Daily 12 March/März - ITB Berlin
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Tagesbericht <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong> Freitag, <strong>12</strong>. <strong>März</strong> 2010 27<br />
Flexibilität darin, dass Reisen weiterhin eher spät gebucht würden. „Ähnlich wie im vergangen<br />
Jahr erwarten wir auch dieses Jahr wieder einen Last Minute-Boom“, erläuterte<br />
Nigg.<br />
www.gfk.com/tourism<br />
Halle 25, Stand 104<br />
Kontakt: Stefan Nigg, +49 (0)171/565 55 19<br />
Rainer Heubeck<br />
Tourismus erholt sich weltweit nur langsam<br />
Die Touristikindustrie wird laut einer auf der <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong> erstmals vorgestellten Studie des<br />
World Travel & Tourism Council (WTTC) weltweit noch Jahre brauchen, um sich von den<br />
Folgen der Wirtschaftskrise zu erholen. „2009 war ein schreckliches Jahr für die<br />
Branche“, sagte Jean-Claude Baumgarten, Präsident des WTTC, in <strong>Berlin</strong>: „Weltweit ist<br />
die Wirtschaftsleistung um 2,1 Prozent gesunken, und die vom Tourismus induzierte<br />
Wirtschaftsleistung sogar um 4,8 Prozent. Besucherzahlen, Passagierkilometer, Hotelübernachtungen:<br />
alle Indikatoren zeigten nach unten.“ Davon seien alle Regionen auf<br />
der Erdkugel betroffen. Die Investitionen der Branche gingen 2009 gar um<br />
zwölf Prozent zurück. Folge dieser negativen Entwicklung: Weltweit sind nach Angaben<br />
der WTTC-Marktforscher rund fünf Millionen Arbeitsplätze im Tourismus verloren<br />
gegangen. Mittlerweile seien noch 235 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt;<br />
sie erwirtschaften gegenwärtig rund 9,4 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts.<br />
Zwar scheint die Talsohle in diesem Jahr erreicht. „Wir haben das Schlimmste in diesem<br />
Wirtschaftszyklus überstanden“, erklärte Adrian Cooper, Geschäftsführer des britischen<br />
Marktforschungsinstituts Oxford Economics, auf der <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong>. Doch die Erholung des<br />
Tourismussektors dürfte laut WTTC nur langsam voranschreiten. „Sowohl Unternehmen<br />
als auch Privathaushalte sind in ihrem Reiseverhalten noch zurückhaltend“, so Baumgarten.<br />
„Es wird genau aufs Geld geschaut.“ Demzufolge dürften die weltweiten Reiseausgaben<br />
in diesem Jahr um lediglich ein Prozent steigen. Dem Geschäftsreisesegment<br />
wird sogar ein weiterer zweiprozentiger Rückgang prognostiziert. Unterm Strich erwartet<br />
das WTTC somit für 2010 lediglich ein Branchenwachstum von 0,5 Prozent.<br />
Erst im kommenden Jahr soll die touristische Wirtschaftsleistung wieder signifikant<br />
ansteigen, und zwar um 3,2 Prozent. Für die Folgejahre bis 2020 geht das WTTC dann<br />
von einer Entspannung mit jährlichen Zuwächsen von rund 4,4 Prozent aus – mit entsprechenden<br />
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt: „2020 dürfte der Tourismus weltweit<br />
rund 300 Millionen Menschen beschäftigen“, so Baumgarten. Mit verantwortlich für das<br />
prognostizierte Wachstum dürften die aufstrebenden Wirtschaftsnationen Asiens sein.<br />
Allein in China werden dem WTTC zufolge im Jahr 2020 rund 95 Millionen Menschen<br />
verreisen wollen. „Dennoch werden die entwickelten Volkswirtschaften auch in naher<br />
Zukunft den Reise- und Tourismusmarkt dominieren“, so Baumgarten. „Kurzurlaub,<br />
sowohl im Inland als auch im Ausland, wird weiter an Popularität gewinnen.“ Zudem<br />
werde die Branche mit Innovationen und neuen Produkten neue Märkte erschließen.<br />
www.wttc.org<br />
Pressekontakt: Anja Eckervogt<br />
Tel.: +44 (0)20 74 81 80 07<br />
Heiko Reuter