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Jahresbericht 2012 - Swissaid

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ückblick – ausblick<br />

3<br />

Noch 1000 Tage<br />

für ein Versprechen<br />

Das vergangene Jahr war<br />

besonders in der Schweiz von<br />

politischen Erfolgen geprägt.<br />

Doch die Arbeit in den Ländern<br />

des Südens ist nach wie vor<br />

reich an Herausforderungen.<br />

Das Jahr <strong>2012</strong> war für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

in der Schweiz wichtig,<br />

denn die Botschaft des Bundesrats zur Internationalen<br />

Zusammenarbeit mit ihren vier<br />

verschiedenen Rahmenkrediten wurde im Parlament<br />

verabschiedet. Wir freuten uns ausserordentlich<br />

über die deutliche Zustimmung für<br />

die Entwicklungszusammenarbeit und die<br />

Budgeterhöhung auf 0,5 % des Bruttonationalprodukts<br />

bis 2015. Die jahrelange Lobbyund<br />

Informationsarbeit der Hilfswerke hat<br />

Früchte getragen.<br />

Landesstrategien erarbeitet | Nachdem<br />

SWISSAID die Globalstrategie 2011 verabschiedet<br />

hatte, konkretisierten wir <strong>2012</strong> die<br />

festlegten Schwerpunkte in den Strategien,<br />

die für die einzelnen Länder ausgearbeitet<br />

wurden. Alle neun SWISSAID-Länder legten<br />

Massnahmen fest, um die gesteckten Ziele zur<br />

Armuts- und Hungerbekämpfung innerhalb<br />

von fünf Jahren zu erreichen. Die Massnahmen<br />

umfassen folgende Bereiche: die ökologische<br />

Landwirtschaft für Ernährungssicherheit;<br />

wirtschaftliche Aktivitäten für<br />

Caroline Morel,<br />

Geschäftsleiterin SWISSAID<br />

zusätzliches Einkommen; den Zugang zu<br />

Land, Wasser oder Wald und dessen nachhaltige<br />

Nutzung sowie die Stärkung der Basisorganisationen.<br />

Zusätzlich unterstützen wir<br />

die Zivilgesellschaft in den afrikanischen Ländern<br />

im Kampf um Transparenz im Rohstoffsektor,<br />

damit die Mittel aus dem Verkauf der<br />

Bodenschätze der Armutsbekämpfung zugute<br />

kommen. Die Gleichstellung von Mann und<br />

Frau ist ein Ziel, das über alle Tätigkeiten hinweg<br />

verfolgt wird.<br />

Hunger ist biologisch abbaubar | In der<br />

Schweiz nehmen wir die Anliegen und Probleme<br />

unserer Partner auf und versuchen, die<br />

Politik entsprechend zu beeinflussen. Dieses<br />

Jahr geben wir dem Thema nachhaltige weltweite<br />

Nahrungssicherung mit der Kampagne<br />

«Bio besiegt den Hunger» neuen Schwung.<br />

Die praktischen Erfahrungen auf dem Feld<br />

sind eindeutig: In Nicaragua produzieren<br />

Bauernfamilien auf kleinen Landflächen so<br />

viel, dass sie die Familie ausreichend ernähren<br />

und Überschüsse auf dem Markt verkaufen<br />

können. Über zwanzig verschiedene Grundnahrungsmittel,<br />

Früchte oder Gemüse pflanzen<br />

sie im Schnitt auf weniger als zwei<br />

Hektaren an. Geschult in ökologischen Anbaumethoden<br />

schaffen sie es, die Produktivität<br />

stetig zu erhöhen.<br />

David gegen Goliath | Auf politischer<br />

Ebene wird es unsere Aufgabe bleiben, uns<br />

gegen die umweltschädigende Industrialisie-<br />

rung der Landwirtschaft einzusetzen, die<br />

Kleinbauern von ihrem Land vertreibt. Den<br />

mächtigen Interessen des Agrobusiness<br />

stellen wir eine überzeugende Alternative<br />

gegenüber: die ökologische, gentechfreie und<br />

kleinbäuerliche Landwirtschaft. Auf Programmebene<br />

werden wir weiterhin Weiterbildungen<br />

für die Bauern- und Frauenvereinigungen<br />

in ökologischen Anbaumethoden<br />

unterstützen. Dabei streben wir Partnerschaften<br />

mit staatlichen oder universitären Institutionen<br />

an, um den Austausch von bäuerlichem<br />

Wissen und der Forschung zu fördern. Eine<br />

vielversprechende Zusammenarbeit entsteht<br />

beispielsweise in Nicaragua, wo die von<br />

SWISSAID unterstützte lokale Saatgutherstellung<br />

das Interesse der Universität weckte und<br />

ein fruchtbarer Wissensaustausch stattfindet.<br />

Halbierung von Armut und Hunger |<br />

Der Einsatz für die Millenniumsentwicklungsziele<br />

zur Halbierung von Armut und Hunger<br />

bis 2015 wird die internationale Gemeinschaft<br />

weiterhin stark beschäftigen. Ab 5. April 2013<br />

blieben noch 1000 Tage für die Umsetzung der<br />

Millenniumsversprechen. Einerseits wurde<br />

schon sehr viel erreicht: Die Mütter- und Kindersterblichkeit<br />

konnte beispielsweise deutlich<br />

gesenkt werden. Anderseits stehen in<br />

vielen Ländern Afrikas das Gesundheitssystem,<br />

das Bildungswesen, die Ernährungssicherheit<br />

oder die Wasserversorgung ganz am<br />

Anfang. Es bleibt noch sehr viel zu tun!<br />

Hunger ist biologisch abbaubar:<br />

Biolandbau sorgt für fruchtbarere Böden, bessere<br />

Ernten und weniger Hunger.<br />

Foto: Kampagnenbild Lesch+Frei; Basile Bornand<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel

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