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Jahresbericht 2012 - Swissaid

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Nr. 3 / Juni 2013<br />

AZB 3000 Bern<br />

www.swissaid.ch<br />

spiegel<br />

Ihre Hilfe kommt an: weniger Hunger und Elend<br />

für 700 000 Menschen<br />

Mit <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Nr. 3 / Juni 2013<br />

AZB 3000 Bern<br />

www.swissaid.ch<br />

2<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Grüne Ökonomie<br />

Die Landwirtschaft als Schlüssel dazu 4<br />

Nicaragua<br />

Sind die Projekte nachhaltig? 5<br />

Ecuador<br />

Wie aus Träumen Realität wird 6<br />

Kolumbien<br />

Bananitos: klein, fein, rentabel 7<br />

Myanmar (Burma)<br />

Gegen Hunger I: Mikrokredite 8<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Beim Not lindern gilt: Man muss wissen, wo es brennt. Und neue<br />

Brände soll man verhindern, am besten, bevor sie entstehen.<br />

SWISSAID hat manche Brandherde schon vor Jahren erkannt.<br />

Einige sind nun national ein Thema: gentechfreie Landwirtschaft,<br />

Agrotreibstoffe, Ernährungssicherheit oder die Auswüchse des Rohstoffhandels.<br />

Unsere Erfolgsbilanz ist gemischt. Das Gentech-Moratorium wurde<br />

bis 2017 verlängert – ein Erfolg! Die Agrotreibstoff-Industrie, die vielen<br />

Kleinbauern das Land raubt, kam in der Schweiz kaum zum Zug. Doch<br />

es gibt andere Probleme, bei denen wir kaum weiterkommen. Das<br />

Klima erwärmt sich viel schneller als erwartet. Dürre, Überschwemmungen<br />

und Verlust von fruchtbarem Boden sind die Folgen. Wie man<br />

unter diesen erschwerten Bedingungen weiterhin Landwirtschaft betreibt,<br />

bleibt unser Hauptthema bei der Zusammenarbeit mit Partnern<br />

in den armen Ländern.<br />

Wenig erfolgreich ist bisher auch die Rohstoffpolitik. Die Schweiz<br />

beherbergt am meisten Rohstofffirmen weltweit. Sie dürfen hier auf<br />

Diskretion, tiefe Steuern und Gesetzeslücken zählen. Die Verletzung<br />

von Menschenrechten, Korruption und Enteignung armer Länder bleiben<br />

erlaubt. Der Bundesrat hat dazu einen Bericht verfasst. Statt Transparenz<br />

vorzuschreiben (wie EU und USA), hofft er auf Freiwilligkeit. Da<br />

können wir lange warten. Alle wissen es. Und machen lieber gute<br />

Geschäfte, auch wenn sie zum Himmel stinken.<br />

Einen Lichtblick bildet die Aufstockung der Entwicklungsbudgets.<br />

Die Armeelobby im Parlament möchte das Geld lieber für die neuen<br />

Kampfflieger Gripen verwenden. Hand aufs Herz: Was ist wichtiger,<br />

der Kampf gegen Hunger oder neue Kampfflieger? Noch sind die<br />

Kampfflieger nicht beschlossen. Wir werden sehen, was die absehbare<br />

Volksabstimmung ergeben wird.<br />

Rudolf Rechsteiner, SWISSAID-Präsident<br />

spiegel<br />

Ihre Hilfe kommt an: weniger Hunger und Elend<br />

für 700 000 Menschen<br />

Mit <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Indien<br />

«Das macht mich glücklich» 9<br />

Tansania<br />

Abschied nach 20 Jahren 10<br />

Niger<br />

Gegen Hunger II: Gemüsegärten 11<br />

Tschad<br />

Gegen Hunger III: Transparenz 12<br />

Guinea-Bissau<br />

Mit Biolandbau für gute Böden 13<br />

Bilanz/Kommentar<br />

Analyse der Finanzchefin 14<br />

Leitungsorgane<br />

Stiftungsrat und Ausschuss 17<br />

Danke!<br />

Wer uns besonders unterstützte 24<br />

Titelbild:<br />

Die Familien des Andendorfs San Carlos de Chuquira, Ecuador,<br />

posieren für den Fotografen, der ein Bild für die Jahreskampagne<br />

von SWISSAID schiesst. Die Bevölkerung hat mit Pickel und<br />

Schaufel die Gräben ausgehoben, um über sieben Kilometer<br />

Wasserleitungen zu verlegen. Nun können die Felder bewässert<br />

und mehr geerntet werden – Hunger ade!<br />

Foto: Alois Speck<br />

Impressum<br />

Herausgeber: SWISSAID,<br />

Schweizerische Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit<br />

Büro Bern: Lorystrasse 6a, 3000 Bern 5, Telefon Zentrale<br />

031 350 53 53, Telefon Redaktion 031 350 53 73,<br />

Fax 031 351 27 83, E-Mail: info@swissaid.ch, PK Bern 30-303-5<br />

Büro Lausanne: Rue de Genève 52, 1004 Lausanne,<br />

Telefon 021 620 69 70, Fax 021 620 69 79, E-Mail: info@swissaid.ch<br />

Redaktion: Pia Wildberger Bildredaktion: Eliane Baumgartner<br />

Konzeption, Layout und Druckvorstufe: Brandl & Schärer AG,<br />

Olten Druck: Stämpfli AG, Bern. Gedruckt auf FSC-Papier.<br />

Der SWISSAID-Spiegel erscheint mindestens viermal jährlich.<br />

Einmal pro Jahr wird von den Spenden ein Betrag von<br />

fünf Franken als Abonnementsbeitrag abgezogen, damit<br />

uns die Post den günstigen Zeitungstarif zugesteht.<br />

SWISSAID trägt das ZEWO-Gütesiegel für gemeinnützige<br />

Institutionen. Es steht für uneigennützigen und zweckbestimmten<br />

Umgang mit Spenden.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


ückblick – ausblick<br />

3<br />

Noch 1000 Tage<br />

für ein Versprechen<br />

Das vergangene Jahr war<br />

besonders in der Schweiz von<br />

politischen Erfolgen geprägt.<br />

Doch die Arbeit in den Ländern<br />

des Südens ist nach wie vor<br />

reich an Herausforderungen.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

in der Schweiz wichtig,<br />

denn die Botschaft des Bundesrats zur Internationalen<br />

Zusammenarbeit mit ihren vier<br />

verschiedenen Rahmenkrediten wurde im Parlament<br />

verabschiedet. Wir freuten uns ausserordentlich<br />

über die deutliche Zustimmung für<br />

die Entwicklungszusammenarbeit und die<br />

Budgeterhöhung auf 0,5 % des Bruttonationalprodukts<br />

bis 2015. Die jahrelange Lobbyund<br />

Informationsarbeit der Hilfswerke hat<br />

Früchte getragen.<br />

Landesstrategien erarbeitet | Nachdem<br />

SWISSAID die Globalstrategie 2011 verabschiedet<br />

hatte, konkretisierten wir <strong>2012</strong> die<br />

festlegten Schwerpunkte in den Strategien,<br />

die für die einzelnen Länder ausgearbeitet<br />

wurden. Alle neun SWISSAID-Länder legten<br />

Massnahmen fest, um die gesteckten Ziele zur<br />

Armuts- und Hungerbekämpfung innerhalb<br />

von fünf Jahren zu erreichen. Die Massnahmen<br />

umfassen folgende Bereiche: die ökologische<br />

Landwirtschaft für Ernährungssicherheit;<br />

wirtschaftliche Aktivitäten für<br />

Caroline Morel,<br />

Geschäftsleiterin SWISSAID<br />

zusätzliches Einkommen; den Zugang zu<br />

Land, Wasser oder Wald und dessen nachhaltige<br />

Nutzung sowie die Stärkung der Basisorganisationen.<br />

Zusätzlich unterstützen wir<br />

die Zivilgesellschaft in den afrikanischen Ländern<br />

im Kampf um Transparenz im Rohstoffsektor,<br />

damit die Mittel aus dem Verkauf der<br />

Bodenschätze der Armutsbekämpfung zugute<br />

kommen. Die Gleichstellung von Mann und<br />

Frau ist ein Ziel, das über alle Tätigkeiten hinweg<br />

verfolgt wird.<br />

Hunger ist biologisch abbaubar | In der<br />

Schweiz nehmen wir die Anliegen und Probleme<br />

unserer Partner auf und versuchen, die<br />

Politik entsprechend zu beeinflussen. Dieses<br />

Jahr geben wir dem Thema nachhaltige weltweite<br />

Nahrungssicherung mit der Kampagne<br />

«Bio besiegt den Hunger» neuen Schwung.<br />

Die praktischen Erfahrungen auf dem Feld<br />

sind eindeutig: In Nicaragua produzieren<br />

Bauernfamilien auf kleinen Landflächen so<br />

viel, dass sie die Familie ausreichend ernähren<br />

und Überschüsse auf dem Markt verkaufen<br />

können. Über zwanzig verschiedene Grundnahrungsmittel,<br />

Früchte oder Gemüse pflanzen<br />

sie im Schnitt auf weniger als zwei<br />

Hektaren an. Geschult in ökologischen Anbaumethoden<br />

schaffen sie es, die Produktivität<br />

stetig zu erhöhen.<br />

David gegen Goliath | Auf politischer<br />

Ebene wird es unsere Aufgabe bleiben, uns<br />

gegen die umweltschädigende Industrialisie-<br />

rung der Landwirtschaft einzusetzen, die<br />

Kleinbauern von ihrem Land vertreibt. Den<br />

mächtigen Interessen des Agrobusiness<br />

stellen wir eine überzeugende Alternative<br />

gegenüber: die ökologische, gentechfreie und<br />

kleinbäuerliche Landwirtschaft. Auf Programmebene<br />

werden wir weiterhin Weiterbildungen<br />

für die Bauern- und Frauenvereinigungen<br />

in ökologischen Anbaumethoden<br />

unterstützen. Dabei streben wir Partnerschaften<br />

mit staatlichen oder universitären Institutionen<br />

an, um den Austausch von bäuerlichem<br />

Wissen und der Forschung zu fördern. Eine<br />

vielversprechende Zusammenarbeit entsteht<br />

beispielsweise in Nicaragua, wo die von<br />

SWISSAID unterstützte lokale Saatgutherstellung<br />

das Interesse der Universität weckte und<br />

ein fruchtbarer Wissensaustausch stattfindet.<br />

Halbierung von Armut und Hunger |<br />

Der Einsatz für die Millenniumsentwicklungsziele<br />

zur Halbierung von Armut und Hunger<br />

bis 2015 wird die internationale Gemeinschaft<br />

weiterhin stark beschäftigen. Ab 5. April 2013<br />

blieben noch 1000 Tage für die Umsetzung der<br />

Millenniumsversprechen. Einerseits wurde<br />

schon sehr viel erreicht: Die Mütter- und Kindersterblichkeit<br />

konnte beispielsweise deutlich<br />

gesenkt werden. Anderseits stehen in<br />

vielen Ländern Afrikas das Gesundheitssystem,<br />

das Bildungswesen, die Ernährungssicherheit<br />

oder die Wasserversorgung ganz am<br />

Anfang. Es bleibt noch sehr viel zu tun!<br />

Hunger ist biologisch abbaubar:<br />

Biolandbau sorgt für fruchtbarere Böden, bessere<br />

Ernten und weniger Hunger.<br />

Foto: Kampagnenbild Lesch+Frei; Basile Bornand<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


4<br />

schweiz<br />

Die Landwirtschaft als Schlüssel<br />

für eine echte «Grüne Ökonomie»<br />

Im Vorfeld der UNO-Konferenz<br />

für Nachhaltigkeit (Rio+20) organisierte<br />

SWISSAID eine Tagung<br />

an der Zürcher ETH. Rund 300<br />

Personen folgten der prominent<br />

besetzten Debatte über die Bedeutung<br />

der Landwirtschaft für<br />

eine «Grüne Ökonomie». Dabei<br />

wurde rasch klar, dass ein Fokus<br />

auf Effizienzsteigerungen durch<br />

Technologie zu kurz greift. Gefordert<br />

ist ein Paradigmenwechsel<br />

hin zu einer ökologischen Produktion<br />

für lokale und regionale<br />

Märkte. Verlierer des jetzigen industriellen<br />

Produktionssystems<br />

sind nicht nur die Umwelt und das<br />

Klima, sondern auch die Kleinbauernfamilen<br />

weltweit. Ein mexikanischer<br />

Vertreter der Landarbei-<br />

tergewerkschaft in Texas zeigte<br />

eindrücklich die globalen Zusammenhänge<br />

zwischen Migration<br />

und Landwirtschaft auf. Die Präsidentin<br />

der Schweizer Bäuerinnen<br />

und Landfrauen forderte, dass<br />

endlich auch in der Landwirtschaft<br />

Frauenrechte anerkannt<br />

und umgesetzt werden. TG<br />

Tagungsbericht:<br />

www.swissaid.ch/de/<br />

tagungsbericht-grueneoekonomie<br />

Intessierte kamen in Scharen an<br />

die ETH, um über die «Grüne<br />

Ökonomie» zu debattieren.<br />

Fotos: Eliane Baumgartner, SWISSAID; zVg.<br />

Agrarkonzerne kontrollieren Gemüsesaatgut – auch in der Schweiz<br />

Übergabe der Petition gegen Patente<br />

auf Pflanzen und Tiere.<br />

Im September überreichte die<br />

Koalition gegen Patente auf<br />

Saatgut – SWISSAID ist Gründungsmitglied<br />

– dem Präsidenten<br />

des Europäischen Parlamentes,<br />

Martin Schulz, 70 000 Unterschriften<br />

gegen Patente auf konventionell<br />

gezüchtete Pflanzen<br />

und Tiere. Doch trotz einer Resolution<br />

des Parlaments gegen diese<br />

Patente erteilt das europäische<br />

Patentamt weiterhin diese umstrittenen<br />

Monopolrechte. Von<br />

den Patenten profitieren Saatgutmultis<br />

wie Syngenta und Monsanto.<br />

Auch in der Schweiz wird<br />

der Saatgutmarkt für Gemüse von<br />

diesen beiden Konzernen dominiert,<br />

wie eine Studie von SWISS-<br />

AID und der Erklärung von Bern<br />

aufzeigte.<br />

www.swissaid.ch/de/<br />

saatgut-studie-toplinereport<br />

Transparenz auf dem Vormarsch<br />

Die Transparenz-Bewegung im<br />

Rohstoffsektor kommt <strong>2012</strong><br />

einen grossen Schritt voran. In<br />

den USA verabschiedete die Börsenaufsicht<br />

SEC die Ausführungsbestimmungen<br />

für ein Gesetz,<br />

das alle an US-Börsen<br />

kotierten Rohstoff-Firmen zur Publikation<br />

ihrer Zahlungen an Regierungen<br />

verpflichtet. Treibende<br />

Kraft hinter dieser Entwicklung<br />

ist die globale NGO-Koalition<br />

«Publish What You Pay» (PWYP;<br />

«Publiziere, was Du zahlst»), die<br />

inzwischen weltweit 700 Mitglieder<br />

in fast 60 Ländern zählt, unter<br />

ihnen SWISSAID. Die Koalition<br />

feierte Ende September in Amsterdam<br />

ihren zehnten Geburtstag.<br />

Just während der Konferenz<br />

und Feier verabschiedete auch die<br />

Rechtskommission des EU-Parlaments<br />

eine Revision des Rechnungslegungsrechts,<br />

die sich<br />

weitgehend an die entsprechenden<br />

US-Vorschriften anlehnt. Nur<br />

in der Schweiz dauert es wie so<br />

Die Bewegung «Recht ohne Grenzen»<br />

strebt mit dem Sinnbild der Helvetia<br />

Gerechtigkeit an. SWISSAID ist<br />

Mitglied der Organisation.<br />

oft länger, bis die Zeichen der Zeit<br />

erkannt werden. So lehnte der<br />

Bundesrat eine Transparenz-Motion<br />

von alt SP-Nationalrätin Hildegard<br />

Fässler ab, die auch den<br />

Handel mit Rohstoffen einbeziehen<br />

wollte, wo die Schweiz eine<br />

zentrale Rolle spielt. LK<br />

Die Schweiz bleibt gentechfrei<br />

SWISSAID ist erleichtert über<br />

die Verlängerung des Gentech-Moratoriums<br />

in der<br />

Schweiz. Weder bringt die<br />

Gentechnologie der Landwirtschaft<br />

einen Nutzen,<br />

noch können Risiken und<br />

Gefahren ausgeschlossen<br />

werden. Dennoch versuchen<br />

Agrarindustrie und Teile der<br />

Wissenschaft, ihre Technologie<br />

durchzudrücken – auch gegen<br />

den Willen der Bevölkerung. In<br />

Mit einer neuen Website ins neue Jahr<br />

Pünktlich zum Start der jährlichen<br />

Fundraising-Kampagne<br />

im Februar war die neue Website<br />

fertig und warb für die Unterstützung<br />

von Wasserprojekten in Ecuador.<br />

Mehr noch als früher sollen<br />

die Projekte im Vordergrund stehen<br />

und transparent zeigen, was<br />

SWISSAID im Süden erreicht.<br />

www.swissaid.ch<br />

Tansania etwa wird die Regierung<br />

unter Druck gesetzt, gentechfreundlichere<br />

Gesetze einzuführen.<br />

Die von SWISS AID<br />

unterstützte Allianz für Biodiversität<br />

setzt sich für den<br />

Erhalt des bestehenden –<br />

und guten – Gesetzes für biologische<br />

Sicherheit ein. Ein Moratorium<br />

in der Schweiz stärkt die<br />

Bäuerinnen und Bauern im Süden<br />

im Kampf gegen Gentechnologie<br />

in der Landwirtschaft.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Nicaragua<br />

