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Berline Behindertenzeitung - HSP-Selbsthilfegruppe Deutschland EV

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BBZ März 2011 S p ort<br />

17<br />

Grandioses Ergebnis bei der WM in Neuseeland:<br />

Marianne Buggenhagen wird Doppelweltmeisterin / <strong>Berline</strong>r Delegation kehrt mit 5 WM-Medaillen in die Hauptstadt zurück<br />

Das erfolgreiche <strong>Berline</strong>r WM-Leichtathletik-Team<br />

(von links): Niels Stein (Bronze<br />

100m), Katrin Müller-Rottgardt, Matthias<br />

Schröder (Silber 400m), Tobias Schneider<br />

(Guide von Matthias Schröder) und Thomas<br />

Ulbricht (Bronze Fünfkampf), (vorne)<br />

Marianne Buggenhagen (Gold Diskus und<br />

Kugel). Foto: R. Otto<br />

Von Uwe Gieche<br />

Es war zweifelsohne die überragendste<br />

Wettkampfleistung<br />

bei den jüngst in neuseeländischen<br />

Christchurch stattgefundenen Leichtathletikweltmeisterschaften:<br />

Marianne<br />

Buggenhagen vom SC Berlin<br />

gewinnt das Kugelstoßen und das<br />

Diskuswerfen und fügte somit ihren<br />

20. WM-Titel in ihrer langen Sportlerkarriere<br />

hinzu. Berlins Regierender<br />

Bürgermeister Klaus Wowereit war<br />

von dieser Leistung so angetan, dass<br />

er noch am Tage des Sieges in einem<br />

Glückwunschschreiben der Grande<br />

Dame der Behindertenleichtathletik<br />

wissen ließ: „Die Sportmetropole Berlin<br />

ist stolz auf diese Spitzen-Ausnahmeathletin,<br />

die mit ihrem Sportgeist<br />

und Engagement ein großes Vorbild<br />

ist“. Das grandiose Ergebnis wurde<br />

durch die Silbermedaille von Mattias<br />

Schröder und den beiden Bronzemedaillen<br />

von Thomas Ulbricht und<br />

Niels Stein vom PSC Berlin komplettiert.<br />

Marianne Buggenhagen hat es der<br />

gesamten Konkurrenz wieder einmal<br />

gezeigt, wer Chef im Diskusring ist.<br />

In ihrer momentan stärksten Disziplin<br />

konnte die 57-Jährige mit ausgezeichneten<br />

26.75m im 2. Versuch den<br />

WM-Titel erringen und verwies die<br />

Chinesin<br />

Feixia Dong mit 25.57m auf den<br />

zweiten Platz. Vierte in diesem Wettkampf<br />

wurde die für Stahl Brandenburg<br />

startende Martina Willing. Auch<br />

beim Kugelstoßen bewies die gebürtige<br />

Ückermünde- rin ihre Ausnahmestellung.<br />

Mit ihrer erzielten Saisonbestweite<br />

von 8.48m gewann sie<br />

überlegen den Wettkampf und sicherte<br />

sich ihren insgesamt 51. Titel bei internationalen<br />

Großveranstal- tungen.<br />

„Es hat einfach alles geklappt, bin<br />

selbst etwas überrascht. Solange die<br />

Leistung, die Lust und das Umfeld<br />

stimmen, lege ich dem Nachwuchs<br />

gern etwas vor“, bekennt sie gegenüber<br />

dieser Zeitung bei Ankunft in<br />

Berlin.<br />

Berlins aktueller Paralympicsieger<br />

über die 400m, Matthias Schröder,<br />

hatte sich fest vorgenommen, mit einer<br />

Medaille nach Berlin zurückzukehren.<br />

Dabei liebäugelte er gar mit dem<br />

Titel. Er hatte noch eine Rechnung<br />

mit dem Portugiesen Luis Goncalves<br />

zu begleichen, der ihm beim ISTAF-<br />

Einladungslauf im <strong>Berline</strong>r Olympiastadion<br />

im September des Vorjahres<br />

eine Niederlage beibrachte. Es blieb<br />

aber bei dem Vorsatz, denn auch im<br />

Endlauf erwies sich Luis Goncalves<br />

mit 49,83sec der klar Schnellere gegenüber<br />

50.96sec von Matthias Schröder<br />

mit seinem Guide Tobias Schneider.<br />

„Ich freue mich dennoch sehr<br />

