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SeeMagazin Hinein ins Vergnügen! (Vorschau)

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LEUT’ UND LEBEN / Sonderfahrt<br />

Pölt“ warten. Die Abzweigung von der Hauptstraße wird eine<br />

der großen Herausforderungen dieses Schiffmanövers darstellen.<br />

Aber wie überall lotsen die Begleiter mit den Funkgeräten den<br />

Fahrzeuglenker auch dieses Mal millimetergenau an allen Mauervorsprüngen<br />

vorbei. Verdienter Applaus braust auf.<br />

Wie im Triumphzug begleitet eine fröhliche Schar den seltsamen<br />

Schiffstransport vom Possenhofener Bahnhof hinunter zum See.<br />

Am Ortsausgang lugt der Bug der „Schondorf“ noch etwas vorsichtig<br />

zwischen den kahlen Bäumen um die Kurve, dann geht es<br />

zügig den Berg hinauf. Beim Feldafinger Hotel „Kaiserin Elisabeth“<br />

kann der Zug vom Ammersee erstmals einen Blick auf das<br />

neue Heimatgewässer werfen. Es scheint zu gefallen, denn nun<br />

müssen selbst die zahlreich gewordenen Radler voll in die Pedale<br />

treten, um dem Schwertransporter folgen zu können.<br />

Erster Kontakt mit dem neuen Gewässer: Die „MS Schondorf“<br />

ist am Starnberger See angekommen. Schon bald trägt<br />

sie einen neuen Namen und schippert nun als „MS Berg“.<br />

Das Ziel: Sieben Stunden nach Abfahrt ist die Tutzinger Schlossstraße<br />

erreicht. Langsam schiebt sich die Schiffsnase, vorbei an der<br />

Eisdiele, vor die beiden Kirchtürme. Die Perspektive ist einmalig.<br />

Geschäftig drängt die örtliche Feuerwehr die schaulustige Menge<br />

hinter eine provisorische Absperrung zurück, denn jetzt muss der<br />

Transporter rückwärts bis zum Ufer geschoben werden. Surrend<br />

geht eine Kamera mit einem Mini-Hubschrauber in die Luft.<br />

Volksfeststimmung herrscht unter den Hunderten von Zaungästen,<br />

René Klabunde wird inzwischen als „Schiffsflüsterer“<br />

gefeiert. Er sieht zufrieden aus und die Spannung löst sich auf in<br />

große Heiterkeit, als die „Schondorf“ nach weiteren zwei Stunden<br />

an zwei riesigen gelben Kränen baumelt. Zeit für Diskussionen<br />

darüber, ob sich die gut 50 000 Euro teure Reise für ein Schiff<br />

lohnt, das ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat. „Absolut!“,<br />

ruft Walter Stürzl und erklärt, warum: Ein neues Schiff hätte einige<br />

hunderttausend Euro gekostet, das alte ist gut in Schuss und<br />

kann noch zwanzig Jahre lang fahren. Wegen Flottenmodernisierung<br />

auf dem Ammersee nicht mehr gebraucht, soll es ein Fahrgastschiff<br />

am Starnberger See ersetzen, das nicht mehr durch den<br />

TÜV gekommen wäre und deshalb Arbeitsschiff wird.<br />

14:30 Uhr, Böllerschüsse zum Salut: Die „MS Schondorf“,<br />

künftig „MS Berg“, hat wieder Wasser unterm Kiel!<br />

Ö<br />

104 <strong>SeeMagazin</strong> 2012 | www.seemagazin.de

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