5<br />

Erfahrungsbericht:<br />

Sind SWISSAID-Projekte nachhaltig?<br />

Was bleibt übrig, wenn sich<br />

SWISSAID aus einem Projekt<br />

zurückzieht? Das fragten wir die<br />

Kleinbäuerinnen und Kleinbauern<br />

in San Dionisio, Nicaragua,<br />

die sich an einem Biolandbau-<br />

Projekt beteiligt hatten.<br />

Während 18 Jahren förderte SWISSAID Von Bauer zu Bauer: So heisst eines der<br />

Ökologisch produzierende Bäuerinnen und Bauern<br />

im Zentrum von Nicaragua die Umstellung<br />

erfolgreichsten Projekte, das Nachahmer findet zeigen ihren Berufskollegen, wie es besser geht:<br />

auf Bio-Landbau: Die Kleinbäuerinnen und heute in mehreren Regionen Nicaraguas zum Beispiel mit Misch- statt Monokulturen.<br />

und Kleinbauern führten Mischkulturen ein, durch geführt wird.<br />

verzichteten auf chemischen Dünger und Pestizide<br />

und lernten, wie sie ihr Saatgut selber<br />

vermehren können. Es gelang den Familien auch ohne Unterstützung von SWISSAID, die len besuchen und sie ziehen am selben<br />

zudem, ihre Produkte auf den lokalen Märkten Lebensbedingungen zu verbessern?<br />

Strick.»<br />

zu vermarkten sowie einen selbstverwalteten<br />

Für eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation<br />

Kreditfonds zu äufnen. Die gut ausgebildeten Beantworten können solche Fragen am<br />

spielen Frauen eine entschei­<br />

Promotorinnen und Promotoren – so werden besten die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern<br />

selber | Inocente Ramos Miranda ter von drei Kindern, gibt zu Protokoll: «Ich<br />

dende Rolle. Sebastiana Flores Miranda, Mut­<br />

die Karten lokalen Ansprechpersonen fürs Internet: und Landwirtschaftsberaterinnen<br />

Deutsch<br />

genannt – organisierten aus San Dionisio, 45, Mitglied der SWISSAID- möchte unbedingt Mitglied von PCAC bleiben,<br />

sich in einem Netzwerk und auch die regionalen<br />

Partnerorganisation PCAC und deren aktueller denn dank dieser Organisation ist es mir ge­<br />

Nicaragua<br />

Bauernorganisationen gingen gestärkt aus Präsident, Ecuador erzählt: «Auch ein Jahr nach Belungen,<br />

KoluMbiEN meinen Acker wieder fruchtbar zu<br />

dem Prozess hervor. Wichtige Impulse für den endigung der Zusammenarbeit mit SWISSAID machen. Vorher war der Boden völlig ausgelaugt.<br />

erfolgreichen Verlauf des Projektes, das vor arbeiten die Mitglieder der Bauernorganisation<br />

Mein Leben ist jetzt besser, auch weil<br />

einem Jahr abgeschlossen wurde, gingen von<br />

PCAC gut zusammen. Die Organisation<br />

KARIBIK<br />

ich über einen Kredit verfüge. Ich produziere<br />

ihnen aus. Doch sind die Entwicklungsprozesse<br />

PAZIFIK<br />

stärkt uns den Rücken. KOLUMBIEN Letztes Jahr sind sogar mehr und setzte das Cartagena Gelernte in die Praxis um.<br />

nachhaltig? Gelingt es den Bauernfamilien zehn neue Mitglieder hinzugekommen. Die Die Zukunft wird für Coloso mich und meine Familie<br />

PANAMA<br />

Sincelejo<br />

Familien IMBABURA setzen weiterhin auf Mischkulturen, besser sein. Mamil<br />

Montería<br />

Ibarra<br />

stellen gemeinsam Aktionen zum Schutz der <br />

Daniel Ott<br />

Simití VENEZUELA Fröhlicher,<br />

HONDURAS<br />

Umwelt auf die<br />

Quito<br />

Beine und<br />

PICHINCHA<br />

haben Zugang zu Programmverantwortlicher für Nicaragua<br />

Kleinkrediten.»<br />

Bucaramanga<br />

Cupica<br />

COTOPAXI<br />

Im Nachbardorf Latacunga erzählt Bauer Calixto Granado<br />

Sánchez, Vater Ambato von fünf<br />

Rancho Grande Waslala<br />

Nuquí Caramanta<br />

San Isidoro<br />

TUNGURAHUA Kindern: «Einmal<br />

pro Monat ruft Riobamba uns der Promotor zusam­<br />

was ihre spende Manizales bewirkt<br />

Matagalpa<br />

Guaranda<br />

bogotá<br />

Ciudac/Dario San Dionisio<br />

PAZIFIK<br />

Esquipulas<br />

BOLÍVAR<br />

CHIMBORAZO<br />

Buenaventura<br />

men, zeigt uns neue Anbautechniken und wir Mit 85 Franken<br />

Alausí<br />

KARIBIK tauschen uns über Erfolge und Probleme ermöglichen Sie in Nicaragua<br />

Managua<br />

PERU<br />

untereinander aus. Wenn wir etwas Neues 20 Bauern und Bäuerinnen den Erfahrungsaustausch<br />

mit Berufskollegen,<br />

Carazo<br />

ausprobieren wollen, besuchen wir oft andere<br />

Rivas<br />

Bauern, um von ihren Erfahrungen zu lernen. indem diese einen ökologisch geführten<br />

ECUADOR<br />

PAZIFIK<br />

Ich bin sehr zufrieden und meine Familie Bauernhof in einer Nachbarregion BRASILIEN besuchen<br />

können. PERU 50 Franken kosten das<br />

COSTA RICA<br />

auch, denn wir sind mehr oder weniger Selbstversorger<br />

Nicaragua in Zahlen<br />

und pflanzen nun auch viel Gemüse Pflanzenmaterial und die Werkzeuge,<br />

und Getreide an. Mit Bohnen, Mais, Gemüse die bei der Umstellung auf den ökologischen<br />

Landbau benötigt werden.<br />

Laufende Projekte Ende <strong>2012</strong> 35<br />

und Tieren erzielen wir mehr Einkommen und<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 18<br />

konnten so beispielsweise den Boden, das<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1239408<br />

Dach und die Wände unseres Hauses ausbessern.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

Direkt begünstigte Personen <br />

MyaNMar<br />

36800<br />

iNdiEN Die Kinder können weiterführende Schu­<br />

TaNsaNia<br />

Fotos: Daniel Ott Fröhlicher, SWISSAID<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

KACHIN STATE<br />

Muleba<br />

Ngara<br />

Bukoba<br />

VIKTORIASEE<br />

Kamachumu<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel<br />

KENIA


6<br />

Ecuador<br />

Wie aus Träumen Realität wird<br />

Bau. Um die Quellen zu schützen, haben die<br />

Bauernfamilien gemeinsam mit der lokalen Regierung<br />

einen Schutzplan für die Wassereinzugsgebiete<br />

erarbeitet und setzen ihn nun um.<br />

Ohne Politik geht wenig | Zum umfassenden<br />

Projektansatz gehört auch die politische<br />

Arbeit: So haben sich die Bauerngruppen<br />

an der Erarbeitung des kantonalen Budgets<br />

beteiligt und einiges erreicht. Die lokale Sekundarschule<br />

wird saniert, und auch der Bau<br />

von Latrinen für alle Familien ist ins Budget<br />

aufgenommen worden. Durch die gute Lobby-Arbeit<br />

haben sie die lokale Regierung sogar<br />

dazu gebracht, den Bau der Wassersysteme<br />

mitzufinanzieren.<br />

utsch<br />

ARIBIK<br />

Fotos: Marco Cedillo, Büro Ecuador<br />

Alle guten Dinge sind einfach: Das kostbare Nass für die Bewässerung der Felder und Gärten sammelt<br />

die Bäuerin Isolinda Lisintuña neuerdings in Regenwasser-Tanks.<br />

In Guangaje, hoch oben in den<br />

Anden Ecuadors, unterstützt<br />

SWISSAID Bauernfamilien bei<br />

der Umstellung auf Bio. Es gilt,<br />

die Felder zu bewässern, sauberes<br />

Trinkwasser zu erstreiten<br />

und politisch Einfluss zu<br />

nehmen.<br />

Ecuador<br />

PAZIFIK<br />

COTOPAXI<br />

BOLÍVAR<br />

IMBABURA<br />

Guaranda<br />

Quito<br />

KOLUMBIEN<br />

Ibarra<br />

Latacunga<br />

PICHINCHA<br />

Ambato<br />

TUNGURAHUA<br />

Riobamba<br />

CHIMBORAZO<br />

Alausí<br />

PERU<br />

ecuador in Zahlen<br />

Laufende Projekte Ende <strong>2012</strong> 10<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 4<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1377067<br />

Direkt begünstigte Personen 51100<br />

In San José de Rumipamba wickelt sich Isolinda<br />

Lisintuña in ihren Poncho und stemmt<br />

sich gegen den kalten Wind, der auf über 3000<br />

Meter Höhe bläst. Sie und ihr Mann Agustín<br />

Vega Milingalle sind Mitglieder der Bauerngruppe<br />

der Gemeinschaft und erzählen: «Der<br />

Landwirtschaftsberater von SWISSAID hat<br />

uns gezeigt, wie wir unsere Produktion diversifizieren<br />

und vergrössern, biologischen Dünger<br />

herstellen und Kleintiere züchten können.<br />

Wir<br />

KoluMbiEN<br />

essen heute besser und verkaufen nun<br />

einen Teil der Produkte auf dem lokalen Wochenmarkt.»<br />

Wie den beiden geht es vielen<br />

Familien<br />

KARIBIK<br />

in Guangaje, einer der ärmsten Gegenden<br />

Ecuadors. Cartagena SWISSAID arbeitet dort<br />

seit 2008 mit Produzentengruppen Coloso<br />

und Wasserkomitees<br />

PANAMA Mamil zusammmen.<br />

Sincelejo<br />

Die Schwerpunkte<br />

Montería<br />

liegen auf Weiterbildungsangeboten, der Beratung<br />

im Bereich Landwirtschaft sowie der<br />

Simití VENEZUELA<br />

Finanzierung einzelner Projekte.<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

ECUADOR<br />

Caramanta<br />

Bucaramanga<br />

Ohne Wasser geht nichts | Der zunehmende<br />

Wassermangel stellt bogotáfür die Bauernfa-<br />

Manizales<br />

PAZIFIK<br />

milien von Guangaje Buenaventura eine riesige Herausforderung<br />

dar. Seit <strong>2012</strong> finanziert SWISSAID<br />

deshalb den Bau von Regenauffang-Anlagen.<br />

Das Regenwasser wird in Tanks gesammelt<br />

und auf die Felder geleitet. Diese ökologische<br />

Bewässerungsmethode zeitigt erste Erfolge<br />

BRASILIEN<br />

und wird in den PERU kommenden Jahren ausgeweitet.<br />

Im Übrigen wurden in acht Dörfern<br />

Trinkwassersysteme errichtet, weitere sind im<br />

Keine Luftschlösser | Und was sind die<br />

Zukunftsträume von Isolinda Lisintuña? «Dass<br />

die Leute von Guangaje nicht mehr auswandern<br />

müssen, um zu überleben. Dass sie sich<br />

ihren Lebensunterhalt als Bauern verdienen<br />

können, anstatt sich in den Städten Ecuadors<br />

als Maurer, Strassenverkäufer oder Dienstmädchen<br />

durchschlagen zu müssen.» Die<br />

Chancen stehen gut, dass aus ihren Träumen<br />

handfeste Fakten werden.<br />

<br />

Marco Cedillo,<br />

Projektleiter und Sabina Schmid,<br />

Programmverantwortliche für Ecuador<br />

Endlich Wasser im Dorf! Die Lebensqualität der<br />

Frauen steigert dies erheblich.<br />

was ihre spende bewirkt<br />

Mit 100 Franken<br />

finanzieren Sie in Ecuador den Bau<br />

eines Spülbeckens und einer<br />

Arbeitsfläche für die Küche einer<br />

Bauernfamilie.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

iNdiEN<br />

TaNsaNia


Kolumbien<br />

7<br />

Für den Tansport vom Feld in die nächste<br />

Stadt benutzen die Bauern einen Einbaum.<br />

Vom Hafen zum Markt kommt der Wagen<br />

Transportbereit: Bananen im Körbchen aus<br />

zum Einsatz.<br />

Bananenblättern.<br />

Bananitos: klein, fein, rentabel<br />

Die kleinen Bananen schmecken der städtischen Mittelschicht von<br />

Buenaventura, die sich im Supermarkt eindeckt. Angebaut wird die<br />

Delikatesse in der Nähe der Grossstadt von innovativen Kleinbäuerinnen<br />

und Kleinbauern, die sich so die Zukunft sichern.<br />

Es ist feucht, heiss und unglaublich grün in<br />

San Pedro, einem Dorf in der Nähe der Hafenstadt<br />

Buenaventura. Die Pazifikküste Kolumbiens<br />

zählt zu den regenreichsten Gebieten<br />

weltweit, das Pflanzenwachstum ist<br />

erstaunlich. Hier gedeiht die «Bananito», eine<br />

kleine, köstliche Bananensorte, die in den<br />

Supermärkten der grösseren Städte guten Absatz<br />

findet.<br />

Für den Anbau und die Vermarktung dieser<br />

«Bananito» haben sich 17 Familien (70 Personen)<br />

zur Genossenschaft «Coagrita» zusammengeschlossen.<br />

KoluMbiEN Alle Mitglieder sind Nachfahren<br />

afrikanischer Sklaven, die sich entlang<br />

PANAMA<br />

PAZIFIK<br />

KARIBIK<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

ECUADOR<br />

ECUADOR<br />

Cartagena<br />

Coloso<br />

Mamil<br />

Sincelejo<br />

Montería<br />

Caramanta<br />

Buenaventura<br />

Manizales<br />

bogotá<br />

PERU<br />

PERU<br />

Simití<br />

Bucaramanga<br />

VENEZUELA<br />

Kolumbien in Zahlen<br />

Laufende Projekte Ende <strong>2012</strong> 27<br />

BRASILIEN<br />

BRASILIEN<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 14<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1535489<br />

