben sich da-<br />
den Betriebserfolg im Getreideanbau. Alle Beteiligher<br />
im Qualitätssicherungssystem für Z-Saatgut (QSS)<br />
zusammengeschlossen.<br />
An die Prüfung und Zulassung neuer Sorten werden<br />
hohe Maßstäbe gelegt. Auch für die Feldanerkennung<br />
und die Bescha fenheitsprüfung von<br />
Z-Saatgut gelten hohe, gesetzliche Vorgaben. Nur<br />
wenn dies eingehalten werden, wir das Saatgut<br />
ht für die Zukunftsinitiative der deuttwirtschaft.<br />
Sie sorgt für Perspektive<br />
zertifiziert.<br />
nbau. Die Entscheidung für Z-Saatgut<br />
tig die Entscheidung für züchterischen Wer heute Getreide anbaut, steht einer Reihe von<br />
nd hohe Saatgutqualität auch in Zukunft! Herausforderungen wie Globalisierung, Klimawandel<br />
und neuen Marktanforderungen gegenüber. produzierenden Betriebe geltender Standard. Das<br />
Das QSS ist ein brancheneigener, für alle Saatgut<br />
Die deutsche Saatgutwirtschaft setzt sich dafür System umfasst zwei Bewertungssäulen: die Saatgutqualität<br />
un die Qualitätsfähigkeit der Aufberei-<br />
uenter Forschung und Entwicklung scha ft ein, dass Z-Saatgut diesen Herausforderungen gewachsen<br />
ist.<br />
tung. Beide gemeinsam führen zu einer Qualitätsein-<br />
enzüchtung neue, leistungsstarke Sorten mit<br />
stufung des Betriebes. Die Aufbereitungsbetriebe werden<br />
in den Stufen A – qualitätsfähig, B – bedingt<br />
qualitätsfähig und C – nicht qualitätsfähig bewertet.<br />
Die Saatgutqualität wird anhand von Proben ermi<br />
telt, die im Betrieb aufbereitet und gebeizt wurden.<br />
Die Untersuchungskriterien sind Keimfähigkeit, technische<br />
Reinheit, Fremdbesatz, Sortierung und Beizqualität.<br />
Für die Qualitätsfähigkeit eines Aufberei-<br />
eizenzüchtung der Zukunft steht vor großen samen Sortenschutz, damit Investitionen in Züchtungsfortschri<br />
t gesichert sind. In diesem Sinn ist der tungsbetriebes werden alle Prozesse bewertet, die<br />
usforderungen. Mit dem prognostizierten Kliandel,<br />
der weiter wachsenden Weltbevölkerung Einsatz von Z-Saatgut neuer, innovativer Sorten die die Saatgutaufbereitung beeinflussen: verantwortliches<br />
Personal, Vermehrung, technische Ausstattung,<br />
der steigenden Bedeutung der Bioenergi enthen<br />
neue Schwerpunkte für Züchter und Land-<br />
Beizmi telmanagement, Fertigware, Abnehmer, Re-<br />
beste Investition in die Zukunft.<br />
irte. Daneben bleibt die grundsätzliche Aufgabe unerändert:<br />
Zukünftige Weizensorten müssen hohe<br />
klamationsmanagement.<br />
rntequalität und Resistenz gegen Krankheitse reger<br />
mit bester Ertragsleistung kombinieren.<br />
Regelmäßige Auditierungen überprüfen die betrieblichen<br />
Ergebnisse der Saatgutqualität und der Beurteilung<br />
der Qualitätsfähigkeit. Erforderliche Verbesserungen<br />
des internen Qualitätsmanagement sind<br />
Gute Ansätze für weiteren Züchtungsfortschri t bei<br />
Weizen sind vorhanden. Züchter und Wissenschaftler<br />
arbeiten beispielsweise an molekulargenetischen<br />
nisse des QSS sind für a le am System teilnehmen-<br />
durch den Betrieb zügig zu erbringen. Die Ergeb-<br />
Methoden, die eine gezielte Auswahlt der Kreuzungseltern<br />
erleichtern. Auch ein besseres Verden<br />
Betriebe transparent.<br />
ständnis von Phytohormonen und eine optimierte Der Anteil der Lizenzgebühren für Z-Saatgut an den<br />
