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DOKUMENTE DES MUSIKLEBENS

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Vorwort<br />

Die beiden Gedenkjahre 1995 und 1996 (50 Jahre 2. Republik und sogenanntes Millennium)<br />

bieten mannigfaltige Provokation, sich mit dem kulturellen Selbstverständnis<br />

Österreichs kritisch auseinanderzusetzen. Daß dabei die Musik eine hervorgehobene<br />

Position der Beachtung einnimmt, ist angesichts des bis heute bevorzugt (und<br />

gegenwärtig gerade wieder besonders auffallend) eingesetzten kulturpolitischen Begriffs<br />

vom Musikland Österreich nicht verwunderlich.<br />

Das Institut für Musikgeschichte verfügt in seinem Archiv über reichhaltige<br />

Bestände an Objekten des Musiklebens seit der Jahrhundertwende, die auf vielfältige<br />

Weise den ständigen Zusammenhang zwischen politischer Ideologie und Kulturleben<br />

erkennen lassen. Unsere Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl, die vor allem unter dem<br />

Aspekt der visuellen Verdeutlichung getroffen wurde. Alle diese Schaustücke sind<br />

Dokumente des musikalischen Erfahrungs-Alltags - sie wurden demgemäß größtenteils<br />

auf Flohmärkten, teilweise auch aus Nachlässen erworben. Was normalerweise als<br />

Begleiterscheinung musikalischer Erlebnisse unreflektiert hingenommen (und auch<br />

wieder vergessen) wird, erscheint hier als Zeichen kultureller und politischer Ideologie.<br />

So trivial der Hinweis auf die Lesbarkeit solcher Dokumente unter diesem Aspekt sein<br />

mag, so sehr ergibt sich für die kulturgeschichtliche Forschung die noch keineswegs<br />

systematisch angegangene Aufgabe, dieses Quellenmaterial zu sichern, zu erschließen<br />

und zu interpretieren. Ich danke Herrn Mag. Andreas Holzer für Umsicht und Präzision<br />

bei der Erarbeitung dieser Ausstellung, deren Konzept von ihm allein erstellt wurde.<br />

März 1995<br />

Friedrich C. Heller

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