29.10.2012 Aufrufe

der Lechhauser - Nummer 146 - Ausgabe ... - Lechhausen - T-Online

der Lechhauser - Nummer 146 - Ausgabe ... - Lechhausen - T-Online

der Lechhauser - Nummer 146 - Ausgabe ... - Lechhausen - T-Online

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Abkehr vom Historismus und Verbindung<br />

von feierlichem Altarhaus und einheitlichem<br />

Gemein<strong>der</strong>aum richtungweisende Bedeutung<br />

für die Kirchenarchitektur des 20.<br />

Jh.s.<br />

Prof.-Kurz-Straße<br />

(1959, Göggingen-Nordost, vom<br />

Schwabenweg südlich zur Neudeker<br />

Straße).<br />

Kurze Gewanne<br />

Kurze und lange Gewanne sind Straßennamen<br />

im Ortsteil Bärenkeller bei<strong>der</strong>seits<br />

<strong>der</strong> Hirblinger Straße. 1951 bzw 1935 nach<br />

alten in zahlreichen Gemarkungen<br />

vorkommenden Flurnamen bezeichnet. Ein<br />

„Gewann“ bedeutete einen Komplex<br />

verschieden langer und breiter Ackerstreifen,<br />

die parallel zueinan<strong>der</strong> verliefen<br />

und <strong>der</strong>en Bewirtschaftung im Rahmen <strong>der</strong><br />

Dreifel<strong>der</strong>wirtschaft durch Flurzwang<br />

geregelt war.<br />

Kustosgäßchen<br />

(Jakobervorstadt-Nord, Stpl. K 8) *<br />

Historische Bezeichnung, die sich<br />

angeblich auf ein dort gelegenes Haus des<br />

Domkustos Konrad von Randeck, vielleicht<br />

aber auch nur auf einen dortigen Besitz <strong>der</strong><br />

Domkustodie bezieht.<br />

Kutscher + Gehr GmbH &<br />

Co KG<br />

(Moritzplatz 4; Bürozentrum: früher<br />

S i e g f r i e d s t r a ß e 2 5 , h e u t e<br />

Eichleitnerstraße) 1895 mieteten Emil<br />

Kutscher und Eugen Gehr sen. Räumlichkeiten<br />

am Moritzplatz, wo sie eine<br />

Schreibwarenhandlung eröffneten. Im<br />

Verkaufssortiment befand sich die ganze<br />

Palette des Büromaterial- und Zeichenbedarfs;<br />

K. gehörte zu Beginn des Jh.s zu<br />

den ersten Firmen, die Schreibmaschinen<br />

präsentierten. 1903 wurde eine eigene<br />

Schreinerei für Büromöbel eingerichtet.<br />

1906 konnte das Anwesen Moritzplatz 4<br />

gekauft werden. Die 1944 völlig zerstörten<br />

Firmenräume wurden erst 1948 wie<strong>der</strong>aufgebaut.<br />

1995 beschäftigte die Firma 150<br />

Mitarbeiter. Filialen in Gersthofen und<br />

Königsbrunn.<br />

Kuttlergäßchen<br />

(Jakobervorstadt-Süd) Historische Bezeichnung<br />

angeblich nach den einst hier<br />

wohnenden Kuttlern (Eingeweidemetzger),<br />

die Kutteln gewaschen haben und mit ihnen<br />

handelten.<br />

L<br />

Labhart<br />

Buchdruckerfamilie<br />

1) Johann Michael, * Konstanz, †<br />

25.3.1744 A. Der einer Druckerfamilie<br />

entstammende Geselle <strong>der</strong> Utzschnei<strong>der</strong>’schen<br />

