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In Köln auf der Suche nach Kolpings Traum 10 - Kolping Schweiz

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<strong>In</strong>itiativen von <strong>Kolping</strong> <strong>Schweiz</strong> für Gesundheit und Bildung in Bolivien<br />

Menschenwürde konkret<br />

«Diese Lehre muss nicht nur gekannt und erfasst werden. Sie muss auch in die Tat<br />

umgesetzt werden, und zwar in <strong>der</strong> Weise und mit den Mitteln, die den jeweiligen<br />

örtlichen und zeitlichen Verhältnissen entsprechen. Dies ist eine zwar schwierige,<br />

aber äusserst bedeutsame Aufgabe.» Dies schreibt Papst Johannes XXIII. in seiner<br />

Enzyklika Mater et magistra 1961 über die katholische Soziallehre. Prinzipien wollen<br />

nicht in <strong>der</strong> Sphäre <strong>der</strong> Gedankenspiele gehütet bleiben, son<strong>der</strong>n im Alltag <strong>der</strong> Menschen<br />

greifen. <strong>Kolping</strong> <strong>Schweiz</strong> pflegt schon seit Jahrzehnten ein Projekt, das greift.<br />

Es soll hier in Form des <strong>In</strong>terviews mit Bernhard Burger dargestellt werden.<br />

<strong>In</strong>terview: Jean-Marc Chanton<br />

Bernhard Burger, wie lange besteht die Partnerschaft<br />

zwischen dem <strong>Schweiz</strong>er <strong>Kolping</strong>werk<br />

und Bolivien schon? Und wie hat es angefangen?<br />

Es hat in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 80er-Jahre angefangen. Die<br />

ersten <strong>Kolping</strong>familien wurden von Priestern aus<br />

Deutschland gegründet – im Umfeld von Santa<br />

Cruz, in den Jesuitendörfern. Von da an sind – vor<br />

allem auch <strong>auf</strong> Konferenzen – erste Kontakte entstanden.<br />

Gegen Ende <strong>der</strong> 80er-Jahre wurde in Santa<br />

Cruz das erste Gesundheitszentrum <strong>auf</strong>gebaut.<br />

Das Zentrum war gleichzeitig Tagungs- und <strong>Kolping</strong>haus.<br />

Die <strong>Schweiz</strong>erin Luzia Oetterli arbeitete<br />

dort zwei Jahre lang. Die Kontakte zwischen Bolivien<br />

und <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> wurden dadurch intensiviert.<br />

Mit <strong>der</strong> Zeit nahmen die Bolivianerinnen und Bolivianer<br />

die Regie selber in die Hand. Seit bald 25<br />

Jahren wird die Partnerschaft zwischen <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> und Bolivien intensiv gepflegt – vor allem<br />

auch durch gegenseitige Besuche: so besuchten<br />

1989 Edgar Hasler, Josef Mauchle und Sepp Oetterli<br />

Bolivien. Im Gesundheitszentrum wurde Edgar<br />

Haslers Baum gepflanzt, <strong>der</strong> später Umbauarbeiten<br />

weichen musste.<br />

Können die Nöte im heutigen Bolivien mit<br />

den Nöten, vor welchen Adolph <strong>Kolping</strong> im<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t gestanden ist, verglichen werden?<br />

Ja, ich denke. Natürlich nicht im Massstab eins zu<br />

eins, denn es ist eine ganz an<strong>der</strong>e Zeit und eine<br />

ganz an<strong>der</strong>e Kultur. Aber es gibt Gemeinsamkeiten:<br />

Für Menschen, die nicht aussergewöhnlich privilegiert<br />

sind, gibt es kein Netz, das trägt. Es gibt<br />

keine soziale Absicherung. Man ist ganz <strong>auf</strong> sich<br />

und <strong>auf</strong> die eigene Kraft angewiesen – und <strong>auf</strong> das<br />

Schicksal, welches einem das Leben geschenkt<br />

hat. Es gibt keine staatlichen Hilfen. Es ist kein<br />

schützen<strong>der</strong> Rahmen abgesteckt, in welchem man<br />

sich frei und ohne grosse Sorgen bewegen kann.<br />

Man ist ganz <strong>auf</strong> die Familie angewiesen. Die ist<br />

aber nur bedingt lebensbegleitend, da sie sehr oft<br />

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