Photosyntheseleistung dienen der Steigerung des Gesamtkosten, die für die Produktion von Weizen<br />
Ertragspotentials. Die Regulation des Blühzeitpunktes<br />
kann die Widerstandsfähigkeit gegen Stressfaktrag<br />
mit großer Wirkung, denn a lein über 50 Pro-<br />
entstehen, liegt bei nur zwei Prozent. Ein kleiner Betoren<br />
wie Frühsommertrockenheit erhöhen. zent des Ertragsfortschri ts sind auf Pflanzenzüchtung<br />
zurückzuführen. Diese ist wiederum auf eine<br />
V. i. S. d. P.: Belinda Giesen-Druse<br />
angemessene Refinanzierung ihrer aufwendigen Forschungs-<br />
und Entwicklungsarbeit angewiesen. Tel. 0228-9858110 · Fax 0228-9858119<br />
GFS Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
Um die viel versprechenden Lösungsansätze erfolgreich<br />
zu vernetzen, benötigt die Pflanzenzüchtung<br />
geeignete Rahmenbedingungen wie einen wirk-<br />
info@z-saatgut.de<br />
www.z-saatgut.de<br />
n für leistungsstarke Sorten<br />
r großen Herausforderungen<br />
stige Rahmenbedingungen für Züchtungsfortschritt schaffen<br />
Moderne Lösungen stehen bereit<br />
Refinanzierung unverzichtbar<br />
Mehrfach geprüfte Spitzenqualität<br />
Erträge entscheiden<br />
Wer heute in ein Brötchen beißt, wird<br />
sich nicht immer bewußt sein, dass es<br />
ein Sinnbild für erfolgreiche Weizenzüchtung<br />
ist. Aber genau so ist es: Dass wir<br />
heute Weizensorten mit hoher Backqualität<br />
anbauen, verdanken wir intensiver<br />
züch terischer Arbeit. Wie die Qualitätsgeschichte<br />
im Projekt QualityNet fortgeschrieben<br />
wird, erläutert Dr. Lorenz Hartl<br />
von der LfL Freising im Interview.<br />
Zudem betrachten wir den Weg der<br />
Sorten entwicklung und die Kostenanteile<br />
bei der Weizenproduktion. Neu ist der<br />
Kommentar zum Thema – dieses Mal von<br />
Thomas Blumtri t, dem Beiratsvorsitzenden<br />
des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide<br />
(GFS), der pointiert Ste lung zu der Frage<br />
bezieht, warum Lizenz- und Nachbaugebühren<br />
für die Refinanzierung der<br />
Züchtungsanstrengungen gleichermaßen<br />
angemessen wie unverzichtbar sind.<br />
Zuletzt eine herzliche Einladung an den<br />
Stand des GFS auf den DLG-Feldtagen –<br />
wir sehen uns in Bernburg!<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Erfolg konsequenter Züchtung:<br />
Höchste Backqualität bei Weizen<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 01/2012<br />
Zwei Prozent mit großer Wirkung<br />
Anteile an den Kosten der Weizenproduktion pro ha<br />
QSS – Qualität mit<br />
System<br />
Zwei Säulen geben Sicherheit<br />
Kurz notiert<br />
Züchtungsfortschritt bringt Selbstversorgung<br />
Foto: LfL/S ema n<br />
Auditierung und Transparenz<br />
Der Benzinverbrauch in Deutschland<br />
lag 2011 bei 19,60 Mi lionen Tonnen<br />
(2010: 19,63). Der Jahresverbrauch 2011<br />
beinhaltete 1,24 Mi lionen Tonnen Ethanol.<br />
Saat-Gut!<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide Extra-Ausgabe<br />
Weizenschauversuch<br />
und vieles mehr<br />
Durch konsequente Züchtung stehen den deutschen<br />
Getreideanbauern heute Weizensorten oder A-Niveau verbackten.<br />
Diplomat marktbehe rschend, deren Mehle auf B-<br />
mit hervo ragenden Eigenschaften zur Verfügung.<br />
Dabei ist die Backqualität neben hohem<br />
Ertrag und wirksamen Resistenzen der wichtigste<br />
