Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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Zuckerrüben<br />
Mit sehr hohen Erträgen und in fast allen Regionen auch überdurchschnittlich hohen Zuckergehalten konnte<br />
die Zuckerrübe wieder ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Das Anbaujahr 2012 hat ihr einiges abverlangt:<br />
Nach sehr früher Aussaat folgte ein langes, kühles und damit für die Rübe kräftezehrendes Frühjahr. Ein<br />
regnerischer Sommerbeginn förderte in nahezu allen Regionen ein außergewöhnlich starkes Auftreten von<br />
Blattkrankheiten. Dennoch war das Ernteresultat sehr überzeugend.<br />
Wertprüfung<br />
Seit mehreren Jahren überprüft die Europäische<br />
Kommission das Saatgutrecht auf möglichen<br />
Modernisierungsbedarf. Diesen als „Better Regulation“<br />
bezeichneten Vorgang begleitet der BDP<br />
intensiv und hat sich dabei auch für den Verbleib<br />
der Zuckerrübe im Artenverzeichnis eingesetzt.<br />
Die Basis für einen wettbewerbsfähigen Rübenanbau<br />
in Deutschland ist die Zulassung der<br />
leistungsfähigsten Sorten. Das geltende Saatgutrecht<br />
mit einer sehr effizienten Wert- und Registerprüfung<br />
liefert dafür den notwendig unabhängigen<br />
Rahmen für die verlässliche Beschreibung<br />
der Sorten. Ein gemeinsames Positionspapier von<br />
Zuckerwirtschaft und Züchtungsunternehmen<br />
hebt die Bedeutung der Wertprüfung für das integrierte<br />
Sortenprüfsystem in Deutschland hervor.<br />
Die Sonderprüfung Biomasse zeigte, dass im<br />
Wertprüfungssystem Zuckerrübe neue Themen<br />
konstruktiv und effizient bearbeitet werden können.<br />
Die Analyse der zweijährigen methodischen<br />
Prüfung ergab, dass die erforderlichen Parameter<br />
derzeit aus den vorhandenen Daten sicher<br />
geschätzt werden können und ein zusätzlicher<br />
Prüfaufwand für Biomassesorten vermieden<br />
werden kann.<br />
Zunehmend Mehrfachtolerante<br />
Die Entwicklung gesunder und widerstandfähiger<br />
Sorten hat in der Zuckerrübenzüchtung<br />
einen sehr hohen Stellenwert. Dies schlägt sich<br />
deutlich in der Sortenzulassung nieder. Mehr als<br />
50 Prozent der neu zugelassenen Sorten sind inzwischen<br />
zwei- oder dreifachtolerant. Mit einer<br />
deutlich verbesserten Blattgesundheit, einer Toleranz<br />
gegen Nematoden oder Rhizoctonia leisten<br />
mehrfachtolerante Sorten einen wichtigen<br />
Beitrag für einen umwelt- und ressourcenschonenden<br />
integrierten Anbau. Seit über zehn Jahren<br />
bieten die dreifachtoleranten Sorten in der<br />
Kombination Rhizoctonia-, Rizomania- und Cercospora-Toleranz<br />
eine echte Lösung für die Regionen<br />
mit Rhizoctonia Starkbefall. Mittlerweile<br />
nehmen Sorten mit der Kombination Nematoden-,<br />
Rizomania- und Cercospora-Toleranz eine<br />
weitaus größere Anbaufläche ein. Hier konnte<br />
in kürzester Zeit von allen Züchtungshäusern<br />
ein enormer Fortschritt in allen agronomischen<br />
Belangen der Sorten erzielt werden, insbesondere<br />
was den Ertrag und die Blattgesundheit<br />
betrifft. Widerstandsfähige Sorten werden damit<br />
einen weiteren Beitrag zum integrierten Pflanzenschutz<br />
leisten und helfen, den Einsatz von<br />
Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß<br />
zu reduzieren.<br />
Fortschritte im Feld<br />
Auch im Bereich der Saatgutproduktion wird<br />
intensive Forschung betrieben. Der stetige Erkenntniszuwachs<br />
führt zu verbesserten Saatgutqualitäten.<br />
Weiterentwicklungen in der Pillierungstechnologie<br />
tragen dazu bei, dass jede<br />
einzelne Rübe sichere und schnellere Fortschritte<br />
im Feld macht.<br />
Zertifizierte Saatgutbeizung<br />
und SeedGuard<br />
In Deutschland wird in zwei Unternehmen Zuckerrübensaatgut<br />
mit Insektiziden gebeizt und<br />
anschließend pilliert. Der BDP hat gemeinsam<br />
mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />
34 · BDP Geschäftsbericht 2012/13