Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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Welternährung<br />
Projekt in Äthiopien soll Pflanzenzüchtung vor Ort stärken<br />
Die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung muss sichergestellt werden. Die <strong>Pflanzenzüchter</strong> fühlen<br />
sich hier in einer globalen Verantwortung, der Herausforderung steigender Nahrungsmittelnachfrage in der<br />
Welt mit ertragreichen und gesunden Pflanzen zu begegnen.<br />
Genau dort setzt ein Kooperationsprojekt der<br />
<strong>Pflanzenzüchter</strong> in Äthiopien an. Das über die<br />
GFP gemeinsam mit der KWS SAAT AG und mit<br />
dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz entwickelte<br />
Projekt soll die nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer<br />
Ressourcen, praktische Pflanzenzüchtung<br />
und das Bereitstellen von Saat- und Pflanzgut<br />
im Zielland Äthiopien wesentlich verbessern.<br />
Sorgfältige Planung notwendig<br />
Aktuell leidet ca.<br />
eine Milliarde Menschen<br />
weltweit an Hunger oder<br />
Mangelernährung. Obwohl<br />
verschiedenste Forschungsprogramme<br />
zu diesem Thema aufgelegt<br />
wurden, sind die bisher erreichten Ergebnisse<br />
unbefriedigend. Dies hat mehrere Ursachen.<br />
Die Wachstumsbedingungen für Pflanzen sind<br />
in unterversorgten Regionen ungünstig. Es mangelt<br />
an Wasser, viele einheimische Pflanzenarten<br />
sind zudem ertragsschwach und züchterisch<br />
nicht ausreichend bearbeitet. Die Pflanzenzüchtung<br />
hat daher die dringliche Aufgabe, geeignete<br />
Sorten sowie zugehöriges Saat- und Pflanzgut zu<br />
entwickeln, das auch für den Anbau in klimatisch<br />
weniger begünstigten Regionen geeignet ist.<br />
Kooperationsprojekt gestartet<br />
Auf der Basis einer Machbarkeitsstudie wurden<br />
Handlungsfelder und Partner für die zukünftige<br />
Kooperation mit Äthiopien identifiziert. Parallel<br />
dazu wurden mit den Bundesministerien<br />
für Landwirtschaft (BMELV) und wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit (BMZ) Gespräche geführt, um<br />
Eckwerte für ein deutsches Kooperationsprojekt<br />
auf nationaler Ebene zu vereinbaren. Des<br />
Weiteren wurde mit der Gesellschaft für Internationale<br />
Zusammenarbeit (GIZ) eine<br />
Skizze zur Durchführung des<br />
Saatgutkooperationsprojektes<br />
mit Äthiopien erarbeitet.<br />
Das Projekt selbst hat eine Laufzeit<br />
von 15 Jahren und ist in fünf<br />
Förderphasen von jeweils drei Jahren unterteilt.<br />
In der ersten Phase wird die Fähigkeit staatlicher<br />
Züchtungsorganisationen zur Züchtung<br />
hochwertiger angepasster Sorten verbessert. Im<br />
weiteren Verlauf soll die Saatgutvermehrung<br />
in bäuerlichen Betrieben etabliert werden, um<br />
hiermit die Saatgutversorgung weiter sicherzustellen.<br />
Für eine umfassende Verbesserung der Saatgutsituation<br />
in Äthiopien sind jedoch weitere Projektphasen<br />
erforderlich. Daher wird das Vorhaben in<br />
Abstimmung mit dem dortigen Landwirtschaftsministerium<br />
durchgeführt, um bedarfsorientiert<br />
Einzelmaßnahmen (z. B. Fortbildungsseminare)<br />
durchführen zu können.<br />
Die in BDP und GFP vereinten Pflanzenzüchtungsunternehmen<br />
danken der Bundesregierung<br />
– speziell dem BMELV – und allen beteiligten<br />
Projektpartnern für die finanzielle und<br />
tatkräftige Unterstützung dieses Kooperationsprojektes.<br />
8 · BDP Geschäftsbericht 2012/13