Download - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.
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Gemüse<br />
Ein Unternehmen, das Gemüseerbsensaatgut beizt, hat einen Vertrag mit SeedGuard unterzeichnet. Die „Kategorie<br />
I“ bei Gemüse ist ab 2013 für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und Schlangengurke eingeführt.<br />
Sehr niedrige Preise<br />
und die EHEC-Krise<br />
wirkten sich zum<br />
Teil deutlich auf die<br />
Flächenentwicklung<br />
von z. B. Eissalat<br />
aus.<br />
Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
wurde in Deutschland Gemüse auf 115.936 Hektar<br />
angebaut. Auch wenn dies im Vergleich zum<br />
letzten Jahr eine Steigerung der Anbaufläche um<br />
2.922 Hektar (+ 2,6 Prozent) bedeutet, wirkten<br />
sich sehr niedrige Preise und die EHEC-Krise zum<br />
Teil deutlich auf die Flächenentwicklung aus. Vor<br />
allem die Salatgurken und der Eissalat verzeichneten<br />
eine Reduzierung um 123 Hektar (– 43 Prozent)<br />
bzw. 628 Hektar (– 13,1 Prozent).<br />
Zertifizierte Saatgutbeizung<br />
und SeedGuard<br />
In Deutschland wird in zwei Unternehmen Gemüseerbsensaatgut<br />
mit Insektiziden gebeizt.<br />
Alle anderen Unternehmen lassen ihre Feinsämereien<br />
in Dienstleistung bei Fachfirmen mit<br />
Insektiziden beizen. Der BDP hat gemeinsam<br />
mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Julius<br />
Kühn-Institut (JKI) die Checkliste „Zertifizierte<br />
Beizstelle – Gemüseerbse“ entwickelt. Beide<br />
Anlagen sind nach professioneller Zertifizierung<br />
beim JKI als „Saatgutbehandlungseinrichtungen<br />
mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung“<br />
gelistet und dürfen somit wichtige Beizmittel<br />
anwenden. Zusätzlich hat die Wirtschaft<br />
in Deutschland ein Qualitätssicherungssystem<br />
über SeedGuard etabliert. Ein Unternehmen, das<br />
Gemüseerbsensaatgut in Dienstleistung beizt,<br />
hat bereits einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.<br />
Ökosaatgut<br />
Die Fachgruppe „Gemüse“ hat 2011 der Einführung<br />
einer deutschen „Kategorie I“ zugestimmt.<br />
Für die Arten Rote Bete, Schwarzer Rettich und<br />
Schlangengurke ist der Einsatz von Ökosaatgut in<br />
Deutschland ab 2013 obligatorisch. Der Absatz<br />
von Ökosaatgut soll damit gesteigert werden.<br />
ISF Positionspapier zur Definition von<br />
Anfälligkeit, Resistenz und Immunität<br />
Die ISF Sektion Gemüse und Zierpflanzen verabschiedete<br />
im Juni 2012 das aktualisierte Positionspapier<br />
„Definition der in der Gemüsesaatgutwirtschaft<br />
verwendeten Begriffe für die Reaktion<br />
von Pflanzen auf Schädlinge oder Krankheitserreger<br />
sowie auf abiotische Stressoren“, dem die<br />
ESA Sektion Gemüse und Zierpflanzen ebenfalls<br />
zugestimmt hat. Der BDP empfiehlt die Verwendung<br />
der darauf aufbauenden harmonisierten<br />
Resistenzniveaus und Referenzsorten.<br />
Produktspezifikationen<br />
Infolge steigender Nachfrage nach besserer Produktqualität<br />
benötigen Gemüseanbauer und<br />
Jungpflanzenbetriebe eine immer bessere Qualität<br />
des Saatguts. Die ESA Sektion Gemüse und<br />
Zierpflanzen hat Produktspezifikationen festgelegt,<br />
die die Saatgutformen definieren und gleichzeitig<br />
Werte für Sortenreinheit, Keimfähigkeit und<br />
Kalibrierung bei Präzisionssaatgut empfehlen.<br />
Ausblick<br />
Qualifizierter Nachwuchs für Züchtung, Marketing<br />
und Vertrieb ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für die Zukunftssicherung der Gemüsezüchtung<br />
in Deutschland. Aus diesem Grund<br />
wird die Nachwuchswerbung durch Kontakte zu<br />
Fachhochschulen und Universitäten intensiviert.<br />
Der BDP engagiert sich weiterhin in den europäischen<br />
Gremien der ESA, um z. B. Sortenschutzverletzungen<br />
aufzuarbeiten. Für die „Kategorie I“<br />
bei Ökosaatgut werden zusätzliche Arten diskutiert<br />
und hoffentlich festgelegt.<br />
36 · BDP Geschäftsbericht 2012/13