Ausgabe B, Kreuztal, Hilchenbach, Netphen (11.06 MB)
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Mittwoch, 11. Dezember 2013<br />
WOHNEN<br />
Besonders beliebt sind heute Treppen, die in den Wohnraum integriert sind und so für mehr Transparenz<br />
und Leichtigkeit im Gebäude sorgen.<br />
Foto: djd/Treppenmeister<br />
Anstieg mit Anspruch<br />
Für jedes Lebensgefühl gibt es die passende Treppe<br />
Treppen sind weit mehr als<br />
die Überbrückung von Höhenunterschieden<br />
– im Wohnhaus<br />
sind sie ein wichtiger Bestandteil<br />
der Inneneinrichtung und<br />
des persönlichen Lebensgefühls.<br />
Bei ihrer Planung gibt es daher<br />
eine Reihe von Aspekten zu berücksichtigen.<br />
So macht es ein<br />
separates Treppenhaus leichter<br />
möglich, später einmal separate<br />
Wohnbereiche abzutrennen,<br />
wenn beispielsweise nach dem<br />
Auszug der Kinder ein Teil des<br />
Hauses vermietet werden soll.<br />
Besonders beliebt sind heute<br />
Treppen, die in den Wohnraum<br />
integriert sind und so für mehr<br />
Transparenz und Leichtigkeit im<br />
Gebäude sorgen.<br />
Die Urform der Treppe dürften<br />
geradläufige Bauweisen darstellen.<br />
Da sie den Höhenunterschied<br />
zwischen den Etagen<br />
ohne Podeste und ohne Wendelung<br />
überwinden, ist ihr Platzbedarf<br />
relativ hoch. Spektakulär<br />
und leicht wirken sie, wenn auskragende<br />
Schwebestufen mit<br />
Wandbefestigung frei in den<br />
Raum ragen. Viertel- oder halbgewendelte<br />
Treppen sind deutlich<br />
platzsparender und bieten<br />
vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Eine attraktive Optik bei geringen<br />
Grundrissmaßen besitzen<br />
auch Spindeltreppen, umgangssprachlich<br />
oft als Wendeltreppen<br />
bezeichnet. Sie lassen sich<br />
sehr gut an verschiedene Raumsituationen<br />
anpassen.<br />
Bogentreppen, die sich in<br />
sanftem Schwung nach oben bewegen,<br />
gelten wiederum als<br />
höchste Form der Treppenbaukunst.<br />
Allerdings setzt ihre eindrucksvolle<br />
Architektur ein<br />
großzügiges Raumangebot voraus.<br />
Treppenaufgänge lassen sich<br />
bei cleverer Gestaltung auch als<br />
Platzreserve nutzen. Der Raum<br />
unter einer geschlossenen<br />
Treppe etwa kann in einem<br />
Haus ohne Unterkellerung als<br />
Stauraum oder zur Unterbringung<br />
der Hausanschlüsse dienen,<br />
man spricht dann von einer<br />
Nutzraumtreppe. djd/pt<br />
Bild: Büdenbender-Haus<br />
Was ist gemütlich?<br />
Die Deutschen lieben es behaglich – aber anders als früher<br />
Die Geschmäcker sind verschieden: Eine moderne Wohnwand mit Flachbildschirm und eine kastige Sitzlandschaft<br />
sind für den einen gemütlich, während ein anderer lieber gediegen dunkle Möbel mit farblich<br />
abgestimmtem Teppich und einem Glastisch kombiniert.<br />
Foto: VDM/Kettnaker<br />
richtungsangebot ließ Stilmischungen<br />
entstehen, die das Homing,<br />
nämlich eine neue Gemütlichkeit<br />
befördern.<br />
Die eigene Wohnung soll<br />
auch heute für zwei Drittel der<br />
Deutschen „Gemütlichkeit“ ausstrahlen.<br />
Gemütlichkeit steht<br />
dabei weit vor Zweckmäßigkeit<br />
und Exklusivität und auch weit<br />
vorm Preis. Die Wohnung soll so<br />
gestaltet sein, dass man sich<br />