Direkt begünstigte Personen 9800<br />

der zahlreichen Flüsse niederliessen – den<br />

wichtigsten Verkehrsadern der Region.<br />

Mit Unterstützung von SWISSAID haben<br />

die Genossenschafter in den letzten beiden<br />

Jahren auf zehn Hektaren die süsse Frucht<br />

angepflanzt. Dies stellt eine grosse Investition<br />

dar: Eine Hektare Land kostet 1100 Franken.<br />

Zudem müssen die Felder vorgängig vom üppigen<br />

Pflanzen- und Baumwuchs befreit und<br />

der Boden mit Kalk, Phosphor und Kupfer verbessert<br />

werden. Ganz zu schweigen davon,<br />

dass die Schösslinge teuer bezahlt und per<br />

Boot herbeigeschafft werden müssen.<br />

Mit dem Einbaum ins Dorf | Carlo zeigt<br />

stolz seine Parzelle, auf der neben Bananenstauden<br />

auch noch andere Nutzpflanzen<br />

wachsen, wie Fruchtbäume und eine einheimische<br />

Palmenart. Er erzählt, wie er alle zwei<br />

Monate das Land von Unkraut befreien muss<br />

und organischen Dünger ausbringt. Die bis zu<br />

35 Kilogramm schweren Bananenbüschel<br />

trägt er auf dem Rücken zum Ufer des Flusses<br />

und transportiert sie mit dem Einbaum ins<br />

Dorf. Dort werden sie gewaschen, sortiert und<br />

verpackt. Nun möchten die Mitglieder der Produzentengruppe<br />

ein zentrales Lagerhaus bauen,<br />

wo sie die Ernte für den Verkauf rüsten<br />

können. Die Genossenschaft hat bereits einen<br />

festen Abnehmer in der Stadt gefunden. Allerdings<br />

könnten die Kleinbäuerinnen und -bauern<br />

viel mehr verkaufen. Die Plantagen werfen<br />

jedoch erst im zweiten Jahr Gewinn ab und<br />

erst dann können die Bauern weitere Felder<br />

anlegen und die Produktion erhöhen.<br />

Die tiefe Produktion hat jedoch einen weiteren<br />

gewichtigen Grund: Die Böden sind sehr<br />

nährstoffarm. Den hohen Bedarf an organischem<br />

Dünger können die Bauern nur decken,<br />

indem sie Kuhdung zukaufen. Dies soll sich<br />

nun mit der Aufzucht von Hühnern und<br />

Schweinen ändern. Die Kleintierhaltung reduziert<br />

den Bedarf von Kuhdung erheblich und<br />

verbessert auch die Ernährung der Familien.<br />

Alphabetisierung führt zum Erfolg |Die<br />

Genossenschaft ist erst vor kurzem gegründet<br />

worden. Deshalb werden Weiterbildungskurse<br />

in Buchhaltung und Administration angeboten.<br />

Die Genossenschafterinnen und<br />

Genossenschafter müssen Reglemente ausarbeiten,<br />

Zuständigkeiten sowie Aufgaben<br />

klären. Frauen sind im Leitungsteam noch<br />

nicht vertreten, vor allem weil sie weder Lesen<br />

noch Schreiben können. Deswegen sind für<br />

die nächsten Jahre auch Alphabetisierungskurse<br />

geplant.<br />

<br />

Petra Engelhard,<br />

Programmverantwortliche für Kolumbien<br />

was ihre spende bewirkt<br />

Mit 50 Franken<br />

unterstützten Sie in Kolumbien den<br />

Kauf und den Transport von 300 Kilogramm<br />

organischem Dünger.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

Fotos: Rudolf Fischer, SWISSAID<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

TaNsaNia<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel<br />

Bukoba


8<br />

myanmar (Burma)<br />

was ihre spende bewirkt<br />

Mit Krediten aller Art<br />

gegen den Hunger<br />

Mit 50 Franken<br />

steuern Sie in Myanmar (Burma)<br />

einer Reisbank genug Reis bei, um eine<br />

fünfköpfige Familie einen Monat lang zu<br />

ernähren. Eine Wassermühle zur Bewässerung<br />

der Felder kostet 100 Franken.<br />

Karten SWISSAID fürs – Ihr mutiges Internet: Hilfswerk. Deutsch<br />

Gegegessen Nicaragua wird, was vom Feld kommt:<br />

Eine Bäuerin holt Gemüse vom Acker.<br />

Ec<br />

Eine Kreditgruppe, eine Reisbank,<br />

selbstgemachter Dünger: Manchmal<br />

klingen Erfolgsrezepte einfach<br />

– und sind doch mit enorm<br />

viel Arbeit der Bäuerinnen und<br />

Bauern verbunden.<br />

Sogar in der Trockenzeit arbeiten die Bäuerinnen<br />

und Bauern von Thein Kone sonntags<br />

auf ihren grünen Äckern. Lieblich schmiegen<br />

sich die terrassierten Felder in die<br />

hügelige Landschaft bei der Kleinstadt Pintaya<br />

im Gliedstaat Shan, im Osten Myanmars (Burma).<br />

Die Gegend wird von der ethnischen<br />

Gruppe der Danu selber verwaltet – im Falle<br />

des Dorfes Thein Kone durch die 550 Bäuerinnen<br />

und Bauern, die mit Fleiss und Know-how<br />

die Felder bewirtschaften. Neben bewässertem<br />

Reis gedeihen hier Knoblauch, Zwiebeln<br />

und Kartoffeln.<br />

Dank ihrem Können seien die Frauen der<br />

Danu weit herum geschätzt, heisst es. Die<br />

Danu-Bäuerinnen und -Bauern schaffen es<br />

gar, die Felder zweimal jährlich zu bestellen.<br />

Eine Familie hat jedoch durchschnittlich weni-<br />

ger als eine Hektare Land zur Verfügung, so<br />

dass es den wenigsten gelingt, das ganze Jahr<br />

über genügend Reis anzubauen.<br />

19 Bäuerinnen packen das Schicksal am<br />

Schopf | Einen Ausweg aus Hunger und Verschuldung<br />

bietet der Aufbau einer Bank für<br />

Reis, wobei die wertvollen Getreidekörner in<br />

Säcken in einem Lagerhaus aufbewahrt und<br />

verwaltet werden. Dabei erhielten die Bäuerinnen<br />

und Bauern des Dorfes Thein Kone von<br />

der Selbsthilfegruppe Shwe Danu tatkräftige<br />

Unterstützung: Eine Gruppe von 19 Frauen<br />

trifft sich alle 15 Tage, wobei jede Frau eine<br />

Handvoll Reis mitbringt. Diese Reiskörner<br />

werden zusammen mit dem einmalig von<br />

SWISSAID zugekauften Reis in Säcken aufbewahrt.<br />

Mitglieder der Reisbank-Gruppe können<br />

den Reis nun in Zeiten der Not zu einem<br />

Zins von monatlich drei Prozent ausleihen.<br />

«Fast alle Bewohner von Thein Kone haben<br />

von dieser Möglichkeit schon Gebrauch gemacht»,<br />

erinnert sich Ae Ae Mong, ein Mitglied<br />

der Reisbank. «Nun müssen wir den Reis<br />

nicht mehr in anderen Dörfern borgen oder<br />

beim Händler ein teures Darlehen aufnehmen,<br />

um Reis zu kaufen.»<br />

Auch dank den Spar- und Kreditgruppen,<br />

die von Shwe Danu aufgebaut und von den<br />

Dorffrauen sehr gut geführt werden, kommen<br />

die Mitglieder zu günstigen Krediten. Die Darlehen<br />

HONDURAS werden hauptsächlich für Investitionen<br />

in die Landwirtschaft oder die Verarbeitung<br />

der Produkte benötigt.<br />

San Isidoro<br />

Rancho Grande<br />

Matagalpa<br />

Waslala<br />

Chips Ciudac/Dario vom fahrenden San Dionisio Kiosk | Ae Ae<br />

Mong, auch Gruppenleiterin<br />

Esquipulas<br />

einer Spar- und<br />

Kreditgruppe, nahm zum Beispiel einen KARIBIK Kredit<br />

Managua<br />

von rund 50 Franken auf und produziert nun<br />

Carazo<br />

verschiedene feine Chips. Diese verkauft ihr<br />

Rivas<br />

Mann auf dem Markt oder als fahrender Kioskmann.<br />

PAZIFIK<br />

Das Geschäft ist so rentabel, dass die<br />

COSTA RICA<br />

Geschäftsfrau und Bäuerin den Kredit bereits<br />

nach drei Monaten zurückzahlen konnte. Den<br />

Profit steckt sie nun teilweise in die Knoblauchproduktion,<br />

die dank eines selbstgemachten<br />

«Wurm-Komposts» ebenfalls floriert<br />

– der Selbsthilfegruppe Shwe Danu sei Dank.<br />

MyaNMar<br />

<br />

Sarah Mader,<br />

Programmverantwortliche für Myanmar<br />

INDIEN<br />

BANGLADESCH<br />

BUCHT VON<br />

BENGALEN<br />

Myitkyina<br />

Bhamo<br />

Lashio<br />

KACHIN STATE<br />

Mandalay<br />

SHAN STATE<br />

Taunggyi<br />

LAOS<br />

Naypyidaw<br />

Rangun<br />

CHINA<br />

Mawlamyine<br />

THAILAND<br />

myanmar in Zahlen<br />

VIETNAM<br />

ECUADOR<br />

BRASILIEN<br />

Laufende Projekte PERU Ende <strong>2012</strong> 20<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 11<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1311921<br />

Direkt begünstigte Personen 50200<br />

Foto: Rudolf FIscher, SWISSAID<br />

PAZIF<br />

COT<br />

BO<br />

iN<br />

PAKIS<br />

MADH<br />

Mum<br />

S<br />

MAH<br />

NigEr<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

Ts


Indien<br />

9<br />

«Das macht mich glücklich»<br />

utsch<br />

Hürdenlauf durch die indische Bürokratie: Dank zahlreichen<br />

Freiwilligen gelingt es Dorf gemeinschaften, ihr Recht auf Arbeit,<br />

Wald- und Landbesitz durchzusetzen.<br />

ARIBIK<br />

NAM<br />

PAKISTAN<br />

Neu delhi<br />

MADHYA PRADESH<br />

Mumbai<br />

Satara<br />

Indore<br />

MAHARASHTRA<br />

Tschad<br />

Nagpur<br />

Beed<br />

Pune<br />

Bhopal<br />

Jabalpur<br />

NEPAL<br />

Raipur<br />

Chandrapur<br />

indien in Zahlen<br />

CHINA<br />

CHHATTISGARH<br />

BUCHT VON<br />

BENGALEN<br />

BANGLADESCH<br />

MYANMAR<br />

ECUADOR<br />

BRASILIEN<br />

Laufende Projekte PERU Ende 2011 33<br />

Bewilligte Projekte 2011 21<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1934315<br />

Direkt begünstigte Personen 65100<br />

KoluMbiEN<br />

PANAMA<br />

PAZIFIK<br />

KARIBIK<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

ECUADOR<br />

Cartagena<br />

Coloso<br />

Mamil<br />

Sincelejo<br />

Montería<br />

Simití<br />

Caramanta<br />

Manizales<br />

bogotá<br />

Buenaventura<br />

Bucaramanga<br />

VENEZUELA<br />

Ihnen gelingt es, ihre Rechte durchzusetzen – gegen alle Widrigkeiten, die die indische Bürokratie<br />

zu bieten hat. Ihnen hilft ein Freiwilliger aus dem Dorf.<br />

BRASILIEN<br />

Ecuador<br />

Am frühen Vormittag ist es still im Dorf<br />

Dhaba im indischen Gliedstaat Madhya<br />

Pradesh. Nur zögerlich kommen die Menschen<br />

aus ihren Häusern KOLUMBIEN und finden sich vor<br />

PAZIFIK<br />

dem «Dokumentations-Zentrum» ein. Die<br />

Frauen IMBABURA tragen typische, schwere Silberketten<br />

Ibarra<br />

um den Hals und Babys im Arm.<br />

Die Dorfbewohner Quito gehören PICHINCHA zur Volksgruppe<br />

der Baiga. Ursprünglich lebten sie vom<br />

COTOPAXI<br />

Wald und dessen Früchten, Latacunga Blättern, Wurzeln,<br />

Ambato<br />

Pilzen und von der Jagd. In TUNGURAHUA<br />

den vergangenen<br />

Guaranda<br />

Jahrzehnten schrumpfte Riobambaihr natürlicher Lebensraum,<br />

so dass Alausí sie heute gezwungen sind,<br />

BOLÍVAR<br />

CHIMBORAZO<br />

das Überleben als Tagelöhner und mit Subsistenzwirtschaft<br />

zu sichern.<br />

PERU<br />

Sukal Singh Raturia erzählt wort- und gestenreich<br />

von den Entwicklungen der letzten<br />

Jahre. Der junge Mann aus dem Dorf ist ein so<br />

genannter Gramdot, ein Freiwilliger, den die<br />

lokale Partnerorganisation von SWISSAID im<br />

Umgang mit der indischen Bürokratie geschult<br />

hat. Denn benachteiligte Bevölkerungsgruppen<br />

haben in Indien ein Recht auf Unterstützung.<br />

Doch dieses einzufordern ist alles<br />

andere iNdiEN als einfach. Neben guten Kenntnissen<br />

der administrativen Verfahren und Hartnäckigkeit<br />

braucht es bisweilen<br />

PERU<br />

den Druck der ganzen<br />

Dorfgemeinschaft<br />

Die lokale Partnerorganisation und die<br />

Gramdots erreichten, dass die Baiga-Familien<br />

für den Strassenbau, den Erosionsschutz oder<br />

den Bau von Wasserrückhaltebecken bis zu 70<br />

Tage TaNsaNia im Jahr von der Regierung bezahlte<br />

Arbeit zugewiesen bekommen. Dank diesem<br />

Bukoba<br />

Einkommen können die Baiga die Trockenzeit<br />

VIKTORIASEE<br />

bis<br />

KENIA<br />

Muleba zur nächsten Ernte überbrücken. «Dass ich<br />

mich Ngara für mein Kamachumu Dorf einsetzen kann, macht<br />

mich glücklich», sagt Sukal Singh Raturia.<br />

BURUNDI<br />

KILIMANJARO<br />

Wald für die Baiga | Neben dem Regierungsprogramm<br />

für Arbeit bildet die Einforderung<br />

der im Gesetz für Wald- dodomaund Landrechte<br />

festgehaltenen Ansprüche einen<br />

Dar es Salaam<br />

wichtigen<br />

Eckpfeiler der Tätigkeit in den 120 Baiga-Dörfern.<br />

Diese Rechte kann die SWISSAID-Partnerorganisation<br />

zusammen mit der Bevölkerung<br />

nur in aufwändigen und langwierigen<br />

SAMBIA<br />

Prozessen einfordern. Die Dorfbewohner<br />

Mtwara<br />

müssen nachweisen, dass der Wald Masasi oder das<br />

Land schon seit MALAWI mindestens zwei Generationen<br />

durch sie genutzt MALAWI- wird.<br />

MOSAMBIK<br />

Ausdauer und<br />

SEE<br />

Hartnäckigkeit haben sich<br />

jedoch gelohnt. Letztes Jahr wurden allein<br />

den 105 Familien von Dhaba 9100 Hektar Gemeinschaftswald<br />

zugesprochen. Und 33 Familien<br />

stellten erfolgreich Anträge auf LandguiNEa-bissau<br />

besitz, wobei die Eigentumsurkunden jeweils<br />

auf beide Ehepartner ausgestellt sind. Rund<br />

90 Anträge sind noch hängig.<br />

Frauenförderung: Mut zur Tat | Ein spezielles<br />

Augenmerk wird überdies auf die Stärkung<br />

der Frauen gelegt. Sie werden sensibilisiert,<br />

ausgebildet und ermutigt, ihre Anliegen<br />

aktiv in den Dorfversammlungen einzubringen.<br />

Künftig wird es in den Baiga-Dörfern darum<br />

gehen, mit Methoden des ökologischen Landbaus<br />

die Ernteerträge zu steigern, Hausgärten<br />

anzulegen und die Kleintierhaltung zu fördern.<br />

Und weiterhin die Frauen zu stärken, damit<br />

diese am gesellschaftlichen und politischen<br />

Leben des Dorfes teilhaben.<br />

<br />

Petra Engelhard,<br />

Programmverantwortliche für Indien<br />

was ihre spende bewirkt<br />

Mit 40 Franken<br />

können in Indien zwei Frauen in der<br />

Freiwilligenarbeit für ihr Dorf geschult<br />

werden.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

Foto: Sarah Mader, SWISSAID<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

