Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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Getreide<br />
Berliner Programm (BP) sollen Wertprüfung und<br />
Berliner Programm besser miteinander verzahnt<br />
werden. Mit dem WP-Sortiment S1 2012 wird das<br />
Maischverfahren von der Kongressmaische (45 °C)<br />
auf die 65 °C-Maische umgestellt. Die WP-Sortimente<br />
S2 und S3 werden im Kongressmaischverfahren<br />
fortgeführt. In den WP-Sortimenten<br />
werden zukünftig zusätzlich als neue Parameter<br />
die Alpha-Amylase- und die Beta-Amylase-<br />
Aktivität sowie der Beta-Glucan-Gehalt (mg l -1 )<br />
untersucht. Die Optimierung der geprüften Parameter<br />
über alle vier Untersuchungen (WP 1 bis 3<br />
plus BP) ermöglicht es, verarbeitungstechnische<br />
„K.O.-Kriterien“ frühzeitig zu ermitteln und in<br />
die Züchterentscheidung über das Weiterführen<br />
einer Sorte einfließen zu lassen.<br />
Sortenprüfwesen vor der<br />
Neustrukturierung<br />
Der angekündigte Ausstieg des Bundeslandes<br />
Brandenburg aus den Landessortenversuchen<br />
zum Herbst 2014 sowie die Kosteneinsparungen<br />
beim BSA stellen Züchter, VO-Firmen, den<br />
Handel und auch Landwirte als Nutznießer des<br />
neutralen, weitestgehend staatlich getragenen<br />
Prüfsystems vor große Herausforderungen. Die<br />
AGs Wert- und Registerprüfung sowie Sortenprüfwesen<br />
der Abteilung Getreide haben sich intensiv<br />
mit dieser Frage beschäftigt.<br />
Entwicklung der Anbauflächen und durchschnittlichen<br />
Erntemengen<br />
Anbaufläche<br />
in Hektar<br />
2011<br />
Anbaufläche<br />
in Hektar<br />
2012<br />
Damit die einheimische Getreidezüchtung auch<br />
in Zukunft leistungsfähig ist, muss sie vor allem<br />
finanzierbar sein. Besonders bei Selbstbefruchterarten<br />
wird die künftige Sortenentwicklung<br />
maßgeblich von einer gesicherten Refinanzierung<br />
dieser Ausgaben über die Lizenzgebühren<br />
an Z-Saatgut oder Nachbau abhängig sein (mehr<br />
dazu auf S. 20/21). Für die Getreidezüchter ist<br />
es daher von großer Bedeutung, den Z-Saatgutwechsel<br />
zu steigern und eine praktikable Nachbauregelung<br />
zu erreichen.<br />
Die Neuausrichtung des Prüfwesens wie auch<br />
die Better-Regulation-Initiative auf EU-Ebene<br />
werden Schwerpunkte der Getreideabteilung im<br />
kommenden Jahr sein. Beide Bereiche tangieren<br />
maßgeblich die rechtlichen und praktischen<br />
Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche und<br />
zukunftsfähige Getreidezüchtung in Deutschland.<br />
Ø Hektarertrag<br />
in dt<br />
2011<br />
Ø Hektarertrag<br />
in dt<br />
2012<br />
Winterweizen 3.185.000 2.897.000 (-9,0 %) 70,9 74,0<br />
Winterroggen 615.000 710.000 (+15,4 %) 40,2 53,1<br />
Wintertriticale 386.000 373.000 (-3,4 %) 52,0 60,4<br />
Wintergerste 1.186.000 1.093.000 (-7,8 %) 57,0 65,0<br />
Sommergerste 421.000 590.000 (+40,1 %) 47,8 55,1<br />
Sommerweizen 60.000 193.000 (+221,7 %) 52,7 61,8<br />
Hafer 143.000 146.000 (+3,1 %) 43,7 49,5<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, BMELV<br />
Eine verbesserte<br />
Sortenleistung<br />
und vor allem<br />
die signifi kante<br />
Erhöhung der<br />
Kornzahl sind für<br />
ca. 33 Prozent des<br />
in den vergangenen<br />
40 Jahren erzielten<br />
Ertragsfortschritts<br />
bei Winterweizen<br />
in Deutschland<br />
verantwortlich.<br />
In Diskussionen mit dem BSA und den Saatgutanerkennungsstellen<br />
der Länder zu saatgutrechtlichen<br />
Regelungen für die Anerkennung<br />
von Getreide-Hybridsorten konnten wichtige<br />
Zwischenergebnisse erzielt bzw. Änderungen der<br />
Rahmenbedingungen oder Vorgaben erreicht<br />
werden. So wurde beispielsweise der Schwellenwert<br />
für männlich sterile Linien in Drei-Wege-<br />
Hybriden von 0,2 Prozent auf 0,5 Prozentangehoben.<br />
Ausblick<br />
BDP Geschäftsbericht 2012/13 · 25