Parameter für die Vermarktung.<br />
war gegen Ende der 1970er Jahre die Selbst-<br />
Mit der gesteigerten Ertragsleistung und Qualität<br />
versorgung e reicht. Die 1976 zugelassene Sorte<br />
Monopol, die bis heute als Mischungspartner für<br />
hochwertige Mehle eingesetzt wird, unterstreicht<br />
dies eindrucksvo l. In den 1980er Jahren stieg die<br />
Zahl ertragreicher A- und E-Weizen weiter an. Die<br />
konsequente Qualitätszüchtung bietet dem Landwirt<br />
heute eine umfassende Vielfalt mit mehr als<br />
A E B C 150 zugelassenen Weizensorten für unterschiedliche<br />
Anbau- und Vermarktungsstrategien.<br />
Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts dominierten<br />
im deutschlandweiten Anbau Winterweizensorten<br />
mit geringerer Backqualität. Zur Verbesserung<br />
der Mehle wurden bis Ende der siebziger Eliteweizen wird auch durch den kontinuierlich ge-<br />
Die Leistungsfähigkeit der deutschen Qualitäts- und<br />
Jahre Weizen aus Kanada und USA mit sehr hohen stiegenen Anteil dieser Qualitätsgruppen am Gesamtanbau<br />
deutlich (siehe Infografik). Seit einigen<br />
Proteingehalten und -qualitäten importiert. Der Import<br />
von Qualitätsweizen war nahe den Seehäfen Jahren wird in Deutschland mehr als die Hälfte der<br />
im Norden relativ preiswert.<br />
Weizenanbaufläche mit A- und E-Weizen bestellt.<br />
Insbesondere das spezifische Backvolumen relativ<br />
zum Proteingehalt konnte züchterisch laufend verbessert<br />
werden – an der Erforschung der genetischen<br />
Hintergründe arbeitet das Projekt Quality Net<br />
Durch Einkreuzung von russischem und französischem<br />
Material in den ertragreichen, aber schlecht (siehe Interview und Infografik, Seite 2). Als Resümee<br />
zeigt sich, dass die konsequente Beachtung<br />
verbackenden englischen Squarehead-(Dickkopf)-<br />
Weizen entwickelten die privaten Getreidezüchter der Backqualität durch die Weizenzüchter ein breites<br />
erste Sorten, die eine vernünftige Eigenbackfähigkeit<br />
aufwiesen. In der Folge wurden Backqua-<br />
die Qualität voll befriedigen kann und im Ertragsni-<br />
Sortenangebot gescha fen hat, das im Hinblick auf<br />
lität und hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs veau, den Resistenz- sowie den übrigen agronomischen<br />
Eigenschaften weiterentwickelt wurde.<br />
immer besser kombiniert. Anfang der siebziger<br />
Jahre waren dann die Sorten Jubilar, Caribo und<br />
Sorten mit verbesserter Eigenbackfähigkeit<br />
Redaktion und Gestaltung: Publik. Agentur für Kommunikation GmbH<br />
Umfassende Sortenvielfalt<br />
Qualitätsgruppen dominieren<br />
Anbauanteil der Qualitätsklassen in Deutschland<br />
Relative Häufigkeit in %<br />
Jetzt ist es so weit! Seit Monaten laufen<br />
unsere Vorbereitungen für die DLG-Feldtagen<br />
in Bernburg-Strenzfeld – jetzt können<br />
wir Sie empfangen: Herzlich wi lkommen<br />
am Stand des Gemeinschaftsfonds Saat getreide!<br />
Diese sechsseitige Extra-Ausgabe<br />
von Saat-Gut! beschreibt ausführlich die<br />
13 Sorten des Weizen-Demonstrationsversuchs<br />
und ordnet sie in die Entwicklungsphasen<br />
der deutschen Weizenzüchtung der<br />
vergangenen 100 Jahre ein. Zudem gibt<br />
es bei den regelmäßigen Führungen von<br />
Dr. Erich Knopf viel Wissenswertes zu erfahren.<br />
