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700 Jahre: Rackendorf – Rackenstein – Roggenstein

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Übermut und Eigensinn brachten sie schließlich zu Fall. Die Steiner wollten<br />

weder wahrhaben, dass ihr Besitz ein böhmisches Lehen sei, noch dass ihnen<br />

die höhere Gerichtsbarkeit nicht zustand.<br />

Darüber geriet Wilhelm v. Stein mit dem Landgrafen in Streit. Dieser holte sich<br />

Verstärkung bei benachbarten Landsassen und mit Pulver und Blei zerstörten<br />

sie die Steinsche Burg teilweise, welche weder in dem Hussitenkrieg, noch im<br />

30-jährigen Krieg Schaden nahm.<br />

Streit und Schwierigkeiten kosteten viel Geld und nun ging es abwärts mit den<br />

harten Steinern. Der Sohn Mathes hatte auszukosten, was sein Vater eingebrockt<br />

hatte.<br />

1543 verkaufte er den Besitz an den Herrn v. Reitzenstein. Dieser verstarb im<br />

gleichen Jahr. Nun begann ein turbulentes Jahrzehnt für <strong>Rackenstein</strong>.<br />

Walter v. Habsberg hatte große Pläne, als er 1544 Grundherr wurde. Er kaufte<br />

den Besitz in der Meinung, ein freies Eigentum mit höherer Gerichtsbarkeit zu<br />

bekommen. Sogleich begann er die noch immer teilweise zerstörte Burg aufzubauen.<br />

Außerdem bestellte er einen evangelischen Prediger und führte die<br />

Reformation in der Adelspfarrei ein.<br />

Das muss ihm schnell und gründlich gelungen sein, denn der Landgraf beklagte<br />

sich beim Kaiser bitter darüber, dass der Habsberger die Hintersassen<br />

zur neuen Sekte gebracht habe und diese nicht mehr zur alten Kirche zurückkehren<br />

wollten.<br />

Um den sich immer mehr verstärkenden Schwierigkeiten aus dem Wege zu<br />

gehen, gab v. Habsberg seine Pläne auf und verließ <strong>Rackenstein</strong> 13 <strong>Jahre</strong><br />

später.<br />

Der Landgraf setzte nun seinen Richter Christoph v. Nankenreuth, der aus<br />

Bayreuth kam, in <strong>Rackenstein</strong> ein. Nach dessen Ableben kam abermals ein<br />

fränkischer Richter <strong>–</strong> Joachim v. Kindsberg <strong>–</strong> in den Besitz der Hofmark, die<br />

immer noch halb leuchtenbergisch und halb böhmisch war.<br />

Der dritte Richter von Leuchtenberg <strong>–</strong> Hans Siegmund v. Gilch <strong>–</strong> kam als<br />

nächster Hofmarksherr. Er hatte den 30-jährigen Krieg in <strong>Rackenstein</strong> durchzustehen.<br />

1646 hätte der im Dienste der landgräflichen Verwaltung alt gewordene<br />

Giech von <strong>Rackenstein</strong> gern an seinen Verwandten De la Haye in Parkstein<br />

verkauft.<br />

Doch General Druckmüller, der sich um die Verteidigung der Kurpfalz gegen<br />

feindliche Übergriffe große Verdienste erworben hatte, war nicht aus dem Felde<br />

zu schlagen.<br />

Nach dem Tode Druckmüllers übernahm sein Schwiegersohn Christoph v.<br />

Nankenreuth die Hofmark, welche endlich von der Krone Böhmens freigegeben<br />

und zur landgräflichen Lehensverwaltung kam.

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