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SPIELZEUG<br />
geeignet für die Anfertigung der im Lehrbuch<br />
vorgeschlagenen Kleidungsstücke,<br />
werden vorgestellt und Bezugsquellen angegeben.<br />
Für Kinder war „Die Puppen-<br />
Schneiderin" einfacher zu handhaben und<br />
deshalb wahrscheinlich interessanter als<br />
die Werke von Julie Lutz / Bertha Heyde<br />
und Agnes Lucas; als Sammelobjekt ist<br />
die schlichte Anleitung von Pauline Zell-<br />
Thom ohne ein schönes Titelbild und Farbtafeln<br />
allerdings nicht sonderlich attraktiv.<br />
Schnittmuster für Puppenkleidung erscheinen<br />
zwar auch heute noch, das Interesse<br />
an Sammlerobjekten bezieht sich<br />
jedoch weitgehend auf die Zeit vor 1960.<br />
„Singer-Nähschule”<br />
Gütermann’s Schnittmusterbogen mit Anleitung<br />
für eine 30 cm große Puppe (ohne Kopf gemessen).<br />
Größe 72,5 cm x 43 cm. Herstellen ließen sich die<br />
am linken Bogenrand abgebildeten sechs Kleidungsstücke:<br />
Kleid mit passendem Hut, Mantel<br />
aus schrägkariertem Stoff, Spielschürze, Spielhöschen,<br />
Hemdhose und Unterkleid. Wohl 1950er-/<br />
60er-Jahre<br />
derei und Putzmacherei"; ein Jahr später<br />
veröffentlichte die Verfasserin für Kinder<br />
noch „Die Puppen-Schneiderin. Illustriertes<br />
Lehrbüchlein der Puppen-Schneiderei<br />
und -Weißnäherei zur Anfertigung der<br />
Puppengarderobe und -Wäsche für kleine<br />
und große Mädchen" mit zwölf Schnittmuster-<br />
und Modelltafeln. Eine Art Vorwort beschreibt<br />
ein Damenkränzchen bei der kontroversen<br />
Diskussion über sinnvolle Spielund<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten der<br />
kleinen Töchter, bis eine der Mütter stolz<br />
auf das Büchlein von Zell-Thom verweist:<br />
„Um meine Mädchen ist mir nicht bange:<br />
von ihren frühgeübten Händen erhoffe ich<br />
später recht tüchtige Hilfen in allen Zweigen<br />
des Haushalts. Und weiter hinaus, ob<br />
sie nun auf eigene Kraft gestellt seien oder<br />
im eigenen Hauswesen walten mögen, gewiß<br />
werden sie einmal ihren Platz im Leben<br />
redlich ausfüllen." Zwar ließen sich mit der<br />
Anleitung von Pauline Zell-Thom nur elf<br />
verschiedene Teile fertigen, doch waren<br />
dafür zwölf Bogen im Format 63 x 47 cm<br />
erforderlich, da alle Schnittmuster dreifach<br />
vorhanden waren, nämlich für Puppen mit<br />
25 cm, 30 cm und 35 cm Größe. So wurde<br />
die Arbeit der kleinen Puppenschneiderinnen<br />
erheblich einfacher, denn die Schnittmuster<br />
ließen sich für mehrere gängige<br />
Puppengrößen nutzen und mussten nicht,<br />
wie bei anderen Anleitungen oft erforderlich,<br />
bei von den Mustern abweichenden<br />
Puppenmaßen umständlich vergrößert<br />
oder verkleinert werden. Bevor es im Lehrbuch<br />
von Pauline Zell-Thom an die Schneiderarbeit<br />
geht, werden noch Informationen<br />
über das erforderliche Handwerkszeug<br />
und die zu verwendenden Stoffe gegeben;<br />
ausführlich werden verschiedene<br />
Nähte erklärt und noch Tipps für das Zuschneiden<br />
unterschiedlicher Stoffe geliefert.<br />
Auch einige Kindernähmaschinen,<br />
Eine der letzten Veröffentlichungen dieser<br />
Art für Puppenmütter, etwa gegen Ende<br />
der 1950er-Jahre erschienen, war „Die<br />
kleine Puppenschneiderin! Singer Nähund<br />
Zuschneide-Schule für kluge Puppenmütter<br />
nach Strauss’ System". Im Vorwort<br />
klingt der Umgang mit dieser Näh-<br />
Titelseite der Mappe „Die kleine Puppen-Schneiderin!"<br />
mit 16 Modell-Tableaus, acht Sparschnitten,<br />
drei Karo-Stäben und einem Pausbogen. Singer<br />
Näh- und Zuschneide-Studio, Frankfurt/Main,<br />
um 1960<br />
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