Nutzen Sie die Angebote und sagen<br />
Sie uns Ihre Meinung – am Stand F25 sind<br />
wir für Sie da!<br />
Neben Informationen zu den Ursprüngen<br />
der Weizenzüchtung hält diese Ausgabe<br />
Aktue les zur Bedeutung des Weizens bereit.<br />
Auch die weiteren Aufgaben des GFS<br />
wie das Qualitätssicherungssystem für<br />
Z-Saatgut und die Zukunftssicherung des<br />
Getreideanbaus durch Z-Saatgut kommen<br />
nicht zu kurz. Wir freuen uns, mit Ihnen<br />
darüber zu sprechen.<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
Kurz notiert<br />
Auf den dreizehnten DLG-Feldtagen sind<br />
vom 19. bis 21. Juni 2012 in Bernburg-<br />
Strenzfeld 303 Ausste ler vertreten, über<br />
100 davon beteiligen sich im 18 Hektar<br />
großen Versuchsfeld.<br />
GFS, mit Informationen von Dr. Lorenz Hartl/LfL<br />
2 01 2 02 2 03 2004 2 05 2006 2 07 2 08 2009 2010 20 1 Erntejahr<br />
Von Wildformen zu modernen Sorten<br />
Eindrucksvolles Ergebnis von über 100 Jahren Züchtungsleistung<br />
Heutige Weizensorten stehen für erfolgreiche Züchtung – nicht nur in jüngerer Zeit sondern seit<br />
über 100 Jahren. Die Erfolgsgeschichte umfasst die Ursprünge der Kreuzungszüchtung sowie die<br />
immer bessere Kombination von Backqualität und Ertrag. Für den aktue len Fortschri t in der Züchtung<br />
stehen moderne Sorten mit höchster Leistungsfähigkeit unter Extrembedingungen.<br />
Weizen stammt ursprünglich aus der Region des<br />
Seine Urformen sind Einkorn und Emmer, die beide<br />
zu Kulturformen entwickelt wurden. „Bis zum Ende<br />
des 19. Jahrhunderts prägten Landsorten den Winterweizenanbau“,<br />
beschreibt Dr. Lorenz Hartl vom Institut<br />
für Pflanzenba und Pflanzenzüchtung an der<br />
Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die Ausgangssituation<br />
in Deutschland. Nachdem die Auslese<br />
von Landsorten erschöpft war, begannen die Züchter Mit der vo lständigen Mechanisierung der Getreideproduktion<br />
un der automatischen Backwarenher-<br />
mit der Kreuzungszüchtung. Beispielhaft dafür steht<br />
Rimpaus früher Bastard, der die Frühreife des amerikanischen<br />
Landweizens mit den höheren Kornerträ-<br />
A-Sorten. In der Folgezeit wurden Backqualität und<br />
ste lung in den 1950er-Jahren stieg der Bedarf an<br />
gen des englischen Squarehead-Weizen vereinigte. hohe Ertragsleistung bei kürzerem Wuchs immer besser<br />
kombiniert. „Für diese Zeit stehen die Erfolgs-<br />
„Einige wichtige Sorten sind aus Kombinationen von<br />
genetischem Material entstanden, das von außerhalb sorten Jubilar, Diplomat und Kanzler“, so Hartl.<br />
des Zuchtgebiete stammte“, sagt Hartl, der an der<br />
Auswahl des Sortiments für den Schauversuch des<br />
GFS beteiligt war. „Beispielsweise entstand 1930 Tassilo<br />
durch die Einkreuzung der französischen Varietät Mit der Kombination gesteigerter Ertragsleistung und<br />
A ras in bayerisches Zuchtmaterial.“<br />
Qualität war gegen Ende der 1970er-Jahre die<br />
Selbstversorgung bei Qualitätsweizen e reicht. „Die<br />
Erfolge im Bereich der Elitequalität mit Monopol und<br />
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die privaten<br />
deutschen Züchter ihre Zuchtprogramme. In chen dies“, erläutert Hartl. In den 1980er-Jahren<br />
Bussard, zugelassen 1975 und 1980, unterstrei-<br />
Süddeutschland verbesserten sie die gute Backqualität<br />
