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Daily 12 March/März - ITB Berlin

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Tagesbericht <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong> Freitag, <strong>12</strong>. <strong>März</strong> 2010 31<br />

VERBÄNDE & ORGANISATIONEN<br />

ADFC: Fahrradtourismus im Aufwind<br />

Es gibt scheinbar nur einen Faktor, der die Erfolgsgeschichte des deutschen Radtourismus<br />

aufhalten kann, und der heißt Deutsche Bahn. Die sich stetig verschlechternden<br />

Mitnahmemöglichkeiten von Fahrrädern im Fernverkehr der Bahn seien ein „leidiges<br />

Thema“, beklagt Betram Giebeler. Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrradclubs (ADFC) erklärte auf der <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong>, das Interesse seitens der<br />

Radtouristen an solchen Angeboten sei groß. „Und sie sind auch bereit, dafür zu<br />

zahlen.“ Dennoch werde das Angebot auf Fernstrecken sukzessive ausgedünnt, indem<br />

immer mehr IC- durch ICE-Züge ersetzt werden.<br />

Ansonsten stehen in der Radreisetouristik alle Zeichen auf Wachstum. Die sichtlich gut<br />

gelaunten ADFC-Vertreter präsentierten auf der <strong>ITB</strong> <strong>Berlin</strong> die aktuelle „Radreiseanalyse“<br />

des Fahrradverbands. Die auf Auswertung von 1.000 Mitgliederinterviews und 384<br />

Bestellern der Reisebroschüre „Deutschland per Rad entdecken“ beruhende Umfrage<br />

zeigt vor allem eines: Dem Trend zum Fahrradtourismus in Deutschland konnte die Wirtschaftskrise<br />

nichts anhaben, das Interesse an Infos und Zusatzangeboten steigt stetig.<br />

Dazu kommt die Erkenntnis: Der Radtourist ist kein Spartourist, sondern er möchte Geld<br />

ausgeben.<br />

Beinahe die Hälfte aller Radreisenden (45 %) geben mindestens 1.000 Euro auf ihrer<br />

Radreise aus, die Anzahl der Übernachtungen in Herbergsbetrieben steigt. So verzeichneten<br />

2009 zum Beispiel die Überachtungsbetriebe am Ruhrtalradweg ein Plus von<br />

13 Prozent, während der Referenzanteil im gesamten Ruhrgebiet um 2,5 Prozent<br />

abnahm. Dabei wechseln rund 50 Prozent aller deutschen Radler auf der Reise täglich<br />

die Unterkunft, 28 Prozent buchen eine feste Bleibe über den gesamten Zeitraum.<br />

Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 9,16 Milliarden Euro im Jahr (Quelle: Deutscher<br />

Tourismusverband 2009) ist der Radtourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in<br />

Deutschland. Knapp 50 Prozent aller Deutschen haben in den vergangenen zwei Jahren<br />

eine Radtour von einem halben bis zu mehreren Tagen Länge absolviert. Sechs Prozent<br />

waren fünf Tage und länger unterwegs. Beliebteste Radreiseregion der ADFC-Mitglieder<br />

war 2009 Bayern, gefolgt von Franken und Mecklenburg-Vorpommern. Beliebtester<br />

Radweg 2009 war der Elbe-Radweg, gefolgt vom Main-Radweg und dem Weserradweg.<br />

„Das sind unsere Klassiker“, so Thomas Froitzheim, stellvertretender Leiter des<br />

ADFC-Bundesfachausschusses Fahrradtourismus.<br />

Das „erfolgreichste Marketinginstrument für den deutschen Radreisetourismus“ sei die<br />

Broschüre „Deutschland per Rad entdecken“, herausgegeben von ADFC und der Deutschen<br />

Zentrale für Tourismus DZT, die eine Auflage von 500.000 Stück erreicht. Der<br />

ADFC sei selbst ein erfolgreicher Reiseveranstalter, erklärte Froitzheim. Der Verband<br />

führte 2009 rund 15.700 Radtouren durch, an denen 200.000 Radler teilnahmen.

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