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Münzen Spezial<br />
che gab, sowohl die Qualität der Währung<br />
als auch ihre Quantität zu beeinflussen,<br />
zeigen verschiedenste<br />
Gesetze, die ebenso wie das Athener<br />
Münzgesetz von 375/374 v.Chr. oder<br />
die Esslinger Reichsmünzordnung<br />
von 1524 die Verschränkung eines<br />
einheitlichen Währungssystems und<br />
stabiler, politischer Macht anerkannten.<br />
So lesen wir in einem Gesetz des General<br />
Courts in Hartford vom 14. März<br />
1648 exemplarisch : „Es wurde ferner<br />
[…] durch diesen Court beschlossen,<br />
dass kein Wampum, weiß oder<br />
schwarz, als Zahlungsmittel benutzt<br />
werden darf, welches nicht auf Schnüre<br />
bestimmter Länge gezogen ist. Ferner<br />
zeigt sich daran, dass wir sie im Gegenteil<br />
häufig auch in Gesellschaften<br />
beobachten, in denen starke politische<br />
Hierarchien existieren. So finden<br />
sich im chinesischen Schriftsystem<br />
noch heute Residuen der Bedeutung<br />
von Kaurimuscheln im historischen<br />
China. Das Schriftzeichen für Kaurimuschel<br />
貝 findet sich wieder in Wörter<br />
wie 費 (Kosten), 財 (Finanz-) oder<br />
購 (kaufen). Auch in verschiedenen<br />
der stark stratifizierten afrikanischen<br />
Königreiche wie z.B. Dahomey findet<br />
sich im 17. Jahrhundert die Einbindung<br />
von Kaurimuscheln in die Wirtschaft.<br />
Gerade für Numismatiker scheint<br />
dabei folgendes von besonderem In-<br />
Bild: © 1999 - 2012 Collectors Universe<br />
sollte es nicht miteinander vermischt<br />
werden wie bisher üblich.“<br />
Dass die Zirkulation von Muscheln<br />
nicht lediglich als ein randständiges<br />
Phänomen in „primitiven“ oder wirtschaftlich<br />
wenig ausdifferenzierten<br />
Kulturen betrachtet werden kann,<br />
teresse: In den meisten der besprochenen<br />
Fälle existiert neben der<br />
Muschel, welche trotz des bei Wampum<br />
relativ hohen Arbeitsaufwand<br />
häufig Entwertungsschüben ausgesetzt<br />
ist, eine komplementäre Währung.<br />
In Nordamerika wurden für<br />
größere Beträge sowie zur Bezahlung<br />
von den weit verbreiteten Krediten<br />
vorrangig Biberpelzen verwendet, in<br />
Dahomey handelte man mit Gold. Ein<br />
ähnliches duales Muster findet sich in<br />
der Renaissancezeit. Der Ökonom<br />
Luca Fantacci spricht von „schwarzem“<br />
und „weißem“ Geld. Erstere sind<br />
in Form von Silber und Kupfermünzen<br />
einer ständigen Entwertung ausgesetzt,<br />
letztere zeichnen sich in Form<br />
von Goldmünzen durch einen stabilen<br />
Edelmetallgehalt aus. Ein derartiges<br />
„doppeltes“ Währungssystem ermöglicht<br />
innerhalb eines regional beschränkten<br />
Wirtschaftsraumes (sei es<br />
das Gebiet der Neu-Niederlande mit<br />
wenigen tausend Einwohnern oder<br />
ein Markt in Dahomey) geldpolitische<br />
Maßnahmen bezüglich des „schwarzen“<br />
Geldes zu ergreifen (z.B. Münzentwertung<br />
oder Veränderung der<br />
Quantität) ohne überregionalen Handelsabkommen<br />
oder Verpflichtungen,<br />
welche vor allem mit „weißem“ Geld<br />
vollzogen werden, zu gefährden. Dass<br />
das duale System der nordamerikanischen<br />
Kolonien nicht ebenso wie in<br />
<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />
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