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Claußnitz Donner-Mühle gesamte Geschichte

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Seite 51 von 55<br />

und so wurden sie mit Anfang des Jahres 1905, nachdem sie den 2.Weihnachtsfeiertag 1804 hier und in<br />

Hohenkirchen zum 1.Male aufgeboten worden waren, in hiesiger Kirche als Junggeselle und Jungfrau<br />

ehelich verbunden. Sie zog nun bei den Schwiegereltern ein, und wohnte 10Jahre lang in Zufriedenheit und<br />

Eintracht mit ihnen, daß sich dieselben immer mehr überzeugten, welch eine gute Wahl ihr Sohn getroffen<br />

habe, und wie ein ehrlicher, fleißiger, friedlicher und gottesfürchtiger Sinn oft noch mehr Wert sei als großer<br />

Reichtum. Da ihr Mann immer mehr bemerkte, daß er auf die Dauer den Aufenthalt in der Mühle nicht<br />

würde vertragen können, so gab er die Profession ganz auf, und sie kauften sich im Jahre 1815 das<br />

Gartengrundstück in Röllingshain. Die ersten 3Jahre aber unterstützte er den Vater noch, und die Verewigte<br />

bewirtschaftete es daher in dieser Zeit allein, bis er im Jahre 1818 ganz mit hinauf zog. Sie machte dabei<br />

bei allerlei Gelegenheiten, wie schon gedacht ward, die Köchin und war, da sie ehrlich , reinlich, verträglich<br />

und freundlich war, überall gern gesehen und hat eine lange Reihe von Jahren gar manche irdische<br />

Mahlzeit bei Freud und Leid bereitet. Dabei vergaß sie aber auch die Seelenspeise und die himmlische<br />

Nahrung nicht und war eine der fleißigsten und aufmerksamsten Hörerinnen des Wortes; so wie auch mit<br />

ihrem gleichfalls treuen und gottesfürchtigen Manne das tägliche häusliche Gebet nie versäumte. Nachdem<br />

sie so erst 19Jahre ihr Grundstück selbst bewirtschaftet, dann 16Jahre friedlich in ihrer Auszugswohnung<br />

gelebt hatten, traf ihren Mann am Neujahrsheiligabend 1848 ein Schlag, der sich nach einiger Zeit<br />

wiederholte und ihn an seinen Gliedern so lähmte, daß er sich gar nicht mehr selbst helfen konnte. Da<br />

begann für die Verewigte wohl eine schwere aber auch gar schöne Zeit der treuesten Pflege und Liebe.<br />

Über 3Jahre mußte sie ihm jede Handreichung leisten, über 3Jahre so allein mit den hilflosen Kranken<br />

aushalten. Konnte er doch zuletzt sogar die zitternde erstarrte Hand nicht mehr selbst zum Munde führen!<br />

Aber sie ward es nicht müde, ihn täglich zu reinigen, zu kleiden, auf sein Lager zurechtzusetzen, oder zu<br />

legen, ihn zu speisen und zu tränken. Sie wußte sich immer wieder stets nur im Glauben und in der Geduld<br />

und in der Liebe, die nimmer aufhört, zu stärken, und der Kranke selbst war dabei so ruhig, so dankbar, so<br />

gottergeben und so heiter, daß man sich daran wirklich erbauen konnte. Am 19.März 1851 erlöste endlich<br />

Gott den stillen Dulder durch einen sanften Tod von aller Schwachheit, und die Verewigte wurde nun zwar<br />

ihres täglichen schweren Krankendienstes entbunden, allein sie fühlte nun auch ihre gänzliche Einsamkeit<br />

recht schmerzlich.. 5Jahre lang hat sie nun noch allein in ihren freundlichen Auszugsstüblein gewohnt und<br />

gelebt und hier und da, solange sie fort konnte, manche Freunde besucht, am fleißigsten aber immer das<br />

haus ihres Gottes. Nach Gottes Rathschluß sollte ihre glückliche Ehe ohne Kinder bleiben, und es waren<br />

daher besonders die Verwandten ihres Mannes, sowie andre gute Freunde, welche ihr beistanden, als ihre<br />

letzte Schwachheit aufkam.<br />

In den letzten Wochen fingen nämlich allerlei Beschwerden des hohen Alters sich auch bei ihr einzustellen.<br />

