Jahresbericht 2012 - Swissaid
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Indien<br />
9<br />
«Das macht mich glücklich»<br />
utsch<br />
Hürdenlauf durch die indische Bürokratie: Dank zahlreichen<br />
Freiwilligen gelingt es Dorf gemeinschaften, ihr Recht auf Arbeit,<br />
Wald- und Landbesitz durchzusetzen.<br />
ARIBIK<br />
NAM<br />
PAKISTAN<br />
Neu delhi<br />
MADHYA PRADESH<br />
Mumbai<br />
Satara<br />
Indore<br />
MAHARASHTRA<br />
Tschad<br />
Nagpur<br />
Beed<br />
Pune<br />
Bhopal<br />
Jabalpur<br />
NEPAL<br />
Raipur<br />
Chandrapur<br />
indien in Zahlen<br />
CHINA<br />
CHHATTISGARH<br />
BUCHT VON<br />
BENGALEN<br />
BANGLADESCH<br />
MYANMAR<br />
ECUADOR<br />
BRASILIEN<br />
Laufende Projekte PERU Ende 2011 33<br />
Bewilligte Projekte 2011 21<br />
Bewilligte Mittel (CHF) 1934315<br />
Direkt begünstigte Personen 65100<br />
KoluMbiEN<br />
PANAMA<br />
PAZIFIK<br />
KARIBIK<br />
Cupica<br />
Nuquí<br />
ECUADOR<br />
Cartagena<br />
Coloso<br />
Mamil<br />
Sincelejo<br />
Montería<br />
Simití<br />
Caramanta<br />
Manizales<br />
bogotá<br />
Buenaventura<br />
Bucaramanga<br />
VENEZUELA<br />
Ihnen gelingt es, ihre Rechte durchzusetzen – gegen alle Widrigkeiten, die die indische Bürokratie<br />
zu bieten hat. Ihnen hilft ein Freiwilliger aus dem Dorf.<br />
BRASILIEN<br />
Ecuador<br />
Am frühen Vormittag ist es still im Dorf<br />
Dhaba im indischen Gliedstaat Madhya<br />
Pradesh. Nur zögerlich kommen die Menschen<br />
aus ihren Häusern KOLUMBIEN und finden sich vor<br />
PAZIFIK<br />
dem «Dokumentations-Zentrum» ein. Die<br />
Frauen IMBABURA tragen typische, schwere Silberketten<br />
Ibarra<br />
um den Hals und Babys im Arm.<br />
Die Dorfbewohner Quito gehören PICHINCHA zur Volksgruppe<br />
der Baiga. Ursprünglich lebten sie vom<br />
COTOPAXI<br />
Wald und dessen Früchten, Latacunga Blättern, Wurzeln,<br />
Ambato<br />
Pilzen und von der Jagd. In TUNGURAHUA<br />
den vergangenen<br />
Guaranda<br />
Jahrzehnten schrumpfte Riobambaihr natürlicher Lebensraum,<br />
so dass Alausí sie heute gezwungen sind,<br />
BOLÍVAR<br />
CHIMBORAZO<br />
das Überleben als Tagelöhner und mit Subsistenzwirtschaft<br />
zu sichern.<br />
PERU<br />
Sukal Singh Raturia erzählt wort- und gestenreich<br />
von den Entwicklungen der letzten<br />
Jahre. Der junge Mann aus dem Dorf ist ein so<br />
genannter Gramdot, ein Freiwilliger, den die<br />
lokale Partnerorganisation von SWISSAID im<br />
Umgang mit der indischen Bürokratie geschult<br />
hat. Denn benachteiligte Bevölkerungsgruppen<br />
haben in Indien ein Recht auf Unterstützung.<br />
Doch dieses einzufordern ist alles<br />
andere iNdiEN als einfach. Neben guten Kenntnissen<br />
der administrativen Verfahren und Hartnäckigkeit<br />
braucht es bisweilen<br />
PERU<br />
den Druck der ganzen<br />
Dorfgemeinschaft<br />
Die lokale Partnerorganisation und die<br />
Gramdots erreichten, dass die Baiga-Familien<br />
für den Strassenbau, den Erosionsschutz oder<br />
den Bau von Wasserrückhaltebecken bis zu 70<br />
Tage TaNsaNia im Jahr von der Regierung bezahlte<br />
Arbeit zugewiesen bekommen. Dank diesem<br />
Bukoba<br />
Einkommen können die Baiga die Trockenzeit<br />
VIKTORIASEE<br />
bis<br />
KENIA<br />
Muleba zur nächsten Ernte überbrücken. «Dass ich<br />
mich Ngara für mein Kamachumu Dorf einsetzen kann, macht<br />
mich glücklich», sagt Sukal Singh Raturia.<br />
BURUNDI<br />
KILIMANJARO<br />
Wald für die Baiga | Neben dem Regierungsprogramm<br />
für Arbeit bildet die Einforderung<br />
der im Gesetz für Wald- dodomaund Landrechte<br />
festgehaltenen Ansprüche einen<br />
Dar es Salaam<br />
wichtigen<br />
Eckpfeiler der Tätigkeit in den 120 Baiga-Dörfern.<br />
Diese Rechte kann die SWISSAID-Partnerorganisation<br />
zusammen mit der Bevölkerung<br />
nur in aufwändigen und langwierigen<br />
SAMBIA<br />
Prozessen einfordern. Die Dorfbewohner<br />
Mtwara<br />
müssen nachweisen, dass der Wald Masasi oder das<br />
Land schon seit MALAWI mindestens zwei Generationen<br />
durch sie genutzt MALAWI- wird.<br />
MOSAMBIK<br />
Ausdauer und<br />
SEE<br />
Hartnäckigkeit haben sich<br />
jedoch gelohnt. Letztes Jahr wurden allein<br />
den 105 Familien von Dhaba 9100 Hektar Gemeinschaftswald<br />
zugesprochen. Und 33 Familien<br />
stellten erfolgreich Anträge auf LandguiNEa-bissau<br />
besitz, wobei die Eigentumsurkunden jeweils<br />
auf beide Ehepartner ausgestellt sind. Rund<br />
90 Anträge sind noch hängig.<br />
Frauenförderung: Mut zur Tat | Ein spezielles<br />
Augenmerk wird überdies auf die Stärkung<br />
der Frauen gelegt. Sie werden sensibilisiert,<br />
ausgebildet und ermutigt, ihre Anliegen<br />
aktiv in den Dorfversammlungen einzubringen.<br />
Künftig wird es in den Baiga-Dörfern darum<br />
gehen, mit Methoden des ökologischen Landbaus<br />
die Ernteerträge zu steigern, Hausgärten<br />
anzulegen und die Kleintierhaltung zu fördern.<br />
Und weiterhin die Frauen zu stärken, damit<br />
diese am gesellschaftlichen und politischen<br />
Leben des Dorfes teilhaben.<br />
<br />
Petra Engelhard,<br />
Programmverantwortliche für Indien<br />
was ihre spende bewirkt<br />
Mit 40 Franken<br />
können in Indien zwei Frauen in der<br />
Freiwilligenarbeit für ihr Dorf geschult<br />
werden.<br />
SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />
Foto: Sarah Mader, SWISSAID<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong><br />
SENEGAL<br />
<strong>Swissaid</strong>Spiegel