Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.

Öl- und Eiweißpflanzen
Anbauflächen von Öl- und Eiweißpflanzen (Körnernutzung) zur Ernte 2004 bis 2013 in Hektar
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Winterraps 1.267.200 1.323.100 1.409.900 1.458.500 1.363.400 1.463.800 1.457.300 1.307.400 1.299.500 1.429.300*
Sommerraps 16.200 20.900 19.000 9.600 7.300 6.800 3.900 21.200 6.700
Sonnenblume 31.600 27.100 32.000 19.200 24.900 23.900 25.000 26.800 26.400
Öllein 12.900 14.400 13.700 6.100 4.200 4.100 6.900 4.600 4.200
Ackerbohne 15.500 15.700 15.000 12.200 11.100 12.000 16.300 17.300 15.800
Futtererbse 121.500 110.300 92.100 67.700 48.000 48.400 57.200 55.800 44.800
Lupinearten 35.800 38.600 32.800 25.200 19.900 19.300 24.000 21.500 17.900
Quelle: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
* Winterraps zur Ernte 2013: Schätzung Statistisches Bundesamt
erhöhen könnte, ist nicht in Sicht. Der Vorschlag
des BMELV, auf den sogenannten ökologischen
Ausgleichsflächen im Rahmen der EU-Agrarreform
einen Anbau ohne Stickstoffdüngung
zuzulassen, könnte dem Anbau von Leguminosen
einen gewissen Auftrieb verleihen. Der
BDP treibt im Dialog mit den Partnerverbänden
der Saatgutwirtschaft die Verabschiedung eines
neuen Vertragssystems für die Saatgutproduktion
von Körnerleguminosen voran. So kann eine
solide Basis für eine faire Zusammenarbeit der
Partner in der Saatgutkette gefördert werden.
Neustrukturierung des Bundessortenamtes
(BSA)
Durch die angekündigte Schließung von fünf der
zwölf BSA-Standorte wird eine Neuorientierung
in der Sortenprüfung erforderlich. Die Züchter
der Arbeitsgruppen Winterraps zur Körnernutzung
und Zwischenfrüchte im BDP haben sich
intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.
Die Rapszüchter beschäftigen sich zudem mit
der Konzeption einer fachgerechten Phomabeurteilung
in der Wertprüfung und der Prüfung
von Clearfield toleranten Sorten. Die Aufrechterhaltung
einer qualitativ hochwertigen Sortenprüfung
ist ohne Alternative, gleichzeitig müssen
jedoch Kostengesichtspunkte im Blick gehalten
werden.
Reform der EU Saatgut- und Pflanzengesundheitsgesetzgebung
Die Vorschläge der EU Kommission für eine neue
Saatgutverordnung folgen weitgehend den Auffassungen
der deutschen und europäischen Saatgutwirtschaft.
An den Grundpfeilern einer staatlichen
Sortenzulassung und Saatgutzertifizierung
wird nicht gerüttelt. Gleichzeitig soll jedoch eine
stärkere Einbindung der Saatgutwirtschaft in die
Maßnahmen zur Qualitätssicherung vorgesehen
werden. Hilfreich war in diesem Zusammenhang
das sogenannte Kokopelli-Urteil, mit dem der
Europäische Gerichtshof die Vereinbarkeit einer
verpflichtenden amtlichen Sortenzulassung mit
den Grundfreiheiten des EU-Vertrages in vollem
Umfang bestätigt hat. Die EU-Regelungen
zur Pflanzengesundheit sollen in Zukunft die
gesundheitsspezifischen Maßnahmen der Saatgutzertifizierung
mit den Quarantäneuntersuchungen
bündeln. Auch hier ist eine stärkere
Einbindung der Saatgutwirtschaft vorgesehen.
Der BDP unterstützt die grundsätzliche Ausrichtung
der Kommissionsvorschläge, sieht jedoch
an vielen Stellen Nachbesserungsbedarf.
Ausblick
Die Einbettung einer zielführenden Biodieselstrategie
in die Reform der Erneuerbare-Energien-
Richtlinie wird ein Schwerpunkt der Abteilungsarbeit
im kommenden Jahr sein. Gleichzeitig
muss das Konzept der zertifizierten Beizstelle,
in der der Raps eine Vorreiterrolle übernommen
hat, konsequent weiterentwickelt werden.
Darüber hinaus wird die Umstrukturierung des
BSA und die Reform des gemeinschaftlichen
Saatgutrechts weiter intensiv begleitet werden.
Schließlich soll die Abteilungsarbeit helfen, Perspektiven
für den Anbau von Grobleguminosen in
Deutschland zu eröffnen.
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 33