Die Füße schwollen, der Husten quälte sie, der Mund vertrocknete und eine sich nach dem Kopfe zu<br />

drängende Hitze machte ihr auch die leichteste Bedeckung zur Last.<br />

Da war ihr bester Trost das göttl. Wort, Gebet und das heilige Sakrament des und Blutes unseres Herrn<br />

Jesu Christi und die stete Hoffnung des ewigen Lebens. Und ihr treuer Gott und Herr stand ihr auch gnädig<br />

bei und ließ sie nicht lange liegen und seufzen und machte am Dienstagmittag<br />

halb 1 Uhr mit allem Kampf ein sanftes Ende. So hatte auch sie das Alter ihres Mannes, das 78.Lebensjahr,<br />

erreicht und noch 3Monate und 2Wochen darin zugebracht.<br />

Alt-Chemnitzer Gesangbuch 990<br />

Evangelisches Gesangbuch 523,1-6 Offenbarung Joh. 7, 15-17<br />

Leichenpredigt<br />

Pfarrarchiv Claußnitz, Lebensläufe 2 / 1842,18<br />

Christian Gottlieb <strong>Donner</strong>, zuletzt Gartenauszügler in Claußnitz gest. den 30.October 1842,<br />

begr. d. 3.November<br />

ist Schwiegersohn des Mstrs. Johann Gottlieb Eidner, Erb-u. Mahlmüller allhier und Anna Elisabeth geb.<br />

<strong>Donner</strong> aus Markersdorf, deren Sohn Christian Gottfried <strong>Donner</strong> 7.Nachfolger der Mühle wird.<br />

Den 14.Octbr.1769 früh halb 10 Uhr wurde er von seiner Mutter, Frau Anna Elisabeth geb. Seifertin aus<br />

Diethensdorf allhier in Cl. *. Sein Vater war der schon seit langen Jahren zur Ruhe gegangene Gottlieb<br />

<strong>Donner</strong>, Bauer zu Cl.. Nach der Gewohnheit seiner Zeit wurde er gleich am andern Tage nach seiner Geburt<br />

zur heiligen Taufe gebracht, und seine Paten waren:<br />

1.) Mstr. Christian Gottfried Graupner, Häusler u. Strumpfwirker allhier.<br />

2.) Johann Gottlieb <strong>Donner</strong>, Häusler u. Tischler allhier.<br />

3.) Frau Dorothee Elisabeth, Christian <strong>Donner</strong>s, Bauers in Königshain Ehefrau.<br />

Das er von seinen Eltern zu allen Guten erzogen und namentlich zur Thätigkeit und Ortnung, Eintracht und<br />

Gottesfurcht frühzeitig angehalten wurde und er dazu auch seinen Schulunterricht tunlich benutzte, dafür hat<br />

sein ganzes Leben Zeugnis abgelegt. Unter der Anleitung dieser seiner Eltern, bei denen er auch nach<br />

seiner Schulentlassung blieb, lernte und betrieb er die Landwirtschaft, bis er von seines Vaters Bruder, dem<br />

im Jahre 1811 verstorbenen Johann <strong>Donner</strong>, den neben dem väterlichen Gute gelegenen Garten annahm.<br />

Einige Zeit stand er auch von da noch seinem Vater in der Wirtschaft bei, bis sein jüngerer Bruder das<br />

väterliche Gut übernahm, und so sah man abermals zwei Brüder einträchtig bei einander wohnen,<br />

(c) Dietmar <strong>Donner</strong>, 16.Januar 2013 "<strong>Donner</strong>mühle Claußnitz" auf http://www.ahnenforschung-liebert.de/

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