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Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.

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Vorwort<br />

Das Ende einer Legislaturperiode gibt Anlass zur Rückschau<br />

auf die vergangenen Jahre und zur Bewertung der Regierungsarbeit.<br />

Das Urteil der <strong>Pflanzenzüchter</strong> bewegt sich<br />

zwischen Licht und Schatten. Im Bereich der Forschungsförderung<br />

sind wir einen Schritt vorangekommen. Die<br />

kürzlich erfolgte Bekanntmachung des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) zur Weizenforschung lässt dem Bekenntnis der<br />

Bundesregierung zur Pflanzenzüchtung nun Taten folgen –<br />

ein echter Lichtblick. Wir setzen große Hoffnungen auf die<br />

neue Forschungs- und Züchtungsallianz proWeizen, die als<br />

Plattform für Information und Koordination der Weizenforschung<br />

und -züchtung in Deutschland etabliert werden und<br />

große, langfristig angelegte Weizenforschungsprogramme<br />

initiieren soll. Entscheidend für den Erfolg dieser Initiative<br />

und die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Weizenzüchtung wird die finanzielle Ausstattung<br />

des Projektes sein. Andere Länder wie Großbritannien,<br />

Frankreich oder USA haben die Messlatte sehr hoch gelegt.<br />

In den Bereichen vorwettbewerbliche Forschung, Bioökonomieforschung<br />

sowie Steuererleichterungen für Forschung<br />

und Entwicklung scheint es trotz anders lautender<br />

Bekundungen für uns keine Lichtblicke zu geben. Für die<br />

Landwirte wird es immer wichtiger, von Spitzenleistungen<br />

in Form neuer Sorten zu profitieren. Die legislativen Rahmenbedingungen<br />

für die Züchtung und die Innovationskraft<br />

der Branche haben sich jedoch nicht verbessert – im Gegenteil.<br />

Unsere über vier Legislaturperioden erhobene Forderung<br />

nach einer Etablierung von Saatgutschwellenwerten<br />

einschließlich einer Lösung für geringste unbeabsichtigte<br />

und technisch unvermeidbare GVO-Spuren im Saatgut fand<br />

bisher keine Berücksichtigung und ist immer noch ungeklärt.<br />

Die fehlende Rechtssicherheit gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Züchter und Landwirte in Deutschland<br />

gegenüber anderen europäischen Ländern. Vor allem ist<br />

der adäquate Schutz geistigen Eigentums für unsere Arbeit<br />

unerlässlich. Wir setzen uns daher weiter für eine deutliche<br />

Abgrenzung von Sorten- und Patentschutz ein. In diesem<br />

Bereich haben wir eine große Unterstützung von fast allen<br />

politischen Parteien erfahren. Seit vielen Jahren streben wir<br />

außerdem eine faire und praktikable Nachbauregelung an,<br />

sind jedoch enttäuscht über die mangelnde politische Bereitschaft,<br />

hier nachzubessern. Lichtblicke sehen anders aus.<br />

Mit Sorge schauen wir auf die Zukunft des deutschen Sortenprüfwesens.<br />

Öffentliche Sparzwänge dürfen nicht dazu<br />

führen, dass es keine objektiven Prüfungen mehr gibt und<br />

dem Landwirt unabhängige Sorteninformationen fehlen.<br />

Deutschland zeichnet sich derzeit durch die hohe Qualität<br />

sowohl in der Prüfung beim Bundessortenamt als auch<br />

in den Landessortenversuchen aus. Auch zukünftig gilt es,<br />

transparente und auf der Basis wissenschaftlicher Grundsätze<br />

durchgeführte Prüfungen sicherzustellen.<br />

Die starken Auswinterungen des letzten Jahres haben zwei<br />

wesentliche Elemente deutlich gemacht – nämlich, dass<br />

die Weiterentwicklung angepasster Sorten im Hinblick auf<br />

globale Herausforderungen wie beispielsweise Klimawandel<br />

essenziell ist und dass zu bestimmten Themen Allianzen<br />

mit anderen Partnern geschmiedet werden müssen.<br />

Mit dem Deutschen Bauernverband führen wir in diesem<br />

Zusammenhang einen konstruktiven Dialog – ein Lichtblick,<br />

dass wir künftig auch strittige Fragen im Sinne einer<br />

zukunftsfähigen Landwirtschaft und Gesellschaft gemeinsam<br />

bearbeiten und lösen können.<br />

Nicht nur die aktuelle Legislaturperiode geht zu Ende, sondern<br />

auch meine Amtszeit als Vorsitzender des BDP. Seit<br />

1997 habe ich diese Aufgabe immer gerne ausgeführt. In<br />

einer Zeit mit vielen Umbrüchen und Rückschlägen für die<br />

Pflanzenzüchtung habe ich vor allem von den Mitgliedern<br />

des BDP stets große Unterstützung erfahren. Dafür bedanke<br />

ich mich herzlich. Die Besonderheit unseres Verbandes liegt<br />

in der guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen<br />

Haupt- und Ehrenamt. Für die Zukunft wünsche ich<br />

mir, dass wir diese Stärke pflegen und weiter ausbauen.<br />

Dr. Kartz von Kameke<br />

Vorsitzender<br />

BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 1

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