SENEGAL<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


10<br />

Tansania<br />

Abschied nach 20 Jahren Aufbauarbeit<br />

im Nordwesten Tansanias<br />

Hunderttausende Flüchtlinge aus Burundi und Ruanda suchten<br />

zu Beginn der 90er-Jahre in Tansania Zuflucht. SWISSAID<br />

baute daher das Programm in der Grenzregion aus. Nun zieht<br />

sich SWISSAID aus der Gegend zurück. Was bleibt bestehen?<br />

Ein Rückblick.<br />

KoluMbiEN<br />

ESCH<br />

NMAR<br />

Fotos: Rudolf Fischer, SWISSAID<br />

DKARIBIK<br />

ie Not im Nordwesten des Landes war<br />

gross, die Bedürfnisse vielfältig. Die schie-<br />

Cartagena<br />

Coloso<br />

re Zahl der Flüchtlinge Anfang der 90er-Jahre<br />

PANAMA Mamil<br />

Sincelejo<br />

führte zu Hunger, Montería steigenden Lebensmittelpreisen,<br />

Umweltzerstörung, Simití einer VENEZUELA höheren<br />

Kriminalitätsrate und der Verbreitung von HIV/<br />

AIDS. Cupica Konflikte zwischen Flüchtlingen<br />

Bucaramanga<br />

und der<br />

ansässigen Nuquí Bevölkerung Caramanta schienen programmiert.<br />

Daher baute Manizales SWISSAID ab 1994 das<br />

bogotá<br />

Entwicklungsprogramm PAZIFIK<br />

zwischen dem Vikto-<br />

Buenaventura<br />

riasee und der Grenze zu Ruanda auf, einem<br />

Gebiet, das fast so gross ist wie die Schweiz.<br />

Oberstes Ziel war es, die Nahrungsmittelknappheit<br />

zu bekämpfen: Neben Gemüse und<br />

Feldfrüchten für Markt und Selbstversorgung<br />

ECUADOR<br />

wurden Bananen und Kaffee als vielversprechende<br />

«Cash Crops»<br />

BRASILIEN<br />

PERU<br />

gefördert. Die Viehzucht<br />

und die Verarbeitung von Landwirtschaftsprodukten<br />

wurde unterstützt.<br />

Flüchtlinge und Einheimische schufen mit<br />

dem Aufbau einer Schreinerei, Restaurants<br />

und Kiosks Einkommensmöglichkeiten. Zudem<br />

TaNsaNia<br />

wurde die Bienenzucht gefördert und die<br />

Muleba<br />

Ngara<br />

BURUNDI<br />

SAMBIA<br />

ECUADOR<br />

Bukoba<br />

VIKTORIASEE<br />

Kamachumu<br />

MALAWI<br />

PERU<br />

MALAWI-<br />

SEE<br />

dodoma<br />

KENIA<br />

KILIMANJARO<br />

Dar es Salaam<br />

Mtwara<br />

Masasi<br />

BRASILIEN<br />

tansania in Zahlen<br />

Laufende Projekte Ende <strong>2012</strong> 13<br />

MOSAMBIK<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 13<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 878896<br />

Direkt begünstigte Personen 17000<br />

Erfolgreiche Bäuerin mit ihrer Passionsfrucht-<br />

Plantage.<br />

Erosion bekämpft: Dafür wurden mehrere<br />

Hundert Hektar Land gekauft und bepflanzt.<br />

Wer das Land bereist, kann heute noch die<br />

aufgeforsteten Parzellen ausmachen.<br />

Kriminelle Manager | Einen weiteren<br />

Schwerpunkt legte SWISSAID auf Mikrokredite:<br />

Die ansässigen Kleinbauern, die keine<br />

Sicherheiten vorweisen konnten, hatten bei<br />

kommerziellen Banken keine Chance. Dem<br />

Institut Ngara beispielsweise gelang es seit<br />

1998, den Grundstock von 10 Mio. Tansanischen<br />

Schilling (damals 20 000 Franken), den<br />

SWISSAID stellte, auf heute über 80 Mio.<br />

Schilling zu steigern (ca. 50 000 Franken). 200<br />

Frauen verfügen dank dieser Spargruppe über<br />

einen Zugang zu Krediten. Die Bilanz fällt jedoch<br />

gemischt aus: Leider wurden einige Kassen<br />

Opfer von kriminellen Managern oder<br />

säumigen Kunden und mussten geschlossen<br />

werden. Die von Frauen geführten informellen<br />

Spar- und Kreditgruppen waren am erfolgreichsten<br />

und bestehen teilweise immer noch.<br />

Provokatives Frauenprojekt | Um der<br />

Gleichstellung Nachdruck zu verleihen, wurden<br />

Frauen zu Fischerinnen ausgebildet sowie<br />

mit Boot und Netzen ausgerüstet. Bald standen<br />

sie Männern gegenüber, die auf dem Viktoriasee<br />

die Fischerei in industriellem Massstab<br />

betreiben. Aus den teils gewalttätigen<br />

Konflikten gingen die Frauen gestärkt hervor<br />

Wer ernten will, muss säen:<br />

Bauern beim Pflanzen von Cassava.<br />

und der Einbruch in die Männerdomäne trug<br />

wesentlich zum neuen Rollenverständnis bei.<br />

HIV/Aids | Die Pandemie stellte eine grosse<br />

Bedrohung dar. Daher unterstützte SWISS-<br />

AID Selbsthilfegruppen, die mit Theateaufführungen<br />

Aufklärungsarbeit leisteten. Heute<br />

werden an 25 Schulen, die für Aids-Waisen<br />

eingerichtet wurden, 800 Kinder verköstigt.<br />

Insgesamt wurden 244 verschiedene Gruppen<br />

fachlich und betrieblich ausgebildet und<br />

betreut sowie mit Produktionsmitteln versorgt.<br />

Die gesamten Projektkosten, einschliesslich<br />

Beratung und Ausbildung, beliefen<br />

sich über die 20 Jahre verteilt auf fast 4<br />

Millionen Franken. Nun zieht sich SWISSAID<br />

aus dem Nordwesten zurück und konzentriert<br />

sich auf den Südosten des Landes.<br />

Schlussfolgerungen | Es reicht nicht,<br />

wenn sich Bäuerinnen und Bauern zusammenschliessen,<br />

um ihre Interessen zu vertreten.<br />

Sie müssen zwingend auch die Kontrollund<br />

Gouvernanz-Mechanismen verstehen<br />

und ausüben lernen. SWISSAID setzt daher<br />

Schwerpunkte in der Weiterbildung von Führungskräften<br />

der Basisgruppen.<br />

<br />

Frank Haupt,<br />

Programmverantwortlicher für Tansania<br />

was ihre spende bewirkt<br />

450 Franken<br />

kostet in Tansania die fundierte<br />

Weiterbildung für Führungskräfte in<br />

den Bereichen Finanzmanagement,<br />

strategische Planung und Einführung<br />

von Wertschöpfungsketten pro Person.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

guiNEa-bissau


HONDURAS<br />

Rancho Grandeist in Waslala der ländlichen Gemeinde<br />

San Isidoro<br />

Dankassari Matagalpaein Dauerzustand.<br />

Ciudac/Dario San Dionisio<br />

Esquipulas<br />

Mangelernährung Deshalb ging SWISSAID mit dieser Gemeinde,<br />

die 45 Dörfer und fast 65 000 Einwohnerin-<br />

KARIBIK<br />

nen und Einwohner Managua zählt, eine Partnerschaft<br />

Carazo<br />

ein. In dieser Region führt die schlechte Wirtschaftslage<br />

zu Rivas einem Massenexodus in die<br />

Nachbarländer Nigeria und Benin.<br />

PAZIFIK<br />

Die Bevölkerung benötigte COSTA RICA dringend Hilfe<br />

für ihre Vorhaben. Mit Unterstützung von<br />

SWISSAID wurde wieder Gemüse angepflanzt,<br />

vor allem dank dem Bau von Brunnen.<br />

Nachdem sie Saatgut und Werkzeuge erhalten<br />

hatten, konnten die rund 50 Gemüsebäuerinnen<br />

und -bauern von Gofawa und Kalgo<br />

MyaNMar<br />

Zounzourouma mit einer guten Ernte rechnen.<br />

Die Gemeinde kam den Bauern ebenfalls zur<br />

Hilfe und stellte ihnen Saatgut und Dünger<br />

KACHIN STATE<br />

und neues, umzäuntes Land für die Gemüsegärten<br />

zur Verfügung.<br />

INDIEN<br />

BANGLADESCH<br />

Myitkyina<br />

Bhamo<br />

CHINA<br />

Dem Teufelskreis der Verschuldung entkommen<br />

| Adamou Lashio Mahaman ist Präsident<br />

VIETNAM<br />

des Gemüse-Komitees Mandalay von Gofawa in der Gemeinde<br />

Dankassari. Er Taunggyi freut sich, dass er dank<br />

SHAN STATE<br />

LAOS<br />

einer traditionellen<br />

Naypyidaw<br />

Methode mit organischem<br />

Dünger den Überschuss seiner Kartoffelernte<br />

lagern<br />

BUCHT<br />

konnte.<br />

VON<br />

«Wenn wir chemischen Dünger<br />

BENGALEN verwendet hätten, Rangun hätten wir bei der Lagerung<br />

riesige Verluste gehabt», THAILAND erklärt der<br />

Mawlamyine<br />

50-jährige Bauer.<br />

Um die Weiterführung dieses Gemüseanbauprojekts<br />

langfristig zu sichern, hat<br />

SWISS AID <strong>2012</strong> die Gemeinde Dankassari bei<br />

der Einführung eines Kreditsystems unterstützt.<br />

Dabei wird ein Fonds geschaffen, aus<br />

dem den Bauern Kredite gewährt werden, die<br />

dem Marktpreis ihrer Erzeugnisse bei der Ernte<br />

entsprechen. So entkommen sie dem Teufelskreis<br />

der Verschuldung bei Händlern,<br />

NigEr<br />

die<br />

COTOPAXI<br />

BOLÍVAR<br />

IMBABURA<br />

Guaranda<br />

iNdiEN<br />

Tschad<br />

Quito<br />

Ibarra<br />

Latacunga<br />

PICHINCHA<br />

Ambato<br />

TUNGURAHUA<br />

Riobamba<br />

CHIMBORAZO<br />

Alausí<br />

PERU<br />

PANAMA<br />

PAZIFIK<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

ECUADOR<br />

TaNsaNia<br />

Coloso<br />

Mamil<br />

Sincelejo<br />

Montería<br />

Simití<br />

Caramanta<br />

Manizales<br />

bogotá<br />

Buenaventura<br />

PERU<br />

MALAWI<br />

MALAWI-<br />

SEE<br />

guiNEa-bissau<br />

Bucaramanga<br />

VENEZUELA<br />

Niger<br />

BRASILIEN<br />

Bewässerung ist das A und O für<br />

Bohnen lassen sich Bukoba getrocket lagern – die Sonne<br />

erfolgreiche Gemüsebäuerinnen.<br />

übernimmt den VIKTORIASEE Job.<br />

KENIA<br />

Muleba<br />

Ngara Kamachumu<br />

PAKISTAN<br />

CHINA<br />

KILIMANJARO<br />

BURUNDI<br />

Mit Gemüseanbau und Mikrokrediten<br />

Neu delhi NEPAL<br />

MADHYA PRADESH<br />

langfristig gegen BANGLADESCH den Hunger dodoma<br />

Bhopal<br />

Indore Jabalpur<br />

Dar es Salaam<br />

Nagpur Raipur<br />

Im Niger arbeitet SWISSAID MYANMAR<br />

Chandrapur<br />

Mumbai Beed<br />

mit<br />

Pune<br />

ganzen Gemeinden<br />

Satara<br />

CHHATTISGARH<br />

zusammen und unterstützt SAMBIA<br />

BUCHT VON<br />

MAHARASHTRA so die Entwicklung BENGALEN grosser<br />

Gebiete – zum Wohl der<br />

Kleinbäuerinnen und<br />

Kleinbauern.<br />

Projekt-Besprechung am Wegrand.<br />

Mtwara<br />

Masasi<br />

MOSAMBIK<br />

11<br />

Fotos: SWISSAID-Büro Niger<br />

MALI<br />

ALGERIEN<br />

TILLABéRI Abala<br />

Dargué<br />

Téra<br />

Filingué Arzérori<br />

Niamey<br />

Dogondoutchi<br />

Torodi Birnin Gaouré<br />

BURKINO<br />

DOSSO<br />

NIGERIA<br />

FASO Gaya<br />

niger in Zahlen<br />

ECUADOR<br />

BRASILIEN<br />

Laufende Projekte PERU Ende <strong>2012</strong> 14<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 11<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1534448<br />

