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Die MünzenZeitung SS Republic (Vorschau)

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Gedenkmünzen<br />

er als Begründer der Jungfraubahn gerecht,<br />

obwohl er deren Fertigstellung<br />

nicht mehr erlebt: Adolf Guyer-Zeller<br />

stirbt am 3. April 1899 im Alter von<br />

60 Jahren an einer Lungenentzündung.<br />

Bauzeit<br />

Verschiedene ähnliche Projekte sind<br />

ab 1860 erfolglos versandet, als Adolf<br />

Guyer- Zeller am 20. Dezember 1893<br />

ein Gesuch für den Bau der Jungfraubahn<br />

einreicht. <strong>Die</strong> elektrisch betriebene<br />

Zahnradbahn soll den Gipfel der<br />

Jungfrau in einem langen Tunnel<br />

durch den Eiger und den Mönch erreichen.<br />

Der Bundesrat bewilligt Ende<br />

1894 den Bau der Bahn und rund 1½<br />

Jahre später auch die Erstellung von<br />

Kraftwerken, die den Strom für den<br />

Betrieb der Bahn liefern sollen.<br />

Am 27. Juli 1896 erfolgt der erste Spatenstich.<br />

<strong>Die</strong> Planung sieht eine etappenweise<br />

Eröffnung verschiedener<br />

Stationen vor, wobei jede für sich<br />

dank dem unterschiedlichen Blickwinkel<br />

eine eigene touristische Attraktion<br />

darstellt. <strong>Die</strong> Arbeiten gehen<br />

schleppend voran: nach gut zwei Jahren<br />

Bauzeit wird im September 1898<br />

die erste Station, der Bahnhof „Eigergletscher“,<br />

eröffnet. Bis dahin verläuft<br />

die Strecke oberirdisch.<br />

Nun beginnen die mühseligen Sprengarbeiten,<br />

die im Februar 1899 sechs<br />

italienischen Arbeitern das Leben<br />

kosten. Gearbeitet wird in drei Schichten<br />

zu je acht Stunden. Im März 1899<br />

kann die provisorische Station „Rotstock“<br />

in Betrieb genommen werden,<br />

von der heute nur noch eine Tür ins<br />

Freie übriggeblieben ist.<br />

Nach dem Tod von Adolf Guyer-Zeller<br />

im April 1899 führen seine Söhne die<br />

Bauarbeiten fort.<br />

<strong>Die</strong> Station „Eigerwand“, von deren<br />

Terrasse die Reisenden den Blick auf<br />

Grindelwald geniessen können, kann<br />

erst im Juni 1903 dem Verkehr übergeben<br />

werden. Im Juli 1905 nimmt die<br />

Station „Eismeer“, die einen wunderbaren<br />

Ausblick über die Gletscher erlaubt<br />

und zum vorläufigen Touristenzentrum<br />

der Bahn wird, den Betrieb<br />

auf. Doch das Unternehmen gerät in<br />

Finanzierungsschwierigkeiten, und so<br />

erfährt die Linienführung eine entscheidende<br />

Zäsur: das Jungfraujoch<br />

soll zur Endstation der Bahn werden,<br />

auf die Erschliessung des Jungfraugipfels<br />

wird verzichtet.<br />

Der Durchschlag erfolgt nach schwierigen<br />

Baujahren, in denen sich unter<br />

anderem ein Sprengstoffunfall ereignet<br />

und die Arbeiter streiken, im Februar<br />

1912.<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiten enden am 1. August<br />

1912: Gegen Mittag erreicht eine feierlich<br />

geschmückte Zugskomposition<br />

mit geladenen Gästen erstmals die<br />

Station „Jungfraujoch“ – sie liegt auf<br />

3’454 m ü. M. und ist bis heute der<br />

höchste Bahnhof Europas. Gleichzeitig<br />

erschliesst die Jungfraubahn ein einzigartiges<br />

Alpengebiet, das später in<br />

die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen<br />

wird.<br />

<strong>MünzenZeitung</strong> 02/12 |<br />

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