wohlfühlt, dass man sich behütet<br />
fühlt und dass man die dadurch<br />
entstehende Behaglichkeit<br />
der Wohnung dann mit allen<br />
Sinnen spürt. „Wenn man<br />
die Tür öffnet, will man sich geborgen<br />
fühlen“, summiert Dirk-<br />
Uwe Klaas die deutsche Sehnsucht,<br />
die den Menschen in vie-<br />
len anderen Ländern offenbar<br />
gar nicht so wichtig ist. Das<br />
deutsche Wort und die wohl typisch<br />
deutsche Veranlagung zur<br />
„Gemütlichkeit“ kommt von<br />
den Wörtern „Gemüt“ für „die<br />
Wesensart betreffend“ und der<br />
Ableitung „gemütlich“ für angenehm<br />
und lieb.<br />
Im englisch- und französischsprachigen<br />
Raum wird übrigens<br />
das deutsche Wort Gemütlichkeit<br />
verwendet. Kein Ausdruck<br />
in diesen beiden Sprachen trifft<br />
die exakte Beschreibung so gut<br />
wie das deutsche Original.<br />
Wichtig ist, dass heute bei<br />
der Zusammenstellung der Möbel-<br />
und Einrichtungsgegenstände<br />
erlaubt ist, was gefällt.<br />
Die Zeiten, in denen bestimmte<br />
Das Wohnen hat höchst unterschiedliche<br />
Ausprägungen.<br />
Mit der Einrichtung ihrer Wohnung<br />
drücken die Menschen<br />
überall auf der Welt ihre ganz<br />
persönliche Wohnkultur aus, ihren<br />
Stil und ihren Geschmack.<br />
Jede kleinste Hütte und die<br />
noch so große Villa ist eingerichtet<br />
nach den Vorlieben ihrer<br />
Bewohner. Diese Vorlieben<br />
hängen dabei nicht nur von den<br />
finanziellen Möglichkeiten ab,<br />
sondern auch – wie eine neue<br />
Marktforschungsstudie von Emnid<br />
jetzt feststellte – vom Stil<br />
und den Gewohnheiten der<br />
Herkunftsfamilie, der man eine<br />
gewisse Treue halten will.<br />
„Dieser Treue im Stil liegt<br />
eine Prägung des Geschmacks<br />
zugrunde, die man in allen Kulturen<br />
und Zeiten nachweisen<br />
kann“, bekräftigt Dirk-Uwe<br />
Klaas, Hauptgeschäftsführer des<br />
Verbands der Deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM), die Ergebnisse<br />
der Untersuchung.<br />
Mit dem seit einigen Jahren<br />
wachsenden Wunsch nach persönlicher<br />
Verwirklichung und<br />
Eigenständigkeit besteht aber<br />
heutzutage ausdrücklich die Gelegenheit,<br />
sich von geschmacklichen<br />
Familientraditionen zu lösen.<br />
Heraus gekommen ist ein<br />
neues Verständnis von Gemütlichkeit,<br />
was nicht mehr viel mit<br />
dem der Vorfahren zu tun hat.<br />
Die Freiheit der individuellen<br />
Entscheidung, die Vielfalt der<br />
Auswahl im Möbel- und Eindurchgängige<br />
Stile bevorzugt<br />
wurden, ist vorbei und auch die<br />
Zeit, in der man einfach so gestaltete,<br />
wie man es von den Eltern<br />
gewohnt war.<br />
Eine moderne Wohnwand<br />
mit Flachbildschirm, ein weiß<br />
lackierter Esstisch, dazu bunte<br />
Esssessel mit viel Sitzkomfort,<br />
gutes Licht und ordentlich Farbtupfer<br />
sind für den einen gemütlich,<br />
während ein anderer gediegen<br />
dunkle Möbel mit farblich<br />
abgestimmtem Teppich und einem<br />
Glastisch kombiniert. Der<br />
Gemütlichkeit sind keine Grenzen<br />
gesetzt. Ihre Mischung<br />
macht den individuellen Ton<br />
und zeigt damit auch allerhand<br />
über ihren Bewohner. VDM<br />
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