Direkt begünstigte Personen 189000<br />

den Bauern die dringend benötigten Kredite<br />

zu Wucherzinsen anbieten, die mit den künftigen<br />

Ernten zurückzubezahlen sind. SWISSAID<br />

hat mit Erfolg ein solches Mikrokreditsystem<br />

und die Ausbildung der dafür verantwortlichen<br />

Personen finanziert.<br />

NIGER<br />

Zäune gegen Ziegenfrass | <strong>2012</strong> errichteten<br />

die Bauern ein Lager mit rund 377 Sä-<br />

SUDAN<br />

cken Hirse, TSCHADSEE Erdnüsse, «Voandzou» (eine Hülsenfrucht),<br />

Sauerampfer und Bohnen, die als<br />

Garantie NIGERIA bis N’djaména zur nächsten Ernte dienen. Im<br />

Bitkine<br />

selben Jahr wurden für zwei grosse Gemüsegärten<br />

so genannte Saatgutbanken eingerich-<br />

Guélendeng<br />

tet (Lagerhäuschen Pala für das Saatgut, das gemeinsam<br />

Moundou verwaltet Koumra wird). Die Bäuerinnen und<br />

Sarh<br />

Doba<br />

Bauern müssen nun nicht mehr bis zu 60 Kilometer<br />

weit gehen, nur um zu Saatgut zu kom-<br />

KAMERUN<br />

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK<br />

men. Sie sind auch nicht mehr gezwungen,<br />

ihre Produkte nach oder gar vor der Ernte zu<br />

Schleuderpreisen zu verkaufen.<br />

SENEGAL<br />

Und dank der<br />

Umzäunung der Gärten wurde verhindert,<br />

Farim<br />

dass sich das Vieh Bigene und andere<br />

Contuboel<br />

Djalicunda Tiere am Gemüse<br />

Cacheu gütlich tun.<br />

Sao Vicente<br />

Bafatá<br />

<br />

Catherine Morand, Redaktion<br />

Canchungo<br />

BAFATA<br />

Ilha de Jeta<br />

Ilha de Pecixe<br />

Arquipélago<br />

dos Bijagós<br />

bissau<br />

was ihre spende bewirkt<br />

GUINEA<br />

350 Franken<br />

Mit dieser Spenden finanzieren Sie<br />

ATLANTIK<br />

im Sahelland Niger eine Tonne Getreide,<br />

die in einer Saatgutbank gelagert und bei<br />

Bedarf – Hunger oder zweite Aussaat –<br />

von den Bäuerinnen und Bauern genutzt<br />

werden kann.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


ARIBIK<br />

12<br />

COTOPAXI<br />

BOLÍVAR<br />

Guaranda<br />

tschad<br />

Latacunga<br />

Ambato<br />

TUNGURAHUA<br />

Riobamba<br />

CHIMBORAZO<br />

Alausí<br />

PERU<br />

Armutsbekämpfung<br />

mit Transparenz<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

PAZIFIK<br />

ECUADOR<br />

Caramanta<br />

Manizales<br />

bogotá<br />

Buenaventura<br />

PERU<br />

BRASILIEN<br />

Foto: Michael Würtenberg<br />

Erst Transparenz schafft die<br />

Grundlage, auf der sich die Bevölkerung<br />

für ihre Rechte wehren<br />

iNdiEN<br />

kann – etwa dafür, dass die Erdöleinnahmen<br />

eines Staates auch<br />

zur Armutsbekämpfung eingesetzt<br />

werden. So beispielsweise<br />

im Tschad.<br />

CHINA<br />

PAKISTAN<br />

TaNsaNia<br />

Bukoba<br />

VIKTORIASEE<br />

Muleba<br />

Ngara Kamachumu<br />

BURUNDI<br />

KENIA<br />

KILIMANJARO<br />

NAM<br />

Neu delhi<br />

MADHYA PRADESH<br />

Indore<br />

Finanzflüsse Nagpur sind in Raipur Entwicklungsländern<br />

MYANMAR<br />

Chandrapur<br />

Mumbai gut gehütete Beed Geheimnisse, besonders<br />

Pune<br />

Satara<br />

CHHATTISGARH<br />

wenn es um Zahlungen von Erdölkonsortien<br />

an die mächtigen Eliten geht. BUCHT Die VON internationale<br />

Organisation EITI, bei der auch die Schweiz<br />

MAHARASHTRA<br />

BENGALEN<br />

im Direktorium vertreten ist, hat sich zur Aufgabe<br />

gemacht, genau diese Finanzflüsse aufzuzeigen<br />

und öffentlich zu machen. Damit ist<br />

aber noch wenig erreicht, denn die Informationen<br />

müssen in die richtigen Hände geraten,<br />

um ihre Wirkung entfalten zu können: Die Bevölkerung<br />

der Förderstaaten muss die Bedeutung<br />

der Transparenz erkennen. Nur so können<br />

Tschad zivilgesellschaftliche Organisationen im<br />

Land darauf pochen, dass die Einnahmen aus<br />

der Förderung von Rohstoffen der gebeutelten<br />

Bevölkerung zu Gute kommen.<br />

Im bitterarmen Tschad sprudelt das Erdöl<br />

seit 2003 – sehr zum Nutzen der internationalen<br />

Investoren und einer kleinen nationalen<br />

Führungsriege. 2009 flossen gemäss EITI immerhin<br />

NIGER 600 Mio. US-Dollar. Vor zehn Jahren<br />

NIGERIA<br />

KAMERUN<br />

TSCHADSEE<br />

N’djaména<br />

Bhopal<br />

Jabalpur<br />

Guélendeng<br />

NEPAL<br />

Bitkine<br />

Pala<br />

Sarh<br />

Moundou Koumra<br />

Doba<br />

Tschad in Zahlen<br />

BANGLADESCH<br />

SUDAN<br />

ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK<br />

ECUADOR<br />

BRASILIEN<br />

Laufende Projekte PERU Ende <strong>2012</strong> 13<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 11<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 1320043<br />

Direkt begünstigte Personen 23000<br />

dodoma<br />

Dar es Salaam<br />

lebten 51 Prozent der Tschaderinnen und<br />

Tschader unter der Armutsgrenze – und diese<br />

Zahl hat sich bis heute nicht verbessert. Für<br />

SAMBIA<br />

die einfache Bevölkerung hat sich der Rohstoffboom<br />

in einen Rohstofffluch verwandelt:<br />

Mtwara<br />

Korruption, Umweltzerstörung, Masasi Vertreibungen,<br />

soziale Spannungen MALAWI und Konflikte haben<br />

zugenommen. Dem MALAWI- will die Zivilgesellschaft<br />

MOSAMBIK<br />

mittels Transparenz<br />

SEEentgegenwirken.<br />

Goodwill schaffen | Die Transparenz-Initiative<br />

der EITI im Tschad mündete in einen<br />

ersten Bericht, der mit einiger Verzögerung im<br />

Oktober guiNEa-bissau<br />

<strong>2012</strong> fertiggestellt wurde. Wichtig ist<br />

jedoch auch die Öffentlichkeitsarbeit für die<br />

Anliegen der EITI. Alimentiert durch<br />

SENEGAL<br />

ein Weltbankmandat,<br />

unterstützte SWISSAID daher<br />

von September 2011 bis Januar Farim 2013<br />

Bigene<br />

Contuboel<br />

zivilgesellschaftliche<br />

Partnerorganisationen darin,<br />

Djalicunda<br />

Cacheu<br />

die EITI und die Ergebnisse Sao Vicentedes Berichts Bafatá einer<br />

breiten Öffentlichkeit Canchungozugänglich BAFATA zu machen.<br />

Es Ilha galt, de Jeta Verständnis zu bissau schaffen, und zwar auf<br />

Regierungsebene Ilha de Pecixe ebenso wie bei Kleinbauernfamilien.<br />

Konkret wurden beispielsweise für<br />

Arquipélago<br />

Vertreter von Nichtregierungsorganisationen<br />

dos Bijagós<br />

Weiterbildungskurse durchgeführt, etwa GUINEA über<br />

internationale Rohstoffabkommen und Schürfungsverträge<br />

ATLANTIK sowie über EITI-Ziele und Kriterien,<br />

damit ein Land den erstrebten «EITI-Konformität-Status»<br />

erhält<br />

Die Chance packen | Es kam zu Treffen<br />

auf Ministerebene, um die Entscheidungsträger<br />

für die Anliegen der Kampagne zu gewinnen.<br />

Breit angelegte Informationskampagnen<br />

wurden aufgegleist, um über Radio,<br />

Zeitungen, Newsletter und Veranstaltungen<br />

möglichst viele Menschen zu erreichen. Auch<br />

wurden T-Shirts, Boutons, Poster und Broschüren<br />

verteilt sowie Webseiten aufgeschal-<br />

tet. Die Kampagne stand unter dem Motto:<br />

«EITI steht für Transparenz im verantwortungsvollen<br />

Umgang mit unseren Ressourcen,<br />

für den Kampf gegen die Armut und für<br />

eine nachhaltige Entwicklung. Verpassen wir<br />

diese Chance nicht!»<br />

Ergebniskontrolle | Nach der Publikation<br />

des ersten EITI-Berichts bestätigten in einer<br />

breit angelegten Umfrage 38 Prozent der Befragten,<br />

schon von EITI gehört zu haben, und<br />

etwa ein Drittel wusste auch, worum es geht.<br />

Ein Grossteil derer, die EITI kannten (89 Prozent),<br />

setzen grosse Hoffnungen darauf: «Die<br />

EITI ist gut für unser Land. Dank ihr können<br />

die Mittel aus der Erdölförderung der Bevölkerung<br />

zugute kommen.» Gewisse Äusserungen<br />

während der Umfrage lassen den Schluss zu,<br />

dass die Vertreter der Zivilgesellschaft jetzt<br />

wissen, worum es geht. Der breiten Öffentlichkeit<br />

scheint dies jedoch noch weniger bewusst.<br />

Wahrscheinlich war das Thema zu<br />

komplex.<br />

Die Zivilgesellschaft hat ihre Lektion gelernt<br />

– und der Tschad bleibt dran: Der nächste<br />

EITI-Bericht soll im Oktober dieses Jahres<br />

erscheinen. Verpassen wir diese Chance nicht!<br />

<br />

Frank Haupt,<br />

Programmverantwortlicher für den Tschad<br />

was ihre spende bewirkt<br />

52 Franken<br />

kostet im Tschad ein zweitägiger<br />

Ausbildungsworkshop zu den Anliegen<br />

der EITI-Initiative pro Person.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


PANAMA<br />

Cupica<br />

Nuquí<br />

PAZIFIK<br />

Cartagena<br />

Coloso<br />

Mamil<br />

Sincelejo<br />

Montería<br />

Simití VENEZUELA<br />

Bucaramanga<br />

Caramanta<br />

Manizales<br />

bogotá<br />

Buenaventura<br />

Guinea-Bissau<br />

Auch wenn die Ernte auf dem Kopf<br />

transportiert werden muss: Wenigstens<br />

ist das Essen gesichert.<br />

13<br />

ESCH<br />

NMAR<br />

ECUADOR<br />

BRASILIEN<br />

PERU<br />

TaNsaNia<br />

Bukoba<br />

VIKTORIASEE<br />

KENIA<br />

Muleba<br />

Ngara Kamachumu<br />

KILIMANJARO<br />

BURUNDI<br />

Biolandwirtschaft dodoma in Guinea-Bissau<br />

Dar es Salaam<br />

sorgt für fruchtbare Böden<br />

Ein langfristiger Erfolg | Dank den ökologischen<br />

Landbau-Methoden fallen die Ernten<br />

dieser fünf ländlichen Gemeinden jedes<br />

Jahr etwas besser aus. Damit der Erfolg aber<br />

von Dauer ist, müssen sich die Kleinbäuerinnen<br />

und Kleinbauern weiterbilden. SWISSAID<br />

organisiert deshalb Kurse für Verwaltung und<br />

Buchführung über das Erreichte, damit ein Betriebskapital<br />

angespart werden kann. Mit diesen<br />

Mitteln lassen sich beschädigte Werkzeuge<br />

ersetzen und bei Bedarf angepasstes<br />

Saatgut zukaufen.<br />

Die Organisation PROAGRI-GB ist in den<br />

letzten Jahren zudem zum unangefochtenen<br />

«Kompost-Champion» der Region Bafatá aufgestiegen.<br />

SWISSAID hat daher beschlossen,<br />

die Zusammenarbeit zu verlängern, damit dieses<br />

grundlegende Know-how in Sachen Biolandbau<br />

über die Region hinaus weiter verbreitet<br />

werden kann.<br />

<br />

Sébastien Dutruel, Redaktion<br />

AN<br />

BLIK<br />

Fotos: SWISSAID-Büro Guinea-Bissau<br />

SAMBIA<br />

In Guinea-Bissau bildet<br />

SWISS aid Bäuerinnen und<br />

Bauern in MALAWI der Herstellung von<br />

MALAWIorganischem<br />

MOSAMBIK<br />

SEEDünger aus.<br />

Ungenutzte Böden werden so<br />

fruchtbar gemacht, der Wald<br />

geschützt.<br />

guiNEa-bissau<br />

Cacheu<br />

Ilha de Jeta<br />

Ilha de Pecixe<br />

Arquipélago<br />

dos Bijagós<br />

ATLANTIK<br />

ECUADOR<br />

Bigene<br />

Canchungo<br />

Sao Vicente<br />

bissau<br />

Mtwara<br />

Masasi<br />

SENEGAL<br />

Farim Contuboel<br />

Djalicunda<br />

Bafatá<br />

BAFATA<br />

guinea-Bissau in Zahlen<br />

GUINEA<br />

Laufende Projekte PERU Ende <strong>2012</strong> 12<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 10<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 896003<br />

Direkt begünstigte Personen 273700<br />

Der Druck auf die fruchtbaren Landreserven<br />

in Guinea-Bissau ist enorm und erstreckt<br />

sich vor allem auf den tropischen Regenwald.<br />

Mangels Alternativen greift die Landbevölkerung<br />

in diesem westafrikanischen Kleinstaat<br />

immer wieder auf die Brandrodung zurück. Es<br />

existiert jedoch Land, dessen Nutzung die<br />

Vielfalt des wertvollen Regenwaldes nicht beeinträchtigt:<br />

das Schwemmland.<br />

Fünf Bauerngemeinschaften der Region<br />

Bafatá im Nordosten des Landes haben begriffen,<br />

dass sich das Schwemmland – während<br />

der Regenzeit grosse Sumpfgebiete – in<br />

fruchtbares und nutzbares Ackerland verwandeln<br />

lässt. Dabei kommen bewährte, einfache<br />

und wirksame Methoden zur Anwendung, wie<br />

sie von SWISSAID und der Partnerorganisation<br />

PROAGRI-GB vorgeschlagen werden.<br />

Angepasstes Saatgut und Kuhmist | In<br />

den von SWISSAID angebotenen Landwirtschaftskursen<br />

haben 365 Bäuerinnen und<br />

Bauern Methoden erlernt, mit denen sie 54<br />

Hektaren urbaren Boden aus Schwemmland<br />

gewinnen konnten. Die Reis-, Mais- und Sorgho-Ernten<br />

auf diesen Feldern liegen 30 Prozent<br />

über den früheren Ergebnissen. Dieser<br />

Erfolg ist dem Einsatz von angepasstem Saatgut<br />

zu verdanken, vor allem aber der Verwendung<br />

von mehreren Tonnen «hausgemachten»<br />

Düngers aus Kuhmist.<br />

Harte Arbeit zahlt sich aus:<br />

Frauen beim Dreschen.<br />

was ihre spende bewirkt<br />

Mit 50 Franken<br />

statten Sie in Guinea-Bissau zwei<br />

Bäuerinnen mit einem Set an landwirtschaftlichem<br />

Material aus. Für 80 Franken<br />

erhält ein Bauer eine zweiwöchige Ausbildung<br />

in ökologischen Anbaumethoden,<br />

in der Nutzung von Schwemmland sowie<br />

der Herstellung von organischem Dünger.<br />

Dies erhöht die Fruchtbarkeit und damit<br />

die Ernte. Die Folge: weniger Hunger.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


14<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

Bilanz<br />

Monika Uhlmann,<br />

Leiterin der Abteilung<br />

Finanzen + Logistik<br />

Aktiven Anhang <strong>2012</strong> 2011<br />

Flüssige Mittel 5.1 11 378 409 12 721 506<br />

Wertschriften 5.2 16 952 147 16 446 637<br />

Forderungen + Finanzierungszusagen 5.3 376 861 756 453<br />

Vorräte Handelswaren 397 129 341 043<br />

Aktive Rechnungsabgrenzung 424 429 283 261<br />

Umlaufvermögen 29 528 975 30 548 900<br />

Darlehen 5.4 250 100 250 100<br />

Beteiligungen 5.5 4 4<br />

Sachanlagen 5.6 1 352 639 1 447 092<br />

Anlagevermögen 1 602 743 1 697 196<br />

Total Aktiven 31 131 718 32 246 096<br />

Passiven<br />

Kreditoren 92 532 155 073<br />

Projektverpflichtungen Südprogramme 5.7 15 811 638 16 827 511<br />

Passive Rechnungsabgrenzung 41 847 21 384<br />

Rückstellungen 5.8 165 340 207 711<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 16 111 357 17 211 679<br />

