Die MünzenZeitung SS Republic (Vorschau)

Vorberichte-Historische Schätze
GERHARD HIRSCH Nachfolger
VORBERICHT
08.
AUKTION 279
Generationensammlung – Teil II. Römische Münzen
Februar
2012
Den Grundstein für die vorliegende
Sammlung legte zu Beginn
der 1870er Jahre der Berliner Stabsarzt
und persönliche Leibarzt des
Prinzen Karl von Preußen (1801-
1883), dem Bruder Kaiser Wilhelms I.
In dieser Funktion begleitete er den
Herrenmeister des Johanniterordens
(1853-1883) auf seinen Reisen, die
ihn unter anderem nach Italien führten,
wo die Liebe zur Kunst der Antike
und zur Numismatik geweckt wurde.
Nach seinem Tod 1895 ging die
Sammlung in den Besitz seiner Frau
über, die jedoch in den Zeiten des Ersten
Weltkrieges der Aufforderung
„Gold gab ich für Eisen“ Folge leistete
und somit die meisten Goldmünzen
weggab. Die Sammlung wurde dann
von ihrem Sohn verwaltet, der sie
zwar nicht weiter ausbaute, aber bewahrte.
Als er ca. 1960 in Pension ging
und sein Vermögen ordnete, vermachte
er die Münzen seiner in München
lebenden Tochter und deren
Ehemann, dem heutigen Sammler,
dessen Sammelleidenschaft mit dem
Erfassen dieser interessanten Sammlung
entstand und der sie bis heute
weitergeführt und mit großer Sorgfalt
dokumentiert hat.
Die Sammlung bietet einen ausgezeichneten
Überblick über die gesamte
Prägung der Römischen
Epoche von der frühen Republik bis
zum frühbyzantinischen Reich.
Ein Schwerpunkt liegt in den Prägungen
der Republikzeit, desweiteren
war der Sammler bemüht, von jedem
Kaiser ein Belegexemplar zu erwerben,
wenn möglich in Gold, Silber und
Bronze.
Die Firma Gerhard Hirsch Nachfolger
hat einen Großteil des Aufbaus dieser
Sammlung über Jahre hinweg betreut
und freut sich nun, Ihren Kunden
diese herausragende Sammlung präsentieren
zu dürfen. Der erste Teil dieser
umfangreichen Sammlung war
den Griechischen Münzen gewidmet
und wurde im September 2011 unter
den Hammer gebracht.
Nach der äußerst erfolgreichen Versteigerung
des 1. Teils dieser Sammlung,
den Griechischen Münzen,
kommt nun der 2. Teil unter den Hammer.
Auch hier haben sämtliche Lose
ausführlich dokumentierte Provenienzen.
Die Römischen Münzen umfassen
über 900 Lose und die Auktion beginnt
mit ca. 200 Losen der Römischen
Republik. Gleich zu Anfang
kommen eine Reihe von sehr seltenen
anonymen Prägungen unter den Hammer,
so z.B. eine auf € 1000 geschätzte
Didrachme (269-266 v. Chr.). Weiters
ein Goldstück zu 60 Asses (211/210 v.
Chr.) aus Rom oder einer sizilischen
Münzstätte mit dem Marskopf in
stempelglänzender Erhaltung (Taxe €
2250). Ein Denar der Hostilia von 48
Rom oder sizilische Münzstätte. AU
zu 60 Asses. 211/10. Marskopf mit
korinthischem Helm r., dahinter
Wertzeichen.
v. Chr. soll € 1200 bringen. Sehr selten
ist der Aureus der Mussidia (42 v.
Chr.) mit der Darstellung der Ceres,
der Göttin des Ackerbaus, und einer
Taxe von € 5000. Während des sog.
Bundesgenossenkrieges, in dem sich
die Italiker südlich des Padus das römische
Bürgerrecht erkämpften,
wurde ein seltener Denar in vorzüglicher
Erhaltung geprägt
(ca. 89 v. Chr., Taxe € 1000).
Ca. 30 Lose der Bürgerkriegszeit folgen
mit unter anderem einem Aureus
des Julius Caesar, 45 v. Chr., Taxe €
3000. Unter den Hammer kommt
auch ein äußerst seltenen Denar des
Pompeius Magnus Junior, geprägt in
MünzenZeitung 02/12 | 29