heimischer Landsorten weiter. In Nord-<br />
Heute stehen mehr als 150 zugelassene Weizen-<br />
stieg die Zahl ertragreicherer A- und E-Weizen an.<br />
deutschland wurden auf der Basis von Squarehead- sorten für Sortenvielfalt. Weiteren Züchtungsfortschri<br />
t für die Zukunft versprechen Hybridzüchtung<br />
Kreuzungen intensivere, ertragreichere Weizentypen<br />
favorisiert.<br />
und Genomforschung.<br />
„fruchtbaren Halbmondes“ im Nahen Osten (s. Skizze).<br />
Saat-Gut!<br />
Regionale Schwerpunkte<br />
Der Newsletter des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide · 02/2012<br />
Que le: B E, MRI, Detmold<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Züchtungsfortschritt bringt<br />
Selbstversorgung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Basis für Erfolge<br />
<br />
<br />
Welche Faktoren machen den Erfolg im<br />
Getreideanbau aus und wie kann ich sie<br />
beeinflussen? Mit Antworten auf diese<br />
Fragen sind Landwirte ständig beschäftigt.<br />
In dieser Ausgabe des Newsle ters<br />
Saat-Gut! betrachten wir einige Aspekte,<br />
mit denen Landwirte ihr Ergebnis positiv<br />
gestalten können.<br />
In den vergangen drei Jahren hat Dr. Ju ta<br />
Ahlemeyer die Leistung von 90 Winterweizensorten<br />
an mehreren Standorten<br />
untersucht. Sie stellt die wesentlichen<br />
Ergebnisse vor. Wichtigstes Fazit: Der<br />
jährliche Ertragsfortschri t beträgt ungefähr<br />
30 Kilogramm pro Hektar – Professor<br />
Wolfgang Friedt kommentiert das Ergebnis<br />
im Interview. Beim Qualitätssicherungssystem<br />
für Z-Saatgut sind a le Aufbereiter<br />
von externen Auditoren begutachtet<br />
worden. Neben mehrheitlich hoher Qualitätsfähigkeit<br />
haben sie auch Verbesserungspotenzial<br />
identifiziert. Anlässlich der<br />
gravierenden Auswinterungen 2012 gibt<br />
Christian Guddat, Spezialist für das Thema<br />
Winterfestigkeit, Hinweise zur bestmöglichen<br />
Anbaustrategie.<br />
Ihre<br />
Belinda Giesen-Druse<br />
<br />
<br />
<br />
Kurz notiert<br />
Züchtung bringt hohes Ertrags potenzial<br />
Sortenleistung von Weizen steigt jährlich um über 30 Kilogramm<br />
pro Hektar | Ein Gastbeitrag von Dr. Jutta Ahlemeyer<br />
<br />
Wegen der in der Praxi stagnierenden Erträge<br />
bei Weizen wurden in einem Forschungsprojekt<br />
der Universität Gießen 90 Sorten aus den vergangenen<br />
40 Jahren direkt verglichen. Das Er-<br />
aufgrund verbesserter Sortenleistung im Mi tel um<br />
Die Daten zeigen, dass der behandelte Ertrag a lein<br />
gebnis: Die Sortenleistung steigt bisher noch 30,7 Kilogramm pro Hektar und Jahr gestiegen<br />
kontinuierlich an. Es finden sich keine Hinweise ist (unbehandelt: 32,2 kg/ha/a; siehe Infografik).<br />
darauf, dass die schwächere Ertragsentwicklung<br />
au fehlenden Züchtungsfortschri t zurückzuführen<br />
ist.<br />
Die immer engeren Fruchtfolgen, der Anbau von<br />
Weizen auch auf schwächeren Standorten un die<br />
Wi terungsänderungen im Zuge des Klimawandels<br />
werden neben einem möglichen Rückgang des<br />
Züchtungsfortschri ts als Ursachen der stagnierenden<br />
Praxiserträge bei Winterweizen diskutiert.<br />
Versuche über drei Jahre an fünf<br />
Orten<br />
<br />
<br />
<br />
Der BDP hat festgeste lt, dass Z-Saatgut<br />
zur Herbst- und Frühjahrsaussaat 2011/<br />
2012 auf durchschni tlich 49 Prozent der<br />