über diese WM-Medaille“, so Schröder<br />

nach dem Wettkampf.<br />

Clubkamerad und Paralympics-<br />

Zweite von Peking im Fünf kampf,<br />

Thomas Ulbricht, rettete sich mit<br />

einem soliden 1.500m-Lauf regelrecht<br />

ins Ziel und verteidigte seinen<br />

3. Rang vor der abschließenden Disziplin.<br />

Er wartete vor allem in seinen<br />

Paradedisziplinen- Weitsprung und<br />

Diskus- mit ungeahnten Schwächen<br />

auf. „Das war nicht mein Wettkampf “,<br />

kommentierte der dann doch sichtlich<br />

erleichterte Ulbricht sein Mehrkampfergebnis.<br />

Und eine Bronzemedaille<br />

bei einer WM erkämpft man auch<br />

nicht alle Tage.<br />

Die wohl dickste Überraschung<br />

aus <strong>Berline</strong>r Sicht lieferte der erst 19-<br />

jährige Niels Stein (PSC Berlin) ab.<br />

Über die 100m der Klasse T35 errang<br />

das Talent in Bestzeit mit 13.59 sec.<br />

die Bronzemedaille, hinter dem siegenden<br />

Südafrikaner Tebobo Mokgalagadi<br />

(12.96 sec) und dem Algerier<br />

Allel Boukhalfa (13.38 sec). „Es<br />

hat alles gepasst“, so sein Kommentar<br />

nach dem Wettkampf. Auch sein<br />

vierter Rang über die 200m war nicht<br />

erwartet worden.<br />

Berlins einzige Frauenstarterin Kathrin<br />

Müller-Rottgardt (PSC Berlin)<br />

belegte über die 100m mit Saisonbestzeit<br />

den 6. Platz. Insgesamt war das<br />

Abscheiden des deutschen Teams<br />

allerdings aus Sicht des Verbandes<br />

durchwachsen. Gut 18 Monate vor den<br />

Paralympics in London war die WM<br />

auf jeden Fall eine Standortbestimmung.<br />

„Darauf ist aufzubauen“, bemerkte<br />

Dr. Ralf Otto vom Deutschen<br />

Behindertensportverband.<br />

Exbrandenburgerin gewinnt 2. Alemannen-Cup<br />

Europameisterin im Rollstuhlfechten unangefochten<br />

Die Exbrandenburgerin Simone Breiseke-<br />

Baetke war die überlegende Gewinnerin des<br />

2. Alemannenpokals im Fechten. Foto: TSV<br />

Von Uwe Gieche<br />

Die Europameisterin und Weltcupsiegerin<br />

im Rollstuhlfechten,<br />

Simone Briese-Baetke, ging jüngst<br />

beim 2. Alemannen-Cup als klare<br />

Siegerin hervor.<br />

Die in Wittstock geborene und<br />

heute für den FC Tauberbischofsheim<br />

startende Rollstuhlfechterin<br />

erwies sich sowohl im Florett- als<br />

auch im Degenfechten als überlegende<br />

Wettkämpferin. Die Konkurrenz<br />

aus <strong>Deutschland</strong>, Norwegen und<br />

Italien hatte gegen die international<br />

erfahrene Fechterin keine Chance.<br />

Auf der Planche stellte die Tauberbischofsheimerin<br />

ihre Ausnahmestellung<br />

unter Beweis und landetet ohne<br />

Niederlagen auf dem obersten Treppchen.<br />

Die Wettkämpferinnen ohne<br />

Behinderung, die gegen die Exbrandenburgerin<br />

antraten, bekamen die<br />

sportliche Überlegenheit der Rollifechterin<br />

zu spüren.<br />

Bei den Florettdamen war auch<br />

Simone Briese-Baetke erfolgreich.<br />

Erst im Finalkampf hatte sie mit Jennifer<br />

Graeff vom PSV Stuttgart eine<br />

würdige Gegnerin, die mit der Situation<br />

im Rollstuhl sehr gut zu Recht<br />

kam und auch über die lange Distanz<br />

von 15 Treffern die Kraft im Arm behielt.<br />

Bis zum neunten Treffer war<br />

a n z e i g e<br />

das Gefecht sehr ausgeglichen, dann<br />

siegte Simone Briese-Baetke mit 15:9<br />

Treffern und sicherte sich den vom<br />

TSV Pliezhausen organisierten 2.<br />

Alemannenpokal.

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