Jahresbericht 2012 - Swissaid
Jahresbericht 2012 - Swissaid
Jahresbericht 2012 - Swissaid
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ARIBIK<br />
12<br />
COTOPAXI<br />
BOLÍVAR<br />
Guaranda<br />
tschad<br />
Latacunga<br />
Ambato<br />
TUNGURAHUA<br />
Riobamba<br />
CHIMBORAZO<br />
Alausí<br />
PERU<br />
Armutsbekämpfung<br />
mit Transparenz<br />
Cupica<br />
Nuquí<br />
PAZIFIK<br />
ECUADOR<br />
Caramanta<br />
Manizales<br />
bogotá<br />
Buenaventura<br />
PERU<br />
BRASILIEN<br />
Foto: Michael Würtenberg<br />
Erst Transparenz schafft die<br />
Grundlage, auf der sich die Bevölkerung<br />
für ihre Rechte wehren<br />
iNdiEN<br />
kann – etwa dafür, dass die Erdöleinnahmen<br />
eines Staates auch<br />
zur Armutsbekämpfung eingesetzt<br />
werden. So beispielsweise<br />
im Tschad.<br />
CHINA<br />
PAKISTAN<br />
TaNsaNia<br />
Bukoba<br />
VIKTORIASEE<br />
Muleba<br />
Ngara Kamachumu<br />
BURUNDI<br />
KENIA<br />
KILIMANJARO<br />
NAM<br />
Neu delhi<br />
MADHYA PRADESH<br />
Indore<br />
Finanzflüsse Nagpur sind in Raipur Entwicklungsländern<br />
MYANMAR<br />
Chandrapur<br />
Mumbai gut gehütete Beed Geheimnisse, besonders<br />
Pune<br />
Satara<br />
CHHATTISGARH<br />
wenn es um Zahlungen von Erdölkonsortien<br />
an die mächtigen Eliten geht. BUCHT Die VON internationale<br />
Organisation EITI, bei der auch die Schweiz<br />
MAHARASHTRA<br />
BENGALEN<br />
im Direktorium vertreten ist, hat sich zur Aufgabe<br />
gemacht, genau diese Finanzflüsse aufzuzeigen<br />
und öffentlich zu machen. Damit ist<br />
aber noch wenig erreicht, denn die Informationen<br />
müssen in die richtigen Hände geraten,<br />
um ihre Wirkung entfalten zu können: Die Bevölkerung<br />
der Förderstaaten muss die Bedeutung<br />
der Transparenz erkennen. Nur so können<br />
Tschad zivilgesellschaftliche Organisationen im<br />
Land darauf pochen, dass die Einnahmen aus<br />
der Förderung von Rohstoffen der gebeutelten<br />
Bevölkerung zu Gute kommen.<br />
Im bitterarmen Tschad sprudelt das Erdöl<br />
seit 2003 – sehr zum Nutzen der internationalen<br />
Investoren und einer kleinen nationalen<br />
Führungsriege. 2009 flossen gemäss EITI immerhin<br />
NIGER 600 Mio. US-Dollar. Vor zehn Jahren<br />
NIGERIA<br />
KAMERUN<br />
TSCHADSEE<br />
N’djaména<br />
Bhopal<br />
Jabalpur<br />
Guélendeng<br />
NEPAL<br />
Bitkine<br />
Pala<br />
Sarh<br />
Moundou Koumra<br />
Doba<br />
Tschad in Zahlen<br />
BANGLADESCH<br />
SUDAN<br />
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK<br />
ECUADOR<br />
BRASILIEN<br />
Laufende Projekte PERU Ende <strong>2012</strong> 13<br />
Bewilligte Projekte <strong>2012</strong> 11<br />
Bewilligte Mittel (CHF) 1320043<br />
Direkt begünstigte Personen 23000<br />
dodoma<br />
Dar es Salaam<br />
lebten 51 Prozent der Tschaderinnen und<br />
Tschader unter der Armutsgrenze – und diese<br />
Zahl hat sich bis heute nicht verbessert. Für<br />
SAMBIA<br />
die einfache Bevölkerung hat sich der Rohstoffboom<br />
in einen Rohstofffluch verwandelt:<br />
Mtwara<br />
Korruption, Umweltzerstörung, Masasi Vertreibungen,<br />
soziale Spannungen MALAWI und Konflikte haben<br />
zugenommen. Dem MALAWI- will die Zivilgesellschaft<br />
MOSAMBIK<br />
