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Ziergarten<br />
Siegfried Stein<br />
Zahllose funkelnde Spinnennetze auf<br />
Kiefern und Fichten deuten auf<br />
«Witwensömmerli» hin, das<br />
andernorts auch Theresien- oder<br />
Birgittensommer genannt wird. In<br />
Nord<strong>am</strong>erika nennt man das<br />
Farbenspektakel mit leuchtenden<br />
Blattfarben, das gegen Ende des<br />
Monats oder Anfang Oktober erfreut,<br />
«Indian Summer». Jetzt ist die beste<br />
Gelegenheit zum Aussuchen von<br />
Gehölzen, die einen zweiten<br />
Höhepunkt im <strong>Garten</strong>jahr bieten.<br />
Die Wirkung einer Mulchschicht<br />
Praxiswissen<br />
Empfindliche Kübelpflanzen, wie das<br />
S<strong>am</strong>tveilchen (Tibouchina) dürfen schon Ende<br />
September ins Winterquartier.<br />
Frostempfindliche<br />
Kübelpflanzen ins Warme<br />
Kübelpflanzen sind noch bestens im Freien<br />
aufgehoben. Solange es irgend geht, sollten sie<br />
die Sonne geniessen können – umso gesünder<br />
gehen sie der lichtarmen Jahreszeit entgegen.<br />
Viele sind noch in voller Blüte, bei anderen reift<br />
schon das Holz aus – eine wichtige Voraussetzung<br />
zum problemlosen Überwintern. Jetzt nicht mehr<br />
düngen, denn das heizt nur das Wachstum an.<br />
Eine übergeworfene Decke oder ein Vlies schützen<br />
sie bei gefährlich niederen Temperaturen, die<br />
besonders in Höhenlagen auftreten können. In<br />
ungünstigen Lagen gehen die empfindlichen<br />
Kübelpflanzen wie Veilchenbaum (Tibouchina, s.<br />
Abb.), Papyrus, Blaue Mauritius, Banane oder<br />
Baumtomate (Cyphomandra) gegen Ende<br />
September, ansonsten aber erst im Oktober ins<br />
Winterquartier. Noch viel Zeit haben Pflanzen des<br />
Mittelmeerraums wie Feigen, Palmen und<br />
Zitrusgewächse, die Temperaturen dicht über Null<br />
vertragen.<br />
Eine Mulchschicht kann sowohl aus bodendeckenden Pflanzen bestehen als auch aus anorganischen<br />
(z. B. Kies) oder organischen Materialien. Vorwiegend wird im <strong>Garten</strong> auf Rindenmulchprodukte zurückgegriffen,<br />
darüber hinaus sind Holzschnitzel, Miscanthus-Häcksel, Stroh, Holzdekor, Kakaoschalen als<br />
Bodenbedeckung möglich und sorgen so für eine exklusive Abdeckung und Schmuck zugleich. Der Vorteil<br />
einer Mulchabdeckung ist vielseitig. Vorwiegend sollen der Boden geschützt und das Bodenleben gefördert<br />
werden. Eine Mulchschicht hält die Bodenfeuchtigkeit zurück, eine<br />
dunkle Mulchschicht erwärmt sich schneller und lässt Unkräuter<br />
durch das Abgeben von Säure, insbesondere bei Rindenprodukten,<br />
weniger gut aufkommen. Wichtig ist, dass man vor dem Ausbringen<br />
die Fläche mit einem stickstoffbetonten Dünger versorgen muss. Da<br />
die organischen Mulchstoffe von Bakterien langs<strong>am</strong> abgebaut werden,<br />
entziehen diese dem Boden Stickstoff, der dann den Pflanzen <strong>am</strong> Ende<br />
fehlt (Kümmerwuchs). Daher ist eine Vorratsdüngung z. B. mit Hornmehl<br />
Kakaoschalen als Abdeckmaterial mit<br />
dekorativer Optik<br />
sinnvoll. Die Aufbringhöhe sollte ca. 5 cm betragen, bei lockerem<br />
Mulchmaterial dürfen es auch bis zu 10 cm sein.<br />
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