Patente + Erfinder | w.news 02.2014

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Motoren der Wirtschaft Landesweite Netzwerke und Cluster-Initiativen
IHK + REGION Foto: Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg W.news sprach mit Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid über Ziele und Inhalte der Clusterpolitik der Landesregierung. w.news: Welche Ziele verfolgt die Landesregierung mit der Clusterpolitik? Schmid: Die Landesregierung versteht Clusterpolitik als wesentliches Element ihrer Innovations- und Wirtschaftspolitik. Clusterpolitik setzt ers - tens darauf, Innovationsprozesse zu beschleunigen. Das heißt, neue Technologien und deren Anwendungsfelder sind für Unternehmen leichter zu erschließen und neue Produkte können rascher auf dem Markt eingeführt werden. Zweitens geht es darum, die Qualität und Quantität von Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und Forschung zu erhöhen. Und drittens kann Clusterpolitik eine Kultur der Kooperation zwischen Unternehmen verschiedener Branchen sowie zwischen Unternehmen und Forschung etablieren. Was bringt das den Unternehmen? Für Unternehmen bringt die Mitwirkung in Cluster-Initiativen einige gewichtige Vorteile, wie verschiedene Forschungseinrichtungen bisher festgestellt haben. Unternehmen sind durch Kooperationen erfolgreicher, denn durch die enge Vernetzung erhöhen sich Wachstum und Umsatz. Nach Angaben des Clustermonitors 2013 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie haben 30 Prozent der Unternehmen finanzielle Vorteile, wie beispielsweise höhere Lizenzeinnahmen, geringere Kosten oder verkürzte Entwicklungszeiten. Fast 60 Prozent der Unternehmen in regionalen Netzwerken stellen eine bessere wirtschaftliche Situation als im Branchendurchschnitt fest. Was wurde bisher erreicht? Wir haben in den letzten Jahren besonderen Wert darauf gelegt, die landesweiten Netzwerke und regionalen Cluster- Initiativen weiter aufzubauen und zu professionalisieren. Im Rahmen zweier Wettbewerbe wurden 18 Cluster-Initiativen ermittelt und danach drei Jahre gefördert. Das Exzellenz-Label, das von der EU-Kommission anerkannt wird, konnte bisher an sechs Cluster-Initiativen verliehen werden. Ich denke, das unterstreicht den Erfolg. Ist das Land in die Spit zen clus - ter för de rung des Bundes eingebunden? Wir haben die Spitzenclus - terförderung des Bundes auch finanziell mit eigenen Mitteln begleitet und konnten dadurch in Baden-Württemberg vier Cluster-Initiativen beziehungsweise Netzwerke mit an den Start bringen. Bei einem weiteren länderübergreifenden Spitzencluster sind badenwürttembergische Einrichtungen beteiligt. Wo kann man sich eigentlich über vorhandene Cluster informieren? Die Clusterdatenbank: www. clusterportal-bw.de und der Cluster-Atlas verdeutlichen die Dichte der landesweiten Netzwerke, der Landesagenturen, der Cluster-Initiativen und unternehmensnahen Forschungseinrichtungen. Nicht nur die Unternehmen sondern auch die Cluster-Manager können durch den Atlas oder durch die Datenbank leichter mögliche Kooperationspartner finden. Da rauf sind wir besonders stolz, zumal wir als einziges Bundesland eine solche Darstellung von clusterrelevanten Einrichtungen auf einen Blick bieten. Und mit den regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen des Cluster-Dialogs und des Cluster-Forums haben wir wichtige Plattformen und Vernetzungsmöglichkeiten für alle Clusterakteure geschaffen. Sie haben Anfang Dezember die neue Clusterplattform gestartet. Was genau ist neu daran? Wir haben Anfang Dezember eine internetbasierte Clusterplattform für die badenwürttembergischen Strukturen gestartet. Ich war selbst überrascht, wie vielschichtig und aktuell die verschiedenen Branchenfelder und auch neue Technologien und Werkstoffe dargestellt werden. Gleichzeitig ermöglichen wenige Klicks regionale Darstellungen über die Stärken einer Region. Dabei setzen wir bundesweit neue Maßstäbe im schnellen Auffinden clusterrelevanter Themen und deren regionaler Verlinkung. Da der Trend zum Einsatz mobiler Endgeräte weiter anwächst, wurde das Clusterportal ganz bewusst auch für Smartphones und Tablets konzipiert. Dabei lautet unser Slogan „get smart: get in contact“. Und zum Abschluss, wie sehen die zukünftigen Herausforderungen für Clusterpolitik aus? In der neuen Förderperiode der EU-Kommission im Rahmen von EFRE 2014 wollen wir die Professionalisierung des Managements, Kooperationen zwischen Cluster-Initiativen und die Entwicklung sogenannter Leuchttürme fördern. Wir wollen die Stärken in den regionalen Cluster- Strukturen sichtbar machen. www.clusterportal-bw.de FEBRUAR 2014 w.news 11
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