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gas Effizienz mit KWK (Vorschau)

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Fachbeitrag<br />

Pilotprojekt:<br />

Sanierung eines Vierfamilienhauses<br />

Im November 2011 wurde das Konzept der HomePower<br />

Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme vorgestellt. In der Folge realisiert der<br />

Energieversorger RWE zunächst 50 Anlagen in Nordrhein-<br />

Westfalen. Eines der ersten Objekte, die in Betrieb ge gangen<br />

sind, ist ein Vierfamilienhaus im Süden des Ruhrgebiets,<br />

Baujahr 1964. Der neue Eigentümer entschloss sich zu einer<br />

vollständigen Sanierung des 360 Quadratmeter großen Gebäudes.<br />

Dabei sollte auch der alte, ölbetriebene Niedertemperatur-Gebläsekessel<br />

gegen eine moderne <strong>KWK</strong>-Anlage<br />

ausgetauscht werden.<br />

In Anbetracht des insgesamt hohen organisatorischen Aufwandes<br />

der Komplettsanierung war der Rundum-Sorglos-<br />

Ansatz des HomePower-Systems für den Bauherrn besonders<br />

attraktiv. Er entschied sich für das Modell Betriebsoptimierung,<br />

das heißt er kaufte die Anlage selbst. In der Folge haben<br />

sich RWE und der zuständige Fachhandwerksbetrieb Gustav<br />

Müller GmbH aus Düsseldorf gemeinsam um alle weiteren<br />

Schritte gekümmert. Für eine rechtlich einwandfreie Abwicklung<br />

sorgen entsprechende Ergänzungen zum Mietvertrag,<br />

die dem Bauherrn ebenfalls zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Angesichts eines Nutzwärmebedarfs von 55.000 kWh/a wurde<br />

zusammen <strong>mit</strong> dem BHKW ein ergänzendes Gasbrennwert-Heizgerät<br />

<strong>mit</strong> einer Leistung von 30 kW eingesetzt.<br />

Die Planung und Auslegung wurde auf Grundlage eines gemeinsamen<br />

Vor-Ort-Termins aller Beteiligten partnerschaftlich<br />

durchgeführt. Hierfür wurde zudem ein standardisierter<br />

Leistungskatalog erarbeitet, der <strong>mit</strong> optionalen Komponenten<br />

an das jeweilige Objekt angepasst werden kann. „Wenn<br />

RWE <strong>mit</strong> einem Projekt auf uns zukommt, haben wir da<strong>mit</strong><br />

das fertige Angebot quasi schon in der Schublade“, erläutert<br />

Michael Newerla, Geschäftsführer der Gustav Müller GmbH.<br />

„Dieses geht dann je nach Geschäftsmodell entweder an den<br />

Energieversorger oder direkt an den Kunden.“<br />

In dem Vierfamilienhaus geht der Energieversorger von einer<br />

BHKW-Laufzeit von etwa 4.750 Stunden im Jahr aus. Dabei<br />

werden 43.750 kWh Wärme und 15.550 kWh Strom vor Ort<br />

erzeugt. Die intelligente Regelung sorgt dafür, dass trotz<br />

der vergleichsweise geringen Laufzeiten etwa ein Drittel<br />

des <strong>KWK</strong>-Stroms im Objekt selbst genutzt werden kann. Bei<br />

einem Stromverbrauch von 9.000 kWh kommt so mehr als die<br />

Hälfte der benötigten elektrischen Energie direkt vom BHKW.<br />

„Dies wäre ein sehr gutes Ergebnis, das rein wärmegeführte<br />

Anlagen in einem derartigen Objekt wohl nicht erreichen<br />

würden“, so die Einschätzung des zertifizierten ecoPOWER<br />

Fachpartners Newerla. „Deshalb sehe ich in HomePower auch<br />

ein großes Potenzial, unser eigenes BHWK-Geschäft künftig<br />

weiter auszubauen.“<br />

Die optimierte Betriebsweise des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems an einem<br />

Tag im März.<br />

Die Visualisierung des Energieverbrauchs und des Anlagenbetriebs<br />

durch die intelligente Regelung ermöglicht eine maximale<br />

Transparenz für den Kunden.<br />

Als weiteren Baustein des von RWE neu entwickelten Energiemanagements<br />

werden die Mikro-<strong>KWK</strong>-Systeme auch Netzdienstleistungen<br />

zur Verfügung stellen können. So werden beispielsweise<br />

Schwankungen der elektrischen Spannung im Niederspannungsnetz<br />

ausgeglichen, die durch die wetterbasierte Einspeisung aus Photovoltaik-<br />

und Windenergieanlagen hervorgerufen werden.<br />

Als dritter Schritt folgt die Bündelung von Anlagen zur Stromeinspeisung<br />

im Rahmen eines virtuellen Kraftwerks und die Wärmespeicherung<br />

und Nutzung überschüssigen Ökostroms <strong>mit</strong>tels eines<br />

im Pufferspeicher integrierten Heizstabs. Dieser Heizstab wird nur<br />

genutzt, wenn dies für den Kunden energetisch und wirtschaftlich<br />

sinnvoll ist. Als Bewertungsgrundlage dienen der Regelung hierfür<br />

aktuelle Informationen über das Stromangebot im Netz sowie der zu<br />

erwartende Energiebedarf im Objekt. Um dabei maximale Transparenz<br />

zu gewährleisten, kann der Kunde jederzeit über das Internet<br />

auf ein Visualisierungstool zugreifen und sich sowohl den eigenen<br />

Energieverbrauch und so<strong>mit</strong> sein Verbrauchsverhalten als auch Leistungsdaten<br />

des Mikro-<strong>KWK</strong>-Systems anzeigen lassen.<br />

Zwei Betreibermodelle stehen zur Wahl<br />

Angeboten wird das Mikro-<strong>KWK</strong>-System im Rahmen eines Rundum-<br />

Sorglos-Pakets <strong>mit</strong> Installation, Betrieb, Wartung und Instandhaltung.<br />

Um eine hohe Kundenzufriedenheit sicher zu stellen, erfolgt die Umsetzung<br />

durch entsprechend qualifizierte Fachhandwerksbetriebe in<br />

enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> RWE und Vaillant. Der Kunde hat dabei<br />

die Wahl zwischen zwei verschiedenen Geschäftsmodellen.<br />

Für einen einmaligen Investitionszuschuss von 5.000 Euro sowie<br />

eine monatliche Grundgebühr zwischen 30 und 40 Euro kann das<br />

HomePower System im Contracting genutzt werden. Je nach Verbrauch<br />

berechnet RWE <strong>Effizienz</strong> dabei einen individuellen Wärmepreis<br />

zwischen 5,95 und 7,80 ct/kWh brutto. Ein attraktiver Strompreis gilt<br />

22 | 3 2012 | <strong>gas</strong>

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