gas Effizienz mit KWK (Vorschau)
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Aktuelles<br />
Innovative Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage<br />
Energiewende im Breisgau<br />
Eine der größten Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlagen Baden-Württembergs hat die Badenova im Gewerbepark<br />
Breisgau in Betrieb genommen. Passend zum Standort: Es wird erstmals in Deutschland<br />
Trauben- und Apfeltrester vergärt.<br />
Preisübergabe <strong>mit</strong> Badenova-Vorstand Mathias<br />
Nikolay, Christine Montigel als Vertreterin der<br />
Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“<br />
und Dr. Robert Greb, der bei Badenova den<br />
Bereich Bioenergie leitet. Bild: Badenova<br />
Nicht nur die Kapazitäten der Bio-<br />
Erd<strong>gas</strong>-Anlage sind beeindruckend:<br />
50.000 Megawattstunden Biomethan<br />
beträgt die jährliche Produktionskapazität.<br />
Mehr als 10 Millionen Euro hat der Energieversorger<br />
Badenova in eine der größten<br />
Anlagen Baden-Württembergs investiert.<br />
Dass die Bio-Erd<strong>gas</strong>-Anlage bei der offiziellen<br />
Inbetriebnahme jedoch gleich als Preisträger<br />
im Wettbewerb „Deutschland – Land<br />
der Ideen“ ausgezeichnet wurde, liegt an<br />
einer echten Innovation: In der neuen Anlage<br />
wird die Vergärung von Trauben- und<br />
Apfeltrester praktiziert. Das ist bundesweit<br />
einmalig und eröffnet den Landwirten und<br />
Winzern in Breisgau, Kaiserstuhl und Markgräflerland<br />
neue Vermarktungsperspektiven<br />
für ihre Bioabfälle.<br />
Energie aus Ernteabfällen<br />
Bei der Auszeichnung lobte Christine Montigel<br />
als Vertreterin der Standortinitiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“: „Badenova<br />
nimmt sich gleich zweier wichtiger Themen<br />
an: der Energiegewinnung und der Entsorgung<br />
von Abfall. Die Idee der Energieerzeugung<br />
aus Ernteabfällen ist zukunftsweisend<br />
und hat Vorbildcharakter.“ Badenova verfolgt<br />
bei allen Anlagen zur Bio<strong>gas</strong>produktion ein<br />
umfassendes Nachhaltigkeitskonzept. Dr.<br />
Robert Greb, Leiter des Bereiches Bio-Energie<br />
bei Badenova, nennt dessen wichtigste<br />
Grundsätze: „Wir wollen <strong>mit</strong> den örtlichen<br />
Landwirten eng zusammenarbeiten, wir<br />
suchen nach Substratalternativen jenseits der<br />
klassischen Maisverwertung und wir legen<br />
dabei Wert auf Regionalität und regionale<br />
Wertschöpfung.“<br />
Die Anlage im Gewerbepark Breisgau erzeugt<br />
nicht nur Bio<strong>gas</strong>, sondern bereitet es in<br />
einem weiteren Verfahrensschritt zu hochwertigem<br />
Bio-Erd<strong>gas</strong> auf. Das Bio-Erd<strong>gas</strong><br />
wird nach dem Prinzip der Absorption in<br />
den Waschkolonnen aus dem Roh<strong>gas</strong> gewonnen.<br />
Bei dieser Amin-Wäsche werden CO 2<br />
und andere Bestandteile des Roh<strong>gas</strong>es vom<br />
Methan getrennt. Das veredelte Bio<strong>gas</strong> wird<br />
ins Erd<strong>gas</strong>netz eingespeist. Wird die Jahreskapazität<br />
der Anlage ausgeschöpft, können<br />
<strong>mit</strong> dem Bio-Erd<strong>gas</strong> rund 5.000 Zwei-Personen-Haushalte<br />
<strong>mit</strong> Strom und teilweise <strong>mit</strong><br />
Wärme versorgt werden. •<br />
Bundesnetzagentur<br />
Stabwechsel in der<br />
Regulierungsbehörde<br />
Der Bundesnetzagentur kommt im Rahmen der anstehenden Energiewende<br />
eine große Bedeutung zu. Insofern wurde der im März vollzogene Wechsel<br />
an der Spitze der Bundesbehörde in der Energiebranche genau beobachtet.<br />
Vorschusslorbeeren begleiteten Jochen Homann, den neuen<br />
Präsidenten der Bundesnetzagentur, in sein Amt: Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler lobte den neuen Chef der<br />
Regulierungsbehörde, der zuletzt unter Rösler Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie war. „Jochen Homann<br />
ist ein fachlich allseits anerkannter Experte und eine hervorragende<br />
Besetzung für die Position als Präsident. Er wird die Bundesnetzagentur<br />
klar auf die zügige Umsetzung der Energiewende ausrichten“, so<br />
der Wirtschaftsminister bei der Amtseinführung.<br />
Rösler dankte zugleich dem Vorgänger: „Mein Dank gilt der großartigen<br />
Leistung von Matthias Kurth. Er hat in seinen elf Jahren als<br />
Präsident erreicht, dass insbesondere der Telekommunikationsmarkt<br />
jetzt einer der dynamischsten Märkte weltweit ist. Auch im Energiebereich<br />
wurden seit 2005 zahlreiche Weichen für mehr Wettbewerb<br />
zum Wohle der Verbraucher gestellt.“<br />
8 | 3 2012 | <strong>gas</strong><br />
Jochen Homann, der neue Präsident der<br />
Bundesnetzagentur. Bild: Bundesnetzagentur<br />
Lob auch von außen<br />
Auch von der Energiebranche wurde die Personalentscheidung<br />
positiv aufgenommen. Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), freut sich auf<br />
die Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem ausgewiesenen Experten der energiewirtschaftlichen<br />
Materie: „Wir stehen gerne als konstruktiver<br />
Ansprechpartner für die anstehenden Regulierungsvorhaben zur<br />
Verfügung“, so Reck. Der VKU sieht die Bundesnetzagentur als<br />
Gestalter der Energiewende. Sie müsse die geeigneten Anreize<br />
setzen und aus der reinen Kostenbetrachtung der Energiebranche<br />
hin zu einer stärkeren Investitionsförderung kommen. „Da<strong>mit</strong> die<br />
Einspeisung dezentraler Energien auch in der Zukunft gewährleistet<br />
werden kann, brauchen die Verteilnetzbetreiber deutlich mehr<br />
Unterstützung als bisher“, so Reck. •