700 Jahre: Rackendorf – Rackenstein – Roggenstein
700 Jahre: Rackendorf – Rackenstein – Roggenstein
700 Jahre: Rackendorf – Rackenstein – Roggenstein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Heinrich Wilhelm studierte, so wie das bei den Eberzsöhnen üblich war,<br />
Rechtswissenschaft, außerdem stand er in Militärdiensten wie seine Vorfahren.<br />
Im Stadtarchiv Weiden findet sich bei Position i. E. 2 folgender Eintrag: „Es<br />
wird bezeugt, daß Heinrich Wilhelm v. Eberz Kandidat beider Rechte, sich<br />
nebst seiner Familie zwei <strong>Jahre</strong> hierorts aufgehalten hat und sich durch seine<br />
Sittlichkeit, Bildung und Betragen, sowie durch seine liebenswürdigen Eigenschaften<br />
überhaupt, sich allgemeine Achtung, Liebe und unbegrenztes Vertrauen<br />
erworben hat“.<br />
Als quittierter Hauptmann übernimmt er im <strong>Jahre</strong> 1803 den Besitz von <strong>Rackenstein</strong><br />
und bezahlt jedem seiner Brüder 20.000 Gulden als Abfindung.<br />
Im gleichen Jahr begibt sich sein jüngster Bruder Johann Josef zu einer Silvesterfeier<br />
zu der befreundeten Familie v. Lilien nach Waldau; auf dem Heimweg<br />
kommt er im Schneetreiben vom Weg ab und verirrt sich in den hochaufgetürmten<br />
Schneebergen. Am ersten Tag des <strong>Jahre</strong>s 1804 wird er tot<br />
aufgefunden.<br />
Johann Baptist, Bataillonsadjutant in Weiden, lässt sich im <strong>Jahre</strong> 1803 beurlauben,<br />
um mit seiner Familie nach Nahositz (Kreis Klattau) zu ziehen. Dort<br />
hatten die Eberz ebenfalls landwirtschaftlichen Besitz.<br />
Die zwei Eberzsöhne waren mit Schmaustöchtern verheiratet. Die Schmaus<br />
stammten aus dem alten Schmiedegeschlecht aus der Oberpfalz, nach der<br />
Eisenhammerzeit waren sie maßgeblich am Aufbau der Glasindustrie beteiligt.<br />
Einer aus der Familie war als Landsasse in Pullenried ansässig.<br />
In <strong>Roggenstein</strong> wird das Schloss baufällig. Bei einem Umbau soll man einen<br />
tragenden Pfeiler entfernt haben, das soll, so erzählt man, den Einsturz hervorgerufen<br />
haben. An Peter und Paul im <strong>Jahre</strong> 1818 soll das gewesen sein.<br />
Johann Baptist kehrt aus Nahositz zurück und die beiden Brüder teilen jetzt<br />
den Besitz und führen dabei eine gemeinsame Kasse. Johann Baptist baute im<br />
Wirtschaftshof ein Wohnhaus, das sich heute noch „Schlößl“ nennt.<br />
Besitzgröße von <strong>Roggenstein</strong><br />
Nach einem Bericht vom 30. August 1833 (Staatsarchiv Amberg). Der Bericht<br />
ist an das Patrimonialgericht in <strong>Rackenstein</strong> gerichtet. Johann Heinrich Wilhelm<br />
ist Berichterstatter.<br />
1. Luhmühle mit 3 Gängen, 1 Brauerei, 140 Tagwerk Ackerland, 50 Tagwerk<br />
Ödung, 30 Tagwerk Wiesen, 400 Tagwerk Wald, 1000 Obstbäume, 4000 Hopfenstangen.<br />
In <strong>Rackenstein</strong> sind folgende Arbeitskräfte beschäftigt:<br />
1 Pferdeknecht für zwei Pferde 2 Knechte für acht Ochsen<br />
2 Stallmägde 6 Taglöhner im Frühjahr, zum Klafterholzmachen,<br />
Wurzelgraben und Büschel