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Jahresbericht 2012 - Swissaid

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10<br />

Tansania<br />

Abschied nach 20 Jahren Aufbauarbeit<br />

im Nordwesten Tansanias<br />

Hunderttausende Flüchtlinge aus Burundi und Ruanda suchten<br />

zu Beginn der 90er-Jahre in Tansania Zuflucht. SWISSAID<br />

baute daher das Programm in der Grenzregion aus. Nun zieht<br />

sich SWISSAID aus der Gegend zurück. Was bleibt bestehen?<br />

Ein Rückblick.<br />

KoluMbiEN<br />

ESCH<br />

NMAR<br />

Fotos: Rudolf Fischer, SWISSAID<br />

DKARIBIK<br />

ie Not im Nordwesten des Landes war<br />

gross, die Bedürfnisse vielfältig. Die schie-<br />

Cartagena<br />

Coloso<br />

re Zahl der Flüchtlinge Anfang der 90er-Jahre<br />

PANAMA Mamil<br />

Sincelejo<br />

führte zu Hunger, Montería steigenden Lebensmittelpreisen,<br />

Umweltzerstörung, Simití einer VENEZUELA höheren<br />

Kriminalitätsrate und der Verbreitung von HIV/<br />

AIDS. Cupica Konflikte zwischen Flüchtlingen<br />

Bucaramanga<br />

und der<br />

ansässigen Nuquí Bevölkerung Caramanta schienen programmiert.<br />

Daher baute Manizales SWISSAID ab 1994 das<br />

bogotá<br />

Entwicklungsprogramm PAZIFIK<br />

zwischen dem Vikto-<br />

Buenaventura<br />

riasee und der Grenze zu Ruanda auf, einem<br />

Gebiet, das fast so gross ist wie die Schweiz.<br />

Oberstes Ziel war es, die Nahrungsmittelknappheit<br />

zu bekämpfen: Neben Gemüse und<br />

Feldfrüchten für Markt und Selbstversorgung<br />

ECUADOR<br />

wurden Bananen und Kaffee als vielversprechende<br />

«Cash Crops»<br />

BRASILIEN<br />

PERU<br />

gefördert. Die Viehzucht<br />

und die Verarbeitung von Landwirtschaftsprodukten<br />

wurde unterstützt.<br />

Flüchtlinge und Einheimische schufen mit<br />

dem Aufbau einer Schreinerei, Restaurants<br />

und Kiosks Einkommensmöglichkeiten. Zudem<br />

TaNsaNia<br />

wurde die Bienenzucht gefördert und die<br />

Muleba<br />

Ngara<br />

BURUNDI<br />

SAMBIA<br />

ECUADOR<br />

Bukoba<br />

VIKTORIASEE<br />

Kamachumu<br />

MALAWI<br />

PERU<br />

MALAWI-<br />

SEE<br />

dodoma<br />

KENIA<br />

KILIMANJARO<br />

Dar es Salaam<br />

Mtwara<br />

Masasi<br />

BRASILIEN<br />

tansania in Zahlen<br />

Laufende Projekte Ende <strong>2012</strong> 13<br />

MOSAMBIK<br />

Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 13<br />

Bewilligte Mittel (CHF) 878896<br />

Direkt begünstigte Personen 17000<br />

Erfolgreiche Bäuerin mit ihrer Passionsfrucht-<br />

Plantage.<br />

Erosion bekämpft: Dafür wurden mehrere<br />

Hundert Hektar Land gekauft und bepflanzt.<br />

Wer das Land bereist, kann heute noch die<br />

aufgeforsteten Parzellen ausmachen.<br />

Kriminelle Manager | Einen weiteren<br />

Schwerpunkt legte SWISSAID auf Mikrokredite:<br />

Die ansässigen Kleinbauern, die keine<br />

Sicherheiten vorweisen konnten, hatten bei<br />

kommerziellen Banken keine Chance. Dem<br />

Institut Ngara beispielsweise gelang es seit<br />

1998, den Grundstock von 10 Mio. Tansanischen<br />

Schilling (damals 20 000 Franken), den<br />

SWISSAID stellte, auf heute über 80 Mio.<br />

Schilling zu steigern (ca. 50 000 Franken). 200<br />

Frauen verfügen dank dieser Spargruppe über<br />

einen Zugang zu Krediten. Die Bilanz fällt jedoch<br />

gemischt aus: Leider wurden einige Kassen<br />

Opfer von kriminellen Managern oder<br />

säumigen Kunden und mussten geschlossen<br />

werden. Die von Frauen geführten informellen<br />

Spar- und Kreditgruppen waren am erfolgreichsten<br />

und bestehen teilweise immer noch.<br />

Provokatives Frauenprojekt | Um der<br />

Gleichstellung Nachdruck zu verleihen, wurden<br />

Frauen zu Fischerinnen ausgebildet sowie<br />

mit Boot und Netzen ausgerüstet. Bald standen<br />

sie Männern gegenüber, die auf dem Viktoriasee<br />

die Fischerei in industriellem Massstab<br />

betreiben. Aus den teils gewalttätigen<br />

Konflikten gingen die Frauen gestärkt hervor<br />

Wer ernten will, muss säen:<br />

Bauern beim Pflanzen von Cassava.<br />

und der Einbruch in die Männerdomäne trug<br />

wesentlich zum neuen Rollenverständnis bei.<br />

HIV/Aids | Die Pandemie stellte eine grosse<br />

Bedrohung dar. Daher unterstützte SWISS-<br />

AID Selbsthilfegruppen, die mit Theateaufführungen<br />

Aufklärungsarbeit leisteten. Heute<br />

werden an 25 Schulen, die für Aids-Waisen<br />

eingerichtet wurden, 800 Kinder verköstigt.<br />

Insgesamt wurden 244 verschiedene Gruppen<br />

fachlich und betrieblich ausgebildet und<br />

betreut sowie mit Produktionsmitteln versorgt.<br />

Die gesamten Projektkosten, einschliesslich<br />

Beratung und Ausbildung, beliefen<br />

sich über die 20 Jahre verteilt auf fast 4<br />

Millionen Franken. Nun zieht sich SWISSAID<br />

aus dem Nordwesten zurück und konzentriert<br />

sich auf den Südosten des Landes.<br />

Schlussfolgerungen | Es reicht nicht,<br />

wenn sich Bäuerinnen und Bauern zusammenschliessen,<br />

um ihre Interessen zu vertreten.<br />

Sie müssen zwingend auch die Kontrollund<br />

Gouvernanz-Mechanismen verstehen<br />

und ausüben lernen. SWISSAID setzt daher<br />

Schwerpunkte in der Weiterbildung von Führungskräften<br />

der Basisgruppen.<br />

<br />

Frank Haupt,<br />

Programmverantwortlicher für Tansania<br />

was ihre spende bewirkt<br />

450 Franken<br />

kostet in Tansania die fundierte<br />

Weiterbildung für Führungskräfte in<br />

den Bereichen Finanzmanagement,<br />

strategische Planung und Einführung<br />

von Wertschöpfungsketten pro Person.<br />

SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

guiNEa-bissau

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