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Wir leben in einer Welt voller Probleme<br />
<strong>und</strong> ohne Konzepte. Finanzkrise <strong>und</strong><br />
Klimawandel halten nicht nur Politiker<br />
<strong>und</strong> Experten in Atem, sie beunruhigen<br />
auch die Bevölkerung. Und wirklich<br />
tragfähige Lösungen der Probleme sind<br />
nicht in Sicht. Doch welche Bedeutung<br />
hätten diese Probleme noch, wenn das<br />
Überleben der Menschheit <strong>und</strong> der Welt<br />
insgesamt auf dem Spiel stehen würde?<br />
Derzeit wird unsere Gesellschaft mit<br />
einem bewährten Muster konfrontiert:<br />
Man schafft eine Bedrohung, größer<br />
<strong>und</strong> furchterregender als alles, was<br />
die Menschheit im Moment eigentlich<br />
beschäftigen sollte (<strong>und</strong> wovon man<br />
ablenken will). Eine Gefahr, für die kein<br />
Mensch etwas kann <strong>und</strong> gegen die es<br />
auch keine probaten Gegenmittel gibt.<br />
Ein Ereignis, dessen Eintreten bereits<br />
seit Jahrh<strong>und</strong>erten vorhergesagt wurde<br />
- der angeblich <strong>2012</strong> bevorstehende<br />
Weltuntergang.<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> war gerade einen Tag alt,<br />
da gewann der Hype eine neue Qualität.<br />
Fast täglich sind seither die Fernsehprogramme<br />
voll von Katastrophenfilmen<br />
r<strong>und</strong> um Roland Emmerichs Blockbuster<br />
„<strong>2012</strong>“ <strong>und</strong> dessen Sequels. Dazu<br />
Mengen von Dokumentationen über Naturkatastrophen<br />
<strong>und</strong> über die Gefahr für<br />
die Erde durch Asteroideneinschläge<br />
aus dem All. Die Angst vor der Apokalypse<br />
wird zum Verkaufshit. Die Folge<br />
ist eine systematische Kampagne, um<br />
Urängste vor dem drohenden Ende der<br />
Welt in möglichst breiten Gesellschaftsschichten<br />
zu verankern.<br />
Man muß genau differenzieren.<br />
Daß am 21. Dezember <strong>2012</strong> der<br />
große Zyklus im Maya-Kalender<br />
endet, ist eine Tatsache. Fakt ist auch,<br />
daß selbst das Ende kleinerer Zyklen<br />
immer mit großen gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> kulturellen Veränderungen einherging<br />
– etwa die Gründung Roms<br />
<strong>und</strong> Jerusalems oder der Aufstieg von<br />
Hochkulturen wie denen der Hethiter,<br />
Assyrer oder der Mayas. Viele behaupten<br />
jedoch, es stünden darüber hinaus<br />
genau an diesem Datum „seltene astronomische<br />
Ereignisse“ bevor, die die Existenz<br />
der Erde bedrohen sollen.<br />
Alle diese Behauptungen über Bedrohungen<br />
der Erde aus dem Kosmos,<br />
das muß klar betont werden, basieren<br />
nicht auf Überlieferungen der Mayas.<br />
Die Mayas waren hervorragende Astronomen<br />
<strong>und</strong> konnten Sonnenfinsternisse,<br />
Venuszyklen <strong>und</strong> andere kosmische<br />
Ereignisse bereits zur Zeit unseres<br />
Mittelalters mit äußerster Präzision<br />
vorhersagen. Doch in ihren Prophezeiungen<br />
ist für das Ende ihres Kalenderzyklus<br />
von Bedrohungen aus dem All<br />
Der „wasserspeiende Drache“ auf<br />
der letzten Seite des Dresdener<br />
Kodex der Mayas symbolisiert<br />
nach Ansicht einiger Forscher<br />
eine bevorstehende Sintflut.<br />
<strong>2012</strong> MATRIX 3000<br />
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