Getreideflächen eingesetzt wurden.<br />
Bei einem mi tleren jährlichen Ertragszuwachs<br />
Ein Forschungsprojekt des Lehrstuhls für Pflanzenzüchtung<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen (1966 bis 2007) in der landwirtschaftlichen Pra-<br />
von durchschni tlich 1,03 Dezitonnen pro Hektar<br />
(JLU) hat die Entwicklung der Sortenleistung untersucht.<br />
Dazu wurde ein Sortiment von 90 Weizen-<br />
auf die Verbesserung des Ertragspotenzials der<br />
xis entfä lt also ein Drittel dieses Ertragsanstiegs<br />
sorten, zugelassen zwischen 1966 und 2007, in Sorten. Für die zuletzt in der Praxis festgeste lte<br />
den Jahren 2009 bis 2011 an fünf Orten in Leist<br />
ungsprüfungen angebaut. An den JLU-Stationen schri t keine Entsprechung oder Begründung: Der<br />
Ertragsstagnation findet sich beim Züchtungsfort-<br />
Gießen, Rauischholzhausen und Groß-Gerau wurden<br />
j eine unbehandelte Variante mit etwas redures-Fenster<br />
geschätzte Ertragsanstieg aus der Sor-<br />
für die unbehandelten Versuche in einem 15-Jahzierter<br />
N-Düngung sowie eine ortsüblich gedüngte tenleistung liegt von 1976 bis 1997 zwischen 30<br />
Variante mit Fungizidbehandlung getestet. In Seligenstadt<br />
und Moosburg (2009: Nienstädt) wurden pro Hektar und Jahr.<br />
und 46, in der Folgezeit bei über 20 Kilogramm<br />
die Tests ortsüblich gedüngt und behandelt.<br />
>> weiter auf Seite 2<br />
<br />
<br />
<br />
Kontinuierlicher Züchtungsfortschritt<br />
90<br />
85<br />
80<br />
Ertragssteigerung bei Winterweizen<br />
durch verbe serte Sortenleistung<br />
behandelt unbehandelt<br />
1970 1975 1980 1985 1990 1 95 2 0 2 05 2010<br />
Feldversuch zum Züchtungsfortschri t, Lehr- und Versuchsbetrieb der Justus-Liebig-Universität Gießen in Rauischholzhausen<br />
im Ebsdorfergrund bei Marburg, Juli 2010<br />
Que le: Dr. Ahlemeyer<br />
Foto: Dr. Ju ta Ahlemeyer<br />
Viele Besucher aus Landwirtschaft, Beratung,<br />
Ausbildung und Politik nutzten die Gelegenheit,<br />
sich über Pflanzenzüchtung, die Z-Saatgut-Produktion<br />
und QSS zu informieren. Dr. Erich Knopf,<br />
ehemaliger Getreidezüchter und ausgewiesener<br />
Experte auf seinem Gebiet, bot spannende<br />
Einblicke in seine langjährige Arbeit und stand<br />
den Besuchern Rede und Antwort. Zu den Besuchern<br />
zählten unter anderem Dr. Hermann Onko<br />
Aeikens , Landwirtschaftsminister in Sachsen-<br />
Anhalt, Carl-Albrecht Bartmer, DLG-Präsident,<br />
sowie der DLG-Ausschuss für Pflanzenzüchtung<br />
und Saatgutwesen.<br />
Trotz der widrigen Witterungs- und Geländebedingungen<br />
der DLG-Feldtage 2012 ist aus Sicht<br />
des GFS ein positives Resümee zu ziehen. Den<br />
Standbesuchern konnte die Notwendigkeit und<br />
Vernetzung von Pflanzenzüchtung, Züchtungsfortschritt<br />
und Z-Saatgut sehr gut vermittelt werden.<br />
Erfolgreiche Verzahnung mit<br />
„Die <strong>Pflanzenzüchter</strong>“<br />
Im Jahr 2012 sind Z-Saatgut-Werbeanzeigen im<br />
Layout der <strong>Pflanzenzüchter</strong>-Kampagne erschienen<br />
und haben das GFS-eigene Portfolio an Kommunikationsaktivitäten<br />
ergänzt. Diese Strategie<br />
soll auch 2013 unter anderem auf der Agritechnica<br />
fortgesetzt werden.<br />
Que le: Toepfer International, März 2012<br />
Indien 80,8<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 21