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Ubuntu User Game Changer - Ubuntu als Spieleplattform (Vorschau)

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Admin<br />

Backup<br />

Daten sichern mit Déjà Dup<br />

Datentresor<br />

Braverabbit, 123RF.com<br />

Die Backup-Software<br />

Déjà Dup wirkt schlicht,<br />

bringt aber ein paar interessante<br />

Möglichkeiten<br />

mit: Sie sichert Daten<br />

in der Cloud und verschlüsselt<br />

sie zugleich.<br />

Kristian Kißling<br />

Referenz<br />

Dateien verschlüsseln: Einen<br />

recht einfachen Weg, um Dateien<br />

unter <strong>Ubuntu</strong> direkt im Dateimanager<br />

zu ver- und entschlüsseln,<br />

beschreibt der Artikel ab Seite 72.<br />

Glossar<br />

Symmetrische GPG-Verschlüsselung:<br />

Anders <strong>als</strong> bei der asymmetrischen<br />

Verschlüsselung, die<br />

private/​geheime und öffentliche<br />

Schlüssel kennt, einigen sich hier<br />

zwei Parteien beim Verschlüsseln<br />

auf ein gemeinsames Passwort.<br />

Backups gelten <strong>als</strong> lästig, aber<br />

sind unverzichtbar, um Daten dauerhaft<br />

aufzubewahren. Diese Erfahrung<br />

musste auch ein Journalist der amerikanischen<br />

Zeitschrift Wired machen<br />

[1], dem Hacker quasi die komplette digitale<br />

Identität stahlen. Sein schwerster Verlust: Private<br />

Fotos seiner kleinen Tochter, die über mehrere<br />

Jahre entstanden waren, wurden unwiderruflich<br />

gelöscht. Der Journalist hatte die Fotos zwar in<br />

der Cloud von Apple gesichert, aber kein lokales<br />

Backup angelegt.<br />

Natürlich kommen Datendiebstähle durch Hacker<br />

eher selten vor, doch der Fall zeigt, dass auch die<br />

Cloud kein unfehlbarer Datentresor ist. Sichern<br />

Sie, wenn Sie die Cloud für Backups benutzen,<br />

Ihre wertvollen Daten am besten zusätzlich auf<br />

einer lokalen Festplatte. Der zweite Punkt betrifft<br />

die Privatsphäre: Wollen Sie nicht, dass andere<br />

Nutzer Zugriff auf private Daten erhalten, sollten<br />

Sie diese verschlüsseln. Das machen Sie entweder<br />

selbst (Referenz: Dateien verschlüsseln) oder<br />

Sie lassen es von Déjà Dup, <strong>Ubuntu</strong>s schlauer<br />

Backup-Lösung, erledigen.<br />

Schlaue Oberfläche<br />

Déjà Dup ist lediglich eine grafische Oberfläche für<br />

duplicity, ein Kommandozeilentool, das wiederum<br />

auf das in Linux-Kreisen bekannte rsync zurückgreift.<br />

Das erklärt auch, warum die von Déjà Dup<br />

erstellten Archive mit dem Begriff duplicity beginnen.<br />

Mit Hilfe von duplicity erstellen Sie nicht nur<br />

Backup-Typen<br />

Es gibt verschiedene Methoden, um Backups anzulegen.<br />

Im einfachsten Fall schieben Sie alle wichtigen Dateien in<br />

einen entfernten Ordner. Nach einiger Zeit wiederholen<br />

Sie die Prozedur mit einem anderen Verzeichnis – Sie<br />

erkennen hier sicherlich das Schema.<br />

Diese Vollsicherungen (Full Backups) funktionieren gut,<br />

belegen aber viel Platz auf der Festplatte, weil Sie dabei<br />

alle Daten mehrfach ablegen – das gilt insbesondere,<br />

wenn Sie große Dateien (Videos, ISO-Images) sichern.<br />

Inkrementelle Backups, wie Sie Déjà Dup verwendet,<br />

funktionieren daher ein wenig anders. Die Software<br />

sichert nur die Daten, die sich seit der letzten<br />

Vollsicherung oder der letzten inkrementellen Sicherung<br />

verändert haben. Mit der Zeit entsteht so eine<br />

inkrementelle<br />

Backups (siehe Kasten<br />

Backup-Typen), es verschlüsselt die Sicherungen<br />

dabei auch automatisch mit Hilfe einer symmetrischen<br />

GPG-Verschlüsselung.<br />

Das bedeutet, Sie müssen beim Anlegen des<br />

Backups ein Passwort einrichten und sich dieses<br />

beim Entschlüsseln wieder ins Gedächtnis rufen.<br />

Bewahren Sie es am besten an einem sicheren<br />

Ort auf, denn manchmal dauert es sehr lange,<br />

bis Sie das Passwort wieder benötigen. Alternativ<br />

lässt sich das Passwort im Gnome-Schlüsselbund<br />

speichern, der Passwortverwaltung von <strong>Ubuntu</strong>.<br />

All diese Dinge erledigt Déjà Dup automatisch für<br />

Sie und nimmt Ihnen so einige Arbeitsschritte ab.<br />

Allerdings kennt es auch Beschränkungen, auf die<br />

wir weiter unten eingehen.<br />

Déjà Dup in Aktion<br />

Die Installation von Déjà Dup ist denkbar einfach<br />

– sie findet unter <strong>Ubuntu</strong> 12.10 nicht statt. Wollen<br />

Sie gezielt nach dem Programm suchen, rufen Sie<br />

über [Super] das Dash auf und geben Sicher ein.<br />

Unter <strong>Ubuntu</strong> heißt die Anwendung Sicherung und<br />

verwendet einen schwarzen Tresor <strong>als</strong> Symbol. Eigentlich<br />

müssen Sie Déjà Dup gar nicht aufrufen:<br />

recht lange Kette aus kontinuierlichen Sicherungen,<br />

die Déjà Dup beim Wiederherstellen der Daten einfach<br />

rückwärts durchläuft.<br />

Ähnlich wie die inkrementelle funktioniert die differenzielle<br />

Sicherung, die aber mehr Speicherplatz benötigt.<br />

Sie sichert alle Daten, die sich seit der letzten Vollsicherung<br />

verändert haben, orientiert sich <strong>als</strong>o allein an<br />

Vollsicherungen! Schließlich gibt es noch Speicherabbilder,<br />

die aber meist zu Reparatur- und Rettungszwecken<br />

dienen. Dabei erzeugt ein Tool wie dd eine ISO-Datei mit<br />

den Inhalten einer kompletten Festplatte, eines USB-<br />

Sticks oder einer CD/​DVD – mitsamt dem Dateisystem.<br />

Diese Abbilddatei können Sie dann wie eine physikalische<br />

Festplatte mounten und untersuchen.<br />

76 UBUNTU<br />

02/2013<br />

www.ubuntu-user.de<br />

user

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