Darlehen 5.9 230 000 100 000<br />

Fonds für die 3. Welt 11 274 725 352 908<br />

Langfristiges Fremdkapital 504 725 452 908<br />

Fonds für die Zukunft 28 500 27 595<br />

Fonds Projektpatenschaft Biolandbau 1 500 1 450<br />

Fonds Projektpatenschaft Wasser 830 0<br />

Fonds Projektpatenschaft Frauen 170 3 095<br />

Fonds Deza 12 0 224 103<br />

Zweckbestimmte Fonds 31 000 256 243<br />

Fonds Südprogramme 5 740 028 5 745 502<br />

Fonds Infrastruktur SWISSAID 673 122 673 122<br />

Schwankungreserve Wertschriften<br />

und Fremdwährungen 5.10 2 464 760 2 288 529<br />

Freies Kapital 5 605 000 5 616 677<br />

Freies Kapital Verein SWISSAID Genève 13 1 725 1 437<br />

Organisationskapital 14 484 635 14 325 267<br />

Total Passiven 31 131 718 32 246 096<br />

Kommentar<br />

zur Jahresrechnung<br />

S<br />

WISSAID konnte im Jahr <strong>2012</strong> für das<br />

Südprogramm Projekte im Umfang von<br />

knapp 12 Mio. Franken genehmigen und umsetzen.<br />

Das Organisationskapital beläuft sich<br />

auf 14,7 Mio. Franken. Damit ist SWISSAID<br />

sehr robust aufgestellt, kann die Verpflichtungen<br />

wahrnehmen und künftig dennoch flexibel<br />

agieren.<br />

Der Betriebsertrag im Geschäftsjahr <strong>2012</strong> ist<br />

gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Mio. Franken<br />

gestiegen. Dies ist einerseits zurückzuführen<br />

auf vergleichsweise hohe Einnahmen aus Legaten.<br />

Andererseits konnten dank unseren<br />

treuen Spenderinnen und Spendern auch die<br />

Einnahmen aus freien Spenden weiter gesteigert<br />

werden. Diese Treue deuten wir als Wertschätzung<br />

für unsere Arbeit, aber auch als Auftrag,<br />

die Qualität und die Effizienz unserer<br />

Arbeit weiter zu erhöhen.<br />

Nach einem Einbruch der sogenannten<br />

zweckbestimmten Projektbeiträge im Jahr<br />

2011, der teilweise durch Budgetkürzungen bei<br />

Kantonen, Gemeinden und Stiftungen bedingt<br />

war, legten wir <strong>2012</strong> in diesem Bereich einen<br />

besonderen Schwerpunkt. Dadurch ist es gelungen<br />

eine Trendwende herbeizuführen und<br />

die Einnahmen zweckbestimmter Spenden<br />

wieder leicht zu erhöhen.<br />

Erfreulicherweise konnten wir sämtliche<br />

Kostenblöcke, die nicht das Kerngeschäft der<br />

Projektarbeit im Süden betreffen, auf tiefem<br />

Niveau stabilisieren. Diese Kostendisziplin ist<br />

notwendig, um das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

stetig zu verbessern. Ziel ist es, dass der Spendenfranken<br />

zu einem möglichst grossen Teil im<br />

Süden ankommt und die Qualität der Arbeit<br />

trotzdem gewährleistet ist.<br />

Die vorliegende Jahresrechnung <strong>2012</strong> ist<br />

nach den Prinzipien von SWISS GAAP FER, der<br />

ZEWO und dem SWISS NPO-Code erstellt worden.<br />

Die Revisionsstelle Von Graffenried AG<br />

Treuhand hat sie an der ordentlichen Revision<br />

umfassend geprüft und als korrekt befunden.<br />

Der Prüfbericht kann auf unserer Website<br />

www.swissaid.ch eingesehen werden.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESRECHNUNG<br />

15<br />

Betriebsrechnung<br />

Ertrag Anhang <strong>2012</strong> 2011<br />

Freie Spenden 6 670 823 6 223 834<br />

Legate 688 765 82 647<br />

Abzeichenverkauf 937 110 1 062 623<br />

Zweckbestimmte Spenden & Projektbeiträge 7.1 2 082 677 1 759 506<br />

Projektbeiträge LED 0 –53 884<br />

Projektbeiträge Notre Jeûne fédéral 26 272 78 500<br />

Projektbeiträge FEDEVACO 153 991 173 544<br />

Projektbeiträge FGC 126 873 0<br />

Projektbeiträge Glückskette 105 000 0<br />

Ertrag aus Geldsammelaktionen 10 791 512 9 326 770<br />

Programmbeitrag DEZA 5 800 000 5 800 000<br />

Inlandbeiträge übrige Bundesstellen 299 121 747 348<br />

Projektmandate 0 201 521<br />

übriger Betriebsertrag 7.2 55 104 54 669<br />

Total Betriebsertrag 16 945 737 16 130 308<br />

Aufwand<br />

Projekte Ausland 11 980 760 13 237 328<br />

Aufwand Programmbegleitung 1 313 177 1 382 706<br />

Personalaufwand 1 202 998 1 247 093<br />

Sachaufwand 7.3 110 179 135 613<br />

Aufwand Auslandprogramm 13 293 937 14 620 034<br />

Informations- und Sensibilisierungsprogramm Inland 1 951 882 1 702 577<br />

Aufwand Programmbegleitung 1 037 159 1 060 502<br />

Personalaufwand Inlandprogramm 898 147 925 697<br />

Sachaufwand Inlandprogramm 7.3 139 012 134 805<br />

Aufwand Inlandprogramm 2 989 041 2 763 079<br />

Administrativer Aufwand 3 307 566 3 014 175<br />

Personalaufwand 1 088 484 1 058 722<br />

Sachaufwand 7.3 590 351 582 310<br />

Sammelaufwand 1 628 731 1 373 143<br />

Total Betriebsaufwand 19 590 544 20 397 288<br />

Betriebsergebnis –2 644 808 –4 266 980<br />

Finanzerfolg (realisiert) 444 131 501 637<br />

Finanzerfolg (nicht realisiert) 756 408 –332 941<br />

Finanzaufwand 148 309 162 239<br />

Finanzergebnis 7.4 1 052 230 6 457<br />

Liegenschaftsaufwand 10 790 10 320<br />

Liegenschaftsertrag 83 404 86 583<br />

Betriebsfremdes Ergebnis 7.5 72 614 76 263<br />

Frei werdende Mittel aus Projektabrechnungen 1 467 232 1 513 006<br />

Übriger periodenfremder Erfolg 7.6 9 51 943<br />

Periodenfremdes Ergebnis 1 467 241 1 564 949<br />

Ergebnis vor Fondsveränderung –52 722 –2 619 311<br />

Verwendung zweckbestimmte Fonds 6 980 518 6 347 693<br />

Zuweisung zweckbestimmte Fonds –6 755 275 –6 128 529<br />

Veränderung freie Fonds 8 –172 521 2 400 147<br />

Ertragsüberschuss zugunsten erarbeiteter Mittel 0 0<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


16<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

Geldflussrechnung (Anhang 9)<br />

Mittelfluss aus Betriebstätigkeit <strong>2012</strong> 2011<br />

Jahresergebnis vor Fondsveränderungen –52 722 –2 619 311<br />

Abnahme/Zunahme Fremdwährungen Auslandguthaben –13 153 27 000<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 147 477 154 335<br />

Auflösung Rückstellungen –42 371 –90 118<br />

Abnahme/Zunahme (–) Forderungen und Finanzierungszusagen 379 593 –87 867<br />

Abnahme/Zunahme (–) Vorräte –56 086 –341 043<br />

Abnahme/Zunahme (–) Aktive Rechnungsabgrenzung –141 169 82 615<br />

Abnahme (–)/Zunahme Kreditoren –62 540 –90 740<br />

Abnahme (–)/Zunahme Projektverpflichtungen Südprogramme –1 015 873 2 086 507<br />

Abnahme Reservationen Inlandarbeit 0 –40 475<br />

Abnahme (–)/Zunahme Passive Rechnungsabgrenzung 20 463 –14 124<br />

Mittelfluss aus Betriebstätigkeit –836 381 –933 222<br />

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Investition (–)/Desinvestition Sachanlagen –53 024 –312 093<br />

Investition (–)/Desinvestition Immobilien 0 0<br />

Investition (–)/Desinvestitionen Darlehen 0 82 216<br />

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit –53 024 –229 877<br />

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Fonds für die 3. Welt –78 183 –96 749<br />

Passivdarlehen 130 000 0<br />

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 51 817 –96 749<br />

Zunahme (+)/Abnahme (–) Zahlungsmittel –837 588 –1 259 847<br />

Fonds flüssige Mittel (inkl. Wertschriften) 1.1. 29 168 143 30 427 991<br />

Fonds flüssige Mittel (inkl. Wertschriften) 31.12. 28 330 556 29 168 143<br />

Finanzierung und Mittelverwendung<br />

Woher die Mittel kommen:<br />

Wohin die Mittel fliessen:<br />

36 %<br />

1 %<br />

39 %<br />

Freie Spenden<br />

Legate<br />

Abzeichenverkauf<br />

Zweckbestimmte<br />

Projektbeiträge<br />

Programmbeitrag DEZA<br />

Projektmandate<br />

15 %<br />

9 %<br />

8 %<br />

Auslandprogramm<br />

Informationsarbeit<br />

und Entwicklungspolitik<br />

Aufwand Administration<br />

und Verwaltung<br />

Sammelaufwand<br />

68 %<br />

14 %<br />

6 % 4 %<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESRECHNUNG<br />

17<br />

Rechnung über die Veränderung des Kapitals <strong>2012</strong> (Anhang 8)<br />

Anfangs- Erträge Zuweisung interne Verwendung Endbestand<br />

bestand (intern) (extern) Fondstransfers<br />

Mittel aus Eigenfinanzierung<br />

Fonds Südprogramme 5 745 502 –5 474 5 740 028<br />

Fonds Infrastruktur SWISSAID 673 122 673 122<br />

Schwankungsreserve Wertschriften 2 288 529 189 384 –13 153 2 464 760<br />

und Fremdwährungen<br />

Erarbeitetes freies Kapital 5 616 677 –11 677 5 605 000<br />

SWISSAID Genève 1 437 288 1 725<br />

Jahresergebnis 0 172 521 –172 521 0<br />

Organisationskapital 14 325 267 0 172 521 0 –13 153 14 484 635<br />

Mittel aus Fondskapital<br />

Fonds SWISSAID-Bio-Landbau-Patenschaft 1 450 141 399 –141 349 1 500<br />

Fonds SWISSAID-Wasser-Patenschaft 0 8 020 –7 190 830<br />

Fonds SWISSAID-Frauen-Patenschaft 3 095 117 090 –120 015 170<br />

SWISSAID-Fonds für die Zukunft 27 595 688 765 –687 860 28 500<br />

Fondskapital DEZA 224 103 5 800 000 –6 024 103 0<br />

Fondskapital mit einschränkender 256 243 0 6 755 275 0 –6 980 518 31 000<br />

Zweckbindung<br />

Leitungsorgane<br />

SWISSAID-Stiftungsrat<br />

Matthias Aebischer, Lehrbeauftragter Universität<br />

Freiburg, Nationalrat, Bern, seit <strong>2012</strong>; Stephan<br />

Baer, Unternehmer, Küssnacht am Rigi, seit 2007;<br />

Andreas Bänziger, Journalist, Bühler, seit 1997; Luc<br />

Barthassat, Weinbauer, Landschaftsarchitekt, Nationalrat,<br />

Charrot, seit 2008; Roman Berger, Journalist<br />

und Buchautor, Zürich, seit 2005; Bruno Bergomi,<br />

Journalist und Produzent Radiotelevisione<br />

Svizzera (RSI), Dino, seit 1997; Jean-Claude Bolay,<br />

Directeur de la coopération, Vice-Présidence des<br />

affaires institutionelles, EPFL, Ecublens, seit 2010;<br />

Tobias Brülisauer-Spitzli, Landwirtschaftliche Biound<br />

Ökoberatung, Grub, seit 2000; Edgar Ricardo<br />

von Buettner, Senior Consultant für strategische,<br />

partizipative und nachhaltige Gemeindeentwicklungsprojekte,<br />

Brasilien, seit 1983; Mario Carera,<br />

Sozioökonom, Bern, seit 2002; Prof. Dr. Pierre Centlivres,<br />

ehemals Direktor des Ethnologischen Instituts<br />

der Universität Neuenburg, Neuenburg, seit<br />

1983; Dr. phil. Rudolf Dannecker, ehemals Vizedirektor<br />

DEZA, Hinterkappelen, seit 2002; Gaby<br />

Fierz, Ethnologin, Museum der Kulturen Basel,<br />

Basel, seit 2008; Rémy Gogniat, Journalist, La<br />

Chaux-de-Fonds, seit 2009; Maya Graf, Biobäuerin<br />

und Nationalrätin, Sissach, seit 2009; Bruno Gurtner,<br />

Ökonom, Bern, seit 2008; Hansjörg Hassler,<br />

Landwirt, Nationalrat, Donat, seit 2006; Marianne<br />

Hochuli, Historikerin, Zürich, seit 2009; Martin Hürzeler,<br />

Fundraiser BR, Zürich, seit 2009; Francine<br />

John-Calame, Familien-Mediatorin und Nationalrätin,<br />

Cerneux-Péquignot, seit 2010; Oscar A. Kambly,<br />

Präsident des Verwaltungsrates Kambly SA<br />

Spécialités de Biscuits Suisses, Trubschachen, seit<br />

2008; Florianne Koechlin, Biologin, Autorin, Geschäftsführerin<br />

Blauen-Institut, Münchenstein, seit<br />

1996; Dr. med. Jean Martin-Monod, ehemals Kantonsarzt,<br />

Echandens, seit 1985; Urs peter Meyer,<br />

Jurist, Köniz, seit 1996; Gian L. Nicolay, Dipl. Ing.<br />

Agr. ETH, Afrika-Koordinator FiBL, Ardez, seit 2010;<br />

Wendy Peter, Geschäftsführerin Bioforum Schweiz,<br />

Willisau, seit 2010; Chasper Pult, Kantonsschullehrer<br />

und Kulturvermittler, Paspels, seit 1992; Daniel<br />

Roduner, Betriebsökonom HWV, Bolivien, seit<br />

2007; Dr. Claudine Sauvain, Anthropologin, Professorin<br />

Universität Genf, Genf, seit 1985; Anne-Marie<br />

Saxer-Steinlin, Juristin, Fachstelle Migration Reformierte<br />

Kirchen Bern-Jura-Solothurn, Gümligen, seit<br />

2008; Viktor Schlumpf, ehemals Chefredaktor<br />

Tages-Anzeiger, Zürich, seit 2005; Dr. Urs Schwaller,<br />

Anwalt, Ständerat, Tafers, seit 2011; Hansruedi<br />

Stadler, Anwalt und Notar, Altdorf, seit 2005;<br />

Dr. Markus Stadler, selbständiger Berater für die<br />

öffentliche Hand, Ständerat, Bürglen, seit 2011;<br />

Jean-Luc Sudan, Kommunikationsbeauftragter,<br />

Vessy, seit 2006; Angela Tognetti, Bio-Landbau, Bellinzona,<br />

seit 2005; Felix Wirz, Geschäftsführer von<br />

Ecopolitics GmbH, Bern, seit <strong>2012</strong>.<br />

SWISSAID-Stiftungsratsausschuss<br />

Dr. rer. pol. Rudolf Rechsteiner, Ökonom, Präsident<br />

SWISSAID, Basel, seit 2008; Dieter Achtnich, Ökonom,<br />

Zürich, seit 2003; Dr. Walter Egli, Vizepräsident<br />

SWISSAID, ehemals Co-Studienleiter NADEL,<br />

ETH Zürich, Historiker, Zürich, seit 2005; Bastienne<br />

Joerchel Anhorn, Ökonomin, Renens, seit <strong>2012</strong>;<br />

Dr. phil. nat. Thomas Kohler, Assoziierter Direktor<br />

Centre for Development and Environment, Universität<br />

Bern, Rüfenacht, seit 2010; Maud Krafft, Konsulentin,<br />

Lausanne, seit 2005; Ruth Rauch, lic. rer.<br />

pol., Team- und Organisationsentwicklung, Bern,<br />

seit 2004; Marianne Roth, Beraterin für interkulturelle<br />

Kommunikation, PR-Beraterin, Zürich, seit<br />

2009; Carlo Sommaruga, Anwalt und Nationalrat,<br />

Genf, seit 2010.<br />

SWISSAID-Geschäftsleitung<br />

Caroline Morel, Ethnologin, Geschäftsleiterin;<br />

Dr. Rudolf Fischer, Sozialwissenschaftler, Abteilung<br />

Entwicklungszusammenarbeit; Monika Uhlmann,<br />

Betriebsökonomin FH, Abteilung Finanzen + Logistik;<br />

Werner Küng, PR-Berater/NPO-Manager,<br />

Abteilung Information + Fundraising; Catherine<br />

Morand, Juristin, Journalistin, Antenne romande.<br />

Weitere Angaben zu den Personen finden sich auf<br />

deren Homepages.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


18<br />

Leistungsbericht<br />

Saatgut,<br />

das es in sich hat<br />

In den semi-ariden Gebieten<br />

Westafrikas stehen die<br />

chancen gut, mit angepasstem<br />

Saatgut deutlich bessere<br />

Getreideernten einzufahren.<br />

Fotos: Rudolf Fischer, SWISSAID<br />

Die «low hanging fruits» sind in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

