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Jahresbericht 2012 - Swissaid

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4<br />

schweiz<br />

Die Landwirtschaft als Schlüssel<br />

für eine echte «Grüne Ökonomie»<br />

Im Vorfeld der UNO-Konferenz<br />

für Nachhaltigkeit (Rio+20) organisierte<br />

SWISSAID eine Tagung<br />

an der Zürcher ETH. Rund 300<br />

Personen folgten der prominent<br />

besetzten Debatte über die Bedeutung<br />

der Landwirtschaft für<br />

eine «Grüne Ökonomie». Dabei<br />

wurde rasch klar, dass ein Fokus<br />

auf Effizienzsteigerungen durch<br />

Technologie zu kurz greift. Gefordert<br />

ist ein Paradigmenwechsel<br />

hin zu einer ökologischen Produktion<br />

für lokale und regionale<br />

Märkte. Verlierer des jetzigen industriellen<br />

Produktionssystems<br />

sind nicht nur die Umwelt und das<br />

Klima, sondern auch die Kleinbauernfamilen<br />

weltweit. Ein mexikanischer<br />

Vertreter der Landarbei-<br />

tergewerkschaft in Texas zeigte<br />

eindrücklich die globalen Zusammenhänge<br />

zwischen Migration<br />

und Landwirtschaft auf. Die Präsidentin<br />

der Schweizer Bäuerinnen<br />

und Landfrauen forderte, dass<br />

endlich auch in der Landwirtschaft<br />

Frauenrechte anerkannt<br />

und umgesetzt werden. TG<br />

Tagungsbericht:<br />

www.swissaid.ch/de/<br />

tagungsbericht-grueneoekonomie<br />

Intessierte kamen in Scharen an<br />

die ETH, um über die «Grüne<br />

Ökonomie» zu debattieren.<br />

Fotos: Eliane Baumgartner, SWISSAID; zVg.<br />

Agrarkonzerne kontrollieren Gemüsesaatgut – auch in der Schweiz<br />

Übergabe der Petition gegen Patente<br />

auf Pflanzen und Tiere.<br />

Im September überreichte die<br />

Koalition gegen Patente auf<br />

Saatgut – SWISSAID ist Gründungsmitglied<br />

– dem Präsidenten<br />

des Europäischen Parlamentes,<br />

Martin Schulz, 70 000 Unterschriften<br />

gegen Patente auf konventionell<br />

gezüchtete Pflanzen<br />

und Tiere. Doch trotz einer Resolution<br />

des Parlaments gegen diese<br />

Patente erteilt das europäische<br />

Patentamt weiterhin diese umstrittenen<br />

Monopolrechte. Von<br />

den Patenten profitieren Saatgutmultis<br />

wie Syngenta und Monsanto.<br />

Auch in der Schweiz wird<br />

der Saatgutmarkt für Gemüse von<br />

diesen beiden Konzernen dominiert,<br />

wie eine Studie von SWISS-<br />

AID und der Erklärung von Bern<br />

aufzeigte.<br />

www.swissaid.ch/de/<br />

saatgut-studie-toplinereport<br />

Transparenz auf dem Vormarsch<br />

Die Transparenz-Bewegung im<br />

Rohstoffsektor kommt <strong>2012</strong><br />

einen grossen Schritt voran. In<br />

den USA verabschiedete die Börsenaufsicht<br />

SEC die Ausführungsbestimmungen<br />

für ein Gesetz,<br />

das alle an US-Börsen<br />

kotierten Rohstoff-Firmen zur Publikation<br />

ihrer Zahlungen an Regierungen<br />

verpflichtet. Treibende<br />

Kraft hinter dieser Entwicklung<br />

ist die globale NGO-Koalition<br />

«Publish What You Pay» (PWYP;<br />

«Publiziere, was Du zahlst»), die<br />

inzwischen weltweit 700 Mitglieder<br />

in fast 60 Ländern zählt, unter<br />

ihnen SWISSAID. Die Koalition<br />

feierte Ende September in Amsterdam<br />

ihren zehnten Geburtstag.<br />

Just während der Konferenz<br />

und Feier verabschiedete auch die<br />

Rechtskommission des EU-Parlaments<br />

eine Revision des Rechnungslegungsrechts,<br />

die sich<br />

weitgehend an die entsprechenden<br />

US-Vorschriften anlehnt. Nur<br />

in der Schweiz dauert es wie so<br />

Die Bewegung «Recht ohne Grenzen»<br />

strebt mit dem Sinnbild der Helvetia<br />

Gerechtigkeit an. SWISSAID ist<br />

Mitglied der Organisation.<br />

oft länger, bis die Zeichen der Zeit<br />

erkannt werden. So lehnte der<br />

Bundesrat eine Transparenz-Motion<br />

von alt SP-Nationalrätin Hildegard<br />

Fässler ab, die auch den<br />

Handel mit Rohstoffen einbeziehen<br />

wollte, wo die Schweiz eine<br />

zentrale Rolle spielt. LK<br />

Die Schweiz bleibt gentechfrei<br />

SWISSAID ist erleichtert über<br />

die Verlängerung des Gentech-Moratoriums<br />

in der<br />

Schweiz. Weder bringt die<br />

Gentechnologie der Landwirtschaft<br />

einen Nutzen,<br />

noch können Risiken und<br />

Gefahren ausgeschlossen<br />

werden. Dennoch versuchen<br />

Agrarindustrie und Teile der<br />

Wissenschaft, ihre Technologie<br />

durchzudrücken – auch gegen<br />

den Willen der Bevölkerung. In<br />

Mit einer neuen Website ins neue Jahr<br />

Pünktlich zum Start der jährlichen<br />

Fundraising-Kampagne<br />

im Februar war die neue Website<br />

fertig und warb für die Unterstützung<br />

von Wasserprojekten in Ecuador.<br />

Mehr noch als früher sollen<br />

die Projekte im Vordergrund stehen<br />

und transparent zeigen, was<br />

SWISSAID im Süden erreicht.<br />

www.swissaid.ch<br />

Tansania etwa wird die Regierung<br />

unter Druck gesetzt, gentechfreundlichere<br />

Gesetze einzuführen.<br />

Die von SWISS AID<br />

unterstützte Allianz für Biodiversität<br />

setzt sich für den<br />

Erhalt des bestehenden –<br />

und guten – Gesetzes für biologische<br />

Sicherheit ein. Ein Moratorium<br />

in der Schweiz stärkt die<br />

Bäuerinnen und Bauern im Süden<br />

im Kampf gegen Gentechnologie<br />

in der Landwirtschaft.<br />

<strong>Swissaid</strong>Spiegel <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>

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