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CHE AP 174 Digitalisierung der Lehre.pdf - Centrum für ...

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| Seite 26 Internationale Push- und Pullfaktoren <strong>der</strong> <strong>Digitalisierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Lehre</strong> und ihr Potenzial <strong>für</strong> Deutschland<br />

2 Internationale Push- und Pullfaktoren <strong>der</strong> <strong>Digitalisierung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Lehre</strong> und ihr Potenzial <strong>für</strong> Deutschland<br />

Eine Analyse <strong>der</strong> Faktoren, welche zu den zuletzt sehr dynamischen Aktivitäten in <strong>der</strong> <strong>Digitalisierung</strong><br />

von Bildungsangeboten geführt haben, zeigt, dass dies neben neuen technischen<br />

Möglichkeiten zum einen gesamtgesellschaftliche Verän<strong>der</strong>ungen und zum an<strong>der</strong>en Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Hochschulsystem sind. Diese als Push- und Pullfaktoren wirkenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

werden im Folgenden entlang <strong>der</strong> Dimensionen Gesellschaft, Technologie und Hochschulsystem<br />

dargestellt.<br />

2.1 Gesellschaftliche Push- und Pullfaktoren<br />

2.1.1 Verän<strong>der</strong>te Lerngewohnheiten <strong>der</strong> „digital natives“<br />

Eine neue Generation von Bildungsteilnehmer(inne)n, die „digital datives“ (Prensky 2001), die<br />

sich seit Kindesbeinen mit hoher Selbstverständlichkeit im Netz bewegen, ist es gewohnt,<br />

überall Zugang zu Google und Wikipedia zu haben und sich Informationen „on demand“ beschaffen<br />

zu können. Hierdurch hat sich das Lernverhalten vieler Menschen geän<strong>der</strong>t: Heutzutage<br />

können zu beinahe je<strong>der</strong> Frage im Internet Antworten recherchiert werden. Durch die<br />

niedrigschwellige Kommunikation in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram,<br />

Tumblr, YouTube und die leichte Teilbarkeit von Inhalten (Hyperlinks und Social Bookmarks)<br />

sind es „Digital Natives“ zudem gewöhnt, Informationen zu teilen und selbst zu erzeugen. Neben<br />

<strong>der</strong> Möglichkeit, Informationen je<strong>der</strong>zeit „on demand“ zu erhalten (Pull-Prinzip), ergibt sich<br />

durch die Mitgliedschaft in sozialen Netzen gleichzeitig die Möglichkeit auf relevante Informationen<br />

hingewiesen zu werden (push-Prinzip). Dies erlaubt eine neue Art des informellen problemorientierten<br />

Lernens, das in einem globalen, von Informationstechnik getriebenen Arbeitsumfeld<br />

gleichzeitig eine Schlüsselqualifikation darstellt.<br />

Auch in Deutschland ist eine Generation Studieren<strong>der</strong> herangewachsen, welche mit den durch<br />

das Internet möglich gewordenen Recherche- und Kommunikationsmöglichkeiten vertraut ist,<br />

die mit problembezogenen Wegen des Wissens- und Informationserwerbs sozialisiert und <strong>für</strong><br />

Onlinelehre und -kommunikation mit Hochschullehrer(inne)n offen ist. In <strong>der</strong> formalen <strong>Lehre</strong><br />

werden diese Potenziale bislang jedoch noch sehr zurückhaltend genutzt.<br />

2.1.2 Zunehmende Diversität <strong>der</strong> Studierendenschaft und Notwendigkeit studierendenzentrierter<br />

<strong>Lehre</strong><br />

Durch die wachsende Bildungsbeteiligung, verän<strong>der</strong>te demographische Voraussetzungen, die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Wissensgesellschaft sowie Migrationsbewegungen wird die Studierendenschaft<br />

<strong>der</strong> meisten Hochschulen in den Industrienationen immer heterogener. Gleichzeitig<br />

wächst die gesellschaftliche Erwartung, dass möglichst viele von ihnen von den Hochschulen<br />

erfolgreich zum Abschluss geführt werden sollen. Um dies zu erreichen, müssen sich Hochschulen<br />

auf die unterschiedlichen Biographien, Alter, Lebensumstände, Schulerfahrungen,<br />

Kenntnisstände, Studienmotivationen, beruflichen Pläne und Lebensentwürfe <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Studierenden bzw. Bildungsteilnehmer(innen) einstellen. Um dies zu leisten, brauchen Hochschulen<br />

zum einen in Ort und Zeit flexible Lernangebote sowie zum an<strong>der</strong>en die Möglichkeit,<br />

ihre Studierenden entsprechend ihrer jeweiligen Bedürfnisse zu betreuen.<br />

Eine Möglichkeit, dies mit Hilfe von Komponenten digitaler <strong>Lehre</strong> zu realisieren, ist „inverted<br />

teaching“, bei dem Stoffvermittlung und Lernen insofern vertauscht werden, als die Lerninhalte<br />

von den Lernern selbst onlinebasiert (z.B. durch YouTube-Vorlesungen) erarbeitet werden und<br />

<strong>CHE</strong> Arbeitspapier Nr. <strong>174</strong>

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