zu einem geflügelten<br />

Wort geworden. Worum geht es?<br />

Die Rede ist von Massnahmen, die relativ zugänglich<br />

sind, wenig Aufwand erfordern und<br />

eine grosse Wirkung entfalten.<br />

Entwicklungshindernisse in armen Ländern<br />

lassen sich meistens nur durch ein ganzes<br />

Bündel an Massnahmen beseitigen oder reduzieren.<br />

Die Prozesse sind oft komplex und<br />

brauchen lange, bis sie ihre Wirkung entfalten.<br />

Die Maxime der «low hanging fruits» besagt,<br />

dass man in solchen Situationen Interventionen<br />

identifizieren soll, die raschen Erfolg bringen,<br />

dadurch eine positive Dynamik entfalten<br />

und den weiteren schwierigen Prozess der<br />

Veränderung unterstützen. Von einem solchen<br />

Beispiel ist hier die Rede.<br />

Das A und das O des Erfolgs | Der<br />

Schlüssel zur Steigerung der Landwirtschafts-<br />

Produktion in den Ländern der Sahelzone besteht<br />

darin, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten<br />

und zu verbessern. Dies stellt wegen den klimatischen<br />

Bedingungen und den vorherrschenden<br />

Anbaumethoden eine grosse Herausforderung<br />

dar. Die Bäuerinnen und Bauern<br />

müssen ihre Arbeitsweisen erheblich verändern.<br />

Wir sprechen hier nicht von<br />

Grossbetrieben, sondern von den<br />

vielen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern,<br />

die in diesen Ländern nicht<br />

nur ihre Familien ernähren, sondern<br />

auch die übrige Bevölkerung<br />

mit Nahrungsmitteln versorgen.<br />

Kunstdünger und synthetische<br />

Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

sind überdies nicht erhältlich oder<br />

unerschwinglich. Es bestehen daher keine<br />

«schnellen» Lösungen, ganz abgesehen davon,<br />

dass diese nicht nachhaltig wären und<br />

langfristig eher Schaden anrichten als zu einer<br />

dauerhaften Lösung des Problems beitragen<br />

würden.<br />

Der Vorteil des<br />

neuen Saatguts<br />

besteht darin,<br />

dass es in viel<br />

kürzerer Zeit reif<br />

wird.<br />

Kurze Reifezeit | Wird zuerst angepasstes<br />

Saatgut zur Steigerung der Produktion eingeführt,<br />

müssen die Bauernfamilien ihre Anbaumethoden<br />

zunächst nicht umstellen – ein<br />

grosser Vorteil. Sie verwenden bloss ein anderes<br />

Saatgut. Dieses hat es jedoch in sich.<br />

Das grösste Risiko für Ernteverluste besteht<br />

nämlich darin, dass man im falschen<br />

Moment sät. Die Niederschläge in der Sahelzone<br />

fallen auf sehr unberechenbare Weise<br />

und belaufen sich auf bloss 400 bis 600 mm<br />

pro Jahr. Es gibt zwar eine sogenannte Regenzeit,<br />

aber die Verteilung der Niederschläge<br />

während dieses Zeitraums<br />

sieht jedes Jahr anders aus. Häufig<br />

sind die Regenperioden sehr kurz.<br />

Hat man das Pech, am Anfang<br />

einer Regenperiode zu säen, die<br />

sich dann als (zu) kurz herausstellt<br />

und nicht genügend Bodenfeuchtigkeit<br />

hinterlässt, muss mit einer<br />

schlechten Ernte oder einem Totalausfall<br />

gerechnet werden. Da die Bauern häufig<br />

weder genug Saatgut vom vergangenen<br />

Jahr noch Geld haben, um nochmals welches<br />

zu kaufen, wird eine zweite Aussaat zu einem<br />

grossen Problem. Der Hunger ist programmiert.<br />

Made in Tschad | Der Vorteil des neuen<br />

Saatguts besteht darin, dass die Pflanze viel<br />

rascher reif wird. Dadurch reduziert sich das<br />

Risiko, dass das Wachstum durch eine unerwartete<br />

Trockenperiode beeinträchtigt wird.<br />

Während hergebrachte lokale Getreidesorten<br />

(Hirse, Sorghum, Mais) 90 oder mehr Tage bis<br />

zur Reifung benötigen und einem entsprechenden<br />

Risiko ausgesetzt sind, reifen die<br />

neuen Sorten innert 45 bis 60 Tagen. Es handelt<br />

sich dabei nicht etwa um genmanipuliertes<br />

Saatgut, sondern um konventionelle Züch-<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


leistungsbericht<br />

19<br />

Rudolf Fischer,<br />

Leiter der Abteilung<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

Saatguproduzent Woyo Godi zeigt stolz die neue Maissorte, die bis zur Reifung bloss 45 Tage benötigt.<br />

Links: Eine ebenfalls im Tschad entwickelte neue Sorghum-Sorte, die in 60 Tagen reif ist.<br />

tungen, die in diesem Fall vom ITRAD<br />

entwickelt werden, einem staatlichen Forschungsinstitut<br />

im Tschad.<br />

Die Herausforderung besteht darin, dieses<br />

Saatgut zu den Bäuerinnen und Bauern zu<br />

bringen. In allen Landesteilen unterhält das<br />

ITRAD Bauernhöfe, die das Saatgut für die verschiedenen<br />

Klimazonen des Landes in grösseren<br />

Mengen reproduzieren. Dort bricht die<br />

Kette jedoch häufig ab: Es fehlt das Feinverteilnetz.<br />

Lokal ist das Saatgut nicht erhältlich,<br />

und die Distanzen zum nächsten Saatgutproduzenten<br />

sind gross (oft mehrere hundert Kilometer).<br />

Ganz abgesehen davon, dass die<br />

Bäuerinnen und Bauern das Saatgut gar nicht<br />

kennen. Es besteht also das Problem der fehlenden<br />

Verbindung.<br />

Das Projekt ist ein<br />

ermutigender<br />

Anfang – aber auch<br />

nicht mehr.<br />

Bloss ein Projekt | Im Zentrum<br />

des Tschad, im Gebiet Guéra,<br />

packt SWISSAID gemeinsam mit<br />

der lokalen Partnerorganisation<br />

Nagdaro diese Schwierigkeit so<br />

an: 40 Bäuerinnen und Bauern<br />

werden darin ausgebildet, das neue Saatgut<br />

des ITRAD für den lokalen Bedarf zu reproduzieren.<br />

Auf der technischen Ebene sind die<br />

bisherigen Ergebnisse sehr erfreulich: Die<br />

speziellen Produktionsbedingungen für Saatgut<br />

werden eingehalten und die Produkte finden<br />

bei den Bauern sehr guten Anklang.<br />

Das ist ein ermutigender Anfang – aber<br />

auch nicht mehr. Vorläufig ist dies bloss ein<br />

Projekt, das dank seinen Mitteln in der Lage<br />

ist, den Austausch mit dem staatlichen Saatguthof<br />

sicherzustellen, die notwendige technische<br />

Supervision zu leisten und gewisse Inputs<br />

(nicht zuletzt Transportleistungen) zur<br />

Verfügung zu stellen.<br />

Viele Herausforderungen | Ziel ist, dass<br />

längerfristig ein lokales System entsteht, das<br />

nach Projektende in der Lage ist, die Bauernfamilien<br />

regelmässig mit verbessertem Saatgut<br />

aus der staatlichen Forschung und<br />

Züchtung zu versorgen. Die Herausforderungen<br />

liegen dabei auf<br />

verschiedenen Ebenen: Wie sollen<br />

in Zukunft die Saatgutbauern<br />

für ihre Leistung entschädigt werden?<br />

Verspricht ein «kommerzielles»<br />

Modell Erfolg, in dem diese<br />

Bauern als lokale Saatgutunternehmer<br />

auftreten und ihre Produkte schlicht<br />

verkaufen? Würden unter solchen Umständen<br />

auch sehr arme Bauern zu verbessertem Saatgut<br />

kommen? Könnten sich die lokalen Saatgutproduzentinnen<br />

und -produzenten zu einer<br />

Organisation zusammenschliessen, die die<br />

Verbindung zur staatlichen Saatgutfarm aufrechterhalten<br />

und sicherstellen kann, dass der<br />

Fluss von Wissen und neuen Züchtungen<br />

nicht abbricht? Die Verantwortlichen von<br />

SWISSAID und Nagdaro erarbeiten derzeit Lösungsvorschläge<br />

mit allen Beteiligten gemeinsam<br />

– mit der Saatgutfarm, den lokalen Saatgutbauern<br />

sowie deren «Kundschaft», den<br />

Bäuerinnen und Bauern.<br />

Petrodollars, sinnvoll eingesetzt | Nicht<br />

überall in Westafrika hängen die Saatgutfrüchte<br />

so tief wie in diesem Beispiel. Das hier<br />

von SWISSAID mit den lokalen Partnern gewählte<br />

Vorgehen basiert darauf, dass eine<br />

staatliche Institution in der Lage ist, das Ausgangsprodukt<br />

in guter Qualität zur Verfügung<br />

zu stellen. Von den riesigen Summen, die dem<br />

Tschad in den letzten zehn Jahren durch die<br />

Erdölförderung zugeflossen sind, ist zwar für<br />

direkte entwicklungsfördernde Massnahmen<br />

in armen ländlichen Gebieten wenig abgefallen.<br />

Aber das ITRAD hat immerhin seit 2006<br />

einen deutlich höheren Staatsbeitrag erhalten.<br />

In dieser glücklichen Lage sind die wenigsten<br />

vergleichbaren Institutionen in den anderen<br />

Ländern der Region.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


20<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

In Kürze: SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk<br />

S<br />

WISSAID ist eine eigenständige, konfessionell<br />

und parteipolitisch unabhängige<br />

Stiftung mit Sitz in Bern sowie einem Büro in<br />

Lausanne. Seit 1948 engagiert sich SWISS­<br />

AID im Süden für Benachteiligte. Und zwar<br />

dort, wo keine anderen Organisationen die<br />

Menschen unterstützen.<br />

SWISSAID kämpft für das Recht aller Menschen<br />

auf ein Leben ohne Hunger, Not und<br />

Unterdrückung. Ungerechtigkeit und Armut<br />

sind nicht Schicksal. Neben der Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen im Süden ist eine gesellschaftliche<br />

Veränderung im Norden notwendig.<br />

Neben der Realisation von Selbsthilfeprojekten<br />

im Süden setzen wir uns in der Schweiz<br />

politisch für die Interessen der armen Menschen<br />

im Süden ein. Dabei stützen wir uns auf<br />

das Wissen, die Erfahrungen und die Bedürfnisse<br />

unserer Partnerorganisationen in neun<br />

Projektländern in Afrika, Asien und Lateinamerika.*<br />

Unsere Arbeitsweise | SWISSAID unterstützt<br />

Eigeninitiativen der benachteiligten<br />

Bevölkerung in der Dritten Welt und arbeitet<br />

mit zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen.<br />

Wir leisten direkt Hilfe und fördern<br />

die Partnerorganisationen institutionell. So erreichen<br />

sie Eigenständigkeit und können auf<br />

das wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische<br />

Leben Einfluss nehmen. Dabei scheuen<br />

wir auch die Auseinandersetzung mit internationalen<br />

Konzernen, Grossgrundbesitzern oder<br />

Umweltzerstörern nicht. Immer mit dem Ziel,<br />

der schutzlosen lokalen Bevölkerung Mut und<br />

die Fähigkeit zur Selbsthilfe zu verleihen.<br />

SWISSAID arbeitet ausschliesslich mit lokalen<br />

Fachleuten zusammen und entsendet keine<br />

teuren Schweizer Fachleute in den Süden.<br />

Neben einer besseren Verankerung der Projekte<br />

im lokalen Kontext führt dies zu Know-how-<br />

Transfer und der Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

im Süden. So lassen sich Programmbegleitkosten<br />

senken und mehr Spendengelder für<br />

die Hilfe zur Selbsthilfe einsetzen. Zur Erreichung<br />

der Ziele im Süden und im Norden ist<br />

die Zusammenarbeit mit anderen Gruppierungen<br />

notwendig. Wir sind deshalb unter anderem<br />

Mitglied von Alliance Sud, der entwicklungspolitischen<br />

Lobbyorganisation der sechs<br />

grossen Schweizer Hilfswerke SWISSAID,<br />

Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und<br />

Heks.<br />

Amtszeit der leitenden Organe | Die<br />

Amtszeit der Stiftungsrätinnen und -räte beträgt<br />

vier Jahre. Sie können wiedergewählt<br />

werden. Die Amtsdauer der Mitglieder des<br />

Stiftungsrats-Ausschusses ist auf vier Jahre<br />

beschränkt. Die Wiederwahl für zwei weitere<br />

Amtszeiten ist zulässig. In begründeten Fällen<br />

können längere Amtszeiten beschlossen werden.<br />

* Über die im vergangenen Jahr erbrachten Leistungen<br />

und erreichten Ziele wollen Sie bitte die Berichte zu den<br />

einzelnen Länderprogrammen beachten (Seiten 5 bis 13).<br />

Anhang zur Jahresrechnung<br />

1. Allgemeine Rechnungslegungsgrundsätze<br />

2. Konsolidierungskreis<br />

3. Nahestehende<br />

Organisationen<br />

Die Rechnungslegung erfolgt nach Massgabe der Fachempfehlung zur Rechnungslegung SWISS GAAP<br />

FER 21/Kern-FER und entspricht dem schweizerischen Obligationenrecht, den Vorschriften der ZEWO<br />

(Fachstelle für gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisationen) sowie den Bestimmungen<br />

der Statuten. Das Wertschriftenergebnis wird nach dem Bruttoprinzip mit Ausweis Buchgewinne und<br />

-verluste direkt über die Betriebsrechnung gebucht.<br />

SWISSAID verfügt über keine Tochtergesellschaften oder Partnerinstitutionen, bei denen sie einen<br />

beherrschenden Einfluss ausübt. Die Buchhaltungen der für die Umsetzung der Südprogramme<br />

zuständigen Koordinationsbüros sind vollständig in die vorliegende Jahresrechnung integriert.<br />