Offizin heiratete 1702 die<br />

verwitwete Maria Theresia Baumeister,<br />

geb. Riedhauser († 19.6.1708), Nichte von<br />

Maria Magdalena Utzschnei<strong>der</strong>, und<br />

konnte kurz darauf (wohl 1703) die<br />

Druckerei erwerben. Noch 1708 heiratete<br />

er Maria Gutter († 26.11.1721) und 1722<br />

schließlich Maria Anna Schaur (†<br />

15.7.1745), die durch eine schwere<br />

Erkrankung L.s bald gezwungen war, die<br />

Druckerei zu führen. Nach dem Tod des<br />

fürstbfl. Buchdruckers Erbstreitigkeiten mit<br />

2), woraufhin die Druckerei aufgeteilt<br />

wurde.<br />

2) Joseph Anton, * 21.3.1713 A., †<br />

17.8.1759 A. Sohn von 1), erhielt die<br />

väterliche Offizin 1740 offiziell überschrieben,<br />

mußte sich aber <strong>der</strong>en Leitung<br />

bis 1745 de facto mit seiner Stiefmutter<br />

teilen. Der fürstbfl. Drucker und Stadtbuchdrucker<br />

heiratete 1745 Maria Barbara<br />

Inneich († 1776), die nach dem Tod ihres<br />

Mannes die Offizin bis 1776 weiterführte;<br />

1769 beschäftigte sie sechs Gesellen. Das<br />

Privileg <strong>der</strong> hochfürstlich-bfl. Druckerei ging<br />

1776 an Joseph Simon Hueber über.<br />

Lachmann, Hedwig<br />

* 21.8.1865 Stolp/Pommern, † 21.2.1918<br />

Krumbach, Lyrikerin, Übersetzerin; ältestes<br />

von sechs Kin<strong>der</strong>n des Kantors Isaak<br />

Lachmann, Hürben (Krumbach). Höhere<br />

Töchterschule in Krumbach. Bestand<br />

15jährig in A. die Prüfung zur Sprachlehrerin.<br />

Ab 1882 Erzieherin in Dtld., England<br />

und Ungarn. Seit 1889 Journalistin und<br />

Übersetzerin in Berlin. Kontakte zum Kreis<br />

um Richard und Paula Dehmel. Erster<br />

Gedichtband 1891. Lernte 1899 den<br />

jüdischen Schriftsteller und Sozialisten<br />

Gustav Landauer kennen, seit 1902<br />

gemeinsame Wohnung in Hermsdorf bei<br />

Berlin; nach Scheidung Landauers 1903<br />

Heirat (zwei Töchter). Seit 1905 alljährliche<br />

Sommeraufenthalte in Krumbach, wo L. ab<br />

Sommer 1917 bis zu ihrem Tod lebte. Von<br />

L. stammt u.a. die Übersetzung von Oscar<br />

Wildes ‘Salome’ (1903), die Richard<br />

Strauss dem Libretto seiner gleichnamigen<br />

Oper zugrunde legte.<br />

Lachner Musikerfamilie<br />

Die Geschwister erhielten ihren ersten<br />

Musikunterricht beim Vater, Anton L. (1756-<br />

1820), Stadtorganist in Rain/Lech.<br />

1) Maria Anna Thekla, * 22.9.1801<br />

Rain/Lech, † 24.5. 1869 A., Organistin.<br />

Ausschließlich Schülerin ihres Vater. Kam<br />

1819 nach A., wo sie nach Probespiel<br />

‘wirkliche Organistin’ an St. Georg wurde.<br />

Heiratete 1822 den Chorregenten an St.<br />

Georg, Christoph Moritz Rittler († 1825),<br />

und 1828 den Privatlehrer und Chorregenten<br />

Karl Wurst (1801-1852); elf<br />

Kin<strong>der</strong>. Zahlreiche Klavier- und Orgelschüler.<br />

Wie lange L., <strong>der</strong>en Qualifikation<br />

hoch gelobt wurde, ihr Amt versah, ist nicht<br />

bekannt (letzter Nachweis 1840).<br />

2) Ignaz, * 17.9.1807 Rain/Lech, †<br />

24.2.1895 Hannover, Dirigent, Komponist.<br />

1819-1823 Gymnasium bei St. Anna,<br />

Studien u.a. bei E. Häußler und C. B.<br />

Witzka. Ab 1823 musikalische Studien bei<br />

Bernhard Molique in München, Geiger am<br />

Isartortheater. Ab Aug. 1826 in Wien bei<br />

seinem Bru<strong>der</strong>, dem späteren Münchner<br />

Hofkapellmeister, Franz L. (1803-1890),<br />

<strong>der</strong> ihn in den Kreis um Franz Schubert<br />

einführte; 1827 Violaspieler, 1829 Vize und<br />

1830/31 Kapellmeister an <strong>der</strong> Hofoper.<br />

1831 Hoftmusikdirektor in Stutt-gart, wo<br />

viele seiner Kompositionen (Opern,<br />

Ballette, Melodramen etc.) Erstaufführungen<br />

erlebten. 1842 Wechsel an die<br />

Münchener Hofoper. Heiratete am 4.4.1842<br />

im A.er Dom Franziska Waldhör (1818-<br />

1884). 1853 1. Kapellmeister in Hamburg,<br />

1858-1861 Hofkapellmeister in Stockholm,<br />

danach 14 Jahre städtischer Kapellmeister<br />

in Frankfurt/Main. Lebensabend bei Sohn<br />

Karl in Hannover.<br />

3) Vinzenz, * 19.7.1811 Rain/Lech, †<br />

22.1.1893 Karlsruhe, Dirigent, Komponist.<br />

Gymnasium bei St. Anna ab 1823,<br />

Unterricht in Kirchengesang bei E. Häußler.<br />

Verließ das Gymnasium nach vier Jahren,<br />

schlug sich mit Musikstunden und<br />

Chorsingen durch. 1829 Musiklehrer bei<br />

Graf Mycielski in Lissa (Posen) auf<br />

Vermittlung seines Bru<strong>der</strong>s Franz, <strong>der</strong> ihn<br />

1831 nach Wien holte und ihm den Posten<br />

des Vizekapellmeisters an <strong>der</strong> Hofoper<br />

verschaffte. 1836-1873 Hofkapellmeister in<br />

Mannheim, Dirigent <strong>der</strong> ‘Musikalischen<br />

Akademien’, des Musikvereins, Mitbegrün<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Mannheimer Lie<strong>der</strong>tafel, für die<br />

er monumentale Chorwerke schuf. Sein<br />

umfangreiches Oeuvre (Vokal- und Instrumentalwerke,<br />

Bühnenund Kammermusik)<br />

ist ganz dem klassisch-romantischen Stil<br />

verpflichtet. Gab 1873 wegen seiner<br />

Ablehnung <strong>der</strong> ‘Neudt. Schule’ und des<br />

zunehmenden ‘Wagner-Kults’ die<br />

Hofkapellmeisterstelle auf. Umzug nach<br />

Karlsruhe, dort zunächst Privatmusiklehrer,<br />

d a n n s i e b e n J a h r e D o z e n t a m<br />

Konservatorium. Zu seinen bekanntesten<br />

Schülern zählen Max Bruch und Hermann<br />

Levi.<br />

<strong>der</strong> <strong>Lechhauser</strong> Seite 43 August 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!