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Tierärztliche Hochschule Hannover Einfluss unterschiedlicher ...

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1 Einleitung<br />

Die erfolgreiche Weiterentwicklung der In-vitro-Produktion (IVP) von Rinderembryonen, bestehend<br />

aus den drei methodischen Schritten der In-vitro-Maturation (IVM), In-vitro-Fertilisation<br />

(IVF) und In-vitro-Kultur (IVC) hat in den letzten Jahren Embryonen in großer Zahl verfügbar<br />

gemacht. Bei Verwendung von Kumulus-Oozyten-Komplexen (KOK) aus Schlachthofovarien<br />

liegen die Effizienzen für die einzelnen Schritte bei 60-95 % für die IVM (ADONA<br />

et al. 2008), 70-90 % für die IVF (WRENZYCKI et al. 2007) und 25-40 % für die IVC (KES-<br />

KINTEPE und BRACKETT 1996, RIZOS et al. 2003). In Kombination mit der Ovum-Pick-Up<br />

(OPU)-Technologie zur Gewinnung von Eizellen von lebenden Tieren liegen die Entwicklungsraten<br />

zu einem transfertauglichen Embryo an Tag 7 ebenfalls bei 25-40 %. Somit steht<br />

mit der kombinierten OPU-/IVP-Technologie ein alternatives Verfahren zu den klassischen<br />

MOET-Programmen (Multiple Ovulation and Embryo Transfer, Superovulation mit anschließendem<br />

Embryotransfer) zur Verfügung (PIETERSE et al. 1991b). Nach dem Transfer von IVP-<br />

Embryonen auf Empfängertiere werden bei frisch transferierten Embryonen Trächtigkeitsraten<br />

von ca. 50 % (WRENZYCKI 2007) erziehlt, beim Transfer tiefgefrorener Embryonen durchschnittlich<br />

40 % (GALLI et al. 2001, LAZZARI et al. 2002, WRENZYCKI 2007).<br />

Trotz der enormen Verbesserung der IVP-Systeme weisen in vitro produzierte Embryonen<br />

nach wie vor eine schlechtere Qualität auf als in vivo gewonnene (NIEMANN et al. 2002, RI-<br />

ZOS et al. 2002). Während die Qualität der Oozyte sich hauptsächlich auf die Anzahl der sich<br />

entwickelnden Blastozysten auswirkt (RIZOS et al. 2002), beeinflussen die Kulturbedingungen<br />

die Blastozysten hinsichtlich ihrer Genexpressionsmuster (WRENZYCKI et al. 2007, GAD<br />

et al. 2012), ihrer Fähigkeit, eine Trächtigkeit zu induzieren und ihrer Gefriertauglichkeit (LO-<br />

NERGAN et al. 2001, RIZOS et al. 2003).<br />

Die für die IVP verwendeten KOK werden routinemässig aus Schlachthofovarien oder durch<br />

die transvaginale, ultraschallgeleitete Follikelpunktion (OPU) gewonnen und nach morphologischen<br />

Kriterien ausgewählt. Die Entwicklungskompetenz der Oozyten bis zur Blastozyste ist<br />

hierbei durch den Zyklusstand des Tieres, die follikuläre Entwicklungsphase sowie die Follikelgröße<br />

beeinflusst. Im Gegensatz zu fertilen Schlachttieren haben OPU-Spendertiere aufgrund<br />

des ein bzw. zwei Mal wöchentlich durchgeführten OPU keinen physiologischen Zyklus (GIB-<br />

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