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Freude am Garten 5/2013

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Gemüseport rät<br />

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Was im Frühsommer der Spargel, ist im Herbst<br />

die Schwarzwurzel. Sie lässt sich im Hausgarten<br />

auf durchlässigen Böden gut kultivieren<br />

und bereichert in den Wintermonaten den<br />

Menüplan mit ihrer individuellen Geschmacksnote.<br />

F<strong>am</strong>ilie Fust aus Waldkirch baut die zarte<br />

Wurzel auf ihrem Bio-Hof seit vielen Jahren an<br />

und gibt Tipps zu Pflege und Zubereitung.<br />

1. Die Schwarzwurzelsaison hat begonnen! Beim<br />

Ausstechen ist Vorsicht geboten, d<strong>am</strong>it die<br />

wertvollen Wurzeln nicht verletzt werden.<br />

2. Peter Fust aus Waldkirch hat jahrelange<br />

Erfahrung im Anbau von Schwarzwurzeln.<br />

3. Mit einer speziellen Grabgabel lassen sich die<br />

Wurzeln <strong>am</strong> besten ausgraben.<br />

Nebelschwaden hängen über den<br />

Feldern, es ist ein kühler Herbsttag,<br />

an dem sich die Sonne hartnäckig<br />

versteckt hält. Auf dem Biohof der F<strong>am</strong>ilie<br />

Fust im sanktgallischen Waldkirch<br />

bei Gossau ist heute die Schwarzwurzel-<br />

Ernte angesagt. Seite an Seite mit seinem<br />

Angestellten arbeitet sich Peter Fust mit einer<br />

speziellen Grabgabel, die mit zwei langen<br />

Metallzinken ausgestattet ist, Stück für<br />

Stück vorwärts. Mit dem Fuss stösst er<br />

das Spezialwerkzeug – umgangssprachlich<br />

auch «Blackenstecher» genannt – tief in die<br />

Erde, wiegt es mit etwas Druck hin und her<br />

und zieht mit der Hand sorgfältig eine lange,<br />

erdige Schwarzwurzel aus dem Boden.<br />

Behuts<strong>am</strong> legt er sie in eine grosse Erntekiste,<br />

die bereits randvoll ist. Dabei achtet<br />

er darauf, dass keine Verletzungen oder<br />

Bruchstellen entstehen, denn das Auslau-<br />

fen des Milchsafts würde zur Austrocknung<br />

führen und die Wurzel wertlos machen. In<br />

der Schweiz ist der Schwarzwurzelanbau<br />

zur Seltenheit geworden. Während im<br />

St. Galler Rheintal einst grosse Felder zu<br />

finden waren, wächst das Wurzelgemüse<br />

heute in der ges<strong>am</strong>ten Schweiz nur noch<br />

auf rund sechs Hektaren. Grund genug für<br />

die F<strong>am</strong>ilie Fust, sich der alten, leckeren<br />

Gemüserarität anzunehmen und sie zu bewahren,<br />

indem sie im eigenen Hofladen im<br />

Rickenhueb als aussergewöhnliches Nischenprodukt<br />

feilgeboten wird.<br />

Altes Gemüse neu entdecken<br />

Auch in den Hausgärten ist die Schwarzwurzel<br />

ein viel zu selten gesehener Gast.<br />

Eigentlich schade, denn nicht nur der<br />

nussig-buttrige, zartwürzige Geschmack,<br />

sondern auch die vielen wertvollen In-<br />

Schwarze Wurzel –<br />

schwarze Finger?<br />

Der Milchsaft, der in den Schwarzwurzeln<br />

enthalten ist, verursacht bei der Zubereitung<br />

hartnäckige, schwarzklebrige<br />

Flecken auf den Händen. Es wäre aber viel<br />

zu schade, deshalb auf die gute Wurzel<br />

zu verzichten! Verschiedene Tricks schaffen<br />

Abhilfe:<br />

Beim Schälen Haushalts-Handschuhe<br />

anziehen<br />

Die Wurzeln vor dem Schälen in<br />

Essigwasser einlegen<br />

Trocken schälen und erst nachher<br />

waschen<br />

Wurzeln unter fliessendem Wasser<br />

schälen<br />

Und sollten die Finger doch einmal einen<br />

schwarzen Fleck abbekommen, so hilft<br />

Zitronensaft bei der Reinigung.<br />

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