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Gedenkmünzen<br />
<strong>Die</strong> Jungfraubahn<br />
Bericht von der Eidgenössische Münzstätte Swissmint<br />
folgreich eine der ältesten Baumwollspinnereien<br />
der Schweiz. Als einziger<br />
Sohn ist Adolf Guyer-Zeller dazu bestimmt,<br />
das Familienunternehmen zu<br />
übernehmen. Deshalb studiert er am<br />
Polytechnikum Zürich und an der<br />
Genfer Akademie Fächer, die für die<br />
Karriere als Textilunternehmer relevant<br />
sind. Daneben besucht er Geologievorlesungen,<br />
welche als Grundlage<br />
für den Bau von Eisenbahnen gelten.<br />
Nach einer 18-monatigen Weltreise<br />
„Jetzt hab’ ich’s gefunden!“ Der 54-jährige<br />
Grossindustrielle und Finanzpolitiker<br />
Adolf Guyer-Zeller steht auf<br />
einer Wanderung mit seiner Tochter<br />
vom Schilthorn nach Mürren plötzlich<br />
still. Er schaut einem Zug der Wengernalpbahn<br />
nach und beschliesst in<br />
diesem Augenblick, eine Bahn auf die<br />
Jungfrau zu bauen. In der folgenden<br />
Nacht skizziert er die Linienführung<br />
und legt damit den Grundstein für<br />
eines der kühnsten Bahnprojekte. Der<br />
Bleistiftzeichnung misst er so grosse<br />
Bedeutung zu, dass er darauf vermerkt:<br />
„11 - 1 ½ Uhr nachts, Zimmer<br />
Nr. 42, Kurhaus, 27./28. August 1893.<br />
G.-Z.“<br />
Adolf Guyer-Zeller<br />
Am 1. Mai 1839 wird Adolf Guyer-Zeller<br />
in Neuthal im Zürcher Oberland<br />
geboren. Dort betreibt sein Vater er-<br />
Adolf Guyer-Zeller<br />
*1. Mai 1839 in Neuthal bei Bauma<br />
† 3. April 1899 in Zürich<br />
war ein Schweizer Unternehmer.<br />
kehrt Adolf Guyer-Zeller mit Ideen<br />
zum Ausbau des elterlichen Betriebs,<br />
aber auch mit konkreten Plänen zum<br />
Bau von Eisenbahnen, zurück.<br />
Letztere stellt er vorerst zu Gunsten<br />
der Baumwollspinnerei und seiner<br />
politischen Karriere im Zürcher Kantonsrat<br />
zurück. Ab 1880 widmet sich<br />
Adolf Guyer-Zeller vermehrt seiner<br />
Passion, dem Eisenbahnbau.<br />
Der Erwerb vermeintlich wertloser<br />
Aktien und Obligationen der Gotthardbahn,<br />
die nach der Fertigstellung<br />
des Tunnels ein Vielfaches wert sind,<br />
trägt ihm den Übernamen „Eisenbahnkönig“<br />
ein. <strong>Die</strong>sem Namen wird<br />
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| <strong>MünzenZeitung</strong> 02/12