Taktvoll fit - Chirosuisse
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Diagnose<br />
Unerwünschte<br />
ständige Begleiter<br />
«Quälend, immer da, aber dennoch<br />
gutartig: chronische Muskel- und Weichteilschmerzen.»<br />
Pietro Botter<br />
Kopf, Rücken, Gelenke und Muskeln: In diesen Körperregionen<br />
kommen gutartige chronische Schmerzen am meisten<br />
vor. Man behandelt sie anders als Schmerzen, die von einer bösartigen<br />
Erkrankung herrühren. Oft dauert die Therapie etliche<br />
Jahre –das ist ein wichtiger Grund mehr, weshalb sie möglichst<br />
keine Nebenwirkungen haben sollte. Der medikamentenfreien<br />
Chiropraktik, der Physiotherapie und der Gymnastik fällt deshalb<br />
eine bedeutende Rolle zu.<br />
Nicht selten hat die Psyche einen grossen Einfluss auf die so genannten<br />
gutartigen chronischen Schmerzen. In solchen Fällen<br />
können die Schmerzen oft bekämpft werden, indem der Patient<br />
sein Lebensumfeld verändert, indem er Konflikte und Ängste<br />
abbaut oder aber lernt, mit ihnen besser umzugehen. Oft bringt<br />
es den Patienten rascher zum Erfolg, wenn er dabei eine fachmännische<br />
psychologische Begleitung in Anspruch nimmt.<br />
In bestimmten Fällen haben Schmerzen zwar keinen besorgniserregenden<br />
Hintergrund, sind aber im Alltag so einschränkend,<br />
dass man zu starken Medikamenten greifen muss, um sie zu lindern.<br />
Schwerste chronische Rückenschmerzen sind ein Beispiel,<br />
etwa nach mehrfachen Bandscheibenoperationen.<br />
Fibromyalgie<br />
Eine häufige Erkrankung mit ausgedehnten Weichteilschmerzen<br />
ist die Fibromyalgie, der «Faser-Muskel-Schmerz». Organische<br />
Veränderungen zeigen sich nicht, und noch immer ist weitgehend<br />
unbekannt, wie Krankheit und Schmerz entstehen. Zwar<br />
sind alle Altersgruppen betroffen, am häufigsten jedoch leiden<br />
Frauen im jungen und mittleren Erwachsenenalter daran.<br />
Fibromyalgie-Patienten spüren weit reichende, jedoch kaum<br />
wandernde chronische Weichteilschmerzen, empfindliche<br />
Druckpunkte im Nacken- und Schultergürtel und im Bereich des<br />
Beckens. In der Regel werden sie rasch müde, Schlaf bringt ihnen<br />
kaum Erholung, und am Morgen erleben sie eine typische<br />
«Anlaufsteifigkeit». Oft gehen Depressionen und Angstzustände<br />
sowie vegetative Symptome wie Verdauungsstörungen mit den<br />
Beschwerden einher. Die Schmerzen sind morgens und abends<br />
am stärksten. Allgemein ist die Schmerzempfindlichkeit erhöht.<br />
Die Krankheitszeichen kommen meist schleichend und über viele<br />
Jahre; eine vollständige Heilung ist nicht möglich.<br />
Sind die Schmerzen akut, werden am ehesten so genannte nicht<br />
kortisonhaltige Rheumamittel eingesetzt. Sie wirken am besten<br />
gegen die unangenehme Morgensteifigkeit. Bei den einen<br />
Patienten hilft Wärmetherapie, bei anderen Kälte. Selbst starke<br />
Schmerzmittel, auch kortisonhaltige Medikamente, hingegen<br />
zeigen keine Wirkung.<br />
Langfristig wird der Therapeut zusammen mit dem Patienten<br />
versuchen, äussere Verstärker der Krankheit zu vermeiden. Körperliche<br />
Anstrengungen und Stress gehören dazu. Wichtig ist,<br />
dass der Patient weiss, dass Fibromyalgie zur keiner körperlichen<br />
Behinderungen führt, dass sich Erfolge in der Behandlung jedoch<br />
nur in langwierigen kleinen Schritten und nicht vollständig einstellen.<br />
Psychologische Schmerztherapie fördert die Bewältigung der<br />
Beschwerden, Physiotherapie reduziert mit Haltungs- und Bewegungsübungen<br />
die Schmerzen. Bei gleichzeitigen Blockierungs-<br />
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