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In Köln auf der Suche nach Kolpings Traum 10 - Kolping Schweiz

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eine gewisse Anzahl bunt durchmischter Patienten<br />

und Patientinnen hat, kann man auch Einfluss nehmen<br />

<strong>auf</strong> die Preise. Das gleiche gilt für die Schulen.<br />

Es wird <strong>auf</strong> allen Ebenen versucht, die Systeme <strong>der</strong><br />

Korruption zu durchbrechen, indem man einfach<br />

an<strong>der</strong>s funktioniert.<br />

Waren im L<strong>auf</strong> <strong>der</strong> Zeit auch Korrekturen nötig?<br />

Ja, <strong>auf</strong> jeden Fall. Es ist bleibend ein <strong>Suche</strong>n, was<br />

denn die Nöte in einem Land und die Antworten<br />

dar<strong>auf</strong> sind. <strong>Kolping</strong> <strong>In</strong>ternational hat immer die<br />

ganze Welt im Blick und sieht die Unterschiede in<br />

den einzelnen Län<strong>der</strong>n und Kulturen. <strong>Kolping</strong> <strong>In</strong>dien<br />

arbeitet schon lange und erfolgreich rund um<br />

das Sparen und Kreditprogramme. Vor <strong>10</strong> bis 15<br />

Jahren wurde dasselbe auch in Bolivien versucht.<br />

Bald musste festgestellt werden, dass das <strong>In</strong>dienmodell<br />

in Bolivien nicht funktioniert. Die Rückzahlungsquote<br />

war extrem gering. Es wurden relativ<br />

viele Verluste gemacht. Es war einfach nicht <strong>der</strong><br />

Ort für dieses Modell. Es musste an<strong>der</strong>s vorgegangen<br />

werden. Eine Kurskorrektur wurde nötig. Eine<br />

weitere grosse Korrektur wurde in Bezug <strong>auf</strong> die<br />

zahlreichen <strong>Kolping</strong>häuser notwendig. Die <strong>Kolping</strong>häuser<br />

stellten <strong>auf</strong> <strong>der</strong> einen Seite etwas dar,<br />

aber wurden zu wenig genutzt. Dann wurden<br />

darin Schulen und Kin<strong>der</strong>gärten eingerichtet. Am<br />

Abend stehen die Häuser weiterhin den <strong>Kolping</strong>familien<br />

zur Verfügung.<br />

Wie wirken sich die <strong>In</strong>itiativen für Gesundheit<br />

und Bildung ganz konkret im Alltag eines Menschen<br />

aus?<br />

Es gibt rund 6000 <strong>Kolping</strong>mitglie<strong>der</strong> in Bolivien.<br />

Zu 85 Prozent sind das Frauen. Darunter gibt es<br />

Jugendliche, aber den Grossteil machen 35- bis<br />

70-Jährige aus. Es ist eindrücklich mitzuerleben,<br />

wie solche Menschen sich durch Bildung entwickeln.<br />

Auf einmal steht eine Frau vor einen vollen<br />

Saal und spricht zu den Leuten. An<strong>der</strong>e bieten<br />

selber schon Bildung an. Die Menschen erstarken<br />

durch <strong>Kolping</strong> als Person. Sie werden erwachsen.<br />

Verän<strong>der</strong>ung beginnt im Denken. Hier geschieht<br />

sie greifbar. Es entsteht ein gutes Selbstbewusstsein:<br />

Wir können etwas. Wir sind wer. Das ist die<br />

eigentliche Stärke von <strong>Kolping</strong>, wo nicht nur<br />

projektbezogen, son<strong>der</strong>n <strong>auf</strong> die familienhafte<br />

Gemeinschaft hin gearbeitet wird. Je<strong>der</strong> und<br />

jede wird dort abgeholt, wo er und sie steht. Dies<br />

gilt im handwerklichen wie im sozialen Bereich.<br />

Regelmässige Treffen geben die Gelegenheit,<br />

über sich zu reden und einan<strong>der</strong> gegenseitig zu<br />

helfen.<br />

Wie sieht die Partnerschaft zwischen <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> und Bolivien ganz konkret aus. Welches<br />

sind die Trägerinnen und Träger?<br />

Konkret realisiert sich die Partnerschaft über die<br />

beiden Sekretariate <strong>der</strong> Nationalverbände und die<br />

dort beteiligten Leute. Es herrscht eine grosse Kontinuität,<br />

weil die gleichen Leute – namentlich die<br />

beiden Geschäftsführer – schon 25 Jahre und länger<br />

in <strong>der</strong> <strong>Kolping</strong>arbeit engagiert sind. Da spielen<br />

also langjährige, stabile Beziehungen. Es ist viel<br />

Vertrauen und Vertrautheit da. Man kennt sich gegenseitig<br />

und weiss, in welcher Welt <strong>der</strong> Partner<br />

sich bewegt. Es finden regelmässige Besuche und<br />

Besprechungen statt. Da wird entschieden, was in<br />

den nächsten Jahren in Angriff genommen werden<br />

soll. <strong>In</strong> Bolivien gibt es den Verband und eine<br />

Stiftung. <strong>In</strong> die Stiftung eingebunden sind alle Vermögenswerte.<br />

Die drei Säulen <strong>der</strong> Stiftung sind<br />

<strong>der</strong> SEK <strong>Köln</strong> e. V., <strong>Kolping</strong> <strong>Schweiz</strong> und <strong>Kolping</strong><br />

Bolivien. Zwischen diesen Hauptakteuren finden<br />

regelmässige Besprechungen statt. Neben «geschäftlichen»<br />

Kontakten bestehen auch viele Kontakte<br />

zwischen <strong>Kolping</strong> mitglie<strong>der</strong>n an <strong>der</strong> Basis.<br />

Einige unserer <strong>Kolping</strong> familien pflegen direkte<br />

Kontakte zu bolivianischen <strong>Kolping</strong>familien und<br />

unterstützen <strong>der</strong>en Projekte.<br />

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