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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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2 Literatur<br />

selbst sezerniert werden. Bei Zusatz von 100 µM Progesteron zum Reifungsmedium von Kaninchenoozyten<br />

findet eine reversible Blockade wesentlicher Reifeschritte statt, 10 µM scheinen<br />

dagegen keinen Effekt zu haben (SMITH et al. 1978).<br />

Beim Rind konnten bisher jedoch noch keine eindeutigen Aussagen über Beziehungen zwischen<br />

den Teilungs- und Entwicklungsraten oder der Embryonenqualität und der Präsenz dieser<br />

Hormone bzw. deren Konzentrationen im Reifungsmedium gemacht werden. Der Nachweis<br />

von Progesteronrezeptoren (PGR) an bovinen KOK gibt jedoch Hinweise auf eine Beteiligung<br />

von P4 bei Reifungsprozessen und der Erlangung der Entwicklungskompetenz (APARICIO et al.<br />

2011). Eine Übersicht der Arbeitsgruppen, die den <strong>Einfluss</strong> verschiedener Steroide während der<br />

IVM von Rinder-KOK untersucht haben sowie deren Ergebnisse findet sich in Tabelle 2.3.<br />

Tabelle 2.3: Effekte verschiedener Steroidsupplementationen im IVM-Medium für<br />

Rinder-KOK<br />

Autor Hormon Konzentration Effekt<br />

(µmol/l)<br />

FUKUI et al. (1982) P4 3,2 keiner<br />

E2 3,2 positiv<br />

RYAN et al. (1999) P4 0,32-3,2 positiv mit Gonadotropinen<br />

E2 0,32-3,2 negativ<br />

SIROTKIN (1992) P4 0,16/0,8/3,2/16 positiv<br />

E2 0,016/0,16/0,32/1,6/3,2/16 stimuliert Reinitiation<br />

T 0,032/0,32/3,2/16 keiner<br />

SILVA und KNIGHT (2000) P4 0,3 negativ<br />

T 0,1 keiner<br />

MINGOTI et al. (2002) P4 3,2/8/16/32 erhöht E2-Gehalt<br />

T 3,2/8/16/32 erhöht E2-Gehalt<br />

E2 3,2/8/16/32 erhöht P4-Gehalt<br />

Einige Autoren (SILVA und KNIGHT 2000) orientieren sich dabei an physiologisch in der<br />

Follikelflüssigkeit vorkommenden Konzentrationen. In Bezug auf den Steroidgehalt der Follikelflüssigkeit<br />

sind je nach Zeitpunkt der Entnahme im Zyklus (KRUIP und DIELEMAN 1985,<br />

WISE 1987, EISSA 1996), aber auch abhängig von der Größe der Follikel (KRUIP und DIELE-<br />

MAN 1985, WISE 1987, DE LOS REYES et al. 2006, MONNIAUX et al. 2008) sehr unterschiedliche<br />

Werte gemessen worden. Der Entwicklungsstand des einzelnen Follikels (wachsend, statisch,<br />

Atresiegrad, Dominanz) führt ebenfalls zu unterschiedlichen Steroidnachweisen (KRUIP<br />

und DIELEMAN 1985, MARTIN et al. 1991, TAKAGI et al. 1993, PRICE et al. 1995). FORTUNE<br />

und HANSEL (1985) untersuchten sogar lediglich die Follikelflüssigkeit von präovulatorischen<br />

Follikeln im Zeitraum vom Proöstrus bis 24 h nach dem Östrus. DIELEMAN et al. (1983) teilten<br />

die Zeit vom Beginn des Östrus bis zur Ovulation anhand des LH-Peaks ein. Sie fanden<br />

dabei heraus, dass die Zeit vor dem LH-Peak durch hohe E2-Konzentrationen (6,05 µmol/l)<br />

gekennzeichnet ist und P4 erst nach dem LH-Peak ansteigt (P4 vor LH-Peak 0,39 µmol/l, nach<br />

LH-Peak 0,73 µmol/l). Alle untersuchten Steroidhormone (E2, P4, T) verringern sich im Zeitraum<br />

6-12 h nach dem LH-Peak. Für E2 und T hält dies bis zur Ovulation an. Für P4 konnte<br />

allerdings ein massiver Anstieg in der Zeit 20 h nach LH-Peak (0,39 µmol/l) bis zur Ovulation<br />

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