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Trödler Alte Reklame (Vorschau)

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REKLAME<br />

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„Equipe Ligier" von 1976 bis 1995. Daher<br />

wird bei „Gitanes"-<strong>Reklame</strong>-Sammlungen<br />

ein Modell-Rennwagen sicher nicht fehlen<br />

dürfen.<br />

Die Eintagsfliege „Bastos”<br />

1972 wurde die französische Zigarette<br />

„Bastos" als Marke auch beim Deutschen<br />

Patentamt angemeldet und ein paar Jahre<br />

lang in Hannover für Reemtsma produziert,<br />

konnte sich aber nicht durchsetzen.<br />

Die in Deutschland geschalteten Anzeigen<br />

zeigten Zirkus-Klischees (einen „starken<br />

Mann” oder einen Zauberer), die Männer<br />

waren durch starke schwarze Schnurrbärte<br />

gekennzeichnet. „Bastos" oder ursprünglich<br />

„Juan Bastos" galt als „kräftige"<br />

Zigarette (mit schwarzem Tabak, wie<br />

„Roth-Händle" oder „Reval"), passte also<br />

„Gitanes"-Anzeigen von 1981 und 1978 – „Bastos"-<br />

Anzeige von 1974<br />

ins Bild der französischen Zigaretten, tatsächlich<br />

stammt sie allerdings aus Oran<br />

(Algerien). Heute gehört auch Reemtsma<br />

zur international agierenden Imperial Tobacco<br />

Public Limited Company (PLC), die<br />

„Gauloises" und „Gitanes" produzieren<br />

lässt. So richtig „französisch" ist an all den<br />

Zigaretten also gar nichts (mehr). Aber die<br />

Werbung schafft Atmosphäre...<br />

Literaturempfehlungen<br />

Als Lektüre für Sammelnde von Zigarettenwerbung<br />

sind zwei Grundlagenwerke<br />

unentbehrlich: Als erstes erschien bereits<br />

1985 „Cigaretten-Reclame. Über die<br />

Kunst, blauen Dunst zu verkaufen. Die Geschichte<br />

der Zigarette, ihrer Industrie und<br />

ihrer Werbung von 1860 bis 1930". Das<br />

Buch von Michael Weisser wurde in der<br />

Edition deutsche <strong>Reklame</strong> in München<br />

veröffentlicht. Das zweite Opus ist der<br />

sehr schön gemachte Ausstellungskatalog<br />

„Werbewelten in Hamburg. 100 Jahre<br />

Reemtsma", der – herausgegeben von<br />

Stefan Rahner / Museum der Arbeit – 2010<br />

im Junius Verlag in Hamburg erschien. Für<br />

die französischen Zigaretten im Speziellen<br />

kann ich leider nur auf eine Internet-Adresse<br />

verweisen – die noch im Aufbau befindliche<br />

Seite „Cigarettes de France" (cigarettes-de-france.pagesperso-orange.<br />

fr/index.html) –, auf der jemand versucht,<br />

alle französischen Zigarettenmarken mit<br />

datierten Schachtel-Abbildungen zu dokumentieren.<br />

Das Museum der Pariser Zigaretten-Firma<br />

„Seita", die bis zur Verschmelzung<br />

mit der spanischen „Tabacalera"<br />

zum „Altadis"-Konzern 1999 existierte,<br />

ist leider im Jahr 2000 geschlossen<br />

worden.<br />

Die hier gezeigten deutschen Werbeanzeigen<br />

sind zu Beginn vor allem im „Spiegel" geschaltet<br />

worden, später dann beispielsweise auch in<br />

Fernsehzeitschriften. Alle Abbildungen stammen<br />

aus dem Archiv der Autorin (www.kabinettstueckchen.de).<br />

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