Folgende Organisationen und Institutionen sind SWISSAID nahe stehend: Alliance Sud (Arbeitsgemeinschaft<br />

SWISSAID, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas, Heks), Arbeitskreis Tourismus und Entwicklung,<br />

Association SWISSAID Genève, Max Havelaar-Stiftung, SAG (Schweizerische Arbeitsgruppe<br />

Gentechnologie), Stop OGM. Alliance Sud erhält gemäss vertraglicher Grundlage CHF 378 600 an das<br />

jährliche Budget. SWISSAID ist bei den anderen Organisationen im Vorstand vertreten, ohne Zuweisung<br />

substanzieller Beiträge. Die unentgeltlichen Leistungen Dritter zugunsten von SWISSAID machen nur<br />

einen unwesentlichen Anteil des Gesamtergebnisses aus und werden daher nicht aufgeführt.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESRECHNUNG<br />

21<br />

Anhang zur Jahresrechnung<br />

4. Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsgrundsätze<br />

5. Erläuterungen zur Bilanz<br />

Wertschriften: Marktwert per Bilanzstichtag<br />

Fremdwährungen : Devisenkurs per Abschlussstichtag<br />

Darlehen, Forderungen und Finanzierungszusagen: Nominalwert<br />

Beteiligungen: Anschaffungswert abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen<br />

Immobilien Schweiz: Anschaffungswert abzüglich planmässig vorgenommener Abschreibungen.<br />

Auf den Grundstücken wird keine Abschreibung vorgenommen. Nutzungsdauer: 40 Jahre<br />

Immobilien Ausland: Anschaffungswert abzüglich planmässig vorgenommener Abschreibungen.<br />

Nutzungsdauer: 25 Jahre<br />

Mobiliar, Maschinen und Anlagen: Anschaffungswert abzüglich planmässig vorgenommener<br />

Abschreibungen. Nutzungsdauer: Mobiliar 10 Jahre, IT-Anlagen 3 Jahre, Maschinen 3–6 Jahre<br />

Aktivierungsgrenze: CHF 3 000 (IT: CHF 1 000)<br />

5.1 Flüssige Mittel 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Kassen/Postfinance/Banken Inland 10 801 095 12 089 939<br />

Banken Ausland 577 314 631 567<br />

Total Flüssige Mittel 11 378 409 12 721 506<br />

5.2 Wertschriften Marktwert Marktwert<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Obligationen 10 492 711 11 083 619<br />

Aktien 6 459 436 5 363 019<br />

Total Wertschriften 16 952 147 16 446 637<br />

5.3 Forderungen + Finanzierungszusagen 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Guthaben Verrechnungssteuer 23 563 11 910<br />

Guthaben aus Lieferungen 4 325 15 017<br />

Zusagen Projektbeiträge 291 683 686 498<br />

Darlehen Mitarbeitende 57 289 43 028<br />

Total Forderungen + Finanzierungszusagen 376 861 756 453<br />

5.4 Darlehen 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Claro fair trade AG 250 100 250 100<br />

Total Darlehen 250 100 250 100<br />

5.5 Beteiligungen zum Nominalwert 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Namenaktien Claro fair trade AG 92 272 92 272<br />

Anteilscheine Fonds internat. de Garantie, Genève 96 000 96 000<br />

Remei AG 10 000 10 000<br />

Stimmrechtsaktien Alternative Bank ABS 20 000 20 000<br />

Total Beteiligungen 218 272 218 272<br />

Auf dem Anteil von US$ 6 000 der Anteilscheine Fonds internat. de Garantie, Genève (FIG) besteht<br />

eine Eventual verpflichtung. Die Anteilscheine dienen einer ehemaligen Partnerorganisation (ADIM) in<br />

Nicaragua zur Sicherheit zwecks Entgegennahme eines Darlehens von US$ 70 000 bei einer lokalen<br />

Bank.<br />

5.6 Sachanlagenspiegel anlagen und Grundstücke und Immobilien<br />

Einrichtungen Bauten Inland ausland<br />

Anschaffungswerte 1.1.<strong>2012</strong> 467 633 1 040 000 603 006<br />

Investitionen <strong>2012</strong> 53 024 0 0<br />

Aufgelöste Abschreibungen <strong>2012</strong> –15 733 0 0<br />

Anschaffungswerte 31.12.<strong>2012</strong> 504 924 1 040 000 603 006<br />

Kumulierte Abschreibungen 1.1.<strong>2012</strong> 139 537 206 335 317 675<br />

Abschreibungen <strong>2012</strong> 101 282 22 075 24 120<br />

Aufgelöste Abschreibungen <strong>2012</strong> –15 733 0 0<br />

Bestand Abschreibungen 31.12.<strong>2012</strong> 225 086 228 410 341 795<br />

Nettobestand Sachanlagen 31.12.<strong>2012</strong> 279 838 811 590 261 211<br />

Brandversicherungswert 775 000 1 600 000<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


22<br />

JAHRESRECHNUNG<br />

Anhang zur Jahresrechnung<br />

5.7 Kurzfristiges Fremdkapital<br />

Projektverpflichtungen Südprogramme: Zusammenarbeitsverträge mit lokalen Partnerorganisationen<br />

stellen in der Regel die Grundlagen der Verpflichtungen dar. Auf die Unterscheidung kurz- und langfristiger<br />

Projektverpflichtungen wird verzichtet. Da sich SWISSAID bei der Projektrealisierung nach den<br />

Bedürfnissen der Partnerorganisationen richtet, kann der Zeitpunkt der Mittelverwendung nicht<br />

präzise bestimmt werden. In der Regel wird ein Projekt in ein bis zwei Jahren umgesetzt.<br />

Länderprogramm Verpflichtungen Projekt- Ausgegebene Nicht verwendete Verpflichtungen<br />

1.1.<strong>2012</strong> bewilligungen Projektmittel Mittel aus Projekt- 31.12.<strong>2012</strong><br />

<strong>2012</strong> <strong>2012</strong> abrechnungen<br />

Indien 2 085 202 1 934 315 1 486 943 437 916 2 094 658<br />

Myanmar 1 358 669 1 311 921 1 017 508 311 587 1 341 495<br />

Tschad 1 683 721 1 320 043 1 291 247 120 214 1 592 303<br />

Niger 3 115 603 1 534 448 1 918 149 170 210 2 561 692<br />

Guinea-Bissau 923 864 896 003 829 202 75 491 915 174<br />

Tansania 786 850 878 896 883 893 120 155 661 698<br />

Afrika 179 148 0 79 489 0 99 659<br />

Nicaragua 2 068 016 1 239 408 1 206 805 209 632 1 890 987<br />

Kolumbien 1 977 970 1 535 489 1 413 399 22 027 2 078 033<br />

Ecuador 2 648 468 1 377 067 1 449 596 0 2 575 939<br />

Total Verpflichtungen 16 827 511 12 027 590 11 576 231 1 467 232 15 811 638<br />

Auflösung Rückstellung gem. 5.9. –46 830<br />

Total Projekte Ausland 11 980 760<br />

5.8 Rückstellungsspiegel Bestand abgänge Zugänge Bestand<br />

1.1.<strong>2012</strong> <strong>2012</strong> <strong>2012</strong> 31.12.<strong>2012</strong><br />

Rückstellungen nicht abgerechnete Projekte Ausland 102 384 66 261 19 431 55 554<br />

Rückstellung Personalverpflichtungen 105 327 0 4 459 109 786<br />

Total Rückstellungen 207 711 66 261 23 890 165 340<br />

5.9 Langfristiges Fremdkapital<br />

Darlehen von CHF 230 000 als zinsloses Darlehen eines Spenders zur Finanzierung von Mikrokrediten.<br />

5.10 Schwankungsreserve Wertschriften und Fremdwährungen<br />

Der angestrebte Mindestbestand richtet sich nach den Bestimmungen des internen Reglements<br />

und ist vollständig geäufnet.<br />

6. Entschädigung<br />

an die leitenden Organe<br />

7. Erläuterungen zur<br />

Betriebsrechnung<br />

Entlöhnung Präsidium SRA: Pauschale Entschädigung Präsident: CHF 6 000 p. a.<br />

Pauschale Entschädigung Vizepräsident: CHF 2 000 p. a.<br />

Entlöhnung Geschäftsleitung: Total Lohnkosten der gesamten GL (5 Pers.) CHF 628 032 p. a.<br />

Sitzungsgelder SRA: Halbtägige Sitzungen CHF 200, ganztägige Sitzungen CHF 300.<br />

Spesen In-/Ausland: Auslagen werden aufgrund der eingereichten Belege zurückerstattet.<br />

Total Entschädigungen SRA: CHF 22 100 (Pauschalen, Sitzungsgelder, Spesen) für <strong>2012</strong>.<br />

7.1 Zweckbestimmte Projektbeiträge<br />

Der Nachweis der Mittelverwendung erfolgt über die Projektbuchhaltung und ist Gegenstand der Rechnungsrevision.<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

Projektbeiträge Gemeinden 235 350 85 128<br />

Projektbeiträge Kantone + Lotteriefonds 296 287 143 000<br />

Projektbeiträge Stiftungen 356 300 330 177<br />

Mittelbeschaffung Süd 327 503 560 601<br />

Übrige Projektbeiträge 867 237 640 600<br />

Total zweckbestimmte Projektbeiträge 2 082 677 1 759 506<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


JAHRESRECHNUNG<br />

23<br />

7.2 Übriger Betriebsertrag <strong>2012</strong> 2011<br />

Material- und Geschenkartikelverkauf 46 334 47 043<br />

Honorare 7 990 7 372<br />

Diverse Erträge 780 254<br />

Total Übriger Betriebsertrag 55 104 54 669<br />

7.3 Verwaltungsaufwand Begleitung Begleitung Verwaltung<br />

Südprogramm Inlandprogramm<br />

Reise- und Repräsentationsaufwand 91 345 16 768 40 934<br />

Sachaufwand 6 432 4 901 103 017<br />

Unterhaltskosten 12 403 117 344 353 770<br />

Abschreibungen 0 0 92 630<br />

Total Verwaltungsaufwand 110 179 139 012 590 351<br />

7.4 Finanzergebnis <strong>2012</strong> 2011<br />

Realisierte Erträge und Kurserfolge Aktien/Fonds 175 575 27 474<br />

Realisierte Erträge und Kurserfolge Obligationen 241 964 302 111<br />

Realisierte Erträge Flüssige Mittel 59 452 67 529<br />

Nicht realisierte Erträge und Kurserfolge Aktien/Fonds 465 820 –271 811<br />

Nicht realisierte Erträge und Kurserfolge Obligationen 290 588 –61 130<br />

Fremdwährungserfolg –32 861 104 524<br />

Honorare Vermögensverwaltung und Depotgebühren –85 971 –88 583<br />

Bankspesen und Transaktionsgebühren –62 338 –73 656<br />

Total Finanzergebnis 1 052 230 6 457<br />

7.5 Liegenschaftsrechnung <strong>2012</strong> 2011<br />

Liegenschaftsaufwand Jubiläumsstrasse –10 790 –10 320<br />

Liegenschaftsertrag Jubiläumsstrasse 83 404 86 583<br />

Betriebsfremdes Ergebnis 72 614 76 263<br />

8. Erläuterungen zur Rechnung<br />

über die Veränderung des<br />

Kapitals<br />

7.6 übriger periodenfremder Erfolg <strong>2012</strong><br />

AHV Ausgleichskasse, Nachrechnung ME 2011 –1 573<br />

Site 52, Rückvergütung Anteil Stromrechnung 2011 355<br />

AHV/BAFU, Rückvergütung CO2-Abgabe 2010 1 228<br />

Betriebsfremdes Ergebnis 9<br />

Die Fondsverteilung basiert auf dem Fondsreglement nach Swiss GAAP FER. Die Mehrverpflichtungen<br />

für die Entwicklungsprojekte vermindern den Fonds Südprogramme. Gemäss Vorgabe DEZA wird das<br />

zweckbestimmte Fondskapital der DEZA ausgewiesen. Der angestrebte Mindestbestand an Kursschwankungsreserven<br />

ist erreicht.<br />

9. Erläuterungen zur<br />

Geldflussrechnung<br />

10. Risikobeurteilung<br />

11. Fonds für die 3. Welt<br />

12. Fonds Deza<br />

13. Verein SWISSAID Genève<br />

Als Fonds gelten die flüssigen Mittel und die Wertschriften, welche als Liquiditätsreserve gehalten<br />

werden.<br />

Die Geschäftsleitung nimmt eine periodische Risikobeurteilung vor. Allfällige daraus resultierende<br />

Massnahmen werden mit dem Stiftungsratsausschuss besprochen und eingeleitet.<br />

Im «Fonds für die 3. Welt» werden Projektgelder für Dritte treuhänderisch verwaltet.<br />

In der Jahresrechnung <strong>2012</strong> wird der noch nicht verwendete Betrag gemäss Programmbeitrag<br />

ausgewiesen. Der Zeitpunkt der Berechnung liegt am 31.12. des betreffenden Jahres.<br />

Der Verein SWISSAID Genève wird in der Jahresrechnung integriert.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel


24<br />

Letzte seite<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

Wir danken allen Spenderinnen<br />

und Spendern von ganzem<br />

Herzen für ihre grosszügige<br />

Unterstützung im vergangenen<br />

Jahr. Ihr Engagement und ihre Solidarität<br />

ermöglichen uns die Hilfe<br />

zur Selbsthilfe in den Ländern des<br />

Südens. Neben vielen einzelnen<br />

Menschen haben uns auch zahlreiche<br />

Unternehmen und Lieferanten,<br />

die ihre Dienstleistungen<br />

besonders günstig oder unentgeltlich<br />

erbrachten sowie Institutionen,<br />

Kantone, Gemeinden,<br />

Kirchgemeinden und Drittweltgruppen<br />

unterstützt.<br />

Unser Dank geht besonders<br />

an | Direktion für Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit DEZA,<br />

Fédération vaudoise de coopération<br />

FEDEVACO und Fédération<br />

genevoise de coopération FGC.<br />

Unter anderem haben folgende<br />

Kantone unsere Projekte<br />

unterstützt | Aargau, Bern,<br />

Appenzell AR, Basel-Stadt, Glarus,<br />

Nidwalden, Thurgau, Schaffhausen<br />

und Wallis.<br />

Folgende Städte und Gemeinden:<br />

Chur, Elgg, Freienbach,<br />

Heimberg, Herrliberg, Küsnacht,<br />

Maur, Muri b. Bern, Neuenburg,<br />

Sursee, Zug und Zürich.<br />

Grosszügig bedacht haben<br />

uns unter anderem folgende<br />

Unternehmungen und Stiftungen<br />

| Fondation Audemars Piguet,<br />

Dalera AG, Stiftung Drittes<br />

Millennium, Georg Fischer Jubiläumsstiftung,<br />

Fondation Gertrude<br />

Hirzel, Hauck & Aufhäuser<br />

AG, Julius Bär Stiftung, Medicor<br />

Foundation, Migros-Genossenschafts-Bund,<br />

Parrotia-Stiftung,<br />

Rohner AG, Rosemarie und Armin<br />

Däster-Schild Stiftung, Schweizer<br />

Nationalbank, Stanley Thomas<br />

Johnson Stiftung, Gemeinnützige<br />

Stiftung Symphasis, Victorinox<br />

AG und Von Duhn Stiftung.<br />

Kirchgemeinden und Vereinigungen<br />

| Gemeinde der<br />

St. Anna Schwestern, Kirchgemeinde<br />

Burgdorf und die 3.-Welt-<br />

Arbeitsgruppe Rümlang.<br />

Unser ganz herzlicher Dank<br />

geht auch an alle Privatpersonen<br />

und Institutionen, die aus Platzgründen<br />

nicht aufgeführt werden<br />

können oder nicht genannt werden<br />

möchten.

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