mittels Transparenz<br />
SEEentgegenwirken.<br />
Goodwill schaffen | Die Transparenz-Initiative<br />
der EITI im Tschad mündete in einen<br />
ersten Bericht, der mit einiger Verzögerung im<br />
Oktober guiNEa-bissau<br />
<strong>2012</strong> fertiggestellt wurde. Wichtig ist<br />
jedoch auch die Öffentlichkeitsarbeit für die<br />
Anliegen der EITI. Alimentiert durch<br />
SENEGAL<br />
ein Weltbankmandat,<br />
unterstützte SWISSAID daher<br />
von September 2011 bis Januar Farim 2013<br />
Bigene<br />
Contuboel<br />
zivilgesellschaftliche<br />
Partnerorganisationen darin,<br />
Djalicunda<br />
Cacheu<br />
die EITI und die Ergebnisse Sao Vicentedes Berichts Bafatá einer<br />
breiten Öffentlichkeit Canchungozugänglich BAFATA zu machen.<br />
Es Ilha galt, de Jeta Verständnis zu bissau schaffen, und zwar auf<br />
Regierungsebene Ilha de Pecixe ebenso wie bei Kleinbauernfamilien.<br />
Konkret wurden beispielsweise für<br />
Arquipélago<br />
Vertreter von Nichtregierungsorganisationen<br />
dos Bijagós<br />
Weiterbildungskurse durchgeführt, etwa GUINEA über<br />
internationale Rohstoffabkommen und Schürfungsverträge<br />
ATLANTIK sowie über EITI-Ziele und Kriterien,<br />
damit ein Land den erstrebten «EITI-Konformität-Status»<br />
erhält<br />
Die Chance packen | Es kam zu Treffen<br />
auf Ministerebene, um die Entscheidungsträger<br />
für die Anliegen der Kampagne zu gewinnen.<br />
Breit angelegte Informationskampagnen<br />
wurden aufgegleist, um über Radio,<br />
Zeitungen, Newsletter und Veranstaltungen<br />
möglichst viele Menschen zu erreichen. Auch<br />
wurden T-Shirts, Boutons, Poster und Broschüren<br />
verteilt sowie Webseiten aufgeschal-<br />
tet. Die Kampagne stand unter dem Motto:<br />
«EITI steht für Transparenz im verantwortungsvollen<br />
Umgang mit unseren Ressourcen,<br />
für den Kampf gegen die Armut und für<br />
eine nachhaltige Entwicklung. Verpassen wir<br />
diese Chance nicht!»<br />
Ergebniskontrolle | Nach der Publikation<br />
des ersten EITI-Berichts bestätigten in einer<br />
breit angelegten Umfrage 38 Prozent der Befragten,<br />
schon von EITI gehört zu haben, und<br />
etwa ein Drittel wusste auch, worum es geht.<br />
Ein Grossteil derer, die EITI kannten (89 Prozent),<br />
setzen grosse Hoffnungen darauf: «Die<br />
EITI ist gut für unser Land. Dank ihr können<br />
die Mittel aus der Erdölförderung der Bevölkerung<br />
zugute kommen.» Gewisse Äusserungen<br />
während der Umfrage lassen den Schluss zu,<br />
dass die Vertreter der Zivilgesellschaft jetzt<br />
wissen, worum es geht. Der breiten Öffentlichkeit<br />
scheint dies jedoch noch weniger bewusst.<br />
Wahrscheinlich war das Thema zu<br />
komplex.<br />
Die Zivilgesellschaft hat ihre Lektion gelernt<br />
– und der Tschad bleibt dran: Der nächste<br />
EITI-Bericht soll im Oktober dieses Jahres<br />
erscheinen. Verpassen wir diese Chance nicht!<br />
<br />
Frank Haupt,<br />
Programmverantwortlicher für den Tschad<br />
was ihre spende bewirkt<br />
52 Franken<br />
kostet im Tschad ein zweitägiger<br />
Ausbildungsworkshop zu den Anliegen<br />
der EITI-Initiative pro Person.<br />
SWISSAID – Ihr mutiges Hilfswerk.<br />
<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>