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Sockel quo vadis? - Quadriga

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Im Blickpunkt: Holzschutz<br />

–22–<br />

1/2010<br />

Abb. 3:<br />

Schematische Darstellung des simulierten<br />

Anschlusses.<br />

Innen: Dampfbremse s d = 50 m, Gipsfaserplatte.<br />

200 mm Mineralfaser-<br />

Dämmung.<br />

Außen: Gipsfaserplatte und Abdichtung<br />

mit s d = 1 m bzw. s d = 360 und<br />

50 mm XPS-Dämmung, 300 mm<br />

hoch. Adiabate Schnittgrenzen an<br />

den Bauteilrändern.<br />

Abb. 4:<br />

Verlauf der Holzfeuchtigkeit im <strong>Sockel</strong>holz<br />

bei Ausführung gem. Abb. 3.<br />

Holzausgangsfeuchte: 15 bzw. 25 M-%<br />

die zulässigen 18 M-%<br />

(Grenzwert in Österreich, in<br />

Deutschland: 20 M-%) jährlich<br />

über mehrere Monate<br />

überschritten.<br />

Die Behinderung des sommerlichen<br />

Trocknungseffekts<br />

durch Umkehrdiffusion bei<br />

einer dichteren Dampfbremse<br />

(s d = 50 m) wirkt sich in geringerem<br />

Maße aus, als das<br />

Fehlen dieser Dampfbremse<br />

auf die winterliche Auffeuchtung.<br />

Bereits innere Dampfbremsen<br />

mit ca. 7 m verhindern<br />

ein Auffeuchten der<br />

Holzkonstruktion, auch wenn<br />

als Außenabdichtung sehr<br />

dichte Materialien (Hochzug<br />

ca. 50 cm; s d -Wert ≥ 170 m)<br />

eingesetzt werden. Dies bedeutet,<br />

dass es bei Einbau von<br />

trockenem Holz in Folge von<br />

Diffusion zu keinem schädlichen<br />

Feuchteeintrag kommt.<br />

Rücktrocknungspotential<br />

Bei feuchterem Konstruktionsholz<br />

(Fußschwellen mit<br />

Holzfeuchten von 25 % bis<br />

30 %), musste bei dieser Ausführungsvariante<br />

jedoch festgestellt<br />

werden, dass nur ein<br />

geringes Rücktrocknungspotential<br />

besteht. Das heißt der<br />

Austrocknungsprozess geht<br />

sehr langsam vor sich. Dies ist<br />

einerseits auf die eingesetzten<br />

Materialien und andererseits<br />

auf die bauphysikalisch relevanten<br />

Klimata im Schwellenbereich<br />

zurückzuführen. Aufgrund<br />

der fehlenden direkten<br />

Solarstrahlung kommt es nur<br />

zu einem geringen Partialdruckgefälle.<br />

Die Austrocknung<br />

kann mehrere Jahre<br />

dauern.<br />

Abbildung 4 stellt den Verlauf<br />

der Holzfeuchtigkeit in der<br />

Schwelle. Bei unterschiedlichen<br />

Ausgangsfeuchten (15 %<br />

bzw. 25 %) und Dampfsperrwerten<br />

dar. Hierbei zeigt sich,<br />

dass bei diesen Varianten<br />

grundsätzlich ein Austrocknungspotential<br />

gegeben ist.<br />

Über jenen Zeitraum von<br />

mehreren Jahren, der benötigt<br />

wird, um von 25 auf 18 M.-%<br />

Holzfeuchte dauerhaft abzutrocknen,<br />

sind Schäden jedoch<br />

nicht auszuschließen.<br />

Holz trocken einbauen<br />

Hiermit ist die erste Anforderung<br />

an einen feuchtesicheren<br />

Holzbausockel klar – und<br />

leicht einzuhalten: Gerade für<br />

die Schwellhölzer muss tro -<br />

ckenes Holz verbaut werden.<br />

Aber ein Feuchteeintrag ist<br />

auch während der Produktion,<br />

der Montage und/oder der<br />

Nutzung nicht ausgeschlossen.<br />

Deshalb sollten Konstruktionen<br />

mit ausreichendem<br />

Austrocknungspotential ausgeführt<br />

werden. Ein solches<br />

wurde im Rahmen dieses Forschungsprojektes<br />

lediglich bei<br />

nach außen hin diffusionsoffeneren<br />

Ausführungen<br />

(s d -Wert von ca. 1,0 m) festgestellt.<br />

Bauphysikalisch stellt die<br />

Ausführung mit einer außenseitigen<br />

diffusionsoffeneren<br />

Abdichtungsfolie (s d -Wert<br />

≤ 2,0 m) sowie einer mindestens<br />

4 mal dichteren inneren<br />

Dampf bremse eine gute Lösung<br />

dar, welche auch über<br />

ein gutes Austrocknungspotential<br />

verfügt.<br />

Damit kann auch laut<br />

ÖNORM B 3804 auf einen<br />

chemischen Holzschutz verzichtet<br />

werden. Als diffusionsoffene<br />

Abdichtung wurde<br />

hierzu in den Versuchshäusern<br />

ein hochwertiges mehrlagiges<br />

Gewebe mit PET Vlies eingesetzt,<br />

welches sich durch seine<br />

Dicke und sein relativ hohes<br />

Gewicht als sehr strapazierfähig<br />

erwies. Das Produkt ist jedoch<br />

bis dato nur als Unterdachbahn<br />

am Markt erhältlich.<br />

Eine Weiterentwicklung durch<br />

ein aufgebrachtes Gelege, welches<br />

die Folie noch besser vor<br />

mechanischen Verletzungen<br />

schützen sollte, ist durch die<br />

beteiligte Firma angedacht.<br />

Ein konstruktives Muss –<br />

5 cm Höhenunterschied<br />

trocken, s d, außen = 360 m<br />

nass, s d, außen = 1 m<br />

trocken, s d, außen = 1 m<br />

nass, s d, außen = 360 m<br />

Im Feldversuch wurden<br />

auch die Ausführungsqualität<br />

bzw. die Dauerhaftigkeit der<br />

16 unterschiedlichen Varianten<br />

beurteilt. Dabei wurde<br />

festgestellt, dass bereits kleine<br />

Leckagen der äußeren Abdichtung,<br />

bedingt durch Ausführungsmängel<br />

und/oder Alterung,<br />

zu Flüssigwassereintrag<br />

unter der Schwellenkonstruktion<br />

in das Innere des Gebäudes<br />

führte (Abb. 5). Dies<br />

konnte geschehen, da die jeweiligen<br />

Wandkonstruktionen<br />

so auf der Betonplatte montiert<br />

wurden, dass diese unter<br />